Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. november (67. évfolyam, 258-282. szám)

1920-11-02 / 258. szám

Pi)!lcht erfülle und daß wir alle SiMter an Schulter an der Wiederaufnahme und der Kebirng der Produktion arberten, sondern daß die Produktion mit größerem Wissen und größerer Fachkerlntnis als bisher von statten gehe und der Geist des ganzen volkswirtschaftlichen Lebens eine Urngestaltung erfahre. Nicht der zügellose Wunsch des Besitzes uird der egoistische Internationalismus des gieri­gen Kapitalsamineins sei der leitende Geist der Volkèwirt-­­schaft, sondern es komme auch auf diesem Grdietc die edle Mäßigung der christlichen Moral und die in die richtigen Bahnen lenkende .Kneft des begeisterten Palriotisnius zur Geltung. Auch die Geltendmachurrg dieser Richtung wird eine jener Aufgaben sein, die dieser Institution harren. Hndeni ich die volkswirtichsiftswisseirschaftliche. Fakultät hicmit eröfstie, sehe ich il)rer Tätigkeit vertrauensvoll ent­gegen und lvünsche ihr dazu zuitt Heile unscrev Vaterlandes möglichst große Erfolge. ' Nach den niit großem Beifall au-fgenvurmenen Worten bes Reichsvcrtvesers hielt Dekan Stefan v. Bernât seine Eröffnungsrede. Eköffnuuqsredc des Dekans. Der Dekan skizzierte die âschichte der Gründung dieser Fakultät, deren Errichtung schon vor Jahrzehnten im Laudss- Ägrikulturvereiir und im Bund der Landwirte alMregt tvurde. Im Jahre 1912 haben die landwirtschaftlichen, industriellen .und kynrmerziellen JnteressenvertreiunAen die Regierung und den Reichstag ersucht, diese Fakultät zu errichten, und de-. Reichstag Hai die Regierung angetviesen, die Vorlage cruszn­­arbeiten. T-azu kan, es jedoch erst im Jahre 1918, und^ die Unterbreitung der RMerung hat die Genelpnigung des Kvinc^Z nicht iitchr erhallen. Jetzt ist die neue Fak-ultät im Ver»^-­­nmrzswege ins Leben aeru-sen ivoNden, doch hat der G.-A. XXXl: 1920 di-ese Verfügung gutgeheißen. Der Dekan begründete sodann die Notwendigkeit der Errichtung dieser Fakultät und legte ihre Autzzaben dar. Sic wird eine daS Interesse brr übrrwie-zruLen Mehrheit der Nation vor Augen haltende Bolkswirtschastspc^litik vorzubereiien un^ eine Genc­­mtion zu erzisl)en lMen, die nach dieser ötichtung «HAich und erfolgreich zu wirkeit veruraa. Den großen .Krir^l l-at der Wett­eifer um dce konimerzielle Superivrität vermrsacht. Die Ber­­hcorunaen, die er l>erbeiges,lhrt hat, l,aben wir dc-r zügeUown Jagv nach Gctviiu, uns öen, U-msiande zuziischreibei!, daß rrnberuiene Eleineute zur Macht gelaugt sind. Weder die Gctuinnsticht noch dis Schcecktrisse der Prolejaricrdiktatur können das Ideal der künftigen Generation sein. An ihre Stelle müssen unter der Kontrolle des christlichen Gewissei'.s stehende Bcsireblmgcrt treten. Zum Schlüsse saßie der Dekán oll jenen Lank, die sich lk!N die Errichtung der Fakultät bcmicht ha-öen, und fo-vderle die IuHeiid auf, dem Etust der Ze'.tcn ongsmessen ernst an die Arbeit zu gehen. Rede des Miuisterpräsidenlen. Nach der Eröfsnun^rede des Dekans nahin Minister­präsident Graf Paul Teleki das Wort: In diesen schweren Augenblicken — sagte er —, da ein unerträglicher Frledeus­­vcrtvag unsere Arbeitsfähigkeit hemmt, dcr die furchtbaren Ezistenzprobleme jederncann von der norinolen Lebens,veiiie, von, normalen Denken ablenkcn, da die Lage des LorK-es durch seine eigenen Söhne auf Schritt und Tritt durch Parteihadc:, Unduldsamkeit und Mißtrauen verdorben wind, tut es tpohl, die Lebenskraft zu einpfinden, von der diese Natiml trotz alle­­dem eesilllt ist. Ter Ministerpräsident führt sodann auS, daß tvedcr der Krieg, noch die falsche Revolnticm, Weier dis rote Herrschaft, nach die fremde Besetzung das Zustandekommen der volkswirtschaftlichen Fakultät z.siverhindcrn verinochien. Die unoarisck'e Regierung rnißr dieser Fakuliäi eine große Bc­­deuumg bei, zmnal. da wir bc: dem MaiM-l an volkswirtschail­­lich geschulten Männern kan,n imstande sind, uns in die Löcli­­wirtscyaft eiuzustiasn. Wir sind ein Volk von Jürisleii. Tie nngarische Miticlklasse strebt zum großen Teil den Staats­dienst a,i und das ist jetzt eine der Ursachen U!sie«r schreck­­lcchen Kalcnniräten. Aber auch der Staatsdienst, .die Vcrwol­­lnng entbehrt der so notwendigen volkslvirtschastlichen Kennt­nisse, des volkswirtschaftliätrii "Gcsichtskrelses, wüs zur Folge hat,, daß Fehler auf Fehler gshäuft werden. Das war der Gründ, tveshalb die Re-si-evu,«! sich zur Crrrchtiiug der vvlks­­wivtschcrftlichctt Fakultät eutschlvß. Es kann unS nut Sio!.z er­­süllcil, daß nach Amevika und Belgien, die die ersten ähnllcheii Hochschulen vor zehn Iahrcn errichtet haben, und nach England irnb Deutschtank', die chren Hochschulurner­­richt in völkswirtschafilicher Richtung reforiniecen, wir ei,iL solche Hochschule, beziehungsweise eine diese Hochschule ersetz.nde Fakultät rrrichren. Wir werden bestrebt sein, diese Institution ehestens vollstäildig auLzubaneu. Hondái es sich doch darum, tüchtige Landwirte zu erziehen, die den B-âu nicht nur kennen, smtdern auch lieben, den Bodcni nicht imr als Handelsartikel betrachten werden, Kauslcuie, die die lier- Vorragende natürliche Lage.unseres Landes vernünftig aus­nützen, Politiker, die sich, ,nit weiterem volkswirischastliclrcn Grsichtstreise ausgcstattet, betätigen tverd.ii. Die Fakultät toird auch unsere anÄvär-tigs Vertretung, Liese in der Vergangen­heit so gering geschätzte Institution, zu erziehen haben. In der Ztlkunft wird unsere auswärtige Vertretung unsere Volks­wirtschaft kennen. Das sind die praktischen Aufgaben. Nebst­dem wird aber die Fakultät auch die Entwicklung der Wisseu­­schaft zu ihren Aufgaben zählen und den Fehler zu karrigieren babén, der -in der Beriuengung der pkaktisclien und ber wissen­­schasllicheu Gesichispuiikte bestchi. Der volkswirtfchaftlichc Doktorgrad ivird keine besonderen Rechte cinräunicn, diese wird die LtaarSPrüfung erteilen. Das Doktorat stellt nur einen lMeren trissenschastlichcn Grad fest und er w.rd an eine tatsächliche wissenschaftlichc Arbeit gebunden sein. Es darf such nicht gestattet »rerdeii, daß das Doktorat zu einer ein­fachen QuaiistkotionsprüsuUg hrrabsinke. Die ztvcit-c Neu­erung, die wir in unserem Universitätslcben in Verbindung mit der volkswirtscliaftlichcn Fakultät einsühren wollen, ist die Erz-chung unserer Iugenh in zu errichtenden Hochschul- Heimen, in Kollegien, denn die Ausgabe der Fakultät wird nicht nur in der'Verbreitung .vvlkstvirtfchnftiicher Kenntnisse bestehen, sondern darin, die Iugcnd zum Eharakter, zu ein­trächtigem Zusammenwirken, zuin Vertrauen und zur »vcchsel­­scitigen Wertschätzung zu erzichen. Dem MiuistcrvräWenlen wurden, als er seine Rel>e ge­schlossen, große Ovationen dargebracht. Begrüßungsreden. Albert v. Berzeviczy begrüßte sodann im Nanien der Akademie der Wissenschaften die neue Fakultät. Er be­tonte, daß nicht nur unsere aus geistigtin Gebiefte erlittencu Verluste, hie Unterlassungen der Bergangeiiheit'durch gestei­gerte Arbeit, durch Ausnutzung aller Kcäste verhältnismäßig rasch ersetzt, sondern daß dadurch auch ein großer Teil un­serer materiellen Verlusie hcreingebracht werden kann. Tie politische und volkswirtschaftliche Rolle des Landes wird- in der Zukunft von den Resultaten abhängig sein, die wir auf deni Gebiete der geistigen Arbeit aufzuiveisen in der Lage sein werden. Unsere loirtsMftliche Konsolidierung kann nur durch eine intensivere Ausnützung unserer wirtschaftlichen Kräfte er­reicht »verden, richtunMebmd aber auf diesen, Gebiete kann nur die Wissenschaft fein, so daß hier der Ivisfenschaftlichen Forschung direkt die Äufoab- der StcUltsrettnna harrt. sLeb­­lsafter Beifall.) Ignaz v. Da r.ân y i übcrmittel-te der Fakultät die Glnck­­»vünsche der ungarischen Landtvirie. Rach dem Goüesnrteil der jüngstelt Vergangenheit müssen tvir ein neues Leben beginnen, die Lisziplin wiederherstellen, denn tvo eS keine Diszipl'n gibt, dort gibt es auch keine Ordtlung, wo ^s keine Ordnung gib,, gibt es auch keine ernste Arbeit, ohne ernste Arbeit gibt cs keine , tvahre Wissenschaft, und ohne ipahre Wiffeusck'aft auch keine toai re Moral. Die Geschichte, lehrt, daß dieser kleine Stamm, verlassen, ohne Freunde und Verwandte, seine Eristeirz nur dem ?,u^ danken hat, daß die Katastrophen uns innner a-néin'­­andtrgeschmiedet haben. Und auch heute können wir mir dann der Zukunft vertrauensvoll entgegenschen, wenn ii, der dtativn das Gefühl der Zusanunengehürigkeit. herrscht. sLebhaficr Beifall.) ' , Frawl C h or i a vevdoimetschie den Glückwmrsch der un­garischen Industrie. Nie — so führte er aus — war es iwt­­welkdiigl'r als jetzt, daß sich die Jugend der Nation urit den höchsten Problemen des Ackerbaues, der Industrie und des .Handels befasse und in Poller Kenntnis der wirtschaftlichen Kämpfe der Welt in den Dienst der produktiven nationalen Arbeit irrte. Er sei überzeugt, daß ohne mächiigs Entwicklung der Industrie, die Finanzlage des Staates nccht geordnet, die ! noètvendigen Mittel zur Aufrechterhaltung eines .Kulturstaates l tticht beschafft werden könnew Nur die großzügige iirdii­­ftr'iclle EirüvicklMtg fei geeignet, der Intelligünz der Nativrr die Möglichkeit einer cmstân^gen Lebenshaltung zu gewâhrck! und dadurch die Mitieiklass? zu recten sLebhaster Beimll.) In Vertretung des ungarischen .Handels verwies sodan'.i Franz v. .Heinrich darauf, daß wir außer dem christliclien liiw nationale,? Kurs auch cincn arbeitenden .Kurs nötig haben. Die ungarische Jugend müsse in inöglichst großer Zahl für die vvlkswirlschaftliche Laufbahn gewonnen werden. Wenn die ungarische Jugend mit starker geistiger Wehr ins Leben > trete, an die produktive Arbeit schreite, werde sie sicherlich ! ihren Platz ehrenhaft ansfüllcn und sicherlich erfolgreich teil­­! nehmen an der Rettungsarbeit der dèotivn, die gleichzeitig berufen sciir wirs, das Fundainent zu ihreur. individuelle!, Glück zu legen. sLebhafter Beifall.). Nachdem noch an Stelle des wegen Unwohlseins ferugr­­bli-ebencn Bükgerincisters Magistkatsrat Sallay die neue Institntion beglückwünscht hatte, begrüßte Dekan Stefan v. Bernat mit tvarunen Worten die ausländischen Gaste, den päpstlichen Nunzius Monsignor Schioppa und den spanischen Gesandten Garcia, worauf die erhebende Frier schloß. . s » Vom Tage. / B u d ü p e st, Siooembu. Der Friede,iSvcrtrag von Tria^n. AiiS P a r i â wird veiil U. T.-K.-B. n^els FMkspruchs )',e meldet: '» Der MüMMer des Eclairr Hciron âii^ seGeraudo l^rlèe in Htldapest eme Unierl^dnn^^it den, ftxMstvsischen > Adgcsrdnèten Daniela u> dem R-e^entcir der fMn^söiischMr Kamlner für den F r i e d e u 6 v r t van Trianon. ! Dairielau erklärtO dop er vor seiner Reise nach Uinzorn die /Empfindung das; seine Zdusie»!reise sich als nützlich er­­taeisen tuevix'. Jetzt, da èr Budapest verlasse, habe er den Eindriict, dis! sic dirvkt mierlüßlich notivoriLig pctvcsen sei. In s Perris könnv invn nicht z-ur GenE die Verhältnisse der i DonMs-'anten. Die Jnsorinatiorien," die er den, französischen I âwürtigen ÄnAschntz zu-unterbveiten bsahsichtie^, werden ^ diesen, schner UciborzenMing mich, jedenfalls i-ni höchsten Maße ! intevesfstrèn. Frriireich wèrve eine wichriM versöhirendc Nolla i-ii Mieielrinopa spielcn. Allein Fraaikrcich habe Las nötiK An­­â sehen, um shinein Worten den entsprechend» Nachdruck zu ver­­l echen, !mch a.üein. Frankreich sei aeâgend uminteresjiert, dmnit seine Aktion über deir Verdacht ser Selbstsucht erl^aben sei. ' Danieli.'!! erklärte noch, et sei mit VM Ergebnis sei-ier Unter­suchung sehr Alsriecen. Er habe vÄe' Loiite r^esprochen f und vieles gesthen, könne âr seine l^onklnsionen lo lange riechsfeintlichcm, bis er sie dem Ausschuß für Äustväriiges nicht iniigcteilt haben. Der Artikel Verlstlit schließlich der lie!be'rKK!>­­gmrg AüiSdruck, daß sie in Mier Absicht vTsprochenesi Worie Danielmis i-n Äuèapest mit. Befriedig,mg zur Kenntnis genon,­­meii werden in dcun AuKuMck, d-a die'unglückseliM RatWv­­tiansnol« die Sympathie und das VertrÈil lxr'Ungarn zu Frankveich estnEmmßen <^schlväch1 hat. Paris, 30. Oktober. (Mcgramnt Ser Bu. a ester ^Korrespondenz.) United l Presz meldet aus London: Auf Anfrage deS Lords ! Bryce erklärte Lord C ur z o n in einem Ausschufz des Oberhauses, der ungarische Friedensvertrag werde n o ch i m La u f e de sMo n a t s No veinberrati­­sfizicrt sein, und die üngarischc Regierung unter­­' neltme alles, um ihren Verpflichtungen nachzukoinmen. Die Ratifizierung des Trianoner Vertrages durch die Alliierten, tvèrde voraussichtlich gleichfalls im Monat No­vember vollzogen werden. Sodann dürften in Osteuropa ! konsolidierte Nerhältnisie eintreten, und die Alliier­te n w ü r de n e s a lâi h r c Pflicht erachten, f ü rdelt Wie d e rau fbaunach Kräften Sorge z u t r a g e n. Prograininrcde des Ministers Srctcr. Politikai Tudösitâ meldet: LandeSverteidigungsminister i Stefan v, Srèter lsielt als offizieller Abgeordnetenkandidat j der Regierungspartei Sonntag und Montag in inehrecen Ortschaften des Sziner Wahlbezirks seine Prograininredc. Dem Minister, in dessen Begleitung sich die Staatssekretäre Stefan I. Kovács und Dioiiys Patacsi, ferner Abge­ordneter Elnerich .Hèjj befanden, wurde besoichers in Szín eine tvarme Aufnahme bereitet. .Hier Ivar zu seinem Empfang ein Trinmphbogen errichtet. In der Gemarkung der Geineiiide Golsvasö erwartete ein berittenes Bandérium den Minister, der zwischen -dem Spalier der Schuljugend seinen Einzug in j die Ortsc^rft hielt. In seiner Prograninirede vcrtvies der Minister auf die .'pauptsünden der Vergangenheit, deren eine war, daß wir unsere Unabi)ängigkeit zu erringen nicht imstande waren. Seien wir, sagte er, in Hipkunft ein selbständiges, unabhän­giges Volk nnd verknüpfen toir uniser Schicksal nicht mit dem irgendeines frerrkden Volkes. In lèer Vergangenheit waren alle Uevet oarnccs zurrickzusm-ren, daß wir das Dorss j nicht gestärkt haben. In der Zukunft niüssen wir großes Ge­wicht tmrauf legen, daß wir dem Dorfe eine >K u l t u r geben. Erheben wir das Dorf nicht auf den, höchsten Gr^id der Kultur, so wird es uns nicht gegeben sein, ein zwestcS oder dritieL Millennium zu erleberr. Wollen wir das Land vettsn, so i müssen wir es dem bis zu einem gewissen Grade konservati­­j ven, seiner heimischen Scholle fest anhängenden dörfischen ' Volke anvertraucn. Ich gestehe es aufrichtig, sagte der Mini­­fter, ich bin. kein Politiker und ich halte dafür, daß es in Un­­garil auch nicht notwendig ist, daß ein Abgeordneter ein Poll­- tiker sei. Die Führer müssen ehrliche, nüchtern denkende Un­­, aarn sein, denn denen, die ein ehrliches ungarischcs Herz ! haben, fällt das politische Handwerk leicht. Ich b:n Soldat und als solcher uirierwerfe ich mich all dem, was die Nation will. Ich werde nur der Nation dienten Und in dÄr» - Jliteresse, wen es sein muß, auch vor den radi - kalsten Mitteln nicht ,z u r ü ck sch r e ck e n, denn eS ist nrein Glaube und meine Ucberzeugung, daß dre Nauva, wenn sie noch einmal von eincr Heimsuchung, wie vor zwei i Jahren betroffen würde, sich nicht wieder 'würde erheben können. Wir müssen gegen den I ii t e r n a t i o n a l i s­­in u s arbeiten und, um liiisek Ziel zu erreichen, uns auf das dörfischs Volk, stützen und das Doppelkreltz vvrantragen. Der Herr Reichsverweser hat crklärt, er lasse keinen Keil' zwischen das dörfische Volk und das Militär troibecr, dlr er wohl wisse, daß die beide» eigentlich eins sind. Sie sind ebenso Soldaten der Nation wie wir Uniformierten; Sic arbeiten an der Pflugschar, wir auf den Manöverplätzen. .Hat einntal daS Vertrauen des Neichsvertvesers und der Nativn mich auf diesen Posten gestellt, so ist cs meine Pflicht, iin Interesse des Vol­kes alles zu tun, was im Rahmen des Gesetzes getan werden kann. Nicht Sie dienen mir, sondern ich diene der Nation. Tas sit mein Programm und Licses werde.ich befolgen. Nach dem Minister spraâ-en die Staatssekretärtz Ko­váé s süber die Königssrage) und Patacsi, feriM Abge­­vrdueiev Hkjj. Mimster Szabs-Naqyaind über die Bodenverieilum. Edelcny» -1. Nöitsmber. Minister Stefan Szab ö-hk agl; atá d, der in Beglei­tung der Abgeordneten Joses Szälánczy und Johann Lorá » Samstag hier eingetrosscm war, hielt Sonntag, nach­­dem Johann Lorän seinen Rechenschaftsbericht ^ erftaitet, eine Rede, in der er unter anderem folgendes ausführte: — Wären schott in den früheren Zeiten kleine Landtvirie in der Anzahl, tvie sw die Nationalversammlung aufweist, iir das Parlament gekommen, so würL-en die Katastrophen, von denen das Land betroffen worhen, nicht eingetreten sein. Unser Ziel ist keineswegs, eine Bauerndiktatur zu errichteir, wie es denn cruch nicht in unserer Absicht liegt, die .tzerrcnklasie auS dem Parlament zu verdrängen, gehören doch Zweidrittel der Klsinlandtvirtepartei der Jntelligenzklasse an. Schon vor zwölf Jahren habe der Minister sich zu den: Wunsche bekannt, Landwirte, Kaufleute, Gewerbetreibende, Fabrikanten und Großgrundbesitzer in einem Parlament vereinigt zu sehen. Schoir dalnals habe er darauf hingewiesen, daß dce Bodenver­teilung unrichtig und schädlich für das ganze Land sei, daß dis befitzlosè oder über wenig Besitz vcrsügendc; .Klasse zu Boden kommen müsse, auch heute stehe er auf diessni Standpunkte, der ili .Kürze tienmrklicht werden wird. Jeder, der für.das Vaterland geblutet hat, ^be eiu Anrecht aus eine Scholle, aus der er sich ein Nest für sich und für seine Familie errichten könne. Das sei die christliche Politik: zu sorgen für die, die nichts l)aben und im Elend leben. Wir wollen den Boden nicht unentgclllich avqeben, wir wollen nicht den ^Großgrundbesitzer zugrunde richten. Indem wir Veir arucen Leuten helfen wolM, gedenken wir dies nicht so zu tun, daß wir aus den Wohl-, habenden arme Leute inachen. llnstr Ziel ist ein edleres: wir wollen idei: Armeir glücklich machen, ohne jemand dabei zu­­gründe zu richten.. Es sei durchaus unmotiviert, daß in Un- Mrn einerseits riesige Latifundien bestehen, mcherersests LaS Volk sich nichts ausbreiten könne. Umsonst habe er gebeten, man soll Boden unter das Volk verteilen, dann werde es nicht nach Amerika anöwandern. Tie meisten haben ihren Boden verpachtet, aber nicht an das Volk, soirdern an andere. Doch jetzt werde das Gesetz kmnmett und krast des Gesetzes tverde das Volk ztr Boden gelangm. Wenn jeder eine kleine -Hausstelle, einige Joch Feld gehabt hätte, wäre es zu keiner ' Äusrvanderung, zu keinem Komuiunisinus gekolninen, denn jeder hätte ettvas gehabt, rvas zu verteidigen gewesen wäre. Schließlich sprach der Minister über die Getreldeverord­­nung, wobei er auf die Grüiche verwies, die einen n-euerlichen Appell an die Opfcrwilligkeit der Laiidtvirte notwendig uiacheii. Es seien dieS hauptsächlich ztvcr Gründe: zunächst die schlechtm Ernteergcvniisc jenseits der Theiß, daisii der Um­­staiid, daß der Grvßgrundbesch die auf ihn entfallende Ge­­treidcquote nicht einzuliefent trerniocksi lzat. Die Ausführimgen des Ministers wurden von der nach Tausenden zählenden Wählerschar mit nicht eridenwollende» Lljenrufen ausgenommen. Abend fand zu Ehren des Min-^^-rS ein Bankett statt. Die Verstaatlichung der Nrbeiterversichenlngâkasse. Gemeinsame Versammluiig der christlichfoziaie» Arbeiterschaft und der Erwachenden Ungarn. Im ÄLsLEtensaiglie hielren Somrtcrg vornntt.-rg die Ehristlichj-ozialen mit den Erwachenden Uligarn eine genrein­­smne Bersa-nmlung, in der sic die VerstauLl-ichu-ng der Arbeiter­­versicheiLng und die Lösung der Jiidonfragc urgierteu. Ter BersautmluuZ wohnteii auch Ministerpräsisotit Graf .Paul Teleki un-d Volkswohifahrtminiister Augitst Bönard bei, die die vc'rbroitetcn Gerüchte über die Verzögerung der Ber­­ftaatlichnng der ArbeiterversicherMig tviderltzgten. Nach Erofsnung der Versaminsung erZriff Mirrister -August Bènärd das Wort. Er erklärte, den Gesetzentwurf über die Berstaatl-ichuiig der AvbeitertrankciivevsicheriliigAkassL vollinhaltlich ausrechterhalteii zii wollen, und fügte hinzu, er werde keine Aen-derung an diesein Entwurfs Pornchnien, die geignet wäi:e, -den Sozialdemokraten die Möglichkeit zu .geben, sich innerhalb dieser Jiiistituti-on ivieder.zuorganisieren- Der Minister erklärte feoner. Laß er hinsichtlich dieses Gesetz­­enUvnrsts mit deii Dozial.LemOkraten nichi veihanLelt habe, da es ihni eine körperliche und seelische Pein sei, init Leuten zu verhaâln, die er jür die hauptsächlichen Verursacher j ikitseres Velderbens halte. Nachdem Karl Horváth im Narnen der Erioachenden Ungarn die Erklärv.ng abgegeben hatte, es werde in Ungarn ke-ine Reä/sorLnung l)erl>.,>en, bis nicht . die Indensrage gründlich gelöst wird, ergriff nach einem Referat des National­­versariimlimgssrbgeordnete« Theodor Homonriay über die ^isQStÄx, 2. I>sovswvtzr 182Y

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