Pester Lloyd, August 1910 (Jahrgang 57, nr. 182-193)

1910-08-02 / nr. 182

emma ee EEE ," . «",«I.:’:;j- 14 3? N x tő 4 P na I 4 K. 40 h. Mit separater Postversendung des Abendblattes vierteljährig 2 K. mehr, Für Wien auch durch Herm, Goldschmidt, Für das ' Ausland’ mit direkter Kreuz­­bandsendung vierteljährig : Für Deutsch­­land 18 K., für alle übrigen Staaten 81 K. Abonnements werden auch bei sämtlichen ausländischen Postämtern ent­­gegengenommen. Für Amerika, England, ich, Spanien und Portugal besteht die Vermittlung der Postämter nicht und des Abonnement­s muss direkt in unserer Administration erfolgen. Vertretung für Deutschland, Frankreich, England ung­alien bei der Zeitungsfirma Saarbach News Exchange in Meinz. 57. dahraing ". MORGENBLATT Budapest, Diensten, 2. August 1910 In .".· Budapest, in der Administration des „Pester Lloyd“ V., Valeria­ utera 2­12 und in den oncen-Bureaus : Jaulus & Blockner, B. Eckstein, Győri & , Co., Jul. Leopold, Ant. Mezei, Rud. Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz. In Wien: bei Ed. Braun, J. Danneberg, ő. Dukes, Haasenstein , Vogler, Rud. Moses, J. Rafael, H. Schalek. Im Auslande: Berlin: Rudolf Mosse, Daube & Co.; Paris : John F. Jonse #00. Einzeln­blatt in t 12 Hel­­ler, in en men 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller, Redaktion und Administration : V., Mária Valeria-uteza 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfran­­kierts Briefe werden nicht angenommen. Az. 182, Sudapest, 1. Auguft. Der Federkrieg zwischen dem vatikanischen Rom und Spanien gibt sehr reichen Aufschluß­ über die Psychologie der päpstlichen Politik. Bui Beurteilung der Sachlage ist es zunächst notwendig, die treibenden Kräfte, der panis­­chen Aktion klarzulegen, die von den M Prinzipien ges­­eitet ist, die sich aus den in der Thronrede angekündigten liberalen Reformen­ ergeben. Die Einschränkung der Kongregationen, " deren erschrechende Zahl durch die fran­­zösischen­ Flüchtlinge bis zur Unerträglichkeit gesteigert wurde und­ die Lästerung des Boltsunterricht u­­­nd Re­formen, die nicht nur dem Wunsche entsprechen, Schlag­­worte der fortschrittlichen Staatspolitik zu verwirklichen. In Spanien bedeuten Diese Probleme Existenzfragen des Staates, denn: es gibt heute keinen unbefangenen Ber­gurteiler der dortigen Verhältnisse, der­ fi Darüber „nicht flat wäre,‘ daß, die wirtschaftliche und aug politische Deta­­ denz der iberischen Halbinsel, die Verelendung der unteren und mittleren Boltsschicht, der Pauperismus des Adels und das Anwachsen der extremsradikalen Parteien lediglich die Folgeerscheinungen einer fast souveränen­­ Möndjöz herrschaft sind. Gegen diesen Zustand haben die bisherigen Regierungen, teils aus Furcht vor dem Stlerifalismus, weil weil ihnen die aus unerschütterlicher Meberzeugungs­­fertigkeit quellende Energie mangelte, gar nicht, oder nur­ lässig angekämpft. Canalejaz, der ‚schon als ‚Präsident der Kommission für das Vereinsgefeg Zeichen fortigrittlichen Denkens und einer tiefreichenden Erkenntnis des am spanischen Staatsorganismus zehrenden SKrebsübels gab, war Demnach Die geeignete Persönlichkeit, mit Reform­­plänen, hervorzutreten. Unter­ seiner Aegide mußten Die Verhandlungen zur Erneuerung oder, bei der Neufassung des Konkordats fi in einem Gesetze beilegen, auf dem Spanien vouiwärtsgebracht werden konnte. Situation richtig erfaßte, seinem Ziele eine stramme Mehr­­heit zu werben und den jungen König­ aus den­ Banden ultramontanen Einflusses zu treffen­ vermochte, das: it, dieses Staatsmannes, unanfechtbares Verdienst. ‚Die Ge­danken des Batk­ans beswegen sich in einer anderen Rich­tung... Auf Die erste freie Tat Canalejas’, auf‘ die Be­­freiung der nichtkatholischen Konfessionen aus brandmar­­kenden Gefäßesfesseln antirottete die Kurie mit einem flammenden Brotest­­ Man versuchte es, das bislang, unter dem Daumen, gehaltene Spanien einzuschüchtern. Der Beriuh mißlang. Wieder , einmal, wie­ schon­ seit langer Zeit nicht, fand­ man in Madrid den­ Mut zur Wahrung der Würde eines souveränen Staates. Die Maßnahmen gegen die­ überzähligen‘ Kongregationen, die , zur Meldepflicht verhalten wurden, folgten ohne Rücksicht auf die Stimmung in Rom, und die GSätterung der Schulen wurde‘ vorbereitet. Nun kam die merkwürdige­­ Wendung in­ der diplomatiigen Schachkunst des Batk­ans : die Einf hüchterung wide­ aus der­ Mapierform­ der Noten in das iregende Staatsleben­ hineingetragen. ‚Neben den mehr oder weniger verhüllten Drohungen, die Mercy del Bal nach Madrid richtete, begann in Spa­­nien Die Aufreizung der Gemüter gegen Die Regierung. Auf der anderen Seite erhoben­ sich die republikanischen und sozialistiischen Elemente, um durch Streiks und Massen­­aufzüge die panische­­ Regierung zu einen­­ energischen Feldzug gegen den Vatikan zu zwingen. Canalejas war tatsächlich zwischen zwei Feuer gestellt, denn in Spanien muß man achtsamer denn irgendwo ein Aufpeitschen­­ der Masseninstinkte verhüten. Damit rechnete man in Rom, t wo man diesen psychologischen Zustand wäsen wollte. Sah­ es exit die Regierung einzuschüchtern, so sollte nun der junge König für seinen Thron zittern, Canalejas ohne Handfuß in die Verbannung jagen und dem päpstlichen Rom ergebene Leute zur Führung der Geschäfte berufen. In Bilbao brüllten die Massen, aber offenbar nicht laut genug, um in Can. Sebastian gehört zu werden. Auch an Alfonso XIII. ist die Zeit nicht spurlos vorübergestrichen: der Züngling ist offenbar zum modernen, sich der­ Zeit pflichten und seiner großen V­erantwortlichkeit bewußten Mann gereift. Canalejas ging nach dem spanischen Bade­­ort und Lehrte mit der vertrauensvollen Bollmacht seines königlichen Heren zurück. Nun konnte das Humorvolle diplomatische B Verstehensspiel in Rom aufhören. Der arme Botschafter de Djeda, der sich bald frank meldete, bald nach Srascati zurückziehen mushte, kann nun ohne Heim­lichkteit aus Rom abreisen. Und man spricht schon ohne Scheu von dem Abbruch der Beziehungen. Wie die Politik des Batk­ans aber auch immer­­ beschaffen sein mag, eines ist. gewiß: man ist dort trajd­ und gründlich informiert. So kommt es, daß man im päpstlichen Staatssekretariat amtlich erklärt, von der spanischen Note seine Kenntnis zu haben, halbamtlich aber jon einen Kommentar veröffent­­licht, der Die zweite Phase der politischen Verwandlungs­­zrift des Vatikans in interessanter Weise beleuchtet. Die gewöhnlichen Mittel der Einflüchterung scheinen versagt, zu haben. Also zeigt man sich in der Nolle des brutal Berlegten.. Die spanische Regierung wird beschuldigt, der Angreifer zu sein. Wer schrieb den flammenden Protest gegen die Renderung des elften Verfassungsartikels? Das will man in Rom vergessen, aber an die natürlichen Folgen dieses Angriffes denkt man und man sucht sie als pri­­märe Erscheinungen­­ darzustellen. Aber auch so betrachtet: Zt die panische Regierung ins Unrecht, wenn sie das Wohl des Staates zu fordern sucht, ohne den Vatikan zu­­ be ‚­fragen? Das ist Der , Kern des Problems. Der Vatikan sagt ja und bestreitet somit die Souveränität des spanis­­chen Staates. Aus all dem Beiwerk Herausgeschält ergibt es sich ‚als klare Tatsache, daß­ die römische Kurie das Recht Spaniens auf eine selbständige Politik leugnet, daß sie sich als Gebieter über das geistige Leben des Staates gebärdet. Auf diese Herausforderung Hatte Canalejas zu antworten. In der franischen Note wird die Würde des Staates gewahrt. , Die­ Regierung bemerkt, den ‚Tatsachen ent­sprechend, daß die Verfügungen gegen die K­ongregationen nicht­ den Ausgangspunkt des Konflikts bildeten, und hal sie für Den­ Abbruch) der Verhandlungen jede Verant­wor­­tung ablehnt. Damit it der Vorwurf, dass Canalejas die Konkordatsverhandlungen unmöglich machte, als unstich­­haltig­­ abgetan. Wenn man in Vatikan noch darüber en Lieblingen Bäter beschäftigt, Hat man reichlich Muße, in den langen, den­ im Raedeker ausgezeichneten unserer Klage führt,daßs die spanische Regierung de­r Inhalt ihrer Noten der Oeffentlichkeit übergab,so beweist dies nur, daß die päpstliche Staatskanzlei die primitikaten Vorauss­setzung meine­ verantwortlichen Politik nicht kennt.Cana­­lejas und seine Kollegen im Rate sind nicht in der Lage, sich in den bequemen Memtel der Unfehlbarkeit zu hüllem sie habenn einer Nation Rechnung zu legen,die jetzt umso achstsamer alle Vorgänge verfolgt,weil sie zum ersten Male seit langer Zeit wieder eines Lichtblickes in die Zukunft si­cht erfreut,weil sie Zeuge einer großen Kraftanstrengung ist,die einen in Lethargie versunkenen­ Staatsorganismus zu neuem Leben erwecken soll.Im Va­tikan hofft man noch immer,dass die Kraftprobe mißlingen werde..Man hofft mit eifrig tätiger Energie.Der unter der Priester­­herrschaft dahindä­mmernde Mob wird aufgeboten,um eine Revolution vorzubereiten,in der die­ Retter Spaniens verschwinden sollen.War’s ni­cht so in Frankreich vor wenigen Jahren erst,Hat nichts der künstlich aufges­­tachelte Fanatismus der Bretagne sich dem von Combes vertretenen Willen der französisch­en Nation im­ Interesse des Vatikans zu widersetzen versucht?Bis wiederholen sich die alten Spielemnd schon,liest man,wie früher,wieder von den Tausenden Katholiken, die mit Waffen gegen ihre Regierung und gegen ihre Mitbürger ziehen wollen. Cs it nicht zu leugnen, die Zeit it ernst in Spanien, Ca­naleja3 aber ist frohen Mutes. Er glaubt nicht an den Erfolg der aufzeigenden Mönchberedsamkeit. Kann er freier Luftzug Jahrhunderte alten Moder mit einem Male wegblasen — das it die große Frage, die für oder gegen Ganalejas entscheiden wird. Wenn den Fall sich Yo auich abspielt, dann muß die spanische Regierung siegen. Nicht nur weil sie im Rechte­n­. Sie muß siegen, weil der Baz­titan ihr Hilft. Die Waffen, die die Kurie gegen Spanien schmiedet, sind nicht von der Art, gerecht Denkenden Nespert einzuflößen. Auch, gute Satholiten müssen ange­­sicht­s der politischen, und sagen wir es geteuft, an menschlichen Verierungen, die sich im ‘der Flor­falen Taktik zeigen, zu den Prinzipien der Regierung befehrt werden. So bleibt denn Ichliefih nur die Maffe. Die nicht von Gedanken, sondern von Instinkten gelenkt wird, als mög­­lie Gefolgschaft des Klerikalismus. Ihre Zahl im Haffischen Lande der Analphabeten gewiß; nicht Und so sieht man, wozu Die Unterdrückung b. unterrichts gut war. Schon diese Tatsache ist, wenn es irgend eines Kommentars bedürfte, ein schlagendes Argu­­ment dafür, daß die von der spanischen Regierung unter­nommene Aufgabe gleichbedeutend ist mit der Rettung der staatlichen Exid­enz Spaniens. Der Batk­an hat die Souveränitätsfrage Klipp und Har aufgeworfen. Canalejas hat die Antwort gegeben, die für einen verantwortlichen Staatsmann die einzig mögliche war. lebt in die Reihe an der spanischen Nation. Sie wird zu entscheiden haben, ob sie in einem freien Staate zu­­ leben wünscht, oder ob sie zu apathisch it, das Jahrhunderte alte Joch der Mönchs­­herrschaft von sich abzuschütten. Es wird sich zeigen, ob es noch ein Land in Europa gibt, wo das Mittelalter über die Gegenwart zu siegen vermag. Daß er Die, N netz in Feuilleton. Buns-Städte und Städte-Buns. — H Reisenotizen. — Bon Dr. Ludwig W. Abels. Nie it mir mein alljährliches Sommerprogramm (statt im Gebirge oder am Meer‘ monatelang, faulenzend zu verdummen, pflege ich jene Städte, Galerien, Aus­­stellungen zu besuchen, von denen mich im Winter Die Verpflichtungen fernhalten), mie ist mir Dieses Programm vernünftiger und vergnüglicher­­ erschienen , ala im diesm­­alten, ‚verregneten Juli. Man soll ja nicht schadenfrei) sein, lautet das elfte Gebot (oder sollte es das zweite sein?). Aber warum geben einem die Leute durch­ die Schablonenhaftigkeit ihrer­­ Ausnahmsgelüste ebenso wie ihrer Alltagsgewohnheiten so viel Anlaß zu Spott und Hohn? Warum mühten sie sich gerade im Sommer Die Beine brechen? Das kann man ja im Winter auch­ ganz bequem haben! Und warum gerade im Falching cham­­pagnisieren? Schmecht do das fahle Getränk unter blühenden Linden besser als im Q­ualmı eines­ Tanz- Sofal3. Aber die Galerien, die im trüben Winternebel­­ einschläfernd­­ wirten, enthüllen die im Glanze­n der strah­­enden Sommersonne wunderbare Geheim­nisse, leuchtende Grüße aus vergangenen Zeiten glüclichsten Farbensinns. Die jungen Maler, die gerade in­ der jüngsten Entwick­lungsphase wieder vom­ Gegenständlichen : weg nach Sinfonien und Farbenakkorden lechzen,­ werden­ in­ den üblichen Sommerstationen in Holland,­­Concarneai, Dada, Nagybánya wohl auch Teichter in jene Schablone geraten, welche dann in Herbst- und Winterausstellungen das Publikum anödet, als wenn sie in bunter ‚Ab­wechs­­lung bei Natur und bei Kunst verweilen würden. "Nie it mir die Umwandlung der modernen Sehfähigkeit so onderbar zum Bewußtsein gekommen als vor wenigen­­ Tagen in der längstbekannten und , oft beschriebenen , Dresdener­­ Galerie. Gerade, weil sich das Bublitum mit wenig besuchten­­ Sälen und Gängen nach neuen Gen­­iationen zu jagen. »Wozu erst nach Spanien gehen und Greco ausgraben? Es ist wenig Eigen1es ist ihm,dass ichwricht bei Veronese und Tintoretto,bei Vorläufern ui­ds Zeit gen­ossen­ des Velasquez schon in ebenso aparter«und hinreißendeer­­nialität finden würde.Da ist zum Beispiel in Dredeen eine wundervolle und so gut wie gar nicht bekannte"Kom­­­position des Tintorettot rechts,mehr nach unten,der be­­geisterte Kampf von Engeln­ gegen Teufel,linksohmvoll himmlischer Grazie,Liebe,Demutschivetharia mit dem Kinde.Das Thema ist ja oft im Auftrage der Kirche, speziell der Jesuiten,gemalt worden;aber alle so voll Glauben­,mystischer Verzücktheit und­——vor allem­— mit solcher malerischen skaft Wie die rosigen und hell­­blauen­ Tön­e ineinanderschwi­mmen,wie die sanfte,echt Grecosche Madonnengestalt von strahlendem Gelb um­­flossen ist,gehört zu den höchsten Leistmichl,deren die Malkunst fähig ist Und dieses Wunderwerk hängt unbe­­achtet hohobektit reiner Ecke des Saales!Eincben­bürtiges Gechrstü­ck,weniger breit hingewühlt und dklk­kater zusammengestimmt,aber gleichfalls eine Schöpfungki­s aus einem Guß und von genialer Intuition erfüllt,ist die Himmelfahrt Christivotherosidi­e.Auch dieses­­ Bild,­vielleicht das vollendetste,das der Meister geschaffen, hängt in einem kaum besuchten Winkel eines langen,seit minderwertigen Gem­älden des siebzehnten Jahrhunderts behängtet­ Verbindungsgangeslich meine,die Galerien­ Inüptetr sowie die Verfassungen von Zeit zu Zeit einer gründlichen Revision unterzogen werden Und jene Werke, zu deren­ Verständnis die Zeit herangereift ist,müßten·ab­­gestaubt und­ vereinigt werden»Die jeweilige Geschmacks­­richtung in der Beurteilung alter Meister hängt aufs it­nigste mit den Bestrebungen der Schaffenden zusammen. thManet,zu—Gol­a und Velasquez,von unseren ,modernen Koloristen·un­d Stilisten zu Greco Und seinen in Tintoretto und Beronese führt ein aussichtsreicher 509. Gerade in der Dresdener Galerie, die ja lange Zeit für die an großen Meisterwerfen reichste galt, weil Raffael3 Sirtinis die Madonna, Holbeins fest als­ alte Kopie nachgew­iesener Meyer-Altar *), Correggios früher über alles gelchübte „Heilige Nacht“. Rembrandts­­ herr­liches Selbstporträt mit Saskia und das heute exit ganz begriffene Wunderwerk des Vermeer van Delft „Bei der ‚Kupplerin‘, eine­­ Sinfonie in Burpurcot und­ Hellgelb, in­­­iesem Museum vereinigt sind, hat schon mehrmals der Wandel des­­ Zeitgeschmacks seinen Ausgang genom­­­men: der Klassizismus des­ Dresdeners. Windelmann, der Effektizismus von Nafael Mengs, dann die Schwärmerei der Nomantiker für die primitiven Meister des Duarteo= cento, die von Numohr vorbereitet, von Dtto Runge, Riepenhauser, Hartmann, Ludwig Tied, Graf Baudilsin und anderen in begeisterte Tat umgeseßt wurde... Seit­­dem ist das Reifen allgemeiner und leichter geworden, Baris und London, Florenz und Rom, . Madrid und Petersburg offenbaren in ihren Kunstirägen dem deut­schen Neifenden die Geheimmichte, die dann — oft in allzu­­ lärmendem Tone — ausgesaunt werden. (Siehe Meyer: Graefes „Spanische Reife‘, das gelesenste Kunstbuch der legten Saison !) Und darüber sind Die heimischen Samm­­­lungen, in­ den Hintergrund gerüct oder im­ alten Schlendrian belassen­ worden, mit Ausnahme der Berliner Sammlungen, wo Bode strammes Regiment führt, und der Münchener Pinakothek, wo Tschudi seit Kurzem auch unerhörte Eingriffe die Gemüter aufrüttelt. Auch im Buda­­pester Museum überrascht den Besucher die­ Geschichlichkeit der Anordnung, welche ‚auf Qualitäten achtet, zeitweilig Interessierendes in Gruppen hervorhebt und in allem den nötigen Kontakt mit den internationalen Forttritten « 7) Das Original befindet si in Darmstadt. Die gepofsterten Bänke, aber, auf denen‘ das internationale Publik­um sich einst in Begeisterung wälzte,­­ stehen noch immer vor dem pompöijen Altar­­aufbau, jeßt verlassen ! ..· ««"

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