Pester Lloyd, Februar 1916 (Jahrgang 63, nr. 47-60)
1916-02-16 / nr. 47
| ER E E ő ; j 63. Inhegang. 8 . MORGENBLATT $ « 1 Fur , in der" Arion dog Besen teja and -in den "Ánmnontens 4. Blaokner, B. Eokstein, Gy Jaulus & Co., Geb. Leopold, Ant. Mi Mosse, Jul. Tenzer, Jos. Schwarz 'Generalvertretung des Pester Lloyd" für Gösterreich und das gesamte Ausland: 4. Dukes Nachfolger. A.-G., "Wien," Woll geile 9, — Auch alle anderen renommierten Inseratenbureaus in Oesterreich "wie in Auslands übernehmen A: Agungen ün den „Pester Lloyd" 77 Einzeln: Morgenblatt in Budapest and in der Provins 12 Heller, ‚Abendblatt in Budapest 6 Heller, in der Provinz Heller, Redaktion und Administration: V., Mária Valeria utera 12. — Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt.‘ — Unfrankierte Briefsa werden nicht angenommen. 1916 000 Inseraten Dr ir x § ., Nagy, d, ör. 47 - Be Fe zn 4 r men vr pánt een m m - Ph # . _ , 7 ° 7 Japan und Indien, Von M. Halil Halid Bey, früherem taiserl. osmanischen Generalconsul in Indien. « Die Erzähhnen,daß Hindug den Ehrgeiz der Jas paner,Indien zu"esitzen,ssympathisch gegenüber ståkccr ·"od er daß Enla«nd den Schutz seines indischen Reicers japanischen.suppen anvertrauen würde für den Fall,das die dort herrschenden Unruhen einen besorgniserregenden Umfang annehmen in der Zeit, wo England an anderen Sprägen se jeher in Anspruch genommen ist, sind in europäischen und amerikanischen Zeitungen häufig wiederholt ingeben. Es mag wohl einzelne Hindus oder Buddhistenen, die Sympathie für die genannte orientalische Macht üben. Wer jedoch über die unter dem indischen Bolt alle gemein vorherrschenden politischen Gefühle einigermaßen unterlistet ist, wird für die Behauptung, die japanische Lehhhaft an Stelle der englischen wäre den Indern eriwünscht, nur Geringschaltung haben. Die Andber Haben lange unter der britischen Regierung gelitten, von der sich zur befreien sie, zum mindesten teilweise, fünfzig vielleicht geeignete Mittel finden werden, aber sie wissen nicht, welche Bedrängnisse irgendeine neue Regierung im Gefolge haben konnte.. Es heißt, daß in Britisch- Indien auf einen, Mufelmanen drei Hindus Formen. Doch bilden die Denjelmanen, troßdem sie über das ganze Land zerstreut sind, eine feste, zusammenhängende Gemeinschaft, und haben in allen Brodrnzen nahezu, wenn nur Überhaupt ganz, die gleichen Ansichen, das gleiche Streben und die gleiche Tradition. Auf diese Reise sind sie ein Element der Macht und des Einflusses, das dem der an Zahl überlegenen Sindus die Wage halten würde. Die muslimischen Inder Hoffen zu erleben, hat England Indien freigibt und daß das Land von seinem eigenen Bolf,gleichgültig ob Hindus oder anderen, regiert werde. Jedem, einzelnen von ihnen, bis zum rechten Mann aber wäre der Gedanke iaffensivert, Japan a3 Wächter ebenso wie ihren muslimischen »Landsleuten mitfallen würde. Die vielgehabte englische Herrschaft durch japanische Heberwachung erießt zu sehen. Dant dem Eifer, mit dem sie den ihren deutschen Lehrern so große Kenntnisse in der n modernen Striegsiwilsenschaft erwarben, Haben die Japaner die glänzenden Siege über die Mossomiter errungen, die noch in aller Erinnerung leben. Durch diese Erfolge gewannen die Japaner sich enthusiastisches Wohliollen bei allen Völkern Asiens. Seit Beendigung des rufjiidhjapanischen Strieges hat ich indessen je mancher internationale Vorgang abgespielt, und die von japanischen Staatsmännern in den späteren Zeiten besolgte Politik hat die Achtung der orientalischen Wölker, für Nahan,bedeutend vermindert. Nur ihre besonderen Charaktereigenschaften, wie Vhlegma und Ungeselligkeit, scheinen Die Japaner bei" den übrigen Wöltern des Morgenlandes so unbeliebt geworden zu sein, wie bei einigen Wölfern des Abendlandes. Dadurch, das sie Richland, den Tödlichen Feind der Freiheit und Unabhängigkeit vieler asiatischen Waffen, sept-tat-kräftig unterstüßte, hat die japaniie Regierung‘ jemwohl bei den Ländern als , bei anderen Völkern Asiens großen‘ Anstoß erregt. Bei Erwägung aller dieser Tatsachen darf man mit Sicherheit behaupten, dab. jeder Berhad, der Japaner, die Nederwachung Indiens zu übernehmen, bei den indischenBolfe großem Widerstande begegnen würde. Die Inder sind jebt weder so unwissend noch 10 hoffnungs- 108 entzieit als zu jener Zeit, da England Gelegenheit fand,seine Herrschaft über das ganze Land auszudehnen. Was die Möglichkeit betrifft, das England Japan um militärische Hilfe ersuchen sollte, mag man an erster Stelle, bedeuten, daß, wenn nicht England von seinem mit twirfungsloser Brahlerei vnerfündeter Vorhaben ablaßt, den Kampf fortführen zu wollen bis zur Niederringung aller Feinde, die Schwierigkeiten im Direkt einen so riesenhaften Umfang annehmen, werden, da England‘ nicht mehr imstande sein wird, sie zu unterdrücken. Dann, ‚erhebt fühl die Frage, ob das von allen Seiten, ‚beigttders in Indien, bedrängte England’ HA 4 in japanischen Filim Indien zu erhalten, einer Seite in zu entledigen, umso größer werden, je länger England im Kriege verweigert ist. In Indien glaubt, sein vernünftiger Mensch, daß der englisch-japanische Bündnisvertrag eine Geheimkartische Hilfe erbittet würd, ‚ Häuser enthält, die das Eingreifen japanischer Truppen für den all verlangt, daß Vorkommhilfe ernster Natur, sich in jenem Lande ereignen. Andererseits aber, findet man oft bei angloindischen Beamten die Ansicht vertreten, daß, wenn einmal die Japaner als Wächter in das Land fügen, sie der Regierung Bu zu Schaffen machen winden, gestattet ist, sie,es nie iieder werden verlassen wollen. Auch die Engländer Indiens müssen sich über diesem ‚Punkt vokommen war sein, denn ihr Verdacht, Japan ‚erstrebe die Vorherrschaft in sämtlichen orientalischen Lanz ‚dein, Hauptsächlich auf Kosten Englands, sennt seine ‚Grenzen. In jüngster Zeit bemühte sich die Französische Presse wiederholt, den Glauben zu erwecken, Japan würden Truppen nach Europa zur Unterstüßung des Bierverbaus bes jenden. Wenige glaubten diesen Berichten und viele meinten, und Zwar mit Medt, das Die französischen und russtischen Politiker,im den Airgemblichen der Verzagtheit die Nachricht von der japanischen Hilfe verbreiten Treken, um die Mittelmächte und die Türkei einzuschüchtern Die englisce Presse behandelte diese Abgelegenheit mit bezeichnender Gleichgültinheit;nd die EnentESS. re hatten sich mit diesem Thema in recht lauer Weise beschäftigt. Sie gingen sogar noch weiter, mielen auf die techische Unausführbarkeit eines solchen Unternehmens Hin und machten gleichzeitig" die einen Schatten geheimen Widerspruchs bergende Bemerkung, daß es mit richtige, weitere Hilfe von„ Sapatı zur erwarten;Sapan “habe, meinten sie, alles, was man von ihm als Bundesgenossen erwarten, sonnte, dadurch erfüllt, bag er ich an der Beregung einiger Deutscher Befikungen im Stillen Ozean und an der Vernichtung einiger deutscher Kriegsschiffe zu Beginn des Srieges beteiligt habe. Die japanischen Lieferungen von Artillerie und sonstigem Kriensmaterial an Ausland wurden ebenfalls aberkennend ermahnt.. , 4. Leberman weiß, das unter allen felstündigen britiscen Stolonien Yerstralien es war, das sich am meisten um die Schaffung der separaten flotte bemüht hat und dab ‚dieses Verlangen hauptsächlich Durch Die Annahme hervor» gerufen worden war, eine solche abgesonderte, in der Nähe befindliche ‚Stätte könnte sich als notiwendig ermessen für den Fall, das Mustralien von einer fremden Macht über« fallen werden sollte. Es ist nicht frejer gu erraten, wer Diese ‚fremde Macht wohl sein könnte, besonders wenn man be‚denkt, daß der Plan der Schaffung einer australischen Flotte seit der Beendigung des russisch-Tapamischen Krieges mit aller Macht gefördert wurde. Man glaubte Damals, dass Sapan fi zu seiner Expamsionsmacht entsoidelt würde, die nach Gelegenheiten ausschaut, auf Kosten anderer, nämlich Englands, Soloniens zum. ertrerben. In dieiter Zeit des ostfish-japanischen Krieges ist es auch, daß sich die Engländer ih Ihdien bennrahmt fühlen durch die japanische Nänstigkeit im Handelswettbewerb. Sie befürchteten, daß „seitens Japans nicht ‚nn. das Verlangen bestände, einen großen ‚Teil des indischen Marftes zu erobern, sondern ‚auch die "freundschaft derjenigen Teile der Eingebornen‚bevölkerung zur gewinnen. "Die der britischen Herrschaft ‚überstehen.. ‚Das ‚wurde, den . den Vordringen "Zatjadje ift, bak Bonmbemverfen" ‚glieder der renalusionären partei gegen briti * gegen: handel britischen, Behörden , nicht selten als ‚Förderung des Widerstandes der indischen Nationalisten verdächtigt. Ihr Beamten netten ölmitregangen, 1 in. immer steigendem . : Maße ;feindselig! Japans im durch) Mit« : 7 . 1800 Aleter über dem Alien. — Ein Brief aus St Mori — Bon Indivig Birichfeld. Kein, auch die Schweiz ist nicht das Schlaraffenland, wo man die Wirklichkeit vergessen kann. Am aleinwenigsten in den großen Städten, da spürk man den Krieg bei jedem Chritt und BAT. Natürlich nicht so ber anruhigend und sorgenvoll, so schmerzhaft wie zu Hause. Das Kriegsgefühl ist hier eingang anderes — i jol man ez . nur. ausdrüden... es. entspricht eiwa den von einem sonderbar gemengten einander überfüllt sind, von Ausländern, an denen alles vöttelhaft und unecht zu sein, scheint: ihre Mesonen und Worte, ihre Geschäftstätigkeit und ihr Müßiggang, ihr Pathos und ihre gute Name. Die Stimmung wird nicht gemütlicher durch die ‚Höffich’-mißtrauliche + Art Schweizer, die ihre Neutralität am gerechtesten auszu drüden glauben, wenn sie für seinen , besondere: Sympathien haben und allen unrecht geben... . Wenn einem ,diese neutralen Kriegsstimmungen zu unbehaglich werden, dann bleibt nichts übrig,, als die andere Schweiz aufzusuchen, die Berge, die Höhenarte, wo es Schnee, Härere Luft, unbefangene Natur gibt und überdies Komfort und ein bisschen Listus, mit einem Wort: St. Morig. In früheren Zeiten wäre man durch eine B Winterreise nach St. Mort" in den Verdacht "glängender oder zerrütteter Vermögensverhältnisse gekommen. Davor ist man fest bewahrt, weil der Name St. Mori jegt nit Jas man von St..Morit aus den üppigen Schilderungen der Spubernachbarin und der Unterhaltungsromane wußte, das alles hat bis auf weiteres: Teine Gültigkeit. St. Morik strebt ein Militärort im Ruhestande, die groben Spielbetriebe stehen fill oder Taufen fast Teer, und statt " Tausender bilden "einige Hundert das Hochjatjongetriebe, in dem es auf jeden einzelnen Gast ankommt ... für kriegsmüde Nerven gerade die richtige Stimmung. Am Abend it man angenommen, die Taschen voller Zeitungen, den Sinn voller Sorgen. Hat man sich aber am nächsten Morgen in den kurzhofigen,wolligen und wetterfesten Sportmenschen verwandelt, oder, wenn’S die Gesundheit nicht erlaubt, wenngstens so fortumiert und das unverändert freigebige Schweizer frühftünd bewältigt, dann vergißt man rad), was gestern war, und fürgt sich.in den St. Moriger Tageslauf ein. Die wichtigste Sorge ist: Öher gehts nimmer... . Und erst die Barbert, ppeige Mode, weise Gamarthen und blutrote Jaden, Schwarze Mäntel mit weißem Reiz und weiße Mäntel mit schwarzem Belz, haarige Bücherkutten, Zipfelmägen mi ‚Schals in Giftgrim, Lila und Orange . . . so Bunt wie hier treiben es die Modedamen nirgend, und "Derjenige, ‚Der für! Dieses Rechnungen aufzufommen hat, muß daim Bezahlen, wirflich alle Karben sehen.: : Das alles ist aber dadur, ein bescheiderter Nddje "alang des Gebetenen, des berühmten Wintertreibens und Winterlurus von St. Morik! Auch die großen sportlichen Veranstaltungen sind selten, Die internationalen Wett: und . Kastläufe, die aufregenden . Springkonkurrenzen, und, wer das Bedürfnis hat,‘ seine Gliedmaßen zu gefährden, muß es Thon auf eigene Faust bejorden. In der Wintersport hat seine Rangliste, und der Rang der einzelnen Sports richtet sich teils nach ihrer Schwierigkeit und Gefährlichkeit, teils nachh ihrer Koffspieligkeit, Das simple und wohlfeile Cefitteln,oder,wie man auf sübdeutich jagt,: das Rodeln ist das Abe,Shitk Iduh und Sfilauf, wo man schon einen Snöcel risfierd find "angesehener, Tobogganing, Skifjering” und Bobs fleigh aber, Die tenersten Sports, bei denen man auf ernstlich verunglücken ‘Tann, sind die elegantesten ns, fashionabeliten. Großdem. ist" das bescheidene und ewaa findliche Rodeln der typische St. Moriter Eport, denn der ganze Ort steht in seinem Zeichen. Jeder Gang,jede Besorgnung wird hier per Model erledigt. Die Köchin, die zum Bäder und Kaufmann eilt, Das und, danz in "Schule geht, der Arbeiter und die würdige Matrone, ae jeten sich auf den Kleinen Echlitten, "und sogar Briefträger, Amtsdiener und Eienerbote Fommen hier huftigee luftiger Andi ist er nämlich immer, ent wer auf einem solchen kleinen Schlitten , abivártas Jaitít, fann sein feierliches oder bitterböses Gesicht machen, "fan unmöglich an Strimmer und Corgen denten, sondern muß auf den Weg und auf seine Glieder adstgeben, mus munter dreinbliden, ob er will oder nicht, und so macht der ganze Ort immer einen gutgelaunten Cindrud, der ‚I ‚T besorgt: $t Br 58 | @ 7 | „ac mann pe = 7 28 . Ei “ tsz