Pester Lloyd - Abendblatt, August 1892 (Jahrgang 39, nr. 174-198)

1892-08-01 / nr. 174

ds- Budapeft, 1. Auguít. —= In Sophia,wird man sie das vereinigte franko-russische Geschimpfe wohl nicht allzu starr zu Herzen nehmen. Diejenigen, die dort zur Kenntniß dieser Sim­ulten gelangen, sind auch unterrichtet genug, um, was die fran­­zösischen Ausfälle betrifft, über die Quellen und Motive derselben vollkommen im Klaren zu sein. Pure Menschen­­liebe­­ ist es jedenfalls nicht, welche die französische Presse veranlaßt, sich auf­ die Anwälte der Mordgesellen­ hinaus­­zuspielen, die auf, fremde Anstiftung und um feilen Lohn Verschmwörungen anzetteln und den armen­ Belcsow ums Leben gebracht haben; Freisinnige, deutsche Blätter, die, jeder­­zeit, auf der Höhe­ der Kultur. Dieses Jahrhunderts sich “halten, mie, beispielsweise die „Bosnische Zeitung“, Haben es geradewegs ‚ausgesprochen, die bulgarische Regierung, habe recht daran gethan, nicht schwächliche Men­de gegen im russi­­schen Solde stehende, Mordgesellen zu üben. Unter den deutschen Blättern­ haben wir auch bisher kein einziges ent­­deckt, welches an der Echtheit der in der „Smwoboda” ver­­öffentlichten Aktenstücke über die kompromittigenden Machen­­schaften des russischen Auswärtigen Amtes gegen Bulgarien, und über die Verbindungen dieses Amtes mit den von Hitrowo. gedungenen Banden ernstlich­ zweifelt und dem darauf­ beziüglichen Dementi des „Journal de St. Petersbourg” aufrichtigen. Glauben­sdienst. Die „Nomoje Wremja" hat schon den „Juden“ heraus, der die Fälschung begangen haben sol. Es sol dies ein früher bei der Bukarester russischen Gesandtschaft beschäftigter, seither aus dem Diente entlassener getaufter Sude sein. ‚Aber, so gescheidt, wie dieser getaufte Hilfsschreiber, in Stambulomw­­wohl auch und bei der­ Schlauheit des Lesteren ist es wohl geradezu ausgeschlossen, dak er das Opfer einer gemeinen Wagn­erei geworden. Mit so billigen Phrasen wird der &n, an die Echtheit der enthüllten Dokumente nicht zu erfejje­­n sein, auch wenn die Vorausjekgung der Berliner N­ te Zeitung", daß den Vertretern der Mächte in ihm­ sehr erstaunt. Darüber,­­ daß der deutsche Generalfonsus als der „offizielle Vertreter­ der zufli­chen­ Interessen in Bulgarien“ nicht gegen jenes Treiben energisch protestirt hat, durch welches Rußland auf das brutalste beleidigt worden. Von Berlin aus ist man hierauf die Antwort nicht schuldig geblieben. Es sei sehr zu bedauern, sagt man, daß der Deutsche Generalfonsul­­ in Sophia überhaupt gezwungen ist, die ruffischen Interessen zu vertreten und­ wiederholt Lumpen und Mörder der ges­techten Strafe zu entziehen. Die „Kölnische Zeitung” fügt Hinzu, der deutsche Generalfonsus wisse genau, daß­ die Attentiüde thatsächlich vorhanden und echt seien. . Hebrigens solle man der deutschen Diplomatie doch nicht zumathen, für einen Staat Dienste zu leisten, dessen ganzes Streben darauf gerichtet ist, Deutschland zu sehnden. — Bei alldem ist indessen die Ungeduld zu verstehen, mit welcher man in Bulgarien neuerdings auf die Regelung der völkerrechtlichen Stellung des Landes dringt. Nur missen wir nicht, wie dies praktisch zu erreichen­ sei und was damit­­ gegen die zuffischen Anschläge ausgerichtet wäre. Die Zustimmung Nußlands zur­ Anerkennung­ des Fürsten Ferdinand wäre in seinem Falle zu erlangen, und die­ zuffischen Umtriebe würden durch die von den übrigen Mächten erfolgte Aner­­kennung nicht im Mindesten aufgehalten­ werden. Die fr­anzösischen Generalrathsa­mwahlen haben für­­ die zunnehmende Kräftigung der epublikanischen Staatsform abermals Zeugniß gegeben. Der Fortschritt der Republis in­ dem nationalen­ Gemüthe ist nicht zu bezweifeln, wenn allerdings der­­ Monarchismus noch immer über einen beträchtlichen Anhang­­ verfügt. Freilich ist aber angesichts der Konsolibirung der republika­­nischen Institutionen , der Widerspruch, der­ sich gegen dieselbe in der­ auswärtigen . Polität Frankreichs . Bund gibt, auf also auffallender,­­ ins Wiener Augustineum, wo er bis 31. Juli 1848 meilte und von wo er als Dr. theol. zurückkehrte. 1849 wurde er Sekretär des griechisch­­katholischen Großmwardeiner Bischofs Baron Erdélyi, 1855 Domherr, 1865 Szamos-Újvárer Bischof. In Ieterer Eigenschaft war er bemüht, diese kurz vorher errichtete Diötese in jeder Beziehung zu organisiren und mit wüsisihen SImstitutionen zu versehen, was ihm auch gelang. 1868 zum Grabischof von Karlsburg-Fogaras und rumänischen Metro­­politen­ gewählt und ernannt, erhielt er zugleich auch den Titel eines wirklichen geheimen Rathes. 1869 und 1870 nahm er an den Ber­rabhungen des vatikanischen Konzils thätigen Antheil. 1886 und 1888 bereiste er Italien, Frankreich und Deutschland. Dem Schulmesen in seiner Erzdiözese hat er einen großen Aufschwung gegeben und wurden während seiner Blasendorfer Wirksamkeit in der Diözese 307 neue Wolfssguren errichtet. Aus seinen bescheidenen Mevennen hat er ein Konvikt für hundert Gymnasiasten und ein Konvikt für 50 Mädchen gestiftet, ferner ein Gebäude für das Blasendorfer Lehrerseminar errichtet und überhaupt mohlthätigen und Unterrichtszueden bedeutende Summen gewidmet. Behufs Organisirung der griechisch-katholischen rumänischen Metropolie hielt er zwei Metropolie-Synoden, deren Ganones auch die apostolische Genehmigung erhielten.“ Zu dieser biographischen Skizze wűre noch nachzutragen, daß die griechisch-katholische Kirche unseres Vaterlandes vor zwei Jahren das bischöfliche Jubiläium Vancza’s in großartiger Weise feierte. Dem Jubilar wurde ein Prachtalbum überreicht, welches die Unterschrift des ganzen griechisch-katholischen Klerus enthält, mit jener des Groß­­wardeiner Bischofs Michael Pavel an der Spite. Er war auch liter­­arisch, und zwar in rumänischer und ungarischer Sprache zugleich thätig. Von seinen Werken sind hervorzuheben: die Biographie seines Großwardeiner Gönners Bischofs Baron Erdélyi und sein Dialog über „Synode oder Kirchenverfassung“. Eine weitere Depesche meldet uns,daß das Begräbniß des a­ll­­­gemein hochverehrten Kirchenfürsten am 3.Au­gust um 10 Uhr Vors­mittags stattfindet. =Zur Geschichte der Entstehung des vielbesprochenen ,,Figaro«-Artikels JUNGE0u Flikts«geht der Münchner»Allg. Zig.«von einem gelegentlichen,Mitarbeiter in Paris die nach­­stehende pikante Erzählung zu: »Es steht heutereLPaß auch dieser Artikel eine merkwürdige Geschichte hat.Er istmch·tmdes-Reduktion des,·,tharo" entstanden, er ist aug nicht am Dat d’Orsay geschrieben, wie anfangs allgemein angenommen w­urde, sondern er ist, ich­ ‚glaube das absolut verbürgen zu können, von niemand Geringerem igetás tót als von dem hiesigen zuffischen Botschafter. Baron Mohrenheim mag den Zeitpunkt, seinem Herrn, dem Gar, eine Heine Pronunciamento-Szene vorspielen zu lassen, für genommen erachtet haben, er mag es für angezeigt gehalten haben, »de­ frapper un grand coup«; er hat­ sich jedenfalls geirrt, wie die unzrmeideutigen Antworten aus Petersburg bemeisen,­­ und er hat man die Folgen zu tragen, indem sich die, welche er zu seinem Spiel gebrauchen mollte, für mißbraucht halten und si mit Im Diskretion rächen.” » 5 Kalk­ké, doha un Vance . Aus Baldzsfalva geht uns die erschütternde Trauer­­botschaft zu,­daß in seiner dortigen Sommerresidenz der Metropolit der griechisch-katholischen ungarisch-rumänischen Kirche, der Erzbischof von Karlsburg-Fogaras, Dr. Johann Bancsa, b heute. Nachts, vom Sclage gerührt, eines plöglichen Todes gestorben it. Mit Dr. Johann Bancsa schied ein­ ungarischer Kirchenfürst von­ binnen, der sein Leben lang die­ geistige und geistliche Förderung seiner Gläubigen­ für seine wichtigste Aufgabe hielt, der mit allen Fasern seines Herzens an seiner­ Kirche­ und seinen Stamesgenossen hing und gleich­­wohl stets­ ein treuer Sohn seines Vaterlandes und ein verläßlicher Anhänger des ungarischen Staatsgedunkens war. © So kommt es,­daß an seiner Bahre aller Zwift verstummt. Alle­ fühlen, gemeinsam die Schwere des­­ Verlustes,, den sein Hinscheiden, sowohl­ für die große Gesammtheit, als für den engeren Kreis seiner Nationalität bedeutet. Möge­­ sein Andenken in Ehren gehalten werden von Szenen, denen er wie die Verkörperung des Glaubens an die Möglichkeit nd an die Unerläßlichkeit eines friedlichen und Freundschaftlichen Zusammengehens aller Elemente­ des ungarischen­­ Staates erschien, und möge das­­­ Beispiel jenes­ Wirkens allezeit treue Anhänger finden. Ueber seinen Lebenslauf hat Bancsa selbst doch seinen Kon­­sistorial-Obernotär Dr. August Bunea unserem Mitarbeiter Albert Sturm als dem Redakteur des „ Országgyűlési Almanach“ vor einigen Monaten die nachfolgende Skizze zusommen lassen : „Johann Ban­c 8­a, wirkl. Geheimer Rath, päpstlicher Haug­­prälat, päpstlicher Thronassistent, römischer Graf u. s. w., ist in M­asad- Bihar am 18. Mai 1820 geboren. Die Gymnasial- und philosophischen Studien beendigte er 1841 am römisch-katholischen Gymnasium zu Großwardein mit ausgezeichnetem Erfolg, die theolo­­gischen Studien­ im damaligen griechisch-katholischen Stadtkonvent, gegen­wärtigem Barbareum zu Wien, wo er auch als viertjähriger Seminarist das N­igorosum aus den biblischen Wissenschaften ablegte. 1845 zum Geistlichen geweiht, begann er seine Karriere als Archivar und Registrator in der Großmwardeiner griechisch-katholischen bischöflichen Kanzlei, worauf er in Maró als Kaplan wirkte. Sodann gelangte er 1 ger s­ . b. Die Maros-Vasarhelyer Deputation bei dem Handelsminiser. Eine sehr ansehnliche Deputation der Fön. Freistadtt Maros. Bájárbely hat gestern Vormittags bei dem Handelsminister Bela Lufäecs ihre Aufwartung gemacht, um ihrer Freude über seine Ernennung zum Minister Ausdruck zu geben. Der Führer der Depu­­tation, Abtpfarrer Franz Kovác­s, richtete an den Minister folgende Ansprache: Em. Erzellenz, Herr Handelsminister! Wir sind als die Ver­­treter­ der Fön. Freistadt Maros-Bájárhely vor Em. Erzellenz erschienen, um au unserer Freude Darüber Nusdrud zu geben, daß .e. faif. und apost. ln. Majestät allergnädigst geruhte, Em. Erzellenz an die Stelle des leider verstorbenen Ministers Gabriel Barojs hoch verehrten Andenkens zu ernennen. Unsere ge ist eine mehrfache , denn während wir einerseits mit einem Gefühl des Leides in unserem Herzen die Trauer über das Ableben jenes großen Batrioten bewahren, der als echter Ungar, als ein weit ausbildender, bahnbrechender Mi­­nister männiglich bekannt war, können wir andererseits unsere Freude darüber nicht verhehlen, daß wir nun auf dem Sitz des königlich ungarischen Handelsministers Em. ‚Erzellenz begrüßen dürfen, der Sie mehrere Jahre hindurch an der Seite des hochverdienten Ministers gereickt, ihm in seiner bahnbrechenden Thätigkeit unterfragt haben und am besten , die erhabenen, patriotischen Intentionen Desselben rennend, berufen waren und sind, jene­ntentionen dem Ziele der Verwirklichung zuzuführen. Wir freuen uns ferner, weil Em. Erzellenz in dem fleinen, bergumgränzten Theile­­ unseren Baterlandes das Licht der Welt erblidt haben, dessen Söhne auch mir sind. Em. Erzellenz fennen „die innige Anhänglichkeit, welche wir Alle, als ungarische Söhne Siebenbürgens, für jene uns­ fo theueren Berge, für jenen Stamm im Herzen liegen, welcher dort am Fuße der östlichen Kar­­pathen ungarisch fühlt und in nationaler Richtung voranstrebt. Fürwahr, es war die göttliche Vorsehung, welche unter den schweren Schlägen der achtundvierziger Jahre aus der Menge Derjenigen, Die eines­ ge­waltsamen Todes sterben, machten, einen Säugling­ rettete, der berufen war, einst an der, Zeitung­­ der Angelegenheiten Ungarns theilzunehmen. Wir freuen uns im Besonderen al Bewohner des Hauptortes des Szöflerlandes, jener Stadt,­­ mehrere Jahre, hindurch, "mit Gewissenhaftigkeit und­ patriotischem Sinn im Neichetage vertreten haben. , Wie sollten wir uns aber auch nicht freuen, da gerade unserer Stadt die hervorragende Auszeichnung.­­zutheil. geworden, daß ihr Vertreter, sum Nachfolger james hochverdienten Mannes ernannt worden, den, wir, jo sehr liebten , und. achteten und dem wir ;unsere Anhänglichkeit bei jeder Gelegenheit ansprühten, weil wir die Erfah­­rung machten, dag er. begriff, welchen großen Beruf das Seller Bolt in Ungarn. hat. Em. Grzellenz, als ein Sohn Siebenbürgens, fennen jenes Bolt ebenfalls und indem mir daher der Freude jenes Boltes Ausdruck geben, ‚bitten wir. Em. Ergeb­­nn, bei der Leitung des Handelsrefsorts. Ungarns Ihre geneigte Aufmerksamkeit auch jenem Ländchen zuzumenden und namentlich. dem modern Seiler. Bolte, welches dies sicherlich verdient ; do wollen Em. Erzellenz 3bhre Blide auch auf unsere Stadt renfen, in welcher, wenn au­ in bescheidenem Maße, doch ein gemisses Leben pulfirt "und melche dort, am­ Fuße d­en Karpathen, inmitten des Szekler Volkes einen erhabenen Gruf hat. Gott erhalte Em. Erzellenz zum Wohle unseres Vaterlandes, zum Wohle Siebenbürgens und unserer Stadt. (Lebhafte­ Eljenrufe.) Handelsminister Béla Jur­ács ermiderte auf diese Ansprache folgendermaßen : Hochmürdiger Herr Abt! Sehr geehrte Herren! Nehmen Sie vor Allem meinen tiefsten Dant für die Auszeichnung, deren das Munizipium ‚der Stadt Maros-Vasarhely mich theilhaftig werden ließ, indem "es Durch eine so glänzende Deputation mich anläßlich meiner Ernennung zum Minister beglückwünscht. Alte und Tiebmwerthe Bande sind es, Die uns an einander knüpfen und konnten Sie, mie ich glaube, während der Zeit, mo ich die Ehre hatte, zu Maros- Balarhely als einer der Vertreter desselben in einem engeren Ver­­hältnisse zu sein, sich überzeugen, daß mich in meinem Wirken stets das Interesse des Gemeinwohls geleitet hat, und daß die Interessen Ihrer Stadt an mir stets einen Förderer gefunden haben. An der Stelle, wohin eine besondere­ Fügung des Geschides mich berufen, muß ich in noch gesteigertem Maße jene Pflichten erfüllen, welche das Gemeinmahl, das Landesinteresse erhei­cht. Ihr Sehr geehrter Redner, hat ganz richtig jene » großen Verdienste betont, welche, mein vereidigter Amtsvorgänger um die Entwicklung der volfswirts­­haftlichen­nteressen, des Landes sich erworben. Seien Sie überzeugt, daß, indem ich diese Stelle übernehme und in sein Erbe und seine Faßhstapfen trete, ich es für meine Pflicht erachte, dieselbe patriotische und nationale Handels, 3­ne­dustrie und Verk­ehrspolitik zu befolgen, melde mein Amtsvorgänger mit voller "Begeisterung, Konsequenz und un­ermüdlichen F­leiße befolgt hat und in "meldjer ich sein Mitarbeiter mar. (Eisen!) Da dies mein Ziel auch mein Streben ist, bin ig aug überzeugt, daß in diesem Nahm­en auch die Förderung und­­ Pflege der Steressen des Sziller Volkes sehr wohl Wut findet. Sie kennen meine Welterzeugung, wonach­ dies fein partikularistisches, Totales Sintereffe­kt, sondern ein nationales, ein L­andesinteresse. Und, darum will ig auch in Dieser Richtung jene Thätigkeit fortlegen,­­ deren Grundlage in diesem Ministerium »schon mein Amtsvorgänger niedergelegt hat, deren Resultate schon da und dort sichtbar sind, meld­e aber, wenn sie noch­ zu­ weiteren ‚Erfolgen führen sol, auch ferner ein selbstbemußtes, konsequentes Streben von unser Aller Seite nöthig macht. · « Jchiver debitteren Kurze die Ehre haben,im Kreise meiner Maros-Väsärhelger Wähler zu erscheinen und dort der nach parla­­mentarischem Brauche mit zukommenden Pflicht zu entsprechen,mich ausführlich über jene Agenden,über jene Richtung zu äußern,welche ich in dieser Stellung befolgen zu sollen glaube Daru­n will ich stotzt ey diese politischen­ und volfswirthiggaftlichen Fragen nicht näher eingeben. Sestatten . Sie mir nur meinen Dant der Marog-Bäsär­­berger Bevölkerung auszusprechen für die Anhänglichkeit und das Wohl­wollen, melche sie mir stets bekundet hat und meldhe ich zu be­­wahren und zu erwidern wünje. Gegen Sie überzeugt, daß Sie einem solchen Manne Ihre Unterfrügung leihen, der ein Diener des Landes ist, für den das Wohl des Lan­des maßgebend ist. (Begeisterte Elfenrufe.)­­ Der Minister unterhielt sich dann in herzlicher Weise mit den Mitgliedern der Deputation, womit der Empfang zu Ende war, die „diplomatische Niederlage Deutschlands vor Frankreich in der­­ Weltangstellungsfrage“ vor. Das Kolonialabkommen mit England und die Handelsverträge werden bei ihren Lesern kaum noch einer Recht­­fertigung bedürfen. Wo eine diplomatische Niederlage vor Frankreich bek­ommen sei, ist für einen ruhigen Beurtheiler­ unerfindlich. Graf Caprivi ist von vornherein sein großer Freund der Weltausstellungsidee gewesen und mollte jedenfalls vor einer amtlichen Förderung des Planes die Stellung der Nächst­­betheiligten dazu erfinden. Wünscht die deutsche Industrie einmüthig die Anstellung, so wird sie gemacht und kann dann das, mas grant, reich, thut oder nicht thut, höchstens bei der Wahl des Zeitpunktes in­­ Betracht kommen. Fühlt dagegen: die Industrie sein Bedürfnig zu einem Völkerwettbewerb auf deutschem Boden, ist ihre Haltung lau, will sie amar aus nationalen Gründen befhiden, ermartet sie aber seine großen wirthschaftlichen Vortheile, so unterbleibt die amtliche Förderung des Werkes und damit wahrscheinlich das Werk Selber. Diesen Standpunkt, der also nur wirthschaftliche Gründe entscheidend sein läßt, hatte Graf Caprivi lange eingenommen, ehe die Franzosen si beeilten, eine neue Weltausstellung in Paris anzusügen. Man fan den Standpunkt tadeln, man kann aber seine diplomatische Schlappe vor Frankreich darin sehen, wenn folgerichtig nach ihm ver­­fahren wird. Denn andere Rüdfichten als mirtelschaftliche und beson­­ders Nachfichten aus Frankreich sollten, wie gesagt, von vornherein grundläglich nicht mitsprechen. Mit dem „Deutschen Wochenblatt“ hat er eine eigenthümliche Bewandlung. Seine Verehrung für den Fürsten Bismarc ist kaum ganz echt. I­n der lebten Zeit der Kanzlerschaft des Fürsten, ungefähr seit der Thronbesteigung Kaiser Wilhelm’s II, ging es in ganz ähnlicher Weise gegen den damaligen Kanzler vor, wie fest gegen den gegenwärtigen. Namentlich nach der Veröffentlichung des Immediatberichtes in Sachen Geffden (Tagebuch: Kaiser Friedrich’s) brachte es Artikel, die dem Fürsten Bismard Fehler über Fehler, auch in der Kolonialpositif, die dem Dr. Arendt lange nicht Forsch genug war, vorrechneten und nach der Melodie gingen. Unter dem alten Kanzler gelingt nichts mehr. Der Feldzug gegen Caprivi begann sofort nach den Wiener Vorgängen. Das Wochenblatt Schrieb: „Fürst Bismard ist ein viel zu guter Royalist und Patriot, als daß er nicht zu einem Ausweg die Hand böte, der den Glanz der Krone erhöhen würde. Freilich würde Fürst Bismard vielleicht nicht geneigt sein, mit einigen der gegenwärtigen Räthe der Krone sich zu verständigen, aber bei den Lebensinteressen des Vaterlandes und der Dynastie, die auf dem Spiele stehen, dürfen Personenfragen nicht in Betracht kommen.“ Dazu bemerkte ein Berliner Blatt: „Man wird diese Sprache hin­reichend deutlich finden. Und wir haben triftigen Grund für die An­­nahme, daß der Ursprung der polemischen Artikel des betreffenden Wochenblattes gegen den Grafen Caprivi nicht auf jener Redaktion, sondern an einer Stelle zu suchen ist, wo man gern bereit sein würde, dem gegenwärtigen Reichskanzler die Bürde und Würde seines Amtes abzunehmen, wie man sich mit derselben Hoffnung seinerzeit auch dem Fürsten Bismarc gegenüber getragen hat.” . In der That soll sich besserm­ Weber des Wochenblattes hoher Gönnerschaft krühmen und nach der neuesten Leistung scheint es,wirklich, als ob er sich als ein Heiner Warmich in der Rolle eines Kanzlermachers fühle und des Erfolges seines tertius gaudens nunmehr endlich sicher zu sein glaube Ein schöner Gedanke, aber es kommt anders, sagt der Berliner, und dann darf sie Dr. Arendt wieder auf seinen Glauben an die alleinselig­­machende Kraft des Bimetallismus zurückziehen. Die­­ Sache ist aber nicht nur seherzhaft. Der Umstand, daß sie ein Mitglied der freikonservativen­ Partei, wenngleich ein in seinen Preßleistungen oft verleugnetes,­­ an die Seise der Angriffe stellt, die in den letzen Wochen von mittelparteilichen Organen gegen den „Grafen Caprivi gerichtet wurden, hat­ verschiedene Blätter konserva­­tiver ler“ "auch: freisinniger Richtung bedenklich gemacht. ‚Kommt eine Krifis?" ‚Was geht vor?" so wird, gefragt. Die Antwort lautet: einfach: Es kommt keine Krifis und es geht nichts Anderes vor, als dag die Taktik­ der Fronden preffe den Grafen Caprivi, weil er es mit dem Zentrum no nicht verdorben hat, als schwarzen Mann hinzustellen, bei mittel­­parteilichen Organen, für die nun einmal der Gegenfaß von „Zentrum“ „die Nation” oder, mindestens, „der­ Kern­ der Nation“ heißt, ihre Wirkung thut. Die alten K­ulturkämpfer machen fest einen sehr starken Wind und verübeln es dem Grafen Caprivi nu­ wenig, daß er sein Schiff nicht treiben lassen will. Deshalb wird dem Whilifter, der sich gegen die gesanmte katholische, konservative und demokratische Welt als Repräsentant von Bildung und Besiz fühlt, Angst gemacht. Allein en mittelparteiliches Kartell, wie es fürzlig­no in Biffingen empfohlen wurde, mag zwar sonst sehr gut sein, aber eine Regierungsmehrheit vermag es heutzutage nicht mehr zu Schaffen und regiert muß doch werden. Was man unwünschen mag ist, daß das Verhältniß des Reichskanzlers zu den Parteien allen Mitdeutungen entrüct werde. Bei der Zurückhaltung, die sich Graf Caprivi in der­ Presse auferlegt und für die gegen­­wärtig noch besondere Gründe sprechen, wird diese Klärung wohr nicht in der nächsten parlamentarischen Zeit erfolgen, der vertragsmäßigen Meistbegünstigung dem Deutschen Reiche zu­ bieten in der Lage sei, werde aug unter der gleichen Bedingung Oesterreich-Ungarn und Italien bewilligt werden, während England sich den Genuß aller von gewährten Zugeständnisse Schon duch begünstigungsvertrag gesichert habe. idon früher ausgesprochenen Rumänien einem dritten Staate den in Kraft stehenden Meist­­Alles in Allem genommen wurde ich durch meine jüngste Unterredung mit BP. Carp nur in meiner Ueberzeugung bestärkt, daß die rumänische Regierung die vertragsmäßige Bufshderung einer Nichterhböhbung ihres autonomen Tarifs als hinlängliche Gegen­leistung für das von ihr angestrebte Meistbegünstigungsrecht ansieht welche Em. Erzellenz . Gewährung Der Zapf gegen Caprini, Original»K­orrespondenz des „Bester £[oy 9”) “ Berlin, 30. Juli. Ganz offen hat fest das „Deutsche Wochenblatt“ des Abgeordne­­ten Arendt den Ruf erhoben: Fort mit dp dem Grafen Ea­prioti. Dem gegenwärtigen Kanzler rechnet er als Hauptsünden den „ganzibarvertrag”, das mitteleuropäische Handelsbindung und ss. Bukarest, 9. Jul. Orig. Korr) In mehreren biesigen Blättern vom heutigen Tage wird eine Busschrift des Präsidenten der rumänischen Akul­­turliga veröffentlicht, melde ich gegen die von den beiden Hauptorganen der siebenbürgisch-rumänischen : Protestler gefragte Nachricht über die für September geplante Abhaltung eines großen Meeting der Liga behufs Vorbereitung eines schriftlichen Appells an die Intervention der Mächte zu Gunsten der ungarländischen Rumänen fehrt. Wie Ligapräsident Gr. Bratianu versichert, sol diese unter Anderem auf von der Hermannstädter „Tribuna“ gebrachte Bukarester Nachricht lediglich von einigen mit der Kulturliga in gar seiner Ver­­bindung stehenden Privatpersonen ausgegangen sein. So erfreulich es nun auch sein mag, wenn die Leitung der Kulturliga ji aus eigenem Antriebe gegen den Verdacht einer so wahnwisigen Demonstration im vorer­wähnten Sinne verwahren würde, so verliert doch das in Rede stehende Dementi dadurch viel an seinem Werth, daß die Kulturliga eben fest die Absendung einer Glüdwurfsadresse an den Sieger im englischen Wahlkampfe beschlossen hat. Denn jedenfalls ist für diesen Beschluß einzig und allein der Umstand maßgebend ge­wesen, daß Gladfione al ein Freund der rumänischen Nationalistenbewegung gilt. Wie verlautet, hat der Handels- und Domänenm­inister eine Kommission beauftragt, die Richtwirfungen des auto­nomen Zolltarifs auf die einheimische Industrie zu untersuchen und der Regierung darüber ehest­­möglich Bericht zu erstatten. Obgleich man aber diese Maßregel mit den im Herbst zwischen Rumänien und dem Deutschen Reiche an­­zuknüpfenden Handelsvertrags-Pourparlers in Zusammenhang gebrac­ht werden dürfte, so wäre es doc­heit gefehlt, daraus auch schon auf eine seitens Rumäniens vorhandene Bereitwilligkeit zu größeren vers­tragsmäßigen Zollnachlässen schließen zu wollen. Vielmehr habe ich aus den­en mir an kompetentester Stelle es gezogenen Gr­undigungen die Ueberzeugung ge­­wonnen, daß die hiesige Negierung bei den Verhandlungen behufs Abschlufses eines definitiven Handelsvertrages mit dem Deutschen Reiche nur unwesentlich über das bereits im provisorischen H­ebereinkommen gemachte Zugeständniß einer Nichterh­öhung seines autonomen Tarifs hinauszugehen ents­lossen is. Carp selbst hat ihrem PV Berichterstatter exklärt, daß man bei den Schußzöllen des autonomen Tarifs zumeist schon so weit herab­­gegangen sei, daß eine weitere Reduktion derselben auch deren Werth und Bedeutung an Schußzölle illusorise machen würde. Ebenso wenig könne aber Rumänien aus fiskalischen Gründen auf die weitere Ein­­hebung jener Einfuhrtaten verzichten, welche als Finanzzölle eine größere Bedeutung beanspruchen künnen. Was man aber gegen .. Aus der Yrovnmg. K. S.-A.-Mihely, 31. Sißung. — KRafferevision. — mirthischaftlichen Vereind vom Komitats-Rechnungsamte derselben in baarem Gelde papieren auf 37.776 fl. 34 Orig-Rorr) Ausschuf- Neue Thierarzt­­stellen. — Schugmaßregeln gegen die Cholera. — Schutdammbaun — Sam aa tört és — Er­­trunken. — Personalien) Aler­­des Land­­des Zempliner Komitats hielt für Dieter Zage unter dem Präsidium des Grafen eine Litung, in welcher vor Allem ein Schreiben des Grafen Andor 3idy, „des Präsidenten der Viehzuchts-Sektion, verlesen wurde, in dem er für das Vertrauen dankt und seine Stelle wegen anderweitiger Agenden niederlegt. Domesti­alkaffe des Zempliner Komitats für die nächste General­versammlung anberaumt. Es wurde sodann beschlossen, 7. September d. h. in Barannó und Homonna mit Vertheilung von Breiten verbundene Pferdeausstellungen zu veranstalten. — osef Barthos um fid­ 6. und auf einer N Revision der fid das Vermögen in Merth­­fr., zusammen also auf 248,850 fl. 3 Er. Der Zentral-Armenfond des Komitats verfügt über ein Baarver­­mögen von 26.571 fl. G7 nommen worden. — tr. — Sn durc) thätig war und zu den Landwirt entkleideten sie der unter des Vize­gespans Mato­ai gestern stattgehabten Geltung eines vom Ko­­mitats-Verwaltungsausschusse ermittieten Komités wurde der Beschluß gefaßt, zu Lasten des Hundesteuerfonds des Komitats in ©.-A.-Ujhely und Nagy-Mihály neue Thierarztstellen Söhne beim Baden in der Theik erteunten, zu sich vor der BSPW in einem Kahn nach Budapest verlegt. Zu dem­ Nachfolger nach Leutschau verlegt worden. Systemisiren. — Stadtphysicus Dr. Arnold Szepeffy und Honorar-Polizeirath Ludwig Schmidt haben im Verein mit dem Oberstablrichter und dem Bezirksarzt Dr. Lorenz Löcherer auch hier die nöthigen Schussmaßregeln gegen die Cholera getroffen. Komitatsphysicus Dr. Kornel Chyzer wird fest das Komitat bereiten, persönlich Weberzeugung davon zu verschaffen, ob die Behörden die angeordneten sanitären Maßnahmen pünktlich zur Ausführung bringen und wird an im eigenen Wirkungskreise Alles verfehren und veranlassen, was zur Beseitigung der sanitären Weberstände Zwece des Ausbaues des Tofajer Schubdammes hat der Aderbau­­minister eine Subvention von 7000 fl. angewiesen. — biefigen röm.-fath. Dennnun Lau Der Bau des dieser Tage in Angriff ge­­Wie aus Kis-Tarläng gemeldet wird, ist dort vorige Woche ein dortiger ermachjenen Beide begaben sich näm­­auf den a­ar um % fi­hen. Später fic) und badeten­­ie das­ Unglüd geschah, konnte bisher noch nicht erüb­t werden. — Der Chef des hiesigen Bost- und Telegraphenamtes Johann Szendren wurde ist der Chef des Sglöder Bolt­ und Telegraphenamtes Adolf Wilhelm ernannt worden. — Der hiesige Finanzkommissär osef Gzigler, der hier neunzehn Jahre hin­­g. Migfolcz, 31. jul. Orig.-Korr.) H­andelö­­fammer-Situng — MillenniumsAnzustellung.] Die Handelsfammer hielt gestern ihre legte Plenarfigung vor ihrer Neukonststutzung, indem die fünfjährigen Mandate abgelaufen und die Neuwahlen für Donnerstag, gesett sind. der Mitglieder fest­­tourde Millenniums-Aus­­Vom Mational­ beanpmilden Standpunkte, heißt es Ausstellung­­, nicht der Bericht der stellung verlesen. in demselben, it wohl begründet ; nichtsdestomeniger fann auf das festliche Begehen des Millenniums.— gar nichts Die gemerkliche Abtheilung it derselben Ansicht mit Nachsicht » einmenden, und stimmt für die Ausstellung. Hierauf wurde auf Antrag des Präsidenten, königlichen Rathes Radoanyi, folgende Refolution gelnőt Das Ausstellungsgefec­ht durchzuführen und soll die Ausstellung im Jahre 1895 mit An­wen­­dung der größten Umsicht veranstaltet werden. Die Neumahl Handelsabtheilung die Juli. Der murde ist gemissenhaftesten Veranstaltung der Ausschuß fr. und , bezüglich der Andrä in 4. Au­gust, jüngst vorgenommenen auf 211.073 beläuft fl. 68 man dagegen Worfib — am nothwendig if. — rammt seinem Nach, Erledigung ‚einiger Berathungsgegenstände Der Beamten gehörte, ist —es— MNeutra, 29. Juli. (Drig.-Korr.) [Ober­­ungarischer Kulturverein — Sozialistische Versammlung — Pfarrereinzug. — Meinb­ender Hund — Lehrermwahl) Die meisten Ausschüsse «der zum Oberungarischen Kulturverein gehörigen Territorien haben sich bereits­ für die­­ Belasfung des Direktionssiges in der Stadt Neutra ausgesprochen. In der am 27. d. abgehaltenen Sagung des Neutraer Ausschusses wurden zu der am 6. August in Leutschau statt­­findenden Generalversammlung die Ausschußmitglieder Fen. Rath Schulinspektor Gustav Liberting, Komitatsraffier Karl Grifovics und Kaffier der Waisenkaffe Eugen Tegfalufiy entsendet. Zugleich wurde mit Vorbehalt hessen, daß der Ausschuß auch fernerhin gegen die Verlegung des Direktionssiges Stellung nimmt, damit aber seines­­wegs die Seite gegen das Vereinspräsidium gerichtet haben will, dem P­räsidenten Staatsek­etär Julius v. Szalan$£ y Vertrauen votirt und, das neuerliche Ansuhen an ihn gerichtet, die Verlegung des Direktionsfiges nicht auf die Tagesordnung regen zu wollen: „ I­n welchem Maße der Verein fortschreitet, mögen folgende Ziffern bewessen : Im Jahre 1891 zählte derselbe 394 gründende, 17 ständige, 3792 ordentliche und 24 unterfrügende Mitglieder; heute beträgt die Zahl der gründenden Mitglieder 417, der ständigen 25, der ordent­­lichen 4100 und der unterftügenden 364, zusammen 4906. Die Zunahme beträgt daher 679, abgesehen davon, daß im Laufe des Jahres aus verschiedenen Gründen 282 Mitglieder gestrichen wurden. Das Vereinsvermögen, welches sie Ende 1890 auf 64.469 fl. belief, betrug Ende 1891 bereits über 92.000 fl., obwohl 3346 fl. an rücständigen Mitgliedertaten abgeschrieben worden sind. Dieser Vermögenszuwachs ist in erster Linie den zu Gunsten zweier Trencsiner Bemahranstalten gemachten Stiftungen des verei­igten Grafen Ladislaus Es­aty zu danken. Die Einnahmen des Jahres 1891 betrugen 27.448 fl. 99 fl., darunter Mitglieder waten 6028 fl. 50 fl., staatliche Subvention 7200 fl., Spenden und Ginfünfte aus den D­emwahranstalten 7839 fl. 48 Tr., Subventionen seitens der Munizipien 155041. 2c. Dementgegen betrugen die Ausgaben 25.402 fl. 93 fl., 40 daß 2000 fl. erspart werden konnten. Für die eigenen Bewwahr­­anstalten des Vereins wurden verausgabt 17.862 fl. 76 fl., fremde Bewahranstalten wurden mit 750 fl. unterftügt, Boltsshullehrer und Schüler mit 425 fl. prämiirt, für die Holzschingereimersstätten des Vereins wurden 4017 fl. 68 fl. verausgabt. — Für den 24. d. mar eine Bersamm­­lung der Schneidergehilfen angemeldet, in welcher über deren Lage berathen und beschloffen werden sollte. Vorläufig scheinen aber unsere Handwerks­­gehilfen die Sonntagsruhe wo besser verwenden zu wollen, als mit sozialistischen Debatten und es waren von 168 Schneidergehilfen nur 23 erschienen, so daß der Einberufer die Versammlung für den 31. d. Mt. vertagte. — Am 20. d. M. zog in Szeniß der neu­­gewählte ev. Pfarrer Martin Braratoris unter großen Ovationen­­ Oberstadt­­­­er aj. Géza Hevér ernannte vor einigen Tagen Obergespan Ibert 8­állay den Steuersenator Mathias Szalay, melden der Bevölkerung in seine Pfarre ein. Eine Deputation holte ihn in Brezova ab, eine Anzahl von Bürgern und ein Banderium erwarteten ihn vor der Gemarkung der Stadt. Hier­ hielt Lehrer Gáspár,­­eine Begrüßungsrede. Nachdem der Pfarrer in warmen Worten gedankt hatte, Iud er die Bevölkerung in die Kirche, wo er nach Abfingung eines Psalmes die Antrittspredigt hielt. Es fehlte auch nicht an Demonstrationen, die Gegner des neuen Pfarrers hielten nämlich während des Einzuges ihre Fenster verschlossen und verhängt und sollen dieselben erklärt haben, sämmtlich zum calvinischen Glauben übertreten zu wollen. — In der Gemeinde Rälach verfegte ein mitthender Hund die Bevölkerung in argen Schreden. Da das Thier auch andere Hunde gehissen hatte, wurde seitens der Gemeinde die Bertilgung sämmtlicher Hunde verfügt. — Zufolge Bensionirung zweier Lehrer an der hiesigen K­r. Wolfsschule wurde für die Ber­­egung dieser beiden Stellen der Konkurs ausgeschrieben und haben nicht weniger als 82 Bewerber kompetirt, von welchen 11 zu Probe­­vorträgen zugelassen worden sind. Gewählt wurden: Samuel Lager, gegenwärtig in. Czegled, und Julius Schwarz, gegenwärtig in ZTardogfedd. : —G. Szabadke, 29. Juli. Orig. -Rorr) Errichtung einer Seidenfabrik. —­ Ginbrußsdiebsstahl. — Neuer Polizeichef. — Kanaleinsturz.) Der aus Zürich vor Kurzem heimge­­führte Zertilindustrielle Rudolf Berfovics errichtet mit Unterstüßung des Handelsministeriums in Kula nach Schweizer Mutter eine Seiden­­bandfabrik, welche bereits am 1. Jänner in Betrieb gefegt werden sol. — In der Nacht vom 25. auf den 26. drangen unbekannte Thäter in der von hier unweit liegenden Bahnstation Cäikeria. Dort die Handlasse und raubten aus derselben das Dor:­handene Busse im Betrage von 41 fl. 35 Er., ferner eine Nideluhr und einige Doldringe. — An das Zotal erbrachen Stelle des verstorbenen - -

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