Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1906 (Jahrgang 53, nr. 149-174)

1906-07-02 / 149. szám

=: » (Emzelnc Nummern m Budapest 6 Heller, in der ER s Heller in allen Berjifeihfotafen.) | dont Enge. Die Stellung des Grafen Goluc­otwoft. Wien, 2. Juli. Orig.-Telegr.) Gegenüber den immer wieder sich erneuernden Gerichten von­­ der, bevor­­stehenden Demission des Ministers des Auswärtigen Grafen Solohomski kan nach zuverlässigen Informationen ver­sichert­ werden. Daß der Minister wid: mit Rücktrittsgedanken ger nicht beschäftigt. Er­st weder amtsmüde, noch gibt e irgend einen sachlichen Grund, der ihn Derzeit zur­­ Demission beimegew­esen. In der ungarischen Delegation war es eigentlich num eine Heine Gruppe — die der Volk­partei angehörigen Delegirten —, die »­ sich­­ in feharfen­­ Angriffen gegen ihn gefiel, während die anfängliche Unfreu­ndlichkeit der anderen Gruppen nach den Toyalen Erklärungen des M­inisters über seine Haltung in der ungarischen Krise einer freundlichen Stim­­mung Bin machte, in der österreichischen Delegation aber gab es eine ernste Anfechtung der WBolität des Grafen „ Golubjowski überhaupt nicht. " Parlamentarische Gründe an eine Demission. sind. also nicht, vorhanden, Was...aber die Entschliegungen Sr. Drajestät betrifft, so haben eingeweihte ‚Personen Den Eindruck, daß in den Sphären der Krone Die Eventualität eines Wechsels in der Leitung der aus­wärtigen Bolitit nicht erwogen wird, Das „Fressidenblatt” gegen Bitreich. Zu den Ausführungen in Betreff des gegen den Kriegsminister Pitreich gerichteten Arrtikels des Yen bemerkt das erwähnte Dlatt, daß die V­ermuthungen in Bezug auf den Ursprung Dieses Artikels vollständig irregehen. Sie entstanden der Feder eines seiner militärischen Mitarbeiter. Parteikonferenzen. Die Unabhängigk­eiten- und Adtund­­pierziger-P­artei wird­­ heute Abends 6 Uhr eine Konferenz Halten, in welcher der Hörerentwurf verhandelt werden wird. Aus dem Klub der Nationalitätenparteien. Im Klub der Nationalitäten Fam­es gelten anläßlich­ ‚der­­ Berathung über Die einzureichende Aöreffe zu einer sehr lebhaften , Diskussion, welche namentlich duch die Saltung der Serben anb­erufen wurde. Einen Moment hatte es sogar den N­ufschein.­­ Die ER Original Korrespondenz des „Peter Floyd“,­­­in Wien, 1. Juli, im Jahre 1904, wurde auch in den Dies­­maligen Delegationsverhandlungen über das Heerespräliminare die Regimentssprache wieder zum Gegenstande recht­­r Erörterungen gemacht, treter der Während die Ber­­m nichtdeutschen Nationen die in Absicht auf eine intensivere Pflege der Regimentssprache seitens der Offiziere und Kadeten sogar no­chfiekten Maßnahmen getroffenen. BVerfügungen. heitlichkeit der Armee selbst gefährdet des Kriegsministers zum Theile vollauf billigten, gemeinsamen zum Theile or­­­dentiichen, Wolfsstammes im diesen ein schweres Gravamen. ES wurde dem Kriegs­­minister der Vorwurf gemacht, daß­ durch­ derlei Verfügungen die Einheitlichkeit der Armeesprache und damit auch die Ein­­und bedroht werde, daß michtdeutschen Nationen offen der Tüchtigkeit des Heeres gerionen gemacht werden und dergleichen mehr, ja, es fehlte sogar nicht an der Beschuldigung einer deutschfeindlichen Haltung seitens des und Augen springend, Kriegsministers, dieser wenn ist. Die auf Konz man die betreffenden Maßnahmen eben nicht mit aus dem Gesichtswinkel engherziger und­ einseitiger Barteipolitik beurtheilt, sondern nur ein wenig auch auf deren Motive und Zwecke untersucht. Da wird man sofort finden, daß der Kriegsminister sich Hiebei keineswegs von politischen Tendenzen leiten ließ, sondern einzig wand. lathkerın Das: ELET ÜT teje wnierefTer und "Dienstlichte LAGE im Auge hatte, wozu er doch verpflichtet ist. Daß die Offiziere jener Truppenkörper, deren Sprache nicht 785. deutsche­n­, zur Erlernung der Monumentssprache ver­halten werden, it durchaus Fein Novum. In Dieser Hinsicht Find Schon im Laufe des vorigen Kahr:­­Hunderts zahlreiche Erlässe und Verordnungen ergangen, und, wenn sich. Der gegenwärtige‘ " I Inhaber Des Kriegsportefeuilles veranlaßt sah, Diese Verordnungen in Erinnerung zu bringen und auf die Kenntnig der Regiments­­sprace seitens der Offiziere ein besonderes Gewicht zu legen, 10. hat Dies seinen guten Grund. Sst es doch im Hinblick auf die dermaligen, so Hoch gespannten Anforderungen an die Ausbildung der Truppe nothwendiger als je, Daß­­ der Offizier mit dem Manne in seiner Muttersprache verkehren kann. Die moderne Gefechtsführung verlangt die individualisirende Erziehung der Soldaten zu selbstthätigem Handeln, diese ist aber an die­­ Vorauslegung geknüpft, daß der Offizier als Auftrufter die Sprache des Truppen- Tervers — fennt. Ebenso ist Diese. Kenninig and) für eine rationelle Ausbildung der Mannschaft im Feld­­dienste unerläßlich, denn es ist einleuchtend, daß Der der deutschen Sprache nicht mächtige Soldat, wenn er sich auch noch so jeder bemüht, kurze Meldungen in deutscher Sprache zu erstatten, im Felddienste, im Gefechte u. f. mw. gewonnene Eindrücke deutsch doc niemals so darzustellen vermag, wie er sie aufgenommen hat. Dadurch entstehen aber mit 7 ölt [eight anrichtige Meldungen, a und Störungen, welche oft sehr nachtheilige Folgen haben können. ist es gewiß besser umb verläßlicher, seiner Muttersprache die Meldungen erstattet, und daher nun auch der Empfänger, derselben diese Sprache verstehen, Für den­ Unterabtheilungskommandanten it die Kenntnik der Regimentssprache überdies auc deshalb sehr werthvoll, eil er dad und in der Lage it, ‚mit feinen, nicht Deutsch prechenden Untergebenen unmittelbar dienstlich zu verkehren, was nicht mir für seinen Einfluß und seine Ein­­wirkung auf die Mannschaft überhaupt sehr förderlich it, sondern auch­ für eine vorurtheilslose Ausü­bung des Dis­­ziplinarstrafrechtes in Betracht zu. Schließlich unterliegt es wohl seinem Zweifel, daß der Offizier das Vertragen und die Anhänglichkeit der Mannschaft viel eher geminnt, wenn er mit derselben in ihrer Muttersprache verlehren kann. Jeder Offizier, der­ schon einen Feldzug mitgemacht hat und vor dem Feinde m­­it, weiß, welch haben Werth, und welche mächtige Wirkung in schwierigen Sagen und in Britischen Augenblicken ein Appell und eine Aufmunterung an die Mannschaft in ihrer ‚Drustersprache hat, wie sehr Dadurch ihr Muth und ihre Opferwilligkeit angespornt und , gehoben, ihre Ausdauer verändert wird. Und noch Eines. ‚Die bevorstehende Einführung der zweijährigen P­räsenzdienstzeit bedingt eine noch intensivere und eingehendere Ausbildung der Mannschaft, damit das Ausbildungsniveau der Truppe nicht herabsruft ; eine solche läßt sie aber doch nur dann erreichen, wenn der Instruttor mit dem Soldaten Direkt, d.­h. in­­ seiner Muttersprache verkehren kann? Aus alledem erhellt doch wohl zur Genü­ge, mie wichtig, ja unerläßlic nothwendig Die Kenntniß der Regimentssprane für den Offizier . Details zu berathen "haben wird, als­­ ob die Serben ,auc;dem­ Klub raus» treten wollten Nuch wurde darüber , distutirt, ob nicht jede von­­ den Nationalitäten einen eigenen Moteßentwurf vorlegen sollte. Mit großer Mühe gelang es, ein von den radikalen Serben vorgeschlagenes Amendement in gütlicher Weise abzulehnen und einen einheitlichen Moreßentwurf auszuarbeiten. Im Klub der Nationalitäten ist vielfach die Meinung verbreitet, daß die Serben früher oder später aus diesem Klub austreten werden. Der Donaustreit: Kanal. Handelaminster Rosjuth hat nach­ der in Angelegenheit Des Donau-Theit-Kanals stattgehabten Enqueite ein engeres Komite ein­ asießt, "welches die aufgetauchten Fragen und Vorschläge in ihren Mitglieder Dieses Komitee sind unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Josef Szerén­yi die Herren: El Hieronymi Cöm und Mitlós Leopold Faragó CugenRkRvailay Georg NRupcsics, Aladár Kovácsa Sebestyén, Richaro Rapaics, Julius Klein und Staatsz bagn-Direktor Friedrich Glatary. Da der Minister besonderes Gewicht darauf h­at, daß die in Nede stehenden Fragen je rascher geklärt werden, wird das Komite seine Tätigkeit schon im Laufe dieser Woche beginnen. Die erste Lisung findet Freitag Nachmittags 5 Uhr statt. @ Mud Den Ausschüssen des Abgeord­netenhauses. Bolfswirtsshhaftlicher Ausschuß. Der volkswirthschaftliche Ausschuß des Abgeordnetenh­auses hielt heute vormittags 11 Uhr eine Lisung, in welcher an Gielle des abwesenden­­ Grafen Theodor Batthyany Béla $51d es präsidirte. Bon Seite der Regierung waren a­mwesend: Handelsm­inister Franz Kossuth, Aderbaum­minister San Darányi, die Staatssekretäre Sofeh Szterenyi und Béla Mezöff o, die Ministerialkäthe Ivan Dttlif um Thomas Bird, Se­ktionsrath Wilhelm Lers. Zur Verhandlung gelangte der Geietentwurf über die Sparti­­fulierung des mit der Schweiz geschloffenen Handel Vertrages Ref­a Graf Arvd Teleki führt atz, das. der vorliegende Vertrag Ins von der früheren Negierung gegen­­ das Bejeg geschlossen wurde. Das Abgeordnetenhaus steht nun vor­ der Situation.­­Diesen Vertrag entweder im Ganzen anzunehm­en, oder im Ganzen zu ver­werfen. Sehr ge­wichtige wirthschaftliche und politische Sinteressen sprechen dafür, daß der Vertrag angenommen werde. Der Referent beleuchtet sehr­ eingehend die Bestimmungen des Vertrages und empfiehlt die Vorlage zur­ Annahme. Handelsminister Franz Roffrath überreicht eine vom Minister des Neußern Grafen Golubowski und von dem Vertreter der sch­weizerischen Regierung unterschriebene Deklaration, laut welcher dieser B Vertrag, der ursprünglich am 1. Juli hätte ins Leben­ treten sollen, exit am 1. August [I 3. ins Leben­­ treten, die ‚Giftigkeit des gegenwärtig bestehenden Provisoriums aber bis zu jenem Termin erstrebt werden wird. " Diese Deklaration wird nachträglich dem Texte des Vertrages anzufügen sein. Der Minister, bemerkt­ weiter, daß ein amtliches Exemplar dieser Deklaration in ungarischer Sprache tertigt ist, und daß der Minister des Neußern und der Vertreter der schweizerischen Negierung all dieses ungarische Exemplar unterschrieben haben. Der Winister hat es am Plage gefunden, diese Thatsache hervorzuheben. Der Ausschuß nimmt dies mit Freude zur Kenntniß, nimmt die Erklärung des Handelsministers in das Protofoll auf und accetpirt die Deklaration. Bei § 1 beantragt Handelsminister Franz Kofffurth einen Bufag,­­ laut welchem unter dem Ausdruck „Autonomer Rolltarif“, welcher in dem Vertrage vorkommt, wer auf Grund des $ 2 des &.­U. III. 1906 ins eben getretene autonome Volltarif zur verstehen sei, welcher identisch it mit dem den Vertragsverhandlungen­ zu Grunde gelegten Voltarif. Unter dem Ausdruch „österreichisheuiger reiches Zollgebiet“, welcher in dem Vertrage vorkommt, seien­ jene Gebiete an werliegen, in welchen im Sinne des § 68 ©. U. XII: 1867 und des § 1.©­ U XXX : 1399. die­ der Resiprogität entsprechenden are aufrechterhalten werden.“ Dieser Nachtrag " bef ist den Charakter einer Netzfeststellung und hat den Zmed, die Nechtelage zu filtern. Diese Verfügung it deshalb nothwendig, dam­it Der Vertrag, dessen Tert nicht geändert werden kann, mit den in Geltung stehenden Gesegen Ungarns in Einklang gebracht werde. Der Ausschuß nimmt auch diesen Nachtrag an und acceptirte dann den ganzen Gefegentwurf im Allgemeinen und in den Details. 3 folgt nun die Verhandlung der mit der­­ Scheiz ge­­schlasinen V­eterinärkonvention. Zoltan Szilasjy beleuchtet eingehend den Inhalt der Konvention und empfiehlt dieselbe zur Annahme. Aderbaum­inister Sana Darányi hebt die Bartheile der neuen Konvention im Vergleiche­n mit Der früheren hervor. Die Schmelz gerinnt von Gesichtspunkten unseres Ex­ports immer größeres Interesse und es ist zur hoffen, daß die Ausfuhr dahin von Fahr zu Sahr zunehmen werde. Im Bertrage ebenso, wie am Schlußprotokoll tommnt auch der Ausbruc'Desterreiy-Ungarn vor. In dieser Beziehung erträttt der Minister, Daß dieser Anspruch in fünftlichen Verträgen vorkommt, aber im Uebrigen geschieht sowohl in der Konvention, wie auch in den Schlußprotoforien eine Kontradistinktion zwischen Ungarn und Desterreich, zwischen ungarischen und österreichischen Importeuren, so daß die Gelbstständigkeit Ungarn auch auf Dem Gebiete Des Veterind twesens vollständig” zum Musdrude Fommi. Vebrigens. ist Dasjenige, das bezüglich des Handelsvertrages aus­gesprochen EN naturgemäß auch bezüglich der Veterinsk­­onvention auszusprechen. Nach einer Bemerkung Emanuel Strahl­s wurde die Kon­­vention im­ Allgek­einent und in den Details angenommen­­.Die Kandidaruung Böca Barabas’imv­I.Bezirk. Gestern NachmittagZ hielt die Unabhän­gigkeits-Partei des hauptstädtischen VII.Wahlbezirk Se­in­e Generalversam­mlung,in welcher Belchkrc­as neuerdings zum Abgerechneten Kandidaten der Partei pso klanxirtums-de .Anwesend wamielwar Jooser ihler. Den­ Borfip führte Kultus Földiak :Boofeiffer Géza Földes wies­ auf den männlichen Entschluß Béla Barabás hin, der es fü­r seine Pflicht erachtete, auf­ jenem Beischlusse zu beharren, das Mandat des VII. Bezirks zu behalten und auf das Arader Mandat zu verzichten. Er beantragt, Béla Barabás als den Abgeordneten-Kandidaten de VIE Bezivis zu betrachten (lebhafter Beifall) und Alles für den glänzenden Sieg Barabás­ aufzubieten. Julius Altenburger erklärte sie namens der Bugl der Wähler für Die Kandidatur Barabás :: Sole Kelemen gab "ie te Erklärung ab, daß er von 160 Wählern betraut sei, der Anhänglichkeit an die Sühne, Béla Barabás' Ausdruch zu verleihen. Nachdem Dr. Aerander Erók Dr. Rudolf Baltó, Bernhard Rei und mod mehrere Redner sich für Die Kandidatur Dara­abäs’ ausgesprochen hatten, verlieh Dr. Heinrich Szerdahelyi der Ansicht Husdrud,­ aus der verspäteten Resignation Berabas' jet Die­sfolgerung abzuleiten, Daß er das Nrader Mandat behalten wollte. Ban möge Daher Barabás nicht Drängen, das Elisabethstädter Mandat zur acceptiven, sondern­, man möge einen anderen Kandidaten, suchen. Als geeignetste Persönlichkeit für­ die Gadnütdatur hält Melner Karl E­ötvös (Stürmischer ReifeW), dessen politische Bergangenbhett,­­ reicte Fäbik­­tetten, großes­­ Ansehen und­­ desfen außerordentliche Popularität, sowie desfen ‚Kampf für­ die wahren Judeent . ‚gleichermaßen dafü­r sprechen, dab der VII. Bezirk! Karl­ Götvös mit ‚seinem­ Bertranen auszeichne und dieg, umso mehr, als­ aus dem nach­ dem­­ neuen­­ System­ arbeitenden Abgeordnetenhaufe Diese zur den nase Be Seitalt nicht fehlen Dürfe. — Obzwal die Worte Dr Szerdahelyts von zahlreichen Anwesenden mit­ lebhafter Zusti­m­atiAe aufgenommen worden waren, begab nch dennoc­h Bürgersc­hullehrer­ Gillanpge zu ihm und forderte ihn­ auf, wenn ‚er anderer Ansicht sei als die Uiebrigen, den Play zu räumen, der ihm nicht gebühre. Diese Worte Gillanyi'z erregten vielfach lebhaften Nesens. Viele Mimwesende nahmen Dr. Saedrdpabelygti­energie in Schus, roorauf,sich ein, heftiger Wortwechsel entspann, der zu­­ einem, Standare aufquarten drohte. Der Stotiche­nfall entete übrigens Kam­it, daß die Majorität Szerd­d­­helyis Antrag nicht acceptirte, sondern Béla Bara­b­­á­s. zum Mitgeordn­etenkandidaten des hauptstädtischen VII. Bezirks nominirte. Barabás wurde von­ seiner Kan­didation telegraphisch verständigt. Desgleichen­ gingen Telegramme ab an Jan Kofsuth als P­räsidenten der Unabhängigkeits- und Achtundvierziger- Partei und an den Minister-präsidenten Alexander Weierle. Damit hatte die Versam­mung ein Ende. — Aus dem Ne­wcontre schichen. Rt Szerdahelyi ud »Sillanyi. hat si eine Ehrenaffaire entwickelt. Est­hüllung des Skecsfemeter Kofiuth- Dental, Gestern, Sonntag, wurde das auf dem Hauptplage der­­ Stadt Keczkemst errichtete Ludwig-Kofuth-Monument in feierlichen­­ Weise enthüllt. Zu dieser Feier war. Handelsminister Franz Rosfurth, Staatssekretär Jofef Szterengi in Vertretung der Regierung, der Gleichym­­e nicht einmal, Bertreter Den Ungerechtigkeit des ausreichend in allzu genug fanden, weitgehende diesem Belange Unbilligkeit in Die Anklagen it förmlid) Darım, wenn der Mann im der Unabhängigkeit Präsiden­t des Abgeordnetenhauses an der Spitze zahlreicher Abgeor­d­­n­eten in Kecskeiliet eingetroffen­."Auf dem Bahnhofe hatten sich die Abgeordneten von­ Kecskeiliet Steffin Schopanosmid Johann Hoch der Obergespan des Pester Kom­itatanlius Gutheis, Bürgermeister Alex­is Kada zum Empfan­ge eingefunden .Frau Eugen Tomo Tt und ihre Tochter, in ungarischer Nationalkleidung,­­begrüßten Franz K­ofruth im Namen der Kecsfer­meter rauen. Dann erfolgte der Einzug in die mit Blumen, Fahnen und Teppichen prächtig geschmücte Stadt. · »avMonu­m­ent sieht diiis dein Kossuth Place,wo Ludivig Kossistlic imp Ai­jiit 1848 m­it begenteinpei Rede die patriotische Bevölkeruing vont­­ecslemet zu den Wasseni d­es Rings, ‚um das Monument Maren, mächtige Tribünen "errichtet, welche das Fest­­publikum bis zum legten Pabcien füllte. Dem Monument gegenüber hatten 81 noch a­m Leben befindliche alte Kecskemeter Honveds Blut genommen; zu beide­­n Seiten des Monuments waren Die Kecskemeter­ugendbataillone, Schulm­achen im Alter von 6—10 Jahren, mit ihren hölzernen Flinten aufgestellt. Die Feier wurde mit der Abringung des „Hymnus“ eingeleitet. Dann hielt Stefan Szappanos, der greise Abgeordnete der Stadt Kecskemet, seine Eröffnung Srede, in welcher er anführte, daß Die Bevölkerung von Kecskemet aus eigener Kraft, ohne „jemandes Unterfrügung in Anspruch zu nehmen, dem unsterblichen Lührer der Nation ein Denkmal­ errichtet habe. Sodann legte Sofef Szelles Die Geschichte Des Denkmals in längerer Nede dar, an deren Schluß er Franz Koffuth als Den­­jenigen apostrophirte, der allein berufen sei, seine Nation in das Zazsıd der Berheigung einzuführen. Die Festrede hielt Johan Ho­d, dessen zindende Worte das Publikum häufig zu lebhaften Beifallskundgebungen hinriffen, In­ seiner Rede fiel die Hülle von dem Denkmal, welches Eduard Tele­s geschaffen hat. Koffuth ist hier in rednerischer Mod­e dargestellt, seine [unte Hand jagt den Säbelk­auf, während die Rechte mit weitausgreifender Geste in die Höhe ragt. Auf dem vom P­rofesor Emil Töry errichteten Granitfacel steht neben einem vorgebeugt figenden Mann, der eine geschärfte Sense in der Hand hält, eine allegorische Gestalt, welche die Revolution verkörpert. Die prächtige künstlerische Schöpfung machte mächtigen Einbrud auf das Bublikum, welches ergriffen den vom Kecslemeter Sesangverein vor­­getragenen „Szözat“ anhörte. Einen weiteren P­rogrammpunk­t der Feier bildete ein von Emerich Aa 89 dek­lamirtes Festgedicht Eugen Tomort’s. Dann übergab Szappiano?. das Denk­tal dem Bürgermeister K’ad­a. Dieser sprach zuerst zur den alter Honveds, dan­n aber zu den Schulbataillonen, welche er aufforderte, die Fahnen vor der mächtigen Gestalt Ludwig Kofsuth’s zu sensen und wenn die Zeit einmal kommen Sollte, Die Sahne hochhaltend mit Todesverachtung immer OT­HLIEHEEN für die Freiheit und das Vaterland. Die Worte des Bürgermeisters, welche vom Balkon des Stadt­­hauses die Klänge des Tárogató begleiteten, entlobten nicht blos Franz Koffuth , sondern auch vielen unbetheiligten­ Zuhörern Thränen. Dann wurden die Kränzge niedergelegt. Der Präsident des A­bgeordnetenhauses Julius Lufth sagte: „Ich betränze im Namen des ungarischen Abgeordnetenhauses Dein Erzdenkmal, Du unser großer nationaler Erlöser, unser verflürter Bater Kossuth! Möge das Gradenfmal dieses großen Mannes Ungarns Freiheit, Unab­­hängigkeit und Nubhm von Generation zu Generation verkünden. Möge Dein heiliges, glorreiches, gesegnetes Andenken, welches ewig leben wird, alle Kräfte unseres Vaterlandes vereinigen, damit unsere Kämpfe von Erfolg gekrönt seien.” Den ran­ der Regierung legte Staatzfefretäe ofef S­zerenyi mit folgenden Worten nieder: „Im Namen der fon. ung. Regierung lege ich Diesen Kranz auf den Sodel des Dent­males jener großen historischen Gestalt nieder, aus deren Wirksamkeit das moderne Ungarn entstanden ist, auf das Denkmal jenes großen Staatsmannes, dessen Sohn heute die vollwoirtbichaftliche Richtung Ungarns in Be­­zug auf die künftige Ent­wicklung angibt.” Außerdem wurden Kränze niedergelegt seitens­ des Pester K­omitals, der Hauptstadt, der Gesellschaft Für bildende Künste, Der Städte Gzegled, Felegyháza, Nagykörds u. A. Von den Mitgliedern Der Negierung, welche zur Feier geladen wurden, sind Begrüßungs­­dreperchen eingelangt. Minister­präsident Weterle telegraphirte: „Ich bedauere unendlich, daß ich wegen vielfacher amtlicher Beschäftigung zur­ heutigen hehren Feier der Stadt Kecsiemet, bei welcher, die,» Stadt dem, glorreichen Andenken des, genialen - Batrioten den Tribut ‚der Bietät, zol­t, nicht erschemen - Tann, Em­pfangen Sie mit­ meinem herzlichen Dant für Ihre Einladung meinen patriotischen Gruß. Verander Weferle. Um 1 Uhr Mitten fand in einem Brunfzelte ein B­a­n­ket Statt: Mn Haupttische nahmen Pla: Handelsminister Franz Kosfeth, der Abgeordnete von Slecakendet Stefan Sc zuppano 8 und der Präs­ident des Abgeordnetenhauses Furtus au­­f. Den ersten Trinkspruch brachte der Obergespan des Reiter Komitats von Suther auf den König aus: Stadt Klaus Svangosi­­©­ aber feierte in seinem Toast den Handelsminister Franz Kolluth. Hierauf ergriff Handelsminister Sranz Koljuth das Wort an folgender Tischrede : Geehrte Festversammlung! So oft zum Andenken Ludwig Koljuth­s ein Denkmal errichtet wird, bildet dies eine Renaissance seines Geistes in­ diesem Lande. " sagte einst, sein Ruf werde aus seinem "Grabe mächtiger, ertörten vie zur Zeit seines Lebens ; er hatte Recht. Wir Alle sehen, wie sein Geist sich im Baterlande verbreitet; das Hleb­e Lager, welches einst seine P­rin­­zipien verkündete, wurde zur Majorität des Landes, und vielleicht in die Zeit schon nahe, wo es seinen Ungarn in diesen V­aterlande geben wird, der nicht Kossuth’s Prinzipien verkünden würde. (Begeisterte Glieneufe­l amd Applaus.) Was ist das Mesultat des Plabgreifens Dieses Geistes? Sind wir heute der Unabhängigkeit unseres Vater­landes näher als früher? Ich weiß es nicht, aber wir können das Wunder erleben, daß hier an der Ehrung des Andentens Ludmig Kossuth’s ein ungarischer Minister theilnehmen kann, und daß dieser ungarische Minister Blut aus, feinem Blute, und ich Tann jagen, der "Depositär feiner Prinzipien üt (Stürmische Elseneufe), denn ich kann rue Dabin streben, seine­ Ideen zu verm­­itlidient. (6ljenrufe.) Geehrte. Festversammlung! " gab Zeiten, "wo man die Unabhängigkeitsideen nur prinzipiell verhindere. Nun ist die Zeit gekommen, Diese F­deen auch zu vermittlichen, mit der Umsicht, welche zur sicheren Leitung Der­ Angelegenheiten des Landes nothwendig ist, aber auch mit der Entschlossenheit, daß mir immer vorwärts gehen werden und nie zurücweichen werden. Applaus.­­ch Ieere mein Glas auf den Patriotismus der Bürger von Kecskemet. Sie sollen erleben, daß sich die Träume Ludwig Kossuth’S verwirklichen können. Johann Ho Bbragte sodann einen Toast auf das Wohl des Nbaesrönetenhaus-Präsidenten Julius Lurth aus. Abgeordnetenhaus. Präsident Julius ut b führte in seinem zensiptuge Folgendes aus: Ungarn kämpft leider in zwei Lagern. Das eine Lager ist für die nationalen Rechte, das andere für Die Unterdrücung derselben. Wir finden nirgends auf­ der Welt eine Nation, deren Söhne für ihre eigene Unterdrücung sümpfen würden. In den verschiedenen Ländern gibt 03 verschiedene Parteien,­ welche einander bekämpfen, aber darin eines Sinnes sind, ihre Nation groß, ruhmreich zu machen, die Noechte der Nation zu kräftigen und deren Feinde zu erdrücen. Nur ei­nt Der YHusnahmestaat, wo es zwei Zager gibt, deren eines für Die Rechte der Nation täm­pft, das andere­ aber darauf lauert, V­erräther sein zu können, welches Darauf spefulich, daß sein Berrath ihm Nusen, Auszeichnung bringe. . 60 etwas gibt es nirgends in der Welt. Nedner Ieert sein Glas auf Die Bürger von Becskemet. Es toultirten ferner: Bürgermeister . Alerius KRada Johann Ho­­ch, der den Bildhauer Eduard Teles hochleben seh. Nachmittags 4 U­hr reisten Die Setgäste mitteln­ Separatzuges nach Budapest zurü­c. Obergespans:­Auftalleation, Eger wid m­e telegraphirt , und Die Installation des "ev. Fönne” dessen neuernannten Obergespans Ferdinand © Syedertänyt Aus fand heute unter glänzenden, Festlichleiten Statt. Dbergespan Szedersenyi legte­ in der­ Leitko­­ngregation des K­omitats seinen Amtseid ab und hielt sodann eine Fongurationsrede, in welcher er sich als­ uner­­b­n­terlicher Anhänger der Unabhängigkeitsidee bekannte. Nach der Kongregation empfing der Dbergespan zahlreiche Deputationen. Mittags fand ein Banter statt. Details weisen darauf hin, daß Diese Mebeleien gerade von den berufenen Hütern der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit veranstaltet wurden., Sie waren es, welche die Massen Schändlichkeiten ermunterten. 39 will nicht in die Details eingehen. Ich bin jedoch überzeugt, daß ich die wahren Gefühle eines jeden unwohlgesinnten Menschen und des ganzen Hauses verdolmetiche, wenn ich meinerseits über diese furchtbaren und entseglichen Geschehnisse meine Berachtung ausdrüde und mit aufrichtigem DVBedauern und warmem Mitgefühl der Opfer dieser Unt­aten gedente. (Zur Stimmung.) Bräsident z Cine PR­E z vor der Tagesordnung nicht am. Blake. Die­ Abgeordneten Viktor­­ Detre­tu B, Desider H­orvát­h und Samuel Kelem­en legen als Gerichtsfonmissionsmitglieder den Eid­ ab. Bräsident Schlägt vor, daß die nächste Giltung morgen, Dienstag, um 10 br Vormittags gehalten werde und zwar mit folgender Tagesordnung: P­räsidvta-Einlauf; Gelegen Umwurf betreffend die Verwendung von ‚Mitgliedern des Richterstandes und der Staats­­anwaltschaften im Justizministerium ; Verhandlung des Möreh­­entwurfes; Antwort des Justizministers; auf Die­nterpellation Raul Kovács betreffend die massenhaften Wrellereien, die von reisenden Agenten in der Provinz Be wurden. Diese V­orschläge des Präsidenten werden angenommen die Situng hierauf geschlossen. und zu diesen Aus dem Reichstage. Bisepräsident Stefan Maforhu­p eröffnet die Sigung des Abgeordnstenhauses um 10­ Uhr R­ormittags. Schriftführer: Hammersberg, Benedet, &g Natd. Auf den Ministerfauteuil 3: Alexander Weferle, K­ossuth, Bolönyi, Graf Upponyi, Daranyı, Felelfaluffy Sojipovic. · , Präsident m­eldet,ertsiitlsedein­ Illizxeoxdttet cix Ciziziiiiiziacitif Vor der Tagesordnung Mit-Woitzn dessennrsi­chen gestatten ergreifen. : Andreas Edizmazia: In Aubland, in Bialnítot, ereigneten sich ‚jüngst so ent­gebliche Dinger, welche von Gesichtspunkte der unter der Devise der Humanität lebenden Menschheit , strengstens urtheilt werden müssen., Bestialische Horden in Menschengestalt griffen friedliche Bewohner an, legten Häuser in Brand, raubten und mordeten; sie versehenten weder schwache Grete, noch unwehrlose 5 Sranen si­nd unmündige Rinder und meßelten sogar Säuglinge nieder: Die grausamen Ty­­Det:­­ 3 man jemanden, fann: Die Delegationen. Desterreichische Delegation.­­Delegirten Stein in der legten Diese Rede war eine sehr­ starre und Verlegung Der Wien, 2. Juli. Drig-Telegr.) In der heutigen Plenarl­eitung der österreichischen Delegation it die Verhandlung über das Heeresordinarium fortgefebt worden. Als Erster spricht Delegirter Graf Schönborn, welcher sich mit der Rede des Listing der Delegation beschäftigt­­und absichtliche Herausforderung patriotischen und religiösen Gefühle eines großen „Theiles “ dieser Versammlung und der Mehrheit der Bevölkerung. Was­­ jene Meußerungen­­ betrifft: "Die Delegirter Stein selbst als hochverrätherisch bezeichnet hat, möchte Nedner es dem Delegirten Stein und seinem Anhang gönnen, daß sie unter Hohenzollern’sche Herrschaft­­ kommen und dort bleiben. Aber ich rede nicht ein, daß, m dieses Biel’zu erreichen, es ‚noth­­wendig ist, die Monarchie zu­­ zerstören­­ und‘­ die Weltlage volt ver­­ändern. Nebner glaube nicht, daß ähnl­iche Neden in einem anderen nennenswertben Parlament möglich wären, eg­net dies eine Spezial­ität des österreichischen Parlamente. ( Austimmung.) Nedner wisse übrigens nicht, ob Stein mit seinen een auf­­ der­ anderen Seite einen besonderen Erfolg erzielen werde. Er sei ein­ unbedingter Demwunderer des Reichsdeutschthums . und Des Preußenthums, aber wahr sei, daß Die Deutsc­he Bevölkerung, femweit sie nicht etwa eine Sozialistische geworden ist, immer eine fünfgetreu­e und vaterlandsliebende gewesen. ist, und man werde dort jeder, m wenig Geschmac­k an dem Meersuche­­ finden, das eigene Daterland preiszugeben, um ein anderes einzutauschen. Speziell der jetige Monarch, Kaiser Wilhelm IL, ist ein aufrichtiger und treuer Freund unseres erhabenen Monarchen und das wird ‚wohl in erster Linie mitentscheidend sein, daß dergleichen Anklänge dort kaum einen­­ freundlichen Widerhall finden werden. Redner kommt dann auf die Bemerkungen Stein’s bezüglich des Katholizisns zu sprechen. &3 sei ein starres Stil des Delegirten Stein, einfach­­ zwanzig Millionen deutscher Katholiken zu estamotiven und die vielen Katholiken in England und Nordamerika einfach unter Den Tisch fallen zu lassen. Stein habe gefragt, ob mir­ uns in der Melt­eschichte einen ‚hervorragenden Mann vorstellen können, der nicht ran gewesen­ sei. (Heiterkeit) ch muß danach annehmen, daß Dante, Michelangelo,­­­affael, Mozart und der große Napoleon, entweder Protestanten oder unbedeutende Menschen gewesen sind. 63 sei bedauerlich, daß über die katholische Kirche 10 gesprochen werden kann und daß man sich nicht die Mühe nimmt, die Geschichte zu lesen, ehe man über die größten Kulturereignisse aller Zeiten urtheilt. Nebenbei habe ich bei dieser Gelegenheit zu meinem Erstaunen erfahren, daß Balacky eigentlich Bfalzendorfer geheißen­­ habe. Es scheint, daß der Delegirte Stein P Balacky tarfrei den Titel und Gha­­xalter eines Deutschen verliehen hat. (Beiterkeit.) ‚Auf das Heeresordinariumt fon­mend, richtet Nedner­ an den Kriegsminister, an Die hohe Generalität, um die verdienten und ge­­bildeten Offiziere, Die feine Nathgeber und Mitarbeiter sind, Dringende Bitte, sie mögen , unermüdlich, und so ,meit es mn új Daß ich mit ruhigem Gemissen für ihr Budget stimmen Macht Steht, die Einheit­ der Armee wahren. "Er miüsse Bedauern darüber aussprechen, daß die alte Titulatur „Me friegaminister“, „Neichs­riegsministerium” fallen gelassen mo­st. (Zustimmung.) . Er tenne die näheren Unstände nui unter denen es geschehen it und müsse zugeben: Heute s man noch, wenn man vom Kriegsminister spricht, wer er­st das vorstellt. Von Anfang an wäre es vielleicht nicht so gemesen, Die Vorsilbe „Neich3“ Hinzufegen, wenn man si auf einmal wegläßt, so’ liegt Doch Die Sache ganz anders, der einen bestimmten Titel führt, nicht diesen Namen gibt, so kann er sie darüber tröffen. Wenn nun­ sagt, daß es Absicht ist, wenn erklärt wird, daß er ihn nicht­­ darf, dann muß er sich unwilltürlich seiner Haut wehren, der­n erklären: est stehe ich auf meinem Rechte. (Zustimmung.) Say habe zwar eine­­ optimistichere Ansicht von den Dingen, , as manche meiner Freunde und Gesinnungsgenossen, ich halte die Armee heute noch für eine einheitliche, ich halte sie noch für so einheitlich, fann und werde. Allein die Einheit der Armee festzuhalten und dabei den Charakter des Körpers zu vermischen, die Natur des­ Körpers zu verhüllen, den die Armee zu vertheidigen hat, dad wird auf. Die Dauer nicht geben. Die Armee: soll eben ein Reich vertheidigen: 3ich will zugeben, daß man staatsrechtlich. darüber spintifiven hand jagen dieses Neidh ft anders geartet, als manches ; andere. Aber immerhin­ kann­ man nicht leugnen: Weber‘den­ beiden ‚Staaten der Monarchie muß es ideell und reell etwas Gemeinsames geben, unter voller Wahrung jener Selbstständigkeit, welche die siebenundsechziger Geseße beiden Staaten gelassen haben, und Dieses Gemeinsame ver­­theidigt die Armee und Die Minister-präsidenten verwalten Dieses gemeinsam. Deshalb gibt es nach meiner Ueberzeugung eine gemein­­same Regierung und nicht nur gemeinsame Minister, und, deshalb gibt es auch meinen Begriffen nach heute einen Reichskriegs­­minister. E 8 war in der ungarischen Delegation auch davon die Rede, wie die Wappenfrage geregelt werden wird, und­ mit jener Nonchalance die dort gebräuchlich tt, wenn es sich un gemeinsam­e An­­gelegenheiten handelt, wurde gesagt, das werde von hier aus geschehen: „sa, was mit dem ungarischen Wappen geschieht, bi nicht geschieht, wie es definiert, bezeichnet, ausgestattet werden. soll, geht uns gewiß gar nichts an. Aber As die Dinge sich noch so ungü­nstig gestalten, möge die unglückelige Trennungsidee noch weitere Fortschritte machen, so wird doch ein gemeinsam­er Monarch bleiben und die Stellung Dieses Monarchen soll wie alles Menschliche, durch sinnfällige Dinge personifizirt, veschildert, Dargestellt werden. Mit anderen Worten, ich halte es für unbedingt noth­wendig, daß ein gemeinsames Wappen ertru­rt unter Schonung der Wappen beider Staaten und natürlich unter Schonung der Wappen der Königreiche und Länder, aus denen sich Gisleithanien zusammenjeßt. Aber ein gemeinsames Zeichen wird an den Tag legen müssen. Dab ein gemeinsamer Monarch in beiden Staaten bereit, und daß Die Länder, aus denen si Die beiden Staaten zusammenlesen, nach­ außen, bin noch gemeinsam auftreten. Will man gemeinsam auftreten, darf man sich nicht schämen,, es­ zu­­hun und nicht überall die gem­einsamen Fahnen und gem­einsamen M Wappen­ entfernen­ wollen: Gegenüber Dem Delenixten Baron. Ghrenfels. benterst ‚Nebner,. verführerischer Schilderung der. Zustände nach der. Trennung nicht: stim­men. Man , schlane doch,nicht alle Eräntlichen Leute, weil sie nicht: lage­n zu leben haben, einfach todt, sondern man trachtet ihr. Leben zu erhalten, verlängert es, so lange man fann. Ich kann nicht zugeben, daß man mit der von hier aus­­geforderten Trennung die richtige Ant­­wort auf die Trennungsbestrebungen des anderen Theiles gibt, sondern so lange ich Hoffnung habe, daß die Einheit erhalten werde, will ich daran festhalten. Was aber die praktische Seite einer der­­artigen Trennung betrifft, verweist Neßner auf die großen, allseits anerkannten militärischen Eigenschaften­ der Armee, die Türchtigkeit der Mitglieder des­­ Oiffiziers­­korps, das gute Mannschaftsm­aterial, Die patriotische Gesinnung und die großen Traditionen­­ derselben. Sie wird geschoßt und gesucht, mächtige Alliste bewerben sich um die Waffenbrüderschaft dieser Arm­ee, weil sie, wie es in „Wallenstein’s Lager heißt, „einen furchtbaren Haufen“ ausmacht. So jagt der Trompeter, der Die Nothwendigkeit der Einheitlichkeit einer Armee populär, aber in unwundersehenen Worten schildert. Sie bildet einen gewaltigen Körper und in Dieser Beziehung sind mir viel Dbesfer Daran, —­ala, manche andere Staaten. . Wenn unsere Militärlasten absolut gewiß, hohe sind, so sind sie doch nicht so unerträglich, wie Die anderer Länder. Unsere Alliirten miffen und unsere Gegner rechnen Damit, daß man im Kriegsfalle mit Kleinen Kadres und Kleinen Präsenzständen doch eine gewaltige Maffe aufstellen Fan. Dieses für die Allianzen und für die Entwickung der ganzen europäischen Politi­ mabgebende Verhältniß hört natürlich auf, wenn zwei Armeen einander gegen­­überstehen. Al die ersten Trennungsbestrebungen in U­ngarn auftauchten, meinte Graf Julius Andrasfy, der Vater, man solle wohl Acht geben, daß wenn zwei Armeen Da sind, Diese nicht gegen einander mars 4 1 De

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