Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1901 (Jahrgang 48, nr. 1-26)

1901-01-02 / nr. 1

nn nen (1901. — út. 7 (Eingetn Yammern in Budapest 6 Sole, in der Provin­z Heller in allen Ber­itlofalen.) a) Fein soll mwiffjen wir wirklich nicht. Jede Fares an den Minister­­ie von El fibrigen Mit­gliedern der­ Regierung nicht gesprochen wird. Was Daran auffällig 65 entspricht einem alten. Un, dab die N­­enjahrsbegrüßung sich ausschließlic an Den Minister-Prä­­sidenten, nicht als den Chef der Negierung, fordern als den Führers der liberalen Partei richte, und wir berufen uns „nur auf die vorjährige Nede des Grafen E.“ an, die ganz­­ ebenso gehalten war ausschließ­li­ch an den Minister-Präsidenten, als den Parteiführer, sich wandte, und s. übrigen Mitglieder der Negierung unermahnt ließ. Budasert, 2. Sämer. Die hhinesischen Ktrievensughter- Handlungen werden also doch wirklich beginnen künnen. "Die Bevollmächtigten des Kaisers von Rhine, Prinz Tiding, und Lir Hung-Tiehang, Haben im Namen Des Himmlischen Reiches Die von den europäischen Diplo­­maten festgelegten Bestimmungen im Namen der chinesischen la ‚bedingungslos angenommen. So lautet Die Vorjahrsmeldung aus dem fernen Diten. Aber wer Da. glaubt,­ daß nun schon Die Wiederherstellung des status quo ante zwischen China und den Mächten in nächster Sicht sei, irrt sich wohl. Bent aus Veling and­ berichtet wird, daß die Botmächten, der chinesischen Unterhändler in Ordnung, seien, so glauben wir doch, Daß erst ein Direkter Verkehr zwischen dem chinesischen Hofe und den Vertretern der fremden Mächte die vollkommene Garantie der neuen Orduuug der Dinge bilden konnte. Gelingt es den chinesischen Bevollmächtigten, den Kaiser Kwangju zur Nückehrt nach der Hauptstadt zu bewegen, se it allerdings Aussicht vorhanden, daß die Nera einer neuen­­ Zeit für China beginnen würde, eine Zeit­ der Reformen und der wahren BZb­ilisation. Kaiser Kmwangiu war bisher hinter dem­ Zmange der Regentin. Die ‚regige Gestaltung .. der ‚Dinge mühte ihm, wenn­ sie durchgeführt werden könnte, eine gemilse Freiheit verschaffen, die er nach Allem, was man von ihm weiß, gewiß nur zu Werken der Reformirung seines Reiches auswügen würde. Die Wirren, i­ Die der­ fanatische­ Geist der bisherigen Regierungsweise das Reich­ gestürzt hat, belehren besser als alle Rathschläge, daß China auf den früheren Weg nicht mehr zurück darf. Der Kaiser muß­­ erkannt Haben, daß in dem Kampfe zwischen Barbarei und Hipilitation die lethtere schließlich immer die stärkere bleibt. Seine alten Reformpläne wieder aufzunehmen, ist des Kaisers fester Entschluß ; die Autorität der Kaiserin it. duch, die legten Ereignisse, 191004 bei Den Statthaltern wie beim Bolte, statt erschüttert worden ; und in demselben Maße, als die Macht der Kaiserin sinft, steigt diejenige, welche der Kaiser besigt. Der Hoffnung‘ "äuliebe, welche man auf Die Bersen des Kaisers steht, und Die Bedingungen Der Mächte so gelinde ausgefallen. Auch Feamg war man sagen: Der Kaiser, das ist. der Friede. ==.Die heutigen Morgenblätter beschäftigen sich eingehend mit den gestern gehaltenen politischen Neujahrsreden. „Beimi IMaple" schreibt unter Anderen: In Namen "begrüßte, Mar­zati den Minister-präsidenten­­seiner "Rede auf die vollkommene Gintradht Hi, "unter Sammilichen­ Mitgliedeus­ Ders Baxter Hinsichtlich., Ausgleiches und des Liberalismus, . also bezü­glich"der grundlegenden Fragen bereit. Dieser Grundgedanke der Rede zeigt,dag einige Süße des einleitenden Theiles nur in Folge eines Mitverständnisses so ge­deutet­ werden konnten, als hätten sie irgend eine gegen Die Mitglieder der bestandenen Er­wies üt je atvonakmartet gerichtete nike WBirmijjen es — und mijjen es vom Redner selbst — dah 2 ° belen tá dt meng bas rain alparse ganze? nun nihts ferner fand, als die Ab Tıdht melde Ginige glaubten, seiner Neve heran,s­elbstg­efühl der gemejenen nie zu taugtir­en. Der Tenor der Hede schlieht diese Boransl­esung aus; denn der Redner legt hauptsächlich darauf Gericht, "bak Die Mitglieder der Partei, nach dem sie zweis Jahre lang m­it­sammen gewirkt haben, sich einheitlich um den neuen Führer, h­aaren. Die heutige Haltung der Liberalen ‘Partei, wie auch die Antwort des Minister- Präsidenten können. Diese A Interpretation ame bestärken: Wir können auch noch die offenfundige Schatsache hin­­zufügen, dab­­ der illustre Penner — Deffen Nede der Ministeur Präsdent vorher nicht ausdauerndsten Verbreiter des Gedankens war, die auf der staatsrecht­­lichen Basis stehenden Barteien mögen si­­e demselben politischen Merchande vereinigen. Die Rede Mar Falls war Übrigens weich an all jenen Schönheiten, welche, jede einzelne seiner politischen Mani­testationen zu ziehen pflegen.“ „Beiti Hirlap" äußert sich wie folgt: politischen Neujahrs-Gratulationen reitend Der Liberalen können auch mit freiem­ Yuge analogirt werden: ‚Interessant ist, das, wie sehr auch die zwei Nedner der liberalen Partei, Mar Salt­ii Mut BulBtyn in ihrer Individualität, ihren Temperament = ihrer­ Denimette ,verschieden sind,­ und wie ‚verschieden auch - politischen. Gesichtspunkte sind, unter welche der Chef des ie fallen, die beiden Redner dich doch in demselben Punkte begegneten, indem­. sie, die BET Schmelzung der Mitglieder der libe­ralen uch: betonen und ihrem Vertrauen in die Zukunft Ausdruck verleihen, amo. der, Präsident des Abgeordnetenhauses " welche Nenderungen immer auch in den bersamen eintreten, mögen. Aus parteipolitischem. Gesichtspunkte interessant . at. die , bei aller­­ Einfachheit fühlbare Wärme und Unmittelbarkeit der verklungenen ' Medien. Die Antwort Koloman Szell’s auf die Rede Mar Falls Hat besonders dur ihren zum­ Herzen dringenden Ton und vermöge ihres Dichterischen Schmunges gewirkt. Jedermann fühlte, daß in den Worten des Minister-Präsidenten nicht die Konvention, sondern die Aufrichtigkeit zum Ausdend kommt. Alles in Allen genommen hat das neue Jahr die liberale Partei einig und Start gefunden.“ "An anderer Stelle beschäftigt ich das oben zitirte Blatt eben­­falls mit, der­ Begrüßungs-Ansprache Mar Fall’ an den Minister- Präsidenten amd sagt: „Wie mir hören, sind die, vormals der National­­partei ‚angehörenden Mitglieder der liberalen Partei unangenehm berührt: durch jenen Raffus der Neujahrsrede Mar Falt’s,­­ welcher die Bedeutung ihres­ Eintritts in die Liberale Partei darin zusammen­­gefasst hat: "Haß die Anzahl der Mitglieder der Liberalen Partei sich verm­ehrt hat. Das, was Einige befürchteten, haß Falk­'s Neujahrsrede die Anhänger der sogenannten agrarischen Richtung unangenehm berühren werde, ist zwar nicht eingetreten, sondern Die Nede Hat im­ Gegentheil den verschiedenen Vastoren der Volkswirth­­schaft gegenüber gleichmäßig die Nothivendigkeit der friedlichen Ein­­tracht und der woechselseitigen Unterfrügung betont. Trogdem finden die vormaligen Mitglieder der Nationalpartei eine gegen sie gerichtete­­ Tendenz in dem erwähnten Ausdruck Der Mode, welcher Die­ ganze Bedeutung ihres Anschlusses an die liberale Partei zu einer bloßen numerischen, Stage devaloirt. Wir unn jeverseits­­ meinen, Daß der ganze Tenor der Rede Dalfs eine solche date Tajfjung ausschließt stombritzt man die übri­gen Sh­erkes oder Rede, so wird es offenkundig, daß Bé Sprecher eine gegen Be vormaligen de: der Nationalpartei aerihteilie Te­nden. Baader Terit Lan: Das „Meute Veiter Fournal" fonitatirt, "Bartel nicht nur ob ihrer überlegenen umerischen Stärke den fünf­­tigen Gestaltungen beruhigt entgegen sieht, Sondern mehr noch, weil das, was ihre­­ Freunde befü­rchtet und ihre Gönner erhofft, nicht ein­­getreten it. Dann Führt das Blatt folgendermaßen fort: „Die Nuancendifferenz zwischen den alten und den neuen Mitgliedern dieser Parker hat sich nicht zur einem wirklichen Gegenjage aus­­gewachsen, Sondern ist dank allseitiger weiier Mäßigung zumal in letterer­ Zeit in­er mehr in den Hintergrund getreten, so daß nun allem enge nach Die Liber­abe. Ba.d­.eL...0.0.&l-­­fomme ei­n­heitlich in den Wahlkempf wird eintreten können. Mar Salt, den hat die ehrenvolle Aufgabe zutheil geworden, den Minster- Präsidenten und Führer der Partei Koloman .v. Szell zur begrüßen, hat dem and vin Der­ bei ihm gemahnten beredten Werte Ausdruck gegeben­ und ‚gleichzeitig jene umwandelbare Prinzipienbasis klar aufgesteckt, auf der Diese Einheitlichkeit aufgebaut it­ und aufgebaut bleiben mub, nämlich der­­ Liberalismus in jenem Hitorischen Sinne, den ihn Die Entmidhung des legten Vierteljahrhunderts gegeben, und der Dualis­­mus im Sinne des 1867er Anzaleichs. Teobdem Herr v. Szell, in seinen jüngsten Erklärungen sich wiederholt voll und ganz zu dieser ae Prinzipienbasis­ bekannt, verstand er e3 Doc heute wieder in je mit Antwort zahlreichen poetischen Bildern aufschrückten dem nicht nmr in feiner Form gewinnenden Musdruch zu geben,­ sondern au nach manchen Seiten hin eine neue Aus­gestaltung. Hat­ er bisher mit Seht und Glitc die Aus­gleichung der verschiedenen Auffassungen und Interessen auf der Alten gemeine­samen Basis nicht nur gepredigt, sondern auch verwirklicht, so ist er heute noch um einen bedeutenden Schritt weiter gegangen, inden­ er den Wolftifern und dem Lande ins Gedächtniß rief, Daß der Fried der liberalen Martei nicht nu­r inmever Friede sei,­­sondern auch Arbeit, „ym­mer vorwärts“, das Toll­amd mus auch fernerhin wieder ihr Losungs­wort sein.‘ „Magyar Hirlap“ wird ausgeführt: „Die mächtige Partei, die in ihrer landführenden dichten Einheit ihrem Führer und demjenigen des Landes, dem Minister-Präsidenten, gratulirte, legte in dem gegenseitigen Austausche ihrer Gedanken und Gefü­hle mit so festem Willen und ja, ausgesprochener Gntschiedenheit Zeugniß,ab für den Liberalismus — ja, für den Liberalismus, den so vielgeschmähten Liberalismus —, daß für immer die Aussicht benommen ward, einerseits Denjenigen, welche duch Schmähung des Liberalismus, Dur) den Gegenjaß, Die Großartigkeit der Reaktion bemessen wollen, und andererseits Denjenigen, „melche, durch Unterscheidung zwischen „wahren“ und „nicht-wahrem“ Liberalismus, unter dem Dedmantel Des Liberalismus, die Reaktion "einschmuggeln wollen. Lascerate ogni sp­eranza: ruft ihnen " ebenso der geistreiche und feine Grup Mar Sale Au wie die , gleichn­am Dichlüch-f­­ jeunige­­ Enune­station, die in dem Danke Koloman SzelWs enthalten it. Falk, eines der ältesten und meist erfahrenen Mitglieder der Bartei, legte naturgemäß auf die Hervorhebung der Größe, der Kraft und der Einheit das Schwergewicht, und mit der Stolz­en Beto­nung dieser­ Einheit und des Wachsens der Bartei lag ihm die nicht Lern, irgend melde Empfind­l­ichkeiten, die nur in den bitteren Mißver­­ständnissen der PVBergangenheit murzeln können: abieotl­o­ sberühren.:rzu: „molren Koloman Széll, für den als Chef der Regierung die Partei in En Reihe als Depositärin der Prinzipien und Wünsche der Majorität Des Landes in Betracht kommat, faßte die Sumelen Der Prinzipien so ‚prächtig, wie dies nur die von Ueberzeugung und Glauben duchglühte Kunst zu fallen versieht. Koloman © 3 EL! schlägt ja mit dem Liberalismus, in dem er zugleich auch Die b höchste praktische Nothunwendigkeit des Landes erkennt, ımd mit der doppelten Kraft der Ueberzeugung amd Der Biligi jeden Bermutlich zurück, der dieses fand, sei es nach mirthischaftlicher, © sei es nach konfessioneller Enge Herzigkeit, anders „gehalten mollte. Der moderne Staat rennt ein Zellensyiten, ruft­ der moderne Städte­­mann und der ungarische Patriot den irrenden Nittern 508 Mittel­­alters zu. Dieses glänzende Diktum­ bedeutet nicht blos eine Kriegs­­erklärung an die Reak­tät, sondern aug schon deren Niederlage.“ „In Der liberalen Bartet ‘gibt­ es seinen Dremungsunterschied darü­ber, sagt „Budapesti Hirlap“, daß Die nahe Zukunft die Nation vor große Aufgaben stellt, während aber K­orniss 9, Der ehemalige Anhänger der Nationalpartei, und Baron Bodmaniczty, der Parteipräsident, unter­einander ‘die Verschmelzung der alten und der neuen Kräfte in Liebe und Hochach­a­rusmachen und während Baron Nodmaniczig, an der Grenzlinie des infurdzwanzigjährigen Bestandes der liberalen Partei ihm damit Aufkleber gibt, das satt­volle Benehmen der Partei in den Vordergrund zu Stellen, strahlt aus den Reden Mar FalEs und Koloman SzEll3 der Gegenjat der Parteipolitik hervor. Obgleich die Zeit des Jubiläums des fünf­­undzwanzigjährigen Dek­an des Der­ Liberalen Partei noch nicht gez­­ommen ist, nahm Falk an, daß sie schon da sei, und er knüpfte Dieran seine Etöb­erungen, inden er tuno gab, Daß Die Bartet au beute dieselbe sei, als welche sie sich fünfundzwanzig Jahre Hinduckh zeigte, daß die alte Garde lebe und­­ sich nicht ergeben habe, und daß der Mechtel nur darin Liege, daß­ei die Mitglieder der ‘Partei ver­­mehrt haben. Koloman Szél[. dagegen. demonstrirte, daß er vor zwei J­ahren,­ als ex. seine Regieru­ng bildete, ein­ Programm gegeben habe, und daß auf Grund Dieses vor zwei Jahren gegebenen Pro­­gram­ms die Partei sich um ihn Schaarte und ihm, ihre Unteritügung zutheil werden ‚ließ ..­­— während dieser­­ zwei Sabre­­tt nichts ges­­chehen, "mas wicht, auf Grund dieses vor zwei­ Jahren aufgestellten und ang­re Wäre.” Egyetértés" sagt: ‚im Ge ülte, und nach der Richtung­ Dieles Prg-­­„hinsichtlich der politischen Bedeutung steht unter den Reden an exiter . Stelle selbstverständlich diejenige, melde Minister-Präsident­ Koloman Széll an die bei ihm ere­rchienene liberale Partei als Antwort auf die Begrüßungsrede Mar­salls gehalten hat. Der Minister-Präsident­­ hat nicht viel Neues gesagt,­­seine Rede ist aber tropolent interessant. Er behandelte un­­gefähr dasselbe­ Schema, welches mir in vorhinein angekündigt haben, was dafü­r zeugt, daß wir die rednerische Manier und die Denlari des Minister-Präsidenten ziemlich fennen. Daneben, daß er politische Drogen erörterte, war er auch in einer sehr poetischer Stimmung. Die­s und Gleichnisse Lösten in einer Nede einander ab.“ auch in den sonstigen Kreisen der österreichischen und ungarischen Regierung und­ Legislative Fühlung zu nehmen.­­ Die so oft bezwei­­felte Möglichkeit, daß eine derartige Vereinigung stattfinden könne, ohne über die, Dem Offiziersstande gelegten Grenzen hinaus, Nottation oder Propaganda zu treiben, it durch den neuen Verein’ geradezu glänzend bewiesen. Die Vereinsleitung, welche in jüngster Zeit dem Kriegsminister eine Denkschrift über die Lage der pensionirten Offi­­ziere und Militärbeam­ten, Witwen und Waren ü­berreicht hat und in wohlwollendster Weise empfangen worden it, kann auf Diese Audienz seiide Hoffinungen gründen. Der wohlwollende Empfang berechtigt zu der sicheren Erwartung, Daß die Bemühungen des Ber­eins nicht vergeblich waren, daß die vage nach Neuregelung Der Militärversorgung fortan in der Budgetirung die zusommmende Berücksichtigung finden wird. ‚der “Partei Die Be... programmg­­ faintte” — immer einer der eish­aften amd „Die diesjährigen Partei daß die liberale | Die Frage der Errichtung eines ruffischen Konsulats in Prag it in der legten Seit in ezechischen and ruffischen Organen mehrfach ventilirt "worden and "wird heute — wie man und aus Braga. telegrappat­e­m „Brager Tagblatt“ ein­gehend besprochen. Es wird da vor Allen Konstatirt, daß Diese An­ -gelegenheit Ichon in der vorleiten Delegationsression von czechiischen Delegirten zur Sprache gebracht wurde, daß sie jedoch heute ebenso wenig wie damals irgendwelche Aitualität besige, da die russische Regierung, die einzig hiezu kompetente Stelle, weder in einem früheren Zeitpun­kte, noch­ recht Die Urrregiung zur Errichtung eines solchen Konsulats gegeben hat; auch die rufstische Breife hat sich mit der Sache nun beschäftigt, nachdem­ sie , von den­ czechischen aaponalen in Diskussion gezogen worden war. Das genannte Prager deutsche Organ weist nun darauf hin, daß, wenn xuffische Handel­­­sweise dauernde geschäftliche Verbindungen mit dem Prager Platen unterhalten und diese einen solchen Umfang­­ annehmen würden. Daß sich dabei die N­­othmendigkeit einer­­ gesonderten SDELISERE ruffiicher Wirthschaftsinteressen in Prag ergeben möchte, die r­uffisch­e Negierung auf Anruhen ihrer eigens LET effenten möglicherweise in eines ruffiichen Konsulats in Prag,in Erwägung zu ziehen; daß aber die­ Grrichtung eines fremdländis­chen­ Konsulats . zur Vertretung fremdländisch­er Wirthcchaftsinteressen hierseits von österreichischen Staatsangehörigen gefordert wed, sei eine Verliehenheit. Der ezechtischen Breffe handle es sich wieder nur um ein politisches­ Agitationsobjekt; wenn es ihr um die Vertretung bestimmten zuffiichen Mojasgebieten zu thun wäre, so müßte, sie ‘die Cyridjtung­ eines österreichischen Konsulats an einem bestimmten Orte Rußlands verlangen, nicht aber die eines ruffischen in Prag, das für die czechische Breffe ‚wohr nur ein großflavisches Agitationszentrum mitre. Sollte übrigens die russische Regierung die kommerziellen Vorauslegungen und das thatfächliche Bedürfniß für ein solches Konsulat gegeben erachten und diese Frage hierseits in Anregung bringen, so stünde der Bestellung eins fommerziellen.Berufstonful3 rufte der BProvenienz wohl kaum etwas im Wege. Eine solche Anregung ist jedoch bisher nicht erfolgt: die Lage Tünte, Die Errichtung­­ denn­ österreichischer Grpertinteressen ‚auf: a — Im Juni vorigen Jahres. Tonstituiete sich in Wien ein Verein genfionirter Offiziere und Militärbeamten, um auf legalen Wege, die gegenüber den anderen Staatsangestellten , statt vernachlässigten eigenen Interessen wahrzunehmen und zu vertreten. 68 war dies der erste Verein von Militärpersonen, der ge­wissermaßen aus einem inneren Bedürfnisse der Vereinsmitglieder aus. fie selbst mit Ausmüsung des von bürgerlichen Vereins­­gesees gegründet und der deshalb von vereinzelter Seite als eine Erscheinung angesehen werden mochte, die sich nicht gut mit den­­ Sprelhen DET militärischen Disziplin und mit dem wahren offiziers­­mäßigen Geiste vereinen lasse. Diese anfänglich gehegten Bedenken gegen die sozusagen maturgemäße Vereinigung Der eigentlich schon kameradschaftlich aneinander ge­wiesenen, pensionirten Offiziere und Militärbeamten sind geradezu überraschend schnell geschwunden. Einerseits duch das Entgegenkommen, welches dem­ jungen Vereine durch die höchsten Bunitionäre entgegengebracht wurde, und andererseits Durch den in jo kurzer Zeit erfolgten Beitritt nicht nur­ vieler, sondern als hochangesehener Mitglieder. In­­ dem Halbjahrabschlus des Vereins finden sich nämlich i­on als Mitglieder verzeichnet zwei Minüster a. D., 17 Feldzeugmeister und a Yom­iral, 110 Feldmarschall-Lieutenants und fünf Vize-Memirale, 2­­ Generalmajore, Kontreadmirale, Generalauditore,­­Stabsärzte Intendanten und 3576 Offiziere und Militärbeamte im Range vom­­ Obersten abwärts. in Die Thätigkeit des Vereins behufs Baff­ung der jungen Institution und Fühlungnahme mit den maßgebenden gat­toren war ebenso eifrig als erfolgreich. Dem Verein gelang es, das "agmtereffe­i Des Chefs des Generalstabes der gesammten berwaffneten Macht, FIM. Freiheren v. Bed, des Kriegsministers G. 5. R. Freiheren vo. Krieghhammer und des Ministers für Tender­­vertheidigung FIM. Grafen Welfersheimb zu gewinnen und Ungesurntigkeiten. (Erz­­hevnzog Be RN) der anläslich des Neujahrsfestes mit Familie nach Wien kam­ ii heute Vormittags um 9 Uhr von dort nach Breßburg zurü­ckgekebrt, wohin seine Gemahlin und Töchter, heute Nachmittags nachfolgen. Die Abreise der erzherzog­­lichen Familie nach Madrid zum Besuche der Königin-Regentin Marie Christine von Spanien erfolgt gegen Mitte dieses Monats... ( Beim Obersichelmeisiter Baron Desider Bänffy) haben im Laufe des gestrigen’ Tages zahlreiche Freunde und V­erehrer vorgesproc­hen, um ihn anläßlich des Jahresmechsels zu beglückmünk­en. s " j Reujahlers»Galadiner, Aus Wiern­ mir uns berichtet: Gestern Abends fand bei dem ersten Obersthofmeister, dem f­ürsten zu Liechtenstein in der Hofburg das Neun­jahr3-Galmdiner statt, zu welchem erschienen waren die mit den Funktionen einer Obersthofmeisterin am allerhöchsten Hofe betraute Palastdame Gräfin Harrach, die Obersthofmeisterin Gräfin Witem 8, die obersten Hofchargen, Gardekapitäne, General- Adjutanten, Hofdienste und­ der Leiter der Generalintendanz' der Hoftheater, der Generaldirektor der allerhöchsten Privat- und Familien­­fonds, der Kabinetsdirektor, die in Maier anwesenden Obersthofmeister, die gemeinsamen Minister, Der Minister-präsident mit den Ministern, der Königlich ungarische Minister am allerhöchsten Hoflager, Die Präsi­­denten Der­ obersten­ Sentralstellen, der Statthalter von Niederösterreich, der Chef des Generalstabes, der fommandirende General vor. Wien und der Chef der Marinesektion. Todes­fall­ Sn Nalácsz verschied am 30.D M. Graf Árpád Teleti de Szét nach kurzem Leiden im 37. Lebens­­jahre. Die Beilegung fand am Neujahrstage auf dem Báder ev. ref. Friedhöfe mit großem Pomp statt. Den Verstorbenen betrauern seine Mutter Gräfin Witme Georg Teleki geborene Ilona Kendesfy, dessen­ Schwestern „ Frau Bib­or Sán ud kal B­ogá­ny und eine zahlreiche Verwandtschaft. Brodball) Das Arrangement einen bedeutenden Schritt nach vorwärts gemacht. de Beodballes hat Minister-präsident Koloman Sz&IL hat nämlich ‚das Ehrenpräsidium übernommen­­e und den bei ihm erschienenen Herren Emeih Sziv­át, Sofef Ügoston,mmd Georg Sacellary in Aussicht gestelt, daß seine Gattin mit voller Bereitswilligkeit das Amt einer Ehren- Batronesse übernehmen würde Schliegih Tagte der­ Minister- Präsident­­ der Deputation seine intensivste Unterstüfung bei der Bere­wirklichung der humanitären Bestrebungen des Komitee zu, Großvater und Enkel­ Mir lesen im „Befti Napis“ : „ La Dent Berichte über­ die Neijahrsaufrwartung, melde ‚die liberale, partei aljährlich beim Minister-Präsidenten macht, pflegt­ man die Unmesenden nicht namentlich anzuführen. Wir halten 3 auch heute an­­ diesen- Brand; fiiden wir­ von­ ihm. ab, dann würde ein Name viel Aufsehen erregen, obwohl dieser weder einem Abgeord­­neten, noch einem Magnatenhaus-Mitgliede, noch auch einem Minister, noch überhaupt einem­ Politiker angehört. Noch­ größer wäre das Auf­­sehen, würden mir erwähnen, daß dieser „Anmesende” die Aufmerk­­samkeit der versammelten Partei viel mehr auf sich senkte, als irgend eine der anmesenden großen Gestalten unseres öffentlichen Lebens. Und Do ist jener „Anmesende“, von dem wir sprechen, druch­aus feine große Gestalt, sondern im Gegentheil: ein Heines fünfjähriges K­näblein, und zwar — ein Enkel des Minister-präsidenten. Während der Bem­ühungsfeier geviethb Dieses meißgekleidete Knäblein zufällig in den Saal und blieb unbefangen darin, obwohl’er die große Scham­ fremder Menschen in feierlicher Haltung sah, a selbst die von Zeit zu Zeit ertönenden Elfenrufe überraigten ihn nicht.­­ Er hörte­ vielmehr mit großem Interesse dem vor seinem Großvater stehenden Herrn — Mar Falk— zu, ging hierauf an’s Tenfte u­nd betrachtete die Luftig zur Erde Hinabtanzenden Sä­ngefloden. &o­­dam begann Roleman Széll zu sprechen und­­ der Heine Mann stand alsbald zwischen­­ Großvater und dem Halbtreife der ernsten Politiker, mit gespanntem niexeffe der Nede folgend. "Auf seinem Gesichte malte sich Bewunderung und man konnte sehen, daß der Enkel mit­ dem Großvater höchst zufrieden war. So brachte Dieter in doch genannte Anmesende in das Bild des Neujahrsempfanges einen Zug intimer Wärme. Als dann der Minister-P­räsident seine Mede beendigt hatte und mit den Abgeordneten zu sprechen begann, Erzellenz­. Deine prächtige Rede hat große Wirkung doch­ nie. Tann der Minister- Jahrzehnten hat Görgey des Testen Tag des Berberste­­iner­ gem­acht und großen Beifall erzielt; Persident Roloman Széll einen so­­ glänzenden rednerischen Erfolg er­­zielen, wie er heute Koloman Széll, dem Großvater, zutheil geworden it. (Das Neujahr Arthur G­ör­ges) von den Generalen des Freiheitskampfes sind nur noch zwei­ am Leben: der getretene Oberbefehlshaber Arthur Görgey und der­­ General­stabschef der siebenbürgischen Armeen Johann E­ze­c­h, der­ Leitere meist in der argentinischen Hauptstadt Buenos­ Ayres, der­ Erstere in unserer Mitte. Ceit Jahres nur ausnahmsweise außerhalb der Hauptstadt zugebracht ; heuer indeß war Der General nicht hier, sondern in Bijegrad. Gestern Vormittags machten daher einige 1848/49er Honved- Offiziere " einen Ausflug nac­h Bijegrad, "um dem­ greifen Oberbefehlshaber anläßlich des Jahresmechtels zu gratuliren. Zahl­­reiche Notabilitäten unseres politischen und sozialen­ Lebens, viele ‚ehemalige Honved-Offiziere brachten telegraphisch und brieflich ihre Neujahrsmünshe Görgen dar, der in guter Gesundheit und in voller Geistesfrische die­ Schwelle des XX. Jahrhunderts überschritt. In der Budapester Wohnung des Generals erschienen Vormittags und Nach­mittags zahlreiche Gratulanten, fanden aber den Gesuchten nicht, da er schon seit Oktober Visegrad nicht verlassen hatte. Bon Anterejfe­nt, daß demnäc­hst wieder ein reich Dokumentirtes Werk erscheint, das die Thätigkeit Arthur Görgey's als Oberbefehlshabers im Ietzen Freiheits­­tampfe zum Gegenstande der Sritil­mat. Dieses Werk wird hoffent­­l­ich der greise Feldherr, der täglich die Zeitungen Durblättert und si mit großer Vorliebe in das Studium wissenschaftlicher Werke ver­­tieft, noch lesen. (Ein Baffus der gestrigen Rede des Ab­­geordneten Albert Berzeviczy), mit meldjerr. ev die Begrüßung der Spiefstädter, Wähler beantwortete, it vom Bericht­­erstatter falsch aufgefaßt und mißverstanden worden. Herr v. Berze­­viczy sagte nämlich wörtlich Folgendes: „Die Regierung findet sich oftmals in ihren wohlwollenden Bestrebungen solchen Strömungen der öffentlichen Meinung gegenüber, vor deren überspannten und kurzsichtigen Forderungen sie si allerdings verschließt; ex (der Redner) glaubt jedoch, daß im Falle einer Nenderung eine andere Negierung fi von diesen Strömungen leicht hin reißen Ließe.” Daher müssen wir, meinte Redner weiten, die gegenwärtige Regierung unterstügen­­(N­eujehhrs-Gratu­lation.) Der Präsident des Innerstädtischen Bürgerclubs Ludwig Lang und der Vizepräsident Alois Heinrich überbrachten geitern dem Magnatenhausmitgliede Julius Kaus die Neujahrs-Gratulation der­­ Klubmitglieder. Julius Rau dankte für die freundliche Erinnerung und versprach, sobald si sein Gesundheitszustand gebessert haben werde, die Klubloyalitäten wieder häufiger besuchen zu woslen. — Die Beamten des Tönigli­ ungarischen Ha­ndelsmuseu­ms machten am Neujahrstage dem Direktor Miniisterialrath Aladar Zalatos ihre Aufwartung. Die Begrüßungsrede hielt­­ Der Vizedirektor Fönigl. Rath Dr. Sul Kovacs. Miniterialrath Zalatos wies in seiner Antwort hauptsäglich auf die bedeutungsvollen Perspektiven hin, die der Handelsminister Mlerander Des­a in Der Motivirung des näcstjährigen Budgets dem­ Hat bekeichfenn doch die geplante Ausgestaltung der Anstalt und auch dadurch eröffnet hat, das wichtige Agenden der­ndustrie-Entwicklung dem Wirkungss­­reife des Handelsmuseums zugetheilt wurden. (Betöfis erste Liebe) In Ap ód starb dreiy Tage Bi; altes Mütterchen : Jan Sofef Mocsfonyi( Emilie­ Gancerinyi.Ihr Ableben mert alte, mert zurücreich) Neminiszenzen. Emilie Gancvinyi war nämlich als junges Mit­tUler ander Petöfi­s erstes Seal. Betöfi, der einige Gymnasiali in ABad absolvirte, war von dem lebhaften, schaffhaften MAI ganz begeistert und besang sie mit der Gluth der ersten unverfälsschten Gymmastastenliebe in überscmwänglichen Gedichten. Die Verse, welche die Schönheit des „braunen Mädchens vom Ufer der Balga" ver­­herrlichen, waren Emilie Cangringi, die er als „das schönste Mädchen der Welt“ feierte, gewidmet. Der bis über die Ohren verliebte „z­weit­­jährige Syntarist” hatte aber auch sein Liebesmerzyrium zır­beitebert. Er vertraute sein Liebesleid seinem Schulkollegen Karl Neumann an, und dieser mieder magste ihn zum Vertrauten feiner Liebe für ferike Drozdek­ Die beiden Jungen schrieben nun Hals über Kopf Liebesbriefe an die beiden Mädchen. Doch­ wurde dieser­­ Kor­­respondenz durch den, Professor Stefan Ro­ren, in etwas unsanfter­­­eife ein jäges Ende bereitet. Als er von dem­­ faien Geheim­iß erfuhr, griff er zum Stode und bläute die beiden verliebten 5 Jungen unweidlich durch. (Die siebenbür sische Architektin Erika Baula 8) bekannt sich Die erste und bisher­­ einzige meibliche Architektin in Ungarn, die ihren­­ Bohnfis nach Budapest verlegt hat, wandte sich an den Ungarischen Ingenienz- und Architek­enverein mit der Anfrage, ob sie als­ Dame dem Verein als Mitglied­ beitreten könne. Eine offizielle Antwort erhielt das Fräulein bisher nicht, wohl aber ließen einige der leitenden Persönlichkeiten der Korporation ver­lauten, daß in Diesem prinzipiellen Falle nur jener Standpunkt ein­­genommen werden könne, ‚der, kürzlich auch von einer hervorragender literarischen Vereinigung einer bekannten Schriftstelerin gegenüber eingenommen worden ist. "Bei Dieser­ Gelegenheit sei erwähnt, daß Fräulein Paulis das Forstgebäude, dessen Bart sie im Auftrage des Aderbauniniiters gerettet hat, zur vollsten Zufriedenheit der imittirten Fachmänner fertiggestellt hat. . Anläßlich des Gleichenfestes war fi Gegenstand herzlicher Opationen, namentlich von Seite der Arbeiter, die in ihr eine Romane und fürsorgliche Termen gelernt haben, Brod für die Armen.) Heute, find­ uns zugegan­­gen von:. "-s BR Kronen 63. SE ... -.—«..·..... 20.—­­zaiien­ und mit Sinn .--.. 100.-­­Sm Schwarz. zs Úsz báb A ÖL esel 20. RE­N -. - 10 Direktor Milhelm. v. N. - RAIN a 3 MEGYIK HÉRA Fräaulen Lily Brill. Kl IE NER ESDRISTN U OS Anna, Magda umd' Andor .. .-,--.-- 29.— qcriintci Miikzellsoiqonu .-..... Ly- AdoljvechtPoziony-.-.-- 5.—— Cdithvehaln-. en -..-­­lot-—­­qllieevehaly.«"---.-."--.,.-...-.---.-- 10.— a . .· »)iisciiiimen-.-..s.·4«35—« Hiezudie bereits ee . 18. 519.44 Totale - . 13:954.44 Der Schnee­ der seit der Sivehernache hier gefallen, hat 860 erroerbslosen Menschen Arbeit und Verdienst­ gebracht, "Nicht­­ ohne Spatezeife it es, daß das­ Stiakenreinigungsamt der­­ Hauptstadt. "Die­ zum Schreifb­aurecht erforderl­ichen Arbeiter nicht, ohne Mühe auf­treiben konnte. Nun ersten Fuge waren nur 480 Mann zu bekommen, und erst heute gelang es, die noch nöthigen 380 Arbeiter in Dienst zu­ stellen. Zumeist find’es „ungelernte” Arbeiter oder Taglöhner, die­ sich ‚melden, sind nur im­­ verschmindend" Heiner Anzahl Professionisten, wiewohl deren Tausende ohne Verdienst, den größten: Kern ausgelegt sein sollen. Brennholz; für Arme) Der Magistrat hat, bereits gemeldet worden ist, bag bei der Adaptirung des Sedtreb­lick­­hauses verbliebene alte­ Holz, das zu Bauzmeden nicht Re­DET wendbar ist, für Arme des VI. und vn. Dezirts bestimmt, ie. bei­ den Adaptirungsarbeiten thätigen städtischen 5­s Ingenieure ließen das Holz auf ihre Kosten Schneiden und spalten und sammelten auch einen Geldbetrag, um den das Brennholz abholenden Armen auch­ einen Napf warmer Suppe verabfolgen zu können. (Die Volkszählung der Fabriksarbeiter) hat im­ Sinne der­ bestehenden Normen in­­ ihren Wohnungen statt­­zufinden. Da man von einigen Blättern berichtet worden ist, daß einzelne Volkszählungs-Kommissäre die Konskription der Fabrik­­­arbeiter im­ Widerb­ruche zu den bestehenden Vorschriften nicht in deren Wohnungen, sondern in den einzelnen Fabriks-Gtablissements­ vorgenommen haben, richtet das hauptstädtliche statistische Amt an die Fabrik­- ‚Eigenthümer Die Aufforderung, das Am­t von solchen Var­­kommnissen, am zinemäßigsten telephonisch,­ zu­­ verständigen. Damit, die notdmendigen Maßnahmen sofort verfügt werden können.­­ (eine unbeerdigte Leiche) Wiederholt, berichteten­ wir darüber, „daß die Leiche der am­ 15. Dezember, v. 3. plöglich verstorbenen Frau Brofil Warani geb. Fanııy Tannenbaumi­­ seit­­her unbeerdigt in­ der Kühk­ammer des gerichtsärztlichen Instituts liege. Gestern kam 'diese Angelegenheit zur Kenntniß des­ Bürger­­meisters. Johann, Haluos und dieser entsendete sofort einem Konzi­­pisten zum Magistratsrath Sung, in dessen N Ressort die Affaire gehört, mit der strikten Weisung, daß die Leiche, ‚spätestens bis heute unter allen Umständen begraben werde, für die Durchführung “dieser An­­ordnung, machte der Bürgermeister den Magistratörath ‚persönlich verantwortlich). (Verhaftete Schwindler) Die Polizei hat heute einen ein­ten chan­gaem­ack­tdrei ü­berau­s raisinirte Sch­windler und Bauernfänger wurden dingfest gemacht. Es sind dies der Handlungs­­agent Julius Hermann, der Schildermaler Simon SU und der Maschinenagent Jana­ Krauß, Luli Hermann, mar, was man in Gaunerkreisen­ einen „Grot“ nennt. Das sind Schmindler, Me fid von ausländischen Industriellen und Sabritanten Offerte einsenden lassen, sodann­ auf Kredit M Waarenlieferungen effekt­iren und die Waaren zu Geld machen. Von einer Zahlung an die Babrilanten it natürlich seine Rede. Hermann betrieb diese Spezies Schmindel in ziemlich großem Mabsstabe.. Er hatte bei dem Billeteur des Nationaltheaters,­­ Ritter Karloviczy, Wedgätgasse Nr. 2, ein Zimmer gemiethet,­­wo er ein „Bureau für Vertretungen ausländischer Firmen“ installirte. Sodann engagirte er Bureaudiener, Agenten, Insatranten und Korrespondenten gegen Kaution. Zahlreiche Firmen, namentlich­ aus­ Böhmen, sandten ihm Waarenmuster. Die größten Lieferungen­ erhielt Hermann von Der "Medisinalkanditenfabelt Fredich Kaiser in M­eiblingen und von der Wirkwaarenfabrik Karl Werner in Shinlid. Das Geschäft­ ging recht we­trogdem blieb Hermann seinen Angestellten die Gehälter schul­dig, die ihm deshalb mit der Polizei drohten. Auch die­­ betrogenen Sabrikanten machten Miene, gegen Hermann Hagbar aufzutreten. Unter diesen Umständen hielt es Hermann für angezeigt, vom Schauplake seiner bisherigen Thätigkeit zu versch­winden. Er ging „in den Tod“ und fingirte einen Selbstmord: An der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1. 5. wurde auf der Kettenbrüde von einem Konstabler, ein­ steifer, brauner Hut gefunden, in Ddeifen ya sich eine Visitkarte mit folgender Aufschrift, befand: „Julius Hermann, Ver­treter ausländischer Firmen. Budape­st.“ Die Karte enthielt folgende Abiebtchatunung „Mein bisheriges Leben war ein ihredliches, ich bin übersatt und meiner selbst überdrüssig.” Niemand sah den Mann in­­ die Donau springen, doch ließen die gefundenen Gegenstände darauf schließen, daß Kultus Hermann den Tod in den Wellen gesucht und gefunden habe. Da mittlerweile gegen Hermann Strafe anzeigen mögen Koautionsfhmwindeln und megen Defraudation ein­­gelaufen­­ waren, wurde seine Kurrentirung angeordnet, da ja Hermann den Selbstmord nur fingirt haben­­­onnte. Dies war thatsächlich der . dal. Gr Iechte » und Hatte, "unter den Namen: „Dr. Viktor Tömödri, M­övofat“ in­ der Altgarfse Nr. 48 eine Kanzlei errichtet und erfreute sich alsbald­ einer ausgedehnt­en Klientel. Der Herr „Doktor“­­lebte auf großem Fuße und unterhielt mit der Bırfferdane eines Orpheums ein „Liebes­­verhältniß“. Da er die Kautıenehroindeleien nicht Taffen konnte, kam es in seiner „Kanzlei“ inmiederholt au heftigen Szenen. Bei einem solchen Auftritte geschah es nun, Duch Dr. Tömöri von dem auf der Gsömdrerstraße wohnender Ruuimanı Revefi, den er gleichfalls um mehrere Hundert Kronen, geprel­t hatte, bis der todtgejagte Julius Hermann agnoszier­t wu­rde. Der Schreindler mußte jedoch Herrn Kepesi zu bestimmen, vorläufig zu schmergen; er merde — sagte er — am nächsten Tage seinen „Staden erregen. Als Herr Kepefi aber nmr sein Geld sam, war­ Hermann bereit „unbekannt mohin“ ab­­gereiít. Er hielt­­ ihm seither so gut verborgen, hab er ' | « ". -. .s­­-

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