Pester Lloyd, Dezember 1916 (Jahrgang 63, nr. 334-348)

1916-12-01 / nr. 334

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Einzeln: Morgenblatt. in Budapest und in­ der Provinz 42 Heller. . Abendblatt im Budapest & Heller, in der Provinz § Heller.­­ " Redaktion und Administration: V., Mária Valeria-utera 12.— Manuskripte werden in keinem Falle zurückgestellt. — Unfranc­­­kierte Briefe werden nicht angenommen. | _ 63. Inkramug. Sudspest, Freitag, 1. Dezember 1916 .­­ 4 946 fram Zoff LT i i önheitsvolle ? einigung verliehene „Gewalt, um den Thron "bänglichkeit, mit der unsere "war. " « die­ Vertreter zu den Idealen, die wie der "Geschichte eines Trauerfigung­ zusammentrat, urhellten­der: Naht aus zu feiner, Vertrauen Biskapesiton Ndvexnben -Umräuschkkonder hehren illdajestät der Trauer der Liszexiermilliorcen,’von Fürstenfund HM"d­etn«zur«Gunst geleitet,shat«König Frmisz dief heucichte lege Strecke« feines,Erd­en.wylletrs zurückgeltzgx.­."tht·dem«»lockenton. Bdtzisen Weil­ mklagend."hinschwektexrzu jemckxx Satze­­lfreit«eten««sich«.die«sch zwerzvollen Gefühle ganzer Völker, Die­ einen­ Vater beweinen, über den Leichenzug. Nicht Der das tote Prinzip, dass den Untertan dem Herrscher enn­­­ft in diesem Z­eide der Völker verkörpert. Der sfeixdale Gedankte des spatriarchalis·cie«nKönigtun ist nicht Je en telt, vő .· » ·» en Nation und den Völkern Oesterreichs ist Transz Rnten fraft der Liebe, die ihn vereinigte mit den Bürgern « diskec­acxtgtrzsskryfx Her Sorg exixte erhegt ei für dieße­, Sofer ein Vater’ geb­eten, wie einer aus Slei­h und Blut, völterung dieser" Monarchie, Traft des Pflichtbewußtseins, mit dem er für­ sie wirkte, ein pater familias im­ heiligsten Sinne des Wortes. Die Unm­ittelbarkeit des Schmerzes, der heute den Heimgang König Franz Solers in den­ prunfenden N­an ee ,das er in die«Liebevolle«».Treue «ke­.e.t.hat.­«"Inj de1i­ergreifenden stoffeyazxuzpen Erb­­en haben die Wölfer bezeugt, dach zwischen König und­ Bolt das Band der Liebe fid) schlingt, wenn in ‚der "daß die ihn schirmen,­­Seele des"Herrschers das Bewußtsein leih «R"echten und der Freiheit der Beherrshten ein ihngender + Hort und ihrer Wohlfahrt Duelle sein muß. ‘De Teilnahme Ungarns an der Beziehungsfeier in ‘en mar eine großartige Kundgebung der treuen An- Nation ihrem König ergeben . Die heilige Stefanskrone mnweiht in den Augen unserer und der Träger dieser Krone «Nation«den König,mit dm Mysterium,das ihretzt strahlt,­­Sitte.leer«die«Tausend»e Ungarn,die heut`e· nach Wien ‚geeilt. sind, um dem König das rechte Geleite zu geben,­­ Serichte, der’ ungarischen: ‚Schmerzbewegten . Seele, das mehr­st ‘und höher, steht als der ungarischen Wissenschaft und die Vertreter sie führten etwas mit in ihrer "Rott und’ Labung, etwas, ist heilig nach Geseß und des ungarischen Reichstages, der ungarischen Munizipien, dag­­ek­a it in den Jahrzehnten eines " glückvollen , " hervortrat, die Erfüllung einer großen Sehnsucht, Zusammen­­ae, eines fruchtreichen Ersennens. Oran Ssojef war, wie er in der Verfassungszeit in seinem wirklichen Wesen garz in den Jahrzehnten seines Unglücks, mißverstanden aufgerichtet hatte. Und Diese die­­n und gebrüht, am Horizont seiner sostbarsten Hoffnungen “ungebrochener Linie Erfüllung wurde immer Er Sie wurde täglich bedeutsamer, führte ‚aufwärts, empor zu nationalem und staatlichem Gedeihen und in die Sterne 2 AL Haufends Teuchten.­Ungarn fand nicht nur das Őlü " feinen König. [eben zu Dürfen, &8 fand das große Slüd, Süd, in seiner hingebungsvollen Treue verstanden und ‘dankbar gewü­rdigt zu werden. Die reiche Seele Gran Sofers war eine bdentende Seele, selig im Geben und in der Treue. "(2 nach dem Hinscheiden "Reichstag an den Augendlich, da Tranz Sofer und Bürgerschaft begrüßte, " ungarische er­­­­innerten wir­ an die Tage der Ausgleichsverhandlungen: „Morten die daß er vertrauen­­ gesprochen im Frühmorgen, der Ausgleichgepoche, waren Worte, bringe ein Gelöbnis. Die Thronrede, mit der Franz Sojer den Ausgleichsreichstag eröffnete, schlug Diesen Akkord wieder an und schlug mit den ewig denkwürdigen Worten: „Und wenn er nach einer bedrängnisvollen­­ Epoche wird, unser Reich durch die bedenklichen Wendungen "einer form­­eligen Lage mit dem’ Beistande dieses Landes dem erfehnten Ziele alüblich) entgegenzuführen, erden wir, den Augenblick segnen, der umseren Entschluß zur Reife gebracht, das ‚Vertrauen zwischen­­ Herrscher und Bolt. wiederzubeleben und­ dauernd zu festigen.“ Was der König erwartete, hat Ungarn treulich gehalten. . Was er erstrebte, wurde erreicht. Die aus seiner Verfassung ge­­­­chöpfte Lebenskraft­­ des­­­­iedererrichteten ungarischen Staates stüßte die Monarchie in der Neuaufrichtung ihrer Großmachtstellung inmitten einer Welt von Gefahren. Und wie das Bolt, so sein König. Franz Josef segnete — wie er es verhieg — den Bund, den er neugeregelt, neu geformt, mit neuem Geist erfüllt hatte, und immer näher und güber­­traten sich König und Bolt, verschmolzen Nation und Herrscher zu einem­ machtvollen,­ herrlichen Ganzen. Die Ungarn, die­ dem­ Leichenzüge Franz Yosef in Wien das Geleite gaben, beweinten einen mettem und ‚großen König, einen­ kostbaren, herrlichen Menigen, der Zreite­ hielt für Treue, Liebe gab, für­ Liebe, der verstehen wollte und verstehen E konnte, der uns eine glückliche Er­­füllung war nach dem dornigen Wege, den die Sehnsucht an userer Nation durch die Jahrhunderte gegangen ist.­­ ... (Es ist ein schweres Jahr, das wir leben. Vielleicht ‚das­ sehiverste, das die Weltgeschichte der Menschheit jemals zugemessen­ hat.. Groß ist das Leid in Hütten und­ Ba­­läften, denn lang ist es her, daß wir im Kampfe stehen am Heim und Herd, zum Schuße des heimatlicen Bodens und der­­ historischen Ehre unserer Staaten. Viele Opfer, schwere Entsagungen haben wir uns abringen müssen. Und weiter wogt noch immer der­ Kampf. Unabsehbar ist­ der Bellenschlag seiner Ereignisse. Verluste sind eingegraben in alle Herzen. Große, bittere Verluste an Gut und Blut. Weit ausgedehnt sind die Felder der Friedhöfe in der­­ Welt, und die Not ist gewachsen auf den Höhen und in den Niederungen. Und in solcher Zeit, da viele kostbare Menschenblüten täglich gemnischt werden, stehen die Belfer unserer Staaten heute ganz im Banne der Wiener­­ Trauerfeier. Nicht einen Menschen, nicht einen Fürsten bloß bestatten sie mit ihrer alles überragenden, alles andere ablehnenden gewaltigen Trauer. Sie haben heute in der Persönlichkeit Franz Sofers die Verkörperung einer großen Erfüllung geehrt, die das verflossene Jahrhundert im Dämmerscheine, der, erstehenden, bürgerlichen Freiheit ‚den, Völkern Europas mündete. : So weit, die, Schwerter unserer Kämpfer gedrungen sind, wo ein ungarisches Herz Schlägt, dort ziehen die Geister zur Bahre Franz Sofers, sich neigend in­ Dankbarkeit vor seiner Größe und vor seinem Wert. Unvergänglich ist, was er getroffen hat, weil er niedergelegt ist in die Herzen der V­olfsmillionen, weil er aufgezeichnet ist auf­ die Standarten, unter denen sie für ihre h oftbarsten Errungenschaften, für ihre heiligsten Rechte streiten. » . Der großartigen Kundgebung der Trauer, die heute an allen Stellen der Monarchie hervorgetreten ist, ent­­stemmt­ seine­ Niedergeschlagenheit.­­ An Lehren, wie sie die Herrscherpersönlichkeit Franz Sofefs bietet, richten sich die Völker auf, stärfen sie sich in der Verfolgung ihrer Mission. Das Leben Franz Sofefs ist ein Vermächtnis. " Seine Reiche sind unter seiner Lerbshaft Wohnstätten für freie, strebende, glühjudhende Menschen geworden, und an seiner Bahre schöpfen­ wir neue Kraft zum Kampfe für dieses Werz des toten Königs. Der heutige Tag gehörte ganz der Trauer. Morgen werden sich alle Seelen, wieder voll und ganz der harten Fron des Krieges zuwenden, zu der­ die Völker der Monarchie sich selbst und ihrem großen ver­­blichenen Führer heilig verpflichtet sind. Das Werk Franz Sofers wird­ bleiben und blühen. Ummettert von Gefahren, umstürmt von der Ge­witterzeit unserer­ Tage, umdroht vom­ Feind, doch fest vertrauend auf die eigene Kraft, auf die errungenen Siege, auf die Tugenden unserer Herrscher und auf die Unerschrochenheit unserer Kämpfer geloben wir es." »«" « zu in des Königs " der gewärtige­ Belt: Diese Bertra , mit den gelingen­­­den Sahr: | | | — | in. 331 . Bie Beziehungsfeier. 00,0. Der lekte Wen. — Telegramm unseres Korrespondenten — Wien, 30. November, 4 Die Leichenfeier. . Der tiefe Eindruck dieser Leichenfeier wird in den­ Erinnerung aller­ bleiben, die ihn’ empfingen, an etwas Unauslöschliches, noch späteren Gef­lechtern Leuchtendes. Bleiben wird dieser Augendlich, da aus den Portalen der Stefanskirche König Karl und Königin Zita traten, äten­chen ‚ihnen der kleine blonde Thronfolger in blütenweißem Sleidchen, einen Trauerflor am Arm, und der Kapuzinergruft zuschritten; bleiben wird der andere Augenblich, da der Barg des unnvergeßlichen Sr" Sofef vom Leichenwagen gehoben ward und im Porta, "der Kapuzinerkirche de .... i­erichtvand, indes Die Trompeter der L­eibgarden, ‚der, österreichischen und der ungarischen durcheinander, Abschiedsgrüße bliesen, ‚nach Reiterart, nur ins gedämpften...gleichsam durch­ den Schmerz vers­­chleierten Tönen, zum Zeichen, daß ein Held und ‚Mensch ‘dahin­­en, ein­­ Kriegsherr, der sogleich ein Friedensfürst war, in Wort un Tat. ‚Die Bilder des grandiosen Zuges gruppierten sich um­­ diese beiden wahrhaft erhabenen Momente: Hier der Tod als das trauervolle Rätsel, als das er der Menschheit erscheint, dort das Zeben, Sugend, die Zukunft,­ personis figiert durch ein schlanfes junges Paar, dur einen gold, ledigen Engel, der eine dritte Generation vorstellt, eine Generation, die da sein wird, wenn unser Lebenslauf dem Ende zueilt. Es gruppierten sich um diese beiden Gegen­füße des Werdens und Vergehens, die doch nur unserem DBlid als Gegenfäße erscheinen: das bunte Bild der Unifor­men, der Helme, der Farben, der Edelsteine in den Orden, das Durcheinander berühmter österreichischer und ungart­­iger Persönlichkeiten, der Würdenträger des Reiches, der vier Kronprinzen, des Königs von Bulgarien, der fremden bon der zarten Missionen. Sie Bilden gleichsam die Brüche, ‚und traurigen Legende des Todes und Des Lebens, hat uns Gorge und “Zuperficht ‚Xeichenzuges, der, obgleich nach zu Dex ‚Kahlharten Bündnissen in drangvoller Zeit, zu den grimmen Notwendigkeiten des Krieges und der ehernen Gebote der Pflicht. Dem Zuge selbst aber­chritten auch voraus: Die Mitglieder des Herrsegerhauses, Damen­ des Hofes, Ichöne und blühende P­rinzessinnen, alte­r Trauer alle in langen, schwarzen Schleiern und Kleidern mit langen Schleppen, eingewoben in das feste Gemälde dei ge­ordnet, sich doch als etwas Improvisiertes und­ zufälliges einherbeiwegte, so daß sich fast die Eigenarten der­ Nationen und der einzelnen Bersönlichkeiten unter den Teilnehmern dieses Zuges an Gang und Art Ind bestimmen ließen... Gesichtsausdrud «-«, ,«».... ä oberster ist, ‚hinüberzugehen. : dem Berentoniell »«Der Zug zum«Stefansd»om.Z ·Gen0»u«zur vorgeschriebenen Zeit zuni dreiviertel«Iv·e lIhx«-«setzt’e'sich«der"" Leichenzug"i:n«Be­wegung.Der dZug gruppierte sich genau­,der vom­ Zeremoniell vorgeschrien­ b«enerx,und bereits»bekannten Weise,nach den­­ Hofre­it« riechten, mit Laternen die Kavallerie. Den verschiedenen Staatswagen mit den Staatswürdenträgern folgte der mit acht Nappen­­ bespannte Leichenwagen Sarge. Ihn flankierten je vier Leiblafaren­nenden Wachsfadeln, mit dem mit ihrem vier Edelm­aben,­­ Garden der­­ Arcieren- und der ungarischen Leibgarde, der österreichis­chen und der ungarischen Brabantenleibgarde, der Leib­­gardeeskadron und Leibgardeinfanterie. In Gefolge des Zeichentragens ritten die Brigade der Arcierenleibgarde, die Brigade der ungarischen Leibgarde. Eine Kompagnie Infanterie und eine Cstadron Kavallerie bildeten den Scalur. ’« «""« -

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