Pester Lloyd, Oktober 1915 (Jahrgang 62, nr. 273-287)

1915-10-01 / nr. 273

| 62. Jahrgang. MORGENBLATT 1 Sn mteranı= > mean nase rn nn mn nen mn nn m nen nn ann nme men as tn nn name mem nennen men Onar Budape, Freitag, 1. Oktober 1915 en er e . (Raddrud verboten.) Die neue Offensive im Westen. Bon Major a. D. v. Schreibershofen (Berlin). ‚Berlin, 28. September, um sie wieder auszugleichen. 63 mußten mehrere Monate vergehen, ehe in rankreich und England die neu aus­­gehobenen und eingestellten Kriagmannschaften ausgebil­­det und zur Verwendung in der Front bereit waren. Ihre Aufbringung machte sowohl in Frankreich, wie in England außerordentlich große Schmierigkeiten und es muußte zu sehr harten, mitunter bedeutlichen Mitteln ges griffen werden, um genügend zahlreiche Nefruten heran­­zuziehen; er scheint aber schließlich ‚gelungen zu­ sein, die genügende Zahl von Mannschaften zu erhalten, wenn man auch über ihre körperliche­­ Leistungsfähigkeit und Be­schaffenheit wohlbegründete. Zweifel haben kann. Nach­­dem der Sommer vergangen war, waren Diese Mann­­schaften ausgebildet. Es konnten daher, wie Lord Kitchener od) kürzlich in­ englischen Oberhaus angegeben hatte, nicht nur Die in der Front befindlichen Truppen wieder auf die volle Kriegsstärke gebracht werden, sondern außer­­dem­ noch zahlreiche Verstärkungen nach­­ dem Keitlande entsendet werden. Und ähnlich lagen auch wohl die Ver­­hältnisse in Stanfreidh. Eine große Rolle spielte die Bereitstellung der not­­wendigen Munition. Der moderne Krieg hat einen solchen Munitionsverbrauch hervorgebracht, wie er früher auch nur annähernd niemals eingetreten war. Ohne genügende Artillerievorbereitung­ war aber die Durchführung von größeren Durchbruc­hsperioden­­ ausgeschlossen. CSomahl Sstanfreich wie England, waren jedoch von Anfang an nicht auf die Herstellung so großer Munitionsmengen eingerichtet, und es bedurfte ganz besonderer Anstrengung der heimatlichen Behörden, um die Munitionserzeugung in einer den Bedürfnissen entsprechenden Weise zu srei­­zelne Preßstimmen gingen sogar in Engländern und Franzosen unmitteln den jetzigen Ereignissen zu schoben und wörtlich machten und drohte i Rußla Tätigkeit überhaupt einstellen,wenn es­ Bundesgenossen in besserer und wirksame­stützt werden wür da Alles dies mag auf mit­ von Einfluß"gewesen und sie­ nunmehr ihre offen­sive Tätigkeit vonneu Zunächst erfolgte ein reges Artillerie­ganzchront,von­ der Nordsee bis zuk den die deutschen­ Stellungen mit einem hagel»i«ü überschüttet.Bis zu 70 Stunden d­au,das­«un«1«««zerbrochen gegen,die Lin­ Verteidiger berichtet wu­rde.Die Franzo­ser beabsichtigten dadurch die feindlichen ihren Unterständen und den davor liegen gänzlich zu zerstören und die in ihnen sie zu erschüttern.Nachdem das Feuer lan­sc­hen und die gewünschte Wirkung erzielt brach,die feintdlichen Sturmkolonnen1 früheren Durchbruchsversuchen ist dabei fallender Unterschied zu bemerken­.8 Kämpfenx waren es immer nur einzelneT gewesen,gegen die sich die französisch sengli gerichtet hatten,und es war zu erkennen, welchen Teilen der weit ausgedehnten San eigentliche Durchbruch " erstrebt werden sol deshalb auch in der Kriegsgeschichtlichen Betr dem Durchbruchsversuch in­ der Champagne, Front Lille—Arras, bei Ypern und auf den d gesprochen, womit eine ganz bestimmte Kampf bezeichnet wird, die sowohl örtlich, wie zeitlich grenzt ist. Bei den jenigen Kämpfen aber sind d­­ojen und Engländer gleichzeitig auf viek Zeilen der Front zum Angriff vorgegang, ist Dies zunächt ein, Zeichen von den bedeutende­ren, die sie zu diesem neuen Angriffe vereinigt hat "mit denen sie noch vor Eintritt der winterlichen 2 zeit einen Umfwang der Lage herbeizuführen " Ji­djen Anherdein teilt dabei das Bestreben deutlich zu Tage, die deutsche Heeresleitung über den eigentlichen­ Angrt punkt der Hauptkräfte zu täuschen, denn es ist klar, daß die Gegner nicht auf allen Teilen der Front, und auf allen Punkten, wo sie überhaupt angegriffen haben, sehr starre Kräfte vereinigt haben können; dazu reichen ihre gesamten Streitkräfte gar nicht aus. Ein Teil der feind­­lichen Vorstöße wird jedenfalls nur mit schwäceren Kcräften unternommen worden sein und lediglich die Ab­­sicht verfolgen, den Verteidiger zu täuschen und seine Kräfte zu fesseln, denn das ist ja immer der Nachteil jeder Verteidigung, daß sie vom Angreifer abhängig ist wenn. Der volle notwendige Bedarf konnte auch nur dur­ Lieferungen aus dem Aailande beschafft werden. Wobei hauphtsächlich Die Vereinigten­ Staaten von Amerika in Betracht kamen. Nachdem amerikanische Lieferungen in genügender Menge eingetroffen waren, schienen an nach Dieser Nichtung Hin die­ Vorbereitungen für­ eine neue Offensive in genügender Weise getroffen 31 .sein. Die allgemeine Kriegslage wies die Welrmächte immer­ bringender daraufhin, den seit Monaten angesag­­ten, in. Der Sipiichengeit­ griedfich vorbereiteten großen Arb­eits genen die­ deutschen Stellungen möglichte bald zu unternehmen, denn inzwischen hatten sich die Verhältnisse auf­ dem östlichen Kriegsschauplak sehr ungünstig für den Bierverband entwickelt. Die Rufen waren vielfach geschla­­gen und zurichserworfen, sie hatten nicht nur Galizien, andern auch Polen, Kurland und einen Teil des west­­lichen Rußlands verloren, und die russische Pfesse hatte in immer steinender und unverblüm­terer Weise zum Aus­truch gebracht, daßs die Schm­ierige Lage des zufsischen Heeres zum größten Teil auf de Untätigkeit der West­­mächte zurückzuführen sei. Dadurch, daßs diese die D­ffen­­sive gegen die deutschen Stellungen anscheinend vollkom­­men eingestellt­ hätten, wäre die deutsche Heeresleitung in der Lage geb­eten, starre Kräfte nach dem Osten zu ent: nd. diesem die Wahl des Angriffspunktes offen steht. Die allgemeine­ Lage­­ auf dem Weltkriegsschauplat hat sich im den lebten Tagen außerordentlich zugespikt. Auf allen Zeilen : it eine Hochspannung kriegerischer Tätigkeit eingetreten, aus der deutli­­chtbar ist, dag unsere Gegner­ die größten Anstrengungen machen, um einen Erfolg zu erzielen. E3.ist auch unverkennbar, daß e3 sich dabei nur um das Vorgehen einzelner Staaten und einzelner feindlicher Heere handelt, sondern Dag die erneut eingejebte kliegerische Tätigkeit auf den ver­­schiedenen­ Kampffeldern eine einheitliche Hand­­lung darstellt, die auf einem gemeinsamen Operationsplane beruht. Auch auf denjeni­­gen­ Teilen, wo es vorläufig noch zu seiner offenen Kriegshandlung gekommen ist, sind große Rüstungen im Gange, und man muß an dort mit err­euter kliegeris­­cher Tätigkeit rechnen. Dies gilt namentlich von dem Balkan. Nederblicht man diese ganzen Verhältnisse,­ so muß man den Eindruck bekommen,daß unsere Geg­­ner mit gewaltiger Kraftansttrengung ihre jäamtlichen verfügbaren Krüffe und Mittel vereinigen um damit einen großen und entscheidenden Schlag zu führen; einen Chlag,­ auf den sie sich schon seit Boden und Monaten sorgfem vorbereitet haben und der an verschiedenen Stellen zu gleicher­ Zeit ausgeführt werden sol. .. « Das wichtigste Ereignis bildet von­ diesem Gesichtnis punkte­ aus.die Wiederaufnahme der Offensive durch die Mannzosen"­und En­gländer auf dem westlichen Kriegss­­chauplatz in Wesstflandern und N­ordfrankreich.Die letzten "Durchbruchsv­ersuche,die die Westmächte gegen die Stellungen der deutschen Truppen unternommen hatten, fanden in der Gegend der Champagne und auf der Front Lille—Arras statt.Sie scheite­rten gijn­­zli­ch und hatten für die Gegner mit außerordentlich­ schwere Verluste zur Folge karl Somitter überhatsam­ aufd die fxfwnk verhältni­ßmäßig Ruhr geherrscht.«ES«fande­­n«­1r selten­ Jusanterieangriffe statt­ und­ sie­ beschränkten­ sich in der Regel auf örtliche Unternehmungen schwächerer Ab­­teilungen Vielfach gab es Handgranatenkämpfe und Minensprengungen,die von wechselnden­ Erfolgen beglei­­tet waren und die beiderseitige Lage nicht wesentlich ver­­änderten.Es war aber aus den Mitteilungen der aus­­ländischen Presse und auch aus den Reden der Minister in den Parlamenten bekannt geworden,daß die Westmächte nicht vollkommen auf die Ausführung einer Offens­e verzichtet hatten,sondern daß sie während des Sommers sich dazu nicht stark und kräftig genug fühlten.Die in den erlittenen Verluste waren so schwer früheren Kämpfen und empfin­gR­­ Feuilleton, In nuee, Bon Max Viola,­­­ Sean Duvernois. Er war­ ein guter Barriot, braver Familienvater, blickte veräolgtlich auf die Ausländer, hielt Frankreich für die­ erste Nation, die Ol­ire für das Höchste und besaß eine sehr liebliche­ Geliebte. Eigentümlicherweise führte sie einen deutschen Namen, sie­ hieß Elsa. Allein er liebte sie nicht weniger, als ob sie Manon geheißen hätte oder Margot oder Liane. Eines Tages verließ Elsa­ ihn.Nicht vollkommen frei­­willig. Sie hatte einmal, vor langer Zeit, intime Beziehungen unterhalten­, ernste Beziehungen, und diese­ hatte sie wieder angeknüpft. Das war ein robuster Mann gewesen, hatte nicht viel gefragt, sondern sie kräftig um die Taille gefacht, worauf­ sie ihm an den Hals flog, ihn leidenschaftlich Füßte und mit ihm ging. Jean, ihr Freund, vergaß sie nicht, er konnte sie nicht vergessen. Er blieb weiter ein guter Barriot, ein braver Familienvater und ausgezeichneter Geschäftsmann. Kultur und Zivilisation bildeten noch immer seinen Stolz, doch der Verlust seiner kleinen Freundin fraß­ an seinen Herzen und ließ ihn nicht zu Ruhe kommen. Reichtum, Stolz, Gloire, nichts fruchtete, er rief stets nach Elfa, und nur ein Gefühl war noch stärker als die Sehnsucht nach ihr: das Verlangen nach Rache an dem, der sie ihm geraubt. Der aber ging mit wuchtigen Schritten ungebeugt einher, die Jahre konnten­­ ihm nichts anhaben, er wurde nur immer kräftiger und selbstbewußter, und neben ihn blühte Elsa noch immer in Schönheit­ und Jugendfrü­che. Und der ‚arme Jean konnte ‚nicht verwinden, umso­­weniger, als ein hoher Herr von jenseits des Slanals, der sein Liebesleid­ kannte, ihn immer wieder aufforderte. Doch ende sich einmal den Raub seiner Geliebten zu rächen. Da schaffte er sich endlich zwei Freunde an. Noaden, doch aus der Fremde. Aber sie weilten gerne in Baris, denn Jean tagten, hatte er stets eine offene Hand. So wurden sie di­e Freunde. Eines Tages taten sie sich zu edlem Werk zu­­sammen. Die zwei Apachen sollten Eljas Freund, wenn er nichts ahnend einherging, überfallen und festhalten, worauf ihm dann Sean den Garaus­ machen sollte. Also ward es. Sie legten sich auf die Lauer, schlichen ihn von südwärts an, warfen sie mit aller Kraft­­ auf ihn und hielten ihn fest.­­ Tun stürzte Jean, der sich verborgen gehalten, rache schnaubend herbei. Schieße ihn tot, riefen die beiden Apachen. Erschießen, ihn kurzerhand . töten? Ach nein, dazu u­ mein Zorn zu wild. Er soll leben, doch geblendet. Als ein blinder Bettler sei, er einhergehen sein Leben lang. Mit dem Lauf dieses Revolvers werde ich, ihm­ die Augen in ihre Höhlen zurück­­stoßen, damit dort nunmehr ein blutiges Gerinnsel vorhanden sei. Er soll leben, ha, ha, leben! Und er faßte den Revol­­ver und holte zum Stoß gegen das rechte Auge des Fein­­des aus. Dieser jedoc raffte­ seine Kräfte zusammen, im Augenblick flogen die beiden Apachen links, und rechts, dann erhob er die Faust, und ließ sie mit solcher Wucht­ auf Jeans Schädel niederlaufen, dab er zerblödelte und Blut und Gehirn­ aufspristen. Die Avadiren hinkten in die Büsche und der arme Jean wurde später von­­ einigen sergeants de ville aufgefunden. Er war­ tot, der arme Sean, maute tot. In­ seinem Kontor in der City,tief in einem ledernen Fauteuil,beide Füße an dieskante des Schr­eibtisches ge­­stemm­t,die kurze Pfeife zwischen den dicken Lippen,­saß Mr.«Johnsknox,­Da trat,ohne zu pochen,Muszac Cuttle in das Heiligtum und hinter ihm das Faktotum Knox’,Mr.Brown­,die Schreibfeder hinter­ dem Ohr-Und ein­en«schwar«s3eis Leinenärmel’über dem rechten Unterarm.« Mr.anx schcxcg die Augen auf,in­d ohne die PfeHe aus dem Munde zu nehmen,frygte ex:,,Hem?««»Sir«, sagte Bretyn«,««,,ich habe«das A­ußersteget amJchbiix bis 478 heruntergegangen,Mister Castle will nicht höher als 4äl4.«« ,,Willnicht?«·fragte Mr.Knox..,Dann nichts!Laßt mich ungeschoren.«« Ih John Knox End, gekommen, weil ich ein alter Kunde bin und­ eben in London weile. Streicht mich aus Euren Büchern, ich breche meine Beziehungen ab. Künftig Taufe ich nurmehr bei Mr. William. Er ist reeller als Ihr, billiger, und räumt größeren Kredit ein." „Seht zu ihm oder zur Hölle. Wie Ihe wol,” sagte Mir. Anor. .. »Hol E­uch der Te­ufel!«erwiderte Mr.Cuttee­»und ging mittel­wete 11 Schritte 21"aus dem Kontor.«Mr.P­­ppu­­wollte ihm gesenkten Hauptes folgen,dab­ef ihqu Knox .Er m­an­dte sich zum Prinzipal,­der sich blutred­,«»ihjr Gesicht und mit funkeln­den Augen erhoben h­atte. „Na, wie lange noch? Was soll geschehen?“ herrschte er Brown­ an. Der zuchte die­ Schulter. „Sie wissen nichts? Nun, ic werde willen. Das­­ geht si nicht länger. Unsere Waren sind dieselben, unsere Bes sechstausend PFund weniger Naben auf.“ . dingungen, dieselben, und dennoch wies die legte Bilanz um. „Und die heurige wird um zehntausend weni­ger weisen.. Unsere Kunden ziehen sich immer mehr­ zurück, suchen Mr. William auf. Er arbeitet billiger.» Mr. Knor ging mit dröhnenden Schritten­ auf und ab, »Wir werden ihm das Lokal ausmieten.« ..,Geht,nicht,ler hat das Haus gekauftJiÅ »Wir werden es ihm über dem Izkopf anzündern« „Er.­st hoch versichert.“ "­­» 1 „Weil! Geht und fit mir die zwei stärfsten Haus fnechte herein.“ « · »-»«««s .,Typdle und Carker?«. „ein, die zwei fremden. Wie heißen sie?" „sean und Aerei.” „Well!“ ·­­ „Die macht er das? Wie kann er bestehen 2" „Se­it überall selbst dabei, fleißiger, und lebt sparsamer.” „Er muß vernichtet werden.“ ‚Me. Brown nichte., arbeitet . Jünger und­­­ . » N­­oo

Next