Pester Lloyd, August 1915 (Jahrgang 62, nr. 227-240)

1915-08-16 / nr. 227

khschh LLOYD. kV É al­t. N­ER TER­­ >. Bd Zu derselben Bet Mehr pre KN­DET PER Mauer auf fräntischem Boden wegt und im Süden ist der neue Sein Öfterein tiep­­ungerireien Gruppen nicht um einen [D es ‚Strich ‚näher gekommen, als diese von Anbeginn an aus strategischen Gründen selbst zu gestatten ge ioillt waren. Sohin konnten die duch ihre Aufgaben im Frantreich und Belgien geteilten Deutschen und die nun den südlichen Kriegsicheuplah geschmückten österreichisch-ungarischen Truppen vereint mit dem euffischen Millionenheere fertig werden, obwohl dieses den ihn gegenüber im Felde stehenden verbündeten Armeen numerisch noch immer weitaus überlegen war. Nun fragt sich, was soll’ weiter geschehen 2. Gegen einen womöglich weiteren Vor­marsch ins Innere Rußlands wird uns von seiten der Entente daz Beispiel Napo­­leons mit väterlichem Wohlwollen vor die Augen geführt. Ohne auf die Frage einzugehen, ob und in­­wiefern ein solcher Bormarsch über die bisher belebte Linie projektiert it, kann füglich darauf hingewiesen werden, daß Napoleon schwerlich­­ erstklassige Eisen­­bahn und Straßennebe, meilenlange Munitions­­- und Berpflegskolonnen hinter sich, einen um Mil­­lionen geschwächten Gegner vor sich und­ gnädigere Sommer», beziehungsweise Herbsthimmel über sich ge­habt. Auch Napoléon Beispiel hat Na­poleon gefehlt An allem kann es nach den Geschehnissen dieses Kriegsjahres — sofern es ein böses Geld sich so wollte — den verbündeten Truppen mangeln, seinesfalls aber an Erfahrungen und Vorsicht. Wenn es nach den Weberlieferungen der alten Schule noch immer anfaßlich düntt, da; Rußland geschlagen­­ werden künne, möge man sich mit dem Gedanken ver­­traut machen, daß mit der Legende v­on der Kojatengewalt auch das Mäccen vom bodenlosen Menschenreservoir sein — man kann nicht jagen: frühzeiti­­­ges — Ende gefunden. Mit einer Armee, die zehn Monate hindurch in­ilend gejecht, gestärkt, gedrih­t, mit­ allen­ möglichen der modernen Technik und der Kriegswissenschaften versehen worden, it e3 dem italienischen Feinde — obwohl bloß einem Britischteile unserer Armree gegenüber — trot bald dreimonatigem unausgerebten verzweifelten Ansturme nicht gelungen, sich auch nur des Görger Brüden­­er -Kopfes zu bemächtigen. Es bedarf seines besonderen Staifsinnes, um die Defensivmotive der österreichisch. ungarischen Truppen zu erraten und sich einen Be­­gi von dem möglichen Wandel der­­ Dinge zu machen in dem Augenblicke, da Diese Motive nicht mehr vorherrschen. Das nach innen jo­­ überaus empfindliche Italien zu Felde mag sich jet noch mit­­ adornos Mädchenberichten behelfen, was aber wenn — jagen wir—auch nur Udine fällt? Woher den Panzer nehmen für d’Annunzio gegen die vermutlich hand-, a Dvationen der allgewaltigen italienischen Bann­er emdlich zu einem Abschlusse dieses Böllerkrieges kommt? Wenn ich meine, daß der zweite Abschnitt im Sü­­den eigentlich erst nach Beendigung des ersten im Norden beginnen dürfte, habe ich nicht mehr gesagt, als was auch dem Un­­eingeweihtesten geläufig it. Die Frage it viel zu ernst, einlassen dürfte. Es tann ichödsstens von einem m­­­al, dag man fi im frivole Prophezeiungen bestimmten Gefühle die Rede sein. So zum Beispiel bilde ich mir ein, der erste Waffenstill­ fand werde die Truppen auf Sánde­­feldern überraschen. Ob er wohl auch der lechte sein wird? So feier uns auch­ die eigenen Ber ; Halte am teuerem Blute drüden, werden [hier uid wir diejenigen sein, die zum Stie­ben drängen, Bela dv. Landauer. Ein in Beren ae KA az Di­n eldmar entnant­e­te, e Div­ ein hätte in felm Bode 600 Waggon Geleert­en RE Boden geerntet und ins Hinterland geliefert. Leider ist es oft zu spät zur Ernte, den die Körner fangen häufig am, vor Weberreife auszufallen. Ueberall wird aus Metall gesammelt In­­ dem verbrannten Krytom, von dem nur die Kirche mit sieben Zwiebelkuppeln und iwei Hütten­­ stehen, wurden allein 55 Meterzentner Metall gefunden. Ich übernachtete in einem zusammengeschaffenen Schloß, wo alle Messing­­hufter und Türflinten schon einges­chmolzen waren. Weil alles eingeäschert it­­ielen auch bei der Miontet­arbeit die Bretter. Die erste Brücke­­ über den Bug bei Krylotv mußte aus alten Bettstellen gemagt werden. Al der Bauernhäuser stehen oft Stroh­­beten als Warnung gegen die Cholera. In vielen Dörfern ist der Einkauf den Soldaten­ wegen der Choleragefahr verboten, die Ei­senbahnwaggons­ sind statt mit Sensterscheiben gegen die R­egenplage mit grünen Neben versorgt und nur Waggons dritter Klasse ohne Bolsterung sind im Verkehr. Unzählige Transportzüge gehen nordwärts mit Feldbahniienen und Lowrys, dazu |; Balken, Kleine Lotomobile und Automobile. Lauter Ma­ße regeln, die nicht auf­ die Wiederholung von 1312 deuten. Emmingen|Saften­m­ent­ | | VAL ommande­nt | Eimrüce eines neutralen Journalisten.. — Bon unserem Berichterstatter im Kriegspressequartier. — Kriegspressequartiesz August Em­anslandtschercchuld stellender Vextgeber des Blattes eines neutralen Staates, erzählt mit Über seine Zahıt in Bolhynien folgendes: „Wir fuhren überall einem von brennenden Dörfern » getötetm Horizontcntgegen,uberd«æeFelderkroi«en Rauchwo­tken und schwamze Schleifen froßen fi .Das gelb wogende Getreide vorwärts. Auch hier, Be der Grenze, im­ eigentlichen Rot-Rußland, gehen fen genau­so vor, tie in Feindesland. Bei Armeen sind spezielle Brandtruppen Benzin und Belluloidspänen eingeteilt. Die Herren Me, und die Judenviertel der Städte erden , berniätet, die Bauern gehen frei. Wo des 5 Gelder schon abgeerntet sind, wird das Getreide Bi | Ein Tag des Weltkrieges.­ ­Die Operationen auf den Kriegsschauplanen. — — Französische Literatur. — Tugan-Baranowsk­j über Makland. — Die Sértéjuvisé Meberivachjung der Ausländer. — Die innere Seite in Frankreich.) Budapes­t, 15. August, Der gestrige Tag auf den ruffiigen Kriegsschauplage verlief in weiterer erfolgreicher Fortführung un­­serer Offensive. Die Fortschritte unserer Truppen gehen Jon- Tant mit zäher Beharrlichkeit vor sich. Jeder Tag ist voll ausgefüllt dur­ jenes Ma der Zurückdrängung und Ueber­­b­indung des Gegners, das im Verlaufe von vierundz­wanzig Stunden intensiver Kampftätigkeit eben ü­berhaupt menschid( tod) zu bewältigen ist. Syn N­ord­weitrußland haben die Gefechte, die sich and £inie Alefotv—Kupipti—Kkomwarst (siehe die Skizze im gestrigen Tageskommentar) neu entsponnen haben, bereit zu einen­ erstei­ichen­­ Erfolge geführt. Bei Kupipki wurden die Nuffen von der Armee Below nach Nordosten zurückge­worfen, iwobei sie dreieinhalbtausend Mann vom Feinde zu Re­geren­ wahre.­­ Die Einschließung von Komwno wird immer enger. Die Seltung wird nicht mehr lange standhalten können. Gegenüber Bjeloftot gelang es den deutschen Truppen, sich den Hebergang über den von den Ruffen ver­­teidigten Narecabinitt zu erzwingen.­­ Der Gegner­ weicht hier an den Narew vor Bjelostot zurück. Ebenso gelang es der Heeresgruppe des Prinzen Leopold von Bayern, den Widerstand, den die­ Ruffen zur Deckung von Brest-Litomwsf im Naume westlich dieser Letzung leisten, bei Losice und Miendrzyrecze gestern bereits zu brechen. Auch hier gehen die Russen zurück. Nachdem unsere Truppen borgestern südlich Brest- Litomst die Linie Radzyn— Dawidy— Wlodaiwa überschritten hatten, stiegen sie gestern an der Linie Miendrzgrecze— eleget een­tri erneuert auf feindlichen Widerstand.­­ Dieser Widerstan­d konnte von der Nufsen jedoch nicht lange aufrechterhalten werden. Seit heute morgen, haben sie auch an diesem Abschnitt den Nachzug wieder angetreten. Am galiziichen va und am Dnjestr stehen unsere und die tuffischen Truppen einander vorläufig noch in den­ bis­­herigen Aufstellungen gegenüber. Auf dem italienischen Kriegsfhauplaße fan­d gestert an allen drei Hauptfrontabschnitten zu vereinzelter Kämpfen, die für den­ Gegner durchweg vollkommen erfolglos blieben.­­ An der sandrisch-­­französisihen sowie an der Dardanel­loenfront hat sich nichts von größerem Belange ereignet. Hueber. In den ersten Monaten nach Ausbruch der Zeindselig­­keiten schien es, als ob den Franzosen das Bücherschreiben vergangen je. D sozialistisch - angehauchte Anatole France hatte troß seiner grauen Haare den Kriegsminister Millerand um ein rotes Beinkleid gebeten und, so uniformiert, feine meisterliche Leber von der Höhe der „Reine Pédaugue" und der „Ile des quins“ auf gehäfsige Blätter einer Kriegszeitung herabgesenkt. Weniger Berühmte nahmen vor , ber, iche Profes­s­ion“ würde das ATI ebe­zählen,­­wie Edmond Rostand, verzichteten meist, die ne ‚gemacht. Und auch jene, die att den eggye­n Frühgeburten ihrer Kriegsmufe den säumigen Verlegern oder ruinierten Bühnenleitern zu überantworten. Wogegen sie nicht verfehlten, aus ihrer Autorengesellsschaft die deutschen und österreichiscr-ungarischen Kollegen hera­uszuwerfen,­­ deren Zantiemenguthaben ihr Gemeingut werden kann, Henri Bernstein aber, der Schlüffelftüdmillionär, ist, wie er­ im Baillaur-Brozek hinauspflaunte, von fahnenflüchtiger Jugend« fünde rehabilitiert, Kanonier einer Fünfundsiebziger geworden.­­Viel jüngere Talente, die zu den Sympathispieren gehörten, litten den Ehrenjod. Erst in­­ den legten Wochen hat ji der französische Bücher­­markt wieder aufgetan und ein paar Dubend Bände in Um­­lauf gelöst, an denen wir nicht schweigend vorübergehen soll­­ten. Sie könnten nnt im­ selben Maße wie die galtische Hont nalistit die berühmte Kriegspighose für sich in Ans­­pruch nehmen, weil ihre Verfasser Zeit zur Nachdenken hate­ten und sich­ nicht scheuten, mit dem gebundenen Drud bot das Urteil der Bibliothekennachwelt zu treten. Diese » wird nicht dieselbe Nachtsicht wie für die fliegenden Blätter fennen, die in aufgepeitschter „Haba“­ und „Reuter“ -Atmosphäre entstan­­den. Den Vergleich mit der deutschen Kriegsliteratur wird die esöfiie nicht aushalten können, oh'nn meh mi, nodj die maltraajt geob« der­ groken geit agupvertvandte min “tat erharren. Ereignisse wie "Die TERHET "re­de­standes. Nod hat niemand die Epoche Napoleon *­fungen, und der „Wallenstein” unseres Wöltertiiegen wird vielleicht in Jahrhunderten gehoben werden. Kräntlig, chlorophyllos, wie­ erste Pflänzchen im süfteren Granatenfrater auf frischem Schlachtfeld, sind die Romanchen­­ und Nobelletten, die und die Schweiz als Pariser Mutter ohne Wert und der Belletrifu­t vermittelte. Nur „La Veillee des armes" der begabten Marcelle Tinayre mag unter Aehnlichem vor schnellem Vergessenwerden behütet sein. Diese einzige französische Erzählerin, die über Empfindungsvermö­­gen und Empfindungsausbruch verfügt, hat rings um ein Vers­liebtes Paar die Chronik der Bariser Mobilisierungstänge auf­­gebaut. An den liebenden Seelen, die den Trennungsschmerz vorausführen, spiegeln sich die großen Vorgänge wider — bei Freund und Feind wiederholte sich dasselbe Hunderttausend« fach, das intime Drama im patriotischen. Der Unterschied ist im finnlichen und suitu­diert Unter«­ton zu finden. Die meisten gallischen Geschichten neuesten Datums verleugnen nicht, daß seine plößliche Tugend, über Das leichte Gesellschaft oben und unten genommen it, die den Enkel, mobilisiert, spielt eine beträchtliche Rolle; so­ in Abel Hermant3 „Heures de guerre de la famille Valadier“, wo wir in Heinbürgerlihe Erinnerung an Kreije reizvollen Einbl­t erhalten, da Emma Valadier bei ihrem gestrengen Bapa den heldenhaft sanft gepflegter Invalide mit einem Arm, mit seinem Stamen den Heinen led in der Familienehre bergessen machen wird. Humor, oft perfid, Augenblicke. Michel Provins erleichtert und die anderen Dia­­logisten, die in den Boudvirs verblieben, betreffen, daß aba. je nahe wechselnd Gatte und Amant den­­ Vorzug haben, dem sie sich im Schükengraben ein tapferer „„polu“ oder ale Drüdeberger eriwiesen. Die Blätter, wie das „Journal”, die eine Millionen­auflage haben,verzichteten­ in der ernsten Zeit nicht auf die Pikanterie,die wir nicht Pornographie nennen wollen Damit stehen sie noch sittlich höher wie die Chauvinistenpresse,vosan ,..l­ ctiu«, für die selbst ramhafte Schriftsteller sei eine Steuerliteratur widerlichster Art liefern müssen. —. „La file du­­ boche“, ein Roman in­­ den mehr denn 160 Fort«­gebungen, von Henri Germain nach dem Tagesbedürfnis und wohl bis zum Kriegsende verlängert, ist der Himalaja von Berleumdunag­ und T­­swut. Die " Bodetochter" wird zu einem mit allen G­iftgasen si­ch Monstrum von Spionin, Diebin, Mörderin. Was diese gewissenlosen „Beilenfeinder“ für die­­ Ver­ dummung des Blechs anrichten, besorgen die Akademiter mit mehr Grazie und seiner größeren­ Wahrheitsliebe für die sogenannten gebildeten Klaffen: auf fünfzig Jahre Hinaus muß der Deutschenhaß der gallischen Raffe eingeimpft werden. An derselben kort spielig ausgestatteten und für die Invaliden­­raffe vertriebenen Bücherreihe, die mit der eingangs erwähn­­ten Sammelbände von Anatole France „Sur la voie glorieuse“ beginnt, worin der sozialisierende Pazifist fest „den Sieg bis ins Herz des germanischen Reiches verfolgt“ und­ „den Feind des Menscengeschlechtes zermalmt“ wissen will, kommt auch Maurice Barrès zu Worte. Er verbindet seine Tagesauffäße des „Echo de Paris“ zu einer mystisc-heftlichen Hymne auf die Blutgeweihte lateinische Scholle, über die trauernde Weiber und Mädchenn­ die Saat au­streuen, während Greife die Hausruinen auszustopfen suhen. Die Schwester Julie von Gerbeviller, die im Kampfgebiet Ver­wundete pflegte und unschriftlich über die „Roches“ zu züngeln weiß, wird unter seiner Feder eine neue Natio­nalheilige. Mit noch stärkerer Betonung wie Barr3 sucht Nene Bazin in einer Novellenreihe den Krieg für den Ultramontanismus auszubeuten; er sieht Spione überall, so in­ „Les luents“, wo ein Flieger vom Himmel Hoc den Uhrmacher einer Heinen Grenzstadt dabei erwircht, wie er Lichtsignale für die deutschen Tauben gibt. Bazin und Barrds haben „recht die größte Leserzahl, weil sie namens der Religion ‚den Sieg verheißen, an den ohne Wunder niemand mehr­ so recht glauben­ will. Mit religiösem Eifer find ion große Dinge Kriegsfind, voreilig jenen Bräutigam, durchzujegen hat, diß ein “Ham­ou gefal« Nachfolger, die peinlichen a ; = °

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