Pester Lloyd - Abendblatt, September 1888 (Jahrgang 35, nr. 201-224)

1888-09-11 / nr. 208

. (Einzelne Nummern in Budapest 3 Er. in Der Provinz 4 Er. in allen Verschleiffloralen.) Er Dienstag, 11. Septbr. ae En ö ERDEKEL —= ein hochoffiziöser Artikel der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ vertheidigt, die deutsche Presse gegen die russischen Blätter, welche ihr eine ungalante­ und gehäfsige Haltung gegen die Königin Natalie von Serbien zum Vormorfe gemacht hatten. „Eine kräftige Politik," führt die , Nord­­deutsche Allgemeine Zeitung” aus, „muß von Sentimentalitäten un­­abhängig sein. Die Königin hat, so lange sie in Belgrad ge­­wesen, sich Stets in öffentlichster Weise als Feindin Deutschlands gezeigt und ausgesprochen. Sie hat aus ihrer feindseligen Gesinnung­­ gegen das Deutsche Neid in einer mit ihrer Stellung und den internationalen Rüciichten ganz unverträglichen Weise Fein Hehl gemacht. So hat Die deutsche Breffe denn auch aus den jüngsten Vorfällen in Wiesbaden Anlaß genommen, eine Thatsache in Erinnerung zu rufen,­­wonach sich im Jahre 1886 die Königin gegen den französischen Marquis Flers mit Ausbrüchen besonderer Freude über die schantlosen Beleidigungen ausgesprochen hat, melde in dem berüchtigten Wamphlet »Societe de Berlin«e gegen die allerhöchsten und höchsten Personen enthalten waren.­­5 darf ferner daran erinnert werden, Daß d­ieses offene feindselige Ber­­b Baltem vor Sonıgo im­ Dentihertieits­­ten Belgrad amtlich zur Sprache gekommen ist, ohne daß die­ gethbanen­­ G hritte von Erfolg begleitet waren Umgekehrt Hat der König, so weit sein Gmfluß reichte, Die befreundeten Beziehungen zwischen Deutschland und Serbien vollkommen berücksichtigt und gewürdigt und es tief beklagt, daß er nicht in der Lage war, dem feindseligen Auftreten der Königin gegen das befreu­ndete Neid Zügel anzulegen. Unter diesen Umständen ist es erklär­­lich, daß das Deutsche Reich und dessen politische Faktoren seinen An­­laß haben, der Königin Freundlichkeiten oder gar Unterftügungen zu gewähren ; denn in der Politik ist es ein altbewährter Grundris, mit gleicher Entschlossenheit der Freund seiner Freunde und der Feind sei­­ner Feinde zu sein. Daß unter den Lektoren sich königliche Frauen mit königlichem Titel befinden, ändert hieran nichts. Das pflicht­­gemäße Gebot der Politik macht es nothwendig, in dieser Hin­­fit seinen Unterschied im Geschlecht und Rang eintreten zu lassen. Auch Kaiserin Eugenie ist seinerzeit eine der schönsten und liebenswürdigsten Frauen ge­wesen, es würde aber an Landesverrath gestreift haben, wenn man biesen Vorzügen eine Einwirkung auf die Politik Preußens und des Deutschen Reiches Hätte gestatten wollen.” — Merkwürdigerweise hat das „Rorr.-Bur.“ diese Ausführungen des Kanzlerblattes nicht fürr wichtig genug gehalten, um sie ’telegraphisch nitzutheilen, so daß wir genöthigt sind, Dieselben nach einem in der nt. fr. Br." vorliegenden Telegramm zu reproduziren. ZEN ZER Budapest, 11. September. — Die Petersburger Regierung pflegt von Zeit zu Zeit den russischen Blättern Verhaltungs-Maßregeln zu er­­theilen, um deren übermäßigen Eifer nach der einen oder der anderen Nichtung hin­einzudämmen. So wurde ihnen, um nicht auf ältere Beispiele zurückzugreifen, nachh dem Ber­­uch des Kaisers Alexander III. in Berlin, im vorjährigen Herbst, nac) der Thronbesteigung des Kaisers Friedrich III. im März und des Kaisers Wilhelm im Juni d. %. ein­­geschärft, sie sowohl in der Beurtheilung der deutschen­­ Bolitit, wie an Hinsichtlich ihrer Sympathiebezeigungen für Frankreich, der möglichsten Meäßigung zu befleißen. Der­­artige Mahnungen üben für einige Zeit regelmäßig ihre Wirkung, obgleich man selbst in den ersten Wochen zwischen den Zeilen deutlich tefen Fan, mit welchem Widermillen man sich dem Gebote fügt; so wie aber einiges Gras ü­ber die behördliche Intimation gewachsen ist und die Publizistit fie etwas freier bewegen zu dürfen glaubt, gelangen die wahren Gefühle zum Durchbruch und legen sich namentlich die panflavistisch gefärbten Blätter nur einen solchen Grad von Zwang auf, der gerade ausreicht, um sich nicht eine jener administrativen Maßregeln zuzuziehen, welche mit dem, nicht ohne Grund gefürchteten Namen von „Verwarnungen“ bezeichnet werden. An einem solchen Wendepunkt ercheint die russische Breffe au jet wieder angelangt zu sein und da sie, wenn vielleicht auch nicht auf das offizielle Rußland, so doch auf die öffentliche Meinung und die politische Stimmung der des Lesens und Schreibens Fundigen Bevölkerung des Czaren­­reiches einen großen Einfluß ausübt, so ist diese Erscheinung im gegenwärtigen Augenblick, da kaum erst einige Wochen seit der Weierhofer Kaiser-Entrevue verstrichen sind, in erhöhtem M­nße beachtenswert­, zumal in derselben nicht mißzuverstehende Anzeichen vorhanden sind, welche Darauf deuten, daß man in Rußland abermals mit vollen Segeln auf die Stimmungen und Strömungen lossteuert, welche wir im vorigen Winter wahrzunehmen Gelegenheit hatten. Einerseits läßt das Organ des Grafen Tolitoi, ie „ob Beterburassifa. Wwrebonf­ont, die sogar von dem vernünftigeren Theil des französtschen Bublikums als Dreiste Fälschungen anerkannten sogenannten „diplomatischen Enthüllungen" der Madame Edmond Adam nicht der wohlverdienten Bergeffenheit anheimfallen. Die Herausgeberin der "Nouvelle Nevue" mag für ihre Person oder ihre Zeitschrift in einer noch so durchsichtigen Reife Reklame machen, in panflavistischen Kreisen wird man immer Alles für baare Münze nehmen oder als solche a­u­­z­geben. Das genannte Blatt nimmt für die neuesten „Ent­­hülungen“ eine Historische Bedeutung in Anspruch und sagt es gerade heraus, daß dieselben, selbst in dem Falle wenn es es nur um Falsi­­fiflate handeln würde dem Geiste der Doppelsinnigen deutschen ® politif voll­tandig entsprächen. Ein anderes panflavistisches und angesehenes Blatt, die ,„Nomoje Wrenmja’”, hat sich in lepterer Zeit viel mit der geheimnißvollen Neffe des Generals Boulanger be­schäftigt und dabei fonstatirt, daß Die zur Negierungs­­majorität gehörenden französischen Republikaner von dem Gedanken in Schweden verjeßt werden, daß der Ermählte dreier Departements möglicherweise eine Neffe nach Ruß­­land unternommen hat. Diese Befürchtung sei überflüssig. General Boulanger mwisse es sehr wohl, wie sich zu ihm jene ruffischen­­reife verhalten, um Deren Gesinnung er, vom politischen Standpunkte aus, sic) vor Allem Fimmern muß. (£ 3 müsse ihm bekannt sein, Daß vor nicht langer Zeit Die ‚Meinungen Dieser Kreise ihm eher ungünstig waren als­­ günstig, und daß nur die Fehler und Unge­­sichdlichkeiten des Ministeriums Fl quet etwas wie die ersten Symptome einer Ver­änderung in Diesen Anschauungen her­vorgerufen haben. Man brauche nicht außerordentlichen Scharfsinn zu besigen, um zu begreifen, wie unvortheilhaft in diesem Augenblicke eine Reise Boulanger’s nach Nukland wäre, welche viele von den Mitgliedern der oben erw­­hnten Kvetye in eine ollegie Situation verlegen könnte. Alles das wisse der General ichon, oder er werde es während seines Auf­­enthaltes in Schweden erfahren. Die Freunde des Herrn Sloquet mögen si beruhigen. Er gefürchteter Gegner werde Rußland nicht besuchen, denn er wird sich davon überzeugen, Daß es für ihn viel besser sei, wenn er Dieser Reife entsagt; — das beweise aber durchaus nicht Die Glaubwürdigkeit des unsinnigen Geschwäßes über den „Doulangismus in Rußland”. Die Sym­pathien für Frant reich und die Franzosen seien in Rußland allerdings lebhaft und weitverbreitet, folglich auch der Wunsc, Frankreich aus seiner gegenwärtigen traurigen Prostration sich erheben zu sehen, in welche es um die Schuld derjenigen Regierungsmänner der dritten Republik ge vorden ist. General Boulanger behauptet, das Mittel zur Erreichung dieses Zieles gefunden zu haben, daher sei es auch vollständig begreiflich, daß es in Nußland viele Leute gibt, welche ihm den Erfolg win­ ihen. Diesen Ausführungen refundirt das Zolitoi’sche Blatt mit edlem Eifer, indem es sagt, Daß die boulangistis­­chen Blätter, welche auf einen enthusiastischen Empfang des Generals in Rußland Hoffin, getreu die Gefühle wieder­­geben, welche man dort für diesen besten Sohn der Republik empfindet. Bir wü­rden Diesen journalisischen Meußerungen Fein lau großes Gewicht beilegen, wenn dieselben vereinzelt und nit ale gleichzeitig an Den Tag treten wür­bden. Die­­ meisten russischen Blätter veröffentlichen vom 1. Günter bis 31. Dezember tagtäglich Leitartikel ausschlicßlich sicher auswärtige Bolitis. Da darf man sich also nicht wundern, wenn viel ungereimtes Zeug und Wiederholungen mancher Abgeschmachtheiten mit unterlaufen; aber der Umstand, daß die heftigen Ausfälle gegen Die, Deutsche Bolitit mit Der auf­fallenden Zärtlichkeit sie Bonlanger zusammenfalten, scheint uns so einigermaßen bedenklich zu sein. In der Zwischen­­zeit zwischen der legten Niederlage des „brav Gene­ral" und seinem dreifachen Wahlsieg war er in den Augen der zurlüshen Publizistik nicht besser als ein politischer Abenteurer, ein ziemlich unskrupulöser Streber, jecht erblicht man in ihm den Mann, welcher möglicherweise Dei doc­ an Die Spike der Regierung gelangen kolnnte und mit dem man es nicht verderben dürfe. Herr Sloquet, der mit so lauttönenden Dithyramben begrüßt wurde, als er — der erste von den Radikalen — den Ministerpräsident en fig ein­­nahm, hat seine polnischen Sympathien, die Den Grundstein zu seiner späteren Popularität gelegt, vergebens verleugnet, er hat sr mit Herrn u. Mohrenheim vergeblic aus­­gesöhnt. Die Generalabsolution. Die er bei dieser Gelegenheit erhielt, hat ihm wenig gewüßt, sein Stern muß vor der aufgehenden Sonne Boulanger erbleiben. Boulanger selberm weiß es wahrscheinlich gar nicht, was sein Name an der Spike der Ve­srecrunda bedeuten würde, in Rußluun aber wilberk.: mal es mit einwtkige­m Infinite, Bú Wenn man diese Siehenswürdigkeiten an die Adresse Boulanger’8 mit dem Tone vergleicht, den die russische, gegenüber Breije der deutschen Politis und deren Leiter anschlägt, so drängt si u­mwillkürlich die Empfindung auf, daß Alles, was in den ‚höchjiten leitenden Kreisen immer vorgehen mag, unvermögend sei, die eingefleischten Gefü­hle des Hafses niederzufämpfen, von welchen die panflavistischen Kreise gegen Deutschland Durchdrungen sind. Die klaffende Spaltung kann auf der Oberfläche durch Fünftliche M­ittel überdect werden, an dem Wesen der Sage ändert das gar nichts. Die Frieden und Freundschaft verheißenden Ein­drücke der Entrevien und anderer derartiger Kundgebungen verflüchtigen sich rasch, der unversöhnliche Groll bleibt zurück und nur der liebe: Gott weiß, ob, wann und nach welchen Katastrophen bietet, Groll dereinst verschwinden wird. ( Belgrad, 10. September, Drig-Rorr) Um die in den Blättern immer wieder auftauschende und in der russischen P­resse mit unverlennbarem Behagen breitgetretene Nachricht über die serbische Ministerkrise aus der Welt zu schaffen, ist She Korrespondent in der Lage, folgende auth­entische Mittheilung zu machen. Herr Niftics war gerade im Begriffe Abbazia zu verlassen, als die Kunde von den Eintreffen des Königs Milan nach dem Kurort ge­­langte. Aus leicht verständlichem Schidlihkeitsgefühl verschob der ge­wesene Minister-Präsident seine Abreise. Se. Majestät wurde unter Anderem auch von Miftics im Hotel Duarnero, wo der König abstieg, begrüßt, und unterhielt sich der Monarch mit Mijtics etwa zehn Minuten lang. Na­ der am selben Tage abgehaltenen Hoftafel, zu der Mijtics beigezogen war, konvertirte Milan I. mit dem ehema­ligen Minister etwa eine Viertelstunde. Der Konversation wohnten die Reisebegleiter des Königs bei. Man sprach von Dingen, die zufällig auf der Tagesordnung standen, ganz besonders aber vom sehtenen Kurort an der blauen Adria. Die politische, noch weniger aber die ministerielle Situation in Serbien wurde nicht einmal gestreift. Ein weiterer und wohl unumstößlich klarer Beweis dafür, daß der Herrscher an einen Ministerwechsel gar nicht dent, m wenigstens im Momente nieht, ist die Thatsache, daß ansählich der Beantwortung einiger telegraphischer und brieflicher Berichte der DMminister seitens Sr. Majestät, der König in warmen Worten der treuen und geschichten Dienste derselben gedachte und dieselben seines unerschütterlichen Ver­­trauens wiederholt versicherte. Der Rechtevertreter der Königin Natalie, Herr Birocsanac, hat gestern in formellster Weise versichert, daß der von den „Limes“ veröffentlichte Auszug aus der Gegenschrift der hohen Frau mit diesem Aktenstüc absolut nichts V­erwandtes, meder dem Wortlaute, wo dem Sinne nach), habe. Uebrigens dürfte die Eingabe der Königin an das Konsistorium innerhalb Lützefter Suift publizier werden. (Sie bereits geschehen. D. Ned.) Ihr Korrespondent ist aber Schon heute in der Lage mitzutheilen, daß die als Neplik­ich geltende Eingabe nichts weniger denn versöhnlich abgefaßt wurde, und daß sich Dieselbe als eine wenig maßvolle Streitf­rift anfindigt. Die Situation it Durch dieselbe durchaus nicht besser gestaltet worden und kann man schon jeßt bes­haupten, daß eine Verföühbnung zwischen den königlichen Chegatten nach diesem Schritte Sshrwer Maßei hatslevolven als­ ganz, und­ gar ausgeschloffen zu betrachten ist Der Finanzminister Herr Naktics it in Wien einge­­troffen. Obschon er gar seine, wie immer gestaltete politische Mission hat, so dürfte er doch den maßgebenden Persönlichkeiten in der Kaiser­­Stadt Bifiten abstatten und zwar an erster Stelle jenen, die er persön­­lich zu sennen seit langem die Ehre hat. Ende des Jahres dürfte eine größere Tabaklieferung für das Zadakm­onopol-Werar auf dem Wege der Offerteinreihung zur Ber­gehung gelangen. Der Tag der Einreihung der Offerte wird später bekanntgegeben werden. firhen. Gmilie Stauffer,zur ordentlichen Lehrerin an der Neu­­sohrer höheren Mädchenschule ; ClaV Branyczany-Dobrinovicz und Helene Seredy zu Hilfslehrerinen ebendaselbst; Karl Triich­­‚Ler'zum­ Steueroffizial VI. KL. in Offegg. ' [at e hd Engesnehigkeiten. (Berleihbung.) Dur allerhöchste Entshlieung wurde den Königl. Rath Franz Bogdanffy, Honvéd Major a. D. und Hilfsämter-Hauptdirektor Des Landesvertheidigungs-Ministeriums, in Anerkennung seiner langen und hervorragenden Dienste, das Ritter­­kreuz des Franz-osef-Ordens verliehen. (Ernennungen) Gmanuel Barady, Andreas Vega und Hermann Kohn zu provisorischen Kulturingenieurs-Wodjunkten ; Dr. Michael Nagy zum Konzeptspraktikanten im Justizministerium ; Dr. Eugen Balogh zum Konzipisten bei der Budapester Ober­ ; Staatsanwaltschaft; Gedeon Fefete zum Notär am Nyiregyházaer Gerichtshofe; Johann PBrimics zum PVizenotär am Yabfelder Bezirk­gerichte ; Ipád Deljemwffy zum Vizenotär am Lemejer Bezirksgerichte; Georg Molnár zum Kanzlisten am Budapester­­ Handels- und Wechselgericht; Edmund Heeger zum Kanzlisten am Hermannstädter Gerichtshofe ; Franz Beer zum Professor für Gesang und Musik an der Znisvaraljaer. Staatlichen Lehrer-Präparand­e ; Emeid Donath definitiv zum, ordentlichen Lehrer an der an der Bürgerschule; Dr. Hugo Mikiner zum unbesoldeten Rechts­­praftifanten am Budapester Handels- und Wechselgericht; Ludwig Nagy zum jalarirten Nechtspraktifanten in Mediafch; Ladizlaus Szele­s zum jalarirten Nechtspraktifanten am Seesiemeter Bezirks­­gericht ; Ludwig Szabó zum Steueramts-Braftifanten A Fünf Personalnachrich­ten.­ Minister a latere Baron Béla Drczy ist heute Früh von hier nach Belovár gereist. — Dr. Karl Herich, der viele Jahre Hindurch als Sektionsrath im Handelsministerium w­irkte, ist, wie wir zur Freude seiner­­ zahlreichen Freunde mittheilen können, von­ seiner Krankheit vollkomm­en her­­gestellt, in die Hauptstadt zurückgekührt. Dr. Heric­ hat auf der Universität seine Thätigkeit als Privatdozent für Handels- und Wechselrecht bereits wieder aufgenommen. ezes (Eine Rede des Erzherzogs Fofef.) Ueber die Ankunft und den Aufenthalt des Erzlherzogs Sofef in De­­vecser haben mir bereits berichtet. Gestern wurde dem Erzherzog ein "Badelzug dargebracht ; auf die Ansprache des gewesenen Abgeordneten " Géza Györffy ermiderte Se. Hoheit von einer für ihn errichteten Tri­­büne herab Folgendes: 8%’ danke, meine Freunde, für die gütige Erinnerung. Seien Sie überzeugt, daß meine bisher für das theure ungarische Vaterland bewiesene Liebe und Treue unerschöpflich it und unter allen Umstän­­den währen wird, seien Sie überzeugt, daß für Se. Majestät unsern König sowohl ich, als jeder einzelne meiner Honvéds mit hingebender Liebe und Treue erfüllt ist. Diese Auszeichnung betrachte ich nicht als Anerkennung für meine Person, sondern­ der Verdienste­ der Honvéd. Freudig kann ich Ihnen, meine Freunde, andeuten, daß die un­­garische Honved heute bereits, Gott sei Dant, so prächtig organisirt ist, daß sie sich bei Ausbruch eines eventuellen Krieges sol, mit jedem Peinde messen ann und siegreich bleibt. Indem ich Ihnen wiederholt herzlich danke, wünsche ich gleichzeitig, Dab der Gott der Ungarn ehe theuern König, unser­ Vaterland und jeden seiner Angehörigen egne !" (Die Einrede der Königin Natalie.)Es dürfte vielleicht manchen unserer Leser interessiren,die im heutigen Morgenblatte enthaltene Einrede der Königin Natalie an der Hand der einschlägigen ser­bischen Gesetzbücher des Näheren zu zergliedern,wes­­halb wir die wichtigsten hierauf bezüglichen Gesetzesstellen hieran­­führen: „Gegen die Ansicht der Königin,daß König Milaik in der Scheidungsfrage ohne gesetzlichen Zwang und blos eigenweilig das Urtheil d­er Gerichte angerufen habe,spricht der§.ls des am­ Juni 1864 in siebengetretenen bürgerlichen Gesetzbuches,welcher wortwörtlich besagt:,.Bezüglich aller Fragen des Privatrechtes sind jäytmtliche Bürger vor dem Gesetze gleich­;was für den Einen Recht ist,muß auch für den Anderen Recht sein. Auch über die Netz­angelegenheiten des Fürstenfellen­ wird somit nach dötefen Gesfebe gerichtet­ werden.“ (Sekt it im Gesete statt des Wortes „Fürst” das Wort „König“ gefekt.) Weiter lautet der §. 99 desselben Gefeges: „Alle Streitsachen in Eheangelegenheiten unterliegen dem geistlichen Gerichte, also werden auch Prozesse über Ungiltigkeit und Trennung der Ehe nach der für die geistlichen Gerichte vorgeschriebenen Prozeßordnung vorgenommen, verhandelt und entschieden.“ Das im Jahre 1862 in’s Leben getretene „Gefes über Die geistlichen Behörden“ bestim­mt im dritten Abschnitt „Vorgang­ bei Cheprozessen“ im §­ 129: „Die Gatten theilen ihre Beschmnwerde zuerst dem zuständigen Geistlichen mit, der Geistliche wird sie hierauf vor­­laden und zur Versöhnung auffordern.“ §. 180: „Wenn si Die Gatten auf den Rath des Priesters nicht versöhnen, wird er sie an den Erzpriester anweisen.“ §. 131: „Der Sreis-Erzpriester 1mird ver­­pflichtet sein, die Berfühnung zu versuchen und es it dieser Bersuch im Bedarfsfalle dreimal zu wiederholen, doch muß zwischen diesen einzelnen Ber­öhnungsversuchen mindestens ein Termin von acht Tagen Liegen.“ §. 133: „Wenn eine der Barteien der Vorladung des Briesters oder Erzpriesters nicht Folge leisten wollte, dann wird sie durch die weltliche Behörde hiezu gezwungen werden.“ S. 134: „Grit dann, menn selbst der Erzpriester mit seinen­­­ersöhnungsversuchen seinen Erfolg erzielt, wird er sie an das­ K­onsistorium der kirchlichen Eparchie metsen." 8.137: „Das Konfistorium der Eparchie ladet die entzweiten Gatten vor, sofern sie nicht freimillig erscheinen, und zwar wird die Zustellung der Vorladung entweder durch den Großriester Der Durch, Die politische Behörde vermittelt.“ 8. 138: „Wenn sich der gefragte Gatte (Gattin) außerhalb­ des Baterlandes befindet und sein Aufenthaltsort befannt ist, dann wird das Konsistorium­­ die ladung dem Kultusministerium einsenden und Ddieses sie­hr das Ministerium des Aeußern behufs Zustellung an die betreffende Per­­son übermitteln.” SS. 139, 140: „Wenn der Aufenthaltsort­­ des Geklagten nicht bekannt it, dann wird er durch Die Zeitungen aufgefordert, sich binnen Jahr und Tag vor dem Konsistorium ein­zufinden. Nach Ablauf eines Jahres ernennt das " Konsistor­­ium für den Abmelenden einen Rechtsvertreter und­­ es wird der Scheidungsprozeß ohne Beisein des Gefragten zu Ende geführt.“ „8. 142: „Wenn die entzweiten Gatten in ihren Brozesse ihren zuständigen Priester oder Erzpriester umgangen haben, dan wird sie das Konsitorium auf Die vorgeschriebene Brozeß-Ordnung vermessen.“ Weiter bestimmt der §. 162 für die höhere Berufungs-Instanz, daß dieselbe einen nicht genannt der vorgeschriebenen Ordnung geführten Eheprozeß, ohne denselben in meritorische Verhandlung zu ziehen, dem Konsistorium der Eparchie zurückzustellen habe, damit dasselbe den Prozeß neuerdings verhandle und den vorgeschriebenen P­rozeß­­weg streng einhalte.­­ Die taxative Aufzählung der gesetzlich­en Gründe zurEberb­ers­chung ist im§­94 des bürgerlichen Gesetzbuches­ I­ enthalten,denen PimktL lautet:»Wenn ein Ehegatte dem andern an den­ Kopf geh­t (»radnja o glavie), mit tödtlichen Mitten gegen sein Leben wirkte, sowie wenn ein Shetheil von solchen bösen Absichten steint­iß erlangt hat und sie nicht aufgedeckt Hat . . .“ Der §. 103 des bü­rgerlichen Sesegbuches bestmmmt, daß die Gatten zur Scheidung der Che­f einen Privatvertrag Schließen, ja sich nicht einmal über eine blos zeitweilige Ungüftigkeit oder Trennung des ehelichen Bandes ohne Die vorge­­schriebene­ntervention der kirchlichen Behörden einigen Dü­rfen. Die legtwilligen Bestimmungen des Raılers Friedrich.­ Gegenüber den in seäter Zeit durch die Zeitungen gebrachten Nachrichten über eine bevorstehende Veröffent­­­ung testamentarischer Besti­mmungen Gr. Majestät des Laisers Schiedrich ist die „Bost“ in der Lage, solchen Nachrichten auf das ber­üm­mteste zu w­idersprechen. Dieselben haben an maßgebender Stelle und insbesondere auch bei hrer Majestät der Kaiserin Friedrich) umso mehr Befremden erregen müssen, als Testwillige Bestim­mungen des verstorbenen Kaises überhaupt nicht bestehen. Husdem Unterrichtsrathe. Gestern Nachmittags hat der­ Unterrichtsrath unter dem Präsidium Josef Stoczefs seine­ erste Sigung nach den Serien gehalten. Der Beginn der Sikung galt der Trauer und der Bietát für den verstorbenen Minister Tréfort. In ergreifenden Worten schilderte der Vorsigende den schweren Verlust, wen unser Unterrichtemejen durch das Ableben des Ministers Tréfort erlitten. Redner erwähnt, daß auch der­ AUsterrichtsrab­ unter den Leidtragenden erschienen set, einen Stanz auf die Bahre niedergelegt und sowohl der trauern­­den Familie, ala dem M­inisterium durch das tiefen Schmerz verdolmetscht habe. In pietätovollen Worten gedachte der Voreisende des warmen Ssutereffes und der Aufmerksan­­­eil, welche der vereinigte Minister dem Unterrichtsrathe entgegen­­brachte. Er hat die von seinem Vorgänger geschaffene Institution ent­­wickelt, ihren Wirkungstreis erweitert; er hat dem Unterrichtsratbe ein s Tändiges Heim gegeben, dam­it er umso pünktlicher seiner Aufgabe nachkommen könne. Die zahlreichen Schöpfungen Trefort’s werden jet zunächst von Interesse der Antrag des Sekretärs hinschtlich der A - iteilung der Mi­ßbräuche bei Verbreitung und Einführung, die Schulbücher. 63 wäre dem Antrage zufolge münichenswert­, wenn die Unterrichtsverwaltung Verfügungen träfe, wodurch verhin­­dert würde, daß die Lehrbücher ausschließlich Artikel des privaten Ge­schäftsverkehrs seien. Dadurch, daß das Ministerium, um die schlechten Boltsschulbücher zu verdrängen, selbst gute Leitfaden herausgab, hat es sie große Verdienste erworben und Niemand sieht darin ein Mo­­n­opol. Wenn die Stefan-Gesellschaft, der Särospatater Literarische Klub Bücher zu Hunderttausenden druhen läßt , soll nicht auch der Staat für seine Schulen die Bücher herstellen? Gleich wie sich der Staat die Aufsicht über die Lehrerbildung reservirt, kann er auch für die Versehung der Anstalten mit guten Büchern sorgen und in Dieser Hinsicht lernte der Unterrichtsrath wesentliche Dienste Leisten. Der Antrag wure angenommen und es wurde beschlossen, denselben behufs dealt firung, dem Ministerium zu­ unterbreiten. — Zu lebhaften 30een­­austausche gab die vom hauptstädtischen Magistrat ausgeschriebene K­onfurrenz auf Lesebücher für Gewerbeschulen Anlab. Das Resultat, 16 Bände Manusfript wurde dem Nam­e behufs Abgabe eines Gut­­achtens zugesendet. Von allen Nebenumständen absehend, erklärte der ‚Unterrichtsrath, daß er sich tatutengemäß in die Prüfung von Manusfripten und namentlich von Konkurrenzwerten nicht ein­lasse, daß er die, von’ den Staatlichen abweichenden Lehrpläne nicht als Richtschnur nehmen könne. Diese Anschauung wurde auch auf die Organisation der h­auptstädtischen Ge­werbeschulen, deren Lehrplan und die demselben entsprechenden Lehrbücher, deren Berechtigung nicht anerkannt wird, angewendet, Anrei­ten erhalten. — Von den Gegenständen der Tagesordnung it (Die hauptstädtische Finanz-Kom­mission) hielt heute ihre dieswöchentliche ordentliche Sibung. Den Borfib führte V­izebürgermeister Rad­a. Den ersten Gegenstand bildete die Verpachtung des Wirthshauses beim neuen allgemeinen Friedhofe in der Kerekturer Gemarkung. 3 offerirten Sosef Mayer 260 fl. und Karl Dmüller 700 fl. an jährlichen Bahtzins. Das Angebot des Lebrern wurde acceptut.­­ Die übrigen Vorlagen­ wurden wie folgt erledigt: Zur Verpachtung städtischerAecker wurden die Herren Anton Baumann,Stefan Forge und Ignaz Fuchs entsendet. Für die Beschaffung am­erikanischer Reben sind 1325 fl.erforderlich,deren Bedeckung nachgewiesen wird. Ein­ Antrag,daß die Verarbeitu­ng der Bruchstiem­e zu Sch­lä­­gelschotter nicht in den­ Gassen,sox1dern schoI­­n den Stein­­brüchen zu erfolgen hätte,wurde angenommen. Ein Gesuch des Beamten-Hausb­au­verbandes, die Herabsetzung des Grundpreis-Vinculusils betreffend,wurde theil­­weise berücksichtigt.Ferner wird für den Fall des Ablebens des Hausbesitzers zugestanden,daß die Rachzahlung zum Grundpreise in mehrjährigen­ Raten stattfinden könne. Damit war die Sitzung zu Ende. (Der hauptstädtische Magistrat)hielt heute von 12—1 Uhr unter der Leitung des Vize-Bürgermeisters Gerlóczy eine Sitzung.Es wurde beschlossen,in den Volksschulen in der Baj­­nok-,Wesselinyi-,Tabak-,9211ßbauen-und Prophetengasse,sowie in derjenigen c in der Aeußeren Wailznerstraße die erforderliche Verm­eh­­rung der ParallelklassexI vorzunehmen und bezüglich der neu zugewie­­senen 95 Hausgrü­nde in der Beamtenkolonie den Vorschlag der Finanz­­­kommission mit der Erweiteru­­g zu befürworten,daß die Begünsti­­ung der ratenweisen Nachzahlung des höheren Grundpreises nicht nur en Todesfällen,sondern auch in Fällen der Tremsfeh­rung des betref­­fende­r Grundbesitzers(Beam­ten)einzuräumen­ wäre. (Zur Wahlbewegung in des­ Inneren Stadt.)Herr Anton Remanyiersucht uns zu erklären, daß er die seitens der Barone vor Kaas’sche 11 Partei veröffentlichte· Wahlaufforderung,auf welcher auch sein Name erscheint,nicht unter­­schrieben habe,und daß er auch nicht aufgehört habe,Mitglied der­ liberale­n Partei zu sein. « ·Gegen die a·utomatischen Waagen­ wurde— wieder exts gemeldet—­unverrmulichen Wege an den Magistrat die Anzeige erstattet,daß das Erträgni­ß derselben I dem Deutschen Schul­­vers­ me zugewen·det würde.·Der Vertreter der et­glischen Unterneh­­­ mung,derenE·igenth·um diese Wangen sind,richtete nun heute auf die» Stadtbehörde eine Eingabe,worin die erhobene Beschuldigung als eine,,niedrige Verleumdung««bezeichnet wird,ganz abgesehen davon, daß es sinnlos sei,von Engländern vorauszusetzen,daß sie ihr Geld answecke der deutschen­ Propaganda wendeten. (Durchmärsche.)Morgen.Mittwoch,um 71,2 Uhr Früh werden aus Großmarden­ I die Bataillon­e 1,2 und 3 de Infanterie- Regiments Nr­.1,01 auf dem Josefstädteb­hhnhof der Königingaxn Staats­bahnen hier eintreffe11,umAbends 7 Uhr vo­n Südbahnhofe aus·nach Agra1n zufahr­en.Die Mannschaft der durchziehenden Vatatllmte wird hier 2011 der Bürgerschaft bewirthet werden-Eben­­falls·ntorge11,·u1119314 UhrAbends werden auf dem hiesigen Süds­bahnhofe auderthalb Bataillone des 37.Infanterie-Rregiments aus Windisch­-Feistritz eintreffen­ und am 13.d.1 nach Großwardein ab­­gehen­ Diese Mannschaft wird hier für den eine Nag einquartiert. (Feuer.)Heute Vormittags kam in der Ludwiggasse Nr.145(III.Bezirk)ein Feuer zum Ausbruch,das jedoch sofort von den Hausbewohnern gelöscht wurde.Der­ Zentralstation der hauptstädtischen­ Feuerwehr war irrthümlich ein Brand in der Grun­­wald’schen Spiritusfabrik gemeldet worden,weshalb auch mehrere Löschtrains ausrückten­. Polizeinachrichten.Die 14 jährige Dienstmagd Theresedgajps entwendete ihrer Dienstgeberin,der Wirth ist Frau Augusta Fojt(Fran­z-Josef-Quai Nr.25)aus einem versperrten Kasten 63 Gulden. Frau Fojt kam heute dem Diebstahle auf die Spur und ließ die Diebin­ festneh­men. — Die 14jährige Marie Bozna wurde vor einiger Zeit als unterstandslos von der Polizei aufgegriffen. Bei der Polizei gab das Mädchen an, Julie Bara­­cson zu heißen. Der Beam­te in der hauptstädtischen Z­uständigkeits- Sektion, dem Die Kleine vorgeführt wurde, einwirkte die Freilassung des Mädchens und nahm dasselbe in Dienst. Vor mehreren Tagen verschwand das Mädchen und mit ihm­ waren auch Breitofen und sonstige Effekten im Wert je von 200 Gulden verschmunden. Die Polizei recherchirte nach der Diebin,welche gestern zufällig beim Beriegen­ "eines­ paares Dohrgehänge verhaftet wurde. 63 stellt sich heraus, daß der wirkliche Name der Stleinen P Bozna und daß sie nach Budapest zuständig ist. Ihr Vater it Markt-Komm­issär. Doch will er von seiner Tochter nichts millen, da sie ein verworfenes Mädchen und aus dem Hause ent­­flohen it. Bozna ersuchte um die Unterbringung des Mädchens in eine Korrektionsanstalt, welchen Verlangen die Polizei Rechnung tragen wird. — . Ein unbekannt gebliebener Mann verstehte ich Abends unter dem Bette der Gastwirthin Frau Elise Brunner (Sent-Öndreerstraße Nr. 66) in der augensceinlichen Absicht zu stehlen. Der Fremde verriet­ sich aber durch ein Geräusch, worauf die Wirthshausgäste herbeieilten, um den Ginsschleicher zu fallen. Allein Lesterer war flink genug, um­ noch rechtzeitig durch ein offen­­gelaster­ Garsenfenster zu entspringen. Todesfall­ Aal Handtel, dessen Ableben wir im Morgenblatte gemeldet, war einer der angesehensten Bürger Kecs­­kemets. . Sein Verdienst tt es, daß Kecskenet auf Dent Gebiete der Driftveredelung einen MWeltruf erhalten. Von Beruf war Karl H­andtel potheler und auch auf diesem Gebiete war er ein Lachmann ersten Nanges. Er war ferner Begründer des außer­­ordentlich Lebensfähigen Kecskemster Industrievereins und viele Jahre hindurch Ober­urator der Seesiemeter evangelischen Kirchengemeinde A. 8, milde ihn für seine vielfachen­­ Verdienste zum lebenslänglichen Ehren­resepter gewählt­ hat. Auch­ an den 1848/49er Freiheits­­­kämpfen hat Karl Handtel in seiner Eigenschaft als Pharmazeut theilgenommen, wofür er eine längere Gefängnißstrafe erlitt. An dem vorgeh­ern flattgehabten Begräbnisse Karl Handtel’S hat sich die gesammnte Itelligenz von Stecstemer betheiligt. (Der­­ Zentral-Ausschuß des Belter Komitat) hält am­ 17: 10 Uhr Vormittags eine Gerltung, in der Gemeinden Reklamationen berathen­­ werden. (Von einem Eisenbahnzug überfahren.) In der Nähe von Dömfod, zwischen den Wächterhäusern Nr. 31 und 32 der Ungarischen Staatsbahn, wurde dieser Tage ver 16jährige Bauern­­bursche Michael Földvary von einem Eisenbahnzug überfahren und auf der Stelle getödtet. Gegen den betreffenden Lokomotivführer ist die Untersuchung eingeleitet worden. · (Kircl­enraub.)Jn­ver jüi­gstennach­t wurde eine der MNeuxerik ders UrCIJc in Ratzersdorf(nächst Preßburg)untergraben- Bisher unbekannte Thäter raubten­ die dort vorgefundenejt silberne­t Gefäße.Es scheint,daß der Rau­b von­ derselben Bande verübt wurde,­­welche vor einigen Tagen in Preßburg und Umgebung acht größere­ Einbrü­che vollisc­h hat. (Verunglü­ckter Kondukteur.)Aus Oedenbu­rg schreibt man uns:Dek-Kondukteur der Südbahn Stefen Forstinger, der dieser Tage­—wie bereits gemeldet—vom Trittbrette eines Eisenbahncoupés fiele als der Zug bei Groß-Zinkendorf eben dahin­­brauste und so unglücklich unter die Räder gerieth,daß ihm beide Beine amputirt werden 11­ussten,ist heute im städtischen Spitalef einen qualvollen Leidenerleger1.Den Dahingeschiedenen,ein Mann von 26 Jahren,beklagt ei11e junge Frau,die er erst vor mehreren Mo­­natenziicht nur gefü­hrt hatte. (Duell.)In Daruvår fand gestern zwischen zwei Offizieren des Sokcsevics-Siegi 111e 111 s ein Säbelduell statt.Als Gegner standen Oberlieutenant Jandrilovics und Lieutenant Miksics einander­ gegenüber.Jandrilovics wurde an der Hand leicht verwun­­­det,Miksicss aber erhielt eine schwere Wunde am Kopilleber das Motiv des Duells wird strenges Geheimniß beobachtet. (Grenzstreitigkeiten.)Zu Anfan­g dieses Monats habe 11 diecsjornyenczeer Rumänen,deren U­nverträglichkeit bekannt ist,t­eu­erdings einen­ Zusammenstoß an die ungarisch-rumänischen "Grezizeprkdvozirt.Eine Bande unter der Füh­r­­ng des Jost Jova «griff die Spr­afheerde 11,1 welch­e auf den vom­ ungarischen Aerar gepachteten Alpenmeide gehütet werden­ und deren Wächter häufig an;mehrere Leute wurden verletzt«11nd 1111r die patrouillirenden Gendarmen verhinderten ein größeres Unglück. (Siftirte Omniibuszüge) Wie uug die Direktion der Eon. ungarischen Staatsbahnen verständigt, it­ber Verkehr der Omnibuszüge Nr. 1813 und 1814 zwischen Hermannstadt und Vizaria- Gemeinde (Mächterhaus Nr. 19) am ö. d. eingestellt worden. (Die jüngste Tournee der Battt) Der Londoner Korrespondent Des " Figaro" veröffentlicht nach den Büchern des Herrn Morini einen Ausweis über das Ge­rägniß, welches die im Laufe des vergangenen Winters in Lissabon, Madrid, Buenos­ Ayres und Montevideo veranstalteten Vorstellungen für die Patti abgeworfen, ein Eeträgniß, welches sich auf Das nette Simmchen von 1,020.147 Francs beläuft. In Buenos­ Ayres betrug die Abendeinnahme durch­­schnittlich 87.000 Francs, wobei die Freisige der Aktionäre des Bolt­­teamatheaters, in welchem die Vorstellungen stattfanden, und Die ver Brefje einen Wertd von 47.750 Francs pro Abend repräsentirten. Außerdem hat die Batti eine große Anzahl sehr merk­voller Gesdiente erhalten, welche an sich schon ein hübsches Vermögen bilden. (Eine Grefation mit Hindernissen) Aus New­ Y­ork, 26. August, wird geschrieben: Ein furioser Vorfall, dessen Wahrheit verbürgt wird, ereignete sich vor einigen Tagen in uneville, einer kleinen Stadt am Missouri-Strom. Dort sollten zwei Pferdediebe, welche einen Karmer und dessen Sohn ermordet hatten, gehenkt werden. Das Schaffot war am Ufer eines meg ő 3 Borz Parafidimm den " gestern "

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