Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1902 (Jahrgang 49, nr. 100-122)

1902-05-02 / nr. 100

-1 ! 010.) AR (Einzelne Numm­ern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Berrhlesflofalen.) —_— —­ ­ ; Aus Dem Reichjatage. Die eigentliche Debatte über das Budget des Finanz­ministeriums begann erst in der heutigen Geltung des Abgeordnetenhauses.­ Zunächst motiviirte Franz Roffutich die ablehnende Haltung seiner Bartei. Diese verurtheilt die Wirthschaft mit verhüllten Weberscharen, weil dadurch das Budgetrecht verlegt werde und beklagt, daß das Budget von Jahr zu Jahr mwächt, obgleich das Bolt immer ärmer wird. Der Finanzminister hat noch immer nur die Aufhebung der Besteuerung unserer Rente in Oesterreich Durchzufegen vermocht.­­ Die Steuerreform hat er wieder hinaus geschoben, so daß­ss Nedner veranlaßt sieht, vier, Beschluß­­anträge­­ einzureichen, laut melden der Minister angemieten werde, in der nächsten Gession die Boden- und Haussteuer auf . Progressiver Basis zu reform­iren, die Gemerksteuer I. Klasse aufzuheben, das steuerfreie Existenzminimum einzuführen, die im Auslande lebenden Fremden nach ihrem ungarischen Resige mit einer speziellen Steuer zu belasten und schließlich die Breite des Salzes und Riersalzes im ganzen Lande einheitlich zu gestalten. — Nach den von der Unabhängigkeits-partei mit Cljenrufen aufgenommenen Ausführungen Roffuth­s befahte sich ein homo novus mit dem Montan­­wesen unseres Landes. Es war das Mitglied der liberalen Partei Ludwig B­au, der die Ursachen des Niederganges dieses wichtigen Wirthschaftszweiges erörterte und der Regierung unter dem Beifalle der Rechten einige Mittel empfahl, durch welche die Privatbergwerke vom Untergange gerettet werden könnten. — Dann fand auch die Bollepartei in der Berson B­uzi­th’ zu Worte, meldet sich ein­­gehend mit der Steuerreform, befaßte, die Revision des Gebühren­­gesdes verlangte und stellte für die Spezialdebatte einen Beschluß­­antrag in Betreff der Herablesung der Weinkonsumsteuer in Aussicht. Zum Schlusse bemängelte er, daß der Minister den Bau des neuen Palais seines Ministeriums­ vergeben hat, ohne einen Konkurs auszur­uchreiben.­­ Hierauf wurde die allgemeine Debatte geschlossen. Nunmehr­­ zerleftirte Minister Yadislaus v. Luflacs der Reihe nach auf die einzelnen Redner. Er regtfertigte vor Allem die Art und Weise seiner Budgetirung und erklärte, Die österreichische Mentensteuer sei zwar eine unbillige Verfügung, aber einen Bruch der Neziprozität bedeute sie nict. Auf die Stevnerreform übergehend, wies der Minister nach, daß die Angaben bezüglich der Boden­­steuer übertrieben­ seien; die Ungerechtigten der Ermerk­­steiner: Dr. Sclaffe hat er selbst anerkannt. Auf die Sicherung des Grütenzminimums und die Einführung des­­ progressiven Gostems hat er versprochen. Die höhere Besteuerung der Fremden sei unzulässig, aber­ die Ungarn, die ihr Geld im Auslande verzehren, sollen höher besteuert werden. Die Konvertirung der Schulden der Kleinen Besiter seitens des Staates sei sehr zu erwägen; die Regierung beschäftigt sich aber mit der Frage, " wie den Kleinen Befitern sonst zu helfen sei und der Minister hofft, in dieser Hinsicht bald eine Entscheidung der Gefäßgebung provociren zu können. Was die Konsum­­steuern betrifft, so sei es unmöglich, bhinfigtlig derselben die Konsumenten nach ihrem Vermögensstande zu Eaflifiziren. Der Minister reflektirte kurz auf die Bemerkungen Bay’s und bestritt, daß der Bergbau im Allgemeinen im Niedergange begriffen sei. Seitens der Negierung sei für den Bergbau in jüngster Zeit sehr viel’ geschehen. Auf die Ausführungen Buzath­s übergehend, wies der Finanzminister mit‘ statitischen Daten wag, meld großes Risiko der Staat dur) eine Herabseßung der Umschreibung ®m gebührten von Immobilien auf fi nehmen würde. Sehr eingehend ,befaßte er­ sic­h mit der Weinkonsumsteuer and wies nach, daß Dieselbe seit 1867 nur um 50 Perzent gestiegen sei, während die Biersteuer in dieser Zeit um­­ 145 Perzent, Die Spiritussteuer gar um 222 Perzent erhöht wurde. Auch verwies er auf das Beispiel Frankreichs, wit der Konsum nicht im Verhältnisse der Herablegung der Konsumsteuer gestiegen ist. Se. Erzellenz ver­­teidigte die Finanzverwaltung wo­gegen­ den Vorwurf allzu großer trenge bei der Steuereintreibung und wies am Schluffe die Ver­­ächtigungen zurück, welche anläßlich der Vergebung des Baues des inanzministeriums gegen ihn erhoben wurden. " Nach der vom ganzen Hause aufmerkssam angehörten und recht eifällig aufgenommenen Rede des Finanzministers erklärte noch a­n3átb, er habe nicht verdächtigen wollen, worauf das Budget Allgemeinen angenom­men und die vorliegenden Beschlußanträge­bgelehnt wurden. In der Spezialdebatte nahm er Josef R­ap­p der materiellen, Wziplinar- und­ sonstigen Verhältnisse­ der Finanzbeamten warm an. N­e­ff t »bemängelte, daß die Vorschläge der Erwerbsteuer III. Klasse in Budapest erhöht­­ wurden und daß die Hauszinzsteuer zu hoch und zu ungerecht bemessen wird. Hierauf wurde die Debatte abgebrochen und die Auslosung und Beeidigung jener Jury vorgenommen, meldhe in der Inkompa­­tibilitäts-Affaire des Abgeordneten Ladislaus Báfárhelyi zu urtheilen hat. Ausgelost wurden zu ordentlicen Mitgliedern: Sigmund­­ F­éfey, Ludwig Horonfßipy, Blasius Farlas and Andreas Rabár, Baron Friedrich Podmantczky, Anton Bauer, Graf Julius Andraffy, Emil Trausdgenfels, Béla Kubi, Nolan Optroluczty, Leopod Koallay, Peter Mihbályi; zu Eriagmitgliedern: Koloman Barcsay, Ladislaus Leidenfrost und Ladislenıy Semfey. Die Jury 309 fie sofort zur Berathung zurück. Für morgen wurde nebst der Finanzdebatte auf Antrag des Minister-Präsidenten auch die Vorlage über die bosnischen Eisenbahnen auf die Tagesordnung gestellt. "Den Detailbericht tragen mir im Morgenblatte nach. — Die Mitglieder der ungarischen Delegation halten am 2..5., Nachmittags 51/2 Uhr im Saale Nr. 1 ‚des Abgeordneten­­hauses eine Kofferenz. — . Die­ ungarische Delegation wird am 6 Mai­ ihre erste Sigung halten, in­­ welcher das Bureau, fid Konstituirt und die Ausschüsse gemählt werden. Diese melden die Vorlagen der gemeinsamen Regierung unverweilt in Verhandlung stehen, und es herrscht allgemein die Auffassung, daß die ungarische Delegation sehr fleißig arbeiten wird. Da im Abgeordnetenhause noch das Budget des Finanzminsteriums zu erledigen und dann das Finanze gefeg­en verhandeln ist, außerdem das Magnatenhaus wo das ganze Budget pro 1902 ‘zu erledigen hat und da endlich — mie mir erfahren — die Regierung den Munich hegt, daß nach dem Budget Die Vorlage über die bosnischen Eisenbahn­en auf die Tagesordnung gelebt werde, damit der Bahnbau noch im der biszu günstigsten Jahreszeit in Angriff genommen werden könne, wie der Reichstag parallel mit der­ Delegation , seine Arbeiten fortlegen. — Das Nuntium des Abgeordnetenhauses über die Wahl der Mitglieder der Quoten-Deputation it an das Magnaten­­haus bereits abgegangen. Das Magnatenhaus wird die Wahl der seinerseits in die Quoten-Deputation zu entsendenden Mitglieder in einer am Montag, d. d., zu haltenden Sittung mählen. Wie mir vernehmen, wird die ungarische Duoten-Deputation sich dann un­verzüglich Tonstitulien und ihre Arbeiten beginnen. = Wie wir erfahren, wird in der morgigen Situng des Ab­­geordnetenhauses der Abgeordnete Béla 3 bo­ray in Angelegenheit der „Ernennung des Opern­direktors Mir­éHpáros" eine Inter­­pellation an den Minister des Innern einbringen. Für morgen hat aug Béla Barabás eine Interpellation in Angelegenheit der Arader Brüden angemeldet. — Die Königliche Kurie hat die sortießungsmeife Ber­handlung der gegen die Wahl des Abgeordneten von Telvincz Emerich Mika überreichten Petition nach durchgeführter Unter­suchung seitens der fen. Tafel in Bolozóvár auf den 3. uni I. 3. anberaumt. § ) . + b d bal kád bal Ba Die ungarisch Nationalitätenpolitik und der „Rechtsftaat“, Don Baron Desider Bánffy.) 68 ist­ also das Problem zu lösen, „ob der ungarische Staat es verstiehbe und vermöge zum mir iihen Nationalstaat sich auszugestalten“? Von dieser Lösung hängt die Frage unseres Bestandes in der Zukunft ab. Heute, da in ganz Europa das Bestreben der nationalen Gestaltung vorherrschend it, Tanrı ohne Lösung dieses Problems der ungarische Staat keine Zukunft haben. Es ist also eine Existenzfrage, daß die Aufgabe gelöst werde und hiezu — denn das Ziel nicht wollen, kann man nut­r müssen jene Mittel ‘gewählt und angewandt werden, melde auch das Ziel unbedingt sichern. Der ideale Staat it nach der Theorie der heutigen staats­­rechtlichen Theoretiker der Rechtsstaat. Sie stellen ihn als deal hin und verkünden, daß es ohne Rechtstaat seine staatliche Elitenzberechtigung gebe. Sie bedenken nicht, daß während e3 einer seit3 amar zweifellos ist, daß der das oberste Prinzip: die NRechts­­gleichheit vermirklichende, Ledermanns Rechte sichernde staatliche Organismus das it, wonach man streben muß, ein im Stadium der Ent­wicklung befindlicher Staat kein Rechsstaat sein kann. So war das überall und so­lt­er auch im ungarischen Staate. In der Zeit, die den Gestaltungen des XVIII. und XIX. Jahr­­hunderts vorherging, war in den französischen, die deutsche Einheit schaffenden Kämpfen nur der Rechtsstaat das Schaffende. Der theoretische Rechtsstaat, wenn überhaupt möglich, mar­klos, oder konnte blos Ergebniß jenes Kampfes sein, der im Staate dem die Rechts­­gleichheit permwirklichenden Streben folgte. Ich gebe zu, ja ich erkläre sogar, daß die Schaffung des ungarischen Rechtsstaates unser Endziel sein müsse, jedoch bloß das Endziel, das der Zeit vorzubehalten, da der einheitliche ungarische­ Nationalstaat bereits geschaffen und gesichert sein werde. Heute können, wie bereit gesagt, in Europa nur National­staaten bestehen, und wenn mir vor der Schaf­­­fung des einheitlichen ,ungarischen,na­­­tionalen Staates Das Ideal des Rechtes­­taates ruhen können wir vielleicht ein Staat, vielleicht an ein­e Rechtsstadt, aber fein einheitlicher ungerischer Na­­tionalstaat sein. Die Duellen des nationalen Empfindens, ihre Gründe, ihre Ziele kann man nicht erklären, man muß sie blos begreifen und vor Allem empfinden. Man kann ihre­ Gründe nicht erforschen. Feine Erklärung von ihnen geben, doch darum missen wir Alle, daß, indem mir mit dem Dichter es fühlen, daß es „A nagy világon e kivül nincsen számunkra hely" (auf der weiten Welt außerhalb dieses feinen Blut für uns gebe), wir nur in z­weiter Reihe der Scholle, dem Grund und Boden anhängen, der uns geboren und genährt, in erster Reihe aber dem nationalen ungarisch spraglichen Empfinden, das uns an diesen Grund und Boden fesselt. Baron Kosef Eötods sagt, dab „die Erfahrung zeigt, daß Diejenigen, welche in den Staatsmisserschaften die ersten Stellen ein­­nehmen, auf dem Felde der prak­tiichen Politik selten den allgemeinen Erwartungen entsprechen. Der Grund hiefür liegt darin, daß mer sich viel mit Seen befaßt und auch die entferntesten Folgen jedes Dinges in Rechnung zieht, diese Neigung an auf das Gebiet der prak­tichen Politik überträgt, daß aber hier nicht das Vorheriehen feiner Folgen allgemeiner Ideen,­­ sondern die sofortige Benühung der bestehenden Verhältnisse gefordert wird.“ Auf die ungarischen Verhältnisse angewandt,kann man also nicht mit weisen staatsrechtlichen The­orie­n arbeiten,sondern mit zur Schaffung­ des ungarischen National­­staates geeigneten praktisch­en Mi­tteln. Diese Mittel müssen der Erstark­ung der einheitlichen ungarischen Gesellschaft dienen,die wirthschaftliche und kulturelle Erhebung sichern und in allen Erscheinungen des öffentlichen Lebens die nationale Einheit und den magyarisch-nationalen Charakter des Landes hervor­­treten lassen. Mißper stehen wir einander jedoch nicht, denn aus all dem folgt nicht die Polität der Gemaltthätigkeit oder der­ Nechteverlegung; daraus folgt blos, daß im ungarischen öffentlichen Leben nichts zur Geltung komme, was den magyarischen Charakter des magyarischen National­­staates im Innern oder nach außen Schmächt und im ungarischen Staate die Entmictlung einer anderen Kultur als der magyarischen möglich macht, denn ein kultureller Fortschritt, der nicht die nationale Einheit unterfragt, mehrt nur die Kräfte der Difsolution. Es it nicht statthaft, daß national­sprachliche und kulturelle Bestrebungen derart zur Geltung kommen, daß das Real des einheitlichen magyarischen Nationalstaates, dem blos die Kroatien gegebene provinzielle Autonomie Schranken ziehen kann, als Endziel abgedrängt werde, da in diesem Falle das Problem, das die Existenz­­basis der Zukunft bildet, unt Tösbar erscheint. Die führenden Männer unseres sert 1867 begonnenen sonstitus­tionellen Lebens — das dann nicht bestritten werden — fühlten es Alle, ja mußten es, daß die Schaffung des einheitlichen magyarischen Nationalstaates das einzige Mittel zur Niederlegung der sicherer Fundamente der fernen Zukunft bilde. Doch, wenn sie er an fühlten und mußten, konnten sie, die in den innersten Herzensfalten gehegten Hoffnungen der auf dem Gebiete des Landes mahnenden verschiedenen Nationalitäten nicht gründlich kennend und bei der Schaffung der ein­­zelnen Gefege, bei dem Treffen der Verfügungen und vor Allem in den Arten der gouvernementalen Grelative die Folgen nicht gehörig erwägend, daß Biel­­amar vor Augen halten, doch in der Anwendung der erforderlichen Mittel waren­­ sie unzulänglich. Sie­ glaubten vielleicht auch das, daß die Nationalitäts-Be­­strebungen nur in den Köpfen einzelner Ultras leben und daß die gemäßigte, nur Konzessionen erbittende Majorität befriedigt werden könne, wenn ihren Wünschen entsprechend Begünstigungen ber­züglich der Benüsung der Sprache, ihrer Schulen und dergleichen ge­­boten werden, melde in ihren Endresultaten die einheitliche nationale Kultur stören und dadurch der Entwicklung und Schaffung des ein­­heitlichen ungarischen nationalen Charakters einen Damm entgegenl­ießen. Sie nahmen es auch nicht wahr, daß es nicht möglich wäre — , Weil man es au nicht dulden k konnte —, bag die nach außen gravitirenden Elemente ihren das Endziel enthal­­tenden Bestrebungen offen seinen Ausdruch geben konnten, wenn sie mit den hierauf bezüglichen Abschnitten des Strafgefegbuches nicht in Widerspruch gelangen wollen. Sie nahmen es nicht wahr, daß die selbstbemußt erbetenen und im guten Glauben gemährten Begünstigungen nur Mittel des Ueberganges zur Sicherung des End­­zieles seien, welches Endziel den einheitlichen ungarischen nationalen Charakter zerstörend, die Entwicklung der einheitlichen ungarischen Kultur -und Gesellschaft verhindernd, vorerst den lebensunfähigen, polyglotten ungarischen Staat zu Stande brachte und dann später im günstigen Augendliche den ungarischen Staat, welcher bereits die Saat der Auflösung in fi trägt, in den traurigen Abgrund derselben treiben würde. All das will seine Anklage gegen Diejenigen sein, welche in der Vergangenheit oder in der Gegenwart die Macht in Händen haben. Der Fehler murzelt in der allgemeinen öffentlichen Stimmung, in der gutgläubigen Unorientirtheit, in jener theoretischen staatswissen­­schaftlichen Werdheit, melde das Gebiet der praktischen Polität ver­­lasfend, mit Befolgung fremder doktrinärer Theorien dem Traumbilde des idealen Rechtsstaates nachlief und es nicht wahrnahm,daß dadurch das Problem der Schaffung des einheitlichen nationalet­ ungarischen Staates nicht zur Lösung gebracht wird,sondern der Möglichkeit der Lösung unbesiegbare Schwierigkeiten entgegengestellt werden. Nicht nur die Legislative, nicht nur die Regierung, sondern die gesammte ungarische Nation und Gesellshaft muß darüber ins Reine kommen, bdieses Ziel zu wollen und daß die Nichtanwendung der hiezu führenden Mittel so viel bedeutet, als ernstlich nicht wollen. Damit muß gebrochen werden, das­s selbstbewußte, muthige und bestimmte Bestreben zur Schaffung des einheitlichen nationalen Staates, welches seine Konzession, Feine Ausnahme, auch­ das Umgehen nicht fennt, kann nur jenes System sein, welches durch­ die Stärkung der Macht des ungarischen Staates mit der vollen Entwicklung der kulturellen und gesellschaftlichen Kraft jene kulturpolitische Aktion erzeugt, ohne welche, wenn diese nicht genügend stark und selbstbermußt it, die Schöpfung des nationalen Staates und die Lösung des Problems nicht möglich­ ist, denn — und hier zitire ich abermals die Worte eines erfahrenen deutschen Staatsmannes —: „Mit so einer Bolität kann man seinen Staat aufbauen”. Man muß damit im Neinen sein, das in der­ Gefäßgebung, in der Durchführung der Gefege, bei der Bufamm­enlegung der Legis­­lative, bei der Regierung, im Unterrichte, bei jeder Bethätigung 068 gesellschaftlichen Lebens das unwichtigste Moment das ist, in melcher Meile und mie weit der Gesichtspunkt der Entwicklung und Sicherung des ungarischen nationalen Staates zur Geltung kommt. Der als oberstes Prinzip hingestellte, die Rechtegleichheit vermirflichende, Ledermanns Recht sichernde liberale staatliche Organismus muß wohl das Endziel bilden : —aber als ein im Entwicklungsstadium befindlicher Staat dürfen wir derzeit bis dahin, als der einheitliche ungarische nationale Staat nicht geschaffen ist, nur insowweit streben, als der Liberalismus und die Rechtsgleichheit dem einheitlichen ungarischen nationalen Charakter seinen Damm entgegenfegt. Bis dahin, bis wir dies erreichen. Dürfen wir nicht gestatten, daß die theoretische Wissenschaft in der Volitit der Herr sei: die Willenschaft, welche im­ staatlichen Leben nit mehr als ein Rath­­geber sein kann. Heute noch vom Rechtsstaate zu phantasiren — mas ohne Schaffung beg eimbheitlichen ungarischen Staates nur auf dem Rapier möglich — ist gefährlich, das bleibe für den idealen Staat Plato’3. Bedenken mir, daß in­­ der Wirklichkeit Berge und Thäler erijtiren, Racen und Nationalitäten, Gelehrte und Unmissende, Böse und Gute, Getreue und Verräther, Herren und Bauern, Arme und Neid­e, Starre und Schwache, Hungerige und Gesättigte. Die Wissenschaft und der Rechtsstaat fennt nur Menschen und Bürger, die Rolitit muß aber regieren über die verzweifelten Mafsen, über die Verschiedenheiten und Gegenjage,­­ nicht lediglich über Menschen und Bürger. Bei­ un gibt es Ungarn und Nationalitäten. Deren entgegen­­gelegte Interessen­­ können Berge und Thäler, deren Ziele schlecht und gut sein. Zwischen diesen kann es Getreue und Verräther geben, alle diese kann man jedoch im Sinteresse des einheitlich ungarischen Staates nicht nach den Mitteln der wissenschaftlichen­ und rechts- staatlichen Theorie regieren. Diese in Verzweiflung seiende Masse der­­­erschiedenheiten und Gegensäße kann man nur doch Die eine zeitliche nationale Politäk regieren, menn mir das Ziel siltern und die Grundlage der fünfzigen Existenz Ungarns niederlegen wollen. . *) Wir theilen hier die in dem soeben erschienenen Hefte der Halbmonatsschrift „Magyar KRözelet“ veröffentlichte Fortlegung des interessanten Essays Baron Bánffy's, mit dessen erster Theil in unserem Morgenblatte vom 17. April I. 3. reprodu­­art mar.­­ s­­ Der Inkompatibilitätsfall Sigmund Halah’. Die Amkompatibilitätsjury, die gestern gleich nac Schluß der Situng unter dem Vorfige des Alterspräsidenten Nios Be ö­th­y zur V Berathung zusammentrat, wählte in geheimer Abstimmung zum Präsi­­denten Áfos Bedthy, zum Schriftführer Ernst Kammerer ' und trat dann in die Verhandlung des ihr vorliegenden Falles ein. Es handelt sich um eine vom Abgeordneten Sigmund 9 ala RB bezüglich seiner selbst erstatteten Inkompatibilitätsanzeige, nach welcher die Jury zu entscheiden haben wird, ob die Stelle eines Direktionsmit­­gliedes der ungarischen landwirthschaftlichen Genossenschaft, die Halaß bekleidet, mit dem Abgeordneten-Mandat inkompatibel ist oder nicht? Referent des Ständigen Synkompatibilitäts-Auslgufes Hugo Heincz verliert das Protokoll jener Sigung des Ausschusses, in welcher der Fall Halaß’ verhandelt wurde. Aus dem Protokoll geht hervor, daß die in Nede stehende Genoffenschaft sich mit dem Ver­­lauf der landwirtcch­aftlichen Produkte ihrer Mitglieder­­ befaßt, jedoch für das Heer nichts zu liefern pflegt. Bei der Genoffenschaft deponirt Die Regierung 600.000 Kronen. Die Direktionsmitglieder erhalten seine Besoldung­.­­ ET, « Ferdinand Szederhängt fragt,wie in den Statuten die materielle Verantwortlichkeit umschrieben sei?» » ». » Referent Heincz:Es bestehettin diese erficht nur die gesetzlichen Bestimmungen . . .­ Kolomoin Thaly fragt,ob die Genossenschaft für die von der Regierung betehr deponirten Summen Zinsen bezahlt? Referent Heincz weiß hierüber keinen Aufschlu­ß zu geben- Sigmund Halát bat davon au­­f eine Kenntnis,­­ da er in die Direktion der Genossenschaft erst eintrat, als die Depositen bereits bewilligt­ waren. u .­­ Ü . Auf Tauung Béla Kubits werden die auf Die Orga- Teen der Genossenschaften bezüglichen Bestimmungen der Statuten verlesen. .­­Da der Abgeordnete Sigmu­­ed Hab­iß keinecherkitngz11 machen h­at,wird die Verhandlung nach kaum viertelstündig d­auer geschlossen und es folgt die Abstimm­ung. Die Abstimmung ergibt,daß sich S Mitglieder der Jury für, 6 gegen das Vorhandensein der Inkompatibilität ausgesprochen haben­.In Folge der Stimmengleichheit lautet das Urtheil im Sinne der Hausordnung dahin,daß der Abgeordnete Halaß nicht in­­kompatibel ist.­­ Generalkonvent. Gessern,am dritten Verhandlungstage des ungarländischen ev.-res.Konventes leiteten die Verhandlungen Bischof Aron Kiss und Varon Desider Bánffy. Franz Värö legte den Bericht der Unterrichtskommission vor. Bala Molnár unterbreitete den Bericht der staatsrechtlichen Kommission,welcher folgende wichtigere Pu­nkte enthält:In Folge Auf­­forderung des siebenbürgischen­ Kirchendistriktes soll der Konvent in Angelegenheit der staatlichen Kirchen vermalt 1111gs-Subvention an die Regierung eine Eingabe richten.Der Landesvert­eidigungs- Minister soll ersucht werden die Lehrer nur datjnqwaffenübungen einzuberufen,wenn hieraus für den Unterricht kein Schaden erwächst. Der Konvent wahnt diese Anträge­ im ferner das Reskript des Kultusministers zur Kenntniß-nach welchem die Seelsorger der amerikanische ttev.-ref.ungarischen Kirchendistrikte nur dann hier eine Anstellung finden könnemmet,sie ein Entlassungszeugniß ihrer kompetenten Behörde aufweisen. . In dek Nachm­ittags-Sitzu­ng legt Johann­ Szabó den Bericht der Missionskommission vor.Der Konvent nahm zur Kennt­­niß,daß zunächst Missionsstationen in Felsö-Galla und Nikincze errichtet werden.Senior Koloman Szal legt eine Zuschrift des Kultusministeriums in Angelegenheit der eventuellen Ausbesserung der Taufnamen in den Matrikeln vor,welch­e zur Kenntniß dient. Der siebenbü­rgische Bisch­of Dr.Georg Bartók berichtet über die Thätigkeit des Vorbereitungskomites für die Synode.Nachdem­ noch Bischof Gabriel Lintal den Präsidenten Baron Desider Bånffy des Danke­s und der Anhän­glichkeit der Konventmitglieder versichert hatte,schloß Bischof Aron Kiss den Konvent mit einem Gebet. Earl Bath­­. Mie wir mit Bedauern erfahren, üt gestern um 8 Uhr Früh nach langem schmeren Todessampfe der gemesene Direktor des Handelsmuseums und ehemalige Abgeordnete Karl Rath gestorben. Eine interessante und dabei sehr bemerkenswerthe Persönlich­­keit, die zu Zeiten eine beachtete Rolle im öffentlichen Leben gespielt hat, verschwindet für immer vom Schauplage, um sich fortab in der Erinnerung zu erhalten als einer der eifrigsten Batrümpfer der gewerblichen Entwicklung des Landes. Näth gehörte zu Beginn der siebziger Jahre des vorigen J­ahrhunderts zu Der damals noch geringen Schaar von Männern, die für die Ausbreitung der industriellen Arbeit, für die Hebung des Hand­weries, der Kunst­­industrie und der Hausindustrie eingetreten sind und der vermöge seines agitatorischen Talentes und seiner Kenntnisse längere Zeit eine führende Rolle spielte und namentlich auf den verschiedenen ge­werblichen Kongressen die Maffen an sich gerissen hat. Karl Rath, Soma Mudrony, Szaboky, Streitmann, Balay waren die Leiter der gewerblichen Bewegung, sie haben die Genossenschaften zu organisiren gesucht, haben fortwährend die Revision des Gewerbegeheges gefordert und die Unterftüsung des Kleingewerbes gegenüber der Großindustrie verlangt. Näth stand in vorderster Weihe bei diesem Theile der Kämpfenden, er war an Lange Jahre hindurch als Vizepräsident des Landes-Industrievereins und der Budapester Handels- und Ge­werbekammer mit der mittleren und Großindustrie in Kontakt und suchte si auch in dieser Richtung zu bes­ätigen. Auch mit dem Ausstellungswesen beschäftigte er Räth in vielfacher Weise, er war bei dem Arrangement der Regional­­ausstellungen im Lande, bei der Landesausstellung im J­ahre­­ 1885, bei der Vertretung in verschiedenen ausländischen Expositionen eifrig bemüht. Die aufreibende Arbeit brachte ihm jedoch wenig Früchte. Der Enthusiasmus der Maffen hielt nicht lange vor, Ruth konnte die Führung mit behalten und zudem ist er in Folge der Vernachlässi­­gung seiner eigenen Unteressen von materiellen Sorgen nicht verschont geblieben, die ihn zu Beginn der neunziger Jahre zwangen, ein staatliches Amt anzunehmen. In dieser Beziehung war sein Schiefal nicht vereinzelt, sondern fast typisch zu nennen. Männer von Talent und Fähigkeiten aus dem Gewerbestande, denen einerseits die Mittel, andererseits aber auch die Entsagungsfähigkeit gefehlt haben, wurden auf dem Gebiete der öffentlichen Thätigkeit aufgerieben, weil sie eben den materiellen Nachalt nicht besaßen, der für die führende Rolle notbbendig ist. Rath kämpfte übrigens unverdroffen weiter, bis er müde und Trank wurde und außer Stande war, sich weiter geltend zu machen. Er war auch mit der Feder für die gemerkliche Sache thätig und noch im vorigen Sabre ist von ihm ein interessanter Rückblick auf die An­­fänge der Bewegung, auf die Methode, die mit dem­ Jahre 1870 begonnen, erschienen. Nun hat er der Zeitlichkeit seinen Tribut ert­­richtet, er wird aber nicht­ vergessen werden; denn troß seiner Schmähen, war er ein Mann der Arbeit, ein Kämpf für Die ökonomischen Interessen und für die Wohlfahrt des Landes. Karl Rath wurde am 6. Juli 1838 in Szegedin geboren. Nach Absolvirung der Mittelschulstudien erhielt er seine weitere Aus­­bildung in der berühmten Salzmann'schen Anstalt in Schnepfenthal in Thüringen. Heimgekührt gründete er im dem sechziger­­ Jahren in Budapest eine Strohhutfabrik, die anfänglich sehr gut prosperirte, und deren Erzeugnisse sich auch die Anerkennung des Auslandes erwarben. . Im Jahre 1867 wurde er durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Szene ausgezeichnet. Damals begann er verschiedene Fachartikel in den Sourralen zu veröffentlichen, hielt Vorträge in den Fachvereinen , amd wurde con im Jahre 1871 zum­ Direktor, und­­ bald darauf zum Vizepräsidenten des Landes-Tynpustrievereins gewählt, welche Stelle er zehn Jahre hindurch innehatte. Vom Jahre 1882 angefangen war er Präsident der Sektion für Handwerse­ und für Semerbeforporationen. Nach Schaffung des 1872er Gemerbegejeges stellte er si an die Sorge der gemerblichen Bemeaung und wurde zum Präsidenten der Vorbereitungskommission für den gemerblichen Landeskongreß gewählt. In der Generalversammlung Dieses Kongresses führte er die Verhandlungen mit soviel Takt und Kalt­­blütigkeit, daß es ihm gelang, die aufgepeitschten Leidenschaften zu beruhigen und sich das Vertrauen der G­­ewerbetreibenden in dem­ Maße zu erwerben, daß er zum P­räsidenten des Zentral-Ausschusses des Landes-Gewerbeverbandes gewählt wurde. Näth versuchte damals die Ge­werbekorporationen zu organi­­siren, den Kredit der Gemwerbetreibenden zu­ heben und die Ein­­beziehung der heimischen Gewerbe bei der Deckung der staatlichen Bedürfnisse durchzufegen. Damals schuf er auch den hauptstädtischen I­ndustrieclub, welcher seit nahezu dreißig J­ahren besteht und auf das gesellschhaftliche Leben von mohrthätiger Wirkung ist. Auf­ dem­ Gebiete des Ausstellungsmesens war Karl Rath als Farbautorität anerkannt., Gr. hat an der Organisirung der Keesfemdter, der Sege­­diner und­ der Weißenburger Landesausstellungen theilgenommen und namentlich als Präsident der S­ury gewirkt. Bei den Weltausstellungen im Wien und in Paris war er Mitglied des ungarischen Zentral Ausschusses, sowie der Jury. Bon­ ihm, rührt­e weiter die Idee her, in Budapest eine Landesausstellung zu veranstalten. Er, hat im Interesse der Vorarbeiten die ausländischen Ausstellungen in­­ Brüffel, Berlin, Halle, Stuttgart, Nürnberg und Moskau studirt und namentlich über die­ legtgenannte Ausstellung ein sehr gutes­ Buch unter dem Titel „Die wirthschaftliche Entwicklung Rußlands” geschrieben. Im Jahre­ 1883 unternahm Näth eine Studienreise nach Amerika und veröffentlichte über die dort gemachten Erfahrungen eine Reihe von Artikeln. Bei der 1885er Lan­desausstellung, wie nicht minder, bei der Millenniumsausstellung in Budapest war Näth in­ ‚hervorragender Reise thätig. „Im ‚Jahre, 1873 ‘wurde er zum Mitgliede des hauptstädtischen Munizipal-Ausschusses gewählt, wo er ebenfalls im­nteresse der Gewerbetreibenden sich bemühte. Im Jahre 1875 kam er als Vertreter der Stadt Papa in das Abgeordnetenhaus und vertrat diesen Bezirk bis zum Jahre 1881. Auch im Abgeordnetenhause­­ beschäftigte­ er sich ausschließlich mit den Fragen der Industrie und des Gewerbes.­m Jahre 1882 wurde Rath vom damaligen Unterrichtsminister Trefort in der Eigenschaft eines Regierungskommissary mit der Organisation des technologischen Gewerbemuseums betraut. Nach Vollendung seiner Mission trat Näth zurück und wurde später, 189, zum Direktor des Handelsmuseums ernannt. Wir haben noch zu erwähnen, daß er vom Jahre 1876 angefangen der Budapester Handels- und Ge­werbe­­kammer ‘als Mitglied angehörte, und doch zr­ei­­ Jahrzehnte in dieser als Vizepräsident der gewerblichen Abtheilung wirkte. Ne. Karl Roth war vor mehreren Jahren von einem Schlaganfall b­etroffen, von dem er sich nur immer erholen konnte. Im vorigen Jabre erlitt er bei einem Ausfluge einen kleinen­ Unfall; seither tränkelte er fortwährend, bis er gestern Morgens von seinen­­ Leiden erlöst wurde. Ueber das Ableben haben die Familie, die Direktion des Landes-ndustrievereins, der­ hauptstädtische Industrieflub, beson­­dere Parten ausgegeben. Der legtgenannte­ Klub hat den Beichluß gefaßt, Daß der Leichnam im P­rachtsaale des Bereins aufgebahrt und­ von dort aus zur ewigen Nähe bestattet werde. ‘Der Magistrat der Hauptstadt hat für die Bestattung ein Ehrengrab bewilligt. ‚Bei der Leichenfeier werden die Mitglieder : der Budapester Handelskamm­er, die Direktion des Landes-Industrievereins und die­­ Vertretun­gn der verschiedenen Vereine, denen Rath angehört hat, in corpore erndheitten. Das Leichenbegängnis findet am Samstag um 4 Uhr Nachmittags vom hauptstädtischen Industrieclub (Kerepejerstraße 30) statt. Der gemesene Handelsminister Alexander Hegedüs war der Grite, melder der trauernden Familie sein­ Beileid über das Ableben des an patriotischen Verdiensten so reichen Mannes aus­­drückte. An der Bahre des Verblichenen trauern die Witwe, geborne Gisela B ég b, seine­ Söhne Stefan Rath, Richter, und Emerich Räth, Oberlieutenant, seine Töchter Marie, die Gemahlin des Reichs­­tags-Abgeordneten Dr. Aro3 Molnár, und Margit, verehelichte Frau Bela Kristinkovics, sowie die Brüder: Magnatenhaus-Mitglied Georg Rath und der Grundbesiser Johann Räth. Der 1. Mai. Kaum ein einziger Kalenderfeiertag wird auf dem­’ Erdenrunde so gemissenhaft eingehalten, wie der Feiertag der Arbeiter, der 1. Mai, der ih raich im Volksbewußtsein eingelebt hat und jegt allerorten friedlich und harmlos als Fest der Erholung verläuft, und nur in dem Nufmarsche der Arbeiterbataillone gibt sich die Organi­­sation des Sozialismus Fund. Im Nachfolgenden berichten wir über den Verlauf des Arbeiterfestes: — « In Budapes­t sind»die»l­eiden,von den Arbeitern ver­­anstaltete­i Demonstrationsumzxtgemb­phg und ohne jeden störende­r Zwischensagverlaufe die bei dptisozialistischen Fraktionen:dichter­­nation·i11eSYIakdeknokratte11parte­,sowie die neuorganisirten(natio­­nalismchen)Sozialistenl­att»en,gesonderte Umzüge veranstaltet·Der erste rezijjjltewohlzeh­nn1al·jourelTheilmehmer,als der andere- Die Internation­alen Sozialdemokraten Versamm­elten sich nn 2 Uhr Nachmittag­s plage.Jede Branche war durch eine vorangetragene Tafel kenntlich gemacht.Zixxs Anfaccshtterhaltung der Ordnung war StadthausJtmanxt Desiciver Boda ermittlet, welcher das Arrangement des Zuges voll­­ständig den Arbeitern anvertraute. Außer den der Tote vorang­reitenden zwei berittenen Konstablern war seinerlei Polizeiaufgebot sichtbar. Um 3 Uhr, hatte sich der Bug bereits raliert. Die An­­gehörigen von vierzig Branchen hatten in Pierereihen Aufstellung genommen und festen sich auf das gegebene Zeichen in Berveguna. Die Tote des Zuges bestand aus den Mitgliedern der sozialistischen Sportvereine,­­ hoch zu Bichele, dann folgten die 40 organisirten Branchen, jede mit der eigenen Signaltafel oder Fahne. Auch die Tafeln mit den üblichen Devisen fehlten nicht, so: „Wer zum Soldaten taugt, taugt auch zum Wähler!“, „Recht und Brod dem Boltel", „Nur dort gibt es ein auf dem Neuen Mare -

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