Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1919. október (66. évfolyam, 184-210. szám)

1919-10-10 / 192. szám

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Dicsc Nachricht ist ohne Wis­­und Zustiimmuirg deL rumänischen Militärkommandos in die Blätter ge­­jl a n g t. Das rumänische militärische Zensuramt. Ameerka für ««free Kruder. Osse » eS Schreiben an Herrn General H. H. Band- Holtz. — 3?on Münsterialmt Emil Zerkowttz. Budapest, S. Oktober, t'iuch st>amLtL> gab es Krieg: die Armee der Ber­­»luigirn Staaten trug die Falme der Kultur nach den Philippinen, wo ein Volk in Armut und Unterdrückung darbte. Nicht lange lvährte der Kampf: die Leidenden Muridén befreit, in der Spur der Bluirosen sproß eiti neues fteiercs, glücklichereâ Leben empor, und das Volk her Philippinen gedenkt heute irr ergriffener Dankbarkeit derjenigen, die seinen heimatlichen Boden mit Waffen in -er Hand, aber im Zeichen der Liebe betraten. Unter chenen, die sich dort hervorgetan, sehe ich Sie, Herr Gene­­xâl. Ich sehe Sie auf -Santiago in den gegen die Philippi­­irrer Jnsurrektioir geführten blutigen Kümpfen; ich sehe Sie fslâ verdienstvollen und unermüdlichen Gouverneur der Provinz TayabaZ, Len einzigen regulären Armeeoffizier, der verinögè seiner vortrefffichen Eigenschaften und seiner hohen Begabung dieser Stelle würdig erachtet worden. Ich sel-e Sic als den Chef der philippinischen Constabu­­larh, dann als Kommandanten der Distrikte von Luzon, und begleite Ihre austegenden und siegreichen Treffen gegen die Truppen des Simeon Ola zu Albay, dann gegen die. Banden eines MontalaM) und Sakah, und schließlich den endgültigen Zusammenbruch deS RÄellen Felizargo. Alldaâ war Ihr Verdienst, höher noch aber als alldies schätzt die Kulturwelt die Arbeit ein. die Sie nach dem L>iege der amerikanischen Waffen dort mit den Mitteln der werktätigen Menschenliebe und der echten Wohltätig­keit geleistet' haben. Jetzt, Herr General, ist es uns gegönnt, Sic in der einst so strahlend schönen, einst so munter schaffenden Hauptstadt unseres Landes zu begrüßen. Wenn Sie aus den Fenstern Ihres Arbeitszimmers, aus dcur denk­würdigen Eckgemach der fricheren Königsburg den Blick über die jenseits der Donau sich ausbreitenden Stadt­teile schweifen lasten, so schauen Ihre Augen auch die Hunderte von Fabriksschlotcn, die nicht rauchen. Es gibt keine Arbeit, keinen Envcrb, kein Leben, lind das -ist der Fall auf der ganzen Linie, in Fabriken, Werkstätten ebenso, wie an den Schreibtischen der Schriftsteller, an den Staffeleieir der Künstler, an den Reißbrettern der Architekten... Das ist die Lage von Budapest jetzt, Rirte Oktober, an dcv-»Schwelle des Win­ters, nach fünfjährigem Krieg und allen Schrecknisten des KominunismuÄ. Tiefe Betrübnis erfüllt darüber unsere Herzen, aber schrnerzlicher als all das berührt uns ein Gedanke, der Gedanke an die vielen Tausende unschuldiger .Kinder, denen die Vorsehung das Schicksal beschert hat, die Jahre ihrer zartesten Jugend in dieser trostlosen Zeit zu durchleben, in der sie bloß Wehklagen und Seufzer hören, bloß den hoffnungslosen .Kampf der Eltern um; das tägliche Brot schauen. Diese Kinder dürfen nickst füri unsere Sünden büßen. Was werden sie zu leiden habcnj in diesem Winter, wenn wir nicht beizeiten für sie sorgen, können, für die unschuldigsten und bedauerlichsten Opferst. llnd zerftrirscht, verzâveifelt müssen wir es bekermm:­­wir sind ohnmächtig in unserer .Hilflosigkeit, in grenzen-­­loser Verziveiflung blicken lvir dein traurigen Los entgegen,­­das dieser Kinder harrt. Doch dringt nun ein Strahl vons Zuversicht in diesen Kumurer. Das Volk der Vereinigte« Staaten, die Bürger, die Negiermrg, die Organisationen^^ v!/ der mächtigen Union und unsere Bnider jersieits des Ozemrs eilen unseren unschuldigen Kiirdcrn zu Hilfe. Es ist ein alter Draruh der Engel, daß sie bisweilen in Verkleidung auf Erden erscheinen. Manchmal vollends wandeln sie in' militärischer Uniform iri unserer Mitte. Als solche be-^ grüßten lvir die amerikanischen Offiziere, die iin Auftrage des amerikanische!: Generalkonmlistärs .Hoover, dieses edel--­­mütigeir und genialen Organisators, nach Budapest ge­kommen sind, um hier die Ausbesserung der Lebenslage der Kinder unter vierzehn Jahren und der Wöchnerinnen zu.^ organisieren. Und mit i-hrwn karn auch einer der wackersten' unter unseren ungarischen Brüdern aus Amerila: er hat schon längst die ameritmusche Staatsl'in'gersaiaft erivarben, erfreut sich einer angesehenen Position iir seinem neuen Vaterlande und lveilt mrn im strengsteir J-nkognito im Weichbildc Lieser Stadt. Der Trm:g seines Herzens, ein WeA der Btenschenliebe zu verrichren, hat ll)n zu uns gebracht, als Vertreter unserer Brüder, die jenseits des großen Wassers in Zünerika eine neue Heimat, Arbeit. Erwerb tzesunden haben, aber in ihrem -Herzen liebevoll, ihres Geburtslandes gedenken. Als ?lpostdl der edelsten Nächstenliebe sei-e'.r die Ab­gesandten der Union, in. urrserein Lande willkoinnrcn. Tief ergriffen denken lvir daran, daß die unschuld-igelr .Kinder,^ Feuilleton. Die Plattform des Etends. Ikun wären wir endlich au- der Platfforln des Frie­­!>ens angelarrgt. Oder ist es die Platffonn des Elends'-k Es 'ging fast terrastenartig aufwärts. Ganz allmählich von Stufe zu Stufe, ein Sinken des Daseins und ein Hinauf­klettern auf die verschiedenen Platfformen der Politik. ' Es gab wohl selten ein Menschengeschlecht, das derart Mit dem'eigenen Ich kämpfen mutzte, wie -das traurige Geschlecht der neuen Apokalypse, die Meirschen von heute. Seit fünf Jahren ein unmerlvährender Kmnpf mit der Materie, ein heitzes aussichtsloses Ringen mit all dem, was Mensch genanüt wird und zum Tier erniedrigt wurde. .Höhlerunensch mrd Metzger, das Ivar der Mann; Arbeits­tier, Nonne und Märtyrerin: das Weib. All das Schöne, Leichte, Feine, das spielerisch Subtile, die eigentliche Blume des Lebens, das Aroma des menschlichen Daseins, erstickte im blutigen Nebel und sckMarzen Pulverdampf. Wir wußten am Ende gar nicht mehr, wie tief lvir gesunken. Ob^wir es ahnten, daß auf jedem Fetzchen Fleisch eine Faser unseres Gehirns klebte, jedes Körn­lein Brot ein Atonr unseres Seelcnadels abbröckelte? Wir wußten es kaum. Gab es doch Szenen anr häuslichen 'Herde, wo biltere Tränen vergosten. böse Reden geführt iwurden wegen eines Bissen Brotes, anwidernde Feijlschc­­sreien zwischen Geschwistern, Lug uud Trug zwischen Freunden, um ein Lot Fett zu ergaunern. Erbitterte Feindfchafl, nur uin nicht geben, nicht teilen zu inüssen. lEs war doch eigentlich ein Jammer, hübsck-c schlanke iBeine in zerrissenen Strümpfen, feine Füßchen in ausge­­jtretenen Schurn sehen zu müssen. Wie traurig lvar cs. mnsere Kinder zu schauen, mit welch rührendem Eifer das zweite Stück Schwarzbrot erlistet, ein Fingerhiftchen igeiben Zuckers als feinste Delikateste aufgetippt wurde. 'Wir wußten kaum mehr, wie abgrundtief wir gesunken waren. Das ali-neue oder neu-alte Kleid gewendet, auf­gefrischt, sozusagen als Phö.nix auS eigener Asche erstan­den. stand die Dame der Kriegsepoche mit hohlen Wan­­- gen, zitternden Nerven vor den Ersatzmitteln und versuchte die Kalorien zu ersetzen, die dem menschlichen -Organis­mus trotz aller Seelenstärke, Entsagungskraft und Vater­landsliebe so bitter notwendig waren. U-n-d so sind wir mit zerrissenen Ircrven, mit Golt und der Welt hadernd, unser bestcres Ich verleugnend, an allem Guten und Edleir verzweifelnd, auf der heutigen Plattform angelangt; taumelnd blicken wir in den Ab­­grimd der Kri-egsepockw hi-iwb. Durch eigene Schuld, inüsten wir fagen, sind wir so tief gesunken. Die Kinder- i stube der Nation trägt die Schuld an allem. Die Korruption des Alters, die Zügellosigkeit der Jugend. Das Genußlebeu, die Züchtung krankhafter Gefühle, die Verspottung der Ideale, die Arbeitsscheu und Las Nach­­außenhinlân. In den letzten Jahrzehnten äußerte sich die Genußsucht in den tollsten Kapriolen. Unsere Männer waren Kasinomumien und Kaffeehausmarioneiten gc­­> worden, unsere Weiber Modepuppen. Die Jdoa-le der Ehe, das Heiligtum der Kindesliebe wurden verspottet, als weichliche Sentimentalität verhöhnt und als Fundament jeder neugeschlossenerr Ehe der N e o in a IL hu s i an i s - mus betrachtet. Und wenn nran bedenkt, wie lcichi es vor der Kri-ogscpoche war, Kinder groß zu ziehen, wie die feine Milch in Strömen floß und das fprnirwebzarteLinnen 'sozusagen auf der Gasse lag. Wie leicht die sogenannten, von der modernen Therapie verneinten und dennoch so quälenden Gelüste der werdenden Mütter befriedigt wer­den konnten. Und lvie schwer sich die Paare dennoch ent­schließen konnten,' ein Kindck-cn zur Bescherung zu wün­schen! Ob es wohl je einen solchen Aschennittwoch gab wie den unsrigen, der auf den fünfiährigen blutigen .Kar­neval folgte? Ob es wohl in den gruseligen Geschichte'n des Amadeus Hoffnrann solche Gespenftermahle gab wie das unsrigc, welches irun dem Teuselsreigen der Kriegs­­furie folgt? Wir tanzten und tanzten und wußten kaum, daß jede Pirouette eine -Stadt, einen Fluß, ein Bergwerk kostete, wir ritten in die blaue Welt hinein und ahnten nicht, daß Erlkönig unser toies Vaterland in den. Armen barg. Uird dennoch, wir, die wir nun fünf Jahre lang Seâstzucht und Selbstverleugnung üben mußten, inüsten nun zu leben anfangen. Die ersten Schritte tappend und unsicher, aber dmm siehe, es geht. Wir leben! Wie es .uns dürstet, wie es brennt, wie weh es tut. Fünf ver­lorene Jahre, Leidenschasten, die verflogen, ungeküßte-. Küsse, durchwachte Nächte, .Knospen, die nie erblühen durf­ten. Furchen, allzusri'ch gekommen, Runen, von salzigen Tränen gezeichnet, verwehte Träume, ungeborene Kinder. Wir, die wir diese ftünf Jahre durchgewatet, durch Tränen und Blut, können lvir deni: solche Menschen, sein, lvie cs unsere Vorgänger waren'? Und dennoch, der böse Dämon ist verjagt und wir fangen wieder dort an, wo wir es vor fünf Jahren ließe!:. Es ist nicht zu leugnen. Las große Aufatmen der Jugend ist da. Der Koffo blüht in nie gesehener Prack)!. -Süße Müdchenblickc schimmern der- Jugend schönstem Spiel, der Liebe entgegen. Junge Paare pressen sich aneinander, doch ist eS nicht jenes furchtsame Ansichklaimnern mehr: morgen, morgei: muß geschieden sein, jene peinigende, alles auskostcndc Lei­denschaft der zum Tode Verurteilren. Es ist keiue Kriegs­liebe inehr. Das ist wieder jene süße Torheit nach Jung­­mädchcnart, lvie Zuckerwcrk geirascht, mit Vèondschein, Gitarrcnton und sonstigen Requisiten der alten Lic^ ausgestattet. Und von o^ir Winker: n:it flatternden Flü­geln alle ungcborenei: Eirgelchei: und jubilieren: Wir kommen, kommei: alle. Da offner: sich vor: rrcucn: alle Tore. Wie lange dauert es rroch, und wir ri:üsscn nicht urehr an: Arrn des aller: .Herrn von Goethe und dcS junger: Heine oder ir: der Postkutsche des .Hippolyt Taine die Reise irach Italic!: anrreteu. Wie lange dauert cs noch und sie gehört urrs von neuen: nach fünf Jahren die große, die schöire Welt. Sorrrrenstäubchci: zitterrr in der Luft, alles eitel Gold. Napoleondors liegei: auf der: Kieselsteinen, die Telcgraphendrähtc glitzerr: wie gleißende Goldketten. Ja seht ihr den,: nicht, ihr Men­schen, daß das Gold auf der: âaßei: lieat'? Ihr t'lrnien! Hier uuter: streitet ihr um blaues und nrcißcs Geld, jagt einarider mit Assigiratenbomber: zrrr Hölle urid seht nicht, wie verschwenderisch die Herbstsonirc euch das so lang ersehnte Gold in den Scbotz wirft ... Gchabt euch nur nicht so, rneine Lieben. Ihr seid' nicht die einzigen, die das alles durchgcinacht. Ihr seid eben kurzsichtig uud habt zr: wenig Weltgeschichte studiert. Es gab einrrral eine Zeit, da jemand eine billige Tapete für seine Wohnung haben wollte, und für 2.! Franken Münzengeld 45.VÓ0 PapieArssignaten kaufen und ss' 5r«ndWachrmg. > IrrstUirtars. I'rllxolv 6v ovllpLtimiv romLne, xrw eonsDul crowim»! sl OLMtsis! s ^«^ritiooLö ill msi multo lovllints pLrtioârs, sxLrtowsiitv pentrll oüt«ri. LomLiiällirsr vitztei rowLov (Vervs-?âllly rl. 1) somosLä p« proprietaiÄ b«i cdiriLsü cLmeLol reoviritiooLtv, er w äeeurs vv 24 âs EL äux» LpLritis Loo8tei iustimtLri s» âe urwLtvLrslL äLtv pv sâresL äs wsi 8us: 1. Ikvwel« xropletsruliü SLQ ckirissului. 2. ^äresL exLot» L «rLwersi. 3. 2^iullolv compleot si vLtoruIvi es osLpL cLmer», ZrLâuI si rsZt. llllâo w prvrvllt iL 8L LÜL oLtsr elLysL äs 8llb Lr. L 8v VL uotL oL oavsotul ,Ml*'5ri es vor nvAli^L Los8t IverL se vor xeävpsi ooilkorw prosoriptmulor oräouLnoi relLtiv IL errtirmre. Oksk. kir- Oârt. OoprLuä. kistoi Lllärtpsst» I^t. I>j2o LuAvL. oolooel Fosv. Für die Offiziere der nwianischen Besetzungsiruppcn hauptstädtische Magi^'trat in mehreren Privatwohnungen WohnunMeile requiriert. Das rumänische Platzkammando (VereS-Pâln^utca 1) fordert die Hauptmieter, der requirierten Wohnungen auf, binnen 24 Stunden an die obige Adreffs auf einem Biertelbogenblatt die folgenden Daten anzumrlden: 1. Name des Hauptmieters; 2. genaue Adresse der Wohnung; 3. voller Name, Rang und Regiment dcS darin wohnenden Offiziers. Wo eS gegenwärtig keinen Ofstzier gibt, ist dies unter 3 mit dem Worts „Leer" zu bezeichnen. Zuwiderhandelnde werden im Sinne der Verordnung betreffend die Vergebung von Wohnungen bestraft. / Der Vdrstand des EinquartierungZamtes: Platzkominmairdant Budapest: Eugen Lizo, Leutnant. Joan, Oberst.

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