Pester Lloyd, November 1915 (Jahrgang 62, nr. 319-333)
1915-11-16 / nr. 319
EN ER VE NR § a or Be [3 8 s Er En Ki 2 # Bi N B f x wi, 4 éj 1% 2 En Ki Ki 178 4 ve ER, EN kata had UT er nt ENT HE EL RENTE ET EHE TE TE .»«».-ss, s-s2»-- t BET EEE TERN En ai ARTEN. ” . Er , Gerade PESTER LLOYD — | in bin Tekten Tagen II al Tejet ädte in ."NHWftig«d drgedrungen. eungehend zunächst — Snani SER ehend zunä banjica er ·MwsamuVomuschini Michex RiGMwf Sienika vaesetzt,·«wobei die Höhe Okaista und die MMerIiegenden Höhenzüge der Crvena Gora erobert wwm,die nur 30 Kilometer nördlich von Sienica spiegelt.Gleichzeitig warer andere österreichisch-ungarische Truppen von Ilsice in südlicher Richtung vorgedrungen und hatten die Gegend von Strobojno erreicht.Sie schützten die westliche Flanke der bei Ivanjica befindlche Gruppe und waren im Vormarsch auf das dicht an der montenegrinischen Grenze gelegene Novavaros. Durch das gleichzeitige Vorgehen dieser beiden Kolonnen auf Novanarıs und Bienica wurden .Weitere Rückzugsstraßen des serbischen Heeres beseß, und der Benußung entzogen von Süden her dringen bulgarische Abteilungen in breiter Front aus der Linie Nesfüb— Vranje in der allgemeinen Richtung auf Bristina vor. Einzelheiten liegen über ihren Bormaridh noch nicht vor. Die festen amtlichen Meldungen besagten nur, daß der Angriff im dieser Gegend in der Kosiowaebene erfolgreich vorschrettet. Dadurch werden aber die über Brilting führenden Radzunsttragen empfindlich bedroht, und sre werden von dem serbischen Heer nicht mehr belnst werden können, jo dach diesem nur noch die Wege über Rovbazar frei stehen. So wäre das ganze serbische Heer, soweit es zum Nachzuge überhaupt noch imstande ist, lediglich auf diese eine große Straße angewiesen. Die übrigen nördlichh und südlich vorhandenen Wege kommen nur für die Infanterie, aber nicht für die oberen Waffen und nur weniger für Trains und für Sonnen in Betracht. So muß sich der Müdzug auch von diesem Geistspunkte aus Betrachtet in der denkbar schwierigsten Weise vollziehen. Aus den Berichten vom Kriegsschauplag und aus den Vertteilungen aus dem Sriegspressequartier ergibt sid, dab die Tolgen fid bereits fest bemerkbar machen. Die naturgemät eintretende Verzögerung des ganzen Radauges bringt es mit sic, das schon Teile der Hauptkräfte zum Stehenbleiben und zum Eingreifen in den Kampf gezwungen werden. "3 sind nicht mehr bios ‚die Kahhusen, die das Vorgehen der verfolgenden Truppen aufzuhalten suhen, sondern die Hauptkräfte selbst. "Dadurch wird aber die usprünglich beabsichtigte Rückführung des serbischen Heeres immer schwieriger. Es muß dies notwendigerreise zu einem Abbrödeln fichten. C3 zeigt si. Dies ferner in der großen Biegeskeute, die den Zentralmächten und Bulgarien in den rekten Tagen in die Hände gefallen ist. Die Zahl der Gefangenen hat bedeutend zugenommen, sie kann fest schon auf mindesten 50.000 Köpfe geläkt werden, dazu Tomimen nac) , 9 die zahlreicen blutigen Berluste, die bei den" hartnädigen "Widerstand, den die Serben überall geleistet haben, nicht unbeträchtlich gewesen sind. Man kommt auf diese Weite Weit auf eine Gesamtverlust von 70.000 bis 80.000 Mann. Dies bedeutet bei demt an und für sich nicht sehr hohen Stande der jerbischen Armes eine außer:ordentlichwere Einbuße Die Gesamtzahl: ‚Der eroberten Gesdnke wird jhonfekt in zuverlässigen Berichten auf über 500 angegeben, dabei it su berucksichtigen, dab das jerbische .Heer bon . « onnnr einik geringe artilleristische Ausrüstung »WM uM daß das tæir wit deuiBerlustenon über 500 ---Geschjützen einen beträchtlichen Teil seiner artillerisrisrissen "Sast berloten hatand daduró in seiner Widerstandscraft anpfindlich geschäbigt ist. ES tt ferner 3. berücsichtigen, daß die Serben, wie sie es auch früher schon getan haben, in schwierigen Lagen, wenn eine Rettung auszeitsloner erscheint, Die Truppenverbände einfach and: sit entkommen und Dies Tann namenser Umflammerung entzogen haben sollte. Daß tatfäd mac it, ergibt it aus degi id) von der Auflösung der Truppenteile Gebrauch gepielen Tausenden von weggeworfenen Waffen, die längs der Rüczugsstraßen aufgefunden worden sind, sowie aus den stehengelassenen Geschüsen, bei denen die Stränge durchgeschnitten waren. Aus alledem erkennt man deutlich, daß der stete Rückzug des serbischen Heeres und die Schwierigkeiten, die sich seiner Ausführung entgegenstellen, auch auf den Zusammenhang und inneren Wert de Heeres sehr ungünstig eingewirkt haben. Es ist deshalb erklärlich, das in den Berichten vont Kriegssäjauplas' bereitö jet von der beginnenden Auflösung Des Heeres gesprochen wird. Es zeigt sich hierin Dieselbe Erscheinung, die bei allen großen, lang dauernden Rd:zügen in der riegsgeschichte in Die Erscheinung gebveten ist. Lange Rückzüge führen schließlich zur vollständigen Auflösung des Heeres, und das ist auch der hauptsächlicste Einwand gegen die sogenannte Rückzugsstrategie, wie sie die Serben angewendet haben. Die Verhhite, die Abgänge und die Verminderung des inneren Mered kommen jelieglich den Folgen einer verlorenen Schlacht vollkommen glei), und so werden es auch nur Trümmer sein, Die ss auf mondenegeiitisches und albanisches Gebiet weisen können, wenn der Rückzug in der geschilderten Weise noch auf die Defensive beschränzt haben. Haben(sie auch auf die Erreichung ihres Operationszieles Bersicht geleitet und das Serbenheer bietet mithin írok seiner schwierigen, jantan Tann jagen verzweifelten Sage nach wie vor Fijelbik überlassten, Denn and bon Italien tít seine Hilfe zu er: — Bong. " Graf 9, Bobolini -Z"r—xk0,«12.».siisvems-s. «Benedikt XV.hält anka Demeex sein erstes Konsistorium ab.Es ist aber auch ferhaupt das erste-des der päpstliche Stuhl während des Weltkrieges ausschreibt und somit eine Tatsache von großer Bedeut«ug.IsidoG die katholische Kirche als weltumspannende,internationale Organisation eines der wenigen inch«bestehenden Bineglieder zwischen den Völkern,die»fichtxt-blut-enkngen seit mehr als einem Jahre gegenüber s sieHenXiziell hat der päpstliche Stuhl seine Neutralität zwar mußerhakt ehaxten aber da jede Neutralität leichter von,wxlstichen«Personenk wie die Begriffe Staatenmidecie es sind, gehalten werden können als von solchen von Sleii und Blut, sort auch das Kardinalstolegum, der hohe Senat der Kirche, von der Parteinahme in Mitleidenschaft gezogen. Die beiden französischen Sozialkarbinäle, sowie der englische Sturialkardinal Gasquet haben seit langen Monaten eine intensive Propaganda bei ihren italienischen Kollegen zu machen versucht und es ist ihnen auch gelungen, eine „Ententepartei“ zu bilden. Die italienischen Kardinäle befinden sich in einer eigenartigen Lage: WS geborene Italiener müßten mit den Waffen ihres Vaterlandes den Sieg wünschen, als Kardinäle und Bräleten des römischen Siuhles aber müssen sie erkennen, da die den Strieg fördernden Barteien in Italien gerade jene sind, welcte Durch ihre Tradition und Broris die abrislimmsten Gegner des Bapittums waren und immer noch sind, während die heutigen „feinde“ Italiens sich stets bestrebten, gute Beziehungen zum päpstlichen Stuhl zu pflegen. Individuell hat name bei den einen Dieses, bei den anderen jenes Gefühl, die Oberhand gewonnen. Die alten, nach aus der Zeit des Kirchenstaates stammenden Kardinäle empfinden im Diesen: widerspruchssvollen Konflikt naturgemäg mehr für die Kurie und auch mehr für die Zentralmächte, Die sich stets als deren Brotettoren exilieren, als für Italien, das diesen immer noch im erster Reihe der Usurpator des Ktirhenstaates ist. Andere jüngere Sardinäle, wie der Mailänder Erzbischof Ferrari oder jener von Paila, Kardinal Maffi, machen dagegen aus ihren italienischen Enmpathien sein Hehl. Unter den Kuriakardinälen ist es vor allem der Stardinalvikar von Rom, Kardinal Bompili. Der, teilweise wohl auch unter dem Ginfluk seines Amtes, das ihn vielfach mit den italienischen Behörden in Berührung bringt, Kundgebungen in italien« freundlichen Emme. getan hat. Das gleiche ist der Fa, jedoch ohne das. irgendiwelche amtliche Veranlassung vors Aw, bei Dem Kardinal Bisleti, dem langjährigen Obersthofmeister Bins’ X. Diese Itoffenfreundlichert Bisletis is umso unangebrachter, als er Brotestor des naturgemäß fixen neutralen Pinkeferordens ist. Unter diesen Inständen ist es natiriich nir ohne Bedeutung auch für die Zukunft, von in welcher Gesit jene Persönlichkeiten sind, durch welche Das Kardinale, en in dem bevorstehenden Komsistorium ergänzt wird. Benedikt XV. hat nun fünf Prälaten zum Pırzpur designiert, von welchen drei der Diplomatie des papiterien Stuhles, zwei dem italienischen Episfopat angehören. Unter den erstgenannten befinden sich die Nuntien von Wien und München, Scapinelli und Prühmilch. Beide haben si während ihrer Amtszeit als tree die er éa fohnel! ne obert unbon | tärildjer 1 — «. . " + Bi une vn rm were.) Wien denken Si = . 30jen wären über diesen Srager Lösung seines „Stullenproblems” nötig war. Jan ion Hundertmal gepurzelt und hätten ihre organisatorische Ungepuld Tängst mit einigen Souimumeaufständen gebüßt. Deutschland , figi ruhig Bis in die Not am Schreibstich, redet, er: * wägt, berät mit Sachleuten, gibt Exlässe heraus — und morgen steht ein staatliches Gerüst fir und fertig da, mit siebzig Millionen Einzelfächern, worin jeder Deutsche Haz Mmolmendige Durantım Brot, Butter, Pilch, und lei findet, Das ihm gebührt! Nur ein Schwadhjfiliger bermöde das Gyítem der deutschen Brot-, Milch, Butter-, Sleih- und hoffentlich ad) Vierfalte zu be Weißeln. . . % = Soll mar, mut man von Kunjt reden? " U Gott, eine Sumitharte, die Dem einzeiten sei Duantum Sunjt zuweist, it fest nicht nötig, Gerade die Beten, die Simitharteiten fommen jekt ohne Kumit aus — es wäre denn ein bißchen Mufif, das der Deutsche Sturmer braucht, in guten und noch mehr in ineren Tagen. Über er gehört zur den drei heiligen Grundjaken um inneren Notwendigkeiten, Denen ich als Schriftsteller folge, über Mut niemals ein Wort zu schreiben. (Viel:leiht bin ich andh deshalb im Konzertsaal io ich!) Theater? .Ueber Arthur Schnitzlers Ei.is.o.krerhakian ihnen gewiß schollaquien,unduch ihiich nur Freundsliches,berichtet.Es sind Komödien mit Anatolien,will agen,aus der Heimat des schon ein bißchengrau gewordenen s oder vielleicht jugendlich gefärbten Anatol,und daß Schnitzler die drei leichtfertigen Komödien jetzt spielen läßt,bedeutet so viel wie ein bewußtes,trotziges Küchendrehen zum Weltkrieg, Schnitler ignoriert ihn vorläufig noch. Solid sagen, das ich diese selbstsichere Haltung bewundere? 30 war, wie die meisten Zuschauer in der Berliner Premiere, innerlich nicht frei genug, Gömislers erauih,pighiolsatide Scherze mit voller Munterframleit zu verfolgen. Wan war dabei — und max dad nit Dabei. Im Frieden, Arthur Schinkler, waren wir perjuden, andächtiger zugumheren. · Reinhardtbracjsskeeine"große 312ariak3tiiart- Jtnszenieriumhin-Ine.Zsirxziiszeiiiersuig gehörte auch ein Streit,der siisisuiiidei:Kammiktbruchn der Nichtkontraktbruch der Sussimspielerin Hermine Körner drehte.Es gab Erklärsingesi Reinharde Erklärungen des Dresdener Hosimeisters,Ertsärmig in der Frau scörneh Erklärungen des gesij siedesten Gaixen der Frau Mrneszrwiderimgenistis die geschiedenen Exilärungen desz Gattenderan :xi·sixiieriinid.«soweiter,Evaschen in Tagen historischen Werden iz die Aufmcrksamkeit der Mitlsurger dring und in Anspruch nimmt. Die Aufführung selbst war s icon nicht mehr so aufregend. Sie brachte immerhin das erste Auftreten der Frau Körner und einen ganz großen Erfolg, er vieleicht auf ohne Sinntrofibenndisfuision zu berzeinen gemeien wäre (ich) will, bet (Sort, die Bedeutung eines saftigen Stontrakibruches nit unterihaben!). Neben der königlichen Elisabeth der rak Körner sah man eine ziemlich unkönigliche Maria Stmarn der neuengagierten Marie Kein, die eine sehr inteligentshusternde Darstellerin von merkwürdigen Höpfigkeit ist. Berlin braucht von Zeit zu Zeit eine neue interesssante Häkfichkeit auf der Bühne, Ian, für einige Zeit stießt der Bedarf aedeift... Geht wertvoll war die Wiederentdedung Ferdinend Bonns, der den Leicester gab, als gewikten Hofmann und Routinier Höfiicherchenteier und Rente, mit charmant geschwungenen Handschauhen und läilerlichem" Siniefall. Bonn gehört "zu dem wenigen deutschen Schauspielerm, in denen Genie steht. Daneben leider auch eine Bortion schlimmer Gesichterschneiderei. Aber, Reinhardt wußte Herrn Bonn beinahe zu zügeln. Gelänge es, diesen Darsteller am beherrschen, vermöchte er selbst es noch, sich einer geschmachvollen Autorität folgsem anzuvertrauen, dann würde Deutschyland um einen bedeutenden Charakterdarsteller reicher werben. Der eigentliche Herr der Berliner Theater in Kiesent Kriegsjahr ist August Sirinddern Man spielt jekt ‚(von Strindberg an zwei Bühnen den „Vater“, auf einen dritten Bine „Nauih“, an einer pierten „Schmanenweiß“, an einer fünften „Nah Damasfus“. Maud „Wetter leichten“, „Söntein Christine“ und , Totentanz" stehen im Spielplan. Dagegen wird fast nirgend mehr Sbsen gespielt. Und die jungen Leute, von zwanzig bis dreißig, lächeln schon morani, wert von dem „alten Moothefer” die Rede i. Sicher wird irgendein Zeiterklärer bes weiten fünnen, da GStrindberg ins Striegsjahr. paßt,ein friedlicher Geist war er ja wirtlich nicht, wenngleich er sein Leben lang sich Hauptsächlich mit Weibern und der weibten Männer herumgeschlagen hat. Nur im jeimen gengen Stunden — ziwischen den Ehen —, wenn ihm sein religiöser Pellinismus zu selbstquälern dher M Weltbetrachtung zwang, und dann entstanden ihm große, reine, umipamphletische Werke. Dann gelang ihm eine loseple Dichtung wie „Ditern”, die der Haydenschen Mermot unwürdig i,ber all das Vpamphlet nahm bei Strindberg phentalitsch grobe Formen an, Kein Zeifel, er ist Der größte Gespensterdichter seiner Zeit gewesen. Für Reinhardt kommt diese Chrindbergzeit gerade zeit. Der Ausstattungsherriicenen, der Dealerinszenierungen ist man so ziemlich müde. An Gtrindberg kann Reinhardt wieder Die Ku des beseelten Theaters erweisen, das Wort wird wieder wichtig, vielleicht un gar: der Geist. Aber wer möchte heute von einer gestrigen Theatervorstellung reden? Das Theater hat in Striegszeiten seine Berechtigung — als Opiat, als Betäubungsmittel, als Ausfüllung in dieser großen Wartezeit. Mögen bald Sage kommen, an denen wir es wieder wichtig nehmen werden.“ | I