Pester Lloyd, September 1916 (Jahrgang 63, nr. 244-257)

1916-09-02 / nr. 244

­ FESTER LLOYD " — der Nacht " vom 25. Tag den 26. August angegriffen, ebenso die­ "Bosten Nummer 10 und 13. Weiter kurz nachher mirfliche Kriegsoperationen, welche rumänische Trup­pen an der Grenze unternahmen: das Bom­­­bardement von Kladowo am 28. August und die Befhiegung von Aufle Ruftihuf am selben Tage. Am 29. August eröffnet die rum­­­änische W­acheabteilung fir. sein lebhaftes Ge­wehrfeuer gegen den ihm gegenüberlie­­­­genden bulgarischen Bosten. Bald darauf dehnt s­ich das Feuer an der Grenzlinie bis zum Bulgarien Posten Nr. 17 an. Ebenso greifen z­oischen der Küste des Schwarzen Meeres und Tihansh-Roj rumänische Grenzwachen heftig bulgarische Posten an und werden zurückgeschlagen. Schließlich: der bulgarische Gesandte in Bukarest Radeniw wird sest legtem Samstag, dem 26. August­, gehindert, mit seiner Regierung zu widerfehren , seine Räffe zugestellt, ohne dab die füniglich Bulga­­, diie Regierung ihm auch nur einen Augenblick Instruk­­tionen gegeben hätte, die sich irgendw­ie auf einen eventuellen Abbruch der Beziehungen bezogen hätten, Amd 30. August waren es Sie, Ew. Exzellenz, der seine Pfäffe verlangt und den Abbruch der diplomatischen Beziehungen notifiziert, eine­­ sehr natürliche Folge kon auident, was vorhergegangen war. Inzwischen, in der Nacht vom 30. auf den 31. August versuchten rumänische Armeen, ohne daß eine­n ausdrückliche Krieg der­­Klärung erfolgt wäre, eine Brücke über die Donat bei $ladovo zu schlagen und den Fluß an derselben Stelle zu überlegen. Em. Erzellenz begreift selbst, welches seither die Zösung ist, getrollt von der rumänischen Regierung und aufgez­wungen durch die Gewalt der Tatsachen, da ja die Lage so ist, wie sie­­ eben diese Regierung geschaffen hat. Bulgarien ist genötigt, das fait accompli zu akzeptieren, und ich­ habe die Ehre, Herr Ger­­­sandter, Gw. Exzellenz zur Kenntnis zu bringen, daß sich Bulgarien von heute früh an als mit Ru­­mänien im Kriegsgestande BETARTÓ be­trachtet . Genehmigen Herr arme Sohlachtung, die Beici­erung bezeichnet: Radoslamom, seg werden ihm meiner . ln . . dieses Regiments. ohne Verstärkungen 15 zu Mirsesin­fanterieangriffe im schwersten Artilleries feuer abzuschlagen Ums Uhr abends hatte der erste­­ Angriff begonnen,und fast ohne Pause folgten bis Mitternacht elf russische Sturmreihen aufeinander. Nach Mitternacht kamen rusische Verstärkungen,und die Russen führten neue vier Angriffe in einemeischenraum von einer«Stunde aus, die schließlich im Handgemenge mit einer blutigen Abweisung endeten. , — Das­ Infanterieregiment, dem das rumänische Bat­taillon angehört, hat in den Kämpfen vom 12. August nur weniger als 18 Gegenangriffe gegen eine rufh­ige Mebermacht durchgeführt und bei der Zurich­­nahme einer­­ benachbarten Truppe deren Umflammerung durch nachdrängende russische Massen verhindert. Die Kämpfe spielten sich auf einer bewaldeten meglosen Hochfläche ab, und das Gelände war so schwierig, daß der Transport der Ver­­wundeten zum nächsten Verbandsplan, der mit gudrivert erreichbar war, 10 Stunden beanspruchte. Bei der Wegschaffung der Verwundeten auf der Kampflinie wurden heil eingebrante tuffische Kriegsgefangene ber­wendet. — Bei einen anderen rumänischen Regiment haben sich be­­sonders Mannschaften aus Gyulafehérvár aus­­gezeichnet. Leutnant. Gimpel schlich fi mit zwanzig Mann nahts dur die ruffiigen Linien und unternahm im Morgengrauen einen überraschenden Angriff in den Rüden der russischen Stellungen. Der­ Handstreikh gelang vollständig und die­ feine­ Schar brachte die Beratung des im Rüden angegriffenen ve fischen Abschnittes als Gefangene ein. — Ein ungarischer Oberst, der eine b hauptsächlich aus rumänischen Soldaten bestehende Gebirgsbrigade komman­­diert, stellt die Tapferkeit und die persönlichen Eigenschaften seiner rumänischen Soldaten neben die herborragenden Leistungen­ fernungarischer und sächsischer Truppen. — Als russische Weberläufer und Kriegsgefangene aus­­sagten, daß Rumäniens S Kriegserklärung bevorstehe, waren wir auf das Kommende vorbereitet, so daß die heutige Macht nicht seinen Eindruc mehr hervorrufen konnte. Nicht Mei­nungen, sondern Taten werden über die­­ Leistungen eg rumänischen Soldaten auch in ‚Zukunft urteilen. Géza Herczeg­­ ger Verbleib des Gesandten Grafen aaa (Telegramm des „Befter StoHd“,) Wien, 1. Sept Rem Grafen Czernin ist 513 zu den Abendsrunden seine Rachridt eingetroffen. . Seine letzte Depesche,die,wie bereits einige­ meldet, an Bukarest vom 28. an war, enthielt bloß die mit dem Hinweis auf die erfolgte Kriegserklärung begründete Mitteilung, daß der Ge­sandte abzureisen gedenke..Doch war in der Depesche weder der Zeitpunkt der Abreise,noch die­, Route, die die rumänische Regierung dem " Gesandten für" die Heimreise ab­­zusen würde, anz­ugegeben.­­ N 7 i­ — Das gejamte tugtánifdje Sinatögetíet al3 Kriegszone ( erart. (Telegramnides,,Peste-Lloy·d«s Lugano,1.»Septcmber. »(­orr­er·edel.la.Sera«s erfährt aus Bukarest Eine königliche Order erklärt das geg «samte rumänische Staatsgebiet als Kriegszone MWniere, rumänischen Soldaten. “ar - Bon unserem Speziak­orrespondenten — (Vom Kriegspressequartier genehmigt.) Kriegspressequartier, 1. September, Am Tage der­ rumänischen Kriegserklärung an Dester­­rain war ich in Ostgalizien, südlich­ des Dnestr, in Bereiche einer Division, deren Heeresregimenter sich aus Siebenbürgen ergänzen. So hatte Gelegen­­heit, die infolge der Ermattung der rustischen Angriffe eingetretene Kampfpause zu­­ einem D Besuc) der Front dieser rumänischen Truppen zu benüten. Bei Jahre Kriegserfahrung ermöglichten es­ ihnen, den " "Bau und die Einrichtung der neuen Stellungen in erstaun­­. "in kurzer Zeit feldmäßig fertigzustellen. Ueber die gute Haltung unserer rumänischen Sol­­­daten ist schon wiederholt berichtet worden Dennoch war es gerade jetzt interessant mit den Führern und Offizieren über die rumanischen Soldaten­ zu sprechen ihre Haltung läßt sich am besten nach trockenen­ Daten beurteilen Der General, der die Infanteriedivision schon auf drei Kriegsschauplagen geführt hat, ein echter Tru­ppen­­­offizier, den Kc) als Eri­te schon im Karpathenmwinter­­ kennen lernte, ein trefflicher Lührer, der alle Sprachen der ö­erreichisch-ungarischen Soldaten spricht und ‚seine Leute rennt, sagte mir: — Ueber die­­ Haltung daten kann ich mit Berechtigung ; o­. Kommandant einer Division, die aus Gebirgs­­formationen besteht, habe ich im Laufe des Krieges Truppen aller Zungen im Stampfe gesehen und hatte oft Gelegenheit, Bergleihe anzustellen. Sch­mik erklären, daßs meine rumänischen Bataillone auf allen Kriegsschauplänen sich als ebenso hervorragend tapfer und kampf­­­­tüchtig erwiesen haben wie die besten Re­­­­­gimenter. Hier einige Daten über die legten Kämpfe, an denen meine Rumänen im rechten Monate teilgenommen haben,­­ als General gejdjisív mit großen Kräften den Berjud machte, süßlich der ERVE in dem Raume von Nadiworna duchzu«s­­toben. — Ein Bataillon des Shtanierieripimeilis Nr. 31 (Naaq­­ua stand im Mittelpunkte der heftigsten zufsischen Stürme. In der Nacht vom 5. er den 6. August vermochte ein Bataillon in unserer rumänischen Sch­­anzjagen, denn | · « e 4 Ri Russisch-rumänische Spionage in Bulgarien. (Teleegramm de3.„Bester Lloyd“) Berlin, 1. September. Der bekannte Schriftsteller Paul Lindenberg, der sich für siich in Rumänien und in Bulgarien aufgehalten hat, erzählt in der „Läglichen und­ schau“, daß in den legten Wochen sehr viel Spio­­nage in Bulgarien entdeckt wurde. Die Spione bedienten sich Hauptsächlich Deutscher Uniformen. Ein solcher deutscher Offizier kam von Giurgiewo nach Ruftshuf und bat, sich zur Kommandantur be­geben zu dürfen. In besondere Ehre gab man ihm einen Gendarmen als Führer mit, welcher Umstand ihn aber veranlaßte, seinem Begleiter in der Dunkelheit zu­ ent­­winchen. Dan regte natürlich alles telephonisch in Bewegung, um seiner habhaft zu werden. In einem benachbarten Dorfe stellte man fest, daß er einen Bauer, der ihn nac­h der Beschreibung anhalten wollte, mit dem Messer an­­griff. Die Patrouillen verfolgten den Flüchtling und schossen ihn nieder. Man fand bei ihm viel ru­­mänisches Geld und einen französischen P­a­b. Ebenso wurde bei Ruftshuf ein Kahn entdeckt, in dem gleichfalls ein Mann in deutscher Un­­form saß, der ebenfalls erschossen wurde, ab­­er auf den Anruf nicht hielt. Ein wohlhabender deutscher Kaufmann hatte einen Chauffeur, mit dem er sehr zufrieden war, gegen den aber die Behörde Argwohn hegte. Der Chauf­­feu­r merkte dies und verschwand eines schönen Tages so rasch, daß er seine Papiere nicht mitnehmen konnte. 63 stellte sich heraus, daß es ein russischer Offi­­zier war. Ebenso verhaftete man drei­ Berjer, die sehr viel, Geld, bei sich) führten. Bei einem solchen, Agenten fand man nicht weniger als 30.000 Trans in Gold. Das Seil der Bären. R Telegramm de3 „Bester Tunar,­ Stodholm, 1­ 5 . September. Aus Petersburg wird gemeldet: Die „Bir­­idewija Biedomoki“ erfährt aus diplomati­er Sreifen, das Rußland an Rumänien bedeutende AN auflieberlassung bulgari­­scher Gebiete gemacht habe, die Bulgarien in der zukünftigen Balkanpolitik als eherdes voll­­kommen eusiäalten Entziehung des Grequaturs der rumänischen Konsulate in Deutschland. (Telegramm des „Reiter Lloyd“) Berlin, 1. September. Die „Magdeburger Zeitung“ meldet: Den rumänischen PER im Neiche wurde bereit am 30. August daz Erequatur ent­­­ Mk, 2. Seren 1918 Ki jogen. ie Kom er; wird, hatten zahlreiche rumä­­nische Konsuln deutscher R Fiewelttäd­t ihre ET­ER ion BR ein“ gestellt. 4 Die Lebensmittelverforgung Deutsalandz und Rumänien. Ber­l­i­n,1. "September. ‚worden. Er) : Die „Norod. Allg. 3ta." screibt unter der Weberschrift „Unsere Lebensmittelversorgung und Rumänien“ folgendes: Der Eintritt Rumäniens in die‘Neihe unserer offenen Feinde scheint ‚auf den ersten Blick auch auf den wirtschaftlichen Sieg gegen und von Einfluß all sein. Die rumänische Einfuhr Hat uns in einem Sabre mit beispiellos schlechter Ernte, als auch die frische Nachwirkung der friegerischen Ereignisse auf die Erträge­­ unserer belegten Gebiete im Osten uoch nicht zu spüren war, sehr nüte­liche Dienste geleistet, und zwar nicht einen unentbehrlichen, aber doch erfreulichen Beitrag geliefert. Die rumänische Einfuhr dauerte so lange, als­ die Aussichten der englischen Hungerblocade die stärksten, und unter Zufchußbedarf am größten und Dringl­ichsten war. Sie hörte in dem Augendlide auf, in dem sich die Borauslesungen unserer Gelbstversorgung so wandelten, daß wir fest auf den eigenen Füßen stehen, so Daß die ganze Frage der Brotgetreide» und Futtermitteleinfuhr für uns nun Feines« wegn mehr grundlegend, sondern, an den sonstigen, wichtigen Grundfragen der Kriegführung gemessen, nebensächlic­h­. Wir braugen die rumänischen Importe nicht mehr. Wir brauchten sie so wenig, daß wir neue Bezüge, auch wenn sie und ohne weiteres zugänglich geblieben wären, von­ Preiszugeständ­­nissen abhängig gemacht hätten. Seit der Errichtung der organis­­ierten und zentralisierten Zufuhr, also seit September 1915 sind bis 16. August 1916 ales in allem 1.435.347 Tonnen Boreas Vien und Futtermittel aus Rumänien nach Deutschland importiert Diese für die rumänische Produktion stattliche Menge war nur zu erreichen, weil sie aus Erträgen zweier Ernten entnommen werden konnte, nachdem und Rumänien bis zum vorigen Herbst den Lebensmittelbezug stark erschwert, wer nicht gesperrt hat. Das uns jeher erwünschte, für Rumänien ebenso dringliche, wie vorteilhafte Geschäft ist fast restlos abge­wichelt bis auf etwa 20.000 Waggons. Den Höhepunkt hatten die Bezüge im März, April und Mai 1916 erreicht. In der lesten Zeit sanken sie wieder. Auch bei Fortdauer, der rumänischen Neutralität , waren Mengen, wie die vorjährigen, seineswegs zu beziehen gewesen, weil diesmal nur der Ertrag einer Ernte verfügbar wäre, die zudem durch Hie und Hagelschlag geschädigt wurde. Der Ver­­zicht auf die Zufuhr fällt uns durchaus nicht schwer, da selbst bei vorsichtigster Beurteilung unsere Brot- und Futtergetreides­erte die vorjährige um rund fünf Millionen Tonnen übertrifft, also um ein vielfaches der Menge, die wir aus Rumänien, hätten beziehen künnen. Loyalitätserklärung des Szamosujvarer Kapitels. Aus DES wird gemeldet: Großpropst Yohann Georgim, Bitar des Szamodujparer griechisch-katholischen Erzkapitele, erschien heute beim Regierungskommissär Grafen­ Blasius Bethlen und überreichte folgende schriftliche Erklärung: In Betrauung von feltem des Szamosnjbirer Kapitels und im Namen der Seelsorger und Gläubigen der Szamos ujvárer Diözese versichere ih E i. Hoc geboren der unver­­brüchlichen Treue und unveränderten Ana Seine Majestät apostolischen König und an uhrer ungaris­ches Vaterland. ‚bänglichkeit an unseren­­ Treugelöbnis des Rumänentums des Szatmarer Komitats, . Ministerpräsident Graf Stefan Tiba erhielt heute aus Nagybánya folgendes Telegramm: „Die Nagybányaer und Selföhányaer griechisch orientalis­chen ru­mänischen Distrikte begrüßen aus ihrer heutigen Kon­­ferenz achtungsvoll Ew. Erzellenz als den Begründer der ungarisch-rumänischen Freundschaft und versichern Sie gleich“ zeitig der unerschütterlichen Treue des NRimänentums de Szatmarer Komitat, welchen Gefühlen wir auch vor 2 Etüten des allerhöchsiten Throne Ausdruch verliehen. Mit vorzüglicher Achtung Ylegander Brabá­n, "Bräsident der A = Die Stimmung unter den ae des Komitatz % Märamargs. An Maramarns wird gemeldet: Negierungs­­kommissár und Obergespan Ladislaus Nyegre besuchte die von Rumänen bewohnten Gemeinden der Bezirke Bifó and Xzardölgy. Die Bevölkerung mit den Geelsorgern an der Spige empfing den Negierungskommissär mit großer Ber­geisterung und versicherte ihn der unverbrüchlichen Trete gegenüber dem ungarischen Bater­­lande und dessen gefrönten König. Die Bevölke­­rung verurteilt offen und laut die rumäni­­ige Kriegserklärung und erklärte, sie feei den bisherigen Traditionen getreu bereit, Blut und Gut für die unversehrte Aufrecht«­erhaltung des ungartigen­­ Boterlandes zu opferne­n

Next