Pester Lloyd - esti kiadás, 1923. szeptember (70. évfolyam, 197-220. szám)

1923-09-01 / 197. szám

1. Lsptzombei 1323 .3^ AirsLüMschsir. — 1. September. — Die Gefahren des Sântagcs. Der SedLntag^ den die äußersrrechrs stchcnden deutschen Varteien. die Dcutichvolkischen, Netionrl­­ssztalistsn und alle sonstiMn Parreinänner der notiona- ItsLischen Richtunlp moLc;en als Festtag zn degehen sich anschlcken. praienriert sich als einer der tritischen Tage, von denen fetzl das Deutsche Reich so häufig heimgesucht wird. Er soll einen Ausmarich sämtlichcr reaktionären Gmppen bringen, einen „Deutschen Tag" in Nürnberg und auch Aufzüge und sonstige Veranstaltungen ander­wärts, wo die Reaktionäre Boden unter ihren Füßen fühlen. Da auch das äußerstlinke Lager bereitsteht, den Sedantag in seiner Weise als Kundgebung gegen die Aeußerstrechtcn zu begehen, io ist die Befürchtung, daß der Generalaufmarsch der Reaktionäre und die Gegen­kundgebung der Kommunisten ernste Zusammenstöße und blutige Demonstration bringen könne, nicht ganz unbe­rechtigt. An der Gegenrundgebung wohen sich diesrnal auch die bürgerlichen Republitaner und Sozialdemokraten beteiligeir, um denn Treiben der Reaktionäre, das dem Bürgerkrieg zustrsbt, einen energischen Protest der republikanisch gönnten Bevölkerung gegenirberzustellen. Auch solche Schichten des deutschen Volkes, die sich sonst für die republikanische Verfassung nicht beFeistern, sedoch irgendweli^ Konsolidierung der Verhältnisse erstreben, sollen entschlossen sein, der reaktionären Derironstration diesmal Trotz zu bieten. Die Sedanfcier der Reaktionäre, die ihre aktivistischen Absichten laut verkür-den, die außer­dem das außerstlinke Lager zur MobilisieruW ihrer soge­nannten Marnibereitschaft angeeifert hat, zeigt alle Meü­­male eines kritischen Tages. Trotz alledem dürfte sich die Zuversicht, daß inr vochinein angsmeldete Revolu­tionen nicht auszubrechen pflegen, auch diesrnal als richtig erweisen. Die Bchörden haben ihre Anstalten getroffen, die Versammlungen unter freiem Himmel und Umzüge auf öffentlichen Straßen und Plätzen siird ver­boten, Polizei und Militär sind gegen jedwede Kund­gebung von rechts und links rnobilisiert. Auch die Patro­­nanz Hitlers und Ludendorffs dürfte die Heerschau ihrer Parteigänger nicht gefährlich gestaltm, ivenn die Vor­kehrungen der Regierrrng richtig getroffen sind. Und auch der Ort, den sich die Aeußerstrechten diesmal für ihren Generalaufmarsch gewählt haben, begünstigt nicht ihr Vorhaben. Mrnberg. die Hauptstadt Nordbayerns, ist bekantlich republikanisch gesinnt und wider­strebt dem nationalsozialistischen Treiben. Ièürnbcrg ist reichstreu, perhorresziert nicht allein d'e deutschvölkischcn Machinationen, sondern auch die bayrischen föderalistischen Bestrebungen. Die Natianalsoziatisten werden mit ihrer Nürnberger Demonstration eher propagandistische W- s sichten als Putschvläne verbunden haben. Die national­sozialistische Kundgebung in Nürnberg rind die Assistenz der Deutschvölkischen und sonsttgen Reaktionäre dürfte kaum „die erste Salve im Bürgerkrieg" bedeuten, wie ängstliche Seelen befürchten, die Niöglichkeiten ernster Zu­sammenstöße sind jedoch vielleicht mehr gegeben als anders­wo, eben weil die Bevölkermrg in ihrer Mehrheit, wie be­merkt, republikanisch und reichstreu gesinnt ist und init dem destrulüiven Vorhaben der Aeußerstrechtcn nichts gemein haben will. Organe der bayrischen Sozialdemokratie ver­­künderr. daß der Bürgerkrieg unvermeidlich sei und daß die Arbeiter alle Maßnahmen zur Abwehr getroffem Haben. Es darf jedoch angenommen werden, daß der wiederholt an­gesagte und noch niemals cingetroffene Bürgerkrieg nicht vom Sedantag und seinen Demonstrationen ausgehen wird. Die Berfchrebung drr itaiientschen . SLeuw^len. Der iralienffche Ministerpräsident hat verlautbaren .lassen, baß die Neuwahlen auf unbestimmte Zeil verscho­ben find. Der Entschluß zeigt von neuem Mussolinis Meüsterschast als Parteiführer und als taktischen Beherr­scher der innerpolitischen Lage. Der Faszismus hat durch Len Sieg seiner Wahlresorm die Macht für die nächste Zukunft verankert, auf wirtschaftlichem und innerpoliti­schem Gebiete sind besonders große Enfolae zu verzeichnen. Las gesamte Leben nimant einen mächtigen Auffchwung. Muffolini dürfte der Meinung fein, ^daß keinerlei Bcran­­ilasiung vorüegt, die durch den gemäßigten Fafzis­­.Mus nunmehr eingeleitete Umgruppierung der Parteien . durch die Erregungen eines Wahl­kampfes zu stören, um so mehr, als die Machtstellung des Faszismus am größten ist, solange Las Damoklesschwert der Neuwahlen über.den Parteien schwebt. Inzwischen gewinnt Mussolini Zeit, große Grup­pen der anderen Parteien zu sich herüberzuziehen. Musso­lini mußte bekannüich den Grundsatz des Quorum an­nehmen mit der Begrenzung auf 25 Prozent. Die Lisir der relativen Mehrheit wird nach dem Gesetz 356 Litze erhân und die Minderheiten teilen sich in den Rest von 179 Stirnmsn proportionell. Die Fasziften dürften der erwünschten relaÄven Mehrheit nach der heutigen Sachlage nur dann sicher sein, wenn sie Koalitionen ein­gehen. Mussolini zieht es also vor, die Neuwahlen noch aufzuschieben, um in der Zwischenzeit die großen Oppo­sitionsparteien zu zersplittern. Zwei große Erfolge hat der Premier auf diesem Wege schon zu verzeichnen, nänrl'.â, den erzwungeitLN Rücktritt des Führers der Popolari, Don Sturzo, und die Loyalitätserklärung des Asigemei­­nen Arüeitevbuttdes. Die bürgerliche Presse Italiens glaubt, daß das letzterwähnte Geschehnis, das durch Mtsso­­linis Geschicklichkeit hevbeigsführt wurde, zur Bildung einer italienischen Labour Party führen wird. Als es Mussolini nicht gelungen war, die äußerste Linke von der katholischen Volkspartei loszusprengen,! machte er dem rechten Nügel, der mit seinein wirtschaft- j lichen Programm sympathisierte, alle erdercklichen Avan­cen, während er gleichzeitig seine Energie darauf wandte, die Bindemittel, die die Partei zusamunenhtelten, zu zer­stören, indem er einerseits das gesamte religiös-politifche Programm der Partei übernahm und in die Tat um­­. setzte, andererseits alles aufbot, um die persölckich'e Stel­lung Don Sturzos zu entwurzeln. Da der Faszismus sich nicht gegen die Kirche, sondern gegen Dson , Sturzo richtete, wurde Liefer vom Vatikan fallen gelassen. Die von Mussolini erihoffte Wiânq zeigte sich in der Wahl­­reformdebatts. Die Parteidizsiplin war gelockert. Es kam zu Desertionen, so daß die Partei auf zwei Drit­tel ihrer vorherigen Stärke zusanlnwnschrumpftc. Don Sturzo eilte zwar aus dein .Klosbeil Rtonte Cassiiw zur Sitzung des Nationalrates der Popolari herbei, um das Strafgericht zu beeinflussen, der Aus­schluß von drei Abgeordneten und die Massregelung von drei anderen haben aber die Zersetzung nicht aufhalten können. Der Anhang Don Sturzos versucht noch in der Provinz, aber mit geringem Erfolg, den Kampf gegen den Faszismus fortzusetzen. Mussolini hat solgende Wei­sung ausgegeben: „Alle wirklich religiösen Kuirdgebungen sind zu respektieren, der Mißbrauch der Religion zu po­litischen Zwecken ist zu bekâmpsen." In der Parteileitung der Popolari ist nunmehr ein Meinungsstrsit avsge­­brochen. Don Sturzo ist zurückgedrängt und seine Wider­sacher suchen den Zwist in der Partei durch eine An­näherung an die faszistische Negierungsportei zu been­den. Donáti, der Direktor des Don Sturzo nahestehen­den Popolo, trägt sich bereits mit Rücktrittsgedankem Die Sachlage zeigt also, daß hinsichtlich der Popolari Mussolini nur Vorteile, erreichen kann, wenn er die Neu­wahlen verschiebt und den Zersetzungsprozeß weiterwir­ken läßt. Was die Sozialdemokraten betrisst, ist unter wohlwollender Förderung Mussolinis und unter Füh­rung von D'Arrago.na und Colombino eine gemäßigte Grupve. La Gironda. entstanden, die eine Zusammen­arbeit mit der Regierung, vor allem in technischer Be­ziehung, vorschlägt. Der Premier erstrebt die Grün­dung einer Arbeitcrpartei. die den AllgeineinM Arbeiter­bund der Einflußsphäre ^der Sozialisten entziehen soll Lurch die Schaffung erner ausschließlich gewerkschaft­lichen Organisation, die zur Zusammenarbeit mit der Regierung bereit ist. Vor einigen Tagen hat der Gewerkschaftskongreß ftattMfunden, an denl zweihundert Delegierte teilrmhmen. Vertreter Les Gewc-rkschaftsbun- Les, der Berufsgewerkschasten und der Arbeiterkaminern. Die Koinmunisten und die maximalistischen Delegierte'.', versuchten dem Kongresse da.s Recht abz-usprechen, in po­litischen Airgelegcnheiten Beschlüsse zu sassen, ^da dieses Recht ausschließlich dem nationalen Kongreß der Sozrä­­listischen Partei zu.stche'. Es drang aber der TagescrL- nungsantrag der „Giroitdisten"' durch. D'Arragona berichtete über seine lInterreLnng mit Mussolini, und I schließlich wurde ein Beschluß gefaßt, den Mussolmi uur so mehr als L-oyalitütserklärnng betrachten kann, als er seinen Jntentiovcn entspricht. Ter Ministerpräsident harre in der llnterrcLung angedeutet, daß vorläufig wohl kamn uwhr getan wevLeu könne, als Las freie Nebenein­­andMirkcii der verfchiaLs:'.en Gewerkschrflsverbände vor­­zübereite'.i.. Ntussoliui will nämlich zurzeit keinestvegs eine VersckpnLlzung mit Len foszistischen Gewerkschaften, da er bestrebt ist, sitire Partei von Mitläusenr rcinzuhal­­ren. Außerdem bietet sich ihnr nu.n die Gelegenheit, die Führer Les GMerkschoftsbuckdes auf die Probe stellen zu könve-n. Die Entivicklung der Dinge gefährdet Lic^ Zu­­kim't der soziLlisil'i.chen „Unitaricrgruzche", so Latz es auch in diesem Lager zu weiteren ZersitzmigserfHeinungen komnren dürfte, ein Grund mehr für Muffolini, die Neu­wahlen noch weiterhin aufzuschieben. Der Premier, der jetzt außenpolitisch so große Energie bekundet, erweist sich innerpolitisch als äußerst geschickter Stratege. Der neue japanische Ministerpräsident. illach Len vorliegenden Nachrichten scheint dem Ad­miral Grafen Yamatoto. der Las Erbe des gestorbenen PreniieNninisiers Karo angetretrn Hot, die KabinettS- bilduirg gelungen zu sein. Großen Schwierigkeiten stand i'i' nicht gegenüber, La bekanntlich in Japan nur ein SchsinparlamentarisinuL vorhanden ist. Die Ermennung Pamatotos bedeutet wieder einmal einen Triumph des allmächtigen Genro. dem der 72jährige Graf r'whefteht. An den fnnerpolitischen und außenpolitischen Verhält­nissen, die wir geilegentlcch des Mebens Katos ausführ­lich schilderten, dürffte sich kaum viel geändert haben. Nach wie vor blei^ben die Seyukai und der Satsumaelan, die Flottenpartei an der Macht. Ob Mmatoto der Oppo­sition emige Zugeständnisse zu machen bereit ist. wird sich erst beurteilen laffen. wenn die gesamte Kabinsfts­­liste vorliegt. Ministerpräsident Kato hatte das Ministe­rium des Innern einem Angehörigen des Coshuclan überlassen. Es wird nun interessant sein zu sehen, ob Da­­rnato-to diesen Dämpfer seiner Freiheit beibehalten wird. Der neue Ministerpräsident ist ein bekannte'.' und be- i währrer Staarsmann. Er hat sich um sein Vmerland große Verdienste erivorben, denn er gelt als der Schöpfer LS'.- mwdernen japanischen Flotte. Im Verlaufe seiner ehrenvollen Laufbahn war Aamatoto 181-3—1914 durch elf Pconate Mrmsterpräsidsnt. Elwa 26 Jähre früher hatte er als Marineminister begonnen, in die Politik energisch einzugreifen. Die Ernennung Namatotos be-^ weist. Laß seit dem sähen Tc-de Haras der konservative Gedanke wieder in den Vordergrund getreten ist. Vvm Tage. Dis Abreise des Ministerpräsidenten. .N'^mii-rprüsirrnt Graf Liefa». Bethlen hat sich heute srüh nach Gödül lö kegrben, wa er vam ReichsverMeser in Audienz enrpfangen wurde. Mittag ist Graf Bethten ins Ministerprâsidium zulrückgskchrt. Zur Stunde, da unser Blatt in Druck geht, wird der Ministerpräsi­dent am OftLchnh.af die Reise nach Genf an­­treten. Wie IbereitZ berichtet, schließen sich d«m Minister. Präsidenten auch Minister des Aeußern Geza v. Daruväry und Finaichmimster Tibor v. Kâllay an. Zum Wschied hc-bm !m Pcra-on des TstbahnhoseS sich .Mreiche Mltglieder d/en EiuheitLpartei eingesunLen. Ter Genfer Aufenthalt des Min-iftwPr.äfideritLn dürfte sich auf zwei Wochen erstrecken, doch ist auch ein weiteres Verweilen, falls dies erforderlich' sein sollte, nicht ausgeschlossen. Graf Appoichi über die destruktiven Elernente. Graf Albert Apponyi hat sich über die energischen Maßnahmen der Regierung den Lsstruktiven .Elementen ge­­genüber heute geäußert und unter anderem folgende Erklärung abgegeben: Lurch solche Maßnahmen wird es gelingen, endlich Las Prioilegium gewisser Leute zu brechen, dis „durch ihre sogenannten individuellen Aktionen und Gewalt­­tätigkeiten" das ohnedies schwierige Werk der Konsolidierung noch erschweren. Es ist die höchste Zeit, daß endlich euer­­gisch vorgegangen wird und wenn man auch alle Maßnahmen der Regierung, die den Zweck verfolgen, Ordnung zu schaffen, anerkennen darf, muß man doch bedauern, daß die Regierung so spät Leu Kampf gegen die destruktiven Elemente aus-' nahm, und zwar erst als sie dadurch ihre eigene Posi, tion bedroht wähnte. Die Schwierigkeiten Genfer Verhandlungen. Wir haben im I)eutigen Leitartikel bereits darauf hinge­­wiesen, daß alle sich in einem Mveren Irrtum befinden, die sich der Illusion hingeben, saß Graf Stefan Bethlen und die übrigen Vertreter Ungarns in Genf ein bereits nach jeder Richtung vorbercitoteS Terrailr fiiMen und nur zugreifeu müssen, um die Auslandarrleihe heimzubriu­­gen. Leider liegen schon Stimnren der AuslanLpreffe vor, die beweisen, daß man von mancher Seite der ungarischen Negierung neue 'Schwierigkeiten machen will, ja, daß unsere Gegner mit allen Mitteln arbeiten, um die günstigen DiZ­­Positionen in weniger günstige, womöglich in ungünstige um­zugestalten. Die folgenden zwei Beispiele dürften vorerst genügen: . Ter Genfer Kocuesponidsnt des Journal Les Dèbats schreibt: Die Angelegeichcit der ungarischen Anleihe wird hinter den Kulissen ausführlich bssprochstt. Die Keine Entente bchauptet, daß der ungarische thââl aus P ropaga ndaexport und MunZtionsimport. 'bestehe. Sobald 'diiesem skandalösen Zustand eitie Ende gesetzt werde, wolle dis Keine Entente gSttStgt sein,. Ungarns Bitte anzIIhorcn. Obwoh! Lis Engländer und die Jta­­liensr Ungarn unterstützen, werde es doch keine leichte Sache sein, Laß Ungarn eine ähnliche Anlcil>e cchatte wie. Oesterreich, weil sein "Betragen ganz anders ist. In Genf s werde man siese Auffafsung den Ungarn in resoluter Weise zur KkN'.ttnis bringeir. Pr av oLidu schreibt unter d-AN TitÄ .HL e t h le ns. Spiel": Dis Budapestcr Berichterstatter bekMtipten. daß wenn Ber-lens Mission iu Gsüs, nämlich die Erlaitgung der Anleihe, scksüere, dies oaS Ende der f etz igen Pol i'tlk der mittleren Linie und KonsoliL ie r uno Bcthlcus unid den Sieg der recht sraidikal'cn Ele­­ntente, also der äußersten nationalen Reaktion, bsdsutci. Dis Tcnidsnz der KlchsisMtion der Politik Bethksns als der­jenigen der Aousolidierm'g der aiuslänÄifchen OeffenAichkeit aufzuNvingsi!, ist zu aiissällcnd. Aber w leicht wird sich die Ossfeicklichkcit nicht käuschsn lassen. Zumindsst muß sie' sich. da Z Recht vo'.'K.e.lialtsn, zu prüfen, was sich unter der Maske der .K o n so li d ie r u n'g verbirgt, und v5 ihr Inhalt, insbesonidere den ftNachbarn Ungarns, genügt. Das ostentative Vorgehen BsHlens "gegen Gömbös allein ist noch keine Dokumentierung einer 'demokralischen und friedfertigen Politik, die Loch die tmerläßliche Vvrausschung >der von den Nachbarn Nnga>rns in der Unleihefrage geforderten Nac^iebiokéit bit- Let. Das Black erinnert an 'die Ui der letzten Sitzung der utt­­garischen Nationalversammlung geholtiena Rede des Sozial,^ denrolraren Värna'i, der uachwies. daß Ungarn lssnte H.ö-8 Gendarmerieosiizicre goasnilber 2S5 vor Lein Kriege bc­­sitzt und daß die Gendarmericmannschast aus das Dreifache erhöht wurde. Dass-elbs gelte für die Zoll- und Grenzwache. Diese Rede chärakterisiert, fach Pravo Lidu, die Pol'tik Bethlens mehr als 20 Artikel. Sie bslveist, daß bei^ BeHlen der Friedenswille nicht so weit gehe, Laß endlich diese Korps liquioiert werden müssen, die nur als Teckmantel 'sür ge­heime Rüstungen dienen. Wir glauben, schli^eßt das Blatt, daß die kleine Ent eit t e und insbesondere die Tfchech o-S l o - wakei sich von keineialei Phrasen Bet'hlens oder Szterâyis tätischen lassen^ dürfe, sondern sie Len Beweis loyaler Tendenzen durch Bürgschaften verlangen müsse, die nm: die breiteste Kontrolle gstvöchren könne. Bethlen ist ein sehr gewandter Spieler, . aber man müsse ihm nur in die Karten schauen, inAbesondere wenn seine Reden von Loyalität überfließen. . Wir wollen die Aufmerksamkeit auf diese Btäiterstintmsn lenken, denn wir haben schön heute ftüh darauf hingewiesen, daß sich unsere Gegner nicht ohne weiteres dareinfindsn Wer­ren, daß Ungarn in Genf einen raschen und vollen Erfolg erringe. Trotzdem wollen wir die vorstehenden jour­nalistischen Ausfälle und die Tendenzen derjenigen politischen Faktoren, die hinter diesen publizistischen Angriffen stehen,­­nicht allzu tragisch nchmen und nach wie vor die Hoffnung hegen, daß eS nicht allein der G e s ch i ck li ch ke i t der un­garischen Unterhändler gelingen wird, alle Wider­­facher zurückzuweisen, sondern daß die gerechte ungari­sch e Sa che schließlich einen vollen Erfolg haben wird. Die Krise i« Deutschland» Eine neue Währung? Berlin, 1. Sep'ember. Wie die Blätter hören, beabsichtigt der Reichsvsrband der deutschen Industrie, nicht zuletzt unter dem Eindruck der Rede des ReickFwirjfchastministers, ein Programm auszuarbeitsn, das positive Vorschläge zur Gesundung der deutschen Wirt­­schäft machm wird, Programm wird dieSchafsung

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