Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1903 (Jahrgang 50, nr. 1-25)

1903-01-02 / 1. szám

ee (Einzelne Nummern in Budapest 6 Heller, in der Provinz S Heller in allen Verfachrer­n lofalen.) Budapest, 2. Jänner. = Graf Lamsdorff Hat gestern Abends Wien verlassen. Nach den Auszeichnungen zu urtheilen, die ihm von unserem Monarchen zutheil geworden, kann man nur überzeugt sein, Daß ebenso die Bersünlichkeit, wie Die Million des russischen Staatsmannes den beten Eindruck gemacht haben. Worin diese Mission bestand, darü­ber wird voraussichtlich im der Bresse noch eine Zeit lang weiter kombinirt werden ; doch wird man gut thun, sich an die vielfach betonte Thatsache zu halten, daß nichts geplant war und nichts verabredet werden konnte, was mit dem auf die Wahrung des Balkanfriedens abzielenden Ein­­vernehmen zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland irgendwie im Widerspruch stünden. Die Besorgnisse, welche in einigen deutschländischen Blättern über die Absichten Naßlands geäußert wurden, sind zweifellos ebenso unbegründet, als die Warnungen und Ermahnungen, welche sie an Oesterreich-Ungarn richten, überflüssig sind. Die Z­eilung der Sintereisensphären auf dem Balkan, deren Gefahren jene Blätter in lebhaften Farben ausmalen, it längst aus der aktuellen Bolitit ausgeschaltet, und mas jebt darü­ber gesprochen wird, Klingt wie der aufgeb­aute gon aus dem gefrorenen Bosthorn Münchhausens. Jr Wahrheit hat ja eine solche Theilung nie bestanden, sie wurde lediglich in Diskussion gezogen; gebt aber, will uns s­cheinen, wird sie an ernster Stelle nicht einmal akademisch erörtert. Oesterreich- Ungarn und Mailand haben Derzeit auf dem ganzen Balkangebiete ein gemeinsames­nteresse: die Erhaltung des status quo und die Erhaltung des Friedens. ES kann aber seinem Zweifel unterliegen, daß diesen Interessen durch die Bekundung des freundschaftlichen Verhältnisses zwischen den beiden Mächten — und der Wiener Besuch des Grafen Lamsdorff war eben eine solche Bekundung — vortrefflich gedient sei. Man braucht sich also nicht in abenteuerliche Vorstellungen zu verirren, um den Reitezwec des russischen Ministers zu ergründen; man dürfte das Richtige treffen, wenn man sich an das Naher liegende hält. — Die V­orprüfung für Die Kriegssc­hule findet im Jabre­ 1903 für die Aspiranten der Infanterie, der Lägertruppe, die Kavallerie, der Pionnier­truppe und de­s Eisenbahn- und Telegraphen- Regiments in der Zeit vom 12. bis 17. Jänner, für die Wipiranten der Felde und der Festungsartillerie innerhalb derselben Zeit, jedoch nach einem anderen Programm statt. Es wurden im Ganzen 271 Bewerber zur Vorprüfung einberufen, und zwar: 150 der Infanterie, 8 der Tiroler Kaiser-Jäger 12 der Feldjäger-Bataillone, 6 der bosnisch-h­erzegowinischen­­ Infan­­terie, Aber Kavallerie, 56 der Feldartillerie, 1 der Festungsartillerie 14 dere­n Pionnier­­truppe. Direkt zu Hauptprüfung für die Kriegsschule, für welche der Termin später festgelegt wird, gelangen im Ganzen 38 Offiziere, und zwar: 22 der Infanterie, 2 der Tiroler Kaiser-Jäger 1 der Feldjäger- Bataillone, 1 der bosnisch-herzegovinischen Infanterie, 1 der Kavallerie 5 der Feld­­artillerie un 6 der Pionniertruppe Die V­orprüfung für den Höheren Geniesutz findet heuer am 19., 20. und 21. Jänner statt. Zu derselben gelangen im Ganzen 22 Offiziere, und zwar: 17 der Pionniertruppe, 3d8.Eisenbahn- und Telegraphben-N Regi­ment, 1 de Infanterie und 1 der Feld­­artillerie. Die beiden Lebteren aus allerhöchster Gnade und ausnahms­weise. In den Feuerwerfsmeister für pro 1903 wurden 11 Offiziere der Feldartillerie und der Festungsartillerie einberufen. Das Drama im Zanfe Toscana, Dresden, 2. Jänner. Orig.»-Telegr.­ Am fächsischen Hofe bildet das Schicsal des zu erwartenden Rinde der­­ Kronprinzessfsin den Gegenstand sorgfältigster Erhe­­bungen. &3 besteht die Absicht, das Kind sofort nach seiner Geburt an den jähhrlichen Hof zu bringen und es, wie die übrigen Prinzen und Prinzessinen, hier erziehen zu lassen. Man scheint aber über die Hal­tung der Kronprinzesfin zu­­ dieser Frage nicht volle Gemeißheit zu haben und man glaubt, daß die Kronprinzesfin offen oder versteh­­t Widerstand leisten werde. Es wird angenommen, daß die Kronprin­­zessin das Kind nit gutwillig ausliefern, daß sie vielleicht zur List ihre Zuflucht­ nehmen und sogar vor der Untersch­iebung eines fremden Kindes nicht zurück­brechen würde, um ihres zu behalten. Daß die Vermuthungen der jährrischen Hofkreise diese Richtung nehmen, geht aus der verbürgten Thatsache hervor, daß der vielgenannte Geheim­­polizist Schwarz, der sich in Genf befindet, die Instruktion erhalten hat, alle Warksamkeit aufzubieten, um eine Unterschiebung zu hinter­­treiben. ont, 2. Jänner. (Drig.-Telegr.) Die Kurie hat durch die bü­ggörlichen Ordinariate die Weisung ausgegeben, daß sein katholischer P­riester bezüglich der in den Affairen im Hause Toscana engagirten Persönlichkeiten irgend­einen wie immer gearteten Trauungsakt vornehmen darf, ohne zuvor auch die vorrgejegten Kirchenbehörden die Zustimmung des apostolischen Stuhles angerufen zu haben. Triest, 2. Männer. (Orig. +» Telegr.) Erzherzog Leopold Ferdinand erklärte dem Genfer Korrespon­­denten des „Piccolo“, er habe sich von seiner Schwester in Genf nur getrennt, nachdem seine Mission, die Kronprinzessin in Sicherheit zu bringen, vollzogen war. Sein Entschluß, Fräulein Adamovics zu heirathen, fei­felt und unerschütterlich. Wien, 2 Jänner. Orig-Telegr) Wie das „Neue Wiener Tagblatt“ meldet, ist Erzherzogn Maria Yosefa am Silvesterabend nach Dresden gereist, um ihren Trauten B­ater, den König von Sachsen zu beflichen. (Batriarah Georg Branktovicz) Aus Ujviden wird berichtet: Wie die , Matica" aus Barlócza erfährt, it der serbische Patriarch Georg Branfovics vom Schlage gerührt­­ worden. Sein Zustand ist ein gefährlicher. — Der Patriarch sieht im 73. Lebensjahre. Abgeordneter Franz Major.­ Im Befinden des an Blutvergiftung immer erkrankten Abgeordneten Franz Major ist auch heute keine Aenderung eingetreten. Der Patient liegt in hohem Sieber, die Temperatur beträgt 39 bis 40 Grad. Der Leidende, Engelweuigkeiten, Ernennungen. Der Justizminister ernannte­ den Budapester Gerichtshofrichter Ladislaus Hatvany zum Präsidial­­sekretär der Budapester Fön. Tafel. — Der Oberbauminister ernannte : den mit dem Titel eines Bergrathes bekleideten Sektionsgeologen Dr. Franz Skafarzik zum Obergeologen ; den Geologen J. AI. Peter Treib zum Sektionsgeologen ; den Geologen 2. St. Aurel €iffa zum Geologen 1. RI.; den diplomirten Chemiker Michael Korbuly zum Adjunkten bei der E. u. Futterversuchsstation. .. Oeffentliche Dantiaguna) Der Unterrichts­minister spricht öffentlich seinen Dank aus: dem­ Bischof von Begprém Baron Karl Hornig, der für die römische katholischen Schulen seiner Diözese Lehrmittel im Werthe von 821 k bewilligte; dem Grzabt von Wannonhalma Spoly Fehér, melcher für die römisch­­fatholische Schule in Barsány 500 k spendete; der hauptstädtischen Lehrerin Gisela Schmidt, melche eine Saulstiftung von 200 k errichtete , dem ev. Pfarrer von Szeghegy Friedrich Engisc, welcher eine Brämienstiftung von 300 k errichtete. Da der vollkommen bei Besinnung ist, hat heintte etwas Nahrung auf­­genommen. Sein­­ Zustand gibt zu ernsten Besorgnissen Anlaß. In der Klinik des Universitäts-P­rofessors Ketly, wo der Patient mit der größten Sorgfalt gepflegt wird, sprachen auch heute zahlreiche Besucher vor, um sich über das Befinden des franken Abgeordneten zu erkun­­digen. Zum Krankenbette erhielt aber Niemand‘ Zulaß. P­rofessor Dollinger hat heute einen neuen Verband aufgelegt, worauf sich der Patient etwas erleichtert fühlte. Graf Koloman Nátfó .­ Ueber das Ableben des Grafen Koloman N­ATH hat die Familie die folgende Trauer­­anzeige ausgegeben : Sándor Graf Náló de. Nagy-Szent-Miklós, E. u. E. Lieutenant a. D., erbliches Mitglied des ungarischen Magnateraufes, gibt im eigenen Namen, sowie im Namen seiner Gemahlin Esther Gräfin Nats de Nagy-Szent-Miklös geb. Szefin Lipthay de Kisfalud, seiner Schmeizer Erzgebet Gräfin Nato de Nagy-Szent-Miklös und seiner Tochter Bertha geziemend Kenntniß von dem tiefbetrübenden Hin­­scheiden seines innigstgeliebten Großvaters, respeftive Groß-, Schmieger­­und U­rgroßvaters, Sr. Exzellenz des hochgebornen Herrn Kálmán Grafen Nälöde Nagy-Szent-Mitlöäd, Gr. u apostolisch E. Majestät roirklichen geheimen Nathes und Kämmerers ze., welcher am 30. d. M. zu Abbazia nach kurzem s­chmeren Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer heil. Religion, im 81. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen it. Die irdissche Hilfe des theueren Verblichenen wird am 1. Jänner 1903 zu Abbazia nach röm.Fath. Ritus ein­­gesegnet, hierauf nach Nagy-Szent-Miklós überführt, wno selbst am 3. Jänner nach nochmaliger feierlicher Einsegnung die Besießung in der dortigen Familiengruft erfolgt. Die Seelenmeisen werden am 5. Jänner in der röm.-lath. Pfarrkirche zu Volosca, wie in den Patronatskichen zu Nagy-Szent- Mills und DsGCsanad gelesen werden. Friede Seiner Aiche! (Eugen v Rafofi) Minister-Präsident Koloman Széll hat Eugen Raakofi dessen Berufung in das Magnatenhaus in folgendem Schreiben mitgetheilt: Em. Hohmohlgeboren! Ge. kai. und ap. Ton. Majestät hat Em. Hochmohl geboren mit allerhöchster Entschliegung vom 14. De­­zember 1. 93. auf Vorschlag des Demnisterrathes auf Lebensdauer zum Mitgliede des Magnatenhauses allergnädigst zu ernennen geruht. Indem ich Em. Hochgeboren dienon behufs­erfreulicher Kenntniß­­nahme achtungsvoll verständige, gratulire ih­­nen anläßlich dieser Kundgebung der ihre auf dem Gebiete des öffentlichen Lebens erworbenen Verdienste anerkennenden Gnade des Herrschers aufs herzlichste. Budapest, am 31. Dezember 1902. Széll. Dem neuen Magnatenhaus-Mitgliede sind bereits gestern über­­aus zahlreiche Glücwünsche zugenommen. Unter­­ den Oratulanten befanden 11 Minister Ignaz Darányi, Alexander, Hegedüs, Mar Talk, Edmund Mills, Franz Chorin,­­Gustan Belfics, Frau Lenie Benicziy-Bajza,­­ Zsolt Beörhy, Gustan Emich, Roland Hegedüs, Professor Koloman Müller, Franz Heltai, Emanuel Könyi, Sosef Bródy, Friedrich Glad, Arpád Berczit, Karl Ketty. Rakofi hat ferner eine Menge von Gratulationsdeperchen erhalten, so u. A. auch vom P­räsidenten der internationalen Brep-Association Wilhelm Singer. Die Beamten des Zeitungs-Unternehmens Nab­fl’s und das tech­­nische Personal Sprachen unter Führung des Direktors Simon Zilahi, die Mitglieder der Redaktion unter Führung des vere­antwortlichen Redakteurs des „Budapesti Hirlap” Tran­ Csajthay bei Rakost vor, um ihm zu gratuliren. Auf die Ansprache Grajthay's antwortend, meinte Nakofi, er hätte ebenso wenig gedacht, daß er den am Tage seiner Ernennung zum Mitgliede des Magnatenhauses perfekt gewordenen Ausgleich merke wollten müssen, wie er es, sich auch einst nicht hätte träumen lassen, die Herren in seinem eigenen Hanse begrüßen zu können. Das Geheimniß seiner Erfolge sei der Umstand, daß er immer nur eine Sache angestrebt hat, indem er stets Schriftsteller werden und für die Unsterblichkeit arbeiten mollte. Dafür, was er erreicht hat, hat er nicht einen Finger gerührt. &3 hat ihn Stets blos das Ideal geleitet, Schriftsteller zu sein. .Dieses Nodeal hat ihn emporgetragen,­­ dieses deal it das Geheimniß seiner Erfolge. (Ludwig Barthfr.) Ars die leidtragende Familie sind sehr viele Beileidsfundgebungen­ gelangt. Unter Anderen hat Kultus- und Unterrichtsminister Julius Wlaffics seine Theil­­nahme Herrn Ludwig Bardsthy, dem Neffen des verstorbener Dichters, in folgenden Zeilen ausgedrückt: Aus Anlaß des Ableben Ludwig Bartól3, das von den Arbeitern und Freunden des ungarischen literarischen Lebens tief befragt wird, wollen Sie, ich bitte, den Ausbruch meiner Theilnahme entgegennehmen und au vor der Familie bei­m Verblichenen ver­­dolmetschen. Juliuszassics. Die Petöfis Gesellschaft hat über das Ableben ihres Vizepräsiden­ten folgende Parte ausgegeben: Niedergeschmettert von dem unersetzlichen Verluste,mit trauers­erfülltem Herzen meldet die Petöfis Gesellschaft,daß ihr verdiensts­voller,viele Jahre hindurch eifrig wirtender Vizepräsident Ludwig Bartok am­ 31.Dezember 1902 um 7 Uhr Morgen­s,im52.Jk­hr­e seines arbeitsmnen Lebens,nach kurzem«Leiden»verblichen ist.Die sterblichen Reste des Verblichenen werden am 2.Jänner 1903 um ZUhk Nachmittags nach dem Rit 116 der römisch-katholischen Kirche im Leichenhanse an der Kerepeserstraße eingesegnet und ebendaselbst von seinen Angehörigen,Fre­uden und Verehrern zu seiner letzten Ruhestätte geleitet werden.Der Verblicherte wird nicht blos von unserer Gesellschaft betrauert,sondern von Allem die in ihm den lyrischen­ Dichter von tiefer Empfindun­g,den von flammender Liebe für das Schöne,Gifte und ehren durchdrungenen Dramatiker,den unermüdlichen Vorkämpfer der nationalen Ideen gekan1ft und geehrt haben.Budapest,BL Dezember 1902·Segen und Friede seiner Aschel (Todesfälle·)Mittwoch ist hier das Mitglied des Piaristenordens Professor am Budapester Piaristen-Gymnasium Dr.August Schmidt nach langem schweren Leiden Wiss-Lebens­­jahre gestorben.Professor Schmidt,der sich als vorzüglicher Physiker und Verfasser zahlreicher Lehrbüch­er eine­n Namen gemacht hatte, wirkte seit de­m­ Jahre 1859 an verschiedenen Gymnasien des­ Ordens; er war auch vier Jahre hindurch als Privatdozent der Mathematik an der Kolozsvárer Universität thätig.Dr.Schmidt war Vize­­präsident der Math­ematischen und Physikalischen Gesellschaft,Mitglied des Landes-Un­terrichtssenates und der Ungarischen Pädagogischen Gesellschaft Das Leichenbegängniß findet heute,Freitag,Nach­­mittags s Uhr von der Kapelle des Budapester Piaristen-Orden­s­­hand­es statt.—In Wien ist gestern Abends,wie man uns meldet,die Gemahlin des früheren Justizministers Alois Frei­­her-Inn Spens-Booden,Freifrau Antonia v.Spens»3-Booden, im Alter vonS7 Jahren gestorben­. . (Journalisten beim Minister-Präsis denken.)Diejenigen hiesigen Journalisten,die in den jüngsten Tagen anläißlich der Ausgleichsverhandlu­ngen als Spezialberichts­erstatter in­ Wien weilten,erschienen heute korporativ beim Ministers Präsiden­ Jen Szäll,um ihm für jene freundliche Zuvorkommenheit zu dar1kelt,die eri­ 111 Mitten­ seiner politischen Sorgen und Kämpfe in jenen kritischen Tagen den Vertreterxn der Presse gegenüber be­­kundet hat. Im­ Namen der Erschienenen sagte der Abgeordnete Josef Väßi,Chefredakteur des,,Budapesti Naple«,Sr.Exzellenz Dank dafür,daß die Journalisten­ in ständigem Kontakt mit demsls Minister- Präsidenten stehen konnten,I wo durch sie in der Lage warem Ihren Blättern,wenn auch nicht über alle Details des Entscheidu­ngs­­kampfes,sodoch­ wenigstens über den jeweiligen Stand desselben­ Bericht zu erstatten«­­ IJdiuisteo Präsident Száll empfi­clx die Herxenm­übemus freundlicher als eise und dankte für ihre Aufmerksamkeit.Esthat ihm woh­l—sagte er—,daß die Arbeiter der ungarischen Presse ihm in jenen ernsten Stunden ein Stück Ungarn vollgezaubert haben.Es war lehrreich für ihn­,aus ihren Gesichtszügen zu leser,welche­ Wir­­kung die verschiedenn Phasen des Kampfes auf die Vertreter der öffentlichen­ Meinung mach­en.Der patriotische Takt,welchen sie mit der Erfüllung ihres schweren Berufes an den Tag gelegt haben, sei aller Anerkennung werth.ImU­brigen habe er in deß Dele­­girtext der ungarländischen Pressegleichs nichtarbekker erblickt,denn auch sie stehen ja im Dienste des»öffen­tlichen Interesses und er wnt ihnen dankbar dafür, daß sie die Mühen des Kampfes mit ihm vetheilt haben. Er hatte die mpression, als wären die in seiner Umgebung weilenden ungarländischen­ Journalisten seine Hilfstruppen und er sei froh, ihnen jeßt, da er zurückgekührt ist, Die Hand zu drücken und ihnen zu jagen, daß er auch in Hinkunft großes Gemischt auf ihre Mitwirkung legt. Gleichwie diese in Wien verbrachten vier Tage den dahin relegirten Vertretern der­ Breite sicherlich allezeit denkwürdig bleiben werden, sind auch Diejenigen, welche er in Wien um sich lab, seinem Gedächtnisse­ eingeprägt und er wird deren Gonterfei zugleich mit der Erinnerung an allezeit bewahren. Der Minister-präsident reihte dann jedem der Herren die Hand und verabschiedete sie in so liebenswürdiger Weise, wie er sie begrüßt hatte, diese unvergeßliche Zeit anläßlich des Jahreimwechsels ihre Glückwünsche (Die 1848/49er $onvéb 8) machten unter Führung des Ministerialrathes Dr. Ludwig­ Esatäry deputativ beim Minister-präsidenten K­oloman­n 3 EL­ ihre Aufwartung, um ihm darzubringen. Die Deputation bestand außer dem G Sekretär Sigmund Mikar ferner aus den Mitgliedern August Mangraber, Karl Gömöry, Sofef Barfy, Oje Siman (Arad), Samuel Borkély, Stefan Steinbach, Koloman B. Fisher,­ Bela Mateffy, Stanz Schiffer, Ludwig Blaskorih und Alexander Balogh. (Rasierstandsverhältnisse.) Unter der Zeitung des technischen Rath Schäffer wurde gestern die Sprengung der Eisbarrikade bei Roppany begonnen; unter dem Kommando des Hauptmannes Franz Tokodni und des Oberlieutenants Adolf Binder hat gestern eine B­ionnier­­abtheilung das Eis in der Länge von 250 Metern gesprengt; weitere 280 Meter steht das Eis noch fest. In den Wasserstandse- und Eisverhältnissen sind übrigens seine michtigeren Veränderungen zu verzeichnen. Bei Budapest beträgt der M Wasserstand 242 Cm. — Wie uns aus Satoralja-Ujhely berichtet wird, sind der Bodrogfluß und dessen Nebenflüsse in Folge des Thaumetters und des Negens stark angeschmolzen. Die große Bodrogbrücke bei Svm­eg wurde von den Fluthen unweggerilten. Der Minister des Innern gegen die Leichernverbrennung.­ ES wird beabsichtigt, in Buda­­pest einen Leichenverbrennungsverein unter dem Titel „Umbra“ zu gründen. Der Minister des Innern richtete nun heute an die Stadtbehörde ein Deskript, in welchen er sich entschieden gegen das Projekt ausspricht. Für die Gründung eines derartigen Vereins­­— ‚erklärt der Minister — könne weder ein staatliches noch ein soziales Moment und Treffen geführt werden, welches die Zeichenverbrennung als nothmendig erscheinen ließe. Hingegen sind Argumente vorhanden, welche die Verbrennung mensclicher Leichen als unstatthaft erscheinen lassen, denn die Verbrennung würde in allen Staatsbürgern, welche die Ansichten des projektivten Vereins nicht theilen, das Gefühl religiöser Pietät verlegen und wűre sogar unter Umständen geeignet, die Eintracht und die Ruhe in der Bev­völkerung zu stören. Außer diesem, auf der Auffassung der katholischen Religion beruhenden Gesichtspunkte steht­ auf das Strafgesetbuch der Sade im Wege, da die Mederden und das Beweisverfahren bei Verbrechen gegen das menschliche Leben in zahlreichen Fällen nur durch die Erhummrung der Leiche möglic­ht. Die neuen Statuten der Vester Lloyd- Gesellschaft. Die Beiter Lloyd-Gesellschaft hat mehrere Statuten-Modifikationen­­ vorgenommen und beim Magistrat behufs­befürwwortender Unterbreitung an den Minister des mern ein­­gereicht. Der Magistrat hat­ diesem Ansuchen bereits entsprochen. (Steftinische Straßenbahnlinie zum Farlaz­­reter Friedhofe.) Der Minister­ des Innern hat den Beschluß der Stadtbehörde genehmigt, mit­­ welchem sie das zur Verlängerung der Tarlasreter Straßenbahnlinie bis zum dortigen israelitischen Friedhofe erforderliche öffentliche Terrain überließ. Mit Bezug auf die Details dieser Linie hat der Minister den Vorbehalt gemacht, die Entscheidung, exit, auf Grund der­ administrativen Begehung zu treffen. Gleichzeitig fordert der Minister des Innern Die Stadt­­behörde,auf, dem Handelsminister die Detailpläne zu unterbreiten , von ihm die Anberaumung der administrativen Begehung zu erbitten. Die Glashausi­erk Der Handelsminister hat in der Angelegenheit der Glashaufirer eine Entscheidung getroffen, der­ zufolge keinerlei Haufirbegünstigung für­ das Glasergewerbe bestehe, somit das Haufiren mit Glasmaaren in Budapest sowohl ungarischen als auch österreichischen Staatsbürgern verboten it. Der ambulante Verlauf von Glas kann blos auf Grundlage einer Wander-Gemerbelizenz betrieben werden. Die unerläßliche Bar­bedingung hiezu ist jedoch, daß der Betreffende sein Gemerbe thatsächlich ambulant, d. i. im verschiedenen Ortsschaften und Loyalitäten, provisorisch betreibe. Wenn jemand jedoch sein Gewerbe ausschließlic in einem Orte, beispielsweise in­ Budapest ausübt, so­ sind für ihn die Lofal-Gewerbestatuten maßgebend, „und äivar sowohl mit Bezug auf die Ge­werbelizenz, als auch auf die Besteuerung u. s. w. Zum Schluffe empfiehlt der Minister den Gemerbebehörden, die oberungarischen, namentlich floratischen ambu­­lanten , Gemerbetreibenden­ dieser Branche — die ihr Wander­­ge­werbe in Oesterreich nicht betreiben dürfen — wohlmollend zu behandeln, da sie nur durch das Wohlmollen der Behörden von der Auswanderung zurückgehalten werden können. (Der Munizipal-Wusschuß des Pester Komitats) hält am 12. d. M. seine erste ordentliche Kongrega­­tion im neuen Jahre. Der erste Tag wird ausschließlich dem Jubiläum des Bizegespans Ludwig v. Benticzty gewidmet sein. (Statistohie) Der Demokratenfluc im VI. Bezirk hat für die Nothleidenden abermals 1000 Sad Kohle gespendet. Die Kohle wird am Sonntag, 4. d. M., vertheilt werden. Die­ An­weisungen werden den Armen von der VI. Bezirksvorstehung aufgefolgt. Die Kohle wird ihnen unentgeltlich ins Haus gestellt. (Wiedereröffnung eines Gymnas­iums.) Das Gymnasialgebäude in der Damjanich-uteza Nr. 43, welches bekanntlich in Folge Baufälligkeit vor den Weihnachtsfeiertagen geschlossen werden mußte, wird, nachdem die Schäden ausgebessert wurden, morgen seiner­­ Bestimmung wiedergegeben. Heute fand die behördliche Beaugenscheinung statt. Die neue Tausender Bank­note.­ Die Original Entwürfe und Detailzeichnungen der figuralen und ornamentalen Theile dieser Note wurden von dem Wiener akademischen Maler Heinrich Lefler gemeinschaftlich mit dem Architek­en Sofef Urban angefertigt, während den fünstlerischen Figurenstich, wie bei den Fünfzigern und Hundertern, der akademische Kupferstecher Ferdinand Schtenbök ausgeführt hat. (Aus dem Nationaltheater) Der Direktor des Nationaltheaters Alexander Somló hat den früheren Ober­­regisseur des Vigkindaz Béla Mátray-Betegh und den Schauspieler des genannten Theaters Emerihd Bethe für das Nationaltheater engagirt. (Kaffenbohrer in der Provinz) E3 .wurde bereit­ ‚gemeldet, daß in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember v. a. in das Steueramt in Nagy-Räroly eingebrochen wurde Cs wird erst fest befannt, daß die noch nicht eruitten Thäter ins­­gesammt nicht weeniger als 186.000 K gestohlen haben. Der Einbruch in die Kaffe wurde durch Heraussprengen der Schlöifer bemerkstelligt. (Kurrentirte EChedfäliher) Die Züricher Poli­zeibehörde theilt der Budapester Oberstadthauptmannschaft mit, daß der 150jährige, aus Marseille gebürtige Kommissionär, Paul Arnaud zum Schaden eines Züricher Bankhauses auf Grund eines nachträglich als gefälscht erfannten Cheds den Betrag von 12.583 Franz behoben hat und hierauf flüchtig gemorden ist. (Selbs­tmordversuch im Bolizeiarrest.) Geitern Abends wurde der A6jährige Tischlergehilfe Albert Fogarafi wegen ärgernißerregender Zeruntenheit auf der Straße zur IX. Bezirkshauptmannschaft stellig gemacht und in den Bolizeiarrest gestedt­, um da seinen Rausch auszuschlafen. Kurze Zeit darauf bemerkte der Wachposten, als er durch das an der Thür der Zelle angebrachte Gudloch blickte, den Zruntenbold mit einem Sadtude am Pentterfreuze hängen. Der Posten alarmirte die Wache, worauf der bereits bewußtlose Fogarafi abgeschnitten und ins Leben zurüc­­gerufen wurde. Der Mann schlief sodann ein und erwachte erst heute Früh. Er hatte seine Ahnung von dem Gelbitmordversuche. Brandmwunden erlitten.­ Die Private verwitwete Frau Andreas Loncsef war gestern in ihrer Wohnung, Dob­­utcza Nr. 110, mit der Zubereitung des Eisens­­ beschäftigt. In der Küche hielt sich auch ihre kleine Nichte, Die dreijährige Margit auf. Später blieb das Mädchen für kurze Zeit allein, da Frau Lon­­cset auswärts zu thun hatte. Als sie zurückam, fand sie­ die Küche mit Dualm erfüllt und die Margit, die der Gluth des Sparherdes nahe gekommen war, in Slanımen stehen. Bei dem Bemühen,­­das Feuer zu erieiden, erlitt Frau Loncsek schwere Brandmunden. Das Mädchen weist lebensgefährliche Verlegungen auf. („Süggedlen Magyarordäg“ und die U­nab­­hängigkeits-P­artei) Das politische Tagblatt „Flüggetlen Magyarorkäg“ veröffentlichte jüngst einen von zahlreichen Abgeord­­neten der Unabhängigkeits-Partei unterfertigten Aufruf, in welchem die Parteigenossen zur Unterstüßung­­­ieses Blattes und zur Zeich­­nung von Mittenscheinen im Unteresse des Blattes aufgefordert werden. An Folge dieses Aufrufes it, wie bereits gemeldet, der Präsident der Unabhängigkeits-Partei Franz Kossuth aus dem Redaktionsverbande des erwähnten Blattes ausgetreten. Diese An­­gelegenheit beschäftigte auch die gestern stattgehabte Konferenz der Unabhängigkeits- und Achtundvierziger-Bartei, in welcher erklärt wurde, daß einzelne­­­arteimitglieder nur jenen Theil des jüngst von "Független I Ragyarorbág" veröffentlichten Aufrufes unter­­schrieben haben, der sich auf die Unterstügung des Blattes als eines die politische Richtung der Partei fördernden Organs bezieht. Jenen Aufruf der Direktion der Mätiengesellschhaft aber, welcher auf die Zeichnung von Mtienich einen Bezug hat, haben sie weder gefannt, noch auch übernehmen sie die Solidarität mit dessen Inhalt. Der Ab­­­­geordnete Lud­wig Hentaller ist gleichfalls aus dem Verbande der Redaktion des , függet­en Magyarorkäg” ausgetreten. 22.000 £ronen gestohlen.­ Heute Nachts wurde in Maglöd, einer in der Nähe der Hauptstadt gelegenen Gemeinde, ein großer Diebstahl verübt. Dem nach Eger zuständigen, in Maglöd zu Gaste weilenden Spiritushändler "Elias Fichtenlaub wurde eine Brieftasce mit dem Inhalte von 22.000 Kronen gestohlen. Fichtenlaub wollte nämlich von Maglöd nach der Hauptstadt fahren, um hier den Zug nach Eger zu besteigen. Er nahm in Maglöd einen Wagen und übergab dem Rutscher seine Handtasche, welche auch die Brieftasche mit dem Oelde enthielt, um diese auf dem Bad unterzu­­bringen. Kaum waren sie einige Minuten gefahren, als der Kutscher plöglich vom Wagen sprang mit dem Rufe: „Herrgott, die Tasche ist zu Boden gefallen! Ich hole sie aber sogleich.” Merkw­ürdigerweise schienen im selben Momente die Pferde scheu geworden zu sein, denn sie rasten mie toll weiter und erst nachdem 400—500 Schritte zurück­­gelegt waren, gelang es Fichtenlaub, sie zu bändigen. Er lennte nun den Wagen zurück, um den Kutscher entgegenzufahren, dessen Namen er laut tief. An die betreffende Stelle zurückgelangt, fand er wohl nicht den Kutscher, aber die Neijetafele z­erbrochen und der­ Brieftasche mit den 22.000 k beraubt. Fichtenlaub war es nun klar, daß er das Opfer eines in vorhinein geplanten Streiches gemorden sei; er fuhr sofort nach Maglód zurück und erstattete bei der P­olizei die Anzeige. Der Polizei gelang es, den dieblichen Kutscher Peter Bitró bei seiner Geliebten Therese Szilvás, mit der­ er eben flüchten wollte, dinafest zu machen, noch bevor er von dem gestohlenen Gelds­eimas verausgabt hatte. (Die deutsche Zuschrift des Auditors.) Süngst wurde berichtet, daß ein E. u. f. Militär-Auditor in Kaposvár die dortige Polizei um die Zustellung einer in­ deutischer Sprache ab­­gefaßten Vorladung an einige Bürger ersuchte, melde als Zeugen vor dem Auditor erscheinen sollten. Die Polizei vermittelte den vor­­geladenen Zeugen die Zutrift des Auditors, darunter auch dem Kaposväter Kaufmann Darnay, welcher jedoch erklärte, daß er die deutschen Zuschriften des Auditors nicht verstehe und auch nicht beachte, da er als Bürger nur durch­ die Zivilbehörde vorgeladen und nur mit Vermittlung der Zivilbehörde durch den Auditor vers­tört werden künne. Die Antwort hierauf war eine schroffe, wieder in deutscher Sprache gehaltene Zuschrift des Auditore, welcher unter Berufung auf das österreichische Strafgefegbuch die Verhaftung und Vorführung Darnay 8 „anordnete!” Darnay, der Stadtrepräsentant ist, interpellirte hierüber den Bürgermeister und bat um die Einleitung einer Untersuchung darüber, warum die P­olizeibehörde dem Auditor zur Vek­ürzung seiner — Darnay’8 — bürgerlichen Rechte hilfreiche Hand geboten habe. Der Repräsentantenkörper der Stadt Rapospor erbrachte nun in dieser Angelegenheit — wie „Bud. Hirl.“ berichtet wird? — den folgenden Beschluß: Die Stadtrepräsentanz spricht über das Vorgehen der Polizeibehörde, wonach diese eine in deutscher­ Sprache abgefaßte Zuschrift übernommen und die Hand dazu geboten hat, daß die Rechte der Bürger verkürzt werden, ihre Mißbilligung aus und beschließt ferner einstimmig, den Stadtmagistrat mit einer Eingabe an die Komitatskongregation zu betrauen, das Komitat­ möge an das Parlament eine­rpetition richten, daß die Bürger vor­ solchen und ähnlichen militärischen Uebergriffen geschüßt und die Militärbehörden angemieten werden, sich in Hin-­ Zunft ähnlicher Gesegmicrigkeiten zu enthalten. Ballonfahrt. Wie man uns aus Csorna, berichtet, ist der Ballon „Meteor“ mit Fräulein Forefine, Schreiber, Herrn Bilfem Schreiber um Hauptmann! Hinterstoißer gestern um 8 Uhr Früh in Wien beim Arsenal aufgetiegen. Der Ballon nahm seinen Kurs über Bruch und­ Halbthurn und landete Platt in Csorna. (Gin Turifhmwindel) Die russischen Sportkreise­ sind — mie man uns aus Moskau telegraphirt — durch einen Vorfall, der sich vor einigen Tagen auf dem Mostauer Rennplage zugetragen hat, außerordentlich alarmirt. Angemeldet war der Schimmelhengst „KRrutoj“, der si bei den Fachmännern keines besonderen Renommees erfreut, troßdem aber zur allgemeinen Niederraschung das Rennen spielend gewann. Wie sich indessen herausstellte, war statt des Hengstes „Kreutoj“ ein anderer Schimmelhengst, „Lord“, eingeschmuggelt worden,­­ der auf den russischen Rennbahnen von wiederholte Siege errungen hat und auch in diesem Falle seinen um drei Jahre jüngeren Kon­­kkurrenten leicht­ schlug. Das­ Pferd­­ war­ derart zugestußt worden, daß e8­ dem andern zum Vermechseln ähnlich sah.­ Beide Pferde gehören einer­ Gesellschaft, die einen bedeutenden Rennstall unterhält. Sowohl der Beliser des Nennstalles, al auch der Yodey, der das falsche Pferd ritt, werden strafgerichtlich verfolgt. Wetterprognose der Königlich­ung. rifgen Neihsanstalt für Meteorologie und Erdmagnetism­us. Bei beträchtlicher Abkühlung in der Nacht trockenes Wetter vorausfigtlich. — Mittagstemperatur, + 4.706, Berfer-Teppiche courant, billig bei Stein, Elisabethplag 16. Theater für Heute: Nationaltheater: "Halälos csönd", — Königliches Opernkrauz: „Tristan és Izolde“, — Lustspieltheater: „A brezoväczi hős", — Bolfs theater: „Bob Kerczeg*.­­ Magyar Szinház: „Niniss“. — Urania-Theater: , Megváltás". Gerichtshalfe. Die Benügung einer fremden Fahne ein Diszi­­plinarvergehen. Das Disziplinargericht der Marosváfarhelger Advokatenkammer hat — wie , Ügyvédet Lapja“ mittheilt — die Bep­­terezeer Advol­ten Dr. Karl Lang und Gustav Kn­o­pp wegen Dis­­ziplinarvergehens gemäß Punktes b) des § 68 G.A. XXXIV : 1874, begangen durch die unwiderrechtliche Benotung einer fremden Fahne, unter­ Anklage gestellt. In der Begründung dieses Beischlusses heißt es unter Anderen : Die Angeschuldigten sind laut dem mitgetheilten Urtheile vom Stadthauptmann in Beßtereze wegen miderrechtlicher Bewüsung einer fremden Fahne rechtskräftig verurtheilt worden. Die Bewüßung der in Nede stehenden Fahne scheint nach der Weußerung der Angeschuldigten eine tendenziöse ge­wesen zu sein, da die Ges­nannten als ungarische Advokaten den Eid der Treue zu Ungarn und dessen Ü­erfassung geleistet haben. Indem sie nun durch die unwiderrechtliche Bewüsung einer fremden Fahne eine Meder­tretung gegen den Staat begangen, haben sie sich auch gegen die Advokaten-Standesehre vergangen, denn beide Vend­aten sind zufolge ihres Gides verpflichtet, die Gefete des „Staates und die Farben der ungarischen Nation zu respektiren und sie wären ver­­pflichtet gewesen, all dasjenige zu vermeiden, was mit ihren vom Gefege vorgeschriebenen Aufgaben im Widerspruch be­steht. Der Umstand, daß die Genannten statt der ungarischen Nationalfahne eine blau-rothe, sonach eine fremdfarbige Fahne ausgesteht haben, legt nicht, nur dafür Zeugniß ab, daß sie die wichtigen Gefege des Staates nicht respettiren mollten, sondern auch dafür, daß sie gegen die ungarische Nationalfarbe und damit gegen die ungarische Staatsidee in unpatriotischer Weise zu­ demonstriren beabsichtigten, in Folge besfen sie sich beg oben ermahnten Disziplinarvergehens schuldig gemacht haben. Die tTön. Kurie hat vor einigen Tagen­ diesen Anklagebeschluß aus den Motiven desselben bestätigt. Telegramme des „Befter Lloyd“, Frankreich, Mom, 2. Jänner. Originelegr) Beim Empfange der französischen Kolonie hielt der französische Botschafter Barire eine Rede, in der er sagte, er­chage sich glückich, zum festen Aufbau des Friedens und der Freundschaft zwischen Ita­lien und Frankreich beigetragen zu haben. Das neue Jahr möge wie das verfloffene dem Austausche von Beweisen gegen­­seitiger Sympathie und gegenseitigen Vertrauens gewidmet sein. Diese Befreie seien derart, daß die Erinnerung an minder glückliche Tage heute als Anachronismus erscheine. Großbritannien und Irland. Der Durbar in Delhi. Delhi, 31. Dezember. Unter großer Prachtentfaltung wurde die Krönung König Eduard’S in dem herrlichen Amphi­­theater verkündet, in welchem seinerzeit Königin Viktoria zur K­aiserin ausgerufen wurde. Ungefähr 15.000 P­ersonen nahmen an dem Durbar t­eil. Nachdem der Vizekönig auf dem mit goldenen Xömen verzierten Throne Plag genommen hatte, verlas der Herold die Proklamation. Der Vizekönig hielt sodann eine Ansprache, in welcher er sagte, auf dem Durbar sei fast ein Fünftel der ganzen Menschheit vertreten. Alle beugen sich vor dem einzigen Throne. Eine solche Herrschaft zu gewinnen, sei ein großes Werk gemesen, sie aber zu einem einzigen Ganzen zusammenzuschmeißen, sei das größte Werk.­­ Der Bizetenig verlas sodann die Botschaft König Eduard’s, marin berselbe seinem Wohlwollen für Judien, seiner Anerkennung für die von den indischen Truppen geleisteten­ Dienste ;

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