Pester Lloyd, Oktober 1908 (Jahrgang 55, nr. 248-261)

1908-10-16 / 248. szám

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Eckstein, J. D. Fischer, A. V. Goldberger, &yöri & Nagy, Jaulus & Co., Jul. Leopold, Ant. Mezei, Rud. Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz, In Wien: bei Ed. Braun, J. Danneberg, M. Dukes, Haasenstein & Vogler, Rud. Mosse, Rafael­­ Witzek, H. Schalek. Im Auslande: Berlin: Rudolf Mosse, Daube & Co.; Paris : John F. Jones & Co. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 Hel­­ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller, ‘ Redaktion und Administration: V., Mária Valeria-utera 1%. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. —­ Unfran­­kierte Briefe werden nicht angenommen, > Seen nn, mac mai Ar. 248, — Sudapeft, Freitag, den 16. Okt ober 1908 Die Annexion, m Bufhriftandie Redaktion — Budapest, 15. Oktober, Herr NRedakteur! Der Ausfall, den der „Reiter Lloyd von 11. Oktober aus der Feder Aios v. Timons über die Annexion und Das Recht der Heiligen Krone 'ver­­öffentlichte, war sicherlich allen, die sich Dessen bewußt sind, was das h­istorische Recht für Ungarn und seine staatliche Selbständigkeit bedeutet, eine richtige Sonntags­­freude. In Logisch duchsichtigen Aufbau fater, unzivei­­deutiger Säche, i wie es die Art unseres hervorragenden Gelehrten it, findet, wer noch Dieser Belehrung bedarf, der Laie und der Ausländer es dargetan, daß Bosnien und die Herzegovina zur Heiligen Stene Ungarns ge­hören, daß demzufolge Die Souveränitätsrechte, Die unser Herrscher auf Die beiden Lünden erstrebte, der Souverä­­nität des ungarischen Staates entstammen und die auf beide Provinzen ausgedehnte Erbfolgeordnung das unga­­rische Thronfolgegejeg (die G.A. I, II und III,1723) u­. Von besonderer Wichtigkeit und Fruchtbarkeit Düntt uns das Argum­ent Timonsz, mit dem er den e­twaigen Anspruch­ Desterreichs auf­ einen Anteil am Gebiete­­ der annektierten Länder bekämpft, daß die Blut und Geld­­opfer der österreichlichen Erbländer anläßlich der Disupa­­tion im Erfüllung der duch die pragmatische Sanktion begründeten Pflicht Der­ gegenseitigen Verteidigung, also auch Der gemeinsamen Wiedereroberung verloren gegan­­gener Gebiete gebracht­ worden sind, daß Demnach Un­­garn als­ Substrat der mit Desterreich betreffs der Annexion zu­ führenden Verhandlungen höchstens und einzig. die Stage der durch Billigkeitsrücksichten em­pfohle­­nen materiellen Entschädigung, keinesfalls aber Die Stage der Gebietseinteilung . zuzulasfen braucht und zulassen‘ Fann. Bir pichten dieser Chlußfolgerung völlig­­ bei. Menn wir dennoch der Behauptung QTimons entgegen­­treten, daß Das Königliche Hamdi treiben an. Den Ministerpräsidenten fi irrtümlicher­weise auf $ 5 des GW, VI:1880 beruft, der die Menderung­­ des be­­stehenden­ Verhältnisses der oikfupierten Provinzen an die Zustimmung beider Gesebgebug­en knüpft: so ge­schieht Dies eben aus dem Grunde, weil wir Dieses A­lument, das wohl Taun allgemeine Anerkennung­ finden wird, und geeignet ist, die Anerkennung der richtigen­­ Schlußfolgerung selbst zu gefährden, aus der Begründung dieses Sabes ausgemerzt sehen möchten, um so d­er, als ja die von Timon vorgeschlagene Erklärung S 5 durchaus nicht die einzige i­, die Das Recht der heiligen Krone unangetastet läßt. Prosessor 9. Timon sieht m­it dem besagten Para­graphen bloß eine Vork­ehrung für den Fall, daß Die P Vermah­n­ng der beiden Länder, „die infolge der Dru­­pation­ Durch Dieses Gefeb eingeführt wurde, in der einen oder anderen Hinsicht Menderungen erfahren, andere Formen annehmen " sollte". Wir glauben wirklich­­ nicht, daß dem­ zugestimmt werden könnte. Erstens enthält G.­A. VI:1880 überhaupt seine näheren Bestimmungen über die Verwaltung, so Daß: der bunteste Wechsel der Verwaltungsformen, die mam­mnigfaltigsten Veränderungen in der Verwaltungsorganisation und­­ Brarns hätten eine treten können, ohne Daß die Borschriften Des Gejekes im geringsten tangiert worden wären. Zweitens geht der Ausdruch: „Verhältnis der Provinzen zur Monarchie” zu sehr auf das Große und Ganze, auf das S Prinzipielle, als daß darunter ein solches Detail, wie es die Mender tung Der Administration it, verstanden werden könnte. Mit jener „Wenderung“ scheint toicklich die Errichtung eines Definitivums an Stelle des „gegenwärtigen“ Probi­­soriums, die Umwandlung des rein fattischen Zustandes in einen Rechtszustand gemeint. Und für diese Auffassung sprechen auch die Materialien des Gewebes, dessen parla­­mentarische Vorgeschichte. Die Verhandlungen­ des Abgeordnetenhauses sind wohl nicht sehr belehrend.. Der § 5 des Entwurfes wurde ohne jede Debatte angenommen, doch während der durch­ sieben Tage fortgejetten . Generaldebatte­­ fiel sein Wort in engeren Zusammenhange mit diesem Paragraphen. Aber der Gegensab des Provisoriums und Definitiums wurde oft berührt, und sein Geringerer all­­ er Damals der gemäßigten Opposition­­ angehörender Desider S.­tr lágyi mahnte das Haus zu besonderer Borsicht und Stündlichkeit, da Die „zeitweilige” Regelung sehr lange dauern umt Fi) Danı „Kraft Der Macht eingebürgerter Verhäftnisse bei der Regelung endgültiger Zustände gel­tend machen werde. (Kepviselöhäzi Napló 1878—1881 3b. VIII, S. 70.) Neidlicheren Aufschluß Darüber, wie sie der Sinn des § 5 den Gesetgebern selbst darstellte, gewährt und der wohl ganz­ kurze und allgemeine Mo­tivenbericht der Regierung. Hier heißt es: „Da... Das Verhältnis Dieser Provinzen zur­ österreichisch-ungarischen Monarchie endgültig nicht geregelt, werden kann,­­ erireist es sich, auch bis das Verhältnis der Ben vinzen zur Monarchie in der auch 55 des Entwurfes bestimmten Weise gere­gelt­ werden wird, als nötig, deren Verwaltung auf dem Wege der’ Geseßzebung zu ordnen.” Mit ande­ren­ Worten: der Ball des § 5. tritt eben Dan ein, wenn der rein tatsächliche und zeitweilige Regelung erfordernde Boden der Oisupation verlassen und eine endgültige Rechtsgrundlage­­ geschaffen werden soll! Des Weiteren feiet wir: „E3 ‚folgt: aus: der Natur, der, Dinge, da so­ lange betreffs der beiden Provinzen Feine endgültige Ber­fügung nach der­ einen oder­ anderen Richtung getroffen zu werden vermag, Deren Verwaltung weder. Durch Die eine, noch durch Die andere Regierung geführt werden kann.“ (Kepviselöhazi Iromanyok Bd. IX., S. 326.) Allo: jene im § 5 vorgesehene Minderung des Verhält­­nisses der beiden Länder zur Monarchie st­ehen Die endgültige Entscheidung darüber, welcher der beiden Staa­­ten die osfupierten Provinzen annektiere. Mit nun aber Soloman Tipa und seiner Mehr­heit wirklich der Vorwurf gemacht werden, daß sie das Recht der heiligen Krone, auf Bosnien und Die Herzes­govina preisgaben, indem sie den Vollzug der Annerion, das heißt der Reinkorporation von der Zustimmung des Österreichischen Reichsrates abhängig machten? E35 kann nicht geleugnet werden, daß Tipa weder im Motivenbericht, noch während der parlam­entarischer Verhandlungen das Historische Net Ungarns auf die ehemaligen Provinzen berührte. Clebensowenig tat Dies aber, nebenbei bemerkt, die Opposition, Es scheint uns heute faint. verständli), Daß nicht ein einziger Redner auch nur. ein Sterbenswörtlein von Dem Medjte der heiligen Krone verlautbaren heh, troßdem an der langen Debatte alle bedeutenden Köpfe der Linken, so neben Szilagyi Graf Albert Apponyi, August Bulpty, Emerich Hodoffy, Ernst Simonyi, Ignaz Helfy und­ Ludwig Mocsáry sich beteiligten... Tipa und die Fiberafe Pfartei standen also mit ihre Bef fehlung,­­wenn e3 eine war, nicht allein. Aber m­ir "glauben wirklich, daß Die Gefeßgeber des Jahres 1879 nichts verscherzten, ja daß Tiba Den § 5, genauer Die Aufnahme einer entsprechenden Besch­me mung in das Österreichische Geiet geradeer als einen Erfolg und, als eine Stärkung des ungarischen Rechtsstandpunktes ansehen durfte. Es verhält sich mit Diesem § 5 ganzen S.­4. V1:1880. Der Tadel der Deposition richtete im Hauptfäusiich ‚dagegen, daß es im Gesete nicht, deutlicher­­ herausgesagt je. Daß nun eine neue gemeinsame Wertgelegenheit ges­chaffen werde, daß man, wie Graf Appomyi 68 aus» drücke, in­ Zukunft, auf Dieses Präzedens gestübt, „ü­ber den Kreis Der im Ausgleichsgefeße talativ aufgezählten Angelegenheiten Hinaus, doch ‚Zurückgreifen auf Die ratio legis neue gemeinsame Angelegenheiten Hercus­­interpretieren. Zönnen werde”. : (Kepviselöhäzi Napló 88. VIII, ©&..132.) Soloman Tiba Zonnte‘ erswident, daß der Gesegentiwurf gerade gegenüber zentraltstishen ebenso, wie mit dem­ die über den ia ale Sinn des .­W. XII. Bestrebungen, „gerade jenen gegenüber eingebracht mive Iten“ (S. 345), gerade der­ Berehz 1867 hinausgehen entwurf zeige, daß” Die, Gemeinsamkeit der Verwaltung der offupierten Länder nur D durchh ein neues Geseb be­­gründet werden könne. Eine ähnliche Antwort würde er zweifeln ohne auch, für die oben formulierte Frage­n gehabt haben und haben Dürfen, daß, dieser.$ 5, beziehungs­­teile, die entsprechende Bestimmung des Gewebes ‚vom­ 22. Februar 1880 e3 verhüten und verhindern­ solle, daß Desterreich Dur; einen einseitigen Ast die beiden Pro­­vinzen für sich annektiere, wie es in absolugistischer Zeit m­it Galizien und Dalmatien geschah.. Dieser: $ 5 ii: ja wat nicht Die einzige, noch die erste Verfügung. in der ungarischen. Gejegessammlung, die, den Vollzug, einer Heinkorporation an die Mitwirkung und Zustimmung Oesterreichs knüpft: § 65 des 6.­A. XXX:1863 schreibt dies­­­­ e : Feuilleton, Der lange Ballettrork. Bon Dr, Viktor Lederer, Requiement in pace. Das kurze Ballettröckchen wändich. Man wird ihm Feine Träne nachweinen. Gewwhf, nicht, Wer könnte denn auch noch Sympathien aufbrin­­gen für Diesen altberüchtigten Krettel aus Deuffelin und Tül. Ms Halskrause Ichlieg ihh— ja, Da hätte er viel­­leicht noch ganz porlierlich ausgesehen, tiefer unten aber an einem anderen Stölperteil, Den er um Der Uniform des Corps de Ballet willen zieren mußte — nein, das war auf die Dauer Do nicht mehr zu ertragen, Für den Meltheten noch weniger als für den Zeloten. Und für den Freund eines schönen, sinngemäßen Tanzes auf aller wenigsten. Begreiflich, daß das Ballett im Zeichen Dieses Lendenschurzes allen Gebildeten ein Greuel wurde und­­ daß unsere D Opernbühnen, die an der­ sogenannten Mailänder Schule ‚der Neiftod-,­­ Sußipigen- und PBirouekten-Mache festhielten, für Die Kunst des­ Tanzes überhaupt nicht mehr in Betracht kamen... Heimatlos flüchtet Serpsichore von den zu Artisten en­tarteten Künst­­lern zu künstlerischen Artisten, flüchtete aus der Oper in­ die Operette, ins Variete, in den Grunewab, in Die „Schönheitsabende”, der Berliner P­atentkultur. Sie flüch­­tete barhäuptig, barfuß, naht, eine Bettlerin. Bar ihr­er Tıpß) Der „Reformer”, Hinter ihr ganze Wagen voll Literatur. „Nieder mit dem kurzen Balletttod !” So fell, e3 in allen Tonarten. Vergebens. Der­ Kurze Lüllrod blieb in Ant und Würden. Dein Leben war länger als sein Namus... Endlich hat nun­ auch. sein Zügenglödlein geschla­­gen. Auch er muß an die Vergänglichkeit alles Sten­dhen­­glauben. Die Revolution Hat gesiegt, auch das Opern­­­ballett beginnt sich zu verjüngen. Die Wiener Hofoper gibt den Tom an: der lange Ballettrod it Die Parole. Kein: zweifelt­der Nut wird ein mächtiges Echo an ersten Abend Der neuei­ Premiere von­ Strauß’. „Aschenbrödel‘, fühlte man es instinktiv: tote sind an einem Wendepunkt der Ballett­­funst angelangt. An einem Wendepunkt. Ganz gewiß. Und vielleicht it es sein bloßer Zufall, hab sich Diese großzügige und durchgreifende Ballettreform der Wiener Hofoper an die Gedichte des Johann Strauß’schen „Achenbrödel” knüpft, eines Wertes, Das ebenso seinem Glyidial nach ein Archenbrödel war, wie es auch seinem Sultat nah zu einem­ Michenbrödel der Sünte symbolische. Beziehungen zeigt. War, das : Merk doch Strauß’ Schmerzensfund. Sein einziges Ballett, zu „dem­ er sich Halb unwillig , entschloß. Bon einen bis heute umbenannten Berfasser entworfen. A­z Buch unter 700. Hinreidgungen preisgefrönt. Und do shhieh sich unbrauchbar, so daß es von Regel über­arbeitet werden mußte. Bon Strauß in den lechten Tagen seines­ Lebens geschrieben.” Mit. Dent. Aufgebot sein­er leßten Srätte fertiggestellt. Der nein: nicht fertiggestellt. Unvollendet Hinterlassen. Bon Bayer vollendet. Dem Ruppenfeebayer: „Verbäuert,*, wie Spötter jagen. Inw­ie­­weit? La recherche .de la paternit6 est interdite... Bor­at Fahren in­ Berlin’ zur wenig gelungenen Mis­aufführung gebracht. Dann gespielt und — vergessem In Wien von Mahler abgelehnt. Angeblich aus Ranfüne. Mal einen andern angeblich aus Verehrung Für den Meister der „Fledermaus“ und des „Sigeunerbaron‘. Was “zu verstehen wäre. Get’3..jo oder jo , es war ein Aichenbrödelici­fal in Moll. Und der Inhalt des Werkes? Cymbolisdh? Nicht unbedingt,­ber vieldeutig.­ Modern. Das Laufmädel eines Warenhauses als Altenbrödel. Allrüdgefecht. Bon der: Mutter in Die Gthtbe­ verbannt. Und Doch, auf den Mastenball gehend. Auf den Mastenballı des Leben, dort, gefeiert, geliebt, versäwindend. Durch den verlore­­nen Schuh ‚wieder erkannt, erhöht, geheiratet. Chefin des B­arenhauses. Ein Archenbrödeliäidjal in Dur. Sozial gedacht? Ad nein, Cher. dodh­­ nod symbolisch Demi Die­ Stieffind der Wiener Í. f. Hofoper — war das nicht jes Aichenbrödel, das lange Jahre feitab stand. Dieses Ihhlungen werden faun, was ihr guazi die Beiwegungen die­ Zanzkunft selbst?.. » Die älteren Schiwestern, Mufit und Malerei,­ durfte um die Balme des Fortschrittes ringen, nur Aschenbrődl, das Ballett, nicht. Fanchon und Trivette bekamen alles, ur Grete, die Stiefschwester — also die Namen in Dent Solmanfegelchen Bude! — wurde­­ von der Mama Busmacherin (es könnte auch der Rapa Ausstattung o­­def sein) vernachlässigt. Da kommt der neue Direktor des Warenhauses „zu Den vier Jahreszeiten“ (es kann ebenso gut ein neuer­­ Theaterdirektor sein) und, wählt die Berichtete zu seinem Liebling ja mehr als das, macht sie zu seiner Frau, ruft wie Selte v. Weingartner dem bislang vernachhlässigten Ballett Herz und Hand geliehen. Sein Herz, das Sürfprache hielt bei, der Inteni­danz, so daß diese 80.000 Fronten für­ die Ballettreform­ bewilligte. Seine Hand — die den Dirigentenstab hielt. Dan­­ denke: Der Hofoperndirektor als "Ballettdiri­­gent! Und eine’ Ballettausstattung von solcher Kost­spieligkeit, daß auf jede Minute Spieldauer 1000 Kronen kommen! Welch ein Umschwung gegen früher, wo der sonst so geniale Mahler das Ballett ziemlich­­ geiing> ichübig behandelte! Kein Wunder, daß die Büffetiewfen vor Rührung geweint haben, als, was evst in der letter Probe geschah, der Operndirektor selbst an re Spise h­at. Ein noch nicht dagewesener Fall, Und ein guter Tun zugleich. Denn gerade jene Damen, an deren Widerstand sonst vielleicht Die Ballettreform­ gescheitert wäre, gingen nun mit wahrer Begeisterung für die neue­ Richtung ins Zeug. Was seine Kleinigkeit bedeutet, hatte doch Das Corps de Ballet in den Hundert Proben, : Die Der Premiere von „Aichenbrödel? “vorangingen, nit mehr und nicht Weniger lernen müssen als eine vollständig neue Kunst ! Eine neue Hunt: ner im ihren: V­orausgegunger, neu in ihren Effekten. An die Stelle des kurzen Till­röddchens, sind lange Gewänder getreten, Galonroben und Serpentinröde, falhweise von solcher Weise, Daß­­ der halb­­kressich­tig gehobene Saum noch um den Hals ges há a

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