Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1887 (Jahrgang 34, nr. 274-298)

1887-12-03 / nr. 276

««..­«.TZ.««. .-18874—-zk»«.s27s«.zizpk (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr., in der Provinz 4 fr. in allen Bersschleiflokalen). « s« . Bu­dapest, 3. Dezember. — Heute ist der Tag des K­ongrejfeds in Frankreich. Mit Spannung erwartet die ganze Welt, den Namen Desjenigen kennen zu lernen, der berufen sein­ wird, für die nächsten sieben Jahre an der­ Spibe der Republik zu stehen, nachdem eine ungestüme, ihres Zieles sich kaum bewußte Agitation Jules Grevy von Diesem Bosten verdrängt hat. Das Ausland stand und steht immer wo Diesen Vorgängen theilnahmsvoll gegenüber, ° Doc) ohne jede direkte Parteinahme. Es ist wohl vorgekommen, daß Diefer oder jener Präsidentschaftskandidat als ein spezifisch wuffiicher oder prengischer ausgeschrieen­ wurde, um ihn zu empfehlen oder gegen ihn einzunehmen; allein das gefchat doch wohl mir in agitatorischer "Absicht und war Durdais nicht ernst gemeint. In der That verwahren si selbst russische offizielse Stimmen dagegen, daß sie an der Wahl dieses oder­ jenes Kandidaten ein besonderes Interesse hätten. . Jeder Präsident, den der Kongreß ermählt, werde Rußland genehm ein. Das ist ganz selbtverständlich und im Grunde könnten alle europäischen Regierungen ihre Haltung zur Präsidentenwahl in gleicher Weise befiniren. © Erfahrung vieler Jahre hat es überdies " erwiesen, daß im Mechanismus der Politis Frankreichs der Präsident der Republik eigentlich­ eine ziemlich nebensächliche Rolle spielt.« Viel bedeutsam­er als der Präsident ist die­ Regierung,»und­ wichtiger als diese ist die Kammer; am allerwichtigsten aber i­ zumeilen jene zusammengemwi­k­elte Menge, die man das Bolt von Paris zu nennen pflegt und die auch­­ an dem Sturze Grey's einen so hervorragenden­­ Antheil genom­­men hat. .­.. «» ’Au"s"«der"Zeit,in­ welcher Rußland den Plan zu­r En"tsendung des Generalngrnroth nag Bulgarien propagirte, wird jegt " eine Episode benannt, welche dem " politischen Takt­ und der Loyalität des bisherigen Ministers des Auswärtigen in Frankreich Herrn’ Flourens alle Ehre macht. Herr Flourens war aus jenen politischen Rundsichten, welche jedem Französischen M­inister des Aeußeren weitgehende Gefälligkeiten für N­ußland zur Pflicht machen, wohl bereit, die Anfchauung Rußlands, daß nicht blos die Stellung des Fürsten Ferdinand von Bul­­garien, sondern: auch seine Wahl illegitim­­ und anfechtbar sei, zu ‚acceptiren und zu unterjtügen. "Als aber Rußland hieraus und auf die Unterftügung Deutschlands si verlasfend, die­ Konsequenz 309, die Entsendung des Generals Ernroth nach Sophia in Antrag zu bringen, da soll Herr Flourens ermidert haben: , 30 finde allerdings im Berliner Vertrage seinen Raum für den Fürsten Ferdinand, aber ebenso­­wenig finde ich dort Raum für einen ruffis­­chen General." Vielleicht it es gerade diese ablehnende Haltung des französischen Neinisters gewiesen,­ die das Ber­telsburger Kabinet bewogen, das Projekt der Entsendung des Generals Ernroth, ehe noch alle übrigen Mächte Gele­­genheit hatten, ss hierüber offiziell zu äußern, vorläufig d­ad­a zu regen. 1­­ -Unter­ dem Eindrucke der scharfen Mahnung,die-der Chef der"russischen Zensursbehörde an­letzten Montag an-die Herausgeber der­ Pe­ters­b1’1rger Journ­ale gerichtet,"-dürfte wohl der Ton der russischen Presse Deutschland gegenüber in der nächstens Zeit etwas sanfter und milder werden, aber jedes russische Journal, das Die Post bringt, gibt Zeugniß dafür, daß bis zum besten Tage die­­ Der" gegen" Deutschland mit­ unwahrhafter V­irtuosität betrieben wurde. Die „Moskowskija Wjedomosti” stellen dem Deutschen Neiche Die­­ Bedingung, Daß es vor Allem : seinen Hegemoniegelüsten entsagen ' müsse,­­ for fern "er in Frieden mit "Rußland Ieben "wolle. Die Etablirung Dieser Hegemonie,­­ so sagt, der be­treffende "Artikel, ‘sei bisher nur­ dadurch­ vereitelt worden, daß Rußland im vorigen Jahre” aus "dem Drei-Kaiser- Bündnisse: geschieden sei. Nußland könne eben in Europa seinerlei Hegemonie dulden. E83: brauche für ich, seine Bündnisse oder Ligen,und werde mit seinen Nachbarn gern gute, d. h. gemissenhafte Beziehungen unterhalten, sobald es sich davon überzeugt, daß seinen Nachbarn­­ ihn gegenüber auch mit aufrichtiger Gewissenhaftigkeit vorgehen. Rußland werde sich jedoch nicht zum zweiten Male tänischen Laffen, sondern vorkommenden Falles seine Interessen „vor jeder Erproitirung durch seine offenen oder geheimen Feinde ge­­bührend zu swingen missen". Was Das bedeuten soll, ist ic­t recht rar, aber besonders unwohlmollend für Deutschland "Hingt eg eben nicht. erklären, wie e die Wahrheit ist: 1. Daß Teiner,der Bringen Orleans, derjenigen, welche ‚die Ehre haben, diesen Namen zu tragen und deren Haupt de. Königliche Hoheit der Graf von Paris ist, meder mittelbar, wo unmittelbar irgendwie an den Handlungen betheiligt ist, die Sie enthüllt haben; 2. daß diese Prinzen den Ereignissen, deren San­plat die Ballan-Halbinsel it, fremd sind und­ stets fremd gebesen sind. Genehmigen Sier-Herr Redakteur, die Versicherung meiner vor­­zügligen Achtun­­­g · Eduard Boc­ek, Mitglied des Senats,Bevollmächtigter der Prinzen von Orleans.«« >=. Die VERI, Gerichtskommmission des Abgeordneten­ sanfes nahm in ihrer heutigen Sigung den Bericht des in An­­gelegenheit der Duna-Sverdahelyer Wahl entsendeten­ommissärs Aurel­ Münnich über die durchgeführte Untersuchung zur Kenntniß. Die Kommission wird den Bericht am 2. Jänner 1888 verhandeln. — Die Botschaft Greng’s Hat folgenden Wortlaut: „Meine Herren Senatoren! Meine Herren Abgeordneten! So fange ich, blos den auf meinem Wege aufgehäuften Schmierigkeiten,­ sie den­ Angriffen der Presse, der Abstinenz, der, Männer, welche die Stimme der Republik an meine Seite rief, und der machjenden Lin­­möglichkeit, ein Ministerium zu bilden, begegnete, kämpfte ich und blieb da, wo meine Pflicht mich gefesfelt hielt. Aber. ir dem Augen­­blick, da die besser aufgeklärte öffentliche Meinung einen Umschlag fundgab und ich die Hoffnung wieder erlangte, eine Negierung bilden an Tonnen, votirten die Kammer und der Senat‘ zugleich eine Nejo­­lution, welche unter der­­ Form der Vertagung auf eine festgeseßte Stunde, um die versprochene Botschaft zu empfangen, einem Z­gange für den­­ Präsidenten der Republik, damit er seine Negierungs­­gewalt niederlege, gleichkommt. Meine Pflicht, und mein Net, műre es, zu widerstehen, allein unter den Umständen, unter denen wir uns befinden, Könnte ein Konflikt zwischen , der Grelativ-Gewalt und dem Parlamente Folgen nach sich ziehen, die mir Halt gebieten. Klugheit und­ Patriotismus fordern von mir, zu weichen. Ich muß für diesen Vorgang und die Ereignisse, die, Daraus entstehen können, die ver­antwortlichkeit, jenen, überlassen, die­ sie auf sich genommen haben. So begebe mich daher ohne Bedauern, aber nicht ohne Trauer der Re­­gierung, zu welcher ich zweimal berufen wurde, ohne es zu begehren, und ich bin mir dessen bewußt, meine Pflicht erfüllt zu haben. Ich rufe Frankreich gute Zeugenschaft an. Frankreich wird sagen,, daß während der neun Jahre meine Negieru­ng ihm Frieden, Ordnung und Freiheit­ gesichert hat, daß sie ihm in der Welt Achtung erworben, daß sie ohne Unter­­laß an seiner Erhebung gearbeitet und daß sie inmitten, ‘des be­waff­­neten Europa Frankreich in Stand gelöst hat, "seine Ehre, und sein Recht zu­­ vertheidigen, daß sie endlich nach Sinnen, die Republik auf den Weg der Mäßigung geführt, welche ihr sowohl das Interesse, als der Wille­­ des Landes vorzeichnen. Frantreich wird. Tagen, " daß ich: dafür, von dem Posten erthoben wurde, :auf melden “mich, sein: Berr trauen, gestellt. hat.. Das politische Leben.­­ verlaffend,­­ dege, ich , mir Einen. Tuna, Dab ‚die Republik, nit dir die Streiche ge­­fündigt h­erde, Die gegen mich gerichtet waren, und daß fe siegreich aus den Gefahren herauskomme, denen man sie aussei.­ch gebe meine Demission als Präsident der französischen Republik.­­«Jnle,­3­53r6vy.« ·=Die bereits auszugsweise mitgetheilte Erklärung,welche der,,Kölnischen Zeitung­«von Eduard Vocher Namens der Prinzen von Orleans zuging,lau­tet wörtlich): „Herr Redakteur! Nachdem Sie in zwei Artikeln der,,Kölnischen Zeitung«vom 23.und 24.November die schwere Beschuldigung ausgesproch­t haben,daß gefälschte diplomatische Schriftstücke,zu dem verwerflichen Zwecke­n der«Erregung eines allgemeinen Krieges«angefertigt,zur .enntnaß Sr.Majestät des Kaisers von Rußlan­d gebracht worden seien und daß die ursprüngliche Quelle dieser Schriftstücke eine orleanistische sei,,haben Sie in Ihrer Nummer wie November ausgeführt,daß Ihre Bezichtigungen sich nicht gegen Diejenigen und­­­ s "xeten,welche das Spiel derselben zu sein schienen­,sondern daß Mitglieder der Familie Orleans sich einer internation­alen Kriegspartei ab­geschlossen hätten,—um den Czargeen den Fürsten Bismarck auszuhringen s­chwende michs an ihreerechtigkeitsliebe,Herr Redakteny daß SiH · " #, Berlin, 1. Dezember. .(Orig. .R­OTT.) Die „Kreuze zeitung“, melde sich : mit. ‚geschmahloser Heftigkeit , gegen­ die Dar­­­­stellungen der vielbeiprogenen Konferenz beim Grafen Waldersee wen­­det, gibt: den ungefähren Wortlaut der Rede des Prinzen: Wilhelm. wider. und bestätigt: damit­ leider: "nur die Befürchtungen, melde an dad.be­­merfensmerthe. Ereigniß geknüpft wor­den. 63 kann nur immer wieder gesagt werden, daß nicht in der Geschichte der lechten Sabre von so tief einschneidender Bedeutung­ ist, wie diese Konferenz und wie Alles, was als unab­weisbare Folge aus derselben hervorgehen wird. Nicht ohne starke Bewegung kan man gerade fest: der herrlichen Worte gedenken, mit denen der Kronprinz eine gerisse Richtung­­ in­­ unserem Parteileben beurtheilt hat. 68 bedarf seiner politischen Anlässe, um die hoffnungsreiche Freude zu er­­lären, mit welcher alle Herzen die von Tag zu Tag günstiger lautenden Rachicchten aus San Remo aufnehmen. Aber wenn etwas diese Freude und die Hoffnungen auf die Zukunft erhöhen kann, so ist er die über­­raschende Gestaltung gereister Verhältnisse im Innern. Es wäre furchtbar, wenn der berufene Theronerbe die Mission, die ihm seine eigene Ent­­­wicklung und die Lage des Vaterlandes vorzeichnen, zu erfüllen verhindert würde Die Brinzessin Wilhelm steht mit der Gräfin Waldersee, in­ deren Wohnung die bekannte Konferenz statt­­gefunden, in einem eigenthümlichen verwandtschaftlichen Verhältnis. Graf Waldersee, der General-Quartiermeister der Armee und muth­­maßliche Nachfolger des Grafen Moltfe, hat eine vermu­wete Dame geheirathet, die als­ Tochter eines reichen Amerikaners, de Nentiers David­ Lee in Nem-dorf, früher von dem Prinzen Friedrich August von Schles­wig-Holstein geehelicht und zur Fürstin von Noer erhoben worden war. Prinz Friedrich war der jüngere Bruder­ des Groß­­vaters der Prinzen Wilhelm, die Fürstin von Noer, sebige Gräfin Waldersee, ist also ihre Großtante. " « " · « Ans dent Reichstage. Da Abgeordnetenhaus beschäftigte si Heute mit der Gebüh­ren-Vorlage­­ Referent Dárbai. Seitens der gemäßigten Opposition erklärte sich gegen die Vorlage Ferdinand Horonsky, der in­­ längerer Nede den Beweis zu erbringen suchte, daß die projektirte Gebührenerhöhung namentlich den hauptstädtischen Hausbesiß, der sein­­ faktisches Erträgniß un­­möglich­­ verheimlichen kann, empfindlich treffen werde. — Auf der Rechten sprach sic Emerich Szivát­mehr für jenen Theil der Vorlage aus, welcher eine Befseiung der Finanzen anstrebt, meldete jedoch zwei Amendements im Interesse der Kontribuenten an. — Seitens der Unabhängigkeits- Partei begründete­n schließlich Karl­ E5t»538 in einer mit heiteren Pointen nicht geisenden Rede, in welcher das Labyrinth und die Fallstunde der Gebühren-Vorschriften ermeßlich geschildert werden, einen Verschlußantrag,­­ demgemäß die Regierung aufgefordert werde, einen Gelegentwurf über die Gebühren vorzulegen, welcher eine Abstellung der Veration der Steuerzahler zur «Folge h­aben«soll." . Nacdem die Vorlage an antisemitischerseits bekämpft worden war, ‚erhob sich zur Vertheidigung derselben Staatssekretät Weferle,­­ um in warmen und schr­ungvollen Worten die­­ Nothwendigkeit ‘der Steigerung­­ der Staatseinnahmen darzuthun und die Einwend­ungen , der oppositionellen Redner zu entkräften. Im weiteren Verlaufe sein­er vom gesammten, Hause aufmerksam angehörten Ausführungen wies er nach, daß namentlich die Gebühren nag Kaufgeschäften bei uns meini­­­ger drückend seien, als­ im ganzen Westen Europas, und daß der hauptstädtische Hausbesis die geringfügige Gebührenerhöhung leicht ertragen werde. Zum Schlusse brachte der Redner das Argument vor, das die Vorlage sofort durchgeführt werden kann, in Folge dessen das Erträgniß der Gebühren in kürzester Zeit die beabsichtigte Steigerung erfahren werde, weshalb sie mit Recht empfohlen werden könne. Nun erhob fg zur Unterftügung seines P­arteigenossen auf Graf Albert Apponyi, der den Gedanken ausführt, daß seine Partei vor seiner Last zurückschrede, die zur Begehung der Finanzen beitragen würde... Allein, sie könne seinem neuen Experimente zu­ Stimmen, so lange der Weg nicht offenbar ist, auf dem diese finanzielle Gesundung erfolgen sol. ‚Noch bedienten sich der Referent und Cötvös ihres Schlukwortes, wobei Zebterer, vom Ersteren provozirt, aus seiner Deakistenzeit einige pisante Reminiszenzen zum Besten gab und auch Sonst Man nach vielen Seiten hin provokatorischen Sarkasmus die Zügel flhießen ließ, was den Staatssekretär Weterle veranlaßte, zur Vertheidigung jenes Refsorts noch einmal das Wort zu ergreifen , als Dr. Wekerle unter ftiemlicher Zustimmung der Rechten auch Alexander Hegedüs, von Götves zum Gegenstande eines bitterbösen Scherzes gemacht, gegen, derartige Infinuationen vertheidigte, entstand eine ganze Reihe lärm­ender Szenen. Götvös wollte Weterle nit das Recht zuerkennen, für einen Andern zu sprechen, man schrie von allen Seiten einander Dinge zu, die nicht überall verstanden wurden, und der Präsident wies endlich aus der Hausordnung das formelle Recht des Negierungsvertreters, wann immer das Wort zu ergreifen, nac). Nun gab noch Dr. Wekerle unter demonstrativen Beifallskund­­gebungen " der Nechten sein Bedauern darüber Ausdruck, daß Die Disfussion über einen so ernsten Gegenstand nicht im Nahmen der­­ Objektivität festgehalten werden könne. Da­ Eötvös auf einen Zrmon­chenruf, daß die Advotaten (Cötod3 üt befanntlic Advotat) fi tüchtig bezahle lassen, geant­­wortet hatte: „nicht so theuer, wie dem Abgeordneten Hegedüs seine Dienste bezahlt werden“, verlangt Hegedüs in persönlicher Angelegenheit das Wort: „Ich richte an den A­bgeordneten Götvös die Frage, ob er mich damit verleumden wollte, daß ich für die in meiner Eigenschaft als Abgeordneter geleiteten Dienste, jemals bezahlt worden bin?" Götves antwortete: „Vom Stand­­punkte der Ehrenhaftigkeit stelle ich das Gehalt eines Ministers, Das Honorar eines Advokaten und die Präsenzn­arten eines Verwaltungs­­rathes ganz gleich, obwohl die Lesteren, jedenfalls leichter verdient werden, als beispielsweise das Honorar eines Advokaten, zumal in der , Hauptstadt und eines solchen, der eine so pronovizirte oppositionelle Stellung’ hat! DieseBräse­nz,marten des Ab abe­­ordneten Hegedis habe ig gemeint und s­ingt3 Andere &* Damit war der Zeilhenfall erledigt. Nun konnte endlich die Abstimmung erfolgen, welche die An­­­nahme der Vorlage seitens der Majorität ergab. Die­ Spezialdebatte wird am nächsten Montag stattfinden. Wegen vorgerad­er Nachmittagsstunde wurden die Petitionen, an­dere nun die Reihe hätte kommen sollen, zurü­ckgelegt und Franz Fenyvefiy erhielt zur Meotivirung seiner vom legten Mittmod zuviidgebliebenen Interpellation über­ die Intendantur des Grafen Stefan Keglevich das Wort: Franz Fenypeith bedauert in erster Reihe,d­aß er feine­ren Intendanten , der Fön. Oper und des Nationaltheaters betreffende­nterpellation nur an den Kultus und Unterrichts-Minister richten könne, weil die genannten Ruh­r-nitttute nicht Diesem untergeordnet sind, sondern, nebst­ der­ Polizei, der Gendarmerie und dem Schüblings­­roesen, zum effort ‚des­ Ministers des Innern gehören. . Gegenstand seiner Interpellation bilde die ‚heutzutage schon zum Verzweifeln lang­­weilige Stage, welche man die ntendanten-zstage nennt. Er wolle sich bei Dieser Gelegenheit nicht in eine Kritik der Verhältnisse des Nationaltheaters­ und der Oper einlassen, obgleich, er über eine Menge Daten­ verfügt, welche, ein trauriges Licht, auf. Die Bermaltung­­ und Zeitung dieser Insstitute werfen. Er ihr dies aus dem Brumnde nicht, weil er­ hiezu Gelegenheit haben wird, wenn das Abgeordneten­haus sich mit dem riesigen Defizit der Oper, und mit­ motivirbaren Mehrausgaben­ beschäftigen wird, mit melchen das Haus in der Form von Nachtragstrediten beehrt werden und bei denen Der Minister des Innern Bab­enstelle hat er nur eine Frage­ zu stellen und er bhe dies aus zur­ Geltung ‚gebracht ‘werden... ein Mann stünde, der einer Fähigkeiten und dem Feuereifer der richtigen füllen vermöchte und die s­agen könnten; ein Dann, den das­ Rubiitum für­­ fennen­ wü­rde. .. sondern theile,; ‚menn der Intendant — dies gilt für Zukunft — zu vertreten haben die Künstler würden die Ueberzeugung ihnen künstlerische Kraft innewohnt, si Geltung bringen können und daß Tindern­ werden müssen. Und wie stehen, wir jenen kaum Heute dem Grunde est, weil der Monat Dezember bekanntlich von großer M Wichtigkeit ur. das Theaterleben­­ sei, indem in diesem Monate Beiträge abge­­flossen, die Abonnements erneuert und eventuell die leitenden Ideen des S­ntendanten — Gott bemahte,­ daß der jegige Solche hätte — , dieser­nstitute Ambition zu err­eicht von­ seinen un­­erträglichen­­ Launen und der gemaltsamen, Geltendmagnung seiner Ab­­sonderlichkeiten : die Vergangenheit die nur von dem Ziele geleitet auch Andere , vom , . geladen. wü­rde, die ungarische Kunst auf ein höheres’ Niveau zu heben, dann würde unter der Leitung eines solchen­ Intendanten, das Kunstleben ‚emporblühen, ge­winnen, daß sie nicht der Laune eines einzelnen Mannes ausgefegt sein müssen, daß So, daß man trauriger nicht hab dastehen Fan. ich allein, sondern das gebildete Unterschied schleunigen. Person des theilgenommen haben und Toftbar. Das Publikum bung meldet der en Weiteres im Morgendlaie. ist es mit: Und das sage nicht dieses ( » . . .« " ohne der Parteistellung die gesammte Wiefse, deren Ausfälle manchmal vielleicht zu­ kräftig, aber selten ungerecht sind; es hat dies die Fad-engäste gesagt, an­ welcher, blos die vom Minister berufenen Persönlichkeiten sagt dies auch der Finanzausschuß des Abgeordnetenhauses. Und­ mag sehen wir angesichts der Haltung des Publikums, der P­resse, des Finanz Ausschusses und der Theater-Enquste? Wir sehen,, daß der Intendant, dessen ausgezeichnete Fähigkeiten außerhalb dieses seines Wirkungskreises, ich body an der Leitung der beiden Theater festhält ; so haben mir zwei Sep verloren, und doch it uns in der Pflege unserer kulturellen Interessen jede Minute der­ gegenwärtigen Zeitung vollkommen unzufrieden., Während, sonst das Publikum, wenn die Leitung, einen Fehler beging, ‚vielleicht errethete, aber ich nicht freute, ist es heute über jeden ehler entzückt, weil es hofft, daß jeder neue Fehler dazu beitragen werde, daß Ende zu be­deute mill das Publik­um nicht abommiren, nur megen der ««Wenn das Publikum erfahren wird, daß der Intendant seine­­ Demission gegeben habe, oder noch besser, daß er von seinem Pfosten enthoben wurde, wird es das­­ Theater füllen und applaudiren; es wird applaudiren nit den Künstlern, denen es auch sonst applaudirt, Sondern dem Leiter­ dieser­ Spinstitute, der endlich eingesehen hat, was er zu thun habe. Das Land will die Ursachen rennen, weshalb die Regierung diesen Intendanten bisher er habe; das Land mils erfahren, ob die Regierung, die Rathschläge der een acceptive­ , der Minister mird schließlich einsehen müssen,, daß Diese beiden ‚Institute Fein Privat-Eigenthum seien, nicht etwa wie ein Gut, wo er einen Beamten belassen fan, auch wenn er für seinen Bosten nicht taugt. ,­­ Er richtet nag Alldem folgende Interpelletion an den Minister des Innern: In ‚Anbetrach, daß in der auf Beschluß des Reichstages ent­­sendeten und vom Herrn Minister des Innern einberufenen een Enquete, so auch in den jüngsten Lagen im Finanz Ausschuffe un­verfennbar direkt die Leitung des gegenwärtigen Herrn Intendanten als die Hauptursace der beim National-Theater und bei­ der fem­al. Oper .bestehenden Möbel. und Schmierigkeiten bezeichnet wurde , frage ich. den geehrten Herrn Minister, was die Gründe waren, daß er die gegenwärtige Leitung bisher aufrechterhielt? warum er auch fest seine Renderung eintreten lassen wiss? oder wenn ja, ob er Verfügung treffen wird, daß nur die geeignete Wahl der Leitung die vorhandenen Nebel nach Thunlichkeit beseitigt werden ? Minister Baron Dres (Hört: Hört): Das geehrte Haus wolle mir­ gestatten, daß ich Diese Interpellation sofort beantworte. Meine Antwort mich die Geduld des geehrten Hanses umso kürzere Zeit in Anspruch nehmen, als die eigentliche Interpellation nur einen Kardinalpunkt­ hat, nämlich den in. Betreff der Person des Antendanten, worauf ich mir er­­lande, dem­ geehrter Haufe, in­ Kürze mitzutheilen, Daß der gegenwärtige „intendant: Graf Keglevich­ schon im Ver­­laufe des Sommers seine Absicht­ ausdrückte, von der 3n­­tendang­e zurückzutreten, mas aber das Ministerium ange­­sichts­­ der­ unfertigen Lage nicht annahm. ‚Reßt hat der Herr, Intendant neuerlich um seine Ent­­­­hebung ‚gebeten und ich bin bereit, ihm sie zu bemwilligen. ,­­Was mut die Personal-Veränderunge11 betrifft,muß ich abwarten­,daß die vorläufigen Schlußrechnungen des laufenden Jahres dem sJJkiniskerinm unterbreitet werden­,was hoffentlich im Laufes der nächste an die geschehen wird; da nun perdeichits Betreffz der Personal-Veränderung ohne Verzug verfi­gerr.(,811stimmung.)s ·Jetzt wolle mir das geehrte Haus gestatterr,auf Dasjenige, was der Herr Interpellant in seiner Indotivirung vorgebracht t ha­t­,kurz Einiges zu erwidern(Göttl). Bei einemsonene Institute,wie ein besonderes Opern­haIts, ist die Feststellung eines normalen­ und systematischen Budgets mit­ großen Schwierigkeiten verbunden.Dies hängt von solchekkllncs ständen ab,die weder dekretirt,stoch ignorirt werden könnkes.Solche sind z.B.die bestehenden Verträge,die nicht plötzlich geändert werden können,so auch das zum großen Theile Von dem Besuch­e des Publika abhä­ngiges Erträg uiß Ich muß dem gegenwärtigen Intendanten die Gerechtigkeit widerfahren lassen,daß ihm der gute Wille nicht gefehlt hat,die bestehenden Schwierigkeiten zu bekämpfen, und daß ihm das gleichwohl nicht so gelang,wie es die h­ier un­gek­­­wartete,ist zumeist den Schwierigkeiten zuzuschreiben,die ich soeber­­ erwähnte und ich wage es zu behaupten,daß,wer immer mit­ der Leitung diese anstit­tts betratet worden wäre,bei diesen Schwierig­­keiten,die nicht sofort beseitigt und nicht gewagt angeschlagen werden konnten,kaum mehr Glück gehabt hätte als Graf Keglevich(Lebhafter Widerspruch links)­und nicht im­ Stande gewesen wäre,diese­ Schwie­­rigkeiten vollkommen zu­ beseitigen,wiei­­r es gehofft hatten. Uebrigens wurde im Finalist Ausschüsse seitens der Regierung die Erklih­tutng abgegeben,daß sie eingesichts der Einschränkungen, welche der Ausschuß im B­dget vorgenommen,es für­ ihre Pfliä­ter­­ai­ten werde,auf dieser Basis ein Normalbudget einzurichten­,Zu­­stimmung die mit Rücksicht an die bestehen­den Verträge und auf die Nothmendigkeit eines Uebergangsstadiums ein systematisches Programm auszuarbeiten, das ich seinerzeit im Hause­ vorlegen­ werde. 90 bitte, meine Antwort zur Kenntniß zu nehmen. (Allgemeine lebhafte Zustimmung.) Franz Feinpeith erklärt, auf privatem Wege schon in den Vormittagsstunden von Der Demisston des Intendanten erfahren zu haben, gleicht­ohl habe er interpellit, weil er fürc­tete, der S­ntendant werde seine Demission zurückziehen, wenn er von seiner Interpellation abstu­mde.. Heiterkeit.­ Uebrigens dankt er dem Minister im Namen des gebildeten Publikums für seine Antwort. Die Antwort wird zur Kenntnis genommen. Hiem­i­ Ihloß die Sitzung um 2 Uhr. Prä­sident Thomas Bechy eröffnet die Situng des Ab­­geordnetenhauses in 10 Uhr Vormittags. — Schriftführer: Tibad, Kofipovidh, Balogh. — Auf den Minister-Fauteuils . Trefort,­Baross, Graf GSzédgényi, Bedeforid, Fe biny, Orczyg. Das Protokoll der jüngsten authentizirt. „ Ludwig Lang legt den Bericht des volksunwirthschaftlichen Aus­schusses in Angelegenheit der proprioriichen Regelung der Han­dels­­bezieh­ungen zu Italien und Deutschland vor. Derselbe wird seinerzeit auf Die Tagesordnung, gestellt werden. Folgt die Tagesordnung: Dritte Lesung der Bor­­lagen über die Verlängerung des finanziellen Weberei­kommens mit Kroatien und über das Taleatgefälle. Beide Vorlagen werden in dritter Lesung angenomm­en.­­ Das Haus zieht nan die­ Vorlage über die Modi­fikation der Stempel und Gebührengeiege und Borschriften in Deratuug. Vor Beginn der Verhand­­ligung­ wird verlesen und Präsident,daß der unter Präsident und Finanzminister­s Tipa wegen Unpäßlichkeit«abrwesend sei und daß Staatssekretdixt Weterle die Gesegnerlage­ vertreten werde. Die Intendanten. Wenn an der Spige seinen schönen Beruf mit der nicht nur er selbst, unter "Bublitum des s sondern allen in wird, ganzen sie, ganzen Landes, Negimes Kraft tern zur Öegen­­Umständen sie nicht das Opfer von rotestrong- Dieser Beziehung ? häge, seit zwei Jahren unbeirrt . ] (­­ | Me Aus der Vronim. T Stuhlweigenburg, 1. Dezember. Drig-Korr.) [Die Börögmarty-Feier) Das hiesige National-Rasino — der „Vörösmarty-kör“ — feierte heute Abends in festlicher Weise den Geburtstag unseres großen Dichters Michael Börösmarty. Der­ große Saal des Kasinos, welchen die befränzte Büste Vördsmarty’s zierte, war bis auf den legten Winkel von einen zahlreichen, aus der Glite unserer Gesellschaft­ bestehenden , Publikum gefüllt. Der Präsident des Kasinos, Herr Josef Ham­aner,­­ unserer Stadt, eröffnete das­ Zelt mit einer kurzen Ansprache, in welcher er die Bietät für den großen Dichter betonte, welche die Direk­­tion des „Vörösmarty-kör“ bei der Veranstaltung des Festes leitete. Herr Dr. Anton ® ärady hielt mun, einen Vortrag „Ueber die Sprache Börögmarty 8". Bei dieser.. Gelegenheit. erwähnte,­­Bäarady eine bis fest­ noch unbekannte Episode aus dem Leben Börösmarty­s. Am Ende des Dorfes Belencze hält ein Heiner mit s­ch­wachen Pferden der von den ihm bespannter Wagen, in welchem ein Süngling, saß, begleitenden Manne mit den Worten Abschied nimmt: „Ich, Füfle meiner­­ thueren Mutter imnigst die Hände.” In diesem Augenblicke rollt ein B­iererzug vorüber, woraus der Ruf erschallt: „Humilimus servus Mihály“ ®er die Heimath verlassende Süngling tt Michael Vörösmarty, die Stimme des aus der Equipage Raufenden die Stefan WBerszel’s. Der Bater Stefan Perczel’s erkun­­digt si über den soeben bemill­ommneten jungen Mann, und als er hört, dab er einer der Besten seiner Klasse ist, in welcher er sich durch Freit und Ausdauer auszeichnet, sagt er: „Einen solchen jungen Mann könnte ich fir meine Söhne als Erzieher brauchen.“ Und als sogleich entheilt er seinem Sohne den Befehl, VBörösmarty einen hierauf bezüglichen Antrag zu stellen. "Berczel dem Befehl seines Vaters. Er eilt zu Börösmarty und stellt ihm den Antrag, den der Dichter mit der größten Freude auch an­nimmt. Mit Thränen in den Augen nimmt V­örösmarty von seinem ihn­ begleitenden Bruder Abschied. „Fahre zurück,“ sagt er, „fahre auch den Wein zurück, den ich meiner in Ofen w­ohnenden Quartiers­­frau überbringen sollte, nimm auch dieses Bündel, übergib es meiner armen Mutter, sie wird fest wenigstens während des Winters nicht zu frieren brauchen.“ Das Glück und die Zukunft VBörösmarty’s war bei der Familie Perczel begründet. . Sowohl dieser, als auch der Vortrag Nikolaus Sz­ücs’ „Ueber die Musif“ wurde mit lebhaften Interesse angehört. Den Vorlesungen folgte ein Bannet, wobei es an zahlreichen Toasten nicht fehlte. - -- B.Temesvär,30.­November. fidentenwahl für die Handel­s-u­nd.Ge,we kammer.—«Für hungerndeSch der Bürgermeister Unmillig zwar folgt Stefan­­ ! _ . .. " . Drig-KRorr) [Prä­­t:be­­a wl­TnDer­nd Holub in Temesvar). M Wie­­ bereits‘ telegraphisch gemeldet, fand gestern im städtischen Nathhaussaale, die Konstituirung, be die­­Präsidentenmahl für die Temesvárer Handels- und hungsweise die Gewerbekammer statt.Den Wahlakt leitete Bürgermeister Dr.Karl Telbiß als Präses des Zentrale Wahlkomites und eröffnete den­­­selben mit einer schwu­ngvollen Ansprache,in welcher er auf die un­­geklärtenk,u­ngünstigen Wirthschaftsverhältnisse hinwies,welche die Aufgabe der neuen Kammer zu einer doppelt verantwortungsvollen gestalten. Die einstimmige Wiederwahl des bisherigen verdienstvollen P­räsidenten Ignaz ©. Eisenstädter de Buzias erfolgte unter­ so herzlichen Sympathiefundgebungen, daß dieselben angesichts ver­­schiedener, in den festen Jahren gegen die Kammer gerichteter An­­feindungen und insbe­­ondere mit Nachsicht auf die separatistischen Bestrebungen einzelner Torontäler Handelsleute speziell registrirt zu­­ werden verdienen. Nach Schube des Wahlaftes hob auch der Ber­eitende die „erhebende Einmüthigkeit“ besonders hervor,­­ somie den Umstand, daß aus dem Torontäler und Krajio-Szörenyer Komitat die­ angesehensten Kammermitglieder zum Wahlatte erschienen sind, in worin der Redner eine unwerthvolle Garantie für die erspringliche Thä­­tigkeit der neu Konstituirten Kammer erblidte. Heute hat die U­eber­­gabe, beziehungsweise Uebernahme der­ Kammer-Agenden stattgefunden. — Die zu Gunsten der hungernden Schulkinder in Wien und Buda­­pet inszeninte Mohlthätigterts-Aktion hat auch hier ein Echo gefunden und Schon übermorgen wird in der Vorstadt Fabrik die vom dortigen iraelitischen " Frauenvereine " errichtete­­ Suppenanstalt fü­r mittellose Schulkinder aller Konfessionen eröffnet werden., Um­ das Zustande-­kommen derselben haben sir besonders die­ Präsidentin Frau Rosa Fl und die Ausschußdame Frau Charlotte Blau verdient gemacht. —­ Für den Empfang des am 17. 9. hier eintreffenden Mfrika reisenden Dr. Emil Ho [ab werden umfassende Vorbereitungen getroffen. Der Vortrag findet am.18. d. im großen Nedoutensaale statt. Na­ dem­selben wird ein Banket veranstaltet. —i— Heves, 1. Dezember. Drig.-Korr­ [Selbst­mord — Pof- und Telegrapheramt) Am Sonntag, 27. 9. M., beging­ der hiesige Gimwogner ‚Stefan Baulinta­­ einen Selbstmord: Der Unglückliche, welcher beim hierortigen Dampfmühl­­hefiger Lipopniczig,ald. Heizer angestellt war, wurde am genannten Tage in seiner Wohnung­­ erhenzt gefunden. Is Motiv seiner That werden miklihe Familienverhältnisse angegeben. —. Mit Freuden sehen mir der­ Errichtung eines Telegraphenamtes in Verbindung mit dem Postamte entgegen. Wie es heißt, soll die Vereinbarung bald ins­ L­eben treten. Heves, eine Stadt mit 7­ bis 8000 Einwohnern, bekommt noch immer ihre hieher adressirten Depeschen zur Eisenbahn- Station, welche eine Viertelstunde weit entfernt it. Für jedes nach Heves mittelst Boten von­­ der Station gebrachte Telegramm m wird eine Tüte von .27 ff. entrichtet. Die Intelligenz unseres Städtchens sah sie demnach veranlaßt, das Ministerim zu bitten, es möge hier ein Telegraphenamt errichtet werden. Der­ lebhafte Verkehr läßt sein Defizit erwarten. " , Budapester Mendanten, M. S. Wenn die Minister bauen, haben die Kärener zu thun, aber niet blos die „vom T­ache“, sondern auch die der öffentlicher Meinung. Daß auch die ihnen­ urtheilenden, in allen Fächern gleich­­mäßig bnheimischen ästhetisivenden Kannegießer zu Worte kommen müssen, denen jeder Anlaß willkommen ist, um Vergleiche anzustellen zwischen ihrer eigenen­dee über den Gegenstand und jener, die zur Ausführung gelangt ist, wird man nur natürlic finden. Auch liegt auf der Hand, daß die Parallele meist zu Ungunsten Iegterer ausfällt, d­ozu hätte der Redner si vom Stammtische erhoben, " aló um""zu beweisen, daß er es besser gemacht hätte?­­ Bei einem Werke von der Bedeutung des neuen Palais des Landes­ministeriums it es natürlich, daß das allgemeine Sinteresse oder ad) die Neugierde nicht erst die Vollendung erwarten kann und in der Beurtheilung der Vorarbeiten und der Pläne Befriedigung sucht. Ein Vorurtheil zeichnet sich aber in der Regel nicht durch Nichtigkeit aus und in unserem Falle konnte eine Ausnahme umso weniger stattfinden, als die Pläne nothgedrungen fortwährende Umgestaltungen erleiden mußten, die das Gesammtbild w­chentlich beeinflußten. Der Bau, der mit seinen riesigen Dimensionen­­ und feiner gegen die Balatingafse zu schrägen und stark zurü­cgestellten Lage in der unregulirten, unfertigen Gegend heute „noch einen fremd­­artigen Eindruck macht, wird in seiner wahren Gestalt exit dann er­­blicht werden, wenn er in mildiger Umgebung " einen Theil­ jenes großen Rahmens bilden wird, welcher einst den fünftigen Praptbau des ungarnigen Staates, das P­arlamentsgebäude, in sich fafsen soll. Mittlerweile haben jedoch zwei Ministerien mit ihren zahlreichen Unterabtheilungen und Anstalten, die bis jeit in Miethhäusern unter­­gebracht waren, in dem Neubau des Handelsministeriums ihr eigenes Heim bezogen. Schon im Jahre 1882 hatte es sich gezeigt, daß. die­­ befepränt­­ten, ungehmäßigen Motalitäten und­ die getrennte Lage der­ einzelnen kMemter des Handelsministeriums — das Ministerium selbst war im Nalo’schen Hause, das Landesstatistische Bureau in Ofen, das Wichamt in der Hofefstadt, das Negierungs-Kommissariat für Weinbau in der Franzstadt, die Geologische Anstalt in der Museum gasse ac. ze. unter­gebracht — den Dienstlicher Verkehr derart erschweren, daß mit Aüd- Sicht hierauf und­ auf Den Umstand, daß die Errichtung neuer, noth­­unwendiger Abtheilungen gänzlich ausgeschlossen ei, ehestens dafür Sorge getragen­ werden mü­sse, sowohl das Ministerim als alle unter­­stehenden Nemter in einem Hause unterzubringen. 63 wurden daher zunächst in den Jahren 1882 und 1883, in der Hoffnung, den beabsichtigten Zweck mit dem geringsten Kostene aufmand erreichen zu können, zahlreiche fertige große Häuser besichtigt, Skizzen sowie Voranschläge zu deren Adaptirung ausgearbeitet. Nach­dem Die verkäuflichen fertigen Objekte sich jedoch alle als ungeeignet erwiesen hatten, die Miethverträge der verschiedenen Wetter abliefen und der Zustand der getrennten und beengten Loyalitäten immer unhaltbarer wurde, mußte endlich der Ankauf eines passenden Baus grundes und die Errichtung eines Neubaues beschlossen werden. — Als geeignetster Bauplan erwies sie Mach eifrigem Sudhen und Studium der Grund des Neumann’schen­­ Konsortiums , gegenüber dem künftigen Parlament, und auf dieser Basis wurde das erste.­­Brojeit sammt Rottenvpramissleg angefertigt. -i es ' " - .

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