Pester Lloyd, Mai 1914 (Jahrgang 61, nr. 115-127)

1914-05-16 / nr. 115

er ZA­N AA — —— — — eV si SR — — b — —— — — CR —" 0 » « át «­­> — sk«s 2.7 ve Be ir AN Be . er . . Pt fi ET, Hr . u­m ·. Ye­­­­nk STER LLOYD Tofigteit gepben und dadud) den Gt UMS" gegenüber tete gehegten Ar — » Womit Mtsnjwar,umfür«diekj« .:ks1wft die­ getre dev­ ee tee­zen, bloß­ noch von Tu Seite eine Probe­ gleicher Selbstlosigkeit bezüglich des Hai Baton u Teisten. Begegneten gi a­ar und Mukland in dem­ einträchtigen Willen, die Salfan- ER Ttaaten im Besibe ihrer Unabhängigkeit und imt Genusse ihrer freien Entwicklung nit zu stören, so war fortab kein Grund vorhanden, an der vielhundertjährigen Eifer- Macht Festzuhalten und die gegenstandzios gewordenen Regenfabe auf in der Zukunft noch fortwirken zu lassen. 09. Die von österreichisch ungarischer Seite vorhergesche­­hen Voraussebungen sind nun seither zugetroffen und es Togische Folge ergibt sich aus ihnen von selbst jener Umschwung in den unwechselsertigen Beziehungen, den je Berchtold in reichen Expose angekündigt hat. Es «­a, vor der Lösung der Ballantrije, da das Berhalt­ 3 andere Mal sie günstiger gestaltete, ohne daß Bi­era bei Deutschen Reiche und Rußland ein und da eichzeitig Die fätulären Gegenjäbe zwischen Oesterreich­­Ungarn und dem Zarenreiche eine Milderung erfuhren. Babe­it im Laufe der jüngsten Jahrzehnte wieder Belt der Fall gefwelen; und nie it in einer geregeben­­den Behfamutlung in der Monarchie auch nur ein ein­­ziges migriertes Wort darüber gefallen, nie hat man der Bettjosen Bolitit hierzulande aus ihrer Bereitswilligkeit, die ihe günstigen Dimmungen in Metersburg aus­ Bien­ fand, nur dem Teifesten Vorwurf gemacht. eötelmede Haben anläßlich­­ solcher Wendungen Die verantwortlichen Stellen und die öffentliche Meinung in­­ unserer Mionanchie fi jtet3 auf den Eugen Standpunkt geit­et, daß der günstige Umschwung in den Deutsch­­ruffischen Beziehungen von unserer Seite neidlos zu be un sei, wa Die Cache des europäischen Friedens,­­ deren Schule die oberste Aufgabe­ des Dreibundes bildet, ‚Dabei mir gut fahren könne. Man sollte meinen, Daß #5 auch Ddeutschen Parlamentariern nicht schwer fallen könnte, jebt, two ausnahmsweise einmal unsere Bezie­­hungen zu Rußland auf einen freundschaftlicheren Ton gesti­mmt sind, si den gleichen Gedankengang anzu­­eignen. Statt­dessen ließen sich im Deutschen Meidjaz­ige Stimmen­ vernehmen, die zu Der gewiß eigentüm­­­ischen Drohung sich verstiegen, daß mut auch Deutschla­nd die Möglichkeit einer gleichen Verwegungsfreiheit für sich s offenhalten müsse. Sicherlich wird es in­ Oesterreich-Ungarn ‚Teinem ernsten Menschen einfallen, die so pathetisch gefor­­­­derte Beiwegungsfreiheit der deutschen Mohstik irgend ein­­mengen zu wollen. Wie in der Vergangenheit, wird man­­ ach in der Zukunft sich hierzulande nur aufrichtig freuen, wenn auch z­wischen Berlin und MWetersburg das Mig —— trauen sch­windet und die Stimmung wärmer wird. Ohne HSheelfu­cht wird man solche Wendung als eine neue Dürgshhaft des MWeltfriedens und als eine Errungenschaft "der in­ dem Dreidbunde zusa­mmengejakten Machtpotenzeiy «begrüßckt."­U11dsf·cherlich wird niemand in Oeste­rreich­" »Ungprik·je,"i1rde11Fehler«verfalle11,.ist·solchem Falle einen .Æ.sspruch zu tun,der kin der Newa als ein Meh­rangebot Unßrers Mokcardhie in dem Wettbewerb um die russische »"er-tidj?chaft’n geutet werdet­ könnte.Jmsdeutschm ·,­·aber hat kein G­eringerer als Freiherr v.Richt­­åkoq sich geste er eine derartige Entgl­eifung gestattet. Er rief aus, Deutschland könne sich eine Prestigepolitit A Rußlands wohl gefallen lassen, soweit sie nicht auf Krosten Deutsclands geführt wird. Wenn man in Petersburg aus ‚Diesen Worten eine Aufforderung heraushören wollte, mit d­er Unterstütung eine zuffissche Miestigepositif auf (gi­«chide1tische,«etwa auf österreichisch-1tn»k3arissche.Kostmzit­id) darüber zu verwundern oder zur entrüsten bered;­­ID8E Higt wäre. Vielleicht war es gar nicht Die Absicht dieses­­ vari tagral so wäre Freiherr v. Micjthofen der a lebte, einen ernster Worten einen solchen Impuls zu Die Zeit, je bedeutender die Tri­ |. 1. Samstag, 16. Mai 1914 Finanzielle Mobilmachung der Alonarchie.) Vom Nechstagsabgeordneten Dr. Elemer Hantos, Unter Mobilmachung verstehen twir vom strategischen Standpunkte die Erhöhung des Friedensstandes der Armee auf das Dreifache, oft auf Das Bierfache, mit einem Worte, auf den Kriegsstand. Diese Maßnahme erfolgt auf Grund eines bis in die kleinsten Einzelheiten aus­­gearbeiteten, wohldurchachten, jährlich erneuten Mobil­machungsplanes. Dieser zeigt zwei Charakterzüge. Er wird streng geheimgehalten und als Staatsgeheimnis behandelt, dessen Bruch nicht blog: Dienstvergehen, sondernr Vater­­landsverrat ist und mit sämtlichen Folgen des­ Hochver­­rates geahndet wird. Die zweite Eigenart der militäri­­sen Mobilmagnung ist die Möglichkeit ihrer langen Ber­­whkflichung. Das Einladen von Hunderttaufenden Wehr­­pflichtiger unter die Fahnen, ihre Ausrüstung und Be­­waffnung, die Zusammenstellung großer Truppenkörper und­ deren­ Transport­et bei gehöiger Vorbereitung nur das Werk der fieberhaften Arbeit einiger Tage. Dieser miltärischen Mobilmachung folgt sogleic die finanzielle Mobilmachung auf dem Fuße. Die Ueberführung des Heeres vom Friedensfuß auf den Kriegsfuß, die Abwicmung­ des Transportes von den Mobilisierungsstationen nach dem Aufmarfäranon. Die Unterbringung und die Verpflegung von rund zwei Mil­­lionen Mann und großer Mu­­itionsmassen, der Bart strategischer Bahnen, die Besorgung anderer Vorkehrun­­gen stellen große Ansprüche an den Zahlungsverkehr, für deren man , welche rechtzeitig gesolgt werden muß. Daher ist es Pflicht der N mit­ der Feststellung der Stiegs­­ordnung und des Mobilisierungsplanes gleichzeitig alle Bedürfnisse der Verpflegung und der Ueberführung des Heeres. Die duch Die kriegerischen Berwichtungen ber­ursachten Preiserhöhungen berücsichtigend, in Rechnung zu ziehen und wenigstend für die ersten Monate des Krieges einen detailierten Kostenvoranschlag auszuarbei­­ten, welcher dann den Vorbereitungen der beiden Finanz­minister, der finanziellen Mobilmachung als Grundlage dienen könne. Bu dem Realbedarf des Staates, der so in Zahlen wenigstens annähernd feststellen läßt, gesellt­­ sich ein in seinen Wirkungen unberechenbarer Angstbedarf, der der Phantasie entspringt. Die Bedürfnisse des Staates, sowie der den Kriegszwecken dienenden industriellen und ges­chäftlichen Unternehmungen treten nachdrücklic auf, doch nicht so stürmisch, nicht so kopflos, wie das Angstbedürf­­nis. Dieses it unmäßig, weil es nicht der ruhigen Heber­­legung, sondern der Verwirrung, dem Schreden seinen Ursprung verdankt. Die Jucht sei ein, wo Kaltblütige fest herrschte. Tausende Hände­­ greifen instinktiv nach Zahlungsmitteln, die Geschäftswelt will Geld sehen­­ und über Geld verfügen, sie fordert wirkliches, greifbares Bar­­geld oder wenigstens gleichwertige Einfachmittel. Wanken und Sparkassen,die noch vor kurzem mit beiden Händen Kredite gewährten,nehmen jetzt selbst jede Verbindung in Anspruch,nützen jede Kred­itquelle aus, um Schargeldch gelange11.Basorgke Private,Kapita­­listen­ beteiligen sich an der Jagd nach dem­ Zah­lungss ntitte111,111 der Furcht,daß ihre Forderungen nicht ein­­laufe 11,ir)refällige 11 Zinsen nicht bezahlt werden.Sie suchen Geld,«und zwar je meh­r von­ diesem kostbaren sitte, um»sich—gegen die Möglichkeit der Zukunft zu rüten.­­Die­ menschliche Beschränktheit scheint in solchen­ Zeiten alle Grenzen zu überschreiten.Ein­ Glück,«daß­ der­« Schrecken,der schnell plötzlich und unbedacht entstanden ist,ebet«1so rasch den Gipfel erklimmt.Oft lockt schon der erste Kanonenschuß,gewöhnlich das erste Gefecht,jeden­­falls aber die Nachricht vor­ dem ersten Siege einen großen Teil d­er Angstresserven aus ih­rem V­erst­eck.Dazu­ Nächstst­­liche Leben beruhigt sich in­ seinem ganzen Bereiche wie auf ein Zauberh­ort.­­ « Anders liegen die Dinge im Falle einer Niederlage. Die Verwirrung wird in solchem Falle von einer lang­­währenden Flauheit abgelöst. Die­­ Handelswelt zieht sich mit ihren Ansprüchen zurück, das wirtschaftliche Leben bedarf seiner Zahlungsmittel, jeder ist über die schlech­testen Eventualitäten hinaus, t­ der Staat tritt immer bestimmter, immer ansprufsvoller mit seinen­ Bedürfnissen in den Vordergrund. Die Erfüllung dieser Bedürfnisse dess Staates ü­bern fchreitet jedoch bereits den­ Begriffskreis und­ d­en Rahmen­­ der finanziellen Mobilisierung,die sich­ auf die Entfaltun­g der finanziellen Friedenseinrichl­ungen und­ ihrer Entwick­­lun­gsfähigkeit im­ Kriegsfall beschrän­kt.Was­ darüber­­hinausgeht und die Inanspruchnahme außerordentlicher Quellen, die Errichtung außerordentlicher Institutionen notwendig macht, das gehört, in­­ den Kreis der finan­­ziellen Kriegfü­hrung. Der finanzielle Kriegsplan kamn m­ischt über die Bed­­ürfnisse d­er Mobilisierung hinausgehettdie­"bgest»elltwer­­­den.Es gilt für ihm was für den 11 Militäris WUI Kriegss­plan:»Die Berechnungen des Kriegsplanes dürfen­ über die­ erste 11 Zusammenstöße ni­cht hinausgreifen«. Juden erstetr Woche Ix der Mobilisierun­g und des Kriegserklärung warten ungeheuerethlmngtsbedürfnisse auf Befried­igung.Riesser nimmt für die ersten sechs WorHe It­aschs der Kriegserklärt xtxqd sie sext Bed­arf für das­­ Deutsche Reich mit nahezu 5 Milliarden Kronen­ an. Der „ —­­man“ sind in einer Settennishe die ersten komm­erziellen — — Ungarischen Drude ausgestellt. Es ist eine sehr interessante und stellenweise ermögliche Sammlung von Dingen, die heraus Historisch annutzen, dabei aber selten mehr, als —— Siebzig bis achtzig Jahre alt sind. Bei dieser Zeit bediente dr ungarische Handel offenbar nur Der deutschen oder lateinischen Sprache. Man sieht da die ersten Einlage­­bücher der Vaterländischen Gyartajje aus den­­ Vierziger­­jahren, Wechselform­­lare, einen Schuldbrief, den eine Frau Fanta Kann geb. Sternberg im Jahre 1822 aus­­­ ­ftellíte („Adössaglevel 4000 forint czeduläröl, szäztul Örvényes 6 forint kamat"), Nellamezettel und Projpette, „Visszaterven édes hazámba azon szándékkal, hogy azt többé el ne hagy­­jam, elválaltam a... . képviseletét." Heute lauten ja solche Sirkulare anders. Aber das mit der Baterlandstrebe noch immer ein Geschäftcdhen ‚zu machen i­, hat m­an seither des öfteren bewiesen. Auch Bilder sind hier zu sehen, wenig krunftvolle Lithographien mit Ansichten Der Bozsony—Eze­­veder Bahnitrede. Der Künstler ‚H­ieronymi Otto Ferencz" t­idmet sie alle­in­ großer Untertänigkeit den Grafen Stanz Sich „az első magyar vasut kegyes gyämolitasert hála jeléül". An diese alten ungarischen Geschäftsprache schließen ihn auch einige moderne an. Und eine nicht umbenannte Stema stellt Kalender aus und sagt dazu in weithin sicht­­barer Schrift: „Für den Ausland sind no Muster abzu­­geben.“ Das „den“ ist natürlich bereits mit einer Fülle von D Bleistiftnotizen wenig freundlicher Art versehen. In Un­­garns Kaufmannswelt wirklich Shen so uemagyarisch, daß sie „für den Husland“ sagen muß? It diesen, dem Kaufmann als großem Arbeitgeber Des Drudgerwerkes gewidmeten Bau sieht man dann vieles, was ohne engeren Nerus mit der Ausstellung selbst stärker fesselt, als man die ihrer wichtigeren Teile. Da it unter anderem eine Abteilung fü­r kommerzielle Ge­­­machsbildung. Höchst anschaulich sind etwa zwei Chat­fenster der gleichen Branche nebeneinander gestellt: ein aut und ein schlecht defoniertes. Und bei Dem lebteten mußte ich immer wieder an Budapest denfen, wo bei den jährlichen Schaufensterfonsurzengen meist jene „Ermitfmnmis gen“ Herren prämiiert werden, die aus Bleistiften den Marfusdom und aus Sragenknöpfen und Hosenträgern den Eiffelturm aufbauen. Auch­ sonst gibt es hier auf dem­ Wege der Abschreiung mancherlei zu lernen. Mit En­afalt und viel jahlichen Humor hat m­an eine fast ladenlose Sammlung all jener Erbauerlichkeiten und Schewßlichkeiten zusammengetragen, die leider noch­­ immer bei denen Blech so verarbeitet ist wie Papier, Papier so­wie Porzellan oder bei denen die Form nicht die mis­derte Beziehung zum Ziwved­ hat. Da sind die bekannten, völlig unnüsen „Kunstfertigkeitobjekte“: die mit Muschehr beliebten Schmuctäffchen, die Edhubdedihen aus Zigarren«­bändern, der Bronzeleuchter, den man vor lauter Vers­zierung nirgend anfaslen kan, der Zylinderhut als Zintenfaß, die Windmühle als Thermometer, das Wachs­­papier, mit dem man Bubenscheiben vortäuschen­­ will, die bemalten Melieftelb­er — — wer rennt sie nicht alle aus umgezählten Borstadtwohnungen? Und wel arge D Optimisten. sind Diese Geschmahsförderer ! Sit vor dem­ Handschuhfaiten aus ZTarmmenzapfen und der als Kleiderbürste maskierten Likörflasche standen neben mir ein paar Damen and riefen in eiment fort: Dieh doch, wie reizend ! Ach das muß ich zu Hause nachmachen ! Die Schuld an dieser Verbildung trifft nicht zum geringe­sten Teil Die gewisse „praftische Ehe“ deutscher Familien­­blätter, wo noch immer angegeben wird, wie man mits Väterchend alten Bantoffeln einen reizenden Zim­iter» Schmud und aus verbogenen Handadeln den entzücend»­sten P­hotographierahmen machen man... Ich bin vom Thema abgewichen,genau wie au­ch die Ausstellung selbst von ihrem Thema immer wieder und stets sehr dankenswert abweicht Doch man kehrt immer wieder zu den Büchern zurü­ck.Im Bau des Buschhandels ist zum­­ Beispiel an plastischen Mod­ellen die Entw­icklung des Biblioth­ekwesens veranschaulicht.König Assurbanopal,­ derz.tBeg 11111.de­ Zsekdista Jahrhunderts vor Christus zu Niniverceguerta hatte bereits eine ganz zwieckmitig einge­­richtete Sammlung von Tonplatten,die in Keilschrift dass Wissenuraktechiten aufbewahrten.Siebenhundert Jahre später sehen w sie in der Bibliothek von Ephesus bereits ein fast modern anmutendes,sehr prunkvoll ausgest­attetes Bildungsinstitut,d­essen­Pxo,pQrus-rollsen,strafeartien Fächern untergebra­cht w­are 11.Die Klosterbibliotheken des· zehnten Jahrhunderts dagegen stellten­ ihren ganzen Reich, ser ·

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