Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. március (67. évfolyam, 52-78. szám)

1920-03-27 / 75. szám

'l'LZ'rLR I^llovv o Z o _________ Bâmstao-. 27. Mr- 1920 Ministerpräsident Alexander Simonhi-Scma­­dam: Das könnte ich so nicht behaupten. Dies war auch von feiten der nicht christlichen Presse ebenso der Fall. Er bittet die ganzc Presse, keinen Gerüchten über Ministerratsverhandluitgen Rauin zu geben und die Regierting nicht in den Schein zu bringen, als stünde sie nicht' auf der.Höhe der Pflichterfülluitg. (Zu­stimmung.) Abgeordneter Markgraf Georg Pallavicini nilnmt die Rektifikatioit des Ministerpräsidcitten zur K^nt­­nis, konnte aber nicht konstatieren, daß diese Erfolgt sei, da die Mitteilung ilt den Blättern nicht enthalteit war. Er sei sehr neugierig, welcher Mi nist er dem Mitarbei­ter dèsPestiNaplö die se Mitteilungge­macht habe. Solche Angriffe könne er nur semer isolierten politischen .Haltung zuschreibeit, die er seit einigen Wochen für die politische Anständigkeit und gegen die politische Wiiid­­beutelei einnchme. Einem Manne aber, der den Kampf für den Zusamntenschluß der Parteien, worin ja auch der Mi­nisterpräsident mit ihm eins war, so ohne Unterstützung fiihrt, der in diesem Kanipfe, wie Redner, standhält, köitne mari mit derartigen Mitteln iticht beikommen. Nur die Paktre­­retideit und die Konjunkturenritter haben Butter auf dem Kopf. Er schließt mit dem französischen Wort: ,Oll US mouto pog'var Is tost xour crier gn'ou a rnrrngö cks !a msrâs." Vizepräsident Josef Bottlik läßt über tz 2 abstimmen, der unverändert angenomrnen wird, und stellt dann die Frage, ob das Haus das als tz 3 gedachte Amendement Budavârtzs annehme. ' DaS Haus nimmt dieses Amendement nicht an. tz 3 wird unveräitdert angenommen. Referent Josef Jklödy-Szabö uitterbreitet ztt tz 4 eilt Ainendement, demgemäß die Einfuhr üngestentpelteit Geldes iiit allgenteinett als Delikt behandelt, dern Finanzminister jedoch das Recht eingeräumt tverden soll, dusländischcn Staatsbürgern diese Einfuhr, insbesondere die Durchfuhr intgestcmpelte'r Banknoten zu gestatten. Abgeordneter .Karl Hentzer (P. d. kl. Lw.) beantragt strenge Gefängnisstrafett für diejenigen, Vie sich weigern, das Postgeld überhaupt oder in vollem Kurse anzu­­stehmen. Abgeordneter Rudolf Ruppert (P. d. kl. Ldiv.) befaßt sich in längeren Ausführungen mit den in tz 4 enthal­­» lenen Strafverfügungen der Vorlage. Er unterbreitet eilt » Alnendement, demgcntäß das in dieseln Paragraphen umfchrie- T Lene Verbrechen lnit Zuchthaus von fünf bis zehn Jahrel, und mit einer Geldstrafe vmt 20.000 Lis 500.000 Kron'en geahndet werden soll. Ferner beantragt er die AuS- behnuitg 'der Straflliestimmllllgcn auch aus jene, die alt , der' Fèilschüng der Ueberstentpelung als Anstifter teilnehlnen, Zus­­besondere auch mtf diejenige, die Ueberstempelungen fälschen lassen. Justizmittister Julius ^erdinândy üimmt den ersten Teil des Amendsrnents an, Alaubt aber, daß bom zweiten Teile dadurch, daß auch der Verfuch als strafbar fbezeichnet lvird, schon in der Vorlage Geniige geleistet wor­­deit war. i Der Jltstizmiltister, der Referent und der Abgesrdltc'ie Ruppert beraten sich über die Mnelidements. » Zwischennlfe: Pause! Vizepräsident Josef Bottlik suspendiert die Sitzung auf fmrf Minllteli. Nach WiederervfsttUltg der Sitzilng unterbreiici Just'tzminister Julius Fcrdinândy rnmmchr endgültig redigierten Amendeincnis des Abgc­­'prdneten Ruppert'tind des Referenten. Referent Johann Jklödh-Szabö nacht sich dieses offizielle dlilielt-deilient zu eigen. ' Nach ciirer kiirzelt Debatte über die Art der Fragestcllulig 'lvird tz 4, der iiulrmchr durch das Alliendelnent zu dell tztz 4—8 geworden ist, iitit den offiziellen Anteiidements altgenomlnen. § 9 und tz 10 werdeli niit Amendements des Referenten lohne Debatte auZenommen. Vizepräsident Josef Bottlik schließt die Debatte und erklärt dmliit auch das Gesuch des Gelverbcvereins in dieser Angelegeltheit als erledigt, j Folgt die Beantwortung 'der Interpellation des Abgeord­­inctell Johanlt Molnár durch -Landesverieidigungsininister Karl Soös: Er ist galiz der Ansicht des Jnterpellaliâcn, daß die Frage Ler zu militärscheli Zloccken in Anspruch genommenetr Vor­spänne zu regeln wäre, lvas jedoch bloß iiu Wege der Gesetz­­gebung erfosgelt kömte. Diesbezüglich sei ilt seinem Ministe­­riunt scholl seit langcnt eine Vorlage ausgearbeitet worden, jvie jedoch nochmals gründlich überlegt lvcrden müsse, erstens, da man die Kriegserfahrungelt ilt Betracht ziehelt wolle, zwei­­'tens, weil das Lwltd, jetzt von Wien ganz unablfängig, in leder Suche so entscheiden könne, wie es seine Jnteresseil er­fordern, natürlich unter Berücksichtigung der militärischen Interessen. Redn-er verliest sodann die iir .Kraft bestehenden bezüglicheit Verfügungen, die er ini Ver­­vrdnungèwcge abztiändern lvülticht, und zwar im Einvernehllrelt ntit dein Minister des Jnnerrl mrd deln Acker­bauminister. Er hofst, daß in der Zukunst kein Grund zu Beschwerden attstauchcli Ivivo, ist aber imtürlich ge­neigt, eventuelle Mißbräuche zu ahnden, nur bitte er, diese keinem Ntini'skerium direkt zur Anzeige zu bringen. Besonders streng werde er gcgeli jene vorgch: n, die die berechtigten In­teressen der landliitrtschastlichert Bevölkerung verletzen. Er DÜrdigt die großartigen ntilitürischelt Tugendell des ungari­­scheit Volkes und würdigt die ntvralische Größe jener Soldaten, die der himgerndelt italienischen Bevölkerung zu .Hilfe eilten, oerelt Sitten der Krieg also keilleswegs ver­­nildert har. Dieses Volk verdiene Achtung und Wertschätzuitg, und cs dürfe ihm iit keilter Frage Un­­iferechtigkeit 'widerfahren. Er freut sich, daß die Jntcrpella­­iiolt ihm Gelegenl-eit geboten Hai, dies alles von dieser Stelle Erklären zu können. Die Armee ist noch jung, sie ist vielleicht 'ioch mit Kirrderkrankheiten behaftet. Wenn also eventuell Mißbräuche Vorkommen, so dürfe man diese nicht allzu tragisch nehmen und nicht in die Oeffentlichkeit zerren, da sie nur Ausflüsse jugendlichen Temperaments und vielleicht ibersprudelndelt Patriotismus sind (Zustimmung), was wohl »lle Mitglieder des Hauses anerkennen werden. Er bittet das Haus, seine i Antwort zur Kenntnis zu nehmen. (Beifall und Applaus.) Abgeordneter Johann Alolnâr (P. d. kl. Lw.) reflektiert auf die ihm erteilie Antwort des Landesverteidi­gungsministers. Er nilmnt diese Antwort zur Kenntnis. Das Haus nimmt die Antwort zur Kenimtis. Präsident stellt seinen Antrag hinsichtlich der näch­sten Sitzung. Tie nächste Sitzung findet Montag, 29. März, vornnttags 10 Uhr, statt. Tagesordnung: 1. Authentizierimg des Prowkolls. 2. Tritte Lesung der Ueberstempelungsvorlage. 3. Wahl der Parlamcntskommission in dv Affäre Rubinek. 4. Bericht des Wirtschaftsmisschusses. Den weiteren Bericht.trc^en wir im Morgenblatte nach. AttslandMm. Die engl^sK»>^anzöfischen Disseren­­z e n, die in der WM Barthous in der französischen Karn-! mer sich zu Worte gemeldet haben, erfahren eine inter- j essante Beleuchtung in den Ausführungen, die Lloyd " George im englischen Unterhause über das gleiche Thema geliefert hat, ferner in den Kommentaren, init denen die englische Presse die Rede Barthous begleitet.'Der bri­tische Premierminister — er sprach vielleicht in derselben Stunde, in der Barthou in der französischen Karnmer seine Interpellation begründete — drückte sich selbstver­ständlich viel diplomatischer aus als der diesmal sehr draufgängerisch gestimmte Vorsitzende des französischen Kammerausschusses für auswärtige Angelegenheiten. Dennoch ließ auch Lloyd George, wenn er auch seinen Worten eine behutsarnere Fassung gab, deutlich genug durchblicken, daß die englische Auffassung über deii Ver­sailler Vertxag von der französischen in wesentlichen Stücken abweiche. Den Ozedanken,, daß Deutschland von der Pflicht der Wiedergutmachung losgesprochen werde, lehnte Lloyd George zwar mit aller Entschiedenheit ab; aber dieser Ablehnung ist enigegenzuhalten, daß von keiner ernsten deutscheu Seife den Franzosen ein „Ver­zicht" auf die Wiedergutmachung jemals zugemutet worden ist. Was Deutschland' andauernd betont, ist bloß, daß die iui Vertrage von Ver­­saille enthaltenen Bestimmungen über die Wieder­gutmachung unsinnig und undurchführbar seien. Darin aber steht die englische Auffassung allerdings auch nach der jüiigsteii Rede Lloyd Georges der deutschen viel näher als der französischen. Ausdrücklich hat ja Lloyd George auch in seiner jüngsten Rede erklärt, es dürfte von Deutschland ! nicht etwas verlangt werden, was seine Kräfte übersteige. Ist dies nicht ein deutliches Abrücken von der ft-anzostschen Auffassung, die kein Jota von den Bestimmungen des Versailler Vertrages aufgeben will? DeutMand be­hauptet. seinen Vertragsverpflichtungen jucht nachkommen zu können, wenn der Betrag, den es unter dem Titel der WiederWtmachung zu entrichten hat, nicht zahlenmäßig fixiert wird und wenn ihm die Kredite nicht bewilligt werden, die es unbedingt braucht, um seine Industrie wieder aufzurichten. In diesem Punkte nun gab Llohd George eine für die e ngli sche Politik bindende Zusage und ließ dieser in der Form eines wohlgemnnten Rat­schlages eine ernste Ermahnung an die Adresse Frank­reichs folgen. Für Großbritannien, erklärte er, daß dieses von Dcut'chland jeden billigen und vernünftigen Vorschlag entgegennehmen werde, und was Frankreich be­trifft, so gab er der Meinung Ausdruck, daß man auch in Paris' es nicht ablehnen würde, einen gerechten und vernünftigen Vorschlag 'Deutschlands in Erwägung zu ziehen. Die englischen Preßkommentare zur Rede Barthous firhren eine noch deutlichere Sprache. Aus­drücklich wird in diesen Kommentaren betont, Groß­britannien wünsche, daß Deutschland die Wieder-j gutmachungen nach Maßgabe seiner Kräfte leiste, und 'man gibt »ach Paris hin zu verstehen, daß em hartnäckiges Festhalten am letzten Buchstaben des Ver­sailler V'ertrages Deutschland einfach zahlungsunfähig machen würde. Die Times, cin gewiß nicht franzosenfeind­liches Blatt, machen sogar eine Ampielung, aus der iM) tt'.it ziemlicher Wahrscheinlichkeit auf die konkrete Veran­lassung folgern läszt, die zur jetzt beobachteten Zuspitzung dkr französisch-englischen Meinungsdifferenz geführt haben mag. Das leitende Northcliffeblatt sagt nämlich in An­knüpfung an den Ausfall Barthous. „das englische Volk wäre sehr erstaunt, wenn Frankreich den Ein­sal l h a b e zr w ü r d e, seine zcrfahrenc ,51- n a n zla g e d ur ch d i e m il i tä r i s ch e B c s ctz un g d e s N u h r g e b i L t e s v e r b e s s e r n z u w 0 l l c n Es scheint sonach, daß in Paris derartige Gedanken gehegt lverden, England aber sich diesem Plane widersetzt. Die englische Oeffcntlichkeit ermahnt die Franzosen, ihre Po­litik durch die nüchterne Vernunft, nicht durch Leidenschart inspirieren zu lassen. Werden sich diese Gegm.sätzc noch likerbrücken lassen?___________ zusammenhängenden Ereignisse oder EntsZlüsse in diesem amt­­lichen Organ mitteilen wird^ andernteils werden amtliche Publikationen ausschließlich durch diese- Blattder Oefsentlichkeit zur Kenntnis gebracht. Die Internationale Donau erscheint im Verlage deS Generalsekretariats der Don a u kommi ssi on und vorläufig nur in französischer Tprachc. ' Es ist jedoch in Aussicht genvnimeii, das Blatt demnächst in mehreren euro­päischen Sprachen erscheinen zu lassen. An der Spitze der eben erschieneiren ersten Nunrmer findet sich ein Ausiatz des Admi­rals T r oubridge, Prâsidenterr der Tonaukammisi'ion nrrS Vertreters der britischen Regierung. Der Admiral legt in die­sem Artikel die Grundprinzipien der freien Dongiishisfahrt nieder,, und tritt hiefür als bewährter Fürsprecher der freien Schiffahrt mit dem Takt eines Diplomaten, mit der Sachkennt­nis eines echten Seemannes und itrit der Begeisterung ëineS Apostels ein. Ter Vertreter Frankreichs, Admiral Fato u, fordert in "einem „Tie Zukunft der Donau" betitelten Artikel im Namen der Freiheit und Gleichheit für sämtliche N a t i o n e n freie Schiffahrt auf der Donau und ist bestrebt, mit der Nüchternheit des Fachmannes nachznweifen, daß dis freie /Schiffahrt allein imstande ist, dem Don au verkehr einen Aufschwung zu geben und daß die Freiheit der Schiffahrt den Interessen der User­staaten am besten entspreche. General Grazi an i, der getvesene Kommandant der ehemaligen Tonauarmce, kennzeichnet mit inilitärischer Kürze und Präzision die strategische Wichtigkeit der D o n a ll mr Laufe der europäischen Geschichte. Ter sraNzvsi' schc Attache M i l l e t äußerte sich über die Frage der Inter­nationalisierung der Ton au, mit Benützung der Taten der verschiedenen internationalen Verträge, zurück­­gehend bis auf den Rastatter Kongreß im Jahre 1798. Die Redaktion der Internationalen Donau erörtert Programm des Blattes. Der italienische Attache .Kapitän Marozzi schreibt auf Olriind statistifä^r Daten über den Tonauhandel vom italicnifchen Gesichtspunkte aus. Eine graphische Tabelle veranschaulicht die Fluktuation.des -èfserstandes der Donau im Monat Februar auf Grund von Messungen an den wichtigsten Punkten des Stromes, Tas ungarische Handelsministerium äußert sich in einem interessanten Aufsatz über die hochtvichtigen Arbeiten, die Un­­garir am Eisermn Tor durchgesührt hat.' Tic europäische, Blälterschau des Tanube International teilt auf die Donau bezügliche Auszüge aus den verschiedenen europäischen Zeitungen mit. Eine besondere tabellarische Zu­­sammenslellnng orientiert über den Tonauschin'spark und eine htsdrographische Karte des Tonaubcckens veranschaulicht de.'', hydrometrischen Dienst, dem bei Schutzvorkehrnngcn ^egeg' Hochwasser eine große Rolle zufällt. Tas amtliche Organ der Tonaukommission unterhält' Agenturen in den folgenden Städten: Paris, London, Mailani^ Berlin, Wien, Pozsontz, Budapest, Belgrad, TurnseverirL Orfova und Rusischiik. Dom Tage. Pie internatioA»t<kDonau. (Mclvung d« Ung. Tcl-^kmr.-Bur.) Tic Donau lpi mit dem lMtigen internationales Preß­arg a n erhalten, dessen Wichtigkeit und Bedeutung von ganz Europa alsbald erkannt und gewertet werden wird. Die Tonau­­kvmmifsion hat n'ämlich beschlossen, ein amtliches Blatt herauszngcben, das über alle Ereignisse auf der Donau berich­ten und 'd^is Zentral 0 rgan der S t r 0 m sch i f fa h r t I seinwird. T-as inBudape st erscheinmde Blatt führt den Nauten „Ts Tantids Internationnl" (Tie Internationale I Tdttau). > Dieses Blattes bedurfte 'es unter anderem auch darum, > j weil in den jüngsteit Wochen in der Weltpresse verschiedene auf ! ' die Donau bezügliche Mitteilungen enthalten waren, voit denen ein Teil riicht aus der richtigen Quelle herrührte und irrig war. In Zukunft werden derartige Mihverständnisse. verinieden werden können, weit die Tonaukoinmijsion alle die, Donau berührende,1 Veränderungen und olle mit der Donau ^â^dapcst, 27. Mürz. / Ersatzwahlen. Das Resul^t der Wahl inr hauptstädtisches l. Wahlbezirke wurde heuw,»srlnittag uin 10 Uhr ver­kündet. Demgemäß entfiej^8»-«öf Margit Schlacht« 5471, auf Andeeas C s^l 14 auf Edmund Szentirmay 817, aus Elemér Török 357 St'mmen. Margit Schlacht« wurde'mithin mit einer absoluten Mehrheit zum Nationalversantmlungsabacordneten gewählt. Jni Ciitkotaer Wahlbezirk clchiclt der .Kandidat, dm Ehristlichnationalen Vereinigung Dr. Desider Wein. 4348, der Kandidat der, Partei der kleinett Landwirte 2071, der nichtoffiziellc Kandidat des: Partei der kleinen Landwirte Johann Milosevics 4008 Stimmen. Zwischen Tr. De-: sider Wein und Johann Milcsevics ist eine Stichwahl. ilotttMdig. Jni Zalalövöer Wahlbezirk wird eine Stich­wahl zwischeit Dr. Julius Fertsäk itnd Alexander M ân - doky entscheiden.­ Die Krise in Deutschland. Di^ Neubildnng der Reichsrcgierung. / Berlin, 27. Mürz. > Die Astern bis in die s^en Nachtstunden tvähren­­den VerhandlunA,M^zwischen den drei M ehrh n der Nationalversammlung sollen so weit gediehen sein, daß man in parla­mentarischen Kreisen mit der Ernennung eines neuen Koalitioskabinetts im Laufe desheu­­tigen Tages rechnet. (Ung. Tcl.-Korr.-Bur.) Wien, 27. Mürz. ' (Privatmeldung des Ung. Tel.-Korw.-Bureaus.) Das streue Wiener Jottrnal berichtet: Der Ver s u ch Mül­te r s, d i e Unabhängigen für seine sttegi e­­rung zu gewinnen, blieb vergeblich. I n­­folgedessen wird sich auch das Kabinett aus Demokraten, Mehrheitssozialisteir und Z e n tr u IN s IN ä n n er n zusa m m e n s e tz e n. In den späten Abendstunden galt folgende Liste als ziemlich feststehend: Reichskanzler Hermann Müller, Aeutzereâ Graf Tr. Brockdorff-Ran­tzau, Vizekanzler und Inneres K o ch (Demokrat). Reichs­­wehrminlster Geßler (Demokrat), Justizminister Ab­geordneter Tr. Hahn (Teinokrat), Finaiizminister Dr. Wirth (Zentrum), Arbeitsminister Schmidt (â-' zialist), Rcichswirtschaftsminister Bauer (Sozialist). (Telegramm des Pest er Lloyd.) Berlin, 27. März. K e i n e P ar t e i z ei g t s i ch m i t d e r L ö s u n g der .Kabinettskrise, die aus einer s.chwc­­r c n K rise der R epubl i,k entstände n i st, z u - frieden. Die M e h r h e'i ts s o z i a l i st e n, dir e i n Kabinett der republikanischen Verteidigung, ein aus gesprochenes Kampfkabinett gegen rechts, gc w ü nscht hätten, trösten sich über die Mängel des i. . Bildung begriffenen Kabinetts mit der Erwägung, dai seine Amtèdaucr ohnehin eng umgrenzt sei. In zwei st.1<v naten werde das Volk Gelegenhet finden, sich einen Reichs tag und eine Negierung zu schaffen, wic^ es sie haben will. Noch stärker unterstreicht das Organ der Unabhängigen,

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