Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1918. február (65. évfolyam, 27-50. szám)

1918-02-01 / 27. szám

rnlt der Rada zum Frieden zu kommen. Wenn die R a-d a in der Ukraina siegreich sein würde, werde dieLage in Nordrußland sehr bedenklich werden, das Getreide aus der Ukraina brauche. Schon jetzt herrsche in Petersburg eine Fl^ecktyphusepidemie in­folge der Unterernährung. Dies könne eine vollständige Anarchie und den Sturz der Regierung Trotzkijs herbeisiihren. Die Alliierten müßten dies verhindern, indem sie sich an der Friedenskonferenz beteiligten und Trotzkij unterstützten. Ter Kriegsrat der Allüerten. Versailles, 30. Januar. Der Kciegsrat der Alliierten ist nachmittag zusgm­­merrgetxeten. LclegramM unseres Korrespondenten. — Haag, Zt. Januar. Der Osservatore Romano meldet, die P a­riser Konferenz sei hauptsächlich derRevisi o n der Kriegsziele und den dmnit verbundenen A b­­änderungen des Londoner Vertrages gewidmet. Der Verlauf der russischen Revolution habe die Revision der Kriegsziele wünschenswert gemacht. Uftn^Uisrung des russisch-englischen Wkommens bezüglich PersienS. Petersburg, 3t. Jannae. (P. T.'-A.) Trotzkis hat an den persischen Gesandten in Petersburg ein Schreiben ge­richtet, worin er ihm mitteilt, daß der Rat der Volks­kommissäre das englisch-russische Abkom­men bezüglich Persiens vorn Jahre 1907 als gegen die Freiheit und Unabhängigkeit des persischen Volkes gerichtet außer Kraft setzt und für null und nichtig erklärt, ebenso alle Verträge, die vor oder nach diesem Abkommen abgeschlosieN lourden und in irgendeiner Hinsicht das persische Volk in seiner Freiheit und Unabhängigkeit eingeschränkt oder vergewaltigt habe. Der Knrgerkrirg m Rußland. Rußland von Westeuropa abgeschnitten. tT«legi:am>n des Pest er Lloyd.) Stockbotm, 31. Immár. In der Nacht aus gèstem haben RoteGardisten und bolschewikische Soldaten den Kabel zwischen ' Petersburg und Schweden durchschnitten, so daß Finnland und Rußland von der Drahtverbindung mit Westeuropa völlig ab geschnitten sind. Tie Behonddlng der russischen Offiziere. (Telegramm deS Pester Lloyd.) Wien, 31. Januar. Wie die Korrespondenz Rundsckau aus Kopen­hagen berichtet, werden imch einer Mâung des Nasch Wjekdenrussische;r -Offizieren Zertifikate aus­gestellt, wonach sie als einfache ^Sold a t e n im .Heeresvcrbande.verbleiberi. Sie müßen ihre ärarischen Wohnungen rämncn. Massenpetitioncn der Offiziere an das Smolni-Jnstitut führten aus. daß die russischen Offi­ziere gegenwärtig Hungers st erben. Die Erledigung lairtetc, sie rnögen siâi an die W o h l fa h r ts a n st a l - ten für ver arm re Offiziere wenden. Entlassung des russis6)en Jahrganges 1903. — Telegramm nnsereS Korrespondenten. — Haag, 31. Januar. .9cach einer Kopenhagener Aieldung teilt Nowaja Schi s n mit, daß Krhlenko einen Befehl an das Hauptquartier gerichtet habe, den Jahrgang 1903 nach Hausezu schicken. Beschlagnahme eines Klosters. Petersburg, 26. Jamiar. (Havas.) Ueber einen vom Smolni-Jnstitut ergangenen Befehl hat der Kommissär für öffentliches Uâitechütznngs­­wesen die Lawra iMönchSkloster) des heiligen Alexander Newski mii allen ihr gehörigen Gütern und .Kapitalien mit Beschlag bel^t nnd alle kräftigen jungen Mönche daraus vertrieben. Der Vorsteher der Lawra übergab dein Konnnissar ein Verzeichnis der der Lawra gehörigen Wertpapiere, deren Gesamtbetrag zwei Millionen übersteigt. Am selben Tage hat die Pfarr-gemcinde der Lawra dein Metropoliten Benjamin, der iii der Lawra seinen Sitz hat, einen 3VÜ0 llnicrschriften traaenden Protest gegen diese Beschlagnahme überreicht. Geldiwt in Rußland. (Leie gram IN des Pester Lloyd.) Wien, 31. Januar. Nach einer Meldung der -Korrespondenz Rundschau aus -Kopenhagen berichten Rußkija Wjedo­­mosti, in Kielv herrsche eine derartige Geldnot, daß «eine Gehälter ausbezahlt werdmr. Die Japaner in Wladiwostok. (Telegramm deS Pester Lloyd.) Rotterdam, 31. Januar. Die Mornlng Post mâet aus Wlad i­­wostok: Die im Hafen liegenden japanischen Kreuzer haben Matrosen ausgeschifft, die das japanische Konsulat und mehrere japa­nische Niederlassungen besetzt hoben. » 4 d l D-âx, 't. ködmLr ISIS ! Die Revülttlio« irr Firrulattd. Ueberall in Finnland wird gekämpft. (Telegramm dsS Pester Lloyd.) Kopenhagen, 31. Januar. Ikebvr Haparanda wird aus Finnland gemeldè.i. daß außer Helsingfors nun auch eine Reihe anderer Städte die Regierung Finnlands ab gesetzt und die Mehrheit ihrer Mitglieder ver­haftet hat. Es wird nun überall in Finnland gekämpft. In Südfinnland waren die Revo­­^utionäreslegreich.SchwedenhatdieSper­­rung der Grenze nach Finnland ongeord­­n et, um die Einfuhr von Waffen zu verhindsrn. Zusammenstoß zlvijchen der Weißen Garde und russischen Matrosen. So »do«, 31. Januar. (âieuter.) Die Times erfahren aus Peters­­burg vom 28.: Eine Abteilung russischer Matrosen, die sich gestern von Petersburg nach ihren Schissen an der finnischen Küste begeben wollte, wurde im Zuge von der Weißen Garde beschossen und mußte mit vielen Verwundeten zurückkehren. Russische Rote Garde mit Artillerie wurde in der Richtung nach Wlborg abgeschickt. Siege des Schutzkorps. Stockholm, 30. Januar. (Svendska Telegrambyran.) Die finnländische Ge­sandtschaft in Stockholm hat vom Befehlshaber des SchutzkorpL in Fiimland General Grafen Manner- Heim ans Tornea unter dem 29. Januar, 11 Uhr abends, folgendes Telegranim erhalten: Vergangene Nacht und im Laufe des Dieitstags wurden die russischen Soldaten in Kemi, Kajama und Ilmola entwaffnet, die in St. Michel und Ratan gezlonngen, sichzuergeben. Die Chefs wurden gefangengenommen. Die Schutzkorps zeigten überall großen Heldenmut und glühenden Elfer. Die Batterien, die fortgesetzt feuerten, wmden im Sturm genommen. In Gamla Larleby war'der Kampf ziemlich heftig. T« Marsch der Weißen Gard« nack) Süden » Stockholm, 31. JamtOL. Aston Tidningen evfährt. aus Haporanda, daß der finnische General Graf Mannerheim auf seineni Marsche nach Süden durch Schutzgardisten und Bauern große Verstärkungen erhalten h«rbe. so daß sein Heer von 15.000 auf 50.000 Mann angswachseir fei. Er beab­sichtigt nun, Finnland von den rmssischen Plagegeistern zu befielen und er soll sich auf dem Wege nach Björn­­horg besivden. Russischer Bericht aus Finnland. Petersburg, 31. Jmru«. Petmsburger Telegraphenagentur meldet aus Helsingfors: Die gesam-te Macht liegt in der Hand der Arbeiter. Der Senat, der vom Arbeiterzentralausschilß für aufgelöst erklärt wurde, hat sich nach Nirolajstadt geflüchtet. In Helsing­­fors wurde die Arbeiter- und Bauernregie­rung verkündet. Die rusiischen Soldaten haben an der Bewegung keinen Anteil genommen. Trotzdem werden sie in den Orten, wo die Weiße Garde die Macht besitzt, weiter entwaffnet. Ein Brief Trotzkijs. Petersburg. 29. Januar. (P. T.-U.) Trotzkis hat an den Vorsitzenden des Senats der Republik Finnland folgendes Schreiben gerichret: „Auf Ihre Erkläruugen über das Eingreifen russischer Truppen in den Bürgerkrieg i ir Finnland beehre ich mich Ihnen mitzuteilen, daß die russische Regierung das gewaltsame Eingr.eifen russi­scher Truppen in die inneren Angelegenheiten Finnlands mißbilligt. Es ist jedoch zu unserer Kenntnis gekorn­­men, daß finnländische chauvinistische Ele­mente, die Anhänger der Gegenrevolution sind, unsere Soldaten angreifen und zur Vertei­digung nötigen. Wir halten es ebenso wie cLie für­­notwendig, Finnland so schnell wie möglich von den russi­schen Truppen räumen zu lassen. Eine Sonderko.m­­missio n soll über alle, die Völker Rußlands und Finn­lands nahe berührenden Fragen entscheiden. Ich bitte um Benachrichrdzung, so oft die russischen Truppen Gewalt­tätigkeiten gegen die sinnländische Bevölkermtg begehen sollten, damit wir die erforderlicheit Maßnahmen treffen können." Dos Progror.tNt der sozraÜstischen Rkgierung. Kopenhagen, 30. Janrar. Der SonLerbcrichterstatier der Berlingske Tidende hatte in .Helsingfors nüt dem fciziaidenwkratischeir Minister­präsidenten Manner eine Unterredung, in. der dieser erklärte, das Programm Finnlands sei, mit allen Nachbarn, Skandinavien sowohl wie Rußland, freundschaftliche Beziehungen zu- unterhalten, unter bestimmter Walirung der Freiheit und Selbständigkeit Finnland.' Das innerpolllische Progranrm der Regierung werde erst später veröffentlicht werden, doch könne er jelK schon sagen, daß es rein sozialistisch sei und unwider­­ruftich vollkommen durchgeführt werden würde, selbst wenn eS zwischen den Bürgerlichen und der Roten Garde zu Kämpfeit kommen sollte. Die Lebensmittellage sei sehr schwierig, maii lpffe aber auf Hilfe auS Rußland und ebenso stl man dgnkbar für Hilfe aus Schweden, Däneârk und Herwegen. Die telegraphisch» Verbindung zwischen Helsingfors und Petersburg sei unterbrochen, der Eisenbahnverkchr zwischen Torn « a ( uiid Petersburg unsicher. Die skandinavischeii Konsuln! seien zurzeit beniülft, Sonderzüge zur Forlschafsung de« Landsleute aus Finnland zir beschaffen. In .Helsingfors seren > Gerüchte verbreitet, daß das bürgerliche Schutzheer voir > Norden l)er sich auf dem Vormarsche befindet. " - j Bildung einer Annee. Petersburg, 28. Jam«. I Wie die Blätter melden, arbeitet der finnländische Sena! dringlich eineii Gesetzentwurf für die finnische Armee ( alif Grmidtage der Miliz aus. Der geringste Friedensstand wird 28.000 Mann betragen. Der Staatssekretär für Fi>m.-i land Enge! ist in Petersburg eingetroffen, uni beim Rat der Konimissär« darauf zu bestehen, daß die russischen Trup­pen in Finnland sich nicht in die inneren Angelegenheiten des i Landes cinmischen. Die schwedisch-finnische Sparmtmg. Telegramm unseres Körre spoudente«. — ji Wien, 3t. Januar. ( Entgegen deit umlaufeitden Meldungen über eine b e. abslchtigte Intervention der schwedi­schen Regierung in Finnland geht die Mei­­nuttg hiesiger diplomatischen Kreise dahin, daß die schwe­dische RGierung auch in diesem Falle die Neutrali­tät aufrechterhalten und den Schutz ihrer be­drohten Staatsangehörigm in Finnland in and? rer Weise sicherzustellm suchen wird. ( Britische Zweideutigkeit gegenüber Flunlmrd. X ! London, 30. Januar. . (Reitter.) Balfour blot der jetzt in England! i weilenden finnischen Gesandtschaft mitgeteilt, j daß Größhritannien die Gründe für die Unabhängigkeit Finnlands vollkommen billige und die frühere russische Politik der Uitterdrückung verurteile. Die britische Re­gierung habe die Unabhängigkeit Finnlands bereits tatsächlich dadurch anerkannt, dich sie durch die Ernennung eines britischen GeneraUonsuls in Helsingfors in direkte BeziehMgen zu ihm ein­trat. Die Anwesenhest russischer Soldaten in Finnland werde als unvereinbar mit der Anerkennung der Unab­hängigkeit Finnlands durch die Volschewiki angesehen, da fremde Truppen ein souveränes Lalnd nicht besetzen dürfen. Die britische Regierung hoffe, die Unabhängigkeit Finnlands bald auch rechtlich anerkennen zu können. Dies hänge jedoch davon ab. ob günstige Aus­sichten für eine fest gegründete russische -politische Mmht vorhanden seien, oder ob die Unordmmg andouerL. Balfour versicherte cmch der Gesandtschaft, er sei über­zeugt, daß Finnland bald für immer seinen Platz unter deff souveränen Ilaiionen einnehmen werde. De« rulKfch-rttmamfche Ksttstikt. Borrücken der Rumänen in BetzarMen. (Telegramm des Pc st er Lloyd.) München. 31'. Januar. utro Rossij bringt eine Mitteilung der rumä­nischen Regierung, die maxiinalistischen Trup­pen seien bei Jassy geschlagen worden. Nach einer Verständigung mit dem Genrralsekretariat der Ukraina und der freien Republik Beßarabien sind die rumänischen H eer e s u b t e i l u n g e n in Beßarabienein gedrungen und marschieren in zwei Kolonnen gegenOdessaundKischinew, die maximalrstischen Abteilungen vor sich hertreibend. Die Rumänen stehen angeblich nur noch 14 Werst von Kischenew und 3.3 WerstvouOde s s a, wo die bisherige Siadtvertretung abgesetzt und der Stadt­kommandant verhaftet worden ist. Die Maximalisten haben ein neues Regierungskonritee gewählt, das Odessa u n t e r a l ii U m st ä nd c n g e g e n d i e Rumänen und Ukrainer verteidigen soll. Auf der unteren Donau haben die Schiffs« gefcchte mit dem Sieg der Rumänen gemdet. Der rumänische Monitor „Elisabeth" wurde durch die Maximalisten versenkt. General Averesen hat den Oberbefehl über alle Truppen gegen die russischeir u n d r u m ä n i s ch c n M a x im a l i st e n. In Jassy wurden alle russischen Maxi­malisten verhaftet als Vergeltung für die Be­handlung des rumänischen Gesandten in Petersburg. ' London, 31. Januar, (Reuter.) Die Times erfahren aus Petersburg: Es wird berichtet, daß dieRumänennach Besetzung .Ktschinews den Aufmarsch fortsetzen. In politi. scheu .Kreisen wirv die Möglichkeit besprocl)eu, daß die Entente­­gesandten Rußland verlassen, wenn die republikanische Regie­rung den Krieg erklärt. Gestern fand zwischen den Entente­gesandten und dem rumänischeit Vertreter ein GcdArken­­austausch statt. Nähere Berichte schien. Kifchlnew von den Rmnänerr besetzt. — Leletzramrn unseres Korrespondenten. Haag, 31. Januar. Die Times melden aus Petersb tt r g: Es ver» lautet, daß die Rumänen anl 28. Januar Kischi­­n e w, die Hauptstadt von Beßarabien, besetzt haben ttnd weitervorrücken. . s .Hilfernf an Schtvedrn. Stockholm, 31. JmiUüL I Die Vertreter der finnischen Regierung, die j Schwedens Hilfe erbitten sollen, sind heute in Stockholm angekommen und von dem finnischen Ge-! saitdtert Staatsrat Grippenberg im Bahnhof«! empfangen worden. (

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