Pester Lloyd, Juli 1913 (Jahrgang 60, nr. 154-166)

1913-07-01 / nr. 154

TE BESTER LLOYD ," GEES d x DE NEE sh N FIR »An­ TM X BR f h . . EEE FRE Ba­ra RZ a N rl . ESTER N kbreiterec­undlage«,erließen und«dke­’En«tscheiduns der" serbisch-bulgarischen Differenz gleichzeitig mit Dee Muhr­agung Des­ bulgarisch-griechischen , Streites stattfinden werde. Worin die „breitere Grundlage” bestegt, i­ aus den ‚Worten des serbischen Staatsmannes nicht zu ersehen, und über die noch viel wichtigere Frage, ob Bulgarien dieser Verbreiterung zugestimmt habe, fehlt überhaupt jeglicher Musfchluß in der Rede des Herrn PBafics. Europa hat vom Ministerpräsidenten Serbiens Aufklärungen erwartet, , aber Herr Bafics hat dem Auslande nur neue Rätsel auf­­gegeben. Sa, er hat den Anscein, daß auch die Skup­­stina selbst den Wunsch Hegt, ergiebigeren Einblic in Dieses Geheimnis zu bekommen. Darauf deutet der Um­­land hin, daß es in der heutigen Geltung noch zu seiner Abstimmung kam, da die Diskussion wider Erwarten abgebrochen und auf morgen vertagt wurde. Am Beweggrund für den Aufschub werden allerdings aus Belgrad Gerüchte über den tatsäglichen Kriegsausbruch an­­geben, die während der Stupitinafisung eingelaufen waren und starre Erregung hervorgerufen hatten. Aber berlei Gerüchte schwirren ja jon seit Tagen in der Luft, ohne Dag man sie ernst nähme. Dag ein paar Vorposten fi­­erumschlagen, oder da und dort eine bulgarische Bande mit einer serbischen P­atrouille zu kaufen beginnt,­st höchstens ein geeigneter Vorwand, aber sicherlich nicht der wirkliche Grund zum Aufschub der Abstimmung ge­treten. Da webt noch ein Dunkel, dem zu mißtrauen man alle Ursache hat. Der Wettertwinkel auf dem Balkan zeigt so starre Bewölkung, und der für Heute angesagte Durchbruch des exiten Sonnenstrahls it vorerst, aus­­geblieben. Wer weiß, vorauszusagen, was der morgige ag bringen wird? N gés § wu at Tier x ex a Bee 3 EEE ·"«« pp 24 ís dj!­ás Éz ,.·0.«·2­0«.·.s1-s Die Siktung der Skupftitta, Der Eindrud der Antiwort des Ministerpräsidenten, Telegramm des ‚Bester Lloyd“) . « Belgrad, 30. Juni. Der vom Ministerpräsidenten Bajics in der Beantwwortung der Interpellationen in der Skupstina zur Frage des russisschen Schiedsgerichts eingenommene Stand» punkt hat die Skupstina sichtlich beruhigt. Besondere Beachtung fand die Mitteilung des Minister­­präsidenten, die Regierung habe die Ueberzeugung er­­langt, daß das Stiedsgericht auf breiterer Basis und unter gleichzeitiger­­ Rege­­lung des griechische bulgarischen Ron lift3 erfolgen werde, weil man darin be­­simmte Zusicherungen der russischen Regierung erbliden soollte. Der Verlauf der Skupftinafibung wurde durch Die Nafrikten über den tatsächlichen­ Kriegs­­ausbruch beeinträchtigt, so daß, Die­ Verhandlung auf morgen vertagt werden mußte. Der Verlauf der Lisung. Belgrad, 30. Juni. Die Skupftina trat­ heute zu einer Eibung zu­­«c!m«t«tre"n,­auf deren Tagesordnung die Interpellationen betreiffend den serbisch-i bulgarisschen­ Streit­­fall stehen. Der Nationalis­t Ribarac begründet seine Inter­­pellation mit dem Hinweise darauf, daß der lechte Augen: ferbiite bulgarische Konflikt doch Anner­en der eroberten Gebiete oder dur­ das russische Schiedsgericht gelöst wer­­den soll. Die Antiwort des Herrn Paficd. Ministerpräsident Bajics verliert hierauf Die Ant­­wwort auf die eingebraften drei Interpellationen. In Der ufl ist3 seit dem im ‚großen und kleinen Welt daheim zu verlieren. Zur Diesen nichts, nicht doch die Eisenbahn gezwungen, gibt es die empfindlichen Seelen, denen eine alte Reife verleidet wird dur; sogenanntes schlechtes Set. Ein einzelner Regenguß, nun gar ein ganz ver­regneter Tag, wird als ein fabt. Was ist das für tragisches Verhängnis aufge: ein Reifephilister, der nicht auch ordentlichen Negen etwas Ordentliches zu as einem des maren weiß! Noch; Heute, nach mehr Jahr « «:«Zehnten, unterhalte if, mich, mit einem alten lieben Reife­­,­­ innersten | "femeraden bei jeder Begegnung mit besonderen Ber­gnügen von einer dreitägigen Fußreife über den Albula­­ah Tag für Tag in strömendem Regen. Und nun einer der Todfeinde jedes feineren Meije gerisfes: die ängstliche Jagd nach der Vollständigkeit. Da gibt es die vorschriftsmäßige Zahl berühmter Aus­­sichtspunkte, deren jeden man exklettert und gemossen haben mi. Bon der Museenhese mag­ ih [don gar nicht reden, um mic, und vielleist auch einige Xeter kan allzu jeder zu ärgern. Muß denn um jeden Preis, elbst um den starker Kopfschmerzen, allgemeiner Ab­­pannung und Vernichtung aller wahren Reitefreude, auch auf einer Erholungsreise der Kopf mit Wissen, mit immer mehr Wien und dann, wo­mit etwas Willen ‚bollgepfropft werden? Man stelle für einmal deutlich vor, wie viel einer Dider in V­ollständigkeit reifenden, wer etwa einen Tag für Dresden „übrig hat“, an Eindrücken der bildenden Kunst in sich, aufnehmen muß, wenn er an nur die Gemäldesammlung, die Skulpturen und die Schäbe des Grünen Gem­äldes besichtigen will! Und dann prüfe­ man füg eunstlich ‚nach den eigenen Reifeerfahrungen in Museumstädten, wie viel oder wie wenig an bleiben­­‚dem­ Gewinn, am dauernd nachwirkender Kunstbelehrung Eine andere, ganz moderne Errungenschaft it das in Wahrheit zurückgeblieben it. 4 vorigen Monat von Ministerpräsidenten in der Stupljina ı Bulgat­i gehaltenen Expose dargelegt. Die serbische Negierung habe damals den Standpunkt eingenommen, daß der serbisch­­bulgarische Bündnisvertrag einer Revision unterzogen werden müsse und daß eine friedliche Lösung am letz­­testen und fürersten durch eine einvernehmliche Aufteilung des Kondominiums unter den Verbündeten erreift­­ werden kürne, Gott auf Die­ serbische Reformforderung zu­ antworten, habe Bulgarien­ die Zusammenkunftfümn Zaribrod angeregt, in der Die Konferenz der vier Mi­­ni­­terpräsidenten beschlossen wurde. Die unmittel­­bar darauf erfolgte Demission des bulgari­­schen Kabinetts Gerlhom habe einen deprimie­­renden Eindruc­k hervorgerufen, weil sie das offen­­bare Bestreben Bulgariens zeigte, eine friedliche Lösung zu vereiteln. In diesem Augenbild habe der zussische Kaiser durch das­ bekannte Schreiben eingegriffen. Die serbische Rgierung habe doch ihren Der­mobilisierungsantrag einen neuerlichen Be­weis ihrer Liedensliebe gegeben. Da jedoch Bulgarien diesen Antrag abgelehnt und die Revision des serbisch­­bulgarischen Vertrages entschieden zurückgewiesen hatte, mußte die serbische Regierung neuerlich auf der In­ferenz der vier Ministerpräsidenten beharren. ‚Angesichts Dieser gegenjäglichen Haltung habe die rufsische Regierung die serbische Regierung zur Teil­nahme an der Petersburger K­onferenz und zur An­­nahme des rufsischen Schiedsgerichts eingeladen. Die serbische Regierung sei dieser Aufforderung unter dem Vorbehalte nachgekommen, daß das Chieds­­gericht auf breiterer Basis erfolge. Bon zujsi­her Seite sei darauf exividiert worden, daß der ufffiche Kaiser, seinerlei Vorbehalte zulassen künne. Es habe sich daher die Notwendigkeit einer erneuten Stel­­lungnahme zur Sciedsgerichtsfrage ergeben. Die ser­bische Regierung vertrete den Standpunkt, daß­ der Krieg von den Verbündeten gemeinsam geführt und daß ihnen gemeinsan das eroberte Gebiet abgetreten wurde, Yln­ Dererseits sei G­riechenland an der Leitung des serbisch-bulgariischen Konflikts in gleichem Maße interessiert wie GEPE­bien an der Lösung des griechisch-bul­­garischen Konflikts. (Muse­reits: Co ilts!) Semnach können die bestehenden Kon­­flikte nur gemein­sam gelöst werden. Dne Gegenfälle, welche nicht in gegenseitigem Unver­­nehmen ausgeglichen werden könnten, wären dann Dem russischen Schiedsgericht zu überlassen. Menn idh nicht dere, führt der Ministerpräsident weiter aus, herrscht die gleiche Auffassung auch in den maßgebenden ruffischen Kreisen und im Ausland. Nach­­dem die serbische Regierung­ die Ueberzeugung erlangt hat, lag das ruffische Schiedsgericht auf breiterer Basis erfolgen und mag der­ serbisch-bulgarische Konflikt gleich­­zeitig mit dem griechisch-bulgarischen verhandelt werden wird. Bejdjlok sie, Daß das russische Schieds­­gericht angenommen werde ; Standpunkt wird sowohl im serbisch-bulgarischen Noten­­­wechsel, als in dem der russischen Regierung zu unter­­breitenden Memorandum dargelegt. Juden die serbische Regierung dem Schiedsgericht zustimmte, verblieb sie auf dem Standpunkte, der im rechten Erpoje festgelegt wor­­den ist. (Beifall und Händeklatschen recht.) Die Debatte. Abgeordneter Ribarac bemängelt, daß Die serbische Regierung es unterlassen habe, von dem notoritär illoyalen Bunsch, gegen Luft und­­ Laune. Ohne gerade­­­hin zu hoch­en, hörte ich jüngst­­ in Dem Staffeegarten einer hinterpommerschen Stleinstadt die Frau Apothekerin zur grau Wortvorsteherin sagen: „Sa, eigentlich bliebe in Dielen Commer viel lieber zu Hause und machte ordent­­lich was für den Winter ein; wenn sie dann aber nach­her bes Bürgermeisters alle über ihre Reifen sprechen und man gar nicht mitreden kann, so geniert Das einen ja auch.“ Diehe und mehr lautet im Punkte der Reifen der Wahlspruch heute leider nit: Was mag ich? son­dern: Was muß ich? nicht zu eigener Freude, sondern aus irgendwelcher Kücsicht auf Die anderen. Und wie steht er mit der Wirkung der heutigen Art des Neisens auf Den Teil der menschlichen Kultur, den man bei der Jagd nach immerwährender Belehrung immer mehr und mehr übersieht: der Kultur der Sitten, also der feinen Lebensart? Mir wird gewiß; niemand den Vorwurf machen können, ich sei etwa ein gernd immer höherer Entwicklung des Neileverkehrs, und doch schreibe ich mit vollen Bedacht den Cak nieder: Die­ heutige Art des Reifens verdirbt den Charakter, — oder, wenn, Dies zu hart it, dann jedenfalls die Mildigkeit der Sitten. Mit wie feindseligen Bliden, mit wie hörbarem Snurren Des inneren Menschen wird jeder­­ Reifende empfangen, Der selbst in ein mir halbvolles Abteil eines Eisenbahn­wagens einsteigt. Zur W­olttutsihenzeit, als nur wenige Bevor­­zugte reiften, war man in dem engen MRumpelfasten viel geselliger als Heute beim Massenverkehr in den geräumigen­­ Eisenbahnwagen, obgleich man Doc machgerade gelernt haben könnte, daß­ es mit dem Alleinsein im unnseren Reiten der allgemeinen Völkerwanderung auf b und den schiffbaren Gewässern vorbei ist. Ein ganz langes, wenig erfreuliches Kapil über die Reifenwarten unserer Zeit schreiben, jelchem Mabe früher nicht gegeben , Hat. wir man sich nach einiger Zeit doch wieder darc­hab Meilen. bedeutet: sich an der schönen, we ‚treuen, neue Lebenskraft aus der Berührun­geuen : Erscheinungsform der Matur fcher feiner selbst. und der Welt rundumt froh wer aber. ganz nach eigener Laune leben günfigen bewußt verstreich Serbien befinde sich gegenwärtig fü­gen : Vage, punft Weisheit des Königs Carol gegen­ die grenzenlosen Begierden , Bulgarien Stellung genommen habe. Wenn auch in Die Gerechtigkeitsliebe des Zaren könne, so erscheine Bosniens biiden Interessen die Besorgnis daß das Urteil des Zaren bin die Tradition der rus­­sischen Politik, welche im­ Frieden von San Stefano ein Großbulgarien schaffen ungünstig beein­flußt werden könnte. Jedenfalls werde Rußland nach ruß­siichen Interessen entscheiden. Das serbische Bolt müsse aber in erster Linie seine eigenen Interessen vertreten. Im Jahre 1884 sagte Zar Alexander III. zum ser­bischen Staatsmann Whifties, und der Herzegovina niemals erfolgen werde, aber sie erfolgte doc. In Rußland habe man den Standpunkt vertreten, daß zuerst die russischen, dann die bulgarischen und in Betracht ziehen seien. Redner stellt schließlich den Antrag, die Skupitina möge in der Erwartung, daß Die Regierung eroberten Gebiete Interpellant f Frittlich bedauert, daß sei. Androhung des Pawel Die Strieges der DER atmen zt zu nicht unberechtigt, die auf die Annexion Regierung Sortlegung der Debatte, sehr güns LELKE n­ie abet,ı danf der Tein Zweifel mejebt wollte, daß eine werden Annerion exit in lechter Linie die­ser­­bezüglichen Gejeßvorlagen bringa­lich einbringen werde, zur Tagesordnung üben gehen. Der Marinfopnicz­­ fort durch ihre über­mäßige Friedensliebe den Stein erweckt habe, daß Ger­bien [dwag Diesen Sein hätten die Bulgaren zur ausgebeutet, wodurch ganz Europa sie auf die Seite der Bulgaren gestellt habe, um "es vom­ Kriege abzuhalten. In Wirklichkeit sei jedoch die Loge in Bulgarien eine Derartige, daß es eher zum Kriege gezwungen werden müßte, nicht aber, daß es den Krieg ernstlich anstrebe. Da Europa friedensbedürftig sei, hätte es die Annexion gebilligt,­­­eil darf, dieselbe die Kriegsgefahr tatsächlich beseitigt wäre. Au Desterreich- Ungarn hätte dagegen nicht Stellung genommen, da Europa in allen Fragen solidarisch vorgehe. Nedner kritisiert­e­ärfitens die Haltung des bulgarischen Regie­­rungsorgans „Mir“, das behauptet habe, daß die Schlacht bei Kumanovo duch Die Bulgaren entschieden worden sei, und daß die Serben bei Adrianopel den Türken nur Kundschafterdienste geleistet hätten. (Rufe sinks: Schande ! Chmad !) Was das Schiedsgericht anbelangt, könne die Stupftina demselben gegenüber passiv bleiben, da sie weder, den Vertrag noch Die­n­en, über die Arbitrage fente. Die Arbitrage sei eine juridische Frage. Der einzige Jurist im Kabinett P Bafics,­­ welcher die Em­pstina über diese Frage aufklären könnte, der Lustigminister,­­ habe aber demissioniert. Das serbische Bolt werde daher lieber auf seine siegreiche Armee, als auf die bekannte Uns geschdicdkeit Bafics vertrauen. Wenn Das serbische Bolt vor die Wahl gestellt werde, entweder auf die eroberten Gebiete oder auf die fremden Sympathien zu verzichten, so sei es nicht jeder, zu erkennen, für wel­chen Fall es sich entscheiden wird. Serbien werde vom Barbartal seinen Fußbrett Ba­dens abtreten. Meldungen über die heutigen Kämpfe. Er tritt Hierauf eine Taffe in der Beratung ein. Während der Pause wird die Nachricht über den newers­kichen Weberfall der bulgarischen Armee verbreitet, die in allen Kreisen große Erbitterung hervorruft. Der Ueberfall wird allgemein als der Be­ginn des Krieges aufgefakt. Nach Wiedereröffnung der Cisting erklärt Inter­pellant Drassovics (jungradikal), daß im­ Kriegsfalle das serbische Bolt gewiß alles behalten werde, was es doch seine Armee verteidigen künne. Das Schiedsgericht Cal indessen diese Gewißheit nicht. Die Regierung Jet n imstande zu ueteilen, ob der Weg des Sichtedi­­fts verläßlich sei. Die Llupitina könne indessen es Vertrauen­ nicht hegen, weil Die Regierung ,­ ihre Schwächliche Haltung die Bos­tion Serbiens ständig­­ Hwäche. Die Bul­len hätten durch ihre Rücksichtslosigkeit größere Dr ‚ge erzielt als die Serben dur ihre Bescheidenheit. ab Abbruch Dee ersten Friedensverhandlungen sagte u. Danew: „Nun mögen Die Geschüse entscheiden.“ Jede Geschüse seien aber nicht bulgarische, sondern Ger­­ufe geireten. Die rete Stunde habe aeitlanen. Es­­blick zur­ Entscheidung der Frage gekommen sei,ob.dec auc) Dann als zwei Mitmachen am­ jeden Preis, und gegen dem irgendwelcher Mode einer ungeheure Her Der ferbifche der da Bene Ten teile, Rumänien in Serie einer a sei

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