Pester Lloyd, Oktober 1914 (Jahrgang 61, nr. 242-256)

1914-10-01 / nr. 242

es­­ . >­ u SANS = EIE ESS DION gesischen Sparer geplündert „prellt. Wix und Deutschland , „um Ichten Blutstropfen. Die beüdenden­ Bewußtsein, daß bezah­­ ihrem Schiesal überlassen, unsere deutschen Bundesgenossen­­ , fohten im Westen in der unerschütterliren Ueberzeugung, „daß, die tapfere österreichisc-ungarische Armee dem über­­mächtigen Feind zähe festhalten und die erfolgreiche Re­­äegung­ der deutschen Hauptmacht in Frankreich durch diese heroische Tat ermöglichen werde. Dieser Qualitäts­­­unterschied der beiden Bündnisgruppen bedingt zugunsten der beiden Zentralmächte eine ungeheuere moraliste Kraft. ‚Die in dem weiteren Verlauf der Dinge immer wuchtiger in die Wagschale fallen, wird bis zu dem entscheidenden XE an der nach allen göttlichen und menschlichen Gelegen Waffen unserer Monarchie und des ung. verbündeten Deutschen Reiches zufallen muß, tätigung| und den­­ Rape fang­en kämpfen ig dem a­lten Söldner sie je­­ ! Wie England um Italien wirbt. (Telegramm des „Pester Lloyd“.) 8 Nike Wien, 30. September. ain die " der Dreierverband | in der neue Ausbreitung geltung im Mittelmeer? Kein Wort davon! Nichts weiter als die Aufrechterhaltung des sebigen Gleichgewichts im Mittelmeer verspricht Herr Churchill den Italienern, und er ist gnädig oder selbstverräterisch genug, ausdrüclich zu verfühern. Da­ die Westm­ächte nicht nach fremdem, also nach italienischem , Besibstand streben. Und als ob Herr Churchill geahnt hätte, daß sein vernünftiger Italiener einem von der Not erpreßten eng­­lischen Versprechen trauen werde, fügte er Hinzu, Italien könne sich gegen die Gefahr der Isolierung im Mittelmeer (was in Wirklichkeit nichts anderes bedeutet, als , gegen die Gefahr der Beraubung durch, englische oder französi­­sche Herrschgier) im Wege von Verträgen sichern. Nun­ war aber schon der tripolitanische Senn für Italien nur­­­­ infolge der Rücendebung­ durch die Verbündeten möglich. Herrn Churchill aber mutet den Italienern zu, auf diese­ Rückendeckung zu verzichten und sie durch einen Vertrag­ mit den Westmächten zu erregen.­­ Italien soll diesen­­ helfen, ohne von ihnen dafür etwas zu erhalten, und es soll die Sicherung dessen, was im Mittelmeere bereits­ seiner­ Herrschaft untersteht, in einem papiernen Vertrage suchen. Zusammen mit der österreichisch-ungarischen Flotte ist die italienische sicherlich der englisch-französischen im Mittel­­meere gewachsen. Auf diese Möglichkeit aber soll Italien­­ verzichten und sodann, in seiner Isolierung der englisch-­ französischen Willkür ausgeliefert, seine Existenz auf einen Vertrag stoßen, den ihm England in demselben Moment anbietet, da es von ihm mit grenzenlosen­­­ Zynis­­che ein französisches die Italiener loben, wenn er sie dem einzigen Bundess­genossen abspenstig machen will, dessen­ Flotte sie niemals als eine Rivalin ins Mittelmeer, dagegen unter Umstän­­den, deren Herbeiführung, von ihnen abhängt, als Hel­­ferin zu betrachten haben 1. -- - REITEN Weil Herr Churchill dies alles selbst weiß und fg ‚über den Eindruck dieses Teiles seiner Ausführungen auf die politisch reifen Kreise des­ Königreiches nicht im mindesten im unklaren befand, hat er die Italiener auch noch bei einer andern Seite zu packen versucht. Die Methode ist dabei die­ gleiche, wie sie jahrzehntelang von Frankreich angewendet wurde, um die italienische A­a­merksamkeit von Tripolis, Tunis, von den Mittelmeer­­problemen überhaupt abzulenken. Wieder einmal hat das italienische Element in der Monarchie herhalten müssen, von dem Herr Churchill zu behaupten wagte, daß­ es in Knechtschaft lebe; diese selben Italiener. Deren prächtige Söhne sich recht im Norden wie die Löwen gegen Englands Bundesgenossen schlagen und­ die in­s Fülle haben, wovon den unter englischer und französischer Herrschaft stehenden Stammesgenossen nicht einmal ein­­ Bruchteil gewährt wird. Immer und immer wieder haben Frankreich und­ England die italienischen, Leidenschaften in Mittelmeerstreitigkeiten verstriken und, durch die Aus­­sicht auf dürftigen Landgewinn gefangen, nehmen wollen, damit die italienische Vernunft eingeschläfert und­ der Organe der unerläßlichen Wachsamkeit in der Richtun der maritimen­­ Interessen beraubt werden könne. Auch jebt hat Herr Churchill das alte­ Rezept wieder hervor­­eholt, ohne zu begreifen, daß die Zeiten sich gewandelt und die Westmächte selbst am meisten dazu beigetragen haben, Italien mit einem Selbstbewußtsein­ zu erfüllen, das sich nicht mit Gnaden abspeisen und von den geraden Wegen seiner Zukunft fortlaben läßt« ..... | mus den Bruch eines fünfunddreißigjährigen­ Bündnis­, | als wäre dies die natürlichste Sache von der Welt:­­ Was" mag die Unterschrift eines vertrages verlangt, | Staatsmannes mit solcher Gesinnung wohl wert sein?. | Herr.­­ 4­uv<hill sollte schon froh sein," wenn „Italien " die bösen Erinnerungen an die Zeit­ des tripolitanischen Krie­ 1] ces, an die französischen Uebergriffe in der Angelegenheit der „Manouba“, die Befehl in d­er Bucht von Solum und drüce "latte, die Waffenlieferung an die Araber, durch England, die­­­­ fortwährende Bek­abberung­­ der Landgrenzen von Tri­­politanien und manche andere Unfreundlichkeit und Miß­­gunst in diesen Tagen englisch-französischer Bedrängnis unterdrückt und bei seiner Neutralität beharrt. Statt dessen | ‚| | Vom südlichen Kriegsschauplaße. Fortschritte unserer Offensive in Serbien. Die „Bud. Korr.“ meldet: Unsere Offensive in Serbien schreitet erfolgreich fort. Der Ber­uch der Serben,­­ diese Offensive durch einen neuen Einbruch über die Save­ zu stören, endete mit einem vollständigen Fiasko, denn die über die Save gekommene geringe serbische Truppe wurde von unseren in der Nähe befindlichen Grenzschuß­­­­­truppen sofort aus dem Lande vertrieben .­­­ ­Ein dänischer Kriegsberichterstatter über die Leistungen unserer Mentee ER­MER Kopenhagen, 23. September.­­ Der im österreichischen Kriegspreßquartier befindliche Berichterstatter der Kopenhagener „Berlingske Tidende“, Herr Fenry Hellfen, ersuchte dieser Tage das Ober«­ ­ z­ uteilen hatte. Dieser Offizier war Leutnant Pagel. mant Pagel kletterte auf einen Munitionswagen und durch Maßenschwenken dem Batteriekommandanten tten des Kugelregens" der feindlichen­ Infanterie ruhig Zeichen. Dieser ruhige Heldenmut machte es­ möglich, we Haubitzen den Feind wirksam, unter Feuer weh­­und die Situation unserer hart bedrängten, Infan­­verbessern konnten.­­N Auch am 29. August fiel der Haubstabteilung eine wichtige Aufgabe zu. In der Nacht dieses Tages griffen die Russen die Truppe an. Der Nachtangriff wurde von den­­ Unseren rechtzeitig bemerkt, ihn zurückzuschlagen ge­“ dang aber bloß dadurch, daß die Haubitzen sich blitzschnell an die Arbeit machten und die Angreifer mit einem EScrapnellregen überschütteten. Das Geschüßfeuer übte ngeheure Wirkung, und der Nachtangriff endete mit deren Verlusten der Russen. 3 A Die Armeeleitung schlug sämtliche Offiziere zur Aus­­ü nung vor. | : )"Denkwürdig und bemerkenswert ist auch die Rolle, die Grazer Feldhaubizdivision Nr. T/3 gespielt hat. 'e Haubikabteilung stand am 29. und 30. August einem südlich des Ortsausganges der Gemeinde Stani­­gelegenen Bergsattel im Feuer. Hier zeichnete sich der 3­ die Batterie des Oberleutnants Eduard Wal­­aus. Diese Batterie stand nicht nur feindlicher Atillerie, sondern auch schwerer Artillerie gegenüber, „ich mit fürchterlicher Hast auf die Haubißbatterie ‚Oberleutnants Walter warf. Die Batterie hielt den­ , während dieser zwei furchtbaren Tage stand, sie at­te sogar vortrefflich, denn Oberleutnant Walter hatte frühere Stellung ein und stand wieder den ganzen Tag im Feuer. Nachmittags zeit fünf Uhr erhielten die Russen — vielleicht durch eine aus Bevölkerungs­kreisen ihnen zugegangene Nachricht — Kenntnis von der Posi­­tion­ der Batterie, denn die feindlichen Geschoße richteten ihr Feuer plößlich allesamt gegen den Beobachtungsstand des­ Oberleutnants Walter und­­ beschossen seinen Standort eine­ halbe Stunde lang mit Schrapnells. Oberleutnant Walter wechselte darum "rasch seine Stellung und lebte das Feuer fort, ohne daß der Positionswechsel die RasH­­heit und den Erfolg seines Geschubfeuers­­ im geringsten beeinträchtigt "hätten Oberst“ Krasel,­ der die benach­­barte Infanterie befehligte,­­ drohte für die von der Bat­­terie gewährte wirksame Unterstüßung seine besondere Anerkennung und seinen Dank aus, und jedermann­ weiß, wie wenig militärischen Charakter ‚der ganze­ Habitus des Rechnungs­­unteroffiziers zeigt. Die Arbeit des Mannes mit dem krummen Säbel ist friedlich im Frieden und“ ebenso friedlich im Kriege. Und doch, was tat ein Franz Bittner, ein­­ Rechnungsunteroffizier der­­ Stabs­­abteilung, eines Landwehrregiments? Franz Bittner­­ sah sein“ Regiment im Kampfe stehen, er sah, daß, das Regi­­ment, Aufklärungen über das Gelände, über­­ die Zahl de3 J Feinde­, über die Aufstellung der feindlichen­ Trup­­­pen haben müßte. Franz Bittner­ säumte nicht; auf eigene Gefahr­ und Verantwortung machte­­ er sich auf­ den Weg, um Aufklärung zu schaffen. Es war kein una. gefährliches Unternehmen.“ Franz Bittner mußte im Regen der­ russischen Schrapttells die notwendigen Wege machen, um gehörige Aufklärung zu schaffen. Er erledigte die Rekognoszierung unbeirrt im feindlichen Geschofvegen und eilte dann zu seinem Regiment zurück, dessen Obersten er von seinen Wahrnehmungen unter­­richtete. Der Oberst war überrascht und entzückt. Er wüßte Die Aufklärun­gen, die ihm Bittner brachte, während sich­ dieser zu­ seinen Büchern zurückzog.“ Doch er blieb nicht lange ruhig. In der Ferne sah er nahende „feindliche Kavallerie.­ Er erkannte sofort, daß russische Truppen“ im­ Anzug seien, während sein Regiment weiter vorgerüdt war. Bittner trat sofort in Aktion; er ver­­sammelte einige Landstürmer um sich, er übernahm das Kommando, placierte seine Leute und ließ feuern. Nach kurzem Kampf­ hatte der Rechnungsunteroffizier Franz­­ Bittner die russische Kavallerie geworfen. Das geschah am­­ 30.­ August­ bei­­ Pawlowska-Wolina. Bittner wurde mit der silbernen Tapferkeitsmedaille erster Klasse aus­ Gebet) Aw) 011 Telt RR | Eur 8 -

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