Pester Lloyd - esti kiadás, 1920. december (67. évfolyam, 283-307. szám)

1920-12-01 / 283. szám

kLSVLIL LLOVV »A» Mtvovk, 1. vvEdsr 1920 kräfte wurden hingeworfon, um Li« Ausstanbsbeweguirg der Araber zu übäwinden und dies widerspenstige Volk botmäßig zu machen. Man weiß aus englischen Parla­­mcntsberichten. daß das Lritenrerch nicht weniger als 101.000 Mann in Mesopotamien stehen hat und diese Truppen die schwerste Mühe hatten, die Aufstandsbewe­­«MNg niederzuschlagen. Ganz ist ihnen ja dies auch bis '^tzr nicht gelungen, zahlreiche Stmnlne führen auch jetz-i noch ihren Kleinkrieg gegen die britischen Truppen weiter, und England war zuletzt genötigt, in der Person des Sir Percy Co; einen neuen Hochkommifsär nach Mesopo­tamien zu schicken, der sich jetzt bemüht, mildere Saiten aufzuzichen in-der Hoffnung, die ersehnte Paziftzierung auf solche Weise zu erzieleir. Cox verspricht den Arabern eine umfangreiche Selbstverwaltung, mit Heranziehung von eingeborenen Funktionärm, auch eine Art von Lokal­parlament, das auf die Wünsche und Bedürfnisse der Be­völkerung verständnisvoll eingehen würde. Ob er damit ans Ziel gelangt, mag allerdings vorerst. fraglich erschei­nen. In England selbst äußern sich darüber starke und zahlreiche Zweifel, wie denn überhaupt die ganze vorder­­afiatische Politik Lord Curzons auf immer heftigeren Widerstand in Parlament und Presse stößt und das Ver­langen immer stürmischer auftritt, auch Persien, wo ins­gesamt 3600 englische Soldaten den drohenden Anprall einer bolschewistischen Offen­sive aufhalchn sollen, seinem Schicksal zu überlassen. -Der AMrall einer drohenden bolschewistischen -Offen­­sivei dies eigentlich ist der Kernpunkt der Sache, von dem âus auch die in der Abreise des .Herrn Leygues aus London jetzt Mage tretenden frailzösisch-mglischen Un­stimmigkeiten ins Auge zu fasten sind. In der Frage nämlich, wie der Sowjetkurs in iUußland .ttiederzuringen wäre, gehen die französischen wrd die englischen 'Auffassungen diametral auseinander. Frankreich steht auf dem Standpunkte, daß die. Bolsche­­wistengefcchr einzig durch militärische Zwan-gâmiitel überwunde;: werden kann. Darum stand und steht es so fest an der Seite Polens, das es kNt Llampfe gegen Moskau mit Geld, Munition und strategischen Fachkräften so munifizent unterstützt Hai; darum auch har Frarckreich, ungeachtet Les englischen Widerstrebens, den General Wrangel anerkannt. Auch mit seiner türkisch'm Politik läßt sich Frankreich pou dem gleii^n Gedanken leiten, namentlich seitdem mit dem Scherbengericht über Venizelos die bedeutsame Wendung in GriechenlaM sich vollzogen hat. Frarckreich meint, die Rückkehr des Königs Konstantin dürfe ruüer keinen UmstyMen geduldet werden; beruft ihn Las griechische Volk dennoch auf den Thron zurück, so sei eberr der t ü r k r s che Friede.nsoertrag hi n s ä llig und die Eritente habe dann freie Hand, demTürken­­reiche das "Gebict von Sinyr n a und Thrakien w i e d e r z u g e b c n. Durch eine solche . Politik hofft. Frankreich eine Versöhnung zwi­­s ch e n d e r .Regierung von Kon si a n t i n oPel und den Nationalisten, an deren Spitze Mustafa Kemal steht, herbeizuführen, das wiedergeeinie Tnrkenreich aber nicht bloß zum Abfall von dem jetzt zwischen Leu Kemalisten und den Nioskaucr MachthMern bestehenden Bündnis, sonder:: a:rch zu einem milit-ä risch aktive:: Eingreifen gegen diL Bolschewisten zu.gewinnen. Wesentlich verschieden von dieser Auffaffung ist die englische. Diese läßt sich offenbar von zwei Gesichts­punkten leiten. Zunächst einmal meint sie, die Macht, der Sowjetleuie lasse sich durch militärische Maßnahmen n i cht brechen; und sie bemft sich dabei auf die bösen Er­fahrungen, die rnan früher :nit Kolkschak. Denikin, Jude­nitsch, neuestens auch nut Wrangel genwcht Hai. In Eng­land niinmt nran vielmehr an, das rustische Volk müsse durch Wiederaufnahme der Handelsbe­ziehungen aus sei::em beutigen Elend gerissen wer­den; :nit der zunehme:rden Wohlfahrt u::d wirtschmtliche:: Erstarkung werde dann auch seine Widerstandskraft gegen den Bolschewismus derart anwachsen, daß die Rat e­­d i ktatur v o:r Moskau von innen heraus gestürzt werden kann. Darauf ist es zurückzu- Bhren, daß man rn London den Fadm d erhandels­­politischen Verhandlungen mildenSow­­j e r d e l e g i e r i.e:r nie ga::z abreißen läßt, sondern mit erstäunlichet Geduld und Zähigkeit diesen Fadm, so ost er auch abreißen mag. immer wieder anzuspinncn irachsttt Du zweite Gesichtspunkt der.englischen Politik bezieht sich auf das Festhalten der zwe i f e llos -umfangreichen territorialen Errungen­schaften, die den: Briterrreiche durch den Vertrag vonSèvres zugefalle:: si::L. Wer in 51onstantinopcl der Herr ist, läßt sich-nicht so leicht durch Rücksichten der BundeâfteMdschast von dort hinanâmanövriercn; auch äst Palästina als Hinterland des Srrezkanals, Mesopota­mien mit Mossuk als Fundgrube von Naturschätzen, namentlich von Erdölfeldern, für die britische Wirtschafts­politik von sehr hohem Belang. Ausschlaggebend aber nwg der Gedanke sein, daß Konstantinopel, Aiesopotanlien. Palästina und Persien auf dem Landwege nach Im dien liegen und Engla::d diese Strecken nicht ihren: Schicksal i'iberlasien kann, ohne seinen indischen Besitz, an den: ihm alles siegen :nus;, heute noch unberechenbaren Möglichkeiten preiszugeben. . Das also ist der Weseusrern LeS Streites. Auf einer Seite sirevl Frarckreich sie Revision des türkischen Friedensvericages, ferner eine .Kräftigung der Türkei durch Wiedergabe von Sinyr:« mi,d Thrakien, und endlich das Zerreis)«-!: Les Bündnisfadeiis zwischen dm Kema­­listm uird den Moskauer Gsloatlhahern a-n, Auf der an­deren Seite ist die-englische Politik genau in gegenteiliger Richtung oricntierr, indsm'sie sich gegen die Revision des Vertrages von Sèvres wendet, von einer Wiedcraufrich­­tuna der Tücki nichts hören will und Lurch kluge Ver- MdlungLN mir Moskau die Gefahren beschwören'möchte, »je dsu afiatrfchrn Jnterch'en des briirfchM ILeiches aus dem Zusammengehen der Volksstämme des nahen Ostens mit dem Moskauer Sowjetfyslem zu erwachsen drohen. Bemerkt sei schließlich, daß es sich hier, soweit die Un­verletzlichkeit des. Bert rag cs vovSèvres in Frage kommt, mn einen Streit um des Kaisers Bart zu ! handeln scheint. Denn dieser Vertrag hat be­reits ein Leck bekommen, der seinen völ­ligen Untergang früher oder später zur Folge hab e n m u ß. Während nämlich Armenien,, dieses Schmerzenskind der europäischen Westmächte, eine > Rettung vom Völkerbund erwartete, haben auf einer Seite s ! die Bolschewikenheere und auf der anderen die Streit- l kräfte Kemals dem armenischen Heer derartige ^Nieder- s lagen bei,gebracht, Laß darüber die armenische .Hauptstadt, selbst unmittelbar bedroht erschien. In diese'' Zwangslage i blieb der armenischen RegierMg nichts anderes übrig, als einen Waffenstillstand zu schließen, dem meritorische Frie­­densverhandlungcn alrf dem Fuße folgen sollen. Dieser Waffenstillstand wurde am 19. November zwischen dem i Hauptguartier Mustafa Kemals und dem armenischen Be-! vollmächtitzten abgeschlosim. Die Würfel über das Schick- i sal Armeniens waren eigentlich schon gefallen, als! Kars in die Hände der Kemalisten fiel und j bald darauf auch Alex'andropol von diesen besetzt wurde;­­damit war die Eisenbahnlinie abgeschnitten, die j Armenien mit Tiflis Md dem Schivarzen Meere ver- : bindet. Armenien erschien dadurch militärisch eingekreist und wirtschafrlich von allen Seiten blockiert. In dieser s > verzweiflungsvollen Lage mußte um Waffenstillstand ge- i beten werden, besten Bedingungen ssdoch den Artikel 89 ! des Vertrages von Sèvres hinfällig machen. Denn in i diesem Artikel heißt es, daß Armenien die Vilasets von! 'Erzerum, Trapézunk, Dan und Bitlis in sich begreifen soll und die Grenzbestimmung nach dem Meere hin durch einM Schiedsspruch des Präsidenten der Vereinigten Ä>taaten zu erfolgen haben werde. Dasallesistnun- z mehr durch denmilitäp ischen Niederbruch , Armeniens ein überholter Standpunkt,­­d e r'V ertrag von Sèvres isteinFetzenPa- j p i er, u n d zw ar e in z erri s senes. I Herr Leygues ist plötzlich von London nach Paris j zurückgekehrt, aber wir erblicken darin nicht mehr als eine nervöse Geste. Der französische Ministerpräsident hat iinmer schon gewußt, daß die französische Auffassung in der Frage i des nahen Ostens in wesentlichsten Stücken von der en'g- I lischen abweicht. Das hat er nicht erst nach seiner jüngston Ankunft in London erfahren. Vielleicht ist unmittelbar nach seiner Ankunft in Len Vorbesprechungen seine Hoff­nung auf eine rasche und boide Teile befriedigende Aus­­gleichuttg der Diffetenzen stark erschüttert worden. Aber Lsfenvar erfolgte seine Abreise nicht in der Absichr, eineu Bruch Frankreichs mit England vor aller Welt Augen zu affichieren, sondern Uoß ans dem Grunde, weil .Herr Leygues rs ms geraten erachten mochte, angesichts des Festhalrens der englilHen Regierrmg an riwem Stand­­vnnkte sich niit dein PrásioMten der französischen Republik und ssiiwn französischen Ministerkollegen über den nun­­inehr einzuschlagettden Wes, -zu Leratm. Die Entfernung von Paris nach London ist nicht größer als die von London nach Paris. ..Herr Leygues wird nach London Zurückkehren und Lloyd Grprge ivird nicht uiichin können, eine Verständigung urit seinetn fra-rizüsischen .Kollegen in dieser für die weltpolitischen Interessen Britatmiens so überaus wichtigen Frage snzustreben. * Eine d e u t 's ch e Pro t e st note bez ü g l i ch der K o l o n iü lma nL ate richtet sich gegen eine be­hauptete Verletzung Les FrieLensvsrrrages von' Ver­sailles durch die Signatarrnüchte und.-durch den Völker­­hvnLrat. Die Eingabe verlaiPt, daß die Völkerbundver­­iaminluttg von ihren.! .Kontrollrecht Gebrauch macht. Die Note ivcist zieinlich eiiM'anLfrei. nach, daß WölkcrbunLrat uikd Euteute die klare Bozeiäimurg „Mandat" yls An­nexion definiert hltben. Es tvird dir Feststellung verlangst, das; die Nkandatare bis zur Bestaiigmig Lurch Len Völ­kerbund lediglich als Treuhänder zu betrachten seien. Bei der endgültigen Entscheidung sei Deutschland selbst mit als Mandatar heran^uziehen. Auch der fiinfte Wilsonsche' Vnickt cntspreare diesem Verlangen, da Lorr von einem absolut unparleiisckren Ausgleich aller kolonialen An­sprüche die Redè sei. Die Meinungsäußerung Les Völkcrbundrüres, daß die Verteilung der Kolomalmandate und die Festsetzung der Bedingungen der Mandaisausübung Sache der Alliier­ten sei, lvährcnd dein VöKerhünd nur eine fov-nast und un­wesentliche Funknon zukouinie, ividersprcchc denc klaren! Wortlaur Les FricdensvertragcL. In dcn Llriiteln 118 und 119 habt Deutschland zwar allen Ansprüchen aus seine Kolonien entsagt und die über Liese von von Sie­gern beschlossenen Maßnânen im vorhmcip gutgeheißen. .Hingegen besage der achte Abschnitt des Artikels 22: „Isi i der Grad von behördlicher Machtbcsugnis, Ueberwachung und Veilvaltung, den der Mandatar ausüben soll, nicht > bereits Gegenstand eines vorgängigen Abkommens zwi-! schon den Bundcsmitgliedcrn, so trifft der Rot hierüber ausdrückliche Entscheidung.'" die Nèandatsverleihmrg und -auèübung bezüglich der .Kolonien im Fri-edensvcrlrag äußerst unklar iimschriebcn ist- hätte der Völkerbund ttunmchr ein Defiiiitivunr festzusctzen gehabt. Der Völker­­bundrat entschied aber in seiner achten Tagung, daß unter 'dem Ausdruck „Bundesmitglieder" die Alliierten, soweit sie bereits Mitglieder, der Liga seien, zu verstehen gewesen seien, so daß eine MeiuungZäußcrung des. Bundes in der Sache nicht nötig sei. Die deutsche Iiegieruiig stellt sich auf den Standpunkt, daß Liese Stellum-inahme die Völker­­bundküntrolle bezüglich der Kolonien zu einer Farce hcrabdrücken wurde. . Die deutsche Protestnote, die im Aegeavlick völlig wirkungslos verhallen dürste, ist ein Wecksicl auf die i Zukunft. Die ReichLregierung wahr: sich Len Anspruch., wenigstens irgendein Nohstoffgebiet in kürrftigen Zeiten -' wied^ zugewiesm zu rmö bet .Mer allfNigen' Revision der Mmrdatsverteilung wsnigstenL beratend mitangehört zu werdm. Mehr als der Wortlaut der Gèwaltverträge muß die wirtschastliche Notwendigkeit eines Tages zur Wirkung gelangen, daß Deutschland nicht völlig von den Rohstoffgebieten abgeschnrtten werden kaum Mnn schließlich durch den Zwang des Bedürfnisies auch ein deutsch-französischer wiüschastlicher Ausgleich erzielt werden wird, könnte Deutschlands Wunsch rwH einenl Kolonialmandat nicht mehr ganz aussichtslos er­scheinen, da auch Frankreich ein Interesse daran besitzt, dik britische Rohstoffhegemonic vermindern W helfen. Dstttfchland ««d der USlkerdrmd. —'Von unserem Korrespondenten. — Berlin, 24. November. Dejb Weliüreop«f'hat nunmehr die erste De.^ade seiner , Beratungen hinteiz^ch, ohne daß irgendeine der großen liedermschungeii^rfolgt wäre, die von mancher Seite an­­gedeu^t wurdâ Es sei gleich von vornherein festgestellt, daß man vi^icht a m wenigsten in Berlin eink^ solche^ errwmete. Memaud hat hier damn geglaubt, daß etwa r« schv'chlsche Delegation oder Lord Cecil oder iMudein andeveâ Mitglied der Versammlung alsbald einen Antrag auf Zulassung Deutschlands einbriiMN werde. Das dem frühererr Lmatsminister Branting ^u­­geschrrebene Dementi, das gleich zu Begimr der Sitzungen erfolgte, war vielleicht darauf berechnet, nervöse Empfind-­­s lichkeiien an der Seine zu berchigem Da-muf deutet auch ! die Tatsache, daß von Genf aus eine Unterstützung der ! sranzösisch'en LlÄvchr solcher Pläne durch Spanien 'ange­­! kündigt wurde. Freilich klmtg das Echo der Madrider Presiè auf diese Behauptung nicht ganz einirüchtig. Di« angesehe-nL Z-eitunz ABC erklärte sogar kategorisch, daß sie zu einer derartigen Stellungntchme Spaniens keinen. Grund scheu könne. Immerhin ist der Wlkeround ziemlich energisch vi» seine Arbeit gegangen, ulld unleugbar ist es ihm auch ge-^ lungen, das Interesse der Kulturwelt iw dem Maße zu s erregen, wie es die seiner Errichtung zugrunde liegende Idee beansprrtchen durfte. Freilich sind auch alsbald dir CchwicriFkeiteu zutage getreten,'die er notwendig zu über­winden hat, Iveiin er zu einenr für die gan.ze Welt ver­­s nehmlichen Aridruck eines festen Willens und zu der ! Macht gelangen will, einen solchen durchznsetzen. Die arme­­nischeund Liepolnisch-liiiauischeAngelegerchett haben sogleich rsehr ernste und veranlsvoriungsvolle Fragen aufgeworfen, s rind es nkuß sich schon in kurzer Frist zeigen, in welchem, j Geiste die hohe Versammlung die ihr zugefMeue Aufgabe i zrl lösen gedenk!. . ' j Für das Deurschc Rcich wird es von besonderem In­­! telesse sein, zu erfahren, iveickes Schicksal der Denkschrifis der Reichsregierung über die B e r l e tz ung des Ver-' ! sai l l er Verl r a g e s durch .die seitherigen Beschlnsie des Völt'erbundrates in der Angelegenheit der frl'cheren deutschen .Kolonien finden wird. Es handelt sich in diesen! Falle n i ch.t a l l ein u in ein deutsches Inte r e s s e, sondern auch darum, ob das neu zu errich­tende Mbäude dos Völkerbundes seinen Platz auf den Grundlagen finden kann, die' ihm durch den Versailler Friedensvertrag selber angewiesen sind. Läßt die Genfer Versammlung zu, daß die ihr iin Versailler Vertrag zu­­gsLeilten Berechtigungen durch eme willkürliche AMegung von feiten LeLeiligter Mächte übgeändert oder gar ver­kürzt werden, w muß ihre' Entwiâng völlig ins llnge­­tvisie führen. Gerade in diessni Tagen sind der deutsche .Han­del und die deutsche Wirtschaft einer neuen schweren Beun­­ruhigung dadurch ausgesetzr, das; elf ffir Amerika be-. j stiuMte Metallflugzeuge eines anerkannten Ziviltyps auf ! Verlangen der Entente von den deuffchen Behörden be­­! schlaguahmt lvc-rden mußten. Dabei ist das Vauverbok für s solche Zi.vilsahrzcuge schon seit denr 10. Juli abgelaufen! i Steht es im Belieben der Eniente, unter Herairziehung irgendwelcher VvNtvände die einzelnen Bestirnmungen der j FriedenKverträge willkürlich abzuändern,, so wird über­­s Haupt die Aufrichtung der europäischen Wirtschaft unmög-^ lich. Denn nienrand roird mehr wissen, âf welche Voraus­setzungen hin er an irgendein Untcmehmen schreiten kann. Aus Paris verlautet, daß dir Reden des Reichskonz- i lers Fehrenbnch und des Reichsministers Simons über die Behandlung der Gebiete von Eupen und Mal­­! nr e d y durch die Belgier große Unzufriedenheit auf seilen der französtschetr lliegierung veranlaßt und sogar zur An- . drohung von Vorkehrungen gegen die Wiederholung der­artiger Reden gesührt haben soll. Arrch die Angelegenhei: von Eupen und Malincdl) wird.sicher noch zu irgercheiner Zeit vor den Völkerbund gebracht werden, denn sie tvird eines Tages.zu einer Frage des allgemeinen europäischen . .Älechtsgesühls sich entroickcü'.. Freilich muß ein solü)es Rechtsgefühl erst wieder zürn Vorschein kormuen. Eine optimistische BLurteilluta der Genfer Verhandl'âgen ge­stattet vielleicht die .Hoffnung, daß sich dort die 'Ansätze dazu von selber eritwickeln werden. Ohne Zweifel bedeutet der Völkerbund, wenn er erst einmal vollständig sein wird, die Verwirklichung einer der treibenden soziologischen, Ideen der Zeit. Die entscheidende Frage ist, ab es gelingerr I tvird. diese Idee in solche Rechtsformen überzuftiüren, das; !..sie dauernd entwicklungsfähig bleibt. Ein Inleresie daran ! besteht auf so vielen Seiten, daß ein hoffnâgsvoller Au-s­­' Slick in die Zukunft der neuen EinrickMnng immerhin i lnöglich erscheinen mag. / ! m ............ k Dom Tage. ; BudaAfl, 1. Dezember. Das Koaununsl- und MumzipcWahlrecht. Im Mimsierlum des Innern hat gätisrn unter Vorsitz des Minisiers IuliM.Herdinünby âe Konferenz siati- Psanbon, in der der Eètz^entwnrf über^s Munizipal- und .tzonunnnalwchlrecht ver^hMhelt wurde./ Am ÄvnferMz ::ahmett Vie Minister HallLr und SF abü-Nagya t â d,, siarUssekrâ' Meskö mW »tchrers'^AbgeorrMete teil. M­­AerdiilâAdY bslLnLtcke die GnackprimMen des^

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