Pester Lloyd, September 1888 (Jahrgang 35, nr. 242-270)
1888-09-11 / nr. 251
Fi § ·«Himmeut für dke österr.-ungar.8t70natchike. Fükden·-Pkftkkchyd«(Morgen-und Abendblatt) EtschskåktthMMszstk Subam Morjken nach einem Feiertage.) TFNIWWII Gansjktsrkiift.ts.—«Viertelszibrt.fl.s.so Halbjährlich,»11.—Monatlich»2.... Mitxostverkeudunge Ganzjährligst.24.— Bierteljährl. ft. 6.— Halbjährlich „ 12.— Monatlich _ „2.20 in separater Postversendung des Abendblattes... A. 1.— vierteljährlich mehr. Fürbi-giltst strtrter trauerittung..».. 99 2.— 9, 99 Man pränumerirt für Budapet in der Administration des „ Vester Llond“, Dorotheagaste Nr. 14, I. Stod, außerhalb Budapest mittelst Beftanweisung duch alle Postämter. Inserate und Einschaltungen für den Offenen Sprechsaal werden angenommen: Budapes in der Admmumification, Dorotheagaste Nr. 14, ersten Stod, ferner: in den Annoncen-Expeditionen Leopold Lang, Dorotheagasse 95 ‚Hansenstein - Vogler, Dorotheagasse Nr. 11; A. V. Goldberger, Vaczi utcza 9; Amtom Mezei Dorotheagasse 6. Injertionspreis nach aufliegendem Tarif. 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Jean Europas heuer zu verzeichnen haben, kommen sowohl in der größeren Verehrsbewegung, als in den Breiten zum Ausbruch.Die momentane Situation kann süglich in einzelnen Fällen mangelt es an Lagerräumen und an der raschen Abviclung des Verkehrs, in anderer Beziehung trat theilweise eine folge Hauffe in den Preisen ein, daß die Konsumenten und Spekulanten vor einem allgu rartigen Eingehen von bindenden Engagements sich scheuten, ein „Zumarten“ genannt werden, bis die Verhältnisse sich mehr Hären, um sodann mit voller Kraft in dieselbe einzugreifen. Und es hat D dieses Niederlegen seine volle Berechtigung. Der sechzehnte Saatmarkt in Wien hat zwar über viele Ernte-Resultate Europas einige Klarheit gebracht, aber wir missen nur zu gut, daß der allzu rasche Abschluß eines definitiven Urtheils später manche Korrektur nothwendig macht. In früheren Zeiten kam man über die Ernte-Schoßungen seiner Gebiete nicht Hinaus; heute genügt ein so kleiner Gesichtspreis zur Beurtheilung der Verhältnisse nicht mehr, heute muß das Ernte-Resultat von ganz Europa und darüber hinaus ins Auge gefaßt werden und um dies mit voller Beruhigung zu ermöglichen, muß die Vergangenheit mit in den Kreis der Betrachtung gezogen werden. Die Mehrzahl der Staaten Europas muß zur Deckung des eigenen Bedarfes von Weizen jederzeit solchen von andersmoher beziehen; dies geschieht im der Regel aus anderen europäischen Staaten, reicht deren Ueberfchuß aber nicht aus, so muß der überseende Borrath herbeigezogen werden. Nach den bisherigen Erfahrungen müssen z wenigstens dreizehn Staaten oder Zollgebiete Europas fremdenweien kaufen und beziehen, einen Ueberfchuß über den eigenen Bedarf ‚ können aber nur vier, höcstens fünf Stanien abgeben — gewiß. ein ungünstiges Verhältniß. Zu den regelmäßigen Bezugsländern von fremden Weizen zählen vor Allem: Großbritannien und Irland. Ob die Ernte im eigenen Lande gut oder schlecht gerathen — es muß importiven, ı. 3m. sehr bedeutend importiren. Im großen Durchschnitt beträgt der Meberschuß der Einfuhr über die Ausfuhr, melche legtere gar nicht in Betracht kommt, per Jahr circa 28,5 Millionen Meterzentner Meizen ; diese folosfale Menge muß das Vereinigte Königreich unter jeder Bedingung jährlich von anderemoker beziehen. Er geschieht dies zumeist dur Einfuhren von Amerika, Europa (Ausland), Asien und Australien. Tausende von Schiffen vermitteln diesen Verkehr, ungerechnet jene Mengen von Waggons, welche den Weizen vorher zu den Ausgangshäfen auf die Bahnen bringen. Der jährliche Weizen- Import oftet England mindeitens 26 Millionen Pfund Sterling oder 260 Millionen Gulden (1 Pfund — 10 fl.). Nach Großbritannien und Irland, kommt $ranfreid mit dem größten jährlichen fremden Weizenbezug, freilich in weitem Astande. Der jährliche Heberschuß der Weizen-Einfuhr, nach Abzug der Ausfuhr, stellt ss im großen Durchschnitt jährlich auf 98 bis 100 Millionen Meterzentner, er wird sich aber heller, wie dies auch bei Großbritannien der Fall sein wird, bedeutend Höher stellen, da beide Staaten ungünstige Ernteresultate zu verzeichnen haben. Der durchschnittliche jährliche Weizen-Import nach Abzug des unbedeutenden Exports kostet Frankreich 244 bis 245 Millionen Francs oder 97 bis 98 Millionen Gulden ö. V. An dritte Stelle unter den regelmäßigen Bezugsländern Europas an Weizen steht Deutschland; dessen Einfuhr Ueberfchuß nach Abrechnung der Ausfuhr beziffert sich im großen Durchschnitt per Jahr auf 5 bis 6 Millionen Meterzentner. Rußland, Ungarn, Rumänien, theilweise überseeische Provenienzen deben den Bedarf. Deutschland gibt für seinen Weizenbedarf jährlich 84 bis 86 Millionen Mark oder beiläufig 42 bis 43 Millionen Gulden aus. Zu jenen Staaten Europas, welche regelmäßig zum Bezug von fremden Weizen zur Deckung des Bedarfs angewiesen sind, zählt auch Belgien. Ein mehrjähriger Durchchnitt ergibt die Menge von 4,6 bis 5,0 Millionen Meterzentner im seitens Belgiens berechneten Werthe von 107 bis 110 Millionen Franc oder von 43 bis 44 Millionen Gulden. Mit fast ganz derselben Menge tritt an Italien jährlich an den Meizenmarkt der Welt heran; ein mehrjähriger Durchschnitt gab als Einfuhr-Heberschuß die Menge von 4,6 Millionen Meter enther im MWerthe von 95 Millionen Lire oder von 33 Millionen ulden. An sechster Stelle steht bezüglich des MWeizen-Imports die Heiz. Ihre Anforderung an den Weizenmarkt der Welt beert sich nach einem mehrjährigen Durchschnitte mit 2,7 Millionen Sterzentner im Werthe von 60 Millionen Francz oder 24 Millionen Gulden ö. V. Mit einer etwas geringeren Menge als die Schweiz,mit 2,5 Millionen Meterzentner per Jahr,treten die Niederlande an den Weltmarkt heran,wofür dieselben circa 29—291 2 Millionen holländische Gulden per Jahr als 24—25 Millionen Gulden ö.V. verausgaben müssen Spanien und Portugal zählen gleichfalls zu den regelmäßig Weizen importirenden Staaten Europas;ersteres mit circa 1,5 Millionen Meterzentner per Jahr,letzteres mit Million Meterzentner.Der Mittelwerth der Einfuhr Spaniens berechnet sich mit beiläufig 85.8 Millionen Pesetas oder 14 Millionen Gulden öW., jener Portugals mit circa 4.3 Millionen Milreis oder 9 Millionen Gulden öW. Griechenlands Ackerboden ist auch nicht hinreichend zur Hervorbringung der für das Land nöthigen Zerealien; dasselbe muß gleichfalls jährlich ein großes Duantum von Zerealien einführen. Aber über die Höhe des Imports liegen nur höcbst unvollkommene Behelfe vor. Die griechische Regierung sorgte seit Jahren nicht für eine regelmäßige Verkehrstatistik. Erst in neuester Zeit, unter dem Ministerium Trikupis ist es besser geworden, so daß per 1887 bereits eine Handelsstatistik veröffentlicht worden ist. In derselben erscheint aber der Zerealien-Import nicht nach feinen verschiedenen Getreidearten speziell, sondern nur summarisch nachgeriesen. Die Getreide-Einfuhr überhaupt belief sich im genannten Sahre auf 2,254.000 Meterzentner im Werthe von 50,193.204 Zeptas; circa die Hälfte davon, 1 Million , Meterzentner, dürfte Weizen betreffen, im Werthe von circa 9 Millionen Gulden. Die beiden Staaten Schweden und Dänemark beziehen im großen Durchschnitte per Jahr 0.43 beziehungsweise 0.40 Millionen Meterzentner Weizen im Werthe von 7.6 Millionen, beziehungsweise 65 Millionen Kronen. Norwegen schließt die Weizen importirenden Staaten Europas mit beiläufig 75.000 Meterzentner per Jahr ab; der Werth berechnet sich mit 1,3 Millionen "Kronen. « " Werden die bisher ersichtlich gemachten Details in eine Ge «sammtsumme gefaßt,so erhäelt man das nachstehende Uebersichtsbild; die Netzhinfuhren der dreizehn genannten Staaten und Zollgebiete· —Europas an Weiszen haben im Mittel der letzten sechs,beziehungsweise sieben Jahre der Menge s(in Millionen vvantr.)und dem .«Werthenach(in Millionen der Landeswährungen und in Millionen von Guldenen)eln Grund der amtlichen Angaben der betreffendeciglcx«:k-:-.... Millionen Großbritannien und Irland.--..- 28.525.9Psd.Sterl.259.— Frankreich.-.-----..----.9.8243.8Francs 97.5· Deutsches Zollgebiet-I 5.184.--.Mark «42.-— Italien.--.---.. 4.695.-—Lire 38.— Belgtett 0.4.0006 4.6 107.— Franz 43.— Schmels. sz :-.. „ne a. 21 00. ce 24.— Niederlande.-- --- == --- --- --- --- 2.5 . 29.— holländ. GID. 24.— Spaten. zsses 204311767 1089,87 Bibie 14.— Portugal =. 2 2 2.2.2 -- 1 1 43. Mileeis 9.— Griechenland --- -- --- -- --- aa 1 25.— Sepias 9.— Hanenatk... ae en 0a 65 .Kronen. .. 8.6 Lehmenen re i ne OB B ..· 4.2 Torwegen is ra a OTET Ő ,, 0.7 Zusammen--.-.- 62.2 — 568.0 ET AETIETEEE EEE HERE ENZ INWTELELTDEN Ueber 62 Millionen Meterzentner Weizen müssen also die genannten Staaten Europas zur Befriedigung des Konsums von anderswooder jährlich beziehen ; der Werth berechnet sich mit 568 Millionen fl. ö. W. Nebenbei sei hier beigefügt, daß der angegebene Handelömwerb für Weizen, welcher den amtlichen Publikationen entnommen wurde, der Wirklichkeit nicht immer entspricht. Manche Staaten berechnen den Meizenpreis für mehrere Jahre gleichmäßig, ohne auf die Flustuationen Nachsicht zu nehmen, die er in neuester Zeit im Welthandel erfahren hat, manche hinmieder berechnen denselben in der Goldmährung, andere in der Silbermährung u. |. w. Nun entsteht die Frage, melde Staaten Europas deden diesen großen Bedarf und mit melden Beträgen? Vor Allem kommt in dieser Beziehung Rußland zu nennen, dessen ausgedehnte Aderflächen liefern zur Versorgung des Meizenfonsums Europas sehr beträchtliche Duantitäten. Im Durchschnitte der lesten sieben Jahre war dies mit rund 20 Millionen Meterzentner der Fall; in einzelnen Jahren stieg der Weizen-Erport Naßlands sogar auf über 25 Millionen Meterzentner und wird au heuer wieder eine sehr bedeutende Höhe erreichen. Vom Sänner bis Ende Juni 1888 belief sich der Erport über die Grenzen gegen Europa bereits auf 15,7 Dieterzentner. Der Werth des xtufftigen Weizen-Exports berechnet sich im Durchschnitte per Sahr auf 133 Mil. Rubel oder auf 215 Mill. fl. 5. W. Nach Ruhland kommt Rumänien, welches jährlich in der Lage ist, Weizen zur Deckung des Bedarfes von Europa abzugeben, aber in weitaus geringerem Umfange. Im Mittel mehrerer Jahre beziffert sich der Export Rumänien auf 3,2 Millionen Meterzentner im Werthe von 588 Millionen Zei oder 235 Millionen Guben 5. ®. Das österreichisch -ungarische Zollgebiet beteiligt sich gleichfalls an der Versorgung Europas mit Weizen; es geschieht dies nach einem mehrjährigen Durfschnitte mit beiläufig 1 Milton Meterzentner per Jahr im Durchschnittsmerthe von fl. 11.3. Wenn mir jedoch die beiden Reichshälften für sich ins Auge faffen, so findet die Länder der Stefansfront allein, welche Weizen für den Konsum Europas abgeben können und auch thatsächlich abgeben, freilich in einer nach den jeweiligen Ernte-Ergebnissen variabeln Menge. Mit Inbegriff der Ausfuhr in die österreichische Reichshälfte belief sich der Weizen-Export Ungarns im Durchchnitt der legten fünf Jahre auf 525 Millionen Meterzentner im Werthe von 4416 Millionen Gulden. « Zu den Weizenexportirenden Ländern Europas zählt auch« B«ul«garien;’aber über den wirklich effektuirten Export liegen keine auch nur halb·«wegsperläßlsche Daten vor.Der Zerealien-Export Vulgariens überhaupt dürfte circa 2 Millionentr betragen. Serbienexport ist für den Welthandel nicht in Betracht komsmmende Weizenmengen,und wie es im Betreff der Nachtweisung über den auswärtigen Handel der Türkei bestellt ist,ist sattsam bekannt-Im großen Durchschnitt bestand dem Importbedürfnisse Europas mit mehr als 1L Millionen Meterzentner und im Werthe von elf Millionen Gulden ö.V. ein Vorrath von circa 25 Millionen Meterzentner im Werthe von 250 Millionen Gulden gegenüber. Das Defizit von jährlich 37 Millionen Metr.mußte somit von überseeischen Staaten,so namentlich von den Vereinigten Staaten von Nordamerika(im großen Durchschnitte lieferten dieselben ficr die europäischen Märkte per Jahr circa 89 Millionen Bushel oder 24 Millionen Meterzentner),Britisch Indien,Britischs Nordamerika,Chile, Egypten,Australiens u.s.w.gedeckt werden. Völligwerthsipaftlich je Wache icht ein Finanzielles. (Die Erhöhung des Bankzinsfußes.) Die seit der Veröffentlichung des jüngsten Bankausweises vorhergesehene Hinaufsetzung der Bankrate ist heute in außerordentlicher Sitzung des Generalrathes der Oesterreichisch-Ungarischen Bank tatsächlich erfolgt.Die Bankleitung hat den Zinsfuß um ein halbes Perzent erhöht und hat damit einerseits angedeutet,daß die starken Ansprüche an die Kassen nicht aufgehört haben und andererseits vorübertriebenen Anforderungen gewarnt.Die mäßige Vertheuerung des Einsfußes wird dem legitimen Geschäfte keinen Abbruch thun,sie dürfte vielmehr allgemein als eine reinbanktechnische Maßregel aufgefaßt werden,die eventuell dazu dienen kann,den Uebergang zu einem höheren Satze zu bilden, der eingeführt werden müßte,wenn die steuerfreie Reserve aufgebraucht und zu versteuerten Noten gegriffen werden sollte.Letzteres erwarten wir zwar nicht,allein die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen,wenn die kommerzielle und industrielle Bewegung sich in größerem Style entwickelt und sich in der That die seit Langem latenten Kräfte entfalten werden.Es würde übrigens die Verwendung von steuerpflichtigen Noten nur den praktischen Einreis bringen,daß die Menge der gegenwärtig vorhandenen Zirkulationsmittel den Anforderungen des gesteigerten Verkehres in beiden Staaten der Monarchie nicht entspricht,und daß es in der That eine rationelle Maßregel war,die Bank in den Stand zu setzen,den legitimen Ansprüchen in allen Fällen genügen zu können.Die Noten ersetzen bei uns die Metallmünzen,deren Menge in den Staaten mit Metallwährung doppelt und dreifach so groß ist,als die unserer Notenmengen,so daß von einer Inflation keine Rede sein kann,und wir würden überdies auch aus dem Grunde einen größeren Umlauf nicht für bedenklich erachten,weil wir wissen,daß bei uns eine Reihe,von Einrichtungen,namentlich die des Check-und Clearingwesens,noch nicht jenen Umfang gewonnen hat,welcher einen Theil der Noten überflüssig macht.—Die Bankleitung s hat im vorigen Jahre,um einen Monat später als diesmal,eine Erhöhung eintreten lassen,um dieselbe nach kaum dreimonatlichem Bestande wieder aufzuheben,wir zweifeln nicht,daß dieselbe auch künftig so handeln und den wohlfeileren Satz in dem Momente wieder etabliren wird,in welchem der Zudrang zu den Bankkassen aufhört.«Wenn«diese Ueberzeugung allgemein verwaltet, dannr wird die neueste Bankmaßregel absolut keinenachträglichen Einfluß üben,sie wird den Verkehr,nicht,im Geringsten beeinträchtigen,und wird vielleicht dazu dienen,wohlfeiles Geld aus dem Auslande,namentlich aus Deutschland,wo der Zinssatz beispiellos niedrig ist,über unsere Grenze zu bringen.Uebrigensvermögen wird wie erwähnt an seine langanhaltende Inanspruchnahme größerer Mittel und daher auch an die langdauernde Geltung deswhöhten Zinsfußes nicht zu glauben,der vierperzentige Zinsfuß hat sich bei uns seit fünnahren stabilisirt,bis in die jüngste Zeit ,hinein wurde tief unters demselben es kompaitt und es ist kein Grund vorhanden, anzunehmen, daß die Verhältnisse eine so radikale Renderung erfahren könnten, damit wir von diesem Einsfuße dauernd abweigeren sollten. Die Eröhung betragten wir als eine vorübergehende, die umso rascher einem niedrigeren Sabella; machen wird, je mehr neues Kapital durch die gesteigerte Thätigkeit von Handel und Verkehr geschaffen wird. (Der Zollertrag in Oesterreich-Ungarn.) Laut vorliegendem amtlichen Ausweis sind in den Monaten Männer-Zuni b. 9. für Zölle und Nebengebühren eingegangen: fl. 7,176.776 in Gold, fl. 13,730.439 in Silber und fl. 101.343 in Papier. Wenn wir für Gold ein Agio von 24 Perzent annehmen, ergibt sich ein Gesammteingang von fl. 22,730.098 gegen fl. 23,218.637 in der gleichen Periode des Vorjahres. Bank-und Aktiengesellschaften. (Pester Ungarische Kommerzialbank.) Wir erhalten den von der Direktion genehmigten Rechnungsabschluß der Kommerzialbank vom 30.Juni,der nachstehende Ziffern zeigt: Lasten-Gehälterfl.54.934.Spesen:Vureaumietbe,Kanzleispesen,Drucksorten,Stempel,Porti,Expensen,Gebühren 2c. fl.55.462.74,Einkommensteuer fl.42.240.21,Abschreibungen fl.29.608.38,Gewinn des ersten Semesterstss . 381.152.39,Vortrag vom Jahre 1887 fl.64.778.83,zusammen .445.931.22,Totalexfl.636.673.09.Gewinne:Gewinnvertrag vom Jahre 1887 fl.64.778.83,Zinsenfl.239.683-91,Erträgniß des Bankgebäudes fl.1().180.16,Gewinn im Hypothekargeschäftefl.139.073.46,Provisionenfl.71.576.32,Gewinn 1 an Effektenfl.33.606.40,Gewinn an Devisen und Valutenfl.29.804.47, diverse Gewinne fl.31.671.85,Gewinn aus dem Kredittheilnehmer- Verein nach Abschlag der Regie und Dotationszinsen fl.495.73, Gewinn der Wechselstube nach Abschlag der Regie und Dotationsszinsen fl. 10.801.96. Totale: fl. 636.673.09. Der Nehnungsabschluß rechtfertigt in vollstem Maße die vortreffliche Meinung, die allenthalben über den Stand der Kommerzialbank und deren ebenso tüchtige als vorsichtige Leitung vorherrscht. Es ist seine leichte Aufgabe, im sogenannten laufenden Bankgeschäfte, ohne Emissions- und große Kursgewinne, ein mehr als 15%,perzentiges Erträgniß des Kapitals zu erzielen, und es verdient die Erreichung eines salchen Resultats umso größere Anerkennung, wenn sie dasselbe als Fonstant erweist und in einer Zeit gewonnen wird, in welcher weder hohe Zinsen noch hohe Provision zu erzielen waren. Der Zinsenertrag it um eine Aleinigkeit höher, als im Varjahre, was umso mehr in Rechnung fällt, als in Folge der ständigen Geldabundanz zum Schlufse des Semesters über 24 Millionen Gulden in Baarem und in Kaffenscheinen vorräthig waren. Provisionen und das Ergebniß des Hypothekargeschäftes sind gestiegen, ebenso ist der Gewinn an Effekten etwas größer. Was den Umfang des Geschäftes betrifft, ‚ erwähnen mir, daß der Umlauf von "Pfandbrief-Titres "von 18,6 auf 22 Millionen, der Stand der Einlagen um 5,6 Millionen auf 203 Millionen gestiegen ist. Im Bortefeuille sind 12%, Millionen, im Lombard, Report 2c. 917, Millionen Gulden elozirt. Wir erwähnen weiter, daß der Gesammtgemwinn, welcher aus der Gmifssion und dem Verlaufe der Straßenbahn-Brioritäten erzielt wurde, sowie sämmtliche ffischen Reserven, die aus den früheren Jahren übernommen sind, indem Abschluffe völlig unberücksichtigt blieben. Nachdem sich die Verhältnisse für die Banken im zweiten Semester weit besser arlaffen, nachdem insbesondere Geld eine leichte und gute Verwendung findet, läßt sich mit Sicherheit erwarten, daß das Gesammtergebniß des laufenden Jahres sich für die Aftionäre der Kommerzialbans be fonders glänzend gestalten wird. Die Franco-Ungarische Banrfinkiguidattion) leistet — wie aus dem Inseratentheile unseres Blattes ersichtlich- an" ihre Aftionäre die zweite Abschlagszahlung von 5. 36. fl. 20.—. Desterr.-Ung. Staatsbahn-Ges. Südbahn Handel. (Der Waarenverfehbr Budapest3 im Jahre 1887) Dem Ausmetze des hauptstädtischen statistischen Bureaus über den Waarenverfehr unserer Hauptstadt, welcher durch die Eisenbahnen und auch die Schifffahrt vermittelt wird, entnehmen mir folgende bemerkensnwerthe Daten: Der Verkehr, welcher in den Jahren 1880—1883 einen regen Aufschwung genommen hat, zeigt in den letten vier Jahren die Neigung zum Nachgang. Die in den beiden lesten Jahren eingetretene Verminderung um 2 Millionen Zentner trifft die Ausfuhr, namentlich die von Mehl, Getreide, Eisen, Stahl und Baumaterialien. — Mittels Eisenbahnen und den Schiffen der Donau-Dampfschiffffahrt-Gesellschaft langten in Budapest ein 22,638,022 Metr., ausgeführt wurden 11,552,111 Mitr., so daß der Gesammtverkehr 34,190.133 Mtr. ausmacht, gegen 34,023.157 Mitr. im Jahre 1886, 36,547.591 Mitr. im Jahre 1885, 35,925.998 Mitr. im Jahre 1884 und 36,096.801 Mitr. im Jahre 1833. — Nach den einzelnen Hauptartikeln geordnet ergeben sich folgende Ziffern: zusammen Königl. Ungar. Staatsbahnen D-D.-Schifffahrt- Gesellschaft 3,754.874 6,160.659 von dem gesammten Verkehr entfallen auf die Ungarischen Staatsbahnen 536 Berzent, auf die Desterr.-Ung. Staatseisenbahn 198 Perzent, auf die Donau-Dampfschifffahrt-Gesellsgaft 18 Berzent, auf die Südbahn 8,6 Verzent. Mittelst Privatschiffen wurden nach Budapest eingeführt:2.054.555 Meterzentner Getreide,153.768Mztr.Kohle, 123.269Mztr.Bau-und Werkholz,179.413Mztr.Baumaterialien, 28.855Mztr.Obst,94.987Mztr.Diversi,14.471 Hektoliter Wein, 92.164 Kubikmeter Brennholz,13.485.110 Stück Ziegel,1,653.112 Stück Würfel-und Pflastersteine,17.716 Kubikmeter Bruchstein, 7,560.000 Stück Schindeln. (Der österreichisch-ungarische Spiritus-Export)ist heuer in entschiedener Abnahmebegriffen,ja er hörte in letzterer Zeit fast ganz auf.So wurden im letzten Quartal April,Mai,Juni 1888 nur 91.604 Hektolitergrade Alkohol ausgeführt gegen 1.933.184 Hektolitergrade in der korrespondirenden Vorjahrsperiode.In der zehnmonatlichen Periode September 1887 bis inklusive Juni 1888 gelangten aus Oesterreichs Ungarn nur 3.105.097 Hektolitergrade zur Ausfuhr,in derselben Zeitperiode 1887 aber 7.663.420 Hektolitergrade.Auf jede der beiden Staaten unserer Monarchie entfallen: Kampagne-Periode Ungarn Zufammen September-Suni 1887 3,524.670 4,138.750 7,663.420 ,, ,,1888 1,181.936 1,923.161 3.105.097 1888 meniger 2,342.734 2,215.589 4.558.323 Das Minus gegen das Vorjahr beträgt bis fest 45 Millionen 2 . .. .« Hettolitergrade, genung ein beträchtlicher Ausfall. Die Zoljebranten, welche dem Alkohol von allen Seiten aufgerichtet werden, henkmer den Grport, so das ‚Monopol in der Schweiz, die Erhöhung der Berzehrungssteuern in einigen europäischen Staaten für die inländischen und troß der Verträge allf ausländischen Produkte, die Konkurrenz der Erzeugnisse N Rußlands, Rumäniens, Deutschlands, Schwedens u. s. w. Daß unter den gegebenen Verhältnissen auch die Branntweinsteuer-Restitution weit zurückblieb, ist Teicht begreiflich. Die bezüglichen Resultate in den zehn Monaten September, Juni 1887 und 1888 waren: Kamp.-Periode "Ungarn Oesterreich B Zusammen 1888 meniger 233.473 268.170 551.643 Die Abnahme der Steuerrestitution beziffert sich auf 0,55 Millionen Gulden entsprechend der Abnahme des Exports. Die neue Branntweinsteuer, welche seit dem 1. d. in Wirksamkeit steht, wird in Hin- Zunft ein anderes Resultat im Gefolge haben, da sowohl die inländische Produktion und Konsumtion, sowie der Export anderen Steuerfügen unterliegen. Die oben ersichtlich gemachten Exportmengen traten insgesammt gegen Steuerrestitution aus. kleinere Mengen werden jedoch auch ohne Steuerrestitution ausgeführt, z. B. nach Triest u. f. mw. In der genannten zehnmonatlichen Periode wurden 5802 Meterzentner ausgeführt, und zwar 4855 g aus Oesterreich, 947 g aus Ungarn. Die geringen Exporte an Branntwein aus Bosnien und der Herzegowina sind hier nicht einbezogen. (Zur VWaaren-Ausfuhr Rumänien) Eine vollständige Statistik über den pro 1887 ist bis zum heutigen Tage nicht veröffentlicht. Ab und zu MWaarenverfehr Rumäniens werden wohl einige Details bekannt gemacht, aber sie gleichen eher Gelegenheits-Daten, als einer ersten Arbeit. Zudem werden in leßter Zeit feine Sahre3=, sondern Semester-Ausweise publizirt, so für das Jahr 1886 u. s. m. Der Hauptverkehr Rumäniens erfolgt über die Sulinamündung hinaus und in dieser Niszung liegen folgende Ergebnisse im Vergleich zu 1886 vor; es wurden exportirt : Der Erport war im Jahre 1887 stärker wie 1886;weitaus am stärksten war der Berealien-Erport rumänischer Provenienz, ein Heiner Theil betraf auch russisches und bulgarisches Erzeugniß. Von Bedeutung sind ferner 90 , 3 (Bretter 1,8 Millionen Stüdk), Wein (40.806 g gegen 28.954 g im Jahre 1886), Kleie (13.564 g), Saßhauben (12 Millionen Stüd), Ohren (10.404 Stüd), Spiritus (20.197 q).2c. 2c. Durch die Negulirung des Eulina-Armes hat sich der Schifffahrtverkehr sehr gehoben; von 793.454 Tonnen im Jahre 1881 stieg derselbe auf 1.226.548 Tonnen im Jahre 1887, die Zahl der Schiffe hat jedoch abgenommen. Obwohl der Konsum in Sulina und Umgebung in Folge der geringen Bevölkerung nicht groß ist, so könnte der Import ungarischer Erzeugnisse doch bedeutender sein. Die hohen Bahn- und Donaufrachten hemmen den Verkehr ; so beträgt die Donaufracht für Mehlfabrikate ab Budapest fl. 3.98 Gold per 100 Kilogramm — 99.50 Goldfrances per Tonne, während die Seefracht ab Genua, Ddesja nach Sulina blos 20—25 Goldfrancs per Tonne ausmacht. · Landwirthschaftliches. (Misko·lczer Wein-Ausstellung und Weinmarkt.Die feierliche Eröffnung der Miskolczer Wein-Ausstellung findet am 22.d.statt.Die Ausstellung verspricht einen sehr schönen Erfolg, da aus vielen Gegenden zahlreiche Anmeldungen eingelangt sind. Die feierliche Eröffnung wird im Beisein des Staatsseketärs Matlejovitz, in Vertretung des Protektors Philipp Herzog von Koburg-Gotha vor figehen. Die Ausstellung wird in drei Hauptgebäuden und in vier Pavillons untergebracht; den Ber jchern wird ein übersichtlicher Katalog zur Verfügung gestellt. ferner hat die Ausstellungskommission Sahrbegünstigungen bei den Eisenbahnen erwirkt und wird auch für die Unterbringung der Ausstellungsgäste Sorge tragen. Zur Hebung des Weinmarktes wird eine Kostyalle errichtet, wo selbst alle ausgestellten Produkte versucht werden können. Hisweise. (Stand der Oesterreichisch-Ungarischen Band vom 7. September : Banknoten-Umlauf fl. 402,810.000 (+ fl. 4,318.000), fl. 9000), Bortefeuille fl. 166,481.000 (+ fl. 8.427.000), Zombard fl. 21,527.000 (+ fl. 124.000), HypothelarMetallihat fl. 233,129.000 (+ Darlehen fl. 102,344.000 (— fl. 41.000), fl. 97.379.000 (+: fl. 53.000). -.. ... ... ......... - Pfandbrief-Umlauf eingeführt ausgeführt Meterzentner Lebende Thiere == 1. --- --- 649.497 " Oesterreich Heftolitergrade Alkohol Gulden 1887 426.486 500.887 927.373 1888 143.013 282.11 375.730 " 7 Gescäftsbericte. Kredit-Aktien zu 315 bis 316, ungarische Golder zu 100.80, ungarische B Papier-Rente zu 91.15 gehandelt. Die Abendbörse war geschäftslos, die Stimmung jedoch etwas matter. Oesterreichische Kredit-Aktien wurden zu 315.10 bis 315.— abgegeben. . Getreidegeschäft. Termine Nachmittag war die Stimmung fest, die Kurse gingen etwas höher, doch blieb der DVerfehr wegen mangelnder Abgabsluft beschränkt. Gehandelt wurde: Weizen per Herbst zu fl. 768, Weizen per Frühjahr mit fl. 857, fl. 8.60 und fl. 858, Mais per Mar Sant zu fl. 5.48 bis fl. 546, fl. 5.29 bis fl. 5.31. -- Abends fließen: Weizen per Herbst fl. 7.62 Geld, fl. 7.64 M Waare; Weizen per Frühjahr fl. 8.57 Geld, Tl." 8.59 Waare; Mais per Mai-Suni u fl. 5.45 Geld, fl. 5.47 Waare, Hafer per Herbst zu fl. 5.30 Geld, fl. 5.87 Waare. Borstenvieimarkt, Steinbruch, 10. September. der Borstenviehhändler- Halle in Steinbruch. — Das Geschäft it unverändert. Vorrat am 6. September 112.106 Stüd. Am 7., 8. und 9. September wurden 1978 Stüd aufgetrieben, hingegen wurden abgetrieben 2493 Stüd. Es verblieb demnach am 9. Die Nahbörse war entschieden fester. Oesterreichische Hafer per Herbstt m. Geld, fl. 5.32 Waare; Hafer per Frühjahr zu fl. 5,85 DOrig-Teleg*) Beridt | Borrath von 111.591 Stüc V Borstenvieh. Breite unverändert. eptember ein Budapest, 10. September. Witterung : heiter, heiß. Thermometer + 18,6 ° &. Barometer 768 Mm. Wasserstand abnehmen. Bei nach verschiedenen Richtungen gravitirenden mäßigen Winden hat die Temperatur überall zugenommen; der Luftdruck ist im Allgemeinen größer geworden. Das Metter ist theils heller, theilweise radile. Bei starken südlichen Winden it mechselnde Beiwölfung sind eine weitere Temperaturzunahme zu gewärtigen. Sffeffengeschäft. Die Börse verlief heute ichäftslos, die in Gold verzinslichen Werthe erfuhren in Folge des anhaltenden Rückganges der Valuten empfindlichere Kurseinbußen. Spekulationspapiere mäßig schwankend. Transport-Effekten hielten sich ziemlich fest. Von Solarpapieren waren Mühlen beliebt, schließen zumeist höher. Valuten und Devisen sehr gedrückt, schließen billiger. An der Barbörse variirten Oesterreichische Kredit-Aktien zwischen 315 und 815.75, ungarische Gold-Rente zu 101.20 . bis 100.85, ungarische Papier-Rente zu 91.30, Ungarische Eskompte- und Mechelerbant zu 98 bis 97.75 geschlossen. An der Mittagsbörse schwankten Oesterreichische Kredit- Aktien zwischen 315.50 und 315. blieben 315 .., ungarische Kredit- Aktien schlußlos 306.50 ©., Bester Kommerzialbant zu 764 bis 766, Ungarische Estompte- und MWechslerbant zu 98 bis 97.25 geschlossen. Ungarische Gold-Nente per Medio zu 100.67, bis 100.85, ungarische Papier-Nente zu 91.20 bis 91.15 gemacht, blieb erstere 100.756., legtere 91.15 ©., Erste Ungarische Aflekuranz-Gesellschaft zu 3000, Konkordia-Mühle zu 530, bis 540, . Glisabeth-Mühle bis 262, Müller- und Bäder-Mühle Mestbahn zu 172.50, Borstenvieh-Mastanstalt zu 310 geschlossen. zu. 261, zu. 384 bis 385, ungarische ziemlich ge ." , :