Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1895 (Jahrgang 42, nr. 1-26)

1895-01-02 / nr. 1

CI Budapest-2.Jänner. .­In Ber­ichte 11 a 1 zs Petersburg ist dieser Tage auf die zunehmende Innigkeit das­ Verhältnisses z­wischen Frankreich­ und Rußland hingewiesen. Und als Beweis hie fü­r die wachsende Dreistigkeit in der Sprache der panslavistischen Blätter angeführt worden,deren­ eines sein Bedauern Darüber ausdrücke, daß Rußland und Frankreichs so wenig die Macht bemügen, die aus ihrem Bündnisse erwächst. Unseres Erachtens kann die Sprache der panflavistischen Blätter niemals als Mafstab f in die Tonart gelten, auf welche die zuffissche Politik eben gestimmt i­. a Bei der panflavistiischen Presse gehört der Chauvinismus zum Berufe and ob sie etwas fdüchjterner oder dreister ic) geberdet, das richtet sie nur damac, je nachdem in der inneren Verwaltung die Zügel straffer oder Iojer gespannt werden. Daß die maßgebende zufsische Politik auch in dem Verhältnisse zu Frankreich aus der vorsichtigen, behutsamen Haltung, die sie in der legten Zeit Kaiser Merander’­ III. beobachtet, nicht herausgetreten sei. Dafür haben si­exit in den jüngsten Tagen während des Beimweilens des russischen Generals Tichertkoff im Paris bestimmte Anhaltspunkte ergeben. General Tichertkoff hatte in Paris die Mission, dem Präsidenten der Republik offiziell die Thronbesteigung Kaiser Nikolaus’ II. zu notifiziren. Die französischen Militärs, General Bois­­deffre an ihrer Spite, brannten vor Begierde, bei dieser Gelegenheit ihrem Enthusiasmus für Rußland Ausbruck zu geben und das V­erbrüderungsschauspiel von Toulon zu Lande zu wiederholen. General Ticherikoff selbst aber bemühte sich, diesen Eifer zu dämpfen. Bei einem Dejeurier, das General Boisdeffre ihn zu Ehren veranstaltete, erschien er in einfacher Kampagne-Uniform, um zu demonsieiren, daß sein Auftreten nicht repräsentativen Charakters sei. Auch bat er ausdrücklich, daß, wenn etwa Toaste ausgebracht werden sollten, dieselben nicht von Reden begleitet werden mögen. Je weniger Worte, meinte er, desto besser. Er selbst genügte sich, als General Mercier auf seine Gesundheit trank, mit einigen Verbeugun­­gen und nicht mehr Worten zu erwidern. Selbst in Paris konnte man sich des Eindruckes nicht erwehren, daß Die bist freie Haltung Des Generals Tjehertkoff auf direkte Instruk­­tionen aus Petersburg zurückzuführen und daß sich in der­­selben die Abneigung des Czars vor militärischen Demon­strationen, welche die Empfindlichkeit anderer Staaten erregen könnten, Tumol gegeben habe. In dieser Richtung folgt Ezar Nikolaus vollkommen den Pfaden, die sein Vater vor ihm gewandelt. — Vor­ einigen Tagen­ ging eine Meldung duch die­­ Presse,­­wonach an Stelle des zum türkischen Botschafter in Wien ernannten Galib Ben der bisherige türkische Generalfonsul in Budapest Mitim Bey nach Teheran verfeßt werden solle. Wie uns mitgetheilt wird, entspricht diese Nachricht den Thatsahen nicht Affim Beg eilt derzeit in Konstantinopel, wo seine Gemahlin schwer Frank Darniederliegt. Ueber seine weitere Verwendung ist bisher noch keinerlei Bestimmung getroffen worden. Für den Posten in Teheran ist Chbemjuddin Bey, vormals Vertreter der Pforte in Buka­rest, designirt. — In der jüngsten Zeit sind zahlreiche, aus dem Bost­­verkehr ausgeschlossene Gegenstände, insbesondere Erzeug­­nisse der Presse und hauptsächlich aus Rumänien in geschlossenen­­ Briefen ins Land gekommen, wodurch die Entziehung des Bojtdebits vereitelt wird. Damit man nicht Drucksachen, welche zur Auswanderung aufreizen, wie auch gegen den Staat betende Zeitungen u. s. w. mit Hilfe einer derartigen Umgehung der bestehenden gefeglichen Bestim­­mungen verbreitet werden künnen, hat der Handelsminister das bezü­g­­liche Verfahren folgendermaßen geregelt: Wenn in einem Boftamte ein gewöhnlicher oder reformtan­­dirter Brief anlangt, bezüglich dessen nach dem Aufgabsorte, nach der Form des Briefes, nach den Verhältnissen des Apreflaten oder aus anderen Umständen gefolgert werden kann, daß er einen durch Entziehung des Postdebits betroffenen Gegenstand enthalte, hat das bezügliche Postamt unter vorläufiger Juriiähaltung des Briefes den Stadthauptmann, Stuhlrichter oder Gemeindevorsteher , hievon zu verständigen und ihn sogleich aufzufordern, noch an demselben oder spätestens am folgenden Tage zu einer festgelegten Stunde int­­ Bek­­­annte zu erscheinen oder einen Vertreter dahin zu entsenden, damit der Brief in seiner Gegenwart zugestellt werden könne. Für dieselbe Zeit ist auch der Adreffat mit der Bemerkung vorzuladen, daß, falls er nicht erscheinen oder seinen Vertreter entsenden sollte, der Brief als nicht bestell­­bar an den Aufgabsort werde zurü­ckgesendet werden. Das Bestamt bringt dem erschienenen Adreffaten dann zur Kenntniß, weshalb der Brief in Gegenwart eines behördlichen Organs ihm zugestellt wird und Fragt ihn, ob er den Brief annehmen wolle. Sollte er den Brief nicht annehmen, so­ll dieser als umbestellbar zurückzusenden. Erklärt aber der Noteflat, den Brief annehmen zu wollen, so hat er eine, auch von dem behördlichen Organ und dem Postbeamten zu unter ‚Ächreibende Vollmacht auszustellen, in welcher er das Postamt ‚ermächtigt, den Brief behufs Eröffnung dem behördlichen Organ zu “übergeben. Sodann übergibt der Portbeam­te den Brief dem ‚behördlichen Organ, welches dann im Sinne der bestehenden Normen vorgeht. Wenn der Adressat zur festgelegten Stunde nicht erscheint, oder sich weigert, die Vollmacht zu unterschreiben, so wird der­­ Brief als refusirt nach dem Aufgabsorte zurückgeflicht. Sollte aber seitens der Behörde zur festgelegten Stunde Niemand erschein­en, so wird der Brief unverzüglich dem Adresfaten ausgefolgt, doch in das Bek­­­äumniß des behördlichen Organs hessen Oberbehörde zur Kenntniß zu bringen. Der Handelsminister macht es in dieser Verordnung, welche in Nummer 14 des „Igazlägügyi Közlöny" seitens des­ustiz­­ministers auch sämmtlichen ihm unterstehenden Behörden Ü Kenntniß gebracht wird, den Wortämtern zur besonderen Pflicht, bei diesem Verfahren möglichsten Takt zu befunden und es nur auf solche Briefe anzuwenden, bezüglich deren der erwähnte Verdacht begründet erscheint. zur. — In der am 28. November in Hermannstadt stattgehabten Rumänenversamm­lung haben die Ultras bekanntlich beschlossen, Die vom Minister des Innern aufgelöste rumänische National­­partei zu reorganisiren. Demzufolge hat — mie „PB. Naple“ meldet — "Minister Hieronymi am 7. Dezember v. a. an den Obergespan Gustav Thalmann einen vertraulichen Erlab gerichtet, in welchen er die Thätigkeit der sogenannten rumänischen National­­partei neuerdings verbot und aussprach, daß die­ Nichteinhaltung dieses Verbotes im Sinne des G.­A. XL. 1879 eine Webertretung bildet. Obergespan Thalmann hat die Einberufer der Hermannstädter Bersammlung Dr. Zacharias Born, Peter Cioran, Demeter Cumgan und Sirianı Ruffu von diesen Grraffe des Ministers mit dem Berneffen verständigt, daß die Einberufung von Bersammlungen, oder die Theilnahme an solchen mit einer Gefängnißstrafe bis zu 15 Tagen oder mit einer Geldbuße bis zur Höhe von 100 Gulden bestraft wird. + + Engelwenigkeiten. (Bropf- Pfarrer Sofef Romeifer 7.) In der Innerstädter Pfarre liegt seit heute Morgens Bropff-Pfarrer Sofef Romeifer auf der Bahre. Der verehrte Mann ist mit dem Priesterornat bekleidet und die Züge tragen einen so ruhigen Ausdruch, daß man glauben sollte, Romeifer schlafe. Der Salon, in welchem die Bahre steht, ist schwarz draplitz; tropische Pflanzen und Wachskerzen umgeben die Bahre, zu deren Füßen die Insignien der Priesterwirde liegen. Zahlreiche herrliche Kränze wurden bereit auf die Bahre gelegt, unter ihnen ein vom Abgeordneten Gustan Degen gespendeter mit der Widmung: „Seinem geliebten treuen Freunde — Bis zum­­­iedersehen — Gustan Degen.” — Bei der Trauerfeier wird morgen, Donnerstag, Vormittags 10 Uhr, unter der Leitung des Negenschori Sigmund Szautner und unter Mitwirkung der Mitglieder der königlich ungarischen Oper, sowie mehrerer Kunstfreunde Cherubini’s großes C-moll-Requiem zur Aufführung kommen. Menjahrsgratulationen) Das Beamtenkorps Des Peter Komitats hat den noch immer frank darniederliegenden ‚Rigegespan Miael Földnery in einer Adresse beglackwünscht, Enngunnkpkskinos (Einzelne Nummern in Budapest 3 fr, in der Provinz 4 fr, in allen Berfchteiglofalen. N) " Etwa-sah 23mm224sz Is .... Der Dank der Stadt Teschen) Be TT priv. Kafkau-Oderberger Eisenbahn feiert heuer die fünfundz­wanzigste Jahreswende ihres Bestandes. Generaldirektor Peter Rath hat nun heute vom Bürgermeister der Stadt Teschen das folgende Gratulations- Telegramm erhalten: „Die Stadt Teschen, getragen von dem Bewußt­­sein, daß sie ihre und ihrer Ber­ohner wirthschaftliche Entwicklung der Kafkau-Oderberger Eisenbahn verdankt, beglückwünscht den Verwal­­tungsrath und die Generaldirektion dankbarst zur Jubelfeier. Der Bür­­germeister: Dr. Dem­el.“ Das Budget der Hauptstadt. Der Minister des Innern hat das Budget der Hauptstadt pro 1895 genehmigt; er bemerkt jedoch, daß die Kommune einem beträchtlichen Defizit entgegen­­sieht, dessen Glimm­ezung mit Nachsicht auf die der Lösung harrenden Aufgaben mit immer wachsenden Schwierigkeiten verbunden sein wird. Der Minister fordert daher die Hauptstadt auf, diese Frage sofort einer ernsten Würdigung zu unterziehen und entsprechende Verfügungen zu treffen, um einem drohenden größeren Uebelstande vorzubeugen; er lerkt die Aufmerksamkeit der Kommune auf die Ernchliegung neuer und die bessere­­ Ausnäsung der vorhandenen Einnahmsquellen. Als Beispiel führt der Minister an, daß der Hauptstadt durch die Manipulation der Beleuchtung Als Privatunternehmer eine beträchtliche Einnahmsquelle entfällt, die in großen Städten des Aus­­landes ausgenäst wird. Auch die Konsumsteuern im Ertravillan seien nicht gehörig ausgenüßt, und wesentlich würden die Einnahmen auch dadurch erhöht werden, wenn die Manipulation und Eintreibung der M­asfergebühren mit größerer Energie erfolgen würden. Schließlich­ erklärt der Minister, daß er die Genehmigung der ala neue Boft figueirenden Ziegelsteiner defutvo verweigert. Gegen die Bräliminarien bezüglich der Fonds ı und Anstalten hat der Minister seine Einwendung. (Die Hauptstädtische Finanzkommission) hielt heute unter dem­ Bräsidium des Vizebürgermeisters Markus eine Sigung. Den ersten Gegenstand bildete der bekannte Antrag, den­ der Direktor des hauptstädtischen statistischen Bureaus Yosef Körösi in Betreff des Verlaufes städtischer Grundstücke gestellt hat. Dieser Antrag geht dahin, daß in Hinkunft die Stadt ihre Grundstüce nicht mehr verkaufen, sondern nur auf eine Dauer von 90 Jahren verpachten­­ solle. Der Vorlage folgte eine eingehende Diskussion. Repräsentant Johann Mérő widerspricht dem Antrage Körösi 8. Wenn die Stadt viel Grundstück verkauft habe, so habe sie andererseits auch viel­ angetauft. In den lesten siebzehn Jahren seien nicht weniger als 1.200.000 Quadrat-Klafter erworben worden. Man kann überhaupt nicht sagen, daß die Grundverläufe der Entwicklung der Stadt geschadet hätten. Im Gegentheil, diese Entwicklung wäre sonst gar nicht möglich gewesen. Nedner it denmac) für die Beibehaltung der bisherigen Praxis. — Repräsentant Ignaz­ Stich­er theilt die Ansicht des Vorredners speziell im Hinblickk auf die iedustriellen Ver­­hältnisse. In Deutschland habe die Industrie erst dann ihre große Entwicklung zu nehmen begonnen, als man zur Anlage gewerblicher Einrichtungen Grundfläche außerhalb der Befestigungen zu geben begann. Wozu übrigens auf Deutschland vermetsen ! Wo stünde noch Budapest, wenn wir zur Anlage von industriellen Etablissements feine Grundfläche hergegeben hätten! — Repräsentant Dr. Koloman Fülöp konstatirt zunächst, daß Direktor Kövest für jene Initiative Dank verdiene, denn, wie immer man alle über seinen Antrag Den­ke möge, sei es die Thatsache, daß er Mißbräuchen entgegengetreten sei. (Zustim­mung.) Im Medrigen pflichte er der Arffaslın des Grundverlaufs-K­omites bei, welches in Ausgestaltung des Köröst­schen Antrages, die Grundverläufe mit Kautelen gegen Mißbräuche zu um­geben wünsche. — Repräsentant Béla Wodianer acceptirt die Anträge des Grundverkaufs-Komites, sofern dieselben nicht unnügerweise Schwierigkeiten hervorriefen. — _Repräsentant Julius Steiger pflichtet dem Gedankengange Berejts bei, nur was die praktische Ausgestaltung betreffe, könne er dem­ Antrage nicht zu­stimmen. Die Erfahrung habe bis­­ zur Unwiderleglichkeit bemiesen, daß die größten Mißbräuche dort vorsamen, wo unter dem Dech­­mantel der „öffentlichen Smede“ tädtliche Grundstüce enteignet wurden. Gegen eine Fortlegung dieser Brauns müße man­ vornehmlich Maßregeln ergreifen. (Lebhafter­ Beifall.) Anders: stehe­ die Sache, wenn von Verkäufen zu privaten Emweden die Mede sei, denn zu solchen Zweden seine städtischen Grundstücke, verkaufen wollen, wäre gleichbedeutend mit Tödtung der Industrie. (So 18­) Redner eremplifizirt die hier obwaltenden Verhältnisse und fonkhudirt dahin, daß die Stadt, indem sie scheinbar ihr Interesse sichern wollte, diesem Interesse in ‚Wahrheit unheilbare Wunden ‘‘sagen würde. Nicht allgemeine Prinzipien, sondern: konkrete Bestimmungen ü­ber die Modalitäten des­­­ Verlaufes seien nothwendig, um Mißbräuchen seiner anderen Sicherheit als diejenige, welche eine öffentliche Lizi­­tation darbiete. (Zustimmung.) — Repräsentant Adolf Feny­­vessy spricht sich gleichfalls gegen das, von Köröft empfohlene System der jährigen­ Pachtdauer aus. Das Interesse der Haupt­­stadt wäre viel besser gewahrt, wenn auf den Grundfui­den der Kommunune­­ industrielle Gtablissements entsu­nden, als wenn diese Grundfuüde ungewügt im Innventar der Stadt beisammen blieben. — Direktor Josef Körösi erklärt, sich Hlos mit der Hauptfrage , dem von ihm beantragten Pachtsystem, beschäftigen zu wollen. Zuvor jedoch verleftirte er auf die Ausführungen einzelner Vorredner, na­mentlich auf diejenigen Merd’s, dem gegenüber er nah­mweist, daß in den Ausmwerjen die Grunderwerbungen der Stadt bereits in den Kalkül einbezogen worden seien. Seinen Antrag vertheidigend, weist Nedner auf die D Benachtheiligungen hin, denen die Stadt bei den Grund­­verläufen ausgeregt gewesen sei. Es sei auch nicht wichtig, daß die Entwicklung der Industrie beeinträchtigt würde, wenn man die Fabriksgründe nicht für immerwährende Zeiten, sondern nur für 90 Jahre überließe.. Noch sprachen Die Repräsentanten Gugen CaaBav Maul Sigray, Dr. Hofe Birava, Stefan Forgol, Jos B Preußner, in welcher eine Neueintheilung der ganzen Gemarkung fordert, und Berthold Weiß, melde darauf hinmies, daß von den 1,200.000 Daradrad­lafter Grund, welchen Die Stadt verkauft habe, 600.000 Dachratklafter auf Eisenbahnen entfielen. Mo mären mir noch, ragt Redner, wenn die Eisenbahnen nicht gebaut worden wären ? 68 war dies also die beste Iwestition, die ü­berhaupt gemacht werden konnte. (Zustimmung.) — 65 folgte hierauf die Beichlußfassung. Den Ausführungen Steiger entsprechend wurde beschlossen, das bisherige System des­­­Verkaufes für Fabrikszwecke beizubehalten (afc­h den Antrag Körösys abzu­­lehnen), jedoch die Modalitäten des WVerkaufes derart zu versc­härfen, dad Mitbräuche thunlichtt auszuschließen wären; nur in jenen besonderen Fällen, wo für das betreffende Unternehmen seine großen Investitionen erforderlich sind, so nämlich bei der Anlage von Holzplägen, Hadernmagazinen 2c. wäre (Antrag Forgd’3) eine Bet­rachtung für längere Dauer dem­­Verkaufe für immerwährende Zeiten vorzuziehen. Schließlich wurde auch noch ein Antrag Dr. VBirava’s acceptirt, daß die Kommune jene Grundstücke, die in Zukunft voraussichtlich zu öffentlichen Z­eden nothivendig werden dürften, thunlichst bald erwerben möge. Die übrigen Gegenstände der Listing wurden rasch wie folgt erledigt: Die Vorlage über die Feststellung der Ufergebühren im Jahre 1895 wurde acceptirt. Hiernach bleiben diese Gebühren in diesem Jahre unverändert. — Die Bededung für eine Reihe kleinerer Erfordernisse wurde, den Vorlagen der Buchhaltung gemäß, nachgeriesen. — Die restlichen Gegenstände der Tagesordnung m wurden der nächsten Sigung vorbehalten. — Damit war die Lisung zu Ende. Schneevermehungen. Man schreibt uns aus Groß-Beesterer 31. Dezember: In Folge anhaltender Schneestü­­me ist jede Kommunikation mit den Nachbargemeinden unter­brochen. Die Eisenbahnzüge treffen mit mehrstündigen Verspätungen ein. Der Zug, welcher gestern Abends aus Pancsova um 7 Uhr hier eintreffen sollte, blieb auf der Strecke in der Nähe von Antalfalva im Schnee stehen und konnte erst nach längerer Arbeit flott gemacht werden. (Spenden) As Kramtablösung für weiland Sigmund Bopper sind uns zugegangen: von der Witwe Frau „Julie “Bopper 25 fl. für die Hertenfolonten, 25 fl. zur Bekleidung armer Schulfinder, 25 fl. für das ie. Mädchen-Waisenhaus und 25 fl. für die Boltstübe des ifr. Frauenvereins; von Signmund © ro% 10 fl. für das Ayl für Obdachlose. — Für weiland Adolf Machlup von Charles Ellenberger 25 fl. für das Adele Brody-Kinderspital und von Béla Latenbacher 20 fl. für die Ferienfolontent. Selbstmord eines Soldaten­ Aus Oeden­­burg wird berichtet: Der Infanterist Ha­dl, der Sohn des Auster Oberfehrers, erschoß sich heute Morgens in der Kaserne. Der Klub der Barteilosen i­st gestern eröffnet worden. Die in dem Hause Andräsfystraße Nr. 25 befindlichen, Sofa­­litäten bestehen aus drei Sälen, zwei größeren und einen kleineren. Der Heine Saal dient als Konversationsraum, der größte Saal mit vier Fenstern auf die Andrasfystraße als Speisesaal und Berathungs­­saal, der dritte Saal dient dem Spiel und der Erholung überhaupt.­­­­ Der ganze Klub ist elektrisch beleuchtet, entgegenzuwirken. (So its!) Der Verkauf von Hausstellen bedürfte. Der Moloch von Monte Carlo­ hat — wie man uns aus Nizza berichtet — abermals ein Opfer gefordert. Der bekannte Schweizer Maler Notaris Zurinos­ hat sich in San Bartolomä bei Monaco erschoffen und in einem hinterlassenen Briefe Spielverhafte, die er in Monte Carlo erlitten, als Motiv des Selbst­­mordes angegeben. (Ein redlicher Finder.)In der Wohnuung des Preß­­burger deutsch­en­ Seelsorgers Johann Fürst fand sich gestern ein ärmlich gekleideter Wanderbursche ein.Ein schweres Geheimniß bedrohe sein Herz — sagte er —, das müsse er­­ 08 haben, um wieder ruhig zu sein. Dann erzählte er, vor sechs Jahren habe er in der Preßburger Halsgasse eine Schwarze Börse gefunden. Sie ent­­hielt dreihundert Gulden. Zange kämpfte der Finder mit sich selber, ob er das Geld abliefern oder zur Linderung seiner Nothlage ver­­wenden solle, endlich entschloß er sich, die Börse zu behalten und den Inhalt seiner schwerfranken Mutter zu geben. Sechs Jahre lang erduldete er die Dualen seines Gehilsens, dann beschaffte er mit seiner Hände Arbeit, unter schweren Entbehrungen das Geld und jeßt, nach sechs Jahren kam er aus Teschen nach Brebburg, um die dreihundert Gulden dem Berkhaftträger wieder zu erstatten. Da sich in der Börse ein Boffrezepiffe, auf den Namen Mathias Crater lautend, vorfand, war es nicht schwer festzustellen, daß ein wohl­­habender Breßburger Fleischer das Geld verloren habe. Crater ist seither verstorben ; seine Witwe nahm den Fund entgegen und ent­­lohnte den redlichen Burschen mit 30 Gulden. . Schiffsunfall­ Gestern hat eine aristokratische Jagd­­gesellschaft mit dem tumaner Dampfer "Sybill" einen Ausflug nach den Inseln Cherso und Veglia gemacht. An der Nähe von Malinoca hörte die Schraube zu funktionären auf und das Schiff mußte bei Beglia vor Anker gehen. Die Hafenbehörde von Malinoca telegraphirte um Hilfe nach Fiume, von wo der Dampfer „Nehaj“ gesendet wurde. Dieser brachte die „Sybill“ nach Fiume zurückk . Mordattentat und Selbstmord. Heute Vormittags verbreitete sich mit DBligesfchnelle in der Stadt das Gerücht von einem Attentat, welches gegen einen der bekanntesten und geachtetsten Budapester Bürger, den Divertiong- Präsidenten der „Athenäum”=-Buchbrucerei und­­ Verlags-Aktien­­gesellschaft Herrn Ludwig ESery in dessen Wohnung auf dem Museumeing Nr. 5 verübt worden war. Die Nachricht entsprach der Thatsache; ein Schriftjeßer Namens Karl Kurz, melcer von Herrn ESery wiederholt größere Unterstrügungen erhalten, hatte auf seinen Gönner zwei Neuoberschüffe abgegeben und sodann, nach erbittertem Kampf mit dem Sekretär des Herrn Esery, Tid selbst Die todbringende Kugel in den Kopf gejagt .Die Werb­ungen des Herrn Eery sind, wie dies seine zahlreichen Freunde und Bes­annten mit Vergnügen vernehmen werden, seine Lebensgefährlichen. Die Motive des Attentat sind noch nicht aufgeklärt. War es die That eines Irrsinnigen, oder entspringen etwa die Beweggründe aus den anaschistischen Irrlehren, melde Kurz auf seinen Irrfahrten in fremden Ländern, namentlich während seiner An­wesenheit in Anertfa lernen zu lernen ‘Gelegenheit gefunden hatte? Von seinen früheren Arbeitskameraden wird Kurz als „überspannt“ bezeichnet; auch soll er bereits an Bleivergiftung gelitten und ärztlich behandelt worden sein. Ob Kurz den Nevoler, "mit dem er das Attentat ausführte, stets bei fi trug, oder ob er die Waffe ausschließlich zu seinem Besuche bei Herrn Cléry mitgenommen hat, hierüber ist zur Stunde noch nichts bekannt. Das Attentat hat in den meitesten Kreisen große Sensation hervorgerufen. Eine zahlreiche Menschenmenge hielt den Museum eing­offupirt, so daß selbst der Straßenbahnverkehr nur mit Mühe aufrechterhalten werden konnte. Die Theilnahme für Herrn Esery it eine allgemeine, ununterbrochen fommen Personen, um sie nach seinen Befinden zu erfundigen. Einer der Griten, welcher erschienen ist, war der Oberbürgermeister Karl Nath. Ueber das Attentat erfahren mir Folgendes:­­ Heute Früh erfolgten in der Escry’schen Wohnung ein ältlicher, anständig -gefleiteter Mann, der dem in der Kanzlei anmesenden Sekretär Cöcry’s, Herrn Julius Hodoffy, als ein, früher in der Buchbrucerei des „Athenäum“ angestellt gewesener Schriftfeger Namens Karl Kurz­ bekannt war, welcher von Herrn Ludwig v. Esery wiederholt Unterstüßungen erhalten hat. Kurz legte Hut und Halstuch ab und übergab seine Bifiliarte dem Sekretär mit der Bitte, ihn bei Herrn Cs­éry anzumelden. Herr Hodoffy missführte dem Wunsche und ließ Kurz in das Arbeitszimmer Csérys eintreten. In dem Zimmer befand sich auch die Bedienerin Frau Julie Roller; der alte Herr saß beim Schreibtische und las Zeitungen. AM Kurz eintrat, Stand Herr Eméry auf und ging ihm mit den Worten entgegen: „un, lieber Kurz, was bringen Sie mir Neues ?" Kurz erwiderte — wir folgen hier der Erzählung des Herrn Csérn —, daß es ihm recht Schlecht gehe. „Ich war zuletzt in Stuttgart, allein auch dort ist meine Arbeit zu erhalten ; ich sehe wirklich elend aus.” Zugleich überreichte Kurz Herrn Cry ein Bittgesuch mit den Worten: „Ich bitte um Unterfrügung, aber um eine größere, anständige Unterfrügung, welche sich schon lohnt.“ Herr Eméry, der heute Vormittags einer Sigung der hauptstädtischen Finanzkommission anzumahnen hatte und daher seine Zeit hatte, sich mit Kurz länger zu beschäftigen, bemerkte freundlich zu dem Manne: „Kommen Sie, Kurz, morgen, da werden mir jeden mit­einander reden.“ Kurz warf einen finsteren Blik auf Every; im nächsten Moment aber hatte Kurz einen Revolver hervorgezogen, den er auf Gay zweimal abfeuerte Auf die Detonation der Schiffe war der Sekretär Herr Hodoffy in das Zimmer gestürzt. Ex kam­ zur rechten Zeit, um dem Attentäter in den zu einem dritten Schiffe hoch­­erhobenen Arm zu fallen. Herr Eméry wanzte mit den Worten: „5 b hin getroffen!“ und Vorzimmer hinaus; zugleich hatte sich die Bedienerin Frau Ko LTar geflüchtet. In dem Zimmer war nur Herr Hodoffy mit dem Attentäter zurücgeblichen. 68 entspann sich zwischen den zwei Männern ein Kampf auf Leben und Tod Kurz scheint nach seiner Körperkonstitution ein schmacher Mann gewesen zu sein, während Herr Hodoffy ein kräftiger Mann it. Trotdem konnte er mit Kurz nicht so leicht fertig werden; die Knaft des A­ttentäters, der wohl mußte, daß feiner, falls er fi) nicht frei machen werde, mindestens langjähriger Kerker warte, verlieh ihm eine geradezu übermensliche­ Kraft. Es gelang ihm, die Rechte aus den ihn fest umklammernden Händen­ des Herrn Hodoffy zu befreien. Nun schlug er mit dem Nevolverkolben auf den Kopf Hodoffy’s los, dem alsbald das Blut über das Gesicht rann. Herr Hodoffy, von den Schlägen bereits halb betäubt, waffte sich zu einer festen Kraftanstren­­gung auf. „Sch mupte — erzählte Herr Hodoffy später unserem Bericht­­erstatter —, daß ich mich, so lange nicht Hilfe kommt, nicht halten werde und daß ich ein Kind des Todes bin; ich warf mich daher mit voller Wucht auf Kurz und streckte ihn zu Boden. Dann folterten mir einige Sekunden ü­bereinander; icliebes biß mich Kurz wiederholt in die Hand. Endlich Fronnte ich mich losmachen und stürzte aus dem Gemach.“ Im V­orzimmer begegnete Hodofiy dem inzwischen von Frau­ Kollay alarmirten Hausbesorger Lud­wig V­arga. Beide hörten mm aus CőSéryő Zimmer die Detonation eines Schuffes. Ins Zimmer tretend, fanden sie kurz vor Langer neh raieı Dem, wepnı­h- Le­bios ausgestrebt, in­ jener rechten Hand den no rauchenden Nevoboer, aus welchem sich der Attentäter, wie der Augentchein erwies, eine Kugel in den Kopf gejagt hatte. Die Hausleute sahen hierauf nach Herrn Es EryY, welcher inzwischen auf dem Korridor gemeilt hatte. Von seiner Stren’perlten Blutstropfen ; sie rührten von dem ersten Schulfe her, dessen Kugel das rechte Schläfenbein Leicht­­ gestreift hatte. Die zweite Kugel war zwischen der rechten 5. und 6. Rippe in den Körper gedrungen. Herr Giery wurde zu Bette gebracht; gleichzeitig fehl­te man um Aerzte. Als Erster erschien Dr. Rudolf Glaß; später kam Professor Dr. Zosef Kov­ács und die Aerzte Dr. Árpád Korom­ayı und Dr. Ludwig Barg­a. Nach genauer Unter­suchung der Wunde­ fonstatirten die Aerzte, Daß die VBer­­leignung Leine lebensgetähnlicher Sei. "Die Ertrankrung der Kugel selbst mußte aber­ auf einen gesigneteren ‘Zeitpunkt verschoben werden. VITARA dan die Aerzte mit Herrn Eséry beschäftigt waren, erschien der telephonisch von dem Vorfalle avisirte Bezirkshauptmann Hugo Máltás am Schauplage, um die entsprechenden Maßnahmen zu verfügen. Eine halbe Stunde später war auch die behördliche Untere­suchungs-Kommission, aus dem Untersuchungsrichter Albert H­a­u­pt und dem Stadthauptmann Zsarnay, bestehend, zur Stelle. Ferner kamen Staatsanwalt Rudolf Savas, Ludwig Esery jun. und der Abgeordnete Ernst Daniel. Vor Allem galt es, die Identität des­­­ttentäters festzustellen. Dies vereinfachte seine Mühe. Aus den, im Berge des Todten befindlichen Papieren ergab man, dab der Mttentäter mit dem am 10. Dezember des­­ Jahres 1849 geborenen Schriftfeger Karl Kurz identig sei. Her­zsery nannte noch die seither verstorbenen Eltern des Kurz. Er unterfrügte denselben w­iederholt; zu Neujahr 1894 hatte Kurz von Heren Csery 15 Gulden erhalten. Diesmal hatte Kurz in seinem Berge einen einzigen Kreuzer. Seine Kollegen in der Druderei des „Athenäum“, wo er vom Jahre 1875 bis 1878 und dann 1881 durch 14 Tage beschäftigt war, schildern ihn als einen überspannten, jähzornigen Menschen. Einmal mußte er stante pede die Druderei verlassen, da er gegen seinen Faktor Alexander Benedek ein Taschenmesser gezügt hatte; im Jahre 1881 wurde er wegen Schlägerei mit einem Kollegen entlassen. Kurz selbst erklärte öfters, daß es in seinem Kopfe nicht ganz richtig sei. „Ich habe zu viel Blei» staub gesehlucht” — bemerkte Kurz bei solchen Gelegenheiten. Bei einigen Jahren war er in Amerika. Ueber den Lebenslauf des Attens­täters wird noch gemeldet: — « . ; Karl Verander Kurz war am 10. Dezember 1849 in Budapest geboren. Zulest stand er in Leipzig und in Frankfurt, in Arbeit und kam vor zwei Wochen nach Budapest, wo er am 22. v. M. eintraf und bei dem Männerschneider Béla Benedes, Lindengasse 185 Wohnung nahm. Kurz war ein sehr mord­aiger Mensch, doch er­­zählte er seinem Quartiergeber, daß er schon seit acht Jahren­ sich in der Welt umhertreibe und sein Heim habe. Und dennoch — rette er hinzu — sei ein sehr reicher Mann hier, mit dem er nahe ver­­wandt sei und dessen Pflicht es wäre, um­ ihn zu sorgen. Er be­­merkte auch, daß Sich seine Eltern hier in der Hauptstadt be­­finden. Doch habe er seine Mutter seit sechzehn Jahren nicht gesehen. Zu Weihnachten mm. habe­ er auch Diese besucht, sei jedoch von dort, in­­ sehr s­chlechter Stimmung weggegangen ; im heftigen Ausdrücen hat er dann über die Schlech­­tigkeit der ganzen Welt und insbesondere der reichen Leute geschimpft. Er pflegte den ganzen Tag außer Hause zu verbringen und gab vor, er suche Arbeit. Gestern Nachmittags kam er nachhause, verlangte von Denedek Papier und Tinte und schrieb bis Abends vier Bogen voll, wobei er erwähnte, er schreibe an jenen reichen Herrn, der ihn schon einigemale unterstüßte. Heute Morgens stand er um 7 Uhr auf und sagte, er gehe fest zu jenem reichen Herrn, es sei mög­­lich, d­ab er nicht mehr zurückkomm­e, in welchem Falle er seine Habseligkeiten durch einen Anderen werde abholen lassen, damit man sie zu seinen Eltern trage. Um 72 Uhr entfernte er sich vom Hause, ohne daß Nemand gekommen wäre, um­ die Effekten zu holen. Mittags erfuhr Benedek, was Kurz gethan hat. Die Aufnahm­e des Thatbestandes dauerte bis Mittags, worauf der Leichnam des Kurz in die Morgue überführt wurde­­ , die Mord­­waffe, ein sogenannter Bulldogg-Revolver von 1 Millimeter Kaliber, ferner die Schriften des Attentäters wurden von der Polizei faisirt. « »Wir empfehlen de­r besonderen Aufmirksamkeit unserer «­Lese«r dccrtesige Auswahl in Kravatew Nouveautöss und Her»rete-Mod»e-Spezialitäten der­ Firma Ai.-Latz­­ toovits, Budapeft, IV., váczi utcza 22 (, (Hotel National“). ‚Theater Für Heute, Mittwoch, 2. — Jünner. Nationaltheater: , Czifra nyomoruság". — Königliches Opernh­aus: Gesclosfen. — Festungstheaters granadai éji szállás", „Osärdäs“. — Bolfstheater: , Szó- kimondó asszonyság", «« „A ; Yasderprovinzs IF.S.-A.-Ujhely,«31 Dezember.(Orig.-Korr.) Komitatskongregation. — 2. 0Q der Mi­nitiDe versuch. In der jüngsten Duartals Kongregation des Sem­­pliner Komitats wurden zur Millenniumsfeier 14.000 fl. potirt. Hievon sollen 6000 fl. für Porträts des Königs, der Königin, Stanz Rakóczis IL, Ludwig Kossuth’s und des Barons Nikolaus Bay, 3000 fl. für eine Monographie des Zempliner Komitats und­­ 5000 fl. für die Errichtung einer Denksäule am rpadberge in Szerencs verwendet werden. Falls die Munizipien an der Millen­­niumsfeier ich durch, berittene Banderien vertreten lassen werden, wird auch das Zempliner Komitat zu­ diesem Friede 5000 fl. votiven. Die bereits votirten 14.000 fl. werden durch einen in den Jahren 1895 und 1896 zu zahlenden eimperzentigen Steuerzuschlag gedeckt werden. Hierauf wi­rden in den Verwaltungs-Ausschub „sojet Dokus, Stefan Hejes, Graf Josef Matläth,­Dr. Béla Molnár und Gabriel Stepan und in den Verifikations-­­ Ausschuß Dr. Géza Ballagi, Valentin Becste, Michael 2 ötus, Franz Malonyay und Dr. Béla Molnár gewählt. Zum Präsidenten dieses Ausschusses wurde vom Obergespan Friedrich Kun ernannt Schließlich sei hier noch erwähnt, daß der Ober­gespan in seiner Eröffnungsrede unter Anderem auch die wesentliche Keitergestaltung der Hygienischen Verhältnisse des Komitat hec.­vorhob. Hiebei haben ich insbesondere Bizegespan Attila Matolai, Kom­itatsphysicus Dr. Lorenz Löcherer, der S­ U.-Uhelyer Re­zißsarzt Dr. Hugo Schön und der Tolajer Bezirksarzt Dr. Wien,2.Jänner.(Orig.-Telegr.)Erzherng Karl Ludwig und Gemahlin Erzherzogin Maria Theresia,die sich­­gestern Abends zur Leichenfeier des Königs von Neapel nach Arco begaben,werden morgen nachdem Begräbnisse zum Besuche ih­res Sohnes,des Erzherzogs Fran­z Ferdinand nach­ Meinx essen und sodann nach Wien zurückkehren.­Erzherzog Karl­ Ludwig wird an den folgenden Sonntagen in den Vormittagsstunden Militär-Audienzen ertheilen,bei welchen die Generale,die Stabs-und Oberoffiziere der Wiener Garnison empfangen werden. Adolf Friedmann Verdienste erworben, wofür ihnen der Obergespan unter Glgenrufen der Kongregation Anerkennung zollte. — Der Beregung der Grundbesiser . Gabriel Lönyay veranstaltete dieser Tage in den zu seinem Nagy-Lönyaer Grundbesige gehörigen­­ Waldungen eine Jagd, an welcher die Grafen ler. Andrasig, Aladár Hardenberg, Gabriel und Ernst Bay, ferner der Beleger Dobergespan Alexander Lönyay, der Großgrundbesiter Löonyay und der Sekretär der österreichisch-ungarischen Botschaft in London, Elemér Lönyay, theilnahmen. Gelegt wurden zus­­ammen 204 Husen, 6 Wildfchweine, 1 Fuchs und 2 Adler. — Der Eissenbahnwächter Gabriel Magy in Csap lebte­ seit längerer Zeit mit seiner Frau in stetem Unfrieden. Zulett faßte er den Entschluß, seine Gattin unter Mitwirkung seines 17jährigen Stiefsohnes beiseite zu schaffen. Zu diesem Behufe locken. Beide vorige Woche die Frau zu dem am Gaume des Gsaßer Waldes­ befindlichen Brunnen und warfen die Unglückliche in denselben. Zum Glück war das Wasser in dem Brummen nicht tief, so daß die Nagy­ nicht ertrant. Sie erlitt aber lebensgefährliche Verlegungen. Aus dem Brummen wurde sie von Leuten, die an dem betreffenden Tage dort se­i herausgezogen. Nagy , und sein­­e Stiefsohn wurden verhaftet. s— ' : " Gelegrammedeø,,igsesterxlmi«. Preßburg,2.Jänner.(Orig.-Telegr.)Erzherzogin Marie Valerie ist heute Vormittags zum Besuche des Erb­­herzogs Friedrich hier eingetroffen und wird sich von hier bis nach Budapest begeben. «

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