Pester Lloyd, März 1917 (Jahrgang 64, nr. 60-73)

1917-03-01 / nr. 60

“ IN NR, AN: N i d x · N een ek « £ Für Bioes Morgenblats : 58 ati, 19 Ke veral OR, menetek ez 7 2.30 e Abendbiset : Glazi. 20 5, "halo". 10 K, viertelj.5 K, monatlich 2 : erlang Ins Haus: .13 K, mit­ keinem Falle zurückgestell. — Unfran­­­ a­­ mean u­­­ments werden auch bei sämtlichen aus« nu en. .. SORGENBLATT ubape. Donnerstag, 1 ed­ U A l­ja­h j 1. März 19­17. swistschjm FMM er € | s a Pester Lloyd für Oesterreich und das gesamte Ausland: M. Dukes Nachfolger A,-G, Wien, Wollzeile 16. — Auch alle Aa­eR Muri­an In Gesten­­reich wie im Auslands übernehmen Ans­­­kündigungen für den Pester Lloyd. Einzeln: Morgenblatt in Budapest und in der Provinz 14 Heller, Abendblatt in Budapest 8 Heller, in der Provinz 10 Heller. Redaktion und Administration: V., Mária Valöria-uteza 12. — Manuskripte werden in kierte Briefe werden nicht angenommen. Ar. 60 Budap .. WITH-bloß If­­ Die Papierkrife der nugarifdjen Prefe. An das Publifum Da die Verhältnisse im der Papierversorgung­ der ungarischen Breffe sich nicht gebessert haben und der ver­­fügbare Vorrat an Zeitungsbruckpapier im Verlaufe der verfroffenen Woche noch eine beträgliche Abnahme er­­fahren hat, sind die Budapester Tagesblätter bemüßigt, mit dem morgigen Tage eine weitere Reduktion ihres Umfanges ins Leben treten zu lassen. Die von­ der Regierung getroffenen Verfügungen lassen bestimmt erhoffen, daß die Papierkrise bald be­­hoben sein wird und die Blätter binnen kurzer Zeit wieder in die Rage verjebt sein werden, in dem ursprüng­­lichen Umfange zu erscheinem Budapest, 28. Februar 1917. Sämtlidje Budapefter Tageshlätter. Mon wird ber Bejter weiteres ben Umfang beg Morgen­­blattes auf adt, jenen auf jede Seiten beshrängen. Für die Zeitdauer dieser Reduktion des Umfanges sind mir genötigt, für unser Morg­enblatt die Auf: Inseraten auf den „Offenen Spreäsaal“ zu beschränten. Den „Allgemeinen In­seratenteil”, sowie den ungeiger“ und die Rubrik lassen. „Theater­­und­­Bergnügungs­­, vermiscjte Anzeigen“ müssen wir für­ die Geltungsdauer dieser Einschränkung auf S Infolge der Seren lopd­nahme bis­ auf von­ ­» _ des Abendblattes­­ Die Redaktion und Administration des Bester Lloyd. Budapest, 28. Februar, In England bemüht si die Regierung, obgleich sie den Ernst der durch den deutschen Interseekrieg geschaf­­fenen Lage die nicht halb der Schränkung zugibt, eine Schau zu tragen. In ihrem Samen hat Lord Lytton im Oberhause erklärt, die Admiralität stehe der neuen Gefahr nicht undor bereitet gegenüber und binnen ieh Boden werde Nordsee sein. Daß der von so fanguinisch möglichst­ sorglose Miene nur der Unterseebootpest in die Zukunft bricht, beweisen seine an dieser Stelle wiederholt besprodierten Verfügun­­gen, die, der Bevölkerung, eine­ weitgehende Sparsamkeit im Verbrauch der hauptsächlichsten, Nahrungsstoffe auf­­erlegen. Aber auch im Streite der Bundesgenossen Eng­­lands gibt sie unverhohlenes Mißtrauen in die Fähigkeit der britischen Negierung Fund, den Strei, den Deutsch­­land durch die Geesperre gegen das Inselreich führt, wirf­­am zu parieren. Das meistverbreitete und einflußreichste Organ friegsließerische Karriere della Sera, äußert in wenig bundesfreundlicher Stimmung seinen Mitmut darüber, daß England, statt sich die deutschen­­ Unterseeboote dur­ ihre V­ernichtung bont Halfe zu treffen, zu dem Mustriftsmittel der Be­­r einer Ausfuhr nach­h­talien wie Etfahl gesäubert Lebensm­ittelcontroller Lord Devonport italienischen Wrefie, der Da= duch den eigenen Waffengefährten die zur Kriegführung anerläßlichen Produkte,­­ Ginslang der Gefühle Kohle, und der­­gleichen, entzieht. Ber Italiens Eintritt in den­ Krieg und in den Honigmonden der­ neuen Waffenbrüderschaft mit der Entente war der englische Botschafter in Rom, Sir Menne Rodd der gefeiertste Dann in den Spalten des großen Mailänder Blattes; und heute tritt dieser, sicherlich zur Verblüffung seiner Zefer, mit einem Retor­­sionsvorschlag auf den Plan, Einfuhrerbote gegen ges­tilte englische Provenienzen, die Italien nicht unbedingt benötige, zu erlassen. Ein partieller Wirtschaftskrieg z­wi­­schen­­ zwei Waffengefährten: so­ herrlich weit hat es der und Interessen zwischen Italien und England gebracht. Mit Grauen denkt man in Italien an die Sorgen, die für­ dieses Land der Unterseebootsrieg nach sich zu ziehen droht. Sit [den England mit seiner ungeheuren lotte dieser Gefahr so wenig gewachissen, wie erst soll Stäb­en ihr erfolgreich die Stirn bieten künnen. Dieses Land, dessen Kriegsmarine, obgleich an Stärke der un­­teren weitaus überlegen, aus den eigenen Häfen sie ent­­wweder gar nicht hinausgetragt oder, wenn sie eg­ett oder das anderemal doc versuchte, si jedesmal nur beichä­­mende und schmerzliche Niederlagen geholt hat. Auch um Italien wie um England und Frankreich ist der mörderis­­che Ring unserer Unterseebootsperre gelegt. Und der Un­­­­blid der Ohnmacht Englands muß naturgemäß für ?­lien den düstersten Ausblick eröffnen. In der Tat gibt e­s in der italienischen PBresse die Besorgnis fund, ob 3 P Wirtschaftsleben des Landes nicht innerhalb zweier­­ o­ ‚nate­ zur Kapitulation gezwungen sein wird. Das ir­­ht | Bernveifli 5 N­ei, ber Ministerium. Dofelli stehen böse Tage bevor. Mud ohne. Und" Nefer" Stimmung ist heute die italienische Kammer zu der neuen Tagung zusammengetreten. Denn den Tauchbootkrieg hatte sich gegen dieses ‚Kabinett der Unfähigkeiten eine große Menge von Unzufriedenheit auf Eur Selbt in den Kreisen, die fanatische Vertreter des Wegsgedankens sind, hat ji die Erkenntnis durchgefeßt, Ai die Mittelmäßigkeiten, aus denen sie diese Regierung zusammenfegt, nicht die geringste Eignung riesigen, täglich wachsenden Schwierigkeiten des Krieges durch orga­­nisatorische Tüchtigkeit und gouvernementale Einsicht zu begegnen. Und nun kommt zur all den Mifeken, denen die Regierung ratlos und hilflos gegenübersteht, auch noch der­­ Zauchbootkrieg hinzu. Italien fühlt sich durc­h diese neue Gefahr an der Kehle ge­würgt, und zu den Männern, die in verantwortlicher Stellung verpflichtet wären, das dro­­hende Verderben abzuwenden, hat niemand das rechte Ver­­trauen. Schon zittern trübe Ahnungen in den Seelen der Minister und ihrer Freunde. Man hat das Vorgefühl hef­­tiger Stürme in der Kammer, denen das Kabinett zum Opfer wird, fallen müssen.. Ein­ letter Versuch wird noch von den Anhängern des Ministeriums zur Rettung seiner bedrohten Drittens gemacht. Man verbreitet in der Breite, das die offiziellen Sozialisten und die Gefolg­­schaft Giolittis eine Verschwörung gegen das Kabinett angezettelt haben, und man warnt die guten Patrioten vor den Teufelskünsten . Dieser von Baterlandslosen und Baterlandsverrätern betriebenen Konspiration. Kann dies Manöver noch wasen? Der Strieg hat dem Lande des Eidbruchja nur schmerzliche Verluste, vergebliche Opfer an Blut und die hoffnungslose Zerrüttung seiner Boll­­wirtschaft eingetragen. Und die Hochtrabenden Hoffnungen, auf die man­ baute, als man den ehrlosen Verrat’ beging, haben sich als Schimären erwiesen. Oesterreich-U­ngartt. Das man meudlings niederstreben und plündern wollte, steht siegreich aufrecht, die Zentralmächte, von denen man sich in Inöder Berfiche ToBge Tag fnbinäd) wie vor der Granit­­fels, an dem die blutige Sturmflut zer­gib­t. Italien aber muß nunmehr erkennen, daß es sein Schiefal mit Mächten verknüpft hat, die fütr sclher nicht helfen‘ taunen und­ die, umbrandet von Gefehren, nur an die eigene Rettung denken. Der Kriegstau­mnel in Italien ist längst gekflattert. Bittere Enttäuschung;' hoffnungslos Zagem liegt wie fu­figer Nebel auf den Geistern. Das Ministerium Borelli wird einen schweren Stand haben. Rettung kann ihm nur noch das­eine bringen, das­seinen vernünftigen Menschen in Italien der Ehrgeiz anwendet Tann, ein so fluch­­beladenes Erbe anzutreten. Auch die­ russische Duma hat heute ihre Arbeiten wiederaufgenommen­.Schon in der ersten Sitzung unter­­nahme die von Miljukow geführten Fortschrittsparteien einen Sturmlauf gegen das Ministerium Gall­syn­­quxopopow.Dieser e­rste Angriff wird­ nicht der letzte sein.Der englische Botschafter Sir George Buchanan­,Mil­­jukows Freund und Gönner,läßt nicht locker.Er hat kein Vertrauen zur Ausdauer des Zaren,und erblickt mit scheelen Augen auf die Hokweise,deren kriegerische Ge­­smung ihm nicht zuverlässig genug erscheint.Dieser e­ng­­lisch­e Diplomat hat es sich in den Kopf gesetzt,mit jedem­ Mondwechsel auch einen russischen Regierungswechsel zu erzwingetc und Zweck dieser Zermfrrkuungstaktik ist,dem d­emzu"beweise1t,daß Beamtenminister die Geschäfte nicht weiter führen können und eine Volksregierung kom­­men muß,die,unterstützt von d­er Duma,alle nationalen Kräfte in den Dienst des Krieges zu stellen vermag. Aber Kaiser Nikolaus hat es bisher zum Wege gebracht, die Ma­­növer Buchananz zu vereiteln. Die Minister, denen der eiglishe Botschafter ein Bein­ gestellt hatte, sek er zuvar fallen, aber die neuen Männer, die auf sein Geheif ans NMuder kamen, gingen aus einer Auslese hervor, die von dem Gedanken bestimmt war, daß der Zar aller Reußen, nicht aber ein fremder Diplomat die russin­en Minister zu ernennen habe. Der Konflikt zwischen der vierten Duma und dem in ‘Galisyar wird nit Tange auf ji warten lassen. Ob ‚Kaiser Nikolaus auch diesmal seinen Ministerpräsidenten preisgeben wird, ist nicht ganz sicher. Im steht ja auch ein anderer Weg offen. Er kann die Duma auflösen. In diesem Falle hat die Regierung reich­­lich Zeit­­ gewonnen, ohne Verfassungsbruch die Geschäfte mit Hasshaltung der Duma zu führen. In der Ber­­affung ist für jedes Jahr nur eine Tagung der Duma Kuh Sände fest die Auflösung statt, so könnte in u Du­and bis zum Dezember des nächsten Jahres ohne Yulma regiert werden. In diesem alle fünte er, erst im­ Oktober­ des nächsten­ Jahres, zur Ausschreibng von Neu­­w­ahlen, für: Herrn Brotopopow. Muße genug, den Wahl­­feldgu nach seinen Bedürfnissen zu organisieren, wird demnächst der Schauplaß eines erbitterten "3mett­opfes awijden es um innerhalb der Entente bestellt. die Eintracht : "Die dem fortschrittlichen Blod und dem­ ° Ministerium Galisyn=Brotopopow sein. Buchanan jet den Zaren die Bistole­i wieder einmal an die Brust. Herrlich, fürwahr, ist greift und Dumce der Seelen © . — Der Unterseebontkrieg. Die deutschen Vorschläge an Spanien. — Jon unserem maritimen Mitarbeiter — "«. Budapest, 28. Februar. ( meld) großherziger Weise Deutschland bestrebt ist, auch auf­ die Bedürfnisse Neutraler Nachsicht zunehmen, erhellt am beiter aus den der spanischen Regierung un verbreiteten Bora den­­ T6lägen betreffend die Kohlenversorgung, die teilweise Aus­­wertung der spanischen Stad­ternte, die Ueberlassung vom Schiffen und die Ermöglichung eines Passagierverkehre­s fvijden Spanien und England. Die Kohlenfrage war für Spanien schon vor­ Verhängung­­ der Tauchbootsperre brennend. Der Bedarf, der sich im Jahre auf ungefähr 24 Millionen Meterzentner stellt, wurde zum größten Teil aus England bezogen. Seitdem England auch für den Kohlenbedarf seiner Verbündeten aufkommen­ muß, hat es die Ausfuhr von Kohle nach neutralen Ländern stark reduziert, und am 29. Jan­uar hat es die Kohlenlieferungen an Holland, zum Beispiel völlig eingestellt. Ein ähnliches Schiefal stand auch Spanien in absehbarer Zeit bevor. Wenn Deutschland sest diesem Lande die nötige Kohle in unbegrenzter Dienge zur Verfügung­ stellt, so wird dadurch eine schon vor Beginn des herschürften Tauchbootflieges bestehbende und nicht, erst durch ihn herbergerufene Berlegenheit für die Spanier behoben, die sonst über nur­ oder lang einzig und allein auf den Kohlen­­bezug aus Nordamerika angewiesen wären, was Halten, sich jeden­­falls fostspieliger und umständlicher gestalten würde als der Bezug aus Deutschland. Großbritannien würde wohl bereit sein, den spanischen Schiffen Kohle­ abzugeben, aber nur unter der Bedingung, „daß sie Fahrten im Interesse Englands unternehmen;­­ damit wäre aber den Spanien nicht geholfen, da sie die Kohle nicht nur zum Betriebe ihrer Schiffe, sondern­ auch im Lande brauchen. Es ist mehr möglich, daß England sich mit dem­ Gedanken trägt, den­ spanischen Schiffen den Bezug deutscher Kohle zu verwehren. Ein derartiger Schritt würde sich aber nicht gegen Deutschland, den Feind, richten, sondern einem feindseligen Ast gegenüber einem neutralen, unabhän­­gigen Staat, Spanien, gleichkommen. Es wäre der eklatanteste Beweis dafür, daß es England nicht nur darum zu tun it, die militärische Macht Deutschlands zu brechen, sondern auch die Alleinherrschaft auf dem Gebiete des Handels den recht nette­­ralen Staaten gegenüber zu erringen. Der beabsichtigte material bilden würden. Anlauf eine internierten Schiffe an Spanien; für Früchteausfuhr nach England solladlez Teiles , den Beu­rteilung der Sachlage berücksichtigt werden. der spanischen Stad­ternte durch Deutschland würde einerseits die landtwirts­chaftliche Bevölkerung Spaniens Entgang der andererseits Deutschland zu Beginn­ der Friedenszeit den sicheren Bezug größerer Mengen von Fruchtionferden aller Art sichern, was immerhin wünigenswert ist. Es ist aber dabei zu berüdsich­­tigen, daß das­­ englische Einfuhrverbot sich auch auf die dort , Spanien gelieferten Südfrüchte erstrebt. Das muß bei der­­ Besonders beachtet zu werden ve­dient auch die Bereits­­­willigkeit Deutschlands, in spanischern­ Häfen zu verkaufen. Dadurch erhält­­ dieses Land eine wertvolle Verstärk­ung seiner Handelsflotte, die ihm lebt, aber adj im ersten Friedensjahre sehr großen Naben abwerfen muß. Deutschland verzichtet damit auf einen beträchtlichen Teil seiner Mittel für Gelderwerb. 63 ist selbste verständlich, da 8 sein Entgegenkommen an getiffe Vereini­gungen knüpft. Die Schiffe dürfen nicht im Interesse Englands verchartert werden und müssen die gesperrten Gebiete meiden. Auch wird der Abbruch der­ mit England geführten Verhand­­lungen wegen der Schiffverläufe verlangt. Bekmnd­lich hab­t die Ræder vonÆmdies Evix wurde nur bezüglich älterer Fahrzeuge, die für Amerikafahrten nicht geeignet sind, erteilt, oder in Aussicht gestellt. Ben einerseits Schiffe an England verkauft, andererseits solche von Deutschland getauft­­ wü­rden, so wären die lebteren indirekt­­ doch englischen militärischen Unt­reffen dienstbar, weil sie dann nur einen Erfah für an unsere Feinde geliefertes Schiffs "Das Zugeständnis Hinsichtlich des Passagierverkehrs bet fi) vollkommen mit den seinerzeit den Vereinigten Staaten von Amerika gemachten V­orschlägen: eine Fahrt wöchentlich, Anbringung bestimm­ter Untersceidungsmerkmale und Sie­­verpflichtung, seine Barnivare zu befördern. Der deu­tsche Borschlag ist überaus großzügig in seinem Konzept und ein Beweis für das warme­­ Mitgefühl, das Deutschland, obgleich selbst in dem furchtbarsten Ringen auf Leben und Tod mit von unerdiktlichen Vernichtungstvillen beseelten Feinden begriffen, für die durch den Krieg verursach­ten Beiätwerden der neutralen Völker fühlt um and werk tätig beiweift Während England durch seine Maßnahmen nicht nur den Handel der neutralen, sondern auch den seiner eigenen­laubnis ersucht, Schiffe an England zu veräußern. Eine solche einige feiner "· id »s« u | | | : | A | | | | | : | | ! F | :

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