Pester Lloyd, Mai 1915 (Jahrgang 62, nr. 135-150)

1915-05-16 / nr. 135

Az sämtliohen BHHEENDER ee .­gegengenomm­en. "Ameriks, England," F'rankreich, Sp: ner dis Vermittlung ‚dis Abonnement, muss direkt In unserer eg erfolgen. Vertretung für en und Portugal besteht Postämter nicht und Italien , Frankreich, England und der Zeitungsfirma Saarbach, Jews Exchange in Mainz. 62. Jahrgang. MORGENBLATT Einzeln: Morgenblatt in in der Provinz 12 Haller, Budapest 6 Heller, in der Provinz Sudapefi, Sonntag, 16. Mai 1915 Italien am Scheidewege, | ·«—;­­ " Budapest, 15. Mai. Das Zirkulartelegramm des Ministerpräsidenten: Eu­­landra ai die Sträfekten, worin sie ermächtigt werden, im Notfalle den Schub der öffentlichen Ordnung den Militär­­behörden zu­ übertragen, it ein bedeutsames Ke­­nzeichen der­ gegenwärtigen Situation im­ Königreiche. Wenn der Regierungschef in diesem Erlaß die Bevölkerung beschwärt, dem­ Lande das "Schauspiel bürgerlicher ,Ziwietracht und ungestümer, Vogellosigkeit der politischen Leidenscaften zu ersparen, so läßt sich daraus — im­ Zusammenshange mit den Meldungen, die über Die Vorgänge in zahlreichen italienischen Städten vorliegen — entnehmen, » Avie weit die­­ Berschtwörung der Kriegsheher , gegen den­ inneren Frieden Italiens gediehen it und wie tiefblidend und ‚voraussehend jener Senator ‘gewesen it, der zu­ Begin des heierlichen STreibens, in offener Parlamentsfigung auf , Cientente 'hinger­iesen Hat, Die einen Krieg benüten wür­­den, m im­ trüben "zat fischen « politische Okdnnnthaliens umzustürzen.Di­e Entwick­­lung der Ereignisse hat es11ritfichs gebrach­t,daß die­ prinzipiellen Unruhestiftser schon vorher,un­d die Italiert 1111 widerrufflichei EI­tjschli­sse faßte,die Maske»l­abenfallen lassen­. Ausseindhlage der äußeren Politik­ab­ens ist­ also fürsorfte eine der inneren Politik geworden,und diese Feststellung zwingh um­ die österreichisch-ungarisch je Oeffent­­zund­ größerer Bel­ 1tts­ 1hnheit«1111d Tschikatesse zu verpflichten,ungearjtet dessenzdaßunser Interesse immerhin voll der Art und Wdifxc,wie die italienische Kristn sich entwickeln und lösen wird,numikjexhar bekührt ist.Niemand kmm hente sagen,­­lichkeit bei der Beurteilung ddijjtzxc , welchen Ausgang die­ Kämpfe­ zwischen Neutralisten. um . Interventionisten,­ die sich da anch dort nicht ndr auf einen bloßen "Streit der Meinungen ‚beschränzen, nehmen, wer ‘Den, welche Richtung sich durchringen und behaupten wird, siebenfalls‘ stehen, wir vor einer‘ neuen­ Situation, und damit ist zugleich gesagt, daß Die Lage voll Unbestimmt­­heit­ und Ungewißgheit it. s­-· Die neue Situationsbeftelthiis ist in den leidenszijakti Ilich spew­en no át für Den Krieg, M­oielle Feindseligkeit ‚gegen Die­ Zentralmächte ‚gegolten hat, und zur dei Erkenntnis gelommen, daß sie beinahe 008 Opfer eines verhängnisvollen Irrtums geworden wären. Sie hatten zusammen mit jenen anderen, Die Die Neutra­­­ität von vornherein bloß im Sinne eines zeitlichen Auf­­schubes seiner kriegerischen Belitzt" aufgefaßt twissen woll­­ten, Dem­ Ministerium Salandra-Sonnino einen­ Bianio­­wechsel zur Verfügung gestellt, und sie, sind exit nach und wag dessen inne geworden, daß das stillsschweigende Leber­­einkommen mit der Renierung, Hinter dem­ sie, die Inter­­ien­­ Staftens, und mc­Diele, wohlgebornen wähnten, keineswegs,­ wie sie vermeint hatten, bloß eine einzige Deutung und Auslegung ermögliche. ‚Jedenfalls sind sie heute mit der einseitigen Interpretation, Die das Kabinett den ihm­ erteilten Vollmärkten zu geben im Begriffe war, nicht einverstanden und haben, dies laut genug, erklärt, um nicht überhört werden zu können. Der­ Biankoii erhiel­­t, den Händen der Regierung, trägt nicht mehr alle­ine Unterschriften wie vordem amd es hat sich herausgestellt, «daß wenn zwei schweigen, fie Darm noch nicht in allen und jedem die ‚gleiche­ Meinung haben müssen. Weite, Schriften Der ‚italienischen Bevölkerung, die bisher der ausschließlichen Wirkung der Kriegshese unter­­woren waren, sind jebt Duck­, den­ Eindruck der ent­­gegengesehten­ Propaganda aufgerüttelt und geben: mit einer­ Hefligkeit, Die, Der leidenschaftlichen Art, der Inter­ventioi­isten im­­ Grade der Stärke, nichts nachgibt, zu er­kennen, daß hie nicht­s willens sind, ihre Meimmung einfach bergetwaltigen zu daffen.. Ein tu der­ vordersten Neihe Der Stanzelenfreunde stehendes, italienisches­­ Blatt Hat aus­­gerechnet, Daß die Gegner des Strieges in der Kammer auf 49 Stim­men über die Majorität anzunehmen sind. Tex: Außenstehende Tan­­zfich Fein Wxteil Darüber e­rlau­­ben, 00. Dies richtig DE und­ ob: am­­ Ende Die Anhänger des Srieges­ um jeden Breis vogt jene sich als stärker er­­weisen inerdem, deren Eplitit­ man­ nicht richtig erfah­en ‚Würde, spolite man sie als Anhänger des Sr­edeng um jeden MBreis: bezeichnen. Dejerreidellngarn "hat ’ das Steine : metan, un. Den talientichen Bolte nicht: "bloß, mit Worten + pr. .beiweilen, Daßves-seine, über Die­ eigenwärtige Krise. hinausrei­ende savedatshalt Ioiiufi­e. "Menmest aber "Liegt die ‚Ent­ beidung einzig und allein beim italienischen Nolte. selbst amo twie haben ni­chts anders zu tun, als abzusparen, welchen. Ben. es irn betreten­­ wollen. Entihstrunp Ihmerlic, angbleiben, ad ante mögen unter, dessen unsere Infentiamkeit­ wieder auf die­ Kirieasicjn­­vlate denen bon­nenen Tag für Tag so eriwenliche amd erhebende Ant­eite zu­ uns bringen. Karrge wird ,die und Die, gegenwärtige denn solcje Kund­ .­­,­­ Budape, 15. Mai, Unsere Teuppen stehen- Dicht mi unteren San, bei Rudi schon, knapp am’ der zufftischen­­ Grenze im DEL Richtung auf Bilgeraj. Nördlich der Weichsel —, im Ruj­­fisch-Bolen — it der Feind von der mittleren Bilica bei Nowe Miotto in vollem Notzuge. ‚Damit scheint ihn­­ bereits jede Aussicht benommen, sie noch Diesseits Des Weichselabschnittes Warkhau— Zawichoff zu­­ behaupten. ‚Seine­­ etwaige­n Verteidigungsstelung Beim Erzentgal er­scheint Durch. Das taschte Vordringen alrjerer "Truppen gegen Sambor und über Dolina gegen­ Stop­ im Süden bedroht. — Der Ford­erungsversuch der englisch-­­französischen Verbündeten an den Dardanellen hat dem­ Gegner bereits 30.000 Menschenopfer gekostet; viele Tau­­sende Tote vom­ Feinde konnten noch nicht begraben er­­den. — Die „Lusitania” und das emalische Marzersschiff ‚Sol­ath” ruihen auf dem Grunde des Meeres... Dies die MWocenbilanz "unserer und‘ der gegnerischen Ope­­rationen. 1 Die Eivigkeit ist­ ein für uns übersinnlicher Begeit, Berfuchew teilt ihn auf amiert menschliches­ Tun zur über­­tragen, so verfällt er dem Fach der Lächerlichkeit. Milz vor­ Mio waren das­ feindliche : Invasionsheer, Mitte und Du­galizien, sowie die Bukorrina in russische Berwaltung Herricheit, versprochen, den ‚war? - Feuilleton. 00, Präsident A Wilson. : " Bon Hofrat Dr. Sammel Radó. „zer. Historische, Sunstinkt , jagt, in , diejene Schritt Wer i­ eigentlich Woodrow Biljon, was, für... ein. Denk­, fit, der, Präsident der Vereinigten: Staaten, an Den, der Rapib ich jüngst, mit der Flehentlichen Bitte gewendet­ hat,­ als Mittler, in Ötejent, Auch­tbaren Völkerkriege aufzu­­treten??, Diese. Stellung it, glänzend, ‚fait, schwindelerregend, des uhoalten, der, einst selber, das, Nichterantt über. Völker umd Sönige gefordert, liege ein Moment, das zwingt, inme­­r zuhalten und jenem Mann Aug ins Auge zu sehen,­­ an , den jener große Ruf ergangen. Welches, ist. Die­­ geistige “und seelische " Disposition des Präsidenten ‚der­ Union? Bei, Geistesfind­­ ist ex? It er wirff ich einer der Be­­‚ zu jenen und Auserwählten?, It ‚er, von der Taile, um sich einer solch Hohen Sendung würdig­ zu zeigen? Wäre er beim in Purpur­ geborener Monat, den Erbe eines großen­­ Thrones, so­ würden­ die Falten des Königs­­­­mantels seine , Persönlichkeit , majestäsisch drapieren. Für, ihn spräc­he der Glanz der Krone, der durch Jahrhunderte. geheiligte Nimbus­ der Dynastie, der er entsprofen. Aber Woodrow Wilson it ein Mann wie das und: ‚ich, eber Leser, sein­ Vater, war ein­­ schlichter Bürgers­­­mann­. ‚Der obderste Machthaber der Republif hat­ noc­h vor­ wenigen­ Jahren auf­ dem Katheter , der Princetons­ Universität Doziert und schlecht beschlagene­ Studenten ‚beim Dramen zur Gmendation veri­iefen. Nun ist erzm jenes rsp söheencporkxesciegelx,wodex«s Oberhirte der Christenheit an­ ihn wie an Die höhere In­­­stanz appelliert und feierlich verspricht, als sein Mitarbeiter: für die­ Lerbeiführung des Friedens zu wirken. Nicht‘ der äußere Granz der’ Rost­tion, kann uns blenden. Aber. es greift einen ans. Herz, zu fragen: Da der Mann in dieser­­ Stellung nicht geboren­ wurde, da She ihn auch als Beiten und Größtenterkoren, ‚habt Ihr auch den richtigen Mann gewählt, it; der­ richtige Mann san Die richtige­ Stelle 'gefommen?, s e! Unmwill fürlich veriweitert ich" die Frage zer einen Brobfenn, "Sir einen Der­roprobleme der Menschheit, zur der Stage don Königtum und Republii, ob es besser ist, den Staat untrennbar‘ mit dem 'Schäfal einer bevorrech­­teten­ Familie zu verknüpfen, oder ob m­an seine Führung dem aus­ der Wahl hervorgegangenen Würdhalten ander trauen soll- Der Wirr dieste — das it mim "der dunkle Punkt der Sache. Wak derjenige es nicht immer sit," dem die­ Mende zujaudhzt,­ das it war. Die Erfahrung Yehri, daßı nicht immer Herrschertugenden das Glück des Kae und: zum­eilen: die­ Bedeutungslosigkeit, die unnensichiedene, gran in grau spielende Personfiühzeit der beste Eimpiehluiasbrief it. Die geistreichste­ Nation der Welt: hat­ zum Präsidenten ihrer Nepublit eine Reihe­­­­ ausserpro­gener ' Mittelm­äßigkeiten wie Felix Faure, : 'oubet,­ Salbieres , gewählt, " von Poincare gar nicht "zu reden. Die Franzosen ind in intellektueller Beziehung‘ mit dem ‚republikanischen Machthabern nicht viel " besser gefahren, als wenn, sie bei einer’ ihrer alten Dynastien ’ geblieben t­ären. « , - Tape«Woodi«vonW­iljott-als Erwählter von siebzig Millionen«;11t11-P«risside 11tc11mxs gerufen wor dem fann ebenso gut Glü­ck als Verdicr­t XII-denkend?s«..fmm durch­­s die Gunst«e­i­ner zufälligen Strömung·«oder sei 11er Exiqu emporgetragens worden sse imsVolt der WaltLift keins sicherer Schluß auf die Bedeu­tung" feiner, Persönlichkeit­­ gestattet Einen­ besseren Maßstab bietet seiktcichsten­­schaftlichcise und politische Wirksamkeit,die­ z­ahlreicher«i« Bücher,«­in denen er«fein­e»A­n­sichten dargelegt hat Denn Wilson ist von der Litera 1t11r.von der 11'FJ P-rofessors ati 11 die­ Politik verschlagen worden.Die Lektüre seinen Bücher ge­­wintt für ihn Er istciitJemand.­Er ist jedens­ lllfred­ Zidik bemülst sich dur­ch Studium und Nachdenken übe­r d­ie P­rolleme,die Menschen und Völker besuegen,Klar­­heit zur verschaffen. Nie, das „wichtigste, aber wohl, das­­ djatat “teriffiscierte seiner Bücher. heißt ‚Nr Literatur“. Nur Literatur. .. was soll das­ heißen, was will’dieser dunkle Titel besagen? Dieser Titel ist eine "Art professoraler‘ Stonie, SHr sagt: Literatur it nichts "iie Vergleich­ zur­ kistenschaft. .. Fher verarhtet die sogenannte 1Berle tristik ! Nun,­twohl, äh, der Kachmann, der Rrofessor der Redict3­'­mente­ vor, iWie sie einem guten Kopf und geü­bten Didlettifer Dieser Ansicht ‚muß an Dijon selbst € Er ist fürmlich über sich selbst­ ernähm­den.*&s würde ich Regierungskunst hervorgetan haben. Sir’ zwei” interessanten -Essays | eBay­a : räher­­handlungen " höttentan "fast , das bange’ Kerze ert des Berfafers, der­­ Engelt: Sind selbständ­ige $Deen"nichht ein Hindernis Der Karriere? Hat ein Merjdj der Gedanken und Probleme überhaupt neben dem Kandidaten­ der ge­­schichten Ambition und der raffinierten Ztids eine Ju­rnn­t in der Politif?­ Und" dann "weiter" — Worin’ unter feidet sichh Die Fähigkeit zur politischen " Aktion van der zur politischen Reflexion? Wieso fan es, Baf die W Partei- sing‘ 'Didaten machen, |. A = et Tsai Zeichnet die Kriegsanlie a aa sú, na ei x

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