Pester Lloyd, Juli 1911 (Jahrgang 58, nr. 167-179)

1911-07-16 / nr. 167

Für das : ührig 48 K., halb- i Jährig Fr ‚E­, vierteljährig 12 K., monatlich . Mit separater Post versendt des Abendblattes vierteljährig 2 K. mehr, Für Wien auch durch Herm. Goldschmidt. Ausland mit direkter Kreuz­­bandsendung vierteljährig : Für Deutsch. sämtlichen lange Postämtern ent­­­gegengenommen. Für Amerika und Portuz­za die Vermittlung der Postämter nicht und ‚das Abonnement muss direkt Für­land 21 das Italien 18 K., ‚Administration ‚Deutschland, bei für alle übrigen K. ‚Abonnements ‘werden Frankreich, Spanien erfolgen. 58, Inhranng Staaten auch bei in unserer Vertretung Frankreich, England der, Zeitungsfirma: Saarbach, Newsz Exehanze "in Mainz, für und MORGENBLATT / Budapest, Sonntag, 16. Juli 1911 Inseratenaufnahme ? In Budapest, in der Administration des „Pester Lloyd“ V., Mária Valeria­ utera Nr. 12 und in den Annoncen-Bureaus'r Hi­ng B. an un se V. Goldberger, Györi & Nagy, us & Co., Jul. Leopold, Ant. Mezei, Rud. Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz. « In Wien: bei Ed. Braun, J. Danneberg, M Dukes, Haasenstein , Vogler, Rud. Mossa Rafael & Witzek, H. Schalek. Im Auslande: Berlin: Rudolf Mosse, Daubt . € Co.; Paris : John F. Jones & Co. Einzeln : Morgenblatt in Budapest 12 Hel­­ler, in der Provinz 14 Heller. Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz 8 Heller, Redaktion und Administration: V., Mária Valeria-utcza 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfran­­kierte Briefes werden nicht r angenommen, dr. 167. a <= — " Budapest, 15. Ji. Wenn die souveräne Beherrschung er Hat heute außerordentlich schweren Stand Hatte. Sallen Meinung aller äußeren Mittel der Nedefunft über die Diitigkeit des Sen­inhaltes hinweggutäuschen, der jonore Mang wohlgefegter Redewendungen die Wucht überzeugender Argumente zu erregen vermöchte, Albert geoßen wären Wit und Farbeneffekte seit dem­ Zusammenbruch der Koalition erheblich verrottet sind. Empfindungen Tidten Entnud­erung, nationalen Phraseologie öffentlichen Bewußtsein nicht mehr anzutreffen sind, Heere Spiritus sah anzubohren, Dessen Inhalt zum Teufel­­ gegangen, um­ dem PBhlegma der politischen Besonnenheit Bla zu auf die Nachs­hau machen seine Wir seinem Instrument zu wir füigen jardinierten Spieles befliffen, exiten, dem Grafen er mit seiner heutigen Ehren der eben exit begonnenen Wehrdebatte vorweg sich einzubeimfen. " Gewiß, Aber das alles verpuffte zu berauschen vermocht, recht dem­ Grafen höchssten für ein Brillantfeuer­­werk abgebrannt, mit den üblichen Nafetengarben, die sich anlegt in einen Regen rotweißgrüner Sterne auflösten, mit strahlenden, leuchtenden Figuren, die sie Schließlich­ zu einem Riesendiadem um den Namen der Koalition ver­­­einigten. bald, und was von den Spuren des Blendiwerts übrig blieb, war nur mualn und Rauf, der den Schauplad Dieser flüchtigen trübselig verhallte. Freilich soll nicht geleugnet werden, daß­ Graf Apponyi heute spielen, deren Wohk­lang einst die öffentliche, die aber im das Apponyi Hehwerkich ein Unrecht zu, wenn wir feststellen, ‘daß: selbst ‚ein Größerer ab­­er an den unbeziwingbaren Schm­­erig-­keiten dieser Aufgabe sicherlich gescheitert wäre. Vielleicht hatte auch er setzt dieses Gefühl von­ der­ Deplaciertheit seines heutigen Auftretens, von dem Klaffen­­den Widerspruch zwischen der politischen Grundauffassung, Rede aufgebaut war, und ‚dem völlig ver­­änderten Surte der öffentlichen Meinung, die in ihrer am erschütterlichen Abkehr­­ vom at für den alten Gößendienst Kulte nicht wieder zu­ Firten ist. Feineren Ohren t wenigstens foljten es, ala ‚habe Dieser Meisten des gesprochenen Wortes, : bet­­ font auf Massenpsyche seiner Zuhörerschaft wie "ein eigenen Sch­wunge Cihranten auferlegt und men, als begeistern und zünden sollte, der nationalen­ Wehrproblems vielleicht geschichtliche verschiedenen Entwicklungsphasen des bildete den rhetorischen Stob dieser Ride, weil Betrachtungen über Geb­etenes weniger ge­­eignet sind, die politischen Leidenschaften zu entfachen als die Erwägung dessen, was in Hinkunft es unterbleiben habe, zu geschehen oder Freilich, wenn Heine den Geschicht­sschreiber einen P­ropheten nennt, der nach rückwärts blick, so war Graf Apponyi heute doch eher ein Agitator,­­ der den historischen Hintergrund nur aufsucht, sam von dort nach vorwärts zu fehieren. Geine Feststellung, daß bisher in Ungarn alle Regierungen, die ss an die Lösung des Militärproblems getragt, dieses Wagnis mit ihrem Sturze büßen mußten, fang wie eine Aufforderung an die Oppo­­sition, es auch diesmal nicht billigen zu geben; hat man, das van der Deutliche Mint mit dem Zaunpfahl, einmal das Kabinett Khuen-Héderváry dahingebracht, sein Testa­­ment zu machen, so wird am Ende bei der Berlassens­­haftsabhandlung doch wieder auch für die Gegner etwas zu holen sein. Die Sache scheint uns aber denn doch, einen kleinen Hafen zu haben. Graf Apponyi selbst klassifizierte die bisherigen Regierungen teils in folge, die von unten gestürzt wurden, weil sie Dem Heere alles und der Nation nichts gebracht hatten, teils in solche, Die, weil sie neben den Interessen der Armee auch die Mechte der Nation berücsichtigen wollten, von oben zu Falle gebracht wur­­den. Der gegenwärtige Fall aber it in seine dieser­ beiden­­ Kategorien einzureihen. . Hier steht ein­ Wehrgesebentswurf zur Verhandlung, der den Volfsmillionen wesentliche Erleichterungen „der­ Dienstpflicht beschwert und überdies in der mit ihr zusammenhängenden Reform der militärischen Strafgerichtsbarkeit Die ungarische Staatssprache in einem Make zur Geltung bringt, das, aus dem Gesichtspunkte der nationalen Errungenschaften betrachtet, weit­ wertvoller i­ als alle jene nationalen Eidein­onzessionen, mit denen weilend die Koalition, nur um­ am Ruder bleiben­­ zu können, bereitswillig vorlieb genommen hätte. An diesen­ Punkte sei­ der pilanten Enthülltung ge­dacht, mit der Graf Apponyi seine heutigen Ausführun­­gen zu­ würzen vermeinte: er teilte dem, neugierig auf horchenden Haufe mit, er habe­ bei der Krone Schritte getan, um die Bedingungen­ verlautbaren zu dürfen, un­­ter denen die Minister der Koalition nach ihrer Demission doch sei ihn diese Erlaubnis nicht erteilt worden. Wir teilen das Ber­z Dauern,­ das Graf Apponyi Diesfalls­ heute geäußert hat. Das­ Land hat in der Tat ein Antecht auf Die Kenntnis Dieser Daten, um­ sich ein ladenloses Hxteil über­ den Berz fujt zu bilden, den es durch­ den Naskteutz der Minister der Koalition erlitten hat. Dantensiwert bleibt immerhin, dass Graf­ Apponyi teoß der verweigerten Erlaubnis es heute an hinreichend­e Karen­­ Andeutungen nicht fehlen ließ. Darnach­ habe die Koalitionsregierung folgenden­ Preis für ihr weiteres, verbleiben , gefordert: auf wirtschaftlichen Gebiete , „die völlige nationale Lösung, für das Jahr 1917", auf militärischene Gebiete aber „die Erfüllung all jener Wünsche, die in Hinsicht­ der­ erziehlichen Wirkung der Wehrmacht in nationaler Richtung sich stellen­ lassen“. Dass die vieldeutige­ Formel von der „nationalen Lösung­ der twirtschaftlichen Fragen“ sicherlich nicht die Zolltrennung verbürgt hätte, braucht, bei dem­ ausgesprochen , ultra­agrarischen Charakter­ der Koalitionsparteien nicht exit betont zu werden. Vor fünf Jahren und zwei Wochen ‚bereit waren, die Geschäfte ‚mweiterzuführen, hatten es die ‘Herren in der Hand, das selbständige Boll­gebiet durchzuführen, Jungenschaft. feiern - als Baron B Zollgemeinschaft Fejérváry sie in das Palais des Ministerpräsidiums berief, um ihnen im Ma­men der Krone die Kabinettsbildung auf der­ Grundlage des Errichtung des selbständigen, gnügten, biesen Namens in erhjes Bollgebiets aller Form anzubieten. Derjenige, der damals im Namen der gesamten Koalition dieseg Ansinnen nundmweg zurückwieg, w­ar sein anderer als Graf Apponyi. Und diejenigen, Die zehn Monate später im Besibe der Regierungsgewalt sich mit der Umtaufung der bis dahin als „Zollbündnis“ bez standenen, im "einen „Zollvertrag” der große nationale­­r als Entgelt dafür wirtschaftlichee S Konzessionen einer­ Anzahl weiterer in­ dem Ghoßl warfen, waren iwieder Graf Apponyi und, seine Ministerkollegen, von der die Errichtung dem auf Daß nac­h diesen „nationalen Lösung der Wirtschaftsfragen‘ des selbständigen B Zollgebietes Grafen militärischem nach unten Gebiete die Erfüllung der Wünsche, Hin­ fichtlich der national-erziehlichen Wirkung der­ Wehrmacht. Abermals eine bloße Formel, und wieder eine bedeutlich dehnbare. Eine jener elastischen Redensarten,­­ die damals im Schwange waren und die Bestimmung hatten, die nach oben Hin befundete lange Nachgiebigkeit mit der Sünde vorgetäuschten bedarf es eine ungetrübte Erinnerung ‘an für Diejenigen, Die der ‚jüngsten Vergangenheit bewahrt haben, einer P­rinzipientreue zu ver» deden. Gfifichertreffe Diese unerfreulichen Bors fünigsten Erlaubnis, an dem Grafen­ Apponyi was dan­ als Koalitionsoffiziere P­resse wiederholt berichtete. Die Forderung der ungarischen S Kompagnie sprache von Feldwebel abwärts. Also Das war willigen. Und nun,fragen sicherlich des Eichstempels eigentlich die Stantzsprache, zur Umgangssprache für­ den Mannschaftsstand von der im nationaler Richtung“ versprach).. Und um deren Preis man sich freudigst dazu verstanden­­ hätte, weiter im Amte zu verbleiben und die fest gefor­­derten Opfer Fir die Wehrmacht er­wir: militärischen Gerichtsbehörden. herabgedrückt." fi jene' erziehliche Wirkung ohne Bedenken zu bes ist die Einführung der ungarischen­ Verhandlungs-, Protokolls- und Urteilssprache bei den der ungarischen Truppenkörper des gemeinsamen Meeres eine Er­rungenschaft, die jeder Unbefangene weit höher Die obige Forderung einschägen muß? Freilich, Graf Apponyi hat es sich leicht gemacht. Diese beiden Dinge nicht gegen­­einander abträgen zu müssen. Was­ er und­ seine Freunde gefordert hatten, besprengte er heute mit dem Weihmwasser des nationalen Idealismus; das, aber, was das S­abinett Khuen-Hedervary in der Meform­ des militärischen Straf­prozesses verwirklicht hat, überging er mit Stillschweigen. Die Wage, auf der das zumege gebracht, Apponyi einzuräumen, dass Rede den Anspruch zu auf, die die die die erworben heraufzubeschtwören, dem Lande hat, die Galt es doch, die dank der bereitet spielen gewohnt ijt, diesmal‘ Eine ich, einen auf der auf dem eines Ttim-: gründ- ephemere Herrschaft Der Hatte, V­irtuos das eher trünmerisch die sie) Hin ließen Quotenerhöhung Apponyt wohl nebst­ als und Oesterreich Antezedentien die niemand Hinter jener Formel die Errungenschaft, Formel verbürgt glauben, barg. Cs der politischen war, man nicht in habe, wird Loyalität. Bleibt als sich Keiner zu Tagen, tie Die entbehrt Feuilleton. Don den Wohltaten mit Reizen der Einsamkeit. Ton Mag Buráhard. As ig zur Zeit meiner Kindheit einmal die Bolts- Schule eines Heinen mährischen Maritfledeng — inzwischen i­ aus dem dorfartigen Markte längst eine Dorfartige Stadt geworden — besuchte, weil die Donau in einer plöglichen­­ Zaune bei den Fenstern des eine Halbe Stunde von ihr entlegenen Elternhauses vorbeizufließen und in den heimat­ Yhen Keller und Garten einsady Hineinzurinnen ‚angetan­­g, uns indelegiert und zu den Großeltern getrieben hatte, fand ich, in einem alten Kasten forschend, die Echulbücher ‚meiner Dnsel. Sonderbare Schulbücher meines Erachtens, von denen mir allerdings nur Bücher über Obstbaumzucht und Bienenzucht in Erinnerung] geblieben sind, eine Erinnerung, die dann in späteren Jahren aufgefru­cht­et wurde, als ich bei Veranstaltung einer Sammlung­­ der österreichischen Volksschulgefege auf einen Ministerialerlag geriet, der die Pflege rege „Kunden“ an den Volksschulen empfiehlt. Aber noch ein Buch fand ich, von dem ich tro meiner damals jeder ‚mangelhaften „Bücherkunde‘ doch sofort er­­fannte, dad das sein Schulbuch sei.. Vieu stattliche Schmöfer, die über „die Einsamkeit” handelten und von denen mir der Titel gleich so auffiel, dass süch mir auch der Name des BVerfassers einprägte.. Ich fand den Titel des altern Buches von Johann Georg Zimmermann auch gelegentlich in Antiquariatskatelogen . oder anerkennenden Armerkungen in anderen Werken, aber in die Hand ge­kommen it es mir nie mehr, und damals kam ich nicht Dazu, in ihm zu lesen, eben weil das mich so viel von Zeftüre anzog, um dessentwillen mich das Buch, von dem­­ es handelte, so viel anzog: die Einsamkeit. , So hatte seinen Bruder, und die Schwester, s hon in meiner Knabenzeit ein herangemachsenes Mädchen, konnte mir nicht mehr Gespielin und Kameradin sein, höchstens ‚in den Wirdungstreis einer­ Art von Lehrerin und Er­bie auswählte, aber hatte es sein eigenes Bewandtnis. In deren­­ Auswahl traf ich da nie den­­ Gelchmad der Meinen und bald zeigte ich auch in. Dem Ort meiner neuen Schule, daß meine Onkel auf genau dasselbe verfielen, was zu Hause so rajdy immer meine Eltern getan, Schulfreunde, die mich besuchen kamen, freundlichst zu ersuchen, doch nicht wieder zu fom­men. Waren es zu Hause die Blumenbeete oder Gartenheden der Mutter, oder das Gewwehr des Vaters gewesen, womit meine Freunde, unter meiner­ Mithilfe irgendeinen Unfug getrieben hatten, der diese Momahnung als dringend wünschenswert hatte erscheinen lassen, so waren es bien die Obstgärten, Scheunen, Magazine, der Holzpfad, wo ähnliche Ereignisse zu ähnlichen Folgen führten, und ein junges Mädchen, die mich als Tochter eines alten Geschäftsfreundes „unseres Hauses“ besucht hatte, erhiet von ihren Eltern nicht mehr die Erlaubnis zum Wiederkommen oder auch nur zum Empfange­ meines Gegenbesuches, weil ich sie im Hofe an ihren blonden Gretchenzöpfchen vor eine Kaleidie gespannt hatte, auf den Bad gestiegen war und, wie ich, er von Freund Soschko gesehen, fleißig dazu mit der Peitsche geschnalzt hatte. Ia, Soschko, der Lutscher, der war mein­­ einziger Freund, der einzige Mensch, mit dem ich in meinen „freien Stunden“ verkehren konnte. Und das war dad) Tein rechter Umgang für mich, so sehr er mir auch zugesagt hätte ! Erstens hatte er zu viel Arbeit und daher zu wenig Zeit für mich; und dasın roch er so schredlich nach dem Pferdestall, und wenn ich bei ihm im­ Pferdestall gewesen war, tod ich genau so, behaupteten wenigstens meine Onkel,‘ was dann wieder zu allerlei unliebsamen Erörterungen führte. Eon war ich denn ganz auf mich angemiesen und, herumstreifend in einem mich endlos dünfenden Wald mit Nahricht und mit einem unter ‚Riesenwipfeln sich dahin­­windenden Flusse, Fam ich über den Zaubern­ des Waldes, die ich dort im eifrigen Verkehr: mit einer herrlichen Natur bald rennen ‚lernte, ‚nicht zu der Muße, in das gewiß sehr gründliche und tiefsinnige Werk Zimmermanns, aus meiner Onkel: Kaften die Nase zu­­ steden,, so­­ sehr­ e3 mich ‚auch, darnach) verlangte. Daß dieses einsame­­ Umhergehen «im ‚Wald, einen ganz­ besonderen­ Reiz zu üben, vermag, Hatte, ich ja schon ala Yub- in einem Alter, in dem man ons lleinfein im Walde gewöhnlich etwwas ängstlich empfindet, so deutlich, gespürt, daß mich das Wort „Einsamkeit” ‚allein Thon zu dem Buche 30g,­ das nach­ ihr. betitelt war, so wenig, ich davon voraussichtlich verstanden hätte. Aber der­ M­unsch, recht viel von ihr im Walde zu genießen, ließ mich nie zum­ Liefen kommen., Denn fold dide Schmöker konnte man doch nicht in den Wald mitschleppen, und Scularbeiten hatte ich ja Doch auch ! Nicht nur Zimmermanns standardwerk hatte ich nie gelesen, ja ich bin bis vor wenig­ Jahren ein von Literatur und reflektieren über Einsamkeit fast ganz unvor­­eingenommener Anhänger und Berehrer der Einsamkeit geblieben. Wohl hatte Tiedis „blonder Ebert", den ich als Strabe gelesen hatte, mit seinem Liede „Waldeinsamkeit, die mich erfreut”, mir­ außerordentlich gefallen und ein­en sehr nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht, aber gleich­. der schöne,­­reflektierende Ausspruch, den einmal, in dem Eingang des dritten Buches „De officiis", nach Cato als Gewährsmann Cicero von Scipio Africanus überliefert, war mir lange fremd­ geblieben, oder doch spurlos an mir vorübergegangen, wenn ich ihn etwa in einem lateinischen Elementarbuche gelesen haben sollte. Mit Necht nennt dort Cicero es eine „magnifica vox“, wenn Scipio zu sagen pflegte, er sei nie weniger müßig, als wenn er müßig ei, und, nie weniger allein, als wenn er allein sei., Denn, welche Fülle von Anregungen strömt dem zu, der sich aus dem Getriebe der­­ Menschen in die Einsamteit zurückzieht, und mit, wie viel’ Freunden verkehrt der Einsame, wenn er deren überhaupt­ hat! Das prafttiche Leben lehrte mich diese­ Erfahrung ja auch ohne Scipio Ari­anus machen und ohne Cicero, der ‚mie in der Schule schon als seichter Schwäter erschienen war, trog dem oder vielleicht weil man ihn uns dort gar fo ‚als Ausbund der Weisheit und Abgeklärtheit pries; und nur nur Sammlung zu einer Arbeit, sondern auch Gleich­­mut­ gegen , widerfahrene Unbillen hatte ich bald in der Stille der Abgeschiedenheit Jud­en gelernt. Denn auch in der Zeit, da ich noch reichli­chen Freuden der Geselligkeit Huldigte, liebte­ ich Schon den Wechsel mit der Stille und Ruhe einsamer Spaziergänge und dem Haufen in abgelege­­nen Abgeschiedenheiten. Oft hörte ich Bekannte ihre Anfiit

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