Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1924. március (71. évfolyam, 51-75. szám)

1924-03-01 / 51. szám

Der eNite Staatsanwalt erwidert, er halbe mr die Ertorlmng einer Rüge an den Angeklagtem erreir^i wollen. Verteidiger Jnstiizrat Kohl erkliärt, das Urteil Krie. b>els über das Verhültsn .Kührs, Lossows und Seisssrs sei da- Urteil aller anlständigen Menschen in Deutschland. Um 10 IHr 30 Minlkken vormittags trat eine haÜtbstnNditz! Pause ei n. Nach Wiederaufnahnie der Sitzung erklärte der Angeklagt« Kriebel zu den Vorgängen am 9. November: Wir mar­schierten in die Stadt, um uns über die Lage zu insorutieren Unsere Leute verl)inderten, daß die als Geiseln festgenommener Stadträie von der wütenden Menge gelyncht wurden. Der Zue zur Residenz erfolgte mit entladenen Waffen uird mit der Führern Liwendorff, Dr. Weber, Hitler und mir selbst an der Spitze. Der erste Schuß fiel von sciteu der Landespolizei. Ich einpfindè keine Reue, mitgewirkt zu haben. Die Frage des Vorsitzenden, ob Einigkeit bestanden liabe über den Vormarsch, um die nichttiationale Regierung Stresemann zu stürzen, bejahte Kriebel. Auf di« Frage der Verteidigung, ob Lossow nicht schon am 24. Oktober erklärt habe, daß man nach Berlin ziehen und losschlagen müsse, ant­wortet« der Altgeklagte, man habe von zwei Möglichkeiten ge­­spwchen. Die erste sei gewesen, daß inan selbst Ordnung schaffe. Das Wort vom Marsch und Losschlagen sei ausdrücklich gesagt worden. Schließlich erklärte Hitler: Hätte Kahr auf die Frage, ob er handelu wolle oder nicht, mit Nein geantwortet, so wären die Vorgänge überhaupt nicht eingetreten. Wenn Kahr auf di« Frage nach dem Zeitpunkt geantwortet hätte: „In acht Tagen", so wäre die Sache zurückgestellt worden. Als sich Kahr mit Lri^ndorfs besprochen harte in dein Sinne, daß er die feste Absicht zu han­deln habe, war mein Entschluß gefaßt. Auf eine Frage des Bor­­. sitzenden erklärte Hitler, die Sache wäre am 8. November noch llm 7 Uhr zurückzustellen gewesen. General Ludendorff erklärte, er sehe die Jnpflicht­­nähme der bcchrischen Reichswehr durch den bayrischen Staat als Meuterei und Versassungsbruch air, wenn er auch die Weimarer Verfassung nicht verteidigen wolle. Er bekennt sich danit als Gegner der marxistischen und kommunistischen Ideenwelt, als Gegner der Juden und auch der Zentrums­politik, durch die Oberschlesien polnisch geworden sei. An­schließend daran schildert Ludendorff, wie er zu den An­schauungen kam, die ihn veranlaßten, in das Unternehmen am 21. Oktober einzutreten. Er führt einen Briefwechsel zwischen Dr. Heim und dem Grafen Bouhmer an, dessen Be­ziehungen zu französischen Kreisen Dr. Heim hmrei^nd be­kannt sein dürften. Sodann kommt er auf die Feststellungen im Fuchs-Machhaus-Prozeß und die enthüllten Pläne Richerts zu sprechen. Die Schaffung eines machtlosen Deutschlands und die Zerschlagung des protestantischen Preußens sei zugleich der Ausfluß ultramoiitaner Politik, wie sie in Erzberger ihren Vertreter fand. Auch der Vatikmr sei deutschfeindlich gewesen. Ludmdorff erwähnt sodann die Berbinduiig Kahrs mit Justizrat Claß, dom Führer des Alldeutschen Verbandes, der bereit getvesen sei, den Wünschen Kahrs auf Lockerung des Verhältnisses Bayerns zumi Reich weit zu entsprechen. Er habe darin eine große Gefahr für ^das Deutsche Reich und das 'deutsche Volk gesehen. Ohne nationalen Willen sei Deutsch­land verloren. Aus diesen Erwägungeie heraus sei ec auf die völkische Freiheitsbewegung gestoßen, und er habe mit seiuen Freundon vom „Oberland" UiNd den Nationalsoziatiuen immer mehr geglaubt, daß Deutschland nur durch die Gesundung der deutschen Arbcilerschaft zur Freiheit kommen könnte. Ludeir­­dorff äußerte seine Genugtuung darüber, mit Weber und tHrtler bekanntaewordon zu sein. Er bekennt sich als Mon­archisten. Nach" ihm war die Einrichtung des Generalsnrats­­kommissari-ats ein schwerer Verfassungsbruch. Am 7. November abends sei er zu Hause angerufen worden, im Bürgerbräukeller fei seine Anwesenheit dringend erwünscht. .Kahr meinte, er könne sich nicht der Aktion an­schließen. Später habe er sich aber auf inständiges Bitten dazu entschlossen. In feiner Anwesenheit sei kein Zwang auf die Herren ausgeübt worden. Nach der Fahrt ins Wehrkreis­kommando habe er den Eindruck gewonnen, daß Kahr unfrei in seinen Entschlüßen sei. Ganz besonders betonte er, daß .Kahr, nclchdem er nun einmal sein Wort gebroi^n hatte, ihm dieses Wort nie aufgekündigt hätte. Kahr habe unehrenhaft geWndelt und seinen Handschlag Lügen gestraft. Bis gegen Mntag hätten die Nachrichten aus der Stadt günstig gelautet. Er habe, da die Lage ungeklärt gewesen sei, einen Auf­klärungszug durch die Stadt für das würdigste gehalten, wo­bei jede Gewaltanwendung untersagt gewesen sei. Schließlich schilderte Ludendorff den Zusammenstoß in der Feldherrn­­halle und bchauptete, daß dortselbst Plötzlich Landespolizisten erschienen seien. Tas ganze sei ein Mordanfall gewesen. Lltdendorsf schloß: Ich war gezwungen, die völkische Be­wegung aus Treubruch, Verrat und Mordanschlag W retten. Wir wollen nicht den Rheinbund txm Frankreichs Gnaden, nicht einen Staat unter dem Einfluß marxistischer, jüdischer oder ultramontaner Getvalten, sondern ein Deutschland, das ! nur den Deii'.schc-n gehört. Auf Befragen des Vorsitzenden, wie sich Ludendorfs die Durchsetzung der völkischen Bewegung dachte, antwortete dieser, die Betvegung wäre, gestützt auf die vaterländischen Verbände im Norden, zu einer so gewaltigen Ku-ndgâung ge­worden, daß die Sache ohne jede Gatvalttüt verlaufen rvärè. -Darauf wrrrde die Sitzung aus morgen vertaat. W. T.­­K.-B.). lTelegramm des Pester 3 loyb.j Münchc n, ÄS. Jeibruar. Ludsndorsf hat, da er Lefürchtiet«, seine Aussagen unter Ausschluß >der Oeisifecitilichkoit abgeben zu müssen, WÄ)­­r>end er selihst siür sie die weiteste Verbreitung wümfchtt, iâe Rede nieberischreihen lassen und daS Manu­skript, 'vas 47 Seiten umfaßt, den ausländischen Iaur­­nalisten zur Verfügung gestellt. lTelegramm deS Pekter Lloyd.j Münch««, 29. Februar. Hier sind Gerüchte verbreitet, die besagen, daß in den allernächfftön Tagen in Vevbiilndnng mit dem Prozesse gegen Hitler und Genossen weiter« Verhaftungen W er­warten feien. Es läßt, sich allerdings schwer feiststellen, ab es sich nur um VeiMutungen auf Grrmd des bisherigen Der­­laufcs des Prozesses öder um konkrete Dinge handelt. Auffallend erscheint es, daß in ganz München von der VeviMtung von drei Perionén gesprochen wird, tvas die BeviNutung aufkammen läßi;, Laß es sich um Kahr, Lossow und Seisse r handcilt. Kahr ist durch die kon­zentrierten Angriffe der WigÄlagten. und ihrer Verteidiger derimaßen hloßgeftelit worden, daß die demokratisfchcn .Kreise Münc^is sich fvaigen, welche Maß­nahmen die Reichsregierung gegen ihn zn ergreifen gedenke. Ein Vertrâr der Reichsregierung wohnt ütbrigens der VerhcmD.lung des Pozesses bei und Mlt die Wstcindigen Berliner Stellen über alle Vor1c°mm Niste im Prozeffe ^auf dem laufenden. in der Gerichtsszene seines Dernröc,ens beraubt, saqt er > gebrochen: JHr nchmt rnein Leben, wenn ihr die Mittel ! nehmt, wodurch ich lebe), weil die Christen ihm seine Tochter und seine Edelsteine geraubt haben, weil ihn der Pöbel hübnt usw. So wuchst die Gestalt vom Anfang des Werkes bis zum Schluß fortlvährend an innerer Bedeu­tung und Kraft, bis sie alle a-nderen überragt. Das war sicher nicht die ANcht Shakespeares, aber es war der Ef­fekt seiner Gestaltschau. Er konnte nicht anders. Er wollte nicht den Juden verteidigen, er war fa Künstler, also fremd allen Absichten, aber er hat ihn lebendig gemacht. Das fand er in keiner seiner Quellen, gewiß auch nicht in der verschollenen; auch nicht aus der Erfahrung, das schuf er aus der göttlichen Kraft seiner Seele. Er hat dem Leid, der sahrtausend alten Qual des Juden Stimme ge­geben. „Hat nicht ein Jude Hande, Gliedmaßen..." Die Umwelt Shylocks versteht ihn natürlich nicht, die ver­­höhnt ihn; seine Taten zeigen, daß er ein Unmensch ge- ! worden und unschädlich gemacht werden muß, aber er ist ' e-in Mensch, er hat Hände, Gliedmaßen... wie alle. Er ist mchtpasscnd dasür,bloß denHorizont ephemer zu verdüstern, er überragt künstlerisch alle Gestalten des Weâ, und beraubt alles andere des Interesses. Die Lösung ist groß­artig, trotz Jhering. Er verdient den hinterlistigen Recht­spruch Portias, der genau soviel wert ist, wie der ui- l sprüngliche Pakt. Man darf den Teufel betrügen! Auch i Mephistopheles wird um die Seele Fausts geprellt, durch I Mittel, die nicht weniger bedenklich sind, als Portias frommer Betrug. > In der dramaturgischen Literatur wird ein bis heute unentsGedener Kampf geführt,, wie Shplock dargestcllt werden muß, komisch oder tragisch. Die Antwort lautet: fe nach der Zeitlage; in antisemitischen Zeiten neigt man dazu, ihn komisch zu machen; in künstlerischen Zeiten ver- s steht man seine Tragik, und sucht sie in ihrer Eigentüm- > llichkeit zu erfassen. Der erste Darsteller soll Burbage ge­­locsen sein, der größte Schauspieler der Gescüschast. Sha­kespeares Freund, der hat sicher Shhlock verstanden. Die großen deuticlMN Darsteller haben ihn iinmer tragisch ge- i spielt. Es ist sa auch Komik in ihm, aber, wie in Har­­pagon, eine schaurige. Das ist keine Clowngestalt. Ein, höchst berufmer Schriftsteller ersten Ranges ist bei uns für die komische Darstellung eingetreten: er hat sich aber geirrt, wie die meisten heute, wenn es sich um jüdische Dinge handelt. Zacconi und Rovelli spielen ihn nicht ko­misch. Es ist Hogarchsche Komik, bei -der es einem kalt über den Rücken läuft: also das macht man aus einem Allenschen, das wird aus eiriem Menschen. Zu bemerken ist: es ist die einzige der Oomsckiss, in der ein Charakter austritt. So ist das Werk zwiespältig geworden: hillb Tragödie, halb Komödie, halb Charakterspiel, halb No­­maiitik, und die Tragödie, das Charakterspiel, erwies sich als stärker. Fast zweihundert Jahre später erscheint der „Na­than". Der Dichter vollendet es 1779, cs wird zuerst, aber ohne jeden Erfolg, in Berlin aufgcführt im Jahre 1783, dann in — Pozsony! gleichfalls 1783. Welcher Wechsel der Zeiten! Der Judenhaß grollt wie in weiter Ferne, als ob das Gewitter vorbei wäre. Nämlich im Drama. Nathan hier die Verkörperung hoher Weisheit, Güte, Menschenliebe und herrlicher Toleranz. Die Para­bel von den drei Ringen, die schönste in der Weltliteratirr, großartige Rhetorik, echt, wahr und treu. Das ganze Werk in den reinen Aether von Güte, Menscheirliebe, Vor­urteilslosigkeit getaucht. Der türkische Sultan kein Stock­türke, der christliche Tempelherr kein fanatischer Christ, der jüdische Nathan kein starrer Jude. Zu den drei Tem­peln, die bewahrt bleiben, führt ein gemeinsames Tor auf gemeinsamem Weg, das Tor der Humanität, der Weg des idealen Menschseins. Bis dahin gehen alle zu­sammen. Und auf dieses leuchtende Ziel weist der Jude Nathan hin. Aber nicht Nathan ist die zentrale Gestalt des Wertes; höher steht die Parabel voir den drei Rin­gen, um diese Parabel wie um eine diamantciie Achse dreht sich alles. Hier stimmt nun alles zusanimen. Kein „Charakter" bringt Mißton hineiii. sie haben alle die Parabel von den drei Ringen zu cremplifizieren. Was an dem' Werk poetisch ist. das ist piire. Purste Romantik, .staun man sich das anders vorstellen, insbesondere heute? Menschenliebe: Romantik; Duldung: rourantischestc Ro­mantik; Nathan, Tempelherr, Paladin — Menschen, die einander verstehen: superlativste Romamik. Gehört offen­bar in die Rumpelkammer, zu den anderen amiauierten GeistLsschätzen. __________ Oesterreich. Der Bundeskanzler über das Streikrecht der öffentlichen Angestellten. W ie«, '29. Fribnimr. Der Nationalrat hat heute die erste Steuer­novelle unddie Um s a tz ste u e r n ove jl« gemäß den Ausschußbeschlüfsen in ^Miter und dritter Lesung ange­­uonrnren. Der Bundesrat hat heute die Washingtoner und Genfer Arbeiterschutzabkommen erledigt. Im Laufe der Debatte brachte!: die Sozialdemokraten neuerlich den Streik der Bankbeamten zur Sprache. Bundeskanzler Dr. Seipel verwies auf seine im Na­tionalrat hierüber abgcaânrn Erk'ärungcn. Er vccstcherte neuerlich, daß die Regierung auch weiterhin alles tirn wolle, damit der Streik bald zu Ende gehe. Auf die Bemerkungen der Sozialdinnökralen betreffend das SIreikrecht der öffentlichen Angestellien erklärte Seipel, er bekenne sich auch heute ganz offe-n AU der öfter si-etonten Au'faffunq, daß vondensoge­­nannten Errungenschaften der Revolution manches abgebaut werden sollte. Er sei sich der —---------- ! > --------------------------!-- ............ --I âl bér Auffassung der meisten Abgeord­nete bewußt, »venu er erkläre, daß alles beseitigt werden müsse, was dem Fortschritt und 'der ruhigen Entwicklung Un­­devllch M. sU.^ T.°K.-B.) Jugostüwien. Die Durchführung des Fiunie-Abkommens. LTelegramm des Pester Lloyb.l ' Susak, 29. Frim«. Heute, um 9 ,UHr vormittags, sind die jugoslawischeri gruppen unt klingenden: Spiel in die van Italien an Jucw­­stawre :m Norden von Fiume abgetreterâ Gebiete ein­­marschrert. ,Der NebernalMe wohnten bei von jugoslawisâr L-erte General I e. csmeni.c s. von italienischer Seite Ge­­ueral Barcs: cs, ferner einige Offiziere und der Bezirks­­^lchtmanu wn Say'ak. Die Grenze in diesem äußersten ^sten des Königreiches Jugoslawien verläuft setzt zwischen ^r EyenLahnliuie Matt u g l i c—F iume und 'der Straße -z l u m e E a ft u a. Der Empfang-,der jugoslawischen Trup» ^n IN den neuen Gebieten war begeistert. Ueberall- waren TrimEögen mitIden Inschriften: „Es lebe Jirgoslawien?. Es leben die Befreier!" errichtet worden. Die Handelsvertragsverhandlungen mit JMièn. BeIgrad, 29. Febru«» PricKb!Uireau.j Gegenüber der von Belgroher Bmttern gäschten /âAuug, Laß die HcmdelSvertroâei> yaNdlungsn Mik JtcÄieiè miA Stocken gerâen, ibeziehungsweijie unterbroaM wordsn !stien, wird in, eiriem arnÄichÄi fkorn­­miEgUL fsstMfteU, daß diese JnformatiMien den TEaân Nicht lentWrechön, vielmehr tendenziösen Eharaüers feien. Die -VechanWuNgen, die in snMMfchaMchem Tone geführt werÄen. MhMN choen normalen VepÜaâ Am 4. Mâm wird auch der' Chef der rdcrlivnffchen DäMon StiaatSrat Luzzioki, der ari -Grippe erkrgnkt war, in Belgrad «inireffsir. (11. T.-K.-B.j Das SaK>Mki-Abkommen. Belgrad, 29. Februar, â (stng. Liel.-^KNrr.-Bnr.) der heutigen VorMittMiA». 'sitzurrg der Skuptstrua wurde mi-tt der Detacilheratuug des Birdgets begonncu. NachmittnZS nmrde das Saloniki-Abkom­men berâ S nmen kavics (Dsmokratj brachte die A-WÄegâit des Aâufs ver Orientbahn. Leziehnngswörfe des El,enbahnahschni,t1.es SaloniLi—Gevgeli znr Sprache verbcmgte eine ErMrung der RegieM'ug. Da keine anderen Redner vor^merkt waren, fck>-iii man zur WskiMMMM woraus der Gchetzentwurf M,i't allen 14« Stinmien mrgenRM men wurde. SrègLe«. Die KabiuLtKkrise. fTelegramm des Pester Lloys.j Ba^e^ 29. FeSrvar. Die Nationatzertnng schreM Mr belgischen Kabinetts-, krqe: -4>ie Demission dos stark iMkAorieisitiewten Koalitiorrs­­kabinetts rst ein schwerer Schlag für Frankreich wttd ern .weiterer Beweis dafür, .daß sich die RrchrpoliÄ­­Poincarès in voller Liquidation befindet Belgien 'der Mitbeteiligte Frankreichs cm der Ruhr, si^.nt sich fnimer mehr nach Lon.don zu wenden. Es habe nun den Irrtum erkannt, den es beging, inLew es allzu lcrng Poinearè folgte. Die .schwere Kri,e''im Lande, der Sturz des Ll;lgi!fchen Franc, dar -denjenigen des srcmzSsi­­scheu cm .Heftigkeit nnch übertrifft, tnagen viel zu den Eveignisten bei. Der Beschluß Englautds, die deutlich AuS- fichoabgabe von 26 auf L Prozent zu «rmLßiqsn., tr^t ân­­falts .den ^bolgischM Export fchr schwer um>d rnacht dis Re^ lnng der großen ReparcrtionLprobleme noch dringender für Belgien. Die Nachfolger Jaspars und Theimis' werds.r seden.falls viel unabhängiger und kritischer gegenüber Paris sein. Die Kammeraostimmnng weist.deutlich auf den an­­,dere.n Weg überden Kanal. Der Druck auf Frank­reich verstärkt sich mit dem Falle seines letzteir Bun­desgenossen noch mchr lmid muß die svanMsische Bereit­willigkeit bei den ba,kd bsginnienden VeLhc»M.nnaen noch er­höhen. Frankreich. Die Wahlreform. Paris, 33. Februar. Der Senat hat heute in einer KommistionZ- sitzung die neuen Mitglieder des WahlrechtsauAschistses be­­stimmt, der bekanntlich mit Ausnahme von vier Mitglieder« nach Ablehnung der ArrrmLissementswahlen und nach dem Vertrauensvotum für Poincarè zurückgetreteu war. Da stch auf Grund eines Fraktivnsbeschlusses sälntkichc Mitglieder der demokratischen Linken dabei der Ab­stimmung enthalten haben, so bestcht der neue WcM- rechtsausschuß ausschließlich aus Anhängern der Proportionalwahl oder doch wenigstens des StatnK. quo, beziehungsweise des von der Kaminer angenommene» Entwurfes. sU. T.-K.-B.) Grostkrilanniett. Lord CecU über einen GarantiepM der Nationen. sTelegrainm des Pest er Lloyd.) London, 29. FsbEi:. Gestern abend hielt Lord Robert Cecil eine Rede, in der er ausführlich auf den in den Völkerbundkonferen­­zen sertiggestellten Entwurf eines gegenseitigen Sicherungsvertrages der Nationen einging. In diesem Vertrag seien vor allen Dingen zwei ganz bestimmte Sicherungen fcstgelegt: Erstens soll jede eventuelle Invasion verhütet und zweitens gegen jeden Angreifer ^rartige Strasmaßnahmen festgelegt werden, daß jeder An­­griffsvcrsuch von vornherein so gut wie unmöglich gemacht wird. Es sei allerdings sehr schwierig, an und für sich eine Invasion zu verhindern. Tie Anwendung von Strafen habe jedoch eine bedeutende moralische Wirkung. Wie Lord Robert Cecil weiter initteilte, wurden die französischen Militärbehörden, nachdem sic sich zuerst ener­­giscl) gegen diese allgcmcincu Sicherungsbestiniinungen als unwirksarne Maßnahinen ausgesprochen hatten, schließlich dennoch überzeugt, daß die moralisch Wirkung der­artiger Sicherungen so beträchtlich ist, daß sie diesen ihre Zustimmung nicht mehr versagen konnten.

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