Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. november (67. évfolyam, 258-282. szám)

1920-11-02 / 258. szám

» 8 « DfßiistLss, 2. bkvvsmbsr 1920 Arberterversichenlngsfrage Ministerprästrent Graf Paul Te­leki das Wort. Auch der Miuislerprüsidenk widerlegte vorerst die l^erüchte über die Berzögeruug der Berstaatlichung des Arbeitervcrsicherungscipparats llnd führte dewn aus: — Das Baue» ist schöner, schwerer, ernster, es geht auch langsanrer und ist mit nichr Verantwortlichkeit verduiideii als oaS Vernichten. Bor allem haben tvir diL Äumm wMuschafsen, um dann die Gesetze erbringen zu können, die deni in christ­licher und nationaler Weise denkenden Ungartum die Herr­schaft über sich selbst sichern. Dies kann nicht bloh so nel'«!­­bci ersolaen. Tas Gesetz ist >iur ein istechmen, die Politik nur ein Mittel, keines von beid-erl ein Selbst,stveck. Der Zweck ist^ jedem einzelnen Menschen sein Glück und dabei dem christliche» llird nationalen Ungartum die Macht z>r sichern. Die erste Pflicht ist, nicht zu politisiere», sondern zu arbeiten lind zu liMken. — Dazu ober ist es noitvendig, daß sich alle Ungarn zu­sammenfinden, daß nicht einzelne Leute in der Arbeiter­schaf t ein Element erblicken, das den ü brigcn Ele­­menten der NatioN gegenübersteht. S « gegen verwahre ich mich in entschiedenster Weise. Wenn wir uns als einheitliche Nation zusammenscharen, tverden wir dos Aufblühen des Lrndes und das Glück eines jeden Ungarn erleben. Der NatioiialversamiiilungsabgeorÄnete Josef Szabo iibte vorerst scharfe Kritik an der sozialen Tätigkeit der :)tegie­­rtmg littdcher dchilmlalvnsamlirirtng, dis dis Christlichsvziâlen nicht besriÄigch und unterbreitete dann eine» Befchlichantrag, in dem die Wiedevaufstsllung des Ätiuisieriuws für Arl-eiis­­angeleqenheiten, die. Organisierung von Arbcilerlieschwerde­­kommistionen, der Beginn der produktiven industiiellca Arbeit und der öffentlichen Arbeiten, fein'.er die Regelung der Rechts­verhältnisse! der indnstrictlei! und HandelMirMtellten, sowie dsr Privatantfeslellten, rann die Abhilfe für die Arl>eitslosig­­keit, die gründliche Lösung der Iâ'nfwge, die Verhiirdermch des durch Jlidk» ausgeübte» Wuchers ritid der B..luiaschieoun­­gen, tveiter die Lösung der ÄohnunLssfrage, o-n sseagen der Versorgun^g mit Heizmateriial und Bekleidung fiir den Winter und schließlich die Berstaatlichtmg der' Arbeiterversichcriinas­­kasse und ihre Säuberung von den desl-ruktiverr Jl-deti Mtd getauften Jride» gefonr-ert wird. Der Beschlutzantrag, in den: schließlich auch nsä) ans» gesprochen wltchc, daß dts Christ>.'chsozialcn und ENMchenden sticht geneigt seien, die heil-tige unfähige und opportuiüsti.ütze Politik tvei«r zu èuldna, sondern soziale Arbeit und Be° lâtigunI forderten, wurde einstinmiig anJenvmmen. Al^eordnetcnwahl. Der Minisler des Innern hat die un S ärüogâ r s e r WckhlibeZirkc d?s Komitais Feser infolge Manidatsnisdrrlegung notitvendig gewordene Ergäwzuneptvahl aus den 21. Nvvember l. I. auberaumt. Eine Beichte des rnontenegrrnischen Metrvpoliten m«f den« Totenbette. Atis 2 kutari wird gemeldet: Vor einigeir Tai'stn starb in Cetinje der hochanaesehme Metropolit Miirophan Ban itn 76. Lebensjahre. An seiner Jugend irxir er durch die heldeninütige Teilnahme an der Verteidigung von Zabljak gegen deir türkischen Angriff berühmt getvordèn. Später trat er in den geistlichen Stand, und schließlich wurde er Zum Metropoliten der mmitenegrinischen orthodoxeir Kirche er­nannt. Vor seinem Ableben versammelte er die Mitglieder deiner Familie und seine Unngebung und erklärte ilMeii, die serbischen Belchrken hätten iljn unter Androhung l^s Todes gezwungen, die serbische Okkupation, dieses Attentat der Serben gegen die monteuegrinischr Freiheit, offiziell anzu­erkennens Er erzählte noch, daß er von dieser seiner Säßvachc: auch dem Grafen Salis, dem ttzesandten Englands beim Vatikan, der seinerzeit im Auftrage seiirer Regieriutg in Montenegro eine Untersuchung vurchgesührt hat, Mitteilung gemacht habe. Die letzten Worte des Metropoliten rvaren: „Ich bitte den König von Montenegro mrd sein Volk, mir meine Sünde zu ver,zeihen, die ich als Verrat an meinem unglücklichen Vatewlande betrachte." Die italieliischen Blätter fügen zu dieser Nachricht hinzu, sie sei ein neuer Beioeis der von Len Lsrbcn deganK'nen Grausamkeiten; der Prinzregeni von Serbien müsse augensckMnIich mit solchen Mitteln arbeiten, um sich zuni Zaren Iugoslawierrs ausrtifen zn lasse», Der rnfsifch-poknifche Krieg, stèrfoige der Armes Wränget. Berlin, Uv. Oktoder. sMelvung.des BerilchterstatterS des Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Aus sehr guter Quelle, Bírd über die Operativneu der Arnlee Wra n get mitgctcilt, d.ch der Aufmarsch im Ge­biete Wolkowacha-Marinpol keiNessalls die Eroberung des Doneß-rlshlenbassins ,zum Ziele lptte, sondern bloß ein Uebcrfâll auf diesen Bezirk war, der als O'perationâ­­bllisis der Sowjettruppen gedient Hai. 'Der Plan ist vollkommen gelungen. Nachdeni die in disfenr Ratim befindlichen bolsche-­­lvistifchen Truppen vvtk ständig vernichtet worden waren, sind die Vortruppen Wrangels im Verfolge des Feindes b i L I u s s vwka v org edrun ge n und er­beuteten die dort in großeir Mengen angchLuften Muni­­lions- und Lebensmittelvorräte der Roten. Die gan,ze Beute wurde sofort in,d.e'i! Etappenramn der russischen Armee'trans­portiert. Ter Uebcrfall wurde wâhreird der Umgruppierung der feindlichen Strnikräfte vollzogen, und erlaubte den Truppen Wrastgels, die BorbereitunaHl einer Offensive der Roten Truppen, die durch vier Jnfaniericdivisioncn versiârtL tvorden waren, in ditseni Rayon ,zu stören. Der bolschâvisiischc Plan sollte ,ju einem gleichzeitigen Angriff auf beide Flügel der Älmec Wränge! führen, und dadurch die bis gechn Alex» androtvsk und Siuslnikowo vorgcdrungencn Truppen in eine kritische Lage bringen. Ungeachtet der bedeutenden Verstärkun­gen der gesamten Roten Südtruppen, ist ihr Pla» voll­ständig gescheitert. Der Vorstoß von Kachost-ka nach Konstaniinotvka ist den Roten völlig Mißlangen, und s i e wurden mit schweren Ver! u^f c n am chre anmng. lichen Stellungen zn rückge schlagen. ----------------­ Da» Frredevvmeâ. Ter englisch-französische Meinungsstreit. Berlin, 2. November. lTelegramtn der Budapester Koi-respondenz.) Die Lou­­dvner Korrespv!i,d>enlen der französischen Blätter melden, daß der französisch-englische Konflikt wegen des Berichtes En,;Ii.Mds auf die Beschlagnahme des gewesenen deutschen Privateigentums bei gelegt jein dürste. Lord Curzon soll jein Bedauern ausgedrückt und er klärt haben, lwH auf e nq l i che r Sei t e e i n I r r - t» m b e g a ngeII wordeII sei. Das merkwüstaige dabei ist, daß dieser ainwbliche Irrtum subaltern-er Bèainten des Finanzministeriums vom ganzen .Kabinett bestätigt wurde und daß die getroffene Eiitfeheidung zu Recht bestehen bleibt. Tie Alliierten werden »nn »otgedi'ungen dem engiisckzen Beispiel folgen niüsien. So hat der deutsche Botschafter bereits eine längere Unterredung mit dem itakienisehen Gesandten über die Wiedergutmachung gehabt imd man rechnet mit der Mög! ichkei t, d aß auch Italien de 'N Besspieie Englands folgen werde. Der Völkerbnttd. Wie«, 3. RostMder. tPr''va''i.uwtDmig des Ung. Tel.-Korr.-Bnra-.i>uK.) Die Neus Freie Presse meldet aus Berlin: Aus 2!ew Dork wird berichtet: Die Völker bundsrage steht jetzt wieder im Vordergrund des Wahlkampfes. Tie Erklärunge n W i lsvns tragest eiwen üufs« l" lend deutschfeindlichen Charakter. Wilson Hai in einer Ansprache ausÄrü^Kkich darauf hrngrtmcfon, daß der Völkerbund geMn die deutsche Gefahr, wie sie in 1914 der Welt deuttich getoorden, gerichtet sei. Dann erst schlossen sich seine Ailsführrinacn gegen seir Imperialismus^ der in der ganzen Weil mw. nir^ nur in Dcmfch!'.'!»is zu finden stsi, ai>. Es ist bezeichnend für die vvlikmnmen veiWirrte Lage des Wahlkrimpses, dass die Aussprache Wilsons an die republikanischen Delegierten gerichtet toar, die von der rein verneiueinben Haliimg Harvin^A gegen den Böl­­keüuUiw nichl iTefrredigt seien. Im ieürigsn hat Wilfori, der toilwase mit Wiverständlicher Stimrae seine Rede ablaS, auf seine ;ssiichörer den Eindruck einesvöl! ig gebrochene» Mannes «macht. Parie, L. Noveinber. Nach einer Meldung aus Genf hat gestern Vas Sekretariat des Bölkeibunvks seine Burcau-Z offiziell eröffnet. Sir Eric DrumINond hielt eine kurze Ansprache. Täglich treffen zahl­reiche Rboidi-.ungen ein. So umfaßt die japanische Abordnung allein 71 Miiglieder, osrunter 30 militärische Sachverständige. sUng. Tel.-Kocr.-Bur.) Die Desisgien i,» Völkeröuâ Genf, 1. Novemk«. sTelegrarnm des Berichterftatlers des Ung. Tel.-.Korr.' Bur.) Tribüne de Gknève berichtet, daß der Ausschuß des > Bundesrates für auSn^rtige Angeleoenheiien imd die zur Plenarsitzung des Bölkerbündes bestimmten Schweizer Dele- j gierten die Instruktionen «sprachen, die für die Schwei.zer Delegation zur Plenarsitzung^ des Völkerbundes gegeben werden, und schreibt: i Was die Zulassung neuer Staaten anbetrifft, wird die Schweiz j natürlich zustimmen. Von den früheren Zeistralmächten > haben Ungarn und Bulgarien um Aufnah mef gebeten. Laut Nachrichten, die im BustLeSpalast einge-! lausen sind, wird auch-O est er reich um Eintritt nachsuchen. Deutschland trotzt vorläufig mir dem Völker bund. Man behauptet aber, daß eine Macht, die weder Italien noch die Schweiz ist, Deutschlands Eintritt Vorschlägen würde. Vorausfichtlich wird dieser Vorschlag ent­weder zürückgmvicssn oder aber zwecks Studiums einer Kom­mission zugewiesen und wird erst bei der näckfften Seffion Ivieder Vorkommen. Laut einer Erklärung dcs Bundespräsi­denten Motta im Parlament und jüngst vor dem Bericht­­erstatter des italienischen Blattes Tempo wird die Schtveiz, sicher für die Aufnahme oller früheren Zentralmächte fsimmen. Die Wiedergutmachung. London, 3. NovemL«. j Das Reuter-Burean erklärt, daß ein Programm für irl^^ndeine Konserenz zur Bssprei^mg der Wiedèrguimachim­! gen noch nicht sestgejetzt sei, sonder» gegenwärtig den Ge^n­­, stand von Lerhairdlunä Misckfen Paris und London bilde. Eine Zusammenkunft der Saè'erständrgen der ReparatianK­> kommission, an Sera uchdie Deut sch en teilnehmen werden, wird binnen kur,zem wahrscheinlich in Brüssel stattfinden. Nach KeststeUiuig der Schlußforoerungen von feiten der Sachverständigen wird eine Konferen,;, ähnlich jener von Spa, in E^if zusammen treten. sUng. Tet.-Korr.-Bureau.s Die Botschafterkonferenz. Paris, 31. Oktsèrr. kFunltspruch des tt. T.-K.-B.) Die Saivätag vormittag staiigchobtc Botschastcrkonserenz. dec auch Marschall Fach »nd Geiäl Weyganv beiwohntcu, beschästigte sich m t gcwifjen Fallen der Durck)führung des FriedensvcrtragcS. Die Beratungen werosn Dienstag, ven 2. d., fortgesetzt. Bei viescr Gelegenheit gelangt die Danziger Frage zur Vcrhanoluirg. Das Mandat über Arinenien. üri ch, 3. Novemö«. lTelegramin der' Budapester Korrespondenz.) Wie der! ! röimsche Tempo berichtet, ist dos Mandat über Ar»! men reu Italien ange boten worben, das zur An­­lachmL geneigtzu sein scheint. ' Deptthlilr Oesterreich. Wirrfchaftliche Bereinbanln^ mit Ungar». Wien, 1. November. (Privatmeldung iß:s Uug. Tel.-Korr.-BureauK.) Die Wiener Soun- und MoutagsZaitung veröffentlicht ein« Un­terredung ihres Korrespondenten mit Weiskirchner. In dieser Unterredung sagte Weiskirchner unter anderem: ! — Ich muß cwr allein für den herzlichen Empfang danken, der mir in allen Budiipester Kreisen zuteil geivordci: ist. Es ist kein Zweisel, daß i n 11 n g a r n das Bestreben einer wrr 1 schaftl ichen Aniiâheriing an Oe st e r - I e i ch vorherrsch!. Ich bin der Meinum^ daß die Freiheit des Handels wieder .zivischen den beiden ehemali­gen R eichshälften c! »geführt wirb und daß vor allem die Paßschwierigleiteii und Revisionen, die setzt . jeden Reisenden belästigen, adgeschasft loerden sollen. Mit Ende dieses Jahres läuft der >>estehende Kompensationsvertrag zwischei^, Oesterreich und Ungarn ab. Die Verhandlungen wegen allfälliger Erneuerung sollen naturgemäß nach dem 1. November beginnen. Dies wird der Anlatz sein, den ganzen.K o IN pl er der Fragen des Handels­verkehrs, der Zollbehöndlmig usw. zu liesprechen, um im beiderseitigeli w!rts<WftIichen Interesse zu einer Vereinbarung zu kommen. Ich habe den Eindruck gewonnen, daß die Mehrheit der Persönlichkeiten, die im wirt­schaft l i che n L e o e ü stehen, insbesondere aber auch die Vertreter der Landwirtschaft meinen Vorschlägen gegenüber eine günftige Tendenz gezeigt haben. M habe mich im Alkftrage meiner Partei bemüht, verläßliche Infor­mationen über den Stand der Ernährung in Ungarn einzu­holen, habe eS aber auch nicht imterlassen, «in wahrheitS getreues Bild über die Ernähruiigslage in Oesterreich geben. Die Rcststimmenniand Wreir, 1. November fPrivatmelduiig des Ung. Tel.-Korr.-Bur.) Wie die Blätter niel^n, fallen nach ven heutige» Belchlüsfen der Houplivahk­­behörde von den fünfzehn Reststimmenmanraie» sieben der Großdeutschen Volkspartei, vier der Sozial., drmokratifchchi Partei, drei ver Christlichsozia­len Partei und eines der Deutschs st erreichijchen Bauernpartei zu. Der Nalionalra! wird daher folgende Zusammciisetzung Haven: 82 Christlichsoziale, 66 Sozälvemo­­kraten, 20 Großveulsche, K Bauernparteiler tMS einen Vertreter der bürgerlichen Arbeilspactei. Die Ifchechrfr^ De;^«drrk. Die WirtschastsLstifersnz in Pozsony. sPriâr.mes«Wg.i< Der Moutmz meldet rmch der Kor­­r-..spo»dei;z Herzog: Die in Aussicht aeriomrnenc Konferenz von Vertretern aller Nachfoligestaalen fsindet unter Teil­nahme von Vertretern Deutschlands, Po­lens und Italiens in Pozsony Als äußer­ster Termin für -daS Zusamineirtreten der Konferenz ist der Februar 19'21 in Aussicht genrmmm. Die Initia­tiv« zu der Äonsevechz, die mst Unterstützung der Entente stattfinäet, geht von Amerika aus. Tie Konferenz wird sich vornetzmiich mit der Ankmipfung engerer wirtj^^t­­iichen Beziehungen Miischen den S-uikz-essionsstoaten beschäf­tigen, worin man die notwendige Vorarbeit für dta Hebuiia der Valuta aller nsttbeleurapäischcn Staabe:» erbkickt. Politische Ziele verfolgt die Konferenz nicht. Ein tschechrsther Jimsteutag. Prag. ZO. Okrobca. fTschechischeS PreßburecW.) Aus Pozsony wird gemsLds,..­­Haute hat h'wr unter g'^oßer Teilnsthme der erste Kongveß tschechifcher Juristen in der Slowakei stattMfnndsn, wobei der Un-isi^ieru'ugÄminiister m eiiwr Ansprache erklärte, daß das Unrfizderungsmittjsterium seit feiner Errichtmig am der Be­­sertigimg der großem Diffrvenzen in der Gesetze^bung arbeite. Unifèr èrnheitliches Recht, fc^e der Minister, müssm wir' vorläufig aiff den Grundlage,» aufbMen, die vorhanÄ^en sind, das l)sißt auf dem österreichrichen und dem ungarischen Rech^ Das eiüchertliche büvgerlick)« Recht sollte dem österrg'chischsn, 'vos StMfvvcht demirngarischen, das modern und f o r t oe schr! t i enc r ist als das österreichische, angepaßt wevden. Nach der Rede des UnifiKi-erlmaSmiiMers wurl^n Referate erstattet. sU. Dentfchland. Zrrrückhaltung Erzbergers. Berti», 2. Nosember. lTelegcannu der Budapester Korrespondenz.) Der Reichs­ausschuß der deutsckM Zentruuisparlei hat sich gestern mit der Angelegenheit Erzberge c beschistigt. Erzbergcr gab aus freier- Entschiirßüng die Erklärung âb, daß er sich bis auf wer t« res dem Reichstag fernhalten tins an den ReickzStagsverhanLlungsK nicht teilnehmen weide. Verbot der Organisation Escherich. Bertin, 2. Roocâr. Ter preußische Minister des Innern hat mittels Erlasies die Organisation Ejcherich verboten. (U. T.-K.-B.) Internationale Konferenz der Unabhängigen Sozialisten. Berlin, 2. Novcmbcr. Die Zeiitralleitung der U. S. P. D. (Unabhängige SozialistenparLci Deut'chlands) hat beschlossen, Vcrireter der reooliltionären Sozialisteuparieieir der ganzen Welt, die auf der zweiten Anterr.atioiiale ausgetreten sind, »ür Anfang Dezsinber zu einer Konferenz nach Bern einzuladen. (Ung. Tcl.-.Korr.ân.) Schweix. Referendum über den AchtsiMdentag. Bern, 1. Novemd«. (Schweizerische TelMapbeffägentur.) Bei der gesirige» Volksabstimmung wurde das Gesetz über die endgültige Ein­­fülirung des Achtstundentages bei den Eisen­bahnen, ver Post, den Telegraphen-und Tele« phonbetrieben mit 369.000 gegen 271.000 Stimme» a n g e n o NI NI e n. (Ung. Trl.-Korr.-Bur.) Kelgie«. Dos Abkommen mit Frankreich. Haag, 3. NooemS«. l Telegramm der Bnd^ster Korrespondenz.) In dem ! Brüsseler Standard, verösikiitlicht der gewesene Minister Eauvelart einen Artikel über das französisch-belg-ifche Ab­kommen. Es heißt darin, selbst in einer schlichten Form sei e i n s o l ch e 3 A b k o m m e tt g e s ä h r l i ch f ü r B e l g i e n u n d f ü r L o n d o n z u g i e i ch. Man sprach von der Sickzer­­! l)oiL des Landes und daß èm- Erinnerung an den Krieg noch zu frisch sei, als daß man leichtsinnig über di« Frage der Sic^rung der Grenzen hiniveggehen könne. Wenn alier die belgische Regiccung an die Möglichkeit smes neuen Angriffes vcui deutscher Seite glaube, was der Verfasser nicht könne, dMi» habe die Negierung mehr für das Wiede'c­­au sieben einer solchen Gefahr getan, als zu ! ihrer Beseitigung. Man habe in« Neutralität !von sich geworfen, ohne dafür irgendwelche Sicherheit ! zu bekonimen, während wir Holland Unrecht getan, und Eng­­' land wiederholt vor den Kopf gestoßen. Außerdem habe MMi sich verpflichtei, Frankreich Elfaß-Lothringen zu verteidigen. ?Ran soll n:cht sagen, daß in einem Kriege Deutse^ankS gegen FrcvykiNch) auch die Unabhängigkeit Belgiens bedroht tvürde, denn auch rchne Vertrag habe Belgien immer die Möglichkeit, Frankreich zu Hilfe zu eilen, iveim die belgischen Interesien das verlangen, ebenso wie Engllmd mit oder ohne Vertrag Belgien zu Hllfe kommen tvürde, wenn dieses angegriffen würde. Es sei falsch, sich mff lange Zeit hinmrs an eine andere Macht zu lüpfen.

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