Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1920. augusztus (67. évfolyam, 182-206. szám)

1920-08-07 / 187. szám

rLSkL» lLVLV Major Kottra: DiL Gräfin Hot zw« .Gewehre mÄ«r» ^gehakten. Sie hat ksmier angerührt. Was habe» S^ indsffe» gewacht? Dobö: Ich stcmÄ «»tätig. Es herrschte ei» solcher , Domukt, daß ich auch gax nicht hätte schießen können. Hauptänn Andor Magyary: Wie Vnwen Sie daK alles so dstailtiert angsben, wenn âe vollstäadig hetlMiVen tvpPSN? ' . Dob 6 r Man hat mich trun ken gemacht. Hiaupturann Magyary: Waren iAe berauscht? D o b ö: Ich war nicht so sehr berauscht, daß ich nicht auf den Mützen hätte stehen können. Hauptmann Magyary: Keineswegs kÄtnen Sie so berauscht gewesen ferm, iM nicht zu Wiffen, ob S« geschossen habem oder-nicht. -Dvbö: erinireve mich daß ich nicht geschossen habe. .Hauptmann Magyary: Sie. erinnern pch also daran, !daß Sie nicht geschossen haben, mit einem 2Ä»rte, Sig-erin>> »ern sich an alles, toas Sie getan haben? D ob o: Ich erinnere mich nicht an alles. ^uptmaim Magyary: Sie erinnern sich eben nur a» dcö, woran Sie sich erinnern trwllèn. Auf die Frage des ärztlichen Exper^ten, ob die^ Rede ! dessen, der zu Tißa sprach, verständig mid zchamnnnchängend ! gewesen, antwortete Gräfin Atmäsh, daß es keine ahge­­^rundete Rede gewesen sei; es waren einige Sätze, die nicht -von einem, soicherir vmr mehreren herrührten, tmd Avar von -D^ und von dem neben ihm sichenden Pogány. Aerztkächer Experte: War der Tonfall heraus« fordernd? , Gräfin A l m â s y: Z a. Dr. Mvndada (zur Gräfin): Hoben Sie zur Auslage -Dobás noch etwas zu bemerke»? Gräfin Almâsy: Ich habe inanche Dinge bestimmt be­­-hauptet, b^iiglich arwerer Dinge habe ich gesagt, daß ich mich M und so erinnere. Dr. M an da da: Aztanykovßky, hoben Sie etwas z» ibemerEen? Sztanhkovhky: Ich sah Dobü nicht sch:eßen; das ,zweite Mat habe ich zwei oder drei Schüsse gchört. Berteidiger Lengyel bittet klarzustelle«, wie die !Tâter in Wirklichkeit standen, ferner bittet er, die Frage zu -stellen, was die Angeklagten lXW sagen, daß die Gräfin den ! Grafen Mchasl Károlyi als den bezeichnet, der im Hinter­- Mt-lche stand. ! Dn Mondada: .Hüttner, âußerir Sie sich ob das ihÄhste Forum, von dem Mord ausgegairgen ist, Michael Károlyi gewesen ist? Hüttner: Ich kann aus diese Frage nicht antworten, ^weÄ ich keine Ahnmrg dat»n habe, ob sich Graf Michael Kâ­­-Mlltzi mit èüeser Sache überhaupt beschäftigt hat. Sztanykov ßky: Auch ich weiß nichts. r Dobâ: Ich nahm an solchen Vers-ammlungen nicht teil, -wo große Herren anwesend wareir. Mich haben nur .Kèri, 'Csemchâk und die anderen Leiter der Bewegung präpariert. 'sHeilterkâ im Auditorium.) Nlm wurde die Aougin in Eid ge-iwmm-en und sodann die sBerhanâung ans die Dauer von zchn Minuten snspendievt. Nach der Panse verkündet Verhandlung-sleiter Mvn­jd a d a, daß durch eine Verordnu-ng des .Kriegsministeriums .SztanykovM verboten wurde, die Uniform der nationalen Armee zu tragen. sAu S-ztanykovßkr,): Von morgen ab dürfen Me daher nicht me^ in Uniform mit Distinktionen erschein«». ES folgt nun das Verhör der Frau Rudolf Csermák, chic auf Befragen des Verhandl-ungsleitcrs iawgibt, daß sie' die Arrgeklogden nicht kenne. Sie -erzählt, daß am 31. Oktober abends ge^n S Uhr sich eine !große Menge beim Tor angcsammelt hatt^ Iivischen 10 und 'il Uhr traf eine größere Gruppe ein, Zivilisten und Militär, !und tierlangte Eiirlaß. Ich fragte «Ä. Exzellenz den Herrn "Grafen, toas ich tun solle. Se. Exzellenz befechl, daß ich sie ieinlaffen solle. Ern Zivilist und drei Soldaten gingen in die -Hall; ich ging in das erste Stocktverk hin-anf und horte von dort zu, was unten gesprochen wurde. Der Zivilist sagte zu -Sr. Exzellenz, er konmre von einem seiner. Verchrer und !möch!L mit ihm unter vier Augen sprccheir. Se. Exzellenz Whrte den Zivilisten in den Salon, während die drer Soldaten Janßen blieben. Gräfin Wmâsy fragte sie, daß sie doch wohl Idem Grafen Tißa nicht etwas zuleide tun wollen. „Aber Mein," tvar die Antwort, „wir find nicht deshalb gekommen." sKnrze Zeit darauf kam der Zivilist heraus, der der Grchrn -sogte: „Ihre Exzellenz wollte nicht gestatten, daß ich mit dem Grafen Tißa spreche. Und doch bin rch kein Mörder. Sieht so ikin Mörder aus? Ich bin ein großer Verehrer des Graf^" Machdem sie sich enHornt hatten,- hcche sie vom Diener Dömötör igehort, -M Erschien in der Billa bedeute, daß inan Vs. EL^eH-eng nachmittags abhol-en werd«. Äls sie mit dem Stübemnädchm in der Toreinfahrt slan-d^ )^rte ste Schreie, man solle -das Tor austnachsn. Sie chäi««r ttteker Auffovdermig nicht nach, sondern lieschi. die rückwärtige jStiege hinauf. Draußen hatte da -bereits eine Schießerei 'be­gonnen. Als sie oben am-kamen, seien sie hereingestü-rmt wch piè-neten die Entwaiffmi-iiig der Gendarmen an, die Zeugin mit idem Stubeniiiadchen mitansehen konnte, da das Ainnner, wo ifich die Gendarmen befanden, beleuchtet war. Es waren dvm ^s vier Gelidarnren untéit; vier Soldaten karnen hinzu. Die iG-e-rtdarMK» zeigten keinen Widerstand. Sie übergaben schön muhiq lë^ Waffen und ließen sich die .Hahneufedern von den Hüten herunt-ervecheir. Im Garten trch sie e-Men Soldaten, der auf -i^e Frage, was er dort mache, erwiderte: „Sic wenden sich doch, gnadiM Frau, nicht vor einem ungar^scheir fSoldate» fürchten?" Auf die Frage des Verhandlungsleiters, ob sie diesen Sollten erkerme» würde, gibt die Zeugin zur Ant­­-wort, daß er sich nicht unter den Antvesenden befmde. Er stürmte dann die Hauptstiege hin-anf, drei andere Soldaten chm nach. Sie fei i^^ien «uif der anderen Stiege vorgskommen. Die drei Leute, di-e vor Tißa standen, habe sie nicht sehërr können, -nur den ^tanykovßky. Tißa habe, mit -den beid^ Dame» -i^austretend, die Soldaten, die schußfertiq standen, gefragt: Mas wollt Ihr, meine Kinder? Wir sind gekommen, fache -einer, Ew. Exzellenz zu sagen, daß Ihre letzte Stunde -geschlagen hat! Immer sprach derselbe, ein -^nsch von intelligsrr^ Auss-ehen. „Wer ist schuld, daß der Krieg so lange -gedauert hat, daß unsere Kinder hMgern, daß so viele Leute -verblutet sind?" War die weitere Frage. nicht," sagte Dißa. Die Frau Gräfin jache nun, sie gebe nicht zu, daß man 'Gr. Exzellenz ein Leid vntue. Die Ausfchderung, den R-evolver ^abzulegM, beantwortete Tißa: „Wenn Sie die Gewehre weg­­-legen, so will ich auch meine Waffe weglegen!" Er legte sie iMif -den Spiegelsims. Die Soldaten stellten das Gewehr bei richteten es aber gleich wieder in die Z-euchn mJWt NelLWf die AiiSftchrtmg der Bluttat. Drßo .Mt^ mit dem R-M W^chnmelr; „Das «wHte so kominen, Mt rmr rM zv Endes" Auf Äne FrvM dsK VLnhandlüngslLrters be­merkt Zeug-in, sie hè gesèhen, daß TÜtza chwsn Schritt n-ach vorwärts gemacht Hobe. sm der erste Schuß gefallen. Sie wisse nicht, wie viele Schüste es gewesen seien. Es sei eine Sâe gÄvSM und sie habe den Eindruck gehabt, wie wenn M»s-chinengewchNseuer geknattert hätte. Dcha wankte gsgen den Speiseschrl zn. Grä^rn Wmäsy bat mit oufgehoben-en Hän­den, MM soll« von ihm lassen. Ewer der Mörder sach-e: ),W i r find n-icht gekommen, halbe Arbeit zu ver­­-r-ichteml" Tißa bevâ auf dem Parkett lag, wurde rwch immer auf ihn geschossen. Der Ger ichtshof schrei hierauf zum Verhör des Kammerdieners LadiÄauS Dömötör. Da er hockMadig Herz- und lungünkrank ist, gab er sein«.Autogen sitzend ab. Am 31. Oktober vormittags gegen 11 li.hr habe er Tißa gemeldet, ein verdächtig auSse^ndes Jn­­dividwlm wolle mit ihm sprechen. Tißa war bereit, ihn zu empfangen- Ihre Exzellenz und die Frau Gräfin waren eben­falls awvesend. Ihre Exzellenz wollte erst eine Unterredung unter vier Auaen nicht gestatten, später willig^ sie jeb^ «in. Ich befand mich in der Hall mid soch durch die Glastür, daß der Herr im SÄon an daS Klavier gelehnt rmt ihm sprach. Ich hörte -den NaiNM Huzicsek. Mehr verstand ich nicht. Wäh­­rerü> der Unterredung wartete -in der Hall ein Mcmn, an­­sche-inerÄ ein Offizier, jedoch" ohne TLstmktion. Dr. Mondada: Sind Sie mit ihm ko-nfponti-ert wor­den?Dömötör: Jo, ich habe ihn gleich erkawrt, auch er mich. Mrch der Unterredung haben sie sich entfernt. Später, gegen 3 Uhr, stchr âe zweite Gruppe auf â-em grmlen Auto bei der Billa vor. Dr. Mondada: Wer ließ sie ein? Zeng e: Ter junge Dr. Rohmm. Es waren ihrer drei ode^ vier, alle in AivilNeidunq. Dr. Mondada: Suchten sie den Grasen? Zeuge: Sie haben auch nnt ihm gesprochen. Dr. Mondada: Di« Gräfin erinnert sich daran nicht. Zeuge: Ich aber erinnere nüch sehr gut daran. Sie sprachen von irgmideinem N-ationalrat. Herr Roheim ging voran, die Männer folgten. Als der Gr-crf aus dem Ankleide­­rMkm heräuStrat, bat ihn Roheim, die Männer M «mpfangen. Dr. Mondada: Dies ist an demselben Tag geschehen. Z e -ll ge: Ja. Noch vor dem Diner. Dr. Mondada: Befindet sich -unter den Angeklagten einer der â^sncher? Zeuge (betrachtet die Angeik-iaAten läkge-ve Zeit): We dies« habe ich im Zimmer des Madthcmptmarms Szrubiän ^fe^, auch auf dem Schüuplatze, wo ich mit ihnM konsron­­«ert wurde. Sodann erzählte Zeug«, daß gegen Abend etwa «ht Soldaten erschienen; die Mörder becsben sich erst zu den Gendarmen und nahinen sie mit. Di« übrigM hatten sich inzwischen bei der Tjdr^ ausgestellt. Eimer von -ihnen hielt «M Güvchr -in der -Wieviel draichen waren, weiß Z-euge nicht,, er sah nur die im Dvrzimmier Bchndüchen. Er sagte dem Grasen, er solle sich verstecken, da die Gendarmen sich entfernt hätten. Dr. Mondád a: Wie konnten S:e gesehen haben, daß die Soldaten die Gendarmen Mitnahmen? - Zeuge: Das Küchenperfonal hat es gesehen, da sie durch die Küche Mid das Dien-ftbotenzimmer tve-Eführt wurden. Darm erzM/Zeuge, daß der, der bei der Türe stand, nach Branntwein roch. Dr. .Mondada (zu HAtner): Wie erklären Sre dre Entwafflmng der Gendarmen? Hüttner: Ich weiß darüber nichts N^eres. Zeuge: Nachdem sich die Gerüxrnnen entfernt hatten, erschienen vier Soldaten, die direkt hinsingingen. Se. Exzell-enz trat in Gesellschaft sein^ Gemahlin und der Gräfin Almäsy aus dem Sálon. Der Graf befand sich in der Mitte. Ich bat ihn, aus dem Feirsier zu ft»ringen, was der Graf aber verweigerrc; er tröstete mich, es würde ihm ebensowenig etwas zuleide g^'chehen, wie am Vormittag. MS der Grch hinauZmng, würde mir übel. Ich hörte Schüsse knallen, ich weiß aber nicht wieviel. Ms der Graf das Betmißiseur er­­lanÄè, blutete er stark, war aber noch am Leben. Don Len SM^Si s^ ich damals rriemand mehr. Moß mn Geârm kam zurück, den ich, wo er mittlerweile gewesen sei. Er erwiderte, er sm ausgswefen, wn Zigaretten zu kaufen. WiB Exzellenz nur an Râhvorrâten hatte, verteilte er stets Mrter die Gendarmen; ein-er von ihnen, der mit dem Grafen öfter gesprochen hatte, hatte aber immer etwas zu be-anstcmden und war nie mit dem Erhalts««» zufrieden. Tuch gab der Graf feine Brotration steiS den Gendarmen und sagte ast zur DienerschK, tvenn diese ihr« BrotratiM erhielt, sie woge s^ Mrter die Gercharmen verteil-«». M o «d ada: Erkennen N« -unter den KngeKagte-v hsefemge», di« dort gM«sen snü>? . Dömö-tör erkennt keinen. Er erzählt dann, «r habe gehört, daß Dißa seine Waffe aiff den Tisch unter dem Spiegel hatte. Er s«i damals Levoi-ts nicht dort, svnde-r-n zwischen dem Salon «nd dem SchlaGimmer gejoss-en, von dort hiche er gehchy, wie Äßa ausgefordert wmd-e, den Rsvolder nieder­­zu-i^en. " Dr. Mondada: Kalmte man damals telephonieveu? DAmö-kör: Nein. Di« Zentrale meldete sich, stellte j-edoch keine Berbindung her. Sie erklärte, rechts und links seien Soldaten, sie ânne nicht veM-nden. Als der Mord vollbracht war, läutete eS und viele evku-ndigten sich, was mit Tißa geschehen sei. Auf meine Frage befahl Ihre Exzel­lenz, ich solle sogen, man -hätte Tißa umgsbracht. Auf eine Frag« des MajoraÄritors Sztup -ka erklärte ZotM, er hätte aus dem Borzirmner auch ein Gespräch mit dem Kriegsmi-nisterium gehört. Von de» Gendarmen sât er, sie hätterr Karten gewielt. Anfangs hätten sie ihren Dienst versehen, später ben-ahmen sie sich smeMmlich. Zwischen dem Zeitpunkte, als die Genid-mM-en «chgeholt «nd Soldaten kamen, feien etwa zch-n Minwten verstriche». Dömötör wurde boeidst. Di e nächst« Zeugin war Margit Wesseli. Sie stâd am Tage des Mordes im Dienste bei Roheim. Am 31. Oktober â HÄb 12 Uhr vormittags s<ch sie, baß drei bewaffnete Soldaten und ein Zivilist in die Villa kommen wollten. Frau Csermák ließ sie ein. Der Zivilist war Gärtner. - Dr. Mondada: Haben Sie gehört, ivas Gärtner gesagt hat? Margit Wesseli: Er wollte Se. Ex­zellenz unter vier Augen sprechen. Ihre Ex­zellenz ließ es nicht z», da sagte er: „Fürchten Sie sich nichi, Exzellenz. Ich werde Sr. Exzellenz nichts antun. Sehe ich aus wi-g ein Mörder oder Einbrecher?" Was drin» ge­sprochen wurde, weiß ich n^. Ms Gartn-sr herauskam, sagte er: „Nicht wahr, ich Hobe Sr. Exzellenz nichts getan. Ach bewundere ihn seit langem. J«^ speisen Sie ruhi^ um 4 Uhr NachmithÜO w-iaL er mit ernem MULtärauto obgehalli werden." Dr. Mondada: Sie habe« gehört: uM «YWN MWäv» - auw? "............. WesssLâ: Ja. Dr. Mo ndada: Gab es an dem Vormittag «och B-esuch? W e s s e l i: Neun Nachmittags habe» wir rmt Frau Csev» mák darm gesehen, wie die Genbarmen abgerüstet und geführt wurden. Ein Soldat s-a-gte, num würden si-e hier Ord« »mrg machen. Er hatte blondes Haar -imd blmie AmM. Dr. Mondada: Das war Horvâ-t-SanovicS. Wesseli: Dann gi-n-gen sie hinauf. Drei stcm-den vormy smer bei der Tür. Der sah SKianykovßich ähnlich. Ich ermnevs mich, er hatte ein Gewehr. Alle vier hrsliM das Gswe^ -i» Fertigstellung. Der âe sagte Sr. Exzellenz, er soll de» Revolver »isderlegen, Sn-Exzelbenz s-agte: ,L.-egen auch Sie das Gewehr nieder," woraus alle die Gewähre senkten. Ihre EM«!^ lenz sagte dann; „Es ist schön van Mnen, daß Sie MMwen Mann nicht in Ruhe lassen, Ihnen Kameraden verfolgen." DEN erzählt ZeuMn das bekann-te Zwi-eges-präch. Wer und wie viele geschossen haben, weiß sie -nicht. Als der Graf beneM auf der Erde Mlegen, trat ein Soldat zu ihm hin «nd feuierttz einen Schuß auf ihn á Dr. Mondada: Das h«che-n Si e aus Ihrer Phoâssg, Sa Exzellenz lag rücklings, b-ie Kugel hâ^ affo- Vova» -Mw-, dringen und rüèärts heransko-mmen müsse». Wesseli: Ich habe es gesehen. Dr. Mondada: Waren Me sehr aus-geregf? Wesseli: Ja. Sie erzählt dann, Laß das Telqchou eM nach der Mordtat zu brauchen war. Ms Lechin ko-mÄe keine Verbindung erhalten. . / Nach Beeidi-gun-g der Zengin folgte das Verhör des Gruâbesitzers Sauwel RÄheiM. Er deponiert, er habe um halb 12 Uhr den Schluß des G-e» fprächs zwischen der Gräfin Tißa und -einem hi^even Manne gehört. Letzterer sagte im Scheiden: „Mss so sehäl die Eiü­­drecher und Mörder aus! Seien Sie ganz ruhig, â bin ksiD^ Abgesandter des Nati-onalrates. Ich Nn ein âr Verehre«! des Grafen Stefan Tißa." Bon dsl Ersigniss-en des Nachurit-' t<^ weiß er nichts. Er bestätigt, daß mcm den ganzen Dr«. nicht telephonieren konnte. Die Zentrale mäste -sich wohh! stellte aber keine Verbindung her. Er erzählt, er habe damals nachmittags einen Verwaud». ten auGuchen wolle», der Ve-rbindimgen mrt devr Nationalraj. hatte, MN durch den Einfluß délben «ine stärkere Bewachung der Villa zu erwirken. Er traf ihn jelwch nicht zu Haus«. W4 er in die Villa zurüâhrte, hatte man Tißa bereits ermordet. Er habe damals den Eindruck gehabt, daß es sich nm «ins Prä-' meditierte Mtion gehandekt hâbe, die über Anstrvg auS-j geführt worden se!.^ ' Tie B-eei'digmlg des Zeugen wird »W gevâchht-' Schließlich wurde Armand Szauuffi vechört, der sich freiwNig als Zeuge MWÄdet. hatte. Er erzählte, daß er nach dem BLnâ«' in der Villa einem ArM-erislieuLnaw begegnet sei, der als Ordonnanzoffizier des KriogÄniuDers Lr«^ der im Mmen seines E^s und der Regierung kortdolieäe. Baron Radväußky hcâe erwA«vt: .Wir 'hâ» ks««« Dank dafür." Dieser Leutnant, LMSlans Sas mit Namen, sei derselbe, der später bei der KommMÜsieMng der N-»garü­­schen Bank eine Rä spielte. .-Hieraus wurde die Fortsetzung der Berhandltmg morgen, vormittags 9 iHr, verschoben. « - »2»L LtHvÄ PSÄj t NattMalverfammtmW. 8 udapest, 6. Mgüst. Dl« hèLrkigL Si-tzu-^-der-Nati-onâevs^^ «ahm folgenden chüsikeren ? WinistVchiÄsiÄent Gvaf Paul TâL: wünsche -auf die Jntörpellvtion deS Hern» Abgeord­­neken Eugen Tomvry, die er -in Sachen d« Msliefemrig" Bála Kuns, beziehunasweise s-öiriisr Enchchtung i» Teirtschland, an mich gerichtet hat, zu -anLvovten. Dis Jntwiârtiim bgzvg. sich auf ei-sen gewissen Verzug- mit dem un^ Wmrsch in- Berlin mitgeteilt worden ist, als dessen FÄge darrn die dei^che Rsgrerung .— sie bezieht sich selbst auf diesen UmpariL — Bëla Ku» -auf freien Arß gesetzt hcA. Dies entspricht j-Äwch nicht den Dats-a^^, -und -ich weäe Gelegenheit h<wen, n-a^u­­wersen, daß Bèla Kun ganz unabhängig vo-u dch: Abwiârrg­­unseres AnslieserungsbsgchpOG auf svÄ» Fyß gesetzt wurde. Was NW» i» erster Reihe die AbwiMmg der AngsleMn-" HÄ-t betrffst, tekdgrchHievte ich am 17. JzM nach Beâr Wnd­­ersuchte, den EifenbcchnMg, mit dem entgegen de» Der«!».' bariingen Deutschlands mrt Ossterreich nicht nur Kmegs­­gssangeue, sondern auch poetische Akiernierte nach Rußlâ befördert werdm, autzühal-ten -und BÄa Kmr -und seine Ge­­»dt zu vechafwm. Der Arg wurde tatsächlich ausgchalts», und zwar auf Grund von Ver-fügunge» «inzèwier deutschen Instanzen, nicht aber über Verfügung der deutschen Regierung selbst. Als uns dies zur Kenntnis gelangt ist, folgte unseverfeits der zweite --^ritt: die UeberMittlung des Auslieferrmas­­begehrens. Wir telegraphierten am 22. Juni. In diesM Tele­­grauml haben wir bereiG an-aedeutet, -daß es sich nicht um Politische Ver«he» handle, sondern daß wir die Auslieferung des gemeiner Verbrechen anMNagtenBèlaKuns und seinerGe­­nosssn verlangen. Am nächstfolgendsn Tag, am 23. Juni, hat ein Kurier mit den Akten die Rerse nach Deutschland armetr-eten.. Bemerken muß ich, daß unter normalen Verhältnissen die Aussertigung dieser Akten mindestens fünf bis sechs Tage in Anspruch qsnlmkmen HÄt«, da sie ja schr umfLNgreich smd und auch iLerfetzt werden mußten. Sie standen uns aber noch von der Zeit des österreichischen Ausli-eferwnM'erfahrerls zur Verfügung und so konnten wir den Kurier abfertiben, so daß die deutsche Regierung gar nicht hatte annehinen konn«:, da-ß der Kurier schon an dresem Tage die Reise antritt. Der Kurier - hat nun in Wien den Anschluß versäumt und konnte nicht sofort - Weiterreisen. Dieser Kurier -ist kein Beamter des Ministeriums des Aeutzern. Nachdem wir nicht in der Lage siird, m jeder- Angelegenheit eirren besonderen Kurier M entsenden, ver-' wenden wir zil diesem Zweck verläßliche Herren, — das ist bei uns die Mgemeine ^axis. Dies^ Herr tvar ein Oberst-, leutnant, der nach Berlin reisen mußte. Ein absolut verlaß­­licher Herr, gerade, als wenn er Be-nnter des Ministeriums des Aenßern gewesen wäre. Es war nicht an ihm gelegen,, sondern an techuischen Hindernissen, daß er nicht sofort weiter­­reisen konnte. Abgesehen hievon, werde ich den Nachweis er- -

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