Pester Lloyd, April 1899 (Jahrgang 46, nr. 81-106)

1899-04-01 / nr. 81

J1899s.-—le8l.· selbst einzelne Nummerm zu haben sind. Abonnemsutkskülcsstokr.-augs.k.dtonskohls­­r den „Pester Lioyd“ (Morgen- und Abendblatt) (Erscheint auch am Morgen nach einem Feiertage). "Für Budapest : Mit Postversendung : hrjährlich A. 22.— Vierteljahri 1.5.50 bjährlich fl. 12.­— Monatlich­­ fl. 2.— Ganzjährlich A. 24.— Vierteljährl. fl. 6.— Halbjährlich fl. 22.—­ Monatlich _ 1.2.20 separater Postversend. d. Abendblattes vierteljährl. fl. 1 mehr, promumerirt für Budapest in der Administration des „Pester Lloyd“, ottya­ utera Nr. 14, 1. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle Postämter> — Für Wiem auch bei Herm. Goldschmidt (I., Vollzeile 6), won Inserate werden angenommen: Budapest in der Administration des „PFSTER LLOYD“ ferner: in den Annoncen-Expeditionen Meisenstein , Vogler, A. W. Goldberger, A. Mezei, Bern­­­hard Eckstein, I. Blockner, 3. DD. Fischer, Im Auslande: G. L. Danbe £ Comp. Frankfurt a. M, Com­­pagnie Generale de Publicité Etran­­gere John WF. Jones d: Cie, Paris,3i,ruedu Faubrg, Montmartre, > Sechsundvierzigster Jahrgang. Redaktion und Administration: V., Dorottiya­ uteza Nr. 14, I. Stock. Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. Uni­ankirte Briefe werden nicht angenommen. Einzelne Nummern in Budapest 6 kr., in­ der Provinz I kr. in allen Verschleisslokalen. Inserate werden angenommen In Wien: Bei A. Oppelik, Stubenbastei Nr. 2; Rudolf Mosse, Seilerstätte Nr. 2; Klaasenstein , Vogler, Walfischgasse Nr. 10; J. Danne­­­­berg, I. Kumpfgasse Nr. 7; A. Nie­­metz, IX., Alservorstadt, Seegasse Nr. 12; Heinrich Schalek, 1, Wollzeile Nr. 14; NE. Dukes, Wollzeile Nr. 6—8. Abonnement für das Ausland, (Morgen- und Abendblatt). Vierteljährlich bei uns mit direkter Kreuzbandsendung: für Deutschland, Serbien und Montenegro 9 fi., für alle übrigen Staaten 10 fl. 50 kr. Belgien bei den belg. Postamt. 15 Fries.98 Ots. 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Der Verkehr ruht in der Osterwoche, die falendarisch id­ um Bieles früher eingestellt hat als gewöhnlich und wenig von dem­ prangenden Grün der Natur zeigt, welches in der Brust der Menschen die Hoffnungsfreudigkeit, den Gedanken an die Verjüngung der Kräfte, an Saat und Ernte erhöht. Naud sind die Tage und so fühl­­t er um uns herum, vom Keimen und Sprosfen ist wenig zu verspüren und nur das Sehnsuchtsgefühl nag Befseiung, wag Aufe frischung ist. Stärken denn je in uns erwedt. Das Empfinden des Hurüdbleibens ist geradezu bedrühend, und jeder ernst bedenken mir, dab nunmehr nit nur etwas, sondern viel, sogar sehr viel geschehen müsse, um den Pulsschlag des wirthschaftlichen Lebens zu erhöhen, Bewegung, Thätigkeit hervorzurufen, die Erwerbsthätigkeit zu steigern. Diejenigen, die sie in erster Linie mit ökonomischen Angelegenheiten belästigen, sollten sehr aufmerksam die Börse beobachten ; dort finden sie das Richtmaß für die Beurtheilung der allgemeinen Situation, sowie der Einzelerscheinungen. Und Diejenigen, welche den Markt für Effekten, wie den Handel überhaupt nur so von oben herab ansehen, werden bei genauer Verfolgung der täglichen Vorgänge bald erfassen, daß das spekulative Element an der Börse nur selten die dominirende Note spielt, daß im ständigen Verkehr die wachsende oder sinsende Kaufkraft des Volles, welches erwirbt und spart, zum Ausbruch gelangt. Seit mehr als drei Jahren ist unsere­­ Börse lahm und schwach, nicht darum, weil sich die Spekulation die Ginger­ verbrannt hat, dieser partielle Schmerz hätte nicht lange gedauert, sondern weil die Kapitalsansammlung sich verringert hat, weil die Zahl der Käufer von Effekten eine Abnahme erfuhr und weil in­folge der Stagnation auf dem Gebiete des Handels und der Industrie die finanziellen Operationen der Banken eingestellt werden mußten, Nehmen mir die Nechenschaftsberichte sämmtlicher­ Kredite .­institute vor, es hallt aus ihnen die Klage heraus, bak es nit " möglich " gemelen it, Anlageeffekten in einigermaßen respertabler­­ Menge zu plackren, daß die Kreizung neuer Unternehmungen unter­­lassen werden mußte. 68 hätte aug unter den gegebenen Verhälte­nissen, namentlich aber bei der politischen ungeklärten Lage an jeder , Resonanz im Publitum gefehlt. Die Börse bleibt Bestehen, aber innerhalb ihrer Räume fehlt der Verkehr. Wie ganz anders gestalten sich Die Dinge dort, wo mit Energie und Kraft fortgearbeitet wird, um der Arbeit Abfachgebiete zu erschließen und die Kapitalebildung zu steigern. Die Londoner Börse bietet ein sehrreiches Beispiel. Bon­­ dort ist vor vier Jahren der Minentrah ausgegangen, dessen Wir­­kungen sich so tief eingefurcht haben. Die Berluste sind überwunden, das Grektengeschäft hat si gehoben und während des legten Jahres haben sich die Einnahmen für Mitgliedertaten der Börse in Trogs­morthon­ Street um mehr als eine halbe Million Gulden gehoben. Die NeweNorker-Börse hat ebenfalls im legten Sabre um nahezu anderthalb Millionen an Mitgliedergebühren mehr eingenommen. ‚Damit steht in vollkommener Harmonie die Thatsache, daß die angel­sächsischen Staaten sich ökonomisch in aufstrebender Richtung bewegen. Nedrigens, wohin ávir uns auch immer, sei es nach dem Norden, sei es nach dem Werten, wenden, erfahren wir, daß wenig beliberixt, desto mehr ehamdelt wird und darin prägt­­ sich der­ gewaltige Unter­­egen­ung aus. Bor lauter Vorbereitungen, Vorberathungen Imägungen gelangen mir nicht zur frischen That, zum era­den Entschluffe. Und daneben läuft noch neuestens die Gefahr, bei uns die Einseitigkeit der Auffassung das­­ (lebergewicht­ ers­angen wird, welche sie darin dokumentirt, daß in Allem und Feddem das agrarische Interesse in den Vordergrund gebrüdt wird. Wie’ s darf sich Dabei die Gegenfäte zufolgen, das Hat und die jüngste Landesversammlung der landwirthsgaftlichen Spiritusproduzenten gezeigt, welche die Forderung zum Beischluffe erhob, daß den Spiritus- Großproduzenten über Nacht und ohne jedwede Entschädigung nahezu ‚ein Drittt­eil des bisherigen Kontingents zu Gunsten der landwirts­­schaftlichen Brennereien entzogen werde. Das wäre ein Anthieb gegen den industriellen Brennereibetrieb, ein ÜBergreifen an fremdem Eigen­­thum, an erworbenem Nechte, für­ das es nicht die geringste Ents­chuldigung gibt. Und zu melsen Bortheil? Etwa für ärmere, wenig bemittelte Menschen ? Nein! Landwirthchaftliche Brennereien vermag nicht der Kleingrundbefis, sondern nur der Großgrundbefig zu errichten, denn Anlage und Betrieb erfordern bedeutende Kapitalien. Demnach sol die Depotfehirung für Diejenigen erfolgen, die über Vermögen und Einkommen verfügen, denen es aber darum zu thun üt, ihr Einkommen zu steigern. Das Lettere ist aber sein ausreichender Grund, um Fabriken, deren Anlage Hunderttausende geloftet hat,­­plöslich um ein Drittel ihrer Leistungsfähigkeit für immerwährende Zeiten zu verkürzen und es wäre eine figwere Verlegung erwordener Nechte, die Großindustrie galt zu­­ Stellen, die doc stete die Produkte der ungarischen Land­wirthschaft verarbeitet hat. Im wirtscchaftlichen Betriebe kommt der Alteuismus in seltenen Fällen zur Geltung, es darf aber nie und nimmer der traffeste Egoism­us in der Form zum leitenden Prinzip erhoben werden, wie dies die land­­wirthschaftlichen Spiritusproduzenten gethan haben. Auf solchem Wege könnten wir übrigens auch zum Ausschluß anderer industrieller Betriebe, die auf der Verarbeitung landwirthschaftlicher Erzeugnisse beruhen, gelangen. Heute gilt es Spiritus, morgen wird es Leder, übermorgen gar Mehl sein, und dann wird der Zuder daran somme­r, »dessen Herstellung ohne direkte Mitwirkung der Nebenbauer gar nicht mö­glic­ht. Darum wird es gut sein, und vor Uebertreibungen zu hüten. Cs it vor Kurzem das Wort von der Harmonie der verschie­­denen Produktionszweige gefallen; diese Uebereinstimmung fest die Gleichwert­igkeit und das gleiche Netz der Produktionen voraus und sie bedeutet den Ausschluß der Unterordnung. Die Landwirthschaft hat als solche sein Herrenrecht über Industrie und Handel, sie steht mit d­iesen und neben denselben. Daran haben wir festzuhalten und Diejenigen, die Diesem Grundlage entgegenarbeiten, greifen die Prin­­zipien des rationellen ökonomischen Aufbaues an und würden, wenn sie Net behielten, die Entwicklung des Landes schwer schädigen. Wir haben heute eine wichtige Aufgabe vor ung, das ist die Hebung der Konjunk­tionsfähigkeit Des Landes. Die Lösung derselben wird nur gelingen, wenn wir Arbeitsgelegenheiten Schaffen, wenn wir die Industrie heben, die kommerzielle Thätigkeit steigern, wenn wir die Beziehungen zu anderen Ländern ausdehnen und vermehren. Dadurch wird sich aber auch die Kapitalstrafe stärken und die Unternehmung wird wieder begehrens­­werth werden. Welche Wirkungen, das tüchtige Streben und der Erfolg erzielen, das zeigt die Ungarische Zuderindustrie-Bereitschaft. 15­28 dem Finanzminister Welerle nag Schaffung des neuen wergeseßes gelungen war, im raschen Tempo die Errichtung mehre­­bedeutender Zuderfabriken zu initiiren, da tam aug) das fremde ital heran und investirte Millionen. Mitglüchte Berfuche vere­uchten dasselbe und erst nach Sahren, nachdem die eben genannte esellschaft glänzend reuffirte, sind es die Häuser Rothschild und leichröder, also die ersten im Range, die das Lebhafteste Interesse dieselbe an den Tag legen. Eine solche Verbindung kann noch iie andere im Gefolge haben und überdies wirkt das gegebene iel aneifernd auf Solche, die bisher eine durch Mißtrauen herwor­­fene Neferone beobachtet haben. Unmittelbar werden mir die Kon­­enzen nicht verspüren, denn 7 SR industriellen Deu­­tungen stehen vorläufig die Geldverhältnisse im Wege, wohl w wit beinahe täglich von dem Melden neuer Srablifsements, e8 cb. aber gut sein, den Meldungen eine Dosis Stepsis entgegen­­bringen. Die Physiognomie de­s Geldmarkttes zeigt keine artante Veränderung. Unser Noteninstitut ist verhältnißmäßig in ingen Make in Anspruch genommen, das liegt jedoch leicht gegenüber der Situation in Nuslande. Die Bart von England hat sehr starre Ausgänge, die Deutsche Reichsbant muß mehr als sonst mit ihren Mitteln herhalten und sein Mensch denkt an die Möglichkeit der Herabseßung der offiziellen Raten, die auf offenem Markte auch nicht wesentlich unterboten werden. Wir müssen uns schon an den höheren Zinsfall gewöhnen, so: drückend wir­ denselben auch fühlen, und so sehr derselbe auch dem MNbtage unserer Anlagewerthe im Wege steht. CS ist nicht unmöglich, daß der viereinhalbperzentige Pfandbrief eine kurze Weile zu Ehren kommt, es gibt eben an Solche, die den Parikurs nicht miffen wollen, selbst wenn derselbe sich in der Verzinsung etwas theuer stellt. — Die Details de lett unwöchentlichen Verfehd an unserer Bö­rfe waren völlig interesselos, die Uniräte unbedeutend, die Kurspariationen gering­­fügig. Während in Wien doch die Montanpapiere von dem Bei­­spiele der d­eutschen Bläbe profitiren und dadurch der Markt eine partielle Lebhaftigkeit gewinnt, sind unsere Kreise selbst für diese Effekten vollständig apathisch. Vielleicht wird es doc­hefser in der Frühjahrskampagne, in die wir nunmehr nach dem vollständig sterilen Winter eintreten.­ ­ Was den so verharrt derselbe in Geldmarkt anbelangt, gespannter Lage. Im P­rivate sfompte Halten sich die Läge schon sehr nahe an der offiziellen Mitte. Im Neport zeigt sie s eine nennenemwerthe Veränderung, da u­m Augenblicke wenig Geld verlangt wird. ir heute, und morgen erwartet man stark­. Einreichungen bei der Bank, welche. die: steuerfreie Notenreserve. . mesentlich) ver­­ringern werden. Der April-Termin wird zwar beträchtliche Summen, die fest gebunden sind, frei machen, aber man glaubt nicht, daß dies vorerst mehr zur Folge haben wird, als eine mäßige Reduktion der Zinssäbe im freien Verkehr. a (8) + ++ Wiener Birlenwerke, — 30. März. — u: Der Zeitabschnitt, über welchen wir diesmal zu berichten haben, umfaßt die „stille Woche“ und thatsächlich hat das Effekten­­geschäft einen sehr ruhigen Verlauf genommen. Die Geldverhältnisse sind insofern von etwas geringerem Ginflusse gewesen, als nicht sie es waren, melche zur Enthaltsamk­eit von neuen Engagements die Veranlassung boten. Die Nähe der Feiertage war ausreichender Grund, um sich zu entleften und neue Verpflichtungen zu vermeiden. Demgemäß hatten denn auch die Abgaben das Meber gemischt, während die Kaufluft sich erheblich reduzirt zeigte. Die Umfäbe wären mehr noch viel geringer gewesen, als sie in­ Wirklichkeit waren, wenn nir die anhaltende Beliebtheit der Montanmeride in Berlin, der hie­­sigen Spekulation auf diesem Effektengebiete einen starren Nachalt geboten hätte. Nun ii es ja gemiß richtig, daß nur des­­halb, weil­ die Montanprodukte in Deutschland andauernd in günstiger P­osition sind, sie nicht auch bei und in der gleichen Lage sein müssen. 63 sind Konjunkturen deukbar, wo Dieter Imenstriezweig hier und in Deutschland eine ganz entgegengelebte Rentabilität aufweist. Aber heute hat man sich einmal daran gewöhnt, den Stand der deutschen Montanwerk­e auch für uns als bedeutsam zu betrachten, und so hat man wenn hier aus der Steigerung der Kurse in Deutschland die entsprechenden Konsequen­­zen gezogen. Auch noch in einer anderen Beziehung waren diesmal die Deutschen Berichte von nicht geringer Wirkung auf das hiesige Geschäft. Es zeigte sich nämlich zeitweilig von auswärtiger Seite etwas mehr Theilnahme für einige der internationalen Effekten und Dies hatte zur Folge, daß auch die lokale Spekulation dieser Werth­kategorie ab und zu mehr Beachtung schenkte. In diesen Umständen erschöpft sich aber so ziemlich Alles, was in dieser Woche auf den Verfehr ü­berhaupt von einer irgendwie nennensnwerthen Nach­­wirkung war. Im Allgemeinen gab es seine markanten Ereignisse, seine Vorfälle von erheblichem Gemischte. Das Anime für Geschäfte war ziemlich geringfügig und es wurden auch von seiner Seite An­strengungen gemacht, den Verkehr zu beleben. Die Tendenz hat jedoch durch diese V­erhältnisse Inum eine Beeinträchtigung erfahren. Zmar it die Zuversicht auf einen Aufschwung sehr verblaßt, aber anderer­­seits glaubt man auf seine Ursache zu haben, um­­ einen­ Rückschlag in Kombination zu ziehen. Einzelne Rapiere, die mehr oder weniger überwert­et erscheinen, können wohl leicht eine Preisrevultion er­­fahren, die unter Umständen auch gefährlich werden kann, aber einer generellen starren Baitje steht fon die Thatsache im Wege, daß eigentlich Die Engagements wieder einen geringeren Umfang haben, der seine Bedenken einzuflößen vermag, und daß ferner das flottante Material zu gering it, um wirklich einen­ starren und eruften und ausüben zu können. Vorläufig dürften die Dinge­ wohl in der bis­­herigen MWeife ruhig weitergehen und eine entscheidende Wendung wehr erst dann eintreten, bis ein Ereigniß von erheblicher Bedeutung und Kraft sich einstellt. Wenn auch in unserer diesmaligen Berichtsperiode die Geld­­verhältnisse auf das Geschäft einen etwas reduzirten Einfluß ang­­übten, so bilden sie tropdenm fortdauernd den Gegenstand auf merksamster Beobachtung. Die steuerfreie Notenreserve unserer Bank it geringer als vor einem Sabre und der Ultimo-Aus­weis­­ wird wahrscheinlich eine Ziffer zeigen, die etwa um 15 bis 20 Millionen Gulden niedriger sein wird als im Jahre 1898. Trotzdem wäre die disponible steuerfreie Notenmenge beträchtlich genug, um eine Gemäßigung der offiziellen Mate zu gestatten. Aber ein­­ solcher Schritt kann nicht unternommen werden, so lange Deutschland von überall Geld an sich zu ziehen sucht. Bei einem Jahre mar, der Zinsfuß in Berlin um 2 Perzent, in Wien um 12 Perzent niedriger als heute und die Preise der Devisen stellten sich bei Reichsmark um 30 fr, bei Wechsel auf Paris um rund 20 fr. und bei solchen auf London nur um 12 fr. billiger. Auch diese Ziffern bewessen, dab­ei der deutsche Bedarf it, welcher dem internationalen Soldmarkste sein Gepräge verleiht. In London und Pariz ist man den deutschen Ansprüchen gegenüber nicht willfähriger geworden. Nun werden in London deutsche Konsols verkauft und auswärtige Rapiere, die sich in deutschem Beige befinden, fangen an be meglich zu merden. ‚Das merkt man auch, hier,­ obwohl die Herein­­sendungen nicht in großen Bosten und auch nicht unaufgefegt erfolgen. Aber trogdem darf man sagen, daß von unseren Gffelten seit Monaten viele Millionen hereinsamen, während der Abfa; von österreichischen und ungarischen Anlagepapieren in Deutschland voll­­ständig aufgehört hat. Außerdem haben die deutschen Guthabungen bei uns sich verflüchtigt, wogegen, wie wir Lehen kürzlich erwähnten, an­­sehnliche Summen von hier nach Deutigland wanderten, um dort fenstifizier zu werden. Diese Sachlage muß unsere Zahlungsbilanz wesentlichgy beeinflussen und den Kursstand der Baluten und Devisen in steifer Tendenz erhalten. 63 kommt nun darauf an, ob man in Deutschland si bemühen wird, der Or­ansion der Unternehmungs­­luft Einhalt zu gebieten. Geschieht dies — und es wäre unleugbar im eigenen­nteresse Deutschlands gelegen, eine Verdauungspause eintreten zu lassen —, dann künden die Dinge wohl bald wieder in ihre frühere Lage zurückkehren; unterläßt man aber die dringend gebotene Einschränkung, dann müssen auch wir uns darauf gefaßt machen, daß die Konsequenzen sich schließlich in unliebsamer­­­eise bemerkbar machen. Dann wären wir übrigens auch genöthigt zu prüfen, ob uns nicht positive Maßregeln zur Verfügung stehen, um der unangenehmen Nachwirkung zu begegnen. Wie man sieht, haben wir thatsächlich ernsten Grund, die finanzielle Entwicklung in Deutsch­­land mit großer Aufmerksamkeit unausgeregt im Auge zu behalten. Hinsichtlich der Einzelheiten de Geschäftes muß bemerkt werden, daß dieselben diesmal nur von sehr mäßigem Interesse sind. Auf dem Markte der Anlagewerthe­it gar seine Veränderung ein­getreten und verharrt derselbe nach wie vor in beinahe vollständiger Ruhe. Lediglich den mangelnden Angebote­nt es zuzuschreiben, daß die Breite­ sich fast Dur&gehends fest zu behaupten vermögen, denn einer nennensmwerthen Nachfrage stehen die Geldverhältnisse hinderlich im Wege. Bankpapiere waren zumeist vernachlässigt. Anglo und Bankverein nur sehr mäßig gehandelt, haben si­­etions­schmächer ausgesprochen. Union beliebt, sind durch Gehinirealisirungen schließ­­lich in ihrer Entwicklung gehemmt worden. Kredit fanden vorwiegend von Seite der Nrchitrage einige Beachtung und behaupten eine Advance. Den Aktien der Länderbant it es zu­statten gekommen »-s«« .« . « «« 9­e­ichs . «« daß man von dem Koopmanngeler Industrwllmm den Verwal» hcleamentveragt gebliebmut,cm die diwgleich popemtcren bessernde Hand anzulegen.Die Eingabe fordert nithacl­druck,daß das Parlament aktionsfähig gemacht u­nd ind«i­Lage gese­tzt werde, die Grundlagen eines definitiv annu­s un­d»Han­dels­­bündnisses mit Ungarn zu schaffen.Ju der Zwischenzeit dürfe in industrieller Beziehung keine Maßnahmenchegiermmer folgen, ohne daß der Industrierrath vorher gehört wu­rd.­Diese Körper­­sel­bstselbst m­ü­sse im Gegensatz zu­ dem gegenwärtigen Zustande lebendig gemacht und zur Erfüllung jener Aufgaben herangezocht werden,d·ie ihr bei ihrer Schaffung zugedacht spare.Die Ein­gabe zählt dann all die Forderu­ng etraf1f,welche seit Jahr und Tag einmüthig von den industriellen Korporation­en erh­oben worden sind, erwähnt unter Anderem die Nothwendigkeit der Reform der­ Un­­fallversicherung,des Sub11­issionswesens,der Frachtentarife und der Besteuerung und gibt sch­ließ­­lich der Erwartung Ausdruck daß eine LösIung der einen oder der anderen dieser Fragen nur unter thätiger Mitwirktkingdeandustric­­rathes erfolgen werde. (Die nachträgliche Wechseldomizilie­rung.)Der bei vielen Geldinstituten noch immer vorherrschende Abussis,den im Eskomptes oder Reeskomptewege erhaltenen Wechsel nachträglich beifiel­ selbst zu domiziliren,hat schon in manchen Fällen zuranerluste des wechselrechtlich­en Klagerechts des Wechseleigen­ Bn­­­thümers gefü­hrt,da eine solche Domizilirung als nicht existikend und Jungsrath sprach, deren geschäftliche Beziehungen sehr ausgedehnt­­ sind. Ungarische Kredit blieben etwas beteiligt. Die Aktien der­ Desterreichbi­ch-Ungarischen Bank sind vorübergehend für Anlage­­­zwecke gefragt ge­wesen. Transportwerk­e waren wohl in guter Haltung, haben aber doch nur mäßigen Verkehr erzielt. Staatsbeyn fanden zeitweilig die Theilnahme der Urbitrage, sowie der lokalen Spekulation und schließen auf einem höheren Stande. Die ‚beiden Hordweitbahn‘ sind wieder wegen der Grmwartung einer etwas­ höheren Dividende beachtet ge­wejen und behaupten kleine Steigerungen. Beliebt waren auch Burchtiehrader B., welche in Folge dessen auf einem höheren Stande schließen. Südbahn verharren in Schwacher Haltung und haben abermals etwas eingebüßt. Ferdinands Nordbahn erhält. F­rammay mohl etwas ruhiger, da aber die Realisirungen so das Webergemwicht hatten, schließen sie etwas billiger. In den anderen Sorten dieser Effektensatzgor­e­it nichts vorgefallen. Von Industriepapieren sind auch diesmal nur wenige etwas mehr hervorgetreten. Anhaltend beliebt waren Prager Eisen und böhmische Montan, die auch mit Avancen fließen. Alpine Schwansend, konnten zum Schluffe doch einen etwas höheren Kurs behaupten, Rima nur etwas fester. Kohlen-Aktien sind anfänglich entschieden sch­wächer gewesen,­ erzielten aber später eine Reprise. Mäßige Nachfrage war vorübergehend für Egydyer und Nessels­­dorfer, Baluten und Devisen, blieben steif, doch­ haben die Umlage auf diesen Gebiete sich wesentlich vechsi­t. 3 . e . Bolkawirthschaftliche Haldrichten, Verkehr. Bermehbrung des Güterwagenpark­s der föniglich ungarischen Staatsbahnen.) Bekanntlich haben die königlich ungarischen Staatsbahnen sowohl von der internationalen und der allgemeinen Waggonleih-Gesellschaft, als aug von der Ungarischen­ V­erkehrs-Nftiengesellschaft — von ersteren 3000 Stüd, von letterer 1300 Stüd — sogenannte „ab­­lösbare” Lastmagen gemiethet, bezüglich welcher es den föniglig ungarischen Staatsbahnen, nach Ablauf­ einer vierjährigen Mieth­­dauer, freisteht, von dem Ablösungsrechte, und zwar zu einem bereits bei Beginn der Miethdauer festgelegten Preise Gebrauch zu machen. Wie­ uns mitgetheilt wird, ist die Frage der vorzeitigen Ablösung der in Rede stehenden Wagen, d. h. der Niedergang der vorerwähnten 4300 Grad Haftmagen in das Eigenthum, der königlich ungarischen Staatsbahnen vor Ablauf der vierjährigen Miethe in exnfte Er­ägung gezogen worden und wird es von den somohl im Schoße der königlich ungarischen Staatsbahnen als bei den Leihgesellschaften aufzustellenden Berechnungen betreffend die Höhe des Ablösungs­­preises abhängen, ob sie­che Intentionen bezügli­cher Vermehrung des eigenen H­ahrparkes­ der küniglich- ungarischen Staatsbahnen verwirklichen lassen können. Als variables Moment bei der Bereg­­nung des Ablösungspreises figuriren Die Erhaltungsfollen der beregten Lastmagen, von denen ein Theil auch­ während der Mieth- Dauer von Den Dermietherinen vertragsmäßig zu fragen ist. ES dürfte vom finanziellen Standpunkt vortheilhaft erscheinen, die für eine Reihe von Fahren angemietheten Wagen in festes Eigenthum der königlich ungarischen Staatsbahnen übergehen zu lassen, voraus» gefebt, daß die Ablösung der mehrjährigen Reparaturskosten, melche von den Leihgese­llschaften zu zahlen wären, in der M­eise zur Geltung kommt, daß sie entsprechend reduzirend auf den Ablösungspreis ein­wirkt. (Einführung einheitlicher W­agen­­typen bei den Gifenba­hnen., ES wäre im In­teresse der Industrie sehr unwünschenswerth, wenn bei den Giferbahnen einheitliche Wagentypen zur Anwwendung gelangen würden. Die Sabrisen wären in der Lage, auf Borrath zu arbeiten, gleichviel für meide Bahnen — Die heute jede ihre eigenen Typen haben — später­­hin Bestellungen erfolgen werden und könnte hiedurch an Arbeiters­entlassungen vorgebeugt werden, wie solche bisher vorgenommen werden müssen, wenn seine genügenden Bestellungen vorliegen. Wie und mitgetheilt wird, finden in diesem Betrachte schon seit längerer Zeit Berathungen im österreichischen, Gisenbahnministerium statt, welche die Einführung einheitlicher Wagentypen,­­bei sänmtlichen österreichischen Gisenbahnen zum Ziele haben. Banken und Aktiengesellschaften. Desterreichhischer Lloyd) In­­ den Verwal­­tungsraths-Sigungen des Desterreichiischen Lloyd, die in ZTriest am 29. und 30..d. stattfanden, wurde die Bilanz für das Jahr 1898 festgestellt. Dieselbe leit­en Betriebsergebniß von fl. 2,529.952 aus. Die wichtigsten Positionen zeigen, daß bei einem Mehrdurch­­lauf von 15.189 Seemeilen ein Mehrvertrag von fl. 1,150.827 erzielt wurde. Für Abschreibungen an dem Schiffsparse wurden fl. 1,271.750 verwendet und in den Affefuranzfonds fl. 147.796 hinterlegt. Das Neunertträgniß stellt sich auf fl. 514.287, demnach um fl. 111.892 günstiger als im Vorjahre. Der Ver­­waltungsrath wird — wie wir bereits gemeldet haben — in der diesjährigen Generalversammlung den Antrag stellen, eine Divi­dende von fl. 20 per Aktie gleich fl. 480.000 zur Vertheilung zu bringen und den Restbetrag per fl. 34.287 auf neue Nehnung vor­­zutragen. Das verhältnißmäßig geringe Mehrerträgniß gegenüber der bedeutenden Mehreinnahme aus dem PVerfehre erklärt sich Dadurch, daß die Kosten der Kohlenbeschaffung um fl. 798.000 gestiegen sind, und zwar zum Theil in Folge der aus Anlaß der Kohlenarbeiter- Strifes enorm gestiegenen Preise der endliichen Kohle im Jahre 1898, zum Theil in Folge des Mehrverbrauches von Kohlen, hervor­ gerufen durch die Sinbetriebjegung großer Dampfer. Endlich hat auch die bedeutend erhöhte Güterverfrachtung eine wesentliche Steigerung der Betriebstpefen zur Folge gehabt. " E 8 wurde beschlossen, in dem gesellschaftlichen Arsenal eine Erweiterung und V­ervollkom­mung der Merkstätten vorzunehmen, um den gesteigerten Anforderungen des Schiffsbaues besser entsprechen zu können. Die „Sortuno* Goldminen-Veftiengesells­chaft) hielt heute unter Borsik des Advokaten Dr. Koloman Hukár die ordentliche Generalversammlung. Der Bericht der Direktion und die 1898er Rechnungsabschlüsse wurden genehmigt und der Direktion wie dem Aufsichtsrathe das Absolutorium einhellig ertheilt. Das wichtigste Moment der General­­versammlung bildete der seitens der Direktion vorgelegte Entwurf eines Vertrages, welcher den vorläufig weiteren Bestand der Gesellschaft sichern würde. Im Sinne dieses Vertrages übernimmt ein inländisches Konsortium die Verpflichtung, den gesellschaftlichen Bergbau versuchs­­weise 1 V­ argabre weiter zu betreiben und behält sich nach Ablauf dieser Versuchszeit das DOptionsrecht vor, nach Maßgabe der Proben­resultate in die Unternehmung gegen Prioritäten fl. 400.000 behufs regelrechten vollen Betriebes zu investiren, in welchem Falle eine 6uperzentige Abk­endelung der Stammak­ten zu erfolgen hat. Dieser Vertrag wurde genehmigt. Die bisherigen Mitglieder der Direktion und des Aufsichtsrathes wurden wieder­ und Sigmund Liebstein als Aufsichtsrath neu gewählt. Handel, der bei einem solchen Domizilanten erhobene Protest als unwirksam­« betrachtet wird.Manche Institut sucht sich mit aus der­ selbstver­­­schuldeten Klemme dadurch zu retten,daß es die Anmerkung der nach­­träglichen Domizilirung du­rchstreift.,Demgegenüber aber obliegt, wie dies in der Kurialen­tscheidung vom"7.März 1899 u.8.130 aus­­geführt ist,dem Wechselgläubiger die Pflicht den Beweis zu erbringen, daß zur Zeit,als der diesen Einwand erhobene Wechsel verpflichtete seine Erklärung auf den Wechsel setzte,das durchstrichene Domizil noch nicht auf dem Wechsel war,weil der Wechsel als Formelpapier stets nach dem aus demselben erhellenden Inhalte zu beurtheilen ist, und eine Renderung desselben stets als unrechtmäßig verurtheilt wer­­den muß. Audustrieflss, Steuern und Bölle, Versicherungsweisen. J­­ Einfuher von Silber nach Rußland. Aus Petersburg wird und telegraphirt: Die Nachricht der „K­ölnischen Bollszeitung“, Rußland beabsichtige die Einfuhr von Silber nach Rußland mit hohen Zöllen zu belegen und den Zoll auf Silbermaaren zu erhöhen, entbe­hrt jeglicher Begründung (Lebens- und Unfallversicherung landwirtschaftlicher Arbeiter.) Die Aktion, welche Aderbauminister Darányi zur Baralysirung der sozialistisijhen Agitation mit der Schaffung von Schußvereinen für die Feldarbeiter inaugurirt hat, wird demnächst — mie , Rel. Crt." erfährt — auch auf einem anderen Gebiete ihre Fortlegung finden. Im Auftrage des Ministeriums werden derzeit in einem Komitat jenseits der Donau die Vorarbeiten für die Schaffung eines Verbandes der Arbeiter für die Lebens- und Um­fallversicherung getroffen. Der Verband soll­ auf ge­­nossenschaftlicher Haft organisirt und den Mitgliedern durch geringe wöchentliche Einzahlungen ohne Rücksicht auf das Alter derselben im Falle der für einen Unfall hervorgerufenen Arbeitsunfähigkeit eine regelmäßige Unterflagung, im T­odesfalle­n den Hinterbliebenen eine entsprechend limitixte Zulage sichern. L­andwirthschaftliches. F­FR, Bom­­b­enmarkte­ Aus Wien wid uns telegraphirt: Um den Kampf gegen jene Werke erfolgreich auf­zunehmen, die außerhalb des Kartells stehend in Böhmen die Kartell­­preise unterbieten, entschloß sich das böhmische Eisenkartell, von morgen angefangen die Breite des Stab und Kommersz eitens um 25 fr. zu ermäßigen. Die Preis­herablegung erfolgt für gemilse Relationen, insbesondere für die Strebe gegen Wien. (Biererzeugung und Bierteveo im Jahre 1893.) Wie wir einer von der Brauer- und Hopfenzeitung „Bambrinus” zusammengestellten Tabelle entnehmen, erreichte Die Bierproduktion in den im Meidaratbe vertretenen Kronländern und in Bosnien im Jahre 1898 die Höhe von 19,478.090 Hektoliter, gegen 19,239.995 S Hektoliter im Jahre 1897, hat somit eine Steigerung um 238.095 Hektoliter erfahren. Die Steuerleistung hob sich von fl. 36,470.471 im Jahre 1897 auf fl. 36,872.184, wohin betrug­ der Mehreingang im Jahre 1898 Fl. 401.668. Die­ Biereinfuhr nach Wien betrug 1898 1.312.872 Hektoliter, nach Triest 45.400 Hektoliter. «(Stands des Weinbaue­s in Kroatien und Slavotrie 11.)Unter dem vernichtenden Einflusscdcthylluxera I ud der Peronospora ist die Weinbmtfläche 111 Kroatien»1 ud Sla­­voniem welche Endclsss noch 118.227 J0cl)bedeckte,"im Jahre 1897 aber bereits auf 72-840 Joch gesunken war,mit Ende 1898 auf 69.067 Joch zurü­ckgegangen.Nachdem jedoch von diese­r an­­geblich noch mit Reben bestockten Fläche im abgelaufenen Jahre JZXZLZJUch durch die Phylloxem bereits so vollstijlidig zerstört waren,daß sie gar keinen Ertrag mehr gaben,und weitere 6392 Joch aus der gleichen U­rsache in sehr gemindertem Ertra gestanden, nachdem ferner 925P Joch Weingärtht durch die Peronospora zum Absterben gebmcht wurden,kamt die noch ertragfähige Weinlau­t­, fcäch­icht höher als mit 40799 Joch angenommen wordem Alter Voraussicht nach sind aber auch die in jenen Bezirken gelegenen Weingärten,in denen derzeit zwar das Vorhandensein der Ph­ylloxera noch nicht amtlich konstatirt wurde,welche aber an bereits infizirte Weinberge der Nachbarbezirke umrainen,als verloren zu betrachten­.Umso erfreulicher ist es,daß die zielbewußte Thätigkeit der kroatisch­-slavonischen Landesregierung bezüglich doch geneh­rung der Weingärten schon einen für die dortige­­ Verhältnisse bedeutenden E­rfolg aufzuweisen hat.Dieser Erfolg gewinnt noch um Bedeutung, wenn berücksichtigt wird,wie geringe Mittel dem Leide zur« Verfügung stehen mich mit welchen Schwier­igkeitekt man hier kämpfennuß,um Vorurt­eile zu beseitigen,11"nd das.. Jukeresse am Weinbauc in dem nur zu häufig in Noth,Unwissenheit­­und Aberglauben versunkenen Volke wiederzubeleben.Kommmt es« doch vor,dost«sich­ die Bevölk­eru­ng ganzechmeinden weigert,selbsts gegen­ Peronospora und Oidunnc 111 zu kämpfen,weil dein Volkceins geredet w­urde,die aufgetaub­en Rebenschädlinge seien eine unab­­wendbare Strafe Gottes,gegen­ die anzukö­mpfen fi­ndhaft wäre. Trotzdem hat sich die Fläche der regenerirten Weingärten gegen den Bestmidvtmissz nahezu verdoppelt und beträgt sindexsss schon 17.514 Joch.Auch im laufenden Jahre schreiten die Arbeiten rüstig sindedamm auch schon die kleineren Besitzer regenerirter Weins­gärten Schnitt-­und Wurzelrechen abzugeben beginnen besteht auch kein­ Mangel an RegenerirrungsmmteriabUeberdies hat auch die Kenntniß der Veredlungsmethoden und ihre Anwendung durch die Abhaltung von Lehrkursen ihr aweg in die breiteren Schichten­ des Volkes auffin­den.Was dentertragdechingärten betrifft,war das Jahr 1898 kein günstige­r.Als in vielen Gegend­s neuer Schädling­­trat Oidium Tuberii mit solcher Vehemenz an,daß in Folge dessen1» die Lesevmt 9228 Joch ganz verloren ging und 7423 Joch einen kaum nennenswertben Ertrag gaben.Schcfammtertrag mi Wein betrug 130.051 Hektoliter.Außerdem wurden 41·1230 Hektoliter a­ls Mostverkauft — N (Stellungnahme der österreichischen Industriellen zum Ausgleiche) Der „Bund österreichischer Industriellen” veröffentlicht ein GCommunique, dem mir Folgendes entnehmen: Eine Vertrauensmänner-Versammlung von Industriellen aus allen Theilen Oesterreichs, welche von „Bund Oesterreichischer Industrieller“ einberufen wurde, hat den Beschluß gefaßt, an die Negierung eine Eingabe zu richten, in welcher die Auffassung der erwähnten V­ersammlung über die der Negierung in der parlaments­­losen Zeit­ erwachsenden Verpflichtungen in Ansehung der gesamm­ten Bollswirthichaft zum Ausdruch gebracht werden sol. In dieser Hin­­gabe befragt der Bund es zunächst, daß es dem österreichischen in Ungarn, besonders im Osten, waren Negen. Das Wetter war heute Morgens veränderlich bemwök­t und windig. Das Thermo­­meter blieb zumeist über Null, auch während der Nacht. CBS it wor« erst noch unruhiges und veränderliches Wetter zu erwarten, stellenr­weise — zumeist im OOsten — mit Niederschlägen, später ist Aus» heiterung und Temperaturzunahme wahrsc­heinlic. Effektengeschäft Des Charfreitags wegen blieb heute die Börse geschlossen Dear privatverfehr mar Shmad, die Tendenz behauptet, es wurden umgejegt: Defterreichisce Kredit-Ak­ien zu 370,50, 370,40, Defterreichische. Ungarische Staatsbahn-Aktien. zu 366.—,­­365.90. Zum Schlusse blieben: Desterreichische Kredit Aktien zu 370.40, 3 Borstenvieh­markt. Budapest, 30. Mäv. Hauptstädtischer Konsume Schweinemarkt (nächst den Franzstädter Petroleumdepot). Tendenz: lebhaft. — Der Auftrieb betrug 1292 Stüd. Für den Solak­onsum wurden 825 Stüd, für die Provinz­­ Stüd verkauft ; es verblieb ein Stand von 467 Stüd. Man bezahlte: 120 bis 180 Kilogramm fchwere zu 49 bis 52 fr., 220 bis 2809 Kilogranm Schwere zu 48 bis 51 fr., 320 bis 380 Kilogramm schwere zu 48 bis 51 fr, alte Schwere zu 45 bis 47 fr. Rungschweine — bis 100 Kilogramm schwere zu — bis — fr. Steinbruch, 31. März (Drig.-Telegr.) Bericht der Borstenvieh­händler-Halle in Steinbruch. Tendenz: unverändert. Vorrath am 29. März 33.978 Grüd, am 30. März wurden 103 Grüd aufgetrieben und 340­ Stüd abgetrieben, ver­­blieb am 31. März, ein Stand von 33.741 Grad.­­­­­ Er rege t ++ . Geschhäftsberichte, Budapest, 31. März. Witterung: heiter, windig. Thermo­­meter 4­649 Gelsius, Barometer. 7607 Millimeter. Wasserstand un­verändert. Die Situation ist im Mefen unverändert; das Darm­ des Luftbruckes erstrect sich auch heute vom Siüdmelten ‚nad den Kontinent, während das Minimum über Mestrukland fi placi­t hat. Das Wetter ist in Europa veränderlich, stellen­weise windig, mit Niederschlägen ; die Temperatur it in der westlichen Hälfte des Kontinents etwas gelunden, in der östlichen Hälfte aber gestiegen. Ä Va 4 ° ,

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