Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1921. december (68. évfolyam, 270-293. szám)

1921-12-01 / 270. szám

___________________________________________________è A »_________________________________voErsta-A, 1. VsLSillbsr 1921 iamen Gegnern mr Welrkriege hinter dem Rücken des englischen Verbündeten . und auch auf desien Kosten zu verständigen; das habe Frankreich in seinem Verttag mit der Angoratürkei getan, und auch das Wies­badener Abkommen zwischen Louchcur und Rathcnau unterliege der gleichen Beurteilung. Wie komme Eng­land dazu, fragt man in der Londoner Presse, ohne sein Norwissen vor die fertige Tatsache gestellt zu werden, daß Deutschland in der Form von Naturalleistungen für den Wiederaufbau der iin Krieg zerstörten französischen Ge­biete aus dem deutschen Volke vertragsmäßig Milliarden­werte herauspresse, von denen für England nichts abfalle? lind man läßt es jenseits des Aermelkanals nicht bei dieser ärgerlichen Frage allein bewenden. Neuesteirs sollen nach den Sondierungsversuchen des Herrn Srinnes auch englische Verhandlungen mit Herrn Rathenüu beginnen, darauf abzielend, das; deutsche Industrie und deutsche Arbeit auch die englischen Reparationsforderun­gen allmählich abtilgen. Natürlich wird dabei nicht an die Einfuhr deutscher Jndustricprodukte nach England ge­dacht. Der tiefe Stand der deutschen Reichsmark hat den englischen Verbrauchermarkt auch bisher schon mit deut­schen Fabrikaten in einer Weise überflutet, daß die engli­schen Fabriken auf heimatlichem Boden konkurrenzunfähig geworden sind, viele von ihnen ihren Betrieb einstellen oder stark verringern mußten und die Jahl der unbeschäf­tigten Arbeiter in England die erschreckende Höhe von drei Millionen Seelen erreicht hat. Frankreich hat unter diesem deutschen Wettbewerb in weit geringerem Maße zu leiden, denn seine Wirtschaft beruht zum großen Teil doch auf der Agrikultur und dem Weinbau, die franzö­sische Jndusttie aber ist überwiegend eine Feinindustrie, die der Konkurrenz der deutschen Masienfabrikate fast gar nicht ausgesetzt ist. Daraus erklärt es sich tvohl, daß der tiefe Stand der Reichsmark und das üppige Hinaus­strömen deutscher Fabrikate auf die Auslandsmärkte die ^Franzosen nicht so sehr beunruhigt, und man in Paris noch immer kaltblütig auf dem Standpunkt ausharren zu ckönnen glaubt: I-v boeb« imzrora tont. Zu diesen Jnteressengegensätzeir kommt dann noch jdie verschärfte Unstimmigkeit in den Fragen des nahen ^Ostens. Der Aerger über den französischen Angoraver­­^ttag will in England nicht abflauen. Oeffentlich wird er mit der Sorge um die armenische und griechische Bevöl­kerung Zilizsens begründet, die imch englischer Auffassung mit der Räumung dieses Gebiets durch die sranzösischen Truppen den Grausamkeiten der Türken und Kurden schutzlos ausgeliefert seien. Anders werden die englischen Motive in der französischen Presse beleuchtet. Dort wird darauf hingewiesen, daß Englmnd, unr sein Budget zu schonen, seine Besatzungstruppen aus Mesopotamien bis 'Mf einen kleinen Bruchteil bereits zurückgezogen habe. Noch im vorigen Jahre hatre in der Tat England auf mesopotamischen Boden 106.000 Mann stehen, doch seit dem 1. Oktober dieses Jahres ist die englische Besatzung auf dreizehn Bataillone reduziert, die sich hauptsächlich in dem für England allein lebenswichtigeir Erdölgebiet aus­halten. Die Ordnung iin übrigen Mesopotamien haben sÄe Truppen des von England auf deir Königsthron er­hobenen Emir Fatissal und seiires über Transjordatrien gebietenden Bruders Abdullah aufrechtzuerhalten. Zkuir sagt man sich in Frankreich: Wenn England berechtigt war, ohne Vorioissen Frankveichs seine Truppen - aus Mchopotamien zurückzuziehen, so mutz cs auch der fran­­izösischen Regierung das Recht zugestehen, die Stärke seiner kleinasiatischen Garnisonen vo.n 85.000 Mann auf 25.000 Mann hLrabzrmlindern; denn auch das französi­sche Budget ist notleidend, auch der französische Steirer­träger ist überbürdet, und auch die französischen Finan­zen lassen sich bloß durch wèitestgchende Sparsainleit iir s Ordnung bringen. So unanfechtbar dj^estzi .hUnzösische ' Gsdankengang ist,, macht man in Englandtt>e1rnoch keine Miene, ihn gelten zu lassen. Die britische Politik war seit j Beginn des Weltkrieges auf das Ziel abgestellt, das Dür-^ kenreich zu zerschlagen und die britische Machtstellung vonr Bosporus bis an den Nil fest zu verankerm Die Mittel zu diesem Zwecke viaren: die Er­richtung des Königreiches Hedschas noch im Kriege und nachher die Errichtung eines unabhängigen Araberstaates, des Königreichs Irak, auf dem Boden des einstigen Mesopotamien und unter der Herrschaft des Britenfreundeâ und Franzosenfeindes Fayssal, ferner der Schutzvertrag mit Persien, der gegen ein Darlehen von einer Million Pfund. Sterling das persische Staatsgebiet in eine Art britischen Protektorats verwandeln sollte. Nicht alle diese englischen Pläne haben sich aber verwirk­lichen lassen. Namentlich in Persien schlug die Rechnung fehl, da Moskauer Sowjetemissäre sich ins Spiel meng­ten, in Teheran allmählich die Oberhand gewannen und einen Kursivechsel erzielten, der den Vertrag mit Eng­land null und nichtig erklärte, die englischen OssiziM aus deni persischen Heere entließ und überhaupt eine Rich­tung cinschlug, die die britische Politik veranlaßte, Per­sien schließlich als verlorenen Posten aufzugeben. Auf dem Throne von Hedschas sitzt zwar noch der von England eingesetzte Sultan, und sein Sohn Fayssal ist König von Irak, aber die Macht des letzteren ist von den Kurden an­dauernd bedroht, und diese Drohung muß durch den Ab­zug der Franzosen aus Zilizien nur noch ernster werden. Hier also kreuzen sich am schärfsten die französischen mit den englischen Interessen. Eben aus diesem Grunde aber erhebt sich die Frage: Ist es der britischen Politik wirk­lich unr die Sck)wächung der französischen Militärmacht zu Lande und zur See, sowie um die Rettung Deutschlands vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch zu tun, oder handelt es sich dabei nicht etwa um eine Taktik, diePloß darauf abzielt, gegen Zugeständnisse in der Abrüsttrngs­­frage und iui deutschen Wiedergutmachungsproblem Frankreich zum Eingehen auf die englischen Absichten in Klein- und Mittelasien zu veranlassen? Bei der Geschjck- Üchkeit der englischen Diplomatie wird diese FMe nicht vorweg zu verneinen sein. / „Nunmehr allerdiiws." Sie blickte auf: „Nunmehr?" Er biß sich heftig in die Unterlippe und schwieg. „Sie wollen dieses „Nunmehr" nicht deuten?" Er schwieg noch immer. „Es ist Ihnen unversehens entschlüpft. Nicht wahr, Fred? Beruhigen Sie sich, ich werde daraus für Sie keine Konsequenzen ableiten. Nicht die geringsten. Für Sie nicht. Nur für mich." „Für sich? Was wollen Sie?" „Warten. Ich fahre heinr nach Waltersdorf und tvill warten. Nichts als warten. Ich bringe viel lóduld auf, lieber Graf; unendlich viel. Ich will ruhig dasitzen und warten. Fünf Jahre, zehn, noch länger. Es wird,der In­halt meines Lebens sein, meine Hoffnung, meine Stütze. Ich will nichts; nicht von Ihnen, nicht von einem ande­ren. Nur irn Warten soll rnich niemand stören, denn es Ovird mein Gebet sein, mein Evangelium." Sie sagte all das mit gesenktem Haupt, leise, kaum vernehmlich, als ob sie zu sich selbst spräche. „Und trwnn es vergeblich ist?" „Ich werde dennoch warten. Vielleicht ist er eines Tages müde, vielleicht fühlt er sich unglücklich. Vielleicht ist'ihm die Welt zu weit geworden und er sehnt sich naclj einem Ruhepmckt. Da soll es in sein Bewußtsein, in seine Erinnerurrg treteir, daß nran irgendwo auf ihn lvartet und ihn ruhig und glücklich empfangen wird, tvie iinmcr er erscheinen mag, angewidert von der Welt, von der Frenide, von den Menschen. Eine einsame Fran wartet, um ihm leise über die Stirne zu streichen, leise, leise, ohne ein Wort zu sprecheir, ohne ein einziges Wort zu sprechen." Jetzt erhob sie sich, lächelnd erhob sie sich, obgleich zwei große Tränen über ihre Wangen liefen. Sie reichte ihm die Hand und sagte leise: „Leben Sie wohl, Fred." Er ergriff ihre Rechte und küßte sie. Sie zitterte so sehr, daß er sie fester halten rnußte. Ihr Körper schwankte wie in einem Taumel. Sie cn'tzog ihm ihre Hand, ging, ohne zurückzublicken, durch die .Hall, und von hier, wie von großer Müdigkeit befallen, langsam die Treppe hinauf, die zu ihren Wohnräumen führte. Wm Tage. / Zur Rcgrerungskrise. / Graf Stefan Bcthl on ist heute nMnürtag 5 Uhr zur Berichterstattung beim M eichsve/weser erschie­nen. Es war schon halb 8 Unr abends, aâ er das Arbeits­kabinett des Reichsverwesers verließ. / Offiziell wurde über sie Audi^z bis spät-nachts nichts verlautbart. Das bei «lchen Mlässen übliche halb­­! anrtliche Kommunique ist Wiesm^ aus unbekannten I Gründen unterblieben, und selbs^die Parteien wußten nichts Bestimmtes in Erfahruirg.-'Zu bringen. So herrschte in politischen Kreisen völlige llngewißheit, und die Be­richterstattung blieb^ auf Privatinsormationen angetviesen. So viel scheint festzustehen, daß Graf Bethlen seine Betrauung nicht zurückgelegt, sondern dem Reichs­verweser neue Vorschläge zur Lösung der Krise ge­macht hat, in deren Gemäßheit beim Reichsverweser neuerliche poli- r i sche udie n z e n stattfinden tver-den. Die Eickscheidung der Ehristtichnationalen Vereini­gung war für die Partei- der kleinen Landwirte keine Uebèrraschung. Man imhnl sie in aller Ruhe rurd sehr ge­lassen aus. „Diese Stellungnahme der Christlichnaiionalen Vereinigung." sagte heute abend Stefan Szabo- Nagy­atád. „kann an der Tatsache, daß wir dem Negierungs­programm zustimmen. auf die Selbständigkeit unserer Partei jedoch nicht verzichten, nichts ändenr." Stefaic Szabö gab übrigens über die Auffassung seiner Partei die folgende Auskunft: — Der Weg zur Entwirrung ist gegeben. Die zwei großen Parteien'der Natioiralversanunlung sind geneigt, dcnr Grafen Bethlen in Durchftihrung seirres Arbeits­­prograrnms ihre Unterstützung zu gewähren, wir allerdings nur unter gewissen persönlichen Garantien. — Ich habe den Bruch mit Bethlen nicht hexa-us­­gefordert. Ich will eben bloß ineinen Standpunkt ihm zuliebe nicht ausopfern und keineswegs. kann ich seiner Ausfaffung zustimmen, als wäre das Fehlschlagen seines Planes eine Katasttophe. Stefan Szabö meinte auch, daß eventuelle Neu­wahlen nur auf Grund eines noch zu schaffm-den Wahl­rechtes -durck-geführt wer-derr dürften, und bemerkte dann zum Schluß, als sein Verzicht auf das Ackerbauporte­feuille zur Sprache gebracht wurde: — Man kann nicht ewig Minister bleiben.^ Das könnte kein Ncensch ertragen. Der Zufall wollte es, daß vielleicht eben zur sân Zeit, a!s Szabö diese Worte gesprochen, eine Persönlich­keit, die dem Grafen Bethlen naheste-ht, folgende, rnaliziöse Bemerkung fallen ließ: , ' — Das Ackerbauportefeuille ist eben kein Wei­­kommiß und keine Heldcndonation. / Die kleinen Landtvirte und die Vcrmö^cnsab^ung. Das voin el)emaligèn Finanzminister Hege­dűs projektierte Systenr der BermögeNsaMsung nach Liegenschaften hat sich während der Verhaüdtmigen in der Ilationaiversannnlnng bekanntlich dahin rcdtiziert, daß die Grnndvcsitzer verpftichlet wurden, bis zum 7. Dezember d- J- eine in Weizenrn-eterzentnern zu bemessende Bermvgcns­­ablösung zu lcisten, wobei aber den Landwirten noch die Be­günstigung geboten wurde, diese Naluralleistung bis, zum 7. Dezenrber mit tanserid Kronen für den Meterzcntuèr ab­­löseii zu dürfcui; nur wer die Zahlucig nack) dem 7. 'Dezember leistet, hat an Stelle des Weizens dessen ieweil-men Tages-, ' preis zu entrichten. Jetzt, da der Termin dieser Steuerleistung an die Grund­­oesitzer heranlritt, wird von den kleinen Landwirten, be­­.siehungÄveise Don der Partei der kleinen Landwirte alles in Bewegicng gesellt, um dem cIrurWbesitzer selbst die Zahlmig dieser stark reduzierten VermögLnsa-blosnng noch bedeutend zu erleichtern. Gestern begab sich eure aus den Abgeortnreteu Sigmund Madaräß, Josef Szalânczy, Stefän Glüß, Emerich Temesvárt) und Bèla Dânär Lesiehendc Ab­ordnung in das FinanMinisterium, um dem mit der interinüstifchsn Leitling dieses Miuisteriums bctrcmten Mi­nisterpräsidenten diesbezüglich gelvisse Wünsche der kleinert Landwirte zu unterbreiten. In Abtvesenheit des Minister­präsidenten wurde die Deputation vom Staatssekretär Varga empfangen. Diesem trugen dre nsichienencn Abgeordneten drei Wünsche vor, rurd zwar: 1. daß der am 7. d. M. ablausende Zahlullgstermin der begünstigten Wiösung der Weizenabgabe bis zum 27. Tezeuiber erstteckt tverden möge; 2. daß die Br­­güirstigung, die Weizenabgabc mit tausend Kronen pro Meter­zentner ablösen zu dürfen, nicht nur denen geivährt tverderr soll, die ihre gairze Ablösung aus einmal abtragen, sondern auch denen, die bis zum 27. Dezenrber die diesjährige Nate voll entrichten; 3. Laß gestattet werden möge, die Verinögens­­ablösung nicht unr in den zuständigen Steüerämterir, sondern auch bei den Getnsindekassen einzuzcchlen. Staatssekretär Varg-a erklärte sich zur Erfüllung dieses letzteren Wunsches ohne weiteres bereit, und teilte der Ab­ordnung mit, daß er den Verwaltungsbehörden unverzüglich die notwendigen Weisungen telegraphisch übermitteln werde. Hinsichtlich der beiden anderen Wünsche der Abgeordneten aber erklärte der Staatssekretär, daß eine Erstreckung -des Zahlunastermins unter keinen Umständen zulässig sei. Obgleich nun die Mitglieder der Landwirtepartei, ebenso !vie jedermann, Kenntnis davon haben müssen, daß eine wei- , tere Banknoteninflation, die mit einer weiteren Steigerung der ohnedies schon unerträglichen Teuerung einhergehen ncüßte, nur in deni Falle vermieden werden kann, wenn die aus der Vermvgcnsablösung fälligen Bettäge rechtzeitig ein- - laufen; obgleich ferner die Kleinwirts selbst sehr gut davon unterrichtet sind, -daß die Großgrundbesitzer ihrer Zahlungs­­pflicht bereits nachgekommen sind und sich beeilt haben, ihre. Weizenabgabe, deren Meterzentner vom Markte heute mit etwa 25VÓ Kronen bewertet wird, mit je 1000 Kronen für i den Meterzentner abznlösen: beharrten die Vertreter der Landwirtcpartei auf ihreur Wunsch nach Fristerstreckung, . wobei sie kein -anderes Argument für ihre Forderung ins Treffen zu führen vermochten, als die Behauptung, daß es den kleinen Landwirten bis jetzt noch nicht möglich gewesen sei, von diesem Zahlungstermin Kenntnis zu erlangen. Da Staatssekretär Varga die Abgeordneten nunmehr ' an den Ministerpräsidenten verwies, wurde Graf Stefan Bethlen heute nachmittag von -der erwähnten Abordnung aufgesucht. Der Ministerpräsident beantwortete die Vorstei- - luitgen der fünf.Herren dahin, daß jeder bis einschließlich 6. Dezember auf die Vermögeusablösung einbezahlte Betrag - zugunsten des Zahlungsleistenden als Abschlagszahlung mit einein Weizenpreis von 1000 Kronen pro Meterzentner ver-! rechnet werden wird, so daß jeder L-cmdwirt wohl daran tue,' seiner Zahlungspflicht bis zu diesem Termin voll ncrchzu­­kommen. ! Wiewohl Graf -Bethlen durch diese Zusicherung lien: Wünsche:r der kleinen Landwirte ein weiteres Entgegenkom-­­rncn bekundet hat, waren die Mitglieder der Abordmmg doch? nicht ganz zufriedengestellt. In der nächsten Sitzung der Na- - -tionaloersammlung werden sie beantragen, daß der erwähnte Termin verlängert werde. Da jedoch das Schicksal dieses An-j träges durchaus nicht gewiß ist, wird inan am besten tun, der,! Zahlungspflicht bis zum 6. Dezember Genüge zu leisten. Reise des Ackerbaulllinisters nach Szigetvar. Ackerbamninistev Stefan S/abä-wird slü),. inspfern es die politische Lage gesi ittet, Scnârg nach Sziget-'^ vár begeben, um Sonntag denr S echenschaWdericht des Abge­ordneten Josef Bar la-Szabo mcziMohnen.. Bund der Biirger Arbeiter. Im Klub des M. Bezirkes ösi^er Wesselënyi-utca hak Henle im Nahmen ei^s geselligei^ Mahles ein politischer- Abend stattgefunden. Ps waren Vertreter jener Parteien - erschieneir, die sic« zum Äunde der Bürger imd Arbeiter bekennen, I iicmien^ich Graf Theodor Bat­thyány, Desid» Ä b r a h L m, Michael, Kerekes, Viktor D Lö z M, Alexander Gre ßw-e i n, Jo­­hanii Ugrón, Johamtz B^n -e de k, Ernst Brödy, Stefan! Bärezy, Karl Rasls^, Karl Payer und Stefan Farkas. Die meisten^er anwefendeir Politiker hielteii i scharfe Redeir, iir denen sie die N o tw end ig k e i t e i n e e n g e n Z u s a mm en schlu s ses der B ürger und. A ro c i t c r iinter den gegenwärtigen Verhültiüssen betoiiteii.' Än Schweizer Llatt über Ungarn. Aus Genf nreldet Ung. Tel.-Korr.-Bureau: In den Spalteii de! Gaze t/e de Lausanne beschäftigt sich Kuno Hofer n einem «iirgeren Aufsatz mit der Lage Un­­gariis, die er ii einem «cht sympathischen. Ton und vollkom­men uiipartesisc schilde«. Die Ungarn laseir, so sagt er, im Trianoner Vert:ag di» „Unabhängigkeit Ungaims sei unver­­üußeiclich". Dies war /hr einziger Trost. Was ist aus dieser Unabhängigkeit irach/den drei katastrophalen Jahren des^ „Friedens imd oe2-^iederausbaus" geworden? Ein Spiel-ck zeug in der Hand zweier oder dreier Nachfolgestaaten, die,' bis au die Zähne bewaffnet, fröhlich ihre iniperialistrschen Pläne zn Lasten ihres der Waffen beraubten Opfers aus- - heckeu. Prag uud Belgrad beriefen ohne Zaudern in dem cintcr ihr Imperium gelangten Gebiet sämUiche Untertanen des früheren Königreiches Ungarn unter die Waffen, und sehnten die Gelegenheit herbei, 'wann sie sie gegen dis frühe- i ren Brüder schicken könnten. Ter Zynismns hat also keine Grenzen mehr. Doch wie denken hierüber die getreuen Unter­­tanén Ihrer Majestäten des englischen, iwlienischen und Lel-. gischen Königs, und überhaupt alle jene Bürger des Erden­rundes, die einem Herrscher oder einem Vaterland Treue geschworen haben? Wollten ja die Tschechen und die Serben die Ungarn und die übrigen Nationalitäten, die erst vor kur­zen! von Ungarn losgerissen worden waren, gegen ihr gestri­­ges Vaterland marschieren lassen. Es ist doch ein eigenarti­ges Schachspiel, daS mit Völkern gespielt wird! . Die Regie­rungen, die sich damit brüsteten, mehrere Millionen Men­schen — ungarischer und anderer Nationalität — „vom unga­rischen Joch befreit zu haben", diese bewaffneten Mächte haben, indem sie miteinander ein Bündnis schlosien, mn eine niedcrgetrctenc Nation geschictt den Ring gcschinicdct.

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