Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. augusztus (67. évfolyam, 182-206. szám)

1920-08-07 / 187. szám

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Dann abe^verlangte .MgeoÄneter ' Johatm Milcscvics d^Feststellung Mr Beschluß­­imfÄ^ert des Hauses, di^ nunmehr cWent war. s^ daß Wzepräsrdent BottliI^ie Sitzung â eine ViMM stunde suspendieren nHpe. Nach WiMreEnrWf'^ der Drtzrmg erstattete der âkeferent des Fikâzcmèschâs W- gerâdueter I k l.ö dzabö den Mericht über di^ .Steuernoveöe. De folgte hierauf die Sritre Lesung ^Gesetzentwurfes üEnr die Erweiterung de^MMH-Wursse des ReüWiÈ^ers. Sodann begründete Wgeordneter Emerich MaHunka unter övller TcilnahMslostgkeit des Hauses seinen Antrag, den er im Interesse der Förderung des .Mingswech^ der Natronülüey'ammlmrg unteibreitet hatte. Dich Haus Leschloß, derr Antrag auf die Tagesord­­rruMg zu setzen. Nun begründete Wgeordneter Ladislaus Budaväry seinen Antrag, der von der Regierung die Löstrng der ?§udenfrirgc fordmt. Obgleich der Redner betonte, er wolle keineswegs einem Pogrom âr einer anderen gewaltsamen Lösung iEs ^M^nprobleuch das Wort sprechen, erWpfte er in !seinen Ausführimgen alle Attribute des Begriffes der M Gesetze 'âschrieberreen Aufreizung gegen die Kon­fession. Die Longe dieser „Ausführungen" b^og den Ab­geordneten Georg Bodor zu der ungeduchigen Bemer­kung: „Alle diese Geschichten haben wir schon mrzählige Male gehört. Vertrödeln Sie die Zeit nicht damit!" SeblieWch unrerbreitete der Redner den folgenden Antrag: 1. Sn Ungarn dürfen s.ÄrdLN Bodeâfitz weder kau­fen, noch Pachtern Die im Besitze von Juden befindlichen Grundstücke sind noch inr Io^e 1920 vorn Staate abzu- ' , , lösen, und zwar zu denr Meist, M .dem sic vom Eigen- ! ckümer scirrcrzeir erworben wurden. Als Aölosungsprech s der seit dem 1. Juli 1914 erworbenen Grundstücke ist d« - llinsatzpreis inichgebend, -er vor den: 1. Juli 1914 in - Geltung war, büch kann der Ablösungspreis auch fiir den ! größten Besitz zehn Millionen .Kronen nickt übe^teigen, worin natüâli auch die Ablösungssummen der wrrtsHtft­­lichen JnstituiiOneir (Bauten, Maschinen nsw.) enthalten ! sind. Die Getreidebestände der so abgelöstcn! Grundstück k-innen ausschließlich nur mr . den Staat ! vertrust werden.. Die Pachtverträge von Grundstücken, i di» Nknr «»Nacktet ünb. verlieren nrit dem 1. Okto- ! btt 193(Whre Wstksauckett. Die so jiwk werdenden Gruâ-­­stücke iM an ungMsche christliche K-leinwivte, Boden­­arbWKr, Beamte, öffeMiche Angestellte und cm deren WWür und Waisen, ferner an KÄegsinwalide, Kriegs- Mtwen und KriegAvaisen, an industrielle Arbeiter und Mleii^ewerbetreibende im Wege der Parzellierung zu bil­ligen Preisen eintweder in Eigentum odä: in Pacht abzu­geben. Die in jüdischen Händm befiMkchen HmBgrund­­stücke'sind ebenfalls cchzuWstn. Die Ablösung und die dem Bedarf entsprechende Aufâung des.Bodenbesitzes sind in erster Reihe an jüdischen Grundstücken durchzuführen. 2. Juden dürfen nicht mehr als ein Haus in ihrem Besitze behalten. Die übrigen Hauser find vom Staate für abzulösen, der zur Zeit der Erbauung in Gel­­-Etg NM. Diese ^user find als Wohrmngen für die Waggâewohner, Beamten, Arbeiter und Penfionfften zu vempaden. Jede gwtze Wohnung ist unverzüglich zu über­­wMen uâ die überflüssigen Wohnungsteile sind sofort zu MquirieiW. In Zânst hat bei jedem zum Verkauf ge­langenden immobilen Besitz in erster Reihe der Staat imd in zweiter Reihe die Gemeinde das Vorkaufsrecht. 3. Juden kőimen in Ungarn künftig keine Erlaâis zur Niederlasiung erhalten und nicht die Staatsbürger­schaft erlangen. Die seft dem 1. Januar 1914 eingewiM- derten Julderr find unverzüglich abznschieben und ihre hier erworbenen Immobilien haben ohne Zlblösung rn den Bâ des Staates überzugehen. Die großen Vermögen, ob sie nml Privaten oder Unternehmungen gehörm, die aus während des Krieges für die Armee erfolgten Liefe­­rungM und unter Ausnützung der Kriegâkanftmktur auf anderem Wege erworben wnrdeir, sind für staatfiche Avecke und zur Unterstützmrg von Krik^rnvaliden, âiegswit­­wen, Kricgstvairsen und anderen während des Krieges ver­nichteten christlichen Existeii-zen zu beschlagnahnreir. 4. In sämtlichen Schülen, Aemtern. öffontlichm Jnstitutiorrcn, Fabriksbe trieben und Banken Ungarns ist der Aumtzrus âusus. einzuführen und strengstens einzu­halten. Jüdische Schulchr kölmen in Zukunft nicht aufrecht' i erhalten weichen. In Lchrer? und Profesforenpräparan- ? dien können Juden keine Aufnahme srndm. Me haupt­­fiüdtischen Schulen sind unverzügliche .zu veiKaotlichen. Die Lehrinstitnte privaten Chcwcckters find auf dttn ganzen Gebiete des Lmdes- zu schließen, beziehungsweise M staaüichen Lehrilfftituten umzugestalten. Die rm Besitze von Juden befindlichen Kabaretts, Singspielhallen und s l'rpheen sind von der Sittenpolizei strengstens zu kon­trollieren. An der Spitze von Schauspielergeselllckaften können keine jü-isck)en Direktoren stehen. Die Kino­­cheattt sind zu verstaaUichen. 5. Staatliche Bauten, Lieferungen mrd sonstige Ar­beiten find ausschlietzlich durch christliche Unterw^er, .Kleingewerbetreibende oder Genoffenschaften auszuführen. Sechzig Prozent der FabriEaktien Hecken mit staatlichtt l Untttstützuna in die Hände der dort beschäftigten Arbeiter und culdertt Chrfften zu gâangM. Industrielle Rohmâ-' rialien siud in erster Reche l^istlichen Klerngeweichetrei^ bendou und christlichen Fabriken anzuweiM. Mit Ver-' teilung von behördlich vertriebenen Waren find christliche Kaufleute und Genoss^enschaftien zu beauftragen. SLnt­­liche Magazine und KellerrâmnlichkeitLN sind unverzüglich zu durchsuchen und die dort in gwtzen Mengen LMgÄ^aff­­ten Rohmaterialien und Jndustrieariikel zu bch^g­­nahmen. Jndustriewerkstätten, Handelshäuser mW andere kommttAellc Betriebe sind zur regelrechten Buchführung verpfli^et. Jndustriewerkstätten i^nnen nur von fach­lich au^bildeten Gewerbetreibenden eröffnet toerÄen. Juden dürfen keine christlichen Bediensteten (Diener, Koch, Kutscher, Z^ienten usw.) zu ihrer persönlichen Dienf^^ leiftung anstellen. 6. Me drei höchsten verantwortlich Mistigen Mch'­­rtt von Zeitungen und Zeiffchriften, also dtt Gheftedak­­tcur, der verantwortliche Redakteur und der HilfsredaReur des Blattes und besten Hauptmitarbeiter dürfen weder Juden noch Freimaurer sâ. Sämtliche Jommalisten haben einen Eid abzulegen, daß sie unt allen ihrm geW- gen Erzeugniflen der ungarischen nationalen StaatSidee dienen, auf die Wiedererlar^ung und Erhaltung dn Ge4 bietsintegrrtât Ungarns hinarbeiten, das Zusammenhal­ten all« Söhne d^ ungarischen Volkes föäiern und sich gegen die christliche Moral und gegen das Ansehen r«r ungarischen Nation vor dem Auslande niemals, auch nicht im Gedanken vergehen werden. Zeitungen odtt Flugsc^s­­ten in hebräischer Sprache dürfen in Ungar» nicht erschei­nen tost» nicht vttbreitet werden. Firmèntafeln und son­stige Auffchriftm in hebräischen Lâteru such unverJüglich zu entfernen. 7. Sämtliche staallichen Lizenzen (Trafrk, Mmckenvtt­­klmf, Schanibetrreb. SpirituZbrennerei usw.) find einer Revision zrr unterziehen. Berechtigt zu solchen Lizenzen sind in erster Reihe nm darauf angewiefsne chrfftlichc Kriegsinvalide, Kriegswiüven, Kri^^tvaifen, staatüö^ > Pensionisten, Witwen öffenLlicher AngestMten und chE" ! liche Händler, die auch schon ftüher dercr-M« Lizenzm be. fessen haben. 8. Juden mrd F^imMrer dürfen ft; UrMrn nicht Minister, Staatssekretäre, Lefter staatlicher Aâer, tionsleiter und Angestellte -er auMndrst!^ Vertretungen UnMMls sein. Sie können ferner Nâr Richter, noH ^öffentliche Notare, noch Off-Neve und ebeistoivenig Ange­stellte der öfWMHm Sicherheitsbehörüe mrd Mitglieder der Gemeinde-, der städtischen Bezirks- und Kmnrtatâ­­vorstehungen sein. Juden kÄmen in Ungarrr kerne poli» tischen Rechte ausüLcn. 9. Je^ auf interiultioncller Grundlage stehende nicht christliche polÄische oder gesellschaftliche Organisation oder ^rtei, sowie jedes fteimaurerische Gebilde find urwerzüg­­lich aufzulösen. In Zukunft darf die Bildung solcher Organisationen nicht gestattet werden. r ^FeMetom / ! Der Uo«M des Latteu^ers. VertraulicherB-riefe zwa»inr BakkL«­­^^fürsten^ Die politischen EmkMuMen siud an der Tag^ord­­nmlg. Wenn aber die GroMfi^d Größten der europäischen Politik sozusagen im Schlaftock dem Lesepüblstum vor­geführt wurden, ist es nur zu begreiflich, daß nun auch die kleinen Balkcmfürsten m den .Kreis der Enchüllungen gezogen werden. Ein soeben bei Seidl u. Co. in Wien èftchienenes Werk unter dem Titel „Alexander von Bat­tenberg. Sein Kantpf mit dem Zaren und Bismarck" kann jedoch auf weit mehr Interesse Anspruch erheben als die »reisten Memoirenwerke der letzten Zeit und dürfte speziell in Ungarn, wo der BattenLerger stets Freunde besaß, be­sondere Aufmerksamkeit erregen. Mnn aus dem Hartenau- Archiv werden jetzt sowohl Aufzeichnungen des Fürsten Alexander wie sein Briefwechsel mit maßgebenden Staats­männern und Monarchen veröffentlicht, die den Roman dieses ritterlichen und unglücklichen Fürsten voll und ganz aufzeigen. Mit Recht sagt der Verfasser des Werkes E. C. Corti, Laß Prinz Alexander von Battenberg tatkräftig, ferrrig und von brennendem EhMiz beseelt war. Soldat mit Leib und Seele, uick weit entfemt, Diplomat zu sein, sa^ er jedenr rüGèslas, was er -achte — und daß ihm diese Aufrich­tigkeit schlecht bekam, beweist die Geschichte. Seine ehrlichen Miefe an den Zaren Alexander erregten Unwillen und der Kaiser von Rußland befahl geradezu, daß man seine „Agenten" als Muster -er Wahr^itsliebe und Ehrenhaf­­tigLllt rejpektstren solle. Daß dieses sMechte Verhälftris KviMn dem Wrsten urrd -sm Zaren auch wie ein Reif auf die BMenträume einer jurMN Prinzessin fiel, gehört zu den traurigsten Kapiteln des Romans Alexanders. Die Tochter des deutschen Kronprinzen' Friedrich (später Kaisers Friedrich m.) liebte den Fürsten von Bulgarien und sowohl der Kronprinz wie — Md ganz besonders — die KrouprinzeMn wünschten, daß ihre Tochter-Viktoria die Gatftn Bvttenbergers werde. FüAt 'Bismarck jedoch, der den größten Wert auf die innigsten > Vezi«Hung«r Deutschlands zu Rußstmd legte, wußte, daß eine solche Heirat seine brpstmratffchen Kreise störerr, viel­­! leicht MradGu zerstören würde, und deshalb widersetzte er sich dichem Projekt. Bei dem großen Einfluß BismarG auf seinen kaiserlicheu Herrn ist es nicht werter erstaun­lich, daß auch Wilhekn I. gegen diese Ghe war. So hatte derm Ltt arme Battenbevger, «rls tt im Mai 18^ n^ Berlin kam, um für seine Herzenssache peffönlich em­­zutreton, keinen guten Empfang. Er selbst erzählt, Kaiser Wilhelm hätte ihn kâ empfangen, vorgeworfen, daß er dem ^ren gegeiMtt sich derart benehme, daß man „empört" sein wüste, und übttdies noch betont, es sei ein Skandal, daß der Fürst 7seintt Schulden wegM vor der europäischen JrckKrschaft sich erniedrigen müste". Zum Schluß wurde der Fürst unMädig entlasten. „Gut, gehen Sie, mich wird es nicht störerr," lauteten die ftostigen Ab­schiedsworte des alten Wichclm. Womöglich noch unerauicklichtt war der Besuch beim Fürsten Bènarck. Der Reichskanzler sagte brüsk: j „Deutschland hat kein Interesse an Bulgarien; Mser In- i tereste ist: Friede mit Rußland. Ihre Heirat mit eirEr i preußisli^n Prinzestin würde meine politischen Kreise s kreuzen. Mes gebe ich nichr zu. So lcmge ich Reichskanzler z bin, wird diese Ehe nicht stattfinden. Ich würde Ihnen raten, eine orthodoxe Millionärin zu heiraten. DeM im > Orient regierem heißt schmieren, Md dazu gehört Geld. Ich achte Sie hoch, doch bin ich der Kanzler von 45 Mil­lionen Deuffchen, deren Jmeresten ich nicht jenen eines einzigen Deutschen opfern kann." Daß nach alledem der Liebesroman des Fürsten ein trauriges Ende finden mußte, versteht sich von selbst. Msmcwck war stärker als alle anderen. i Wenn sich Alexarcker voir Battenberg darin täuschte, als er wähnte, den Berliner Hof fiir sich zu gewinnen, irrte er auch darin, als er vernreinte, durch eine Freund­schaft mit König Milan von Serbien seine Position auf dein Balkan befestigen zu küMen. Geradezu tragikomisch wirken die vertraulichen Briefe, die diese beiden Balkan­fürsten miteinander wechselten. Als wegen der Tinwk­­insel ein Konflikt zwischen der serbischen und der bulgari­schen Rcgicrring ausbrach, versichert Milan Alexander, daß dieser Konflikt Gott sei Dank die fr''!..!dschaftlichLN Gefühle der Jürften nickt bcrirhren könne, .^ud er mmntL bei diesem Arilaß Alexander „teurer und geliebttt Freund und Mfrichtigtt Brudtt". 9. Noveucker 1884 schrieb Milan wörtlich: „Wir müssen'uns gegenseitig unterstützen, denn die Völker dies« Halbinsel haben die Tendenz, die Souveräne wie die Heucken zu wechseln. Wenn Du jemals Deine Koffer packen mußt, kannst Du über Bel­grad Passitten und ich werde Dir einen Teil meiner Kofftt übergeben Md vivo vorsa. Wir werden dasselbe auch Karl von Rumänien sagen ..." Alexander ant­wortet: „Man hat mir im Ministcrrat Vaterlandsverrat vorgeworfen, aber wichtiger als diese Zänkereien ist mir Deine Freundschaft. Ich lasse Mch einen nân Blick hinter unsere Kulissen tun. Du Iimnst mir glauben, ich bin angeekelt übtt die Dinge in Bulgarien." Er schließt: „Ich schwöre Dir, daß Du keinen liesieren Freund hast als Deinen treuen und dankbaren Bruder ÄlexMder." Mrllm entgegnet hierauf, daß er Alexander liebe und ver­­! chre; dmm fährt tt fort: „Zähle nicht auf Deine Bul­­j garen, glaube nicht, daß sie gut und naiv sind. Sie sind ! Slâen und damit ist alles gesagt. Meine Sttben sind i nicht mehr wttt. Wir sind alle beide in unseren Ländttn i ehtt Chinesen in allem, was Du willst. Mögen die ! Ministtt streiten, wir bleiben immtt einander treu." j Mitte Januar 1885 schreiLt Milan wieder: „Du ! hast den Vorteil vor mir voraus, vor einem Attentat so ! ziemlich sichtt zu sein, während meine Feinde in dieser MchtMg arbeiten." Und abermals schließt dieser Brief mit Brudttküsseu, — was den König Milan nicht ver-' hinderte, rwch im selben Jahve dem Batteirbttger den ^lrieg zu erklären und sich und seinen „teuersten Freund ! und Brudtt" zugrunde zu richten. Eims dec dunkelsten ' Kapitel im Roman des BattenbergttL müßte also die llebttschrift: „Fürstenftecrndschast", tragen. Zum SchliH rwch eine Bemerkung Mlans. Er be­merkt in einenc Schreiben: „Dtt geistvolle ungarische Staatsmann Kâllay sagte niir einmal: gibt eine noch nnangenehmtte Situation als die eines Souveräns; das ist nämlich die eines — Exsouveräns." Sowohl MilM wie Alexandcc hatten Zerr und (Gelegenheit, die Richtig­keit dieses Arrssp'-nches kennen zu lttnen. Und nicht nüx sie... . - .» —r.

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