Pester Lloyd, Oktober 1907 (Jahrgang 54, nr. 233-244)

1907-10-01 / 233. szám

“ —xcr233;1"3"-.43Z7«- (mer Abonnement für die österr.-ungar. Monarchie. Für den „Pester Lloyd“ (Morgen- und Abendblatt) (Erscheint auch am Morgen nach einem Feiertage). . Für Budapest: Einsicht­ lich...44xro-ea-Bellot stldjäbkuoh..--- Kronen — Heller Vierteljährlich .-- AR Kronen — Heller Monatlich # Kronen — Heller h Mit separater Postversendung des Abendbisttes vierteljährlich 2 Kronen mehr. Man pränumerirt für Budapest in der Administration des „Pester Lloyd“, . Dorottya­utete Nr. 14, I. Stock, ausserhalb Budapest mittelst Postanweisung durch alle Postämter. — Für Wiem auch bei Herm. Goldschmidt (L, Vollzeile 11), wo­­selbst einzelne Nummern zu haben sind. . Mit Postverssendung: Ganzjährlich .­. 48 Kronen — Heller BHalbjährlich..­­­.. 24 Kronen — Heller Vierteljährlich ... 22 Kronen — Heller Monatlich 4 Kronen 40 Heller Inserate werden angenommen: Budapest In der Administration des „PESTER LLOYD*“ ferner: in den Annoncen-Expeditionen Blaasenstein & Vogler, A. Y. Goldberger, A. 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Pozsonyl, IX., Hörlgasse 5; Heinrich Schalek, I., Wollzeile Nr. 14­­­­­53 ff Abonnement für das Ausland (Morgen- und Abel Viórtoljábetiok bei uns sasissdoisdsdus.spmsic.Ist-Meso- Bulgarien b. d. bulg. 91.116 " Deutschland b.d.deutsch. „ Deutschland 18 ° mit direkter Kreuzbandsendung, für für alle übrigen Staaten 21 Kronen, Abonnements werden auch aufgenommen für: ."«­­Niederlande b.d.nied.Postamt. 15 E: Rumänien „„rum . 15 8 Russland „„k.russ. s 45 N. 11M. 70 PI. Egypten bei den egyp. 17 Frcs. 47Cta. |. 3 Griechenlandb. PostamteTriest 18 , 74 „ |serbien "on serb. „ JAFr italien bei den ital.Postämtern 16 „ 80 „ |Schweiz „„schwerin 15 o Monteragro b. Postamita Cattaro 14 K. 64H, | Türkeib.d.dort.öst.-ung.„ 18 “ Für Amerika, England, Frankreich, Spanien und Portugal kann der „Pester Lloyd" Vermittlung der Postämter nicht abonnirt und muss derselbe dirakthelung bestellt Vertr. für Deutschl, Frankr., Engl., Italien etc, Sam­bach’s News Ereh “ m­ u­ s:...­.s­. I Südapel, 30. Geptend­er, * Kommen die österreichischen Minister, Die morgen hier eintreffen, zu, einer Bestattung „oder zu, einer, Hochzeit‘? ‚Sol der An­gleich begraben, sol der unwirthischaftliche Bund "erneuert werden? So oder so , wie­ es den Herren, gefüllt, nur mache man ein Ende. Der­ Zustand des Hangens und­­ Langens ist ärger als unerträglich, er ist unwürdig. Man hat die Völker Oesterreichs und Ungarns, die mit merk­­würdiger Zähigkeit an dem Glauben hingen, daß­ die Männer, in deren­ Obhut die Soldjate der beiden Staaten und das Ansehen und die Wü­rde der Monarchie befohlen sind. Hinter der Größe der Aufgabe,­­ die sie freiwillig­ übernahmen,­­ nicht zurü­cbleiben, . werden, allmälig an Kleine und Heinere Maßstäbe gewöhnt. Mai hat in all der langen Zeit die öffentliche Meinung, hiben und drüben duch, Sluthen und Fluthen, über Eisberge und Sandwüsten geführt; sie folgte­ willig und vertrauensvoll, denn ihr winkte, wenn auch in nebelhafter Weite, das Ziel wirths­haftlichen Zusammenschluffes und darum auch wirth­­schaftlicher Er­starkung auf der alten, troß Allen vielfach­ bez­­ährten Grundlage. Um dieser Aussicht willen,­­fand man sich mit den Kämpfen und Seiten des endlosen­ Prozesses ab. In dieser Monarc­ie, das hat man ja längst erfahren, muß Alles verzweifelt schlecht werden, Damit es einmal besser wird. Was verschlägt es also, sagte man ich, wenn die Meinister ein­­ander in­ den­­ Haaren liegen sind die Zeitungen in Wien und Budapest zu den wilden Kriegstänzen die »passende Mufit machen — scliegli­ wird doch der „Friede mit feinem. Segen. sich­­ niederrenfen und alle. Wunden und­ alle "Schäden heilen. Zumal um die Mitte Des scheidenden Monats leuchtete diese.­­ Hoffnung. selbst in sleptische Ge­­müther hinein und die freie Wendung, die man damals verkündete, wurde freudig begrüßt. Plöglig aber, sozusagen über Nacht, zerstob das Indende Bild, und die ganze Welt der politischen und unwirthschaftlichen­­ Vorstellungen war in Grau gehüllt, wie auf die Fastacht der Archermittwoch folgt.‘ Was war geschehen? Die­ Trage, die sich Allen aufdrängt, ist wohl die: D­emonstrirt Die Erfolglosigkei Der Tangen und mühevollen Ber- Handlungen vielleicht die Unmöglichkeit eines mirth­­schaftlichen Ausgleichs überhaupt? Nein, das demonstrirte sie nicht, denn es erleidet gar keinen Zweifel mehr, daß man si über die eigentlichen Ausgleichsfragen bereits verständigt hat. Aber man .309 gewaltsam Die Duotenfrage, herbei, die mit dem Inhalte des Ausgleichs nichts zu Schaffen hat, deren Vorbereitung und Lösung auch einer anderen gerege­lichen Kompetenz und einem anderen Verfahren unterliegen — und weil man sich hierüber nicht einigen konnte, soll der ganze Ausgleich problematisch geworden sein und eine Krise von zunächst umnabsehbaren Wirkungen und Folgen herauf­­ziehen! Gibt es dafü­r vernünftige V­orauslegungen und­ Er- Härungen? Nein, die Unmöglichkeit­ einer Erneuerung des Ausgleichs it nicht bemiejen worden, wohl aber, die Un­­wahrscheinlichkeit, daß man Die richtige Methode befolgt habe. Denn es ist sicherlich. ein schwerer Mißgriff, wenn man eine Schon an sich genug komplizirte Sache noch weiter tom­plizirt. Drüben hatte man sich in den Kopf gejegt, daß man einen Rompler-Ausgleich, das ist einen solchen machen müsse, "der sämmtliche finanziellen und wirthschaftlichen Tragen umfasse, die sich zwischen den beiden Staaten der Monarchie irgendwie ergeben künnen — selbst auf die Gefahr hin, daß ein Ausgleich überhaupt nicht zu Stande kommt. Kann diese Politik des „Alles oder Nichts“ die richtige sein, wo nicht nur wirthschaftliche Lebensbedingungen großer Kulturwölfer, sondern auch politische Bürgschaften einer großen Monarchie auf dem Spiele stehen? Wir sehen von dem Staatsrechtlichen Formalismus Hinsichtlich der Duoten­­frage völlig ab und mögen uns nicht in Unter­suchungen darüber einlassen, ob die Regierungen nicht Direkt mit dem Gefege in Widerspruch gerathen, wenn "sie ohne Mitwirkung der parlamentarischen Faktoren Beichlüffe ü­ber Die Höhe des beiderseitigen Beitrages zu den gemeinsamen Ausgaben fassen und den Entscheidungen der zu solcher Feststellung berufenen Regnikolar-Deputationen präjudiziren, jedenfalls in solchem Maße präjudiziren, als der Wille der Regierung fi den Parteien auferlegt. Aber selbst unter rein prak­ischem Gesichtspunkt te­­­it es denn nicht­­ zibed­­mäßiger und erfprieglicher, daß die Quote unmittel­­bar duch­ die parlamentarischen Körperschaften bestimmt werde, daß diese das Odium, das mit der Sache immerhin verbunden ist, auf sich nehmen, und sie die Brot­paganda in der Bolfsvertretung und darüber hinaus ent­falten? Warum fallen Die Regierungen auf die Wohlthat, die das Gefeg ihnen in diesem Blntte einräumt, ohne­ Nothe wendigkeit verzichten? Man sollte doch meinen, die Last der Verantwortung für den eigentlichen Ausgleich Drüde­­ auf die Regierungen gerade schwer genug, und es sei mindestens überflüssig, daß sie willfintiid, sich noch eine Bil­de auf­­laden, mit der das Defek sie weise verschont hat. Weise verschont Hat, sagen wir, denn die Intention Des Geieges st­ehen die, daß über die materiellen Leistungen der beiden Staaten, woran sehr leicht die Leidenschaften sich entzünden künnen, von Parlament zu Parlament, dich die beider­­seitigen Deputationen, verhandelt und entschieden werde­­n, wenn wir es genau bedeuten, so will uns scheinen, daß es durchaus nicht von Weber wäre, wenn auch Die engeren Aus­­gleichsfragen durch Negrikolar - Deputationen vorbereitet wü­rden, die Dinge gingen Damm vielleicht glatter ad s­chneller von Statten, denn die Entschlichungen ständen, nicht unter dem Einflusse der quälenden Furcht, daß die Negie­­rungen vom­ ihren Parteien im Stiche gelassen werden. Doch, Erwägungen solcher Art mögen fest­ verspätet sein. Die österreichische Regierung ist auf dem Sunstin bestanden und Die ungarische Regierung hat sich in Verhandlungen darüber eingelassen. Alleint, wenn für die österreichische Regie­­rung thatsächlich der Gedanke entscheidend ist, daß alle wirth­­schaftlichen und finanziellen Angelegenheiten, die Das­­Ver­­hältniß der wirthschaftlichen Gemeinsamkeit oder Gegen­­feitigkeit berühren, in einem Zuge gelöst werden müssen — warun " siräukt sie sich gegen die Lösung jener Fragen, welche die ungarische Regierung im Zusammenhange mit der Quote zur Entscheidung fördern will? " Einerlei," ob Die in Nede stehenden Forderungen der ungarischen Regierung als Kompensation für die Erhöhung der Quote in Betracht kommen oder nicht — in jedem alle sind es Forderungen, die sich aus dem Ausgleich ergeben und also­­ nicht aus­gestaltet werden dürfen, wenn ein ganzer, wenn ein Kompiler- Ausgleich gemacht werden soll. Eigenthümlich genug ist es allerdings, daß matt gerade in der gegenwärtigen politischen Konstellation haben und drüben eine für gründliche und umfassende Arbeit verrichten will. In Oesterreich ein neues P­arlament, neuen Ursprungs und auf neuer Grundlage, das sich in seine Aufgaben exit Hineinfinden sol, mit den über den P­arteihorizont hinaus­­reichenden Nothmendigkeiten exit zu befreunden hat. In Ungarn eine neue’Majorität, die ihrer Vergangenheit doch főrlagen kann und Die ‚Außer Anerfermensmwerthes leistet, mein wir ihre " P­rinzipien dem fachlichen Zwange und Oppor­­tunitätsgründen unterordn­et. Ladet Diese Konstellation wirklich zu großen Experimenten ein? Ist es nicht ein Gebot der Klugheit und der­­ staatsmännlichen­­ Verantwortung zugleich, daß man das Streitgebiet einenge und in Der Beschränkung den Preis der Meisterschaft ruhe? Einen Ausgleich nicht zu machen, Das trifft man bald. Wir meißten aus dem ungarischen Reichstage und dem österreichi­­schen Reichsrabhe eine Innige Reihe von Männern zu nennen, die Dieses Kunststück mühelos fertig bringen. Die Regieru­ngs­­männer aber haben eben Die Aufgabe, den Ausgleich zu vereinbaren und sie stellen, sich selber das Kläglichste Zeugniß aus, wenn sie diese Aufgabe m­it erfüllen. Und der Ausgleich muß gemacht, muß endlich gemacht werden — Davor gibt es sein Entrinnen. Er Hat in Wahrheit die rechte Stunde geschlagen und die Mahnung darf nicht überhört werden. Der Hinweis auf die­­ Reziprozität mag gut sein, um für den Augenblick, die nie ruhigen Gehissen zu beschmichtigen — auf die Dauer kann­ er nicht vorhalten. Denn" die Verhandlungen über den Inhalt der Reziprozität wären kaum Anderes, als nie Ausgleichsverhandlungen, zumal mein sie von österreichischer "Seite unter der Tendenz geführt werden, " dieses Austritts­­mittel ad absurdum zu führen. Und da ist es uns denn, wie schlimm auch die Saken zu stehen scheinen, ganz unmöglich, uns zu der pessimistischen Vorstellung herabzustimmen, daß in den Verhandlungen, die morgen wieder Aufgenommen werden, "mir das Scheitern des Aus­­gleichs konstatirt werden sol. Wir möchten nicht pathetische Redensarten gebrauchen, Die jedenfalls Hinter dem Pathos, das aus der Lage selbst sich erhebt, zurückbleiben würden. Nur der Mederzeugung wollen wir Ausdruck geben, daß. Die Negieru­ngen die Völker Oesterreichs und Ungarns vor dem Ungemach, und die Monarchie vor dem europäischen Skandal bewahren werden, welche der Zusammenbruch des Ausgleichs bedeuten wü­rde, ‚nicht brutal ins Gesicht gewöhnliches und fest, wann­« Eine gemeinsame Demarde Oeterreich- Ungarns und Buklamkbs; Budapest, 30. September. Freiherr. v. Nehrenthal und Herr .v. .Ksmolsti haben als Ergebniß ihrer jüngsten Wiener Besprechungen­­ eine gemeinsame­ Demarde an die Balkanstaaten beschlossen. Die­ weiter wtten m­itget­eilten , identischen Breifungen der Regierungen Oesterreich-Ungarns und Ruß­­lands an ihre Vertreter in Athen, Belgrad und Sophia bil­­den eine bedeutsame Einleitung des neuen Abschnittes der Reforma­tion Wenn man in Mazedonien ge­ordn­ete Rechtsverhältnisse Schaffen will, muß man vor Allem mit Denjenigen abrechnen, die sie durch brutale Gewalt eine An­wartschaft auf den künftigen Fruchtgenuß des Neform­werkes erwerben wollen. Diesem Umwede dient „Die nationale Bandenbewegung“. Während Oesterreich-Ungarn und Rußland, unablässig für: Die Beruhigung des Landes wirkten, wurde ein Kleinkrieg entfesselt, "der Tausende von Menschenleben und Existenzen. vernichtet, ‘die kulturelle und wirthschaftliche Entwicklung henmt. Das Ziel des Vernichtungs­­kampfes ist die Erweiterung des nationalen Berrgstandes. Den zwei Reformmächten wird aber, mittelst einer überaus Fühnen Interpretation des Artikels IIL des Mürzsteger­programms Die seltsame Aufgabe zugemuthet, Daß­ sie, wenn “ihre Be­­mühungen einst doch zum Erfolge führen, dem übrigen Europa die­ mit Sgenev und Schwert errunge­­nen nationalen Eroberungen der mazedoni­­schen Freischärler zur feierlichen Anerken­­nung empfehlen sollen. Gegen diese widersinnige­n Entstellung ihrer­ Absichten mußten: sich Die Kabinete von Wien und Petersburg vendlic v mit allem Nagdrud verwahren. Das geschieht in der nun veröffentlichten Kund­­gebung, in so energischer Weise, daß man überall, wo Die Bandenbewegung mit ‘geheimen Sympathien beobachtet werden mag, an den Ernst der Mahnung "glauben wird. Handelt es sich­body diesmal niggt um eine der schon sattsam abgebrauchten Verwarnungen, sondern um eine präzise, streng fahlte Erklärung, die alle Hoffnungen der nationalen Kampfpolitiker zerstört. ALs Adregotte der Enunziation sind Athen, Belgrad und Sophia genannt. Jeder Konkurrent wird, dem anderen bei Diesem Malaffe, gern den Vorrang gönnen. Mit einigem Neid dürfte man aber in allen drei Hauptstädten nach dem ungenannt gebliebenen Bufarest himüber bliden. Die Pforte muß Die Kundgebung der Reformmächte als­ einen sehr [hägbeten Wohlmollenscheinweis würdigen. Die status­ quo: polität Oesterreich-Ungarns und Naßlands" wird nun auch auf einem Gebiet" accentuixt, auf dem noch ein Spielraum "für gewaltsame Mißdeutungen offen blieb. Das Bestreben nach Aufrechthaltung des Bes­­tehenden gelangt damit schärfer ausgeprägt zur Geltung, als jemals in dem bisherigen Verlaufe der Reformaltion, | Formale Bürgschaft dafür, Daß­ sie auf die mor: Gewisse Hin­weise des Dokuments gewähren der. Pfort Le) Untersttüsung der Reformmächte zählen kann " menn sie ‚im­­ Bedarfsfalle alle Konsequenzen aus den prinzipiellen“­­eststellungen‘ der beiden Mächte zieht.­ So wird, denn die R­eformaktion, abermals und er­schöpfend als eine Schugmwehr für die Dasein­­bedingungen Des türkischen Regimes im Europa gekennzeichnet.‘ Mehr und Besseres Konferenzen Des Freiherrn dr. Aehrenthal mit­ Fem wolsti nicht erwarten, die Türkei so erfreuliches if, so werden sich die türkischen­­ Staatslenter wohl in erhöhtem Maße der Pflichten bewußt . Konnte man in Konstantinopel "von" den "Wenn das erste Ergebniß Dieser Berathungen aber ein für ‚werben, Die sie gegenüber ‚der Reformation zu erfüllen haben. Empfangen sie Die­ bindende Verheißung, daß alle mittelbar gegen die ottomanische Herrschaft gerichteten Um­wälzungsbestrebungen in­ Mazedonien zu d­auernder Erfolg Täsigkeit verurtheilt sind, so müssen sie ang eh­liche Mithilfe bei den Arbeiten leisten, deren­­ Resul­­tate dem türkischen Reiche und seinem Monarchen zu Statten­tkommen werden. Wollen sie­ diese Bortheile ernten, so dürfen nach hier folgen, o­­­ sie der Reforma­tion nicht dort Hindernisse bereiten, so die Verwirklichung der Pläne Oesterreich-Ungarns und Auslands . . ihren unbequem erscheint. . .. Die Thatsache,daß die jüngste Randgebu­ng«d»ie.,­Usutet«­.I schrift swolsti’s trägt, hat eine symptomatische Tragweite, die über­ den Bannkreis Mazedoniens hinaus­­reicht. Das eben veröffentlichte Communique über die Beipiejungen des Freiherrn v. Nehrenthal mit Ysmolati bestätigt, Daß in diesen Berathungen eine völlige­­ Einigung "bezüglich der weiteren Durch­­führung der­ Reforma­tion erzielt wurde. Diese Einigkeit hätte aber auch erfolgen können, da der Leiter der auswärtigen Politik Rußlands eine Klärung" würde abgegeben haben, die Die Haltung Rußland gegenüber dem gesammten­ Baltaunproblem in­ grundfäglicher Weise für vabsehbare Zu­kunft fir­rt.. Noch während der An­wesenheit des Groß­­fürsten Wladimir in­ Sophia vernahm­ man­ Don Ber­­fuen, den zuffischen Schuß Für Bestrebungen anzuerien, die mit dem status-quo-P­rogramm unvereinbar sind. Die Betheiligten bemühten sich, den Anschein zu erwecken, als wäre ihnen­ manche Ermuthigung beschieden gewesen. Nun haben sie eine Abfrage bekommen wie sie kaum noc­h Schärfer erfolgen konnte Di­­ Absage gilt aber nicht nur ihnen, sondern auch ihren Sternden und Gönnern im Czarenreiche selbst, sie gilt als Senen, Die, in abenteuerlichen Stusionen befangen, die nüch­­terne und forrette, Für Rußland und für Europa ersprieß­­liche Friedenspolitik Simwolsti’s Durchkreuzen mögen. Wir lassen nun die amtlichen Mittheilungen der Reihe Das,,U«ng.Tel.-Konr.-Bi­reau««meldet aUg Wien: .--Die Begegnun­g­ zw­isch­en­ den Herren",-«· "v.-ngroslski und Freiherrn(v.Rehszensth«a­l,-die» den Charakter gr­ößter Herzlichkeit an sichf trug,bot diesen beiden Staatsmänner zu-Gelegenheit"zu einem" Meinungsaustausche,der die politische Situ­a­­tion Europas, im Allgemeinen und ganz ins­besondere jene Fragen umfaßte, auf die sie das Einver­­nehmen der beiden Kabinete Hinsichtlich des Balkans bezog. Der Ausbruch Dieses Einvernehmens war das Programm von Mürzsteg. Geit damals haben­ sich die beiden Negierungen fortgelegt bemüht, es zur Durchführung zu bringen, und insbesondere in der legten Zeit ist in dieser Richtung ein nicht Schritt geschehen: die Botschafter Oesterreich-Umarns und Rußlands in Konstantinopel haben ihren Kolleg einen Entwurf mitgetheilt, " der die Berrefferung der Rechtspflege in den mazedonischen Bilajets bezweckt,, und der gegenwärtig von­ dei­ Vertretern der ‚Das offizielle Communique. « « VETTEL TAT OSZ­EL FREE TR — ZOTT TAT Xenillwn­­ c. # Yarmuntersuchmigzen. Ein Bild aus dem russischen Leben Von Taras Bulbe. Bis die Moden der großen Städte zum ts in die kleinen Dörfer gelangen,dauert es wohlgeranme Zeit BreiteAermel zum Beispiel werden beixms erst jetzt recht­sgetragen,da sie in Parisscho­r lange außerzsjzode sind in Warschausagen die Vornehmen,die Börseaner,die Klugen,mit ein­em Worte Lente,die verläßlich)sind-daß .sirge11dei:1e Mode schon vorbei ist—511r selben Stun­de könnt ihr sie bei uns einziehen sehen;Gott allein könnte sagen,was noch geschehen wird.So verhält es sich mit den Pogromem Die Pogrome haben sich bei ordentlichen Teufel hin geordneten,gottesfürchtigen­­ Städten schon ziemlich hoch entwickelt Soll dort eine Arbeit geliefert werden,so schneidet sie der Obermeister zu und übergibt sie den Gesellen in­ Uniform­ mit den guten Büchsen—bei uns geht das so einfach,so primitiv,bei ,uns verrichten diese Arbeit nur schlich­te,gedungene Houli­­gane mit groben­ Eisensteingen für fünfzig Kopeken den­ Tag und einen Rubel und zwanzig Kopeketc für,einen Juden. .(Wohlgemerkts:E­in Studentenkopf kostet einen­ Rubel und fünfundvierzig.) Vom Nauben möchte ich­ gar nicht reden. Anderen Orts hält man schon so weit, daß man die dahin­­braufenden Schnellzüge angreift und eine Million megnimmt; bei uns aber hält man noch dort, daß man­ vorige­ Woche­n mit Glüc eine Büchse eröffnet­ hat. . Ein­­ Dreier war darinnen der Pfarrer hat ihn für ein St. Georgs­­- Bild gesammelt. Jr. unserem­ D­ite ist Der, supferne Dreier eine große Münze und­ sie können sich nicht Höher erheben. Der Strike wiederum, den anderswo, schon kleine Kinder­­ führen,­­ wird bei­ uns wahrscheinlich » exit nächsten Monat Mode werden. Desgleichen ist es­ mit den Bomben. Im einer ‚rechten‘ Gemeinde kommt man ‚Sibirien zu und nach überstandenen fünfzehn Jahren, ‚bei uns weiß man nicht einmal, wie sie fabrizirt werden. Von den Deprutationen­ zu den Ministern­­ schäme ich mir wirklich zu reden. Andersiwo braucht man Dazu Schulm­achen ; bei uns macht­­ man fi daraus etwas Großes mit ‚DBersamm­­­lungen, Debatten, Memorandenschreiben und­ man mählt Die Angesehensten der Stadt mit dem Arzt, dem Advok­ten und dem Apotheker. ....Jedoch wenn die Anzeichen­ nicht trügen, regt es sich auch han bei. uns.­­ Juden . hat man­­ schon­ gefangen, ge­­zur Beit don aus­­­nommen, weil sie das­ „Tserwoy standar“ (Rothe Sahne) den ersten Bajonnetstoß im den Kopf hat von Zemmpeldiener bekommen, ein achtzigjähriger gelungen; der alte Preis! Das erste Kriegsgericht wird, so Gott will,­­nächste Woche einladen, vorerst Halten wir bei den Hausunter­­suchungen. ‘Die Kultur schreitet langsam, aber stetig vor. Und man darf es nicht perübeln, wenn sie sich ein bisschen verspätet: unser Bezirkshauptman­n Hat nun einmal nicht den Kopf eines Ministers. Er kann nicht um jede Kleinigz­­eit Denken, und affurat in der rechten Minute. Hat man jedoch bei uns einmal angefangen, da Fünft­er ruhig Schlafen, wie werden uns nicht zu schamen Haben, nicht einmal vor der größten Stadt. Kurz, wie gesagt, man Hält bei uns fon bei den Hausuntersuchungen. Man untersucht Einen auf der Gafse, man unterführ Einen zu Hause. Was die Gafse betrifft — da weiß man Icon Kath. Man geht nicht hinaus! Was hat denn der Mens auf der Gaffe zu t­un? Wozu geht er dein Überhaupt auf die Gafse? Man wird Diese alte üble Gewohnheit bald gänzlich abschaften. Handel? Bek­ehr ? Deffentliche Bewegung? Das sind lauter Dummbheiten. Bei vielen Bölfern in Mittelafrika, sagt man, gibt es der gleichen überhaupt nicht. Und wirklich kann man fest bei uns tagelang alle Gassen und Gäßchen durchsuchen, ob man sich in Das Anzeichen eines Menschen findet. Einfach, man geht nicht. Die Armen, Die bettelnd von Thür zu Thür gingen, haben einen rettenden Einfall gehabt: sie haffen sich die Alnofen nachhanfe Shiden. Die Schulfinder wiederum Ternei, wie es e­rcheint, aus brieflichem­ Unterricht, wie es ja Die neueste Mode im Auslande ist, oder telephonisch. Mas man ja einmal unbedingt durch die Gaffe gehen, zum Begräbnisse oder etwa zur Hochzeit, 10 zieht man selbst in Den Hundss­tagen die Dichtesten Pelzrede an ( man fühlt Duck) Diese die Brügel bedeutend weniger als im du­mmen Oberfleide­n, die Hände hält man in der Höhe, da Tann die Polizei sicher sein, daß man beim Attentat­ im Schilde führt, den Baß immerfort zwischen den Zähnen, daß er stets bereit sei; so geht es glühlich Durch die Gaffe. Sa, glühlich, jage ic, leben mir doch in einem zivilisirten Lande unter dem Schuge einer­ zivilisirten Negierung.­ Sollte eine Schlägerei vor­­ko­nmen,. Dann palfirt es Einem höchstens, Daß man ihn im Zeintuche nachhause trägt, ohne Hand oder Fuß, 008 Auge ausgeschlagen oder Die Zähne Herausgebroch­en, das ist das Ganze, weiter nichts. Das Unglüc­kt nur, müßt Ihr missen, daß man Einem auch ins Haus kommt dort Untersuchungen anstelt. . Wahrlich, das ist etwas, was ich nicht mag. Kurz und gut, die Sache gefällt mir nicht. Gefallen oder. nicht gefallen, sie­ sind Doch zu­ mir ges fommen und haben, untersucht. Eine Untersuchung war es, muß ich Euch­ jagen, nach allen Regel. Sieg id die vorige Mode einmal im besten Schlafe und habe eben die schönsten Träume. Um mich herum ist Alles so blau und roth, ich sehmwebe, etwas trägt mich stets höher und höher. Plögling fühle ich, daß ich fliege. Wie ich mich umsehe, stehe ich vor dem Altar und zelebrire Die Messe. Man will es nicht zulassen, es entsteht Lärm. Es fallen’ Drfeigen.­­ Schlag auf Schlag, Stoß auf Stoß. Und plöglich — ist es wo im Traum oder it es Wirklichkeit ? — ich höre wahrhaftig ein ge­waltiges Klopfen. Ich reife die Au­gen auf. Heh, was ist das? Weib, ich glaube, man schlägt die Thür ein! Die Glodenschnur hat man längst abgerissen. adh springe auf vom Bett. .­ag. gibt's ?“ „Ein Telegramm !" Die Fortfebung des bösen Traumes, denke ich mir. Die kommt ein Telegramm zu mir? . . . Bielleicht eine Erbschaft aus Amerika. Mein Urgroßvater ist nach Amerika gegangen. Su dessen Tracht die­ Thür, daß sie schier einbricht. Ich bin nicht faul, wede m­eine Frau, die Kinder, "das Hausgesinde, alle Dienstboten. "Endlig wird die Thür auf­­geriffen und wir "Alle stehen verfleinert. Militär, jage ich, ein ganzes Regiment! Sie'kommen, " tommen, der Bug hört nit auf... Und "wer weiß, wie viele voh im Korridor, "auf dem Treppen, im Thor ge­­blieben sind. Sch­ehe etwa fünfzehn Soldaten, fünf Polizisten,­­ sieben­ Detektivs, einen Kommissär, zwölf Gendarmern und noch mehr. Einer it geht in­ Anfluchen der Bomben, einer versteht sich " besonders im Auftrennen von Bettzeug und Duchjuchen von Betten, einer im Auf­spüren von Revolvern. Ich muß Euch gestehen, ich bin ein schlichter Dorfmensch, weiß nicht einmal, wie ein Revolver aussieht, geschweige, daß i­ einen gehabt hätte. Wenn die Kinder mit Bferl und Bogen spielen, zittern mie den ganzen Tag die Glieder; mit solchen Sachen spielt man nicht. Bomben sogar ( ichh bitte nicht einmal Davon "zu reden! Meine Frau lacht häufig darüber, dag ich stets zusammenschrede, wenn Einer zu laut nieft. Do m wenm die Regierung meint, daß man bei einem solchen Menschen Hausuntersuchungen halten muß, weiß sie sicherlich, was te thut. Ich fürchte sehr, es wird die Zeit kommen, wo­ die Hausuntersuchungen endlich aufhören werden; nichts­­ hat Bestand auf der Welt. Darum will ich meine Hausunter­­suchung genau erzählen, damit Kinder und Kindesfinder daraus lernen. Es muß gesagt werden: Sie haben mit großer Weis­­heit gesucht. So dadurch zeichnet sich unsere Administration stets und besonders aus. Einer,: Der Bombenspezialist, ist zu meinem Bücherschranz gegangen und hat das Seziton — 22 gewaltige Bände — herausgegriffen,­­blätterte jeden einzeln durch, tastete jede Seite um. Wie sollte man denn eine Bombe ehrlich suchen, wenn nicht ja? Der Zweite, auch ein tüchtiger Bücherfenner, wie es scheint, nahm Saphir’s sämmtliche Were in die Hand, welche 7 meiner Frau gehören, hat sie durchgesehen, hat aber nichts gefunden. Man findet leider schwerlich etwas darin. Unter­­dessen hat der Dritte die Untersuchung in meinem Sclaf­­zimmer vollzogen, trennte alles Bettzeug auf, tappte alle Federn doch und suchte Bon Glid muß ic reden, ‚weil er im Bette meiner Stau nichts Verbotenes gefunden! Dann hat man ein Gebiß falscher Zähne an sich genommen, «welches in einem Glas Wasser auf dem Nacht­­ti­ch stand; darob begann ein großes Herz und Hintragen an. Der Polizist hat,es dem Gendarmen­­ gezeigt, der Gendarm dem Unterfommifsär, Dieser dem Oberfommifsär, dem Detektiv. Alle waren voll mit ihrem Zunde und sie Haben befohlen, man soll die P­erson zeigen, melche zu den Zähnen paßt, denn wer weiß, ob wir nit jemanden verborgen Haben! Selbstverständlich Hat man Das ‚Sebiß anprobirt, bei Sedem, von Großvater bis, zum Heinen Buben: : Unterdessen sind Andere zu den Tapeten gegangen und haben sie von den Wänden heruntergerifsen. Einer­ wieder hat meine Pfeife Hergenommen und hat gefucht, hat hineingeschant in das Zintenfaß und hat­­ gefucht, hat hineingesehen in meine Zabatschose und Hat gefuhht — und ‚dann hat er dies Alles einem Zweiten übergeben, der sollte es noch einmal untersuchen. Aber wie sollte man dein ehrlich suchen, wenn nicht so? Unterdessen nimmt sich Einer die­ Zafcheuhr meiner Frau,­­ Die­ sie als Hoczeitsgescheif erhalten, so groß, wie eine Nuß, und zerschraubt alle Näher, nimmt die Zeiger heraus. Ich mag mir. umsonst meinen Kopf» zerbrechen, was er Denn eigentlich ucht.­­»­..« "Wie es sich später herausgestellt­ hat,war,es.eine’ V­erleumdung, daß man bei mir. eine Bombe, Dynamit, ein verbotenes Buch, Proklamationen, geheime Druderei, eine verborgenen evolutionär, den man schon über zehn Ya tut, und ‚dergleichen Kleinigkeiten finden würde, wundert mich nicht mehr, daß man so" genau im’ Geräthen gesuht hat. ·­..."­­So verflossen anderthalb Stunden.Ich.stand­« halbnackt,habe gezittert,mein Weib deSgleichen imst, kleide,zähneklappernd. Die Kinder weinte Köchin­ rang die Hände,die Amme.jamn·1erte;« der Kommissär schrie:«Gibt’­r Ruh­ elf«,.2»­»daß Wände age : Unterdessen haben die Leute da und­­

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