Pester Lloyd - esti kiadás, 1925. január (72. évfolyam, 1-25. szám)

1925-01-02 / 1. szám

I. k'reilSA, 2. -lallULr 192.^ »As L.I.OxM — Ihren Souveränen und Staatsoberhäuptern wünsche ich Glück, Jhreâationcn bestes Gödeihen, und ich bitte Sie, diese meine Wünsche übermitteln zu wollen. Auch Ihnen, meiire Herren, wünsche ich für das Jahr 1925 das Beste. Ter Rcichsverweser hielt sodann Cercle, wobei er sedes einzelne Mitglied des diplomatischen Korps an­sprach. Der Cercle dauerte bis viertel 1 Uhr. Vor der Begrüßung durch das diplomatische Korps hatte der Reichsvevwdser um halb 11 Uhr die Mitgli e­­der der Regierung empfangen, in deren Namen an Stelle des von der Hauptstadt fernweilenden Mini­sterpräsidenten Kultus- und Unterrichtslninister Graf Klebelsbera die Neusahrswünsche des Kabinetts darbrachte. Um dreiviertel 11 Uhr übermittelte Béla v. Sci­­tovßkl), der Präsident der Nationalversammlung, die Glückwünsche des Hauses, um 11 Uhr brachten die Feldmarschalleutnants Kocsávd Janky, Georg Lud­­v l g und Gabriel Tott die Wünsche der Honvéd dar. Nach dem Empfange Les diplomatischen Korps, um halb 1 Uhr, wurde das Staatsoberhaupt durch den refor­mierten Mschof Ladislaus Rav aß und den weltlichen Lberkurator Geheimen Rat Karl Nèmethy namens der reformierten Kirche begrüßt. ReMerunMüMmissür Gr. Jranz Rlpka «richten vestern in Begleitung der VizebürgekMeisier Ludwig v. FoEkushäzp, Dr. Johann Buzâth und Euqelt Zilahy-Ki^s und der Magistvatsrâte Eduard Fock und Dr. Ivsef Csupor beim Reichsverweser, um ihn ini Namen der HaMtstadt begrüßen. Der ReichSverweser bankte in warmen Worten fiir dis Begrüßung u-nd nnterhiâ sich dann einige Zeit mit der Deputation über die ha>upt­­städtischen BerhÄtnisse. Im Laufe des Gesprächs gab er dem Wuinsche Ausdruck, daß die Hauptstadt nach Kräften bestrebt sei, den Fremdenverkehr zu heben. — Hierauf begcck sich die Abordnung der .Hanpistabi in dUÄ erzherzog­­lic^ ls^iais und in 'das Ministerprüstdium niw unterschrieb die dasâst anfliegenden Gratulaiionsboqetr. Die Sameettng Oesterreichs im Jahre 1924. Bon Dr. Rudolf Ramek, BundsZkanzler Oe st erreich Z. Die folgen^bLit interessanten urch aufMuß­­«ichen MiiteilunMr über die politischen und wirtschaftlichen Bevhältnisse in Oesterreich hat drr neue österreichische Bundeskanzler unserem Sonderberichterstatter ,;ur Publikation im PesterLl-opL zur Bersüqun'g gestellt. Die klare und VL'tallierte Schilderung der Lage in Oesterreich, die im wachstehenden gsgeben wird, widerlegt nicht niur manche der mißqÜMstigeu! ausländi­schen Berichte, sondern bietet auch Anlaß zu beachtenswerten Analogien mit den Verhält­nissen in Ungarn. Wien, 31. Dezenrber 192ch Im abgâufemn Jahr hat Oesterreich eine schwereKrise durchznmachen gehabt,, Mnn trotzdem das Werk der Sani-emng völlig unerschüttert Wblieben ist, sa sogar rroch wichtige Fortschritte gemacht hat, so ist dies der beste Beweis für die Lebenskraft un­serer Volkswirtschaft und die Gesundheit unserer Finanz­politik. Rückblickend kann man sagen, Laß Lie Krise rei­nig e n d g e w i r k t hat. Viele ungesunde Erscheinungen der Jnflations- und Spekulationsperiode nmrdeir rück­sichtslos ausgemevzt. Bedeutende Fimren, auch solche von weiterreichendem Rüf,* brachen zusammen, aber uirsere altbewährten Unternehmungen blieben hievon unberührt und auch das Staatsbudget hat kaum zu lei­den gehabt. Das Defizit, das bei Beginn der Sanie­rung vor zwei Jahren noch Len irngehcuren Betrag von 92 Millionen Dollar ausmachte, ist im Budget für 1925 auf bloß 8-3 Millionen Dollar gesunkene Hievon siiid aber 11 Millionen Dollar produktive Investitio­nen, ohne die das Budget sogar eineir Ueberschuß von 2-8 Millionen Dollar aufweisen würde. Insbesondere die Bundesbahnen sind heute schon praktisch Miv, Las Tabakmoiwpol liefert einen gewaltigen Reinertrag <19 Millionen Dollar), auch die Lioekten Steuern und Zölle weisen trotz der vmangegangenen Krise bedeutend höhere Voranschlagsziffern auf. Bet den Zöllen kommt natürlich auch der neue Zolltarif in Betracht. Bei den direkten Steuern aber hat der Start der indu­striellen Produktion und Len Banken lehr LedeutenLe Steuererleichterungen Lsinger äum t, um d ie W i r t s cha ft z u b eleb e n. Wir verfolgen also nicht etwa eine harte Finanzpolitik ohne Rücksicht auf die Privat­wirtschaft. Inmitten der größten Stürme ist die Krone völlig unerschüttert geblieben. Der Metallschatz der National­bank ist heute, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, säst doppelt so groß als vor dem Kriege, und die Noten, inklusive sofort fälliger Verbindlichkeiten, sind mit^ 53 Prozent gedeckt. Im Stand der eskontierten ^f^chstl hat sich in den letzten Monaten eine bedeutende Abnahme vollzogen, seit dem Höchststand vom August um 4-2 Prozent. Die Entspannung des Geldrnarktes läßt einL^ baldige Belebung der Jndustrietätigkeit vorhersehcn. Augenblicklich haben wir allerdings eine hohe Arbeits­losigkeit, die aber bald wieder zurückgehen dürste. Auch hier werden wir versuchen, durch Investitionen mildernd zu wirken, fosveit unsere Kraft reicht, Außerordentlich erfreulich ist Las starke Amvachsen der Spareinlagen. Der letzte Monatsausweis der 'Spareinlagen zeigt, daß sie uni 3 Millionen Dollar iin Monat gestiegen sind; ein gleicher Zuwachs vollzieht sich schon seit einigen Monaten. Anfang Dezember betrugen 'die Spareinlagen 30 Mtlk-ionen Dollar. Diesen Betrag haben vorwiechnd ki-eine Sparer angesammelt. Dies ist gewiß ein erfreuliches Zeichen. Ein schweres Problem bildet für uns die Teuerung, die aber die Folge der unvermeidlichen An­passung an 'da-s Weltm arktp rei sn i v ea u ist. Ausschreitungen und Wucher tritt die Regierung mit Strenge entgegen. Unsere Ausfuhr enüvickelt sich günstig, sie war in den letzten Monaten um 20 bis 25 Prozent höher als im Vorjahre. Allerdings ist auch die Einfuhr stark gestiegen. Insgesamt schöpfen wir aus L-en wirtschaft­lichen Tatsachen die Zuversicht, daß die Sanie­rung Oesterreichs aus Len von Bundeskanzler Dr. Seipel gelegten Grundlagen bald zu einer voll befriedigenden Vollendung geLeihen wird. Das beste Spnrptom Lieser Ucberzcugurig ist Las soeben an­genommene S chi l li ngs ges etz. Las eine feste Relation zum Golds fest legt und eine neuerliche feierliche, Verpflichtung darstellt, den Geldwert vor jeder Erschütterung zu bewahren. UsM Tttge. Neujahrsbegrüßung in der Kossuthpartei. Im Klub der Kossuthpartei sprach gestern eine Aibordnlmg der hauptstädtischen Ovganisarionen dieser Partei vor, nm die Leitung anläßlich der Jahres-tvende zu begrüßen. In Beantwortung der an sie gerichteten Ansprachen hieli'en Graf Theodor Batthyány uâ Abgeordneter Dr. Vin­zenz Nagy politische Reden. Grv.f Theodor Batthyány befachc sich vornehnrlich rnit der Frage des Legi­­timislnus Mw äußerte seine Besorgnis darüber, daß die lsgitiinisti'fchL Propaganda imS anßenpoliilschs Schlvierig­­keiten bereiten wevde. UrbvigenA sei es ihm verständlich, wenn einer sich ans Urberzeugumg zu legitimistischsn Prinzipieu bekennt, doch müsse er dem Grafen Andrässy darin recht geben, daß es unmoralisch fei, weim ein Mitglied der ent­­thronten Dynastie auf denselben Thron aspiriert, dm das FaMilienvberhaupt verloren lzat. Abgeordneter 'Dr. Vinzmz N a,g y sprach 'besonders von der A bftinenz der Op­position hlusichitich der parlamentarischen Verhandlun­­gM. Er erklärte, daß es in den Reihen ber demvkvaiischM^ Opposition keinen Unt-enschied der AMffassung gebe, daß die Passivität bilZi zum äußersten getrieiben Iverden müsse, es fei 'deiM, daß es gelingt, die «Heime WstinwruNg und die Rein­heit der Wahlen auf der ganzeu Linie zu sichern. -Redrrer ver­wahrt sich gegen 'das VechAisn gewisser oppositioneller A^ aeordneteu, dis, wiewohl sN' sich dem 'delnokratischen Verbavd angeschlossen haben, doch an Deputationen teilnehmen, die einen Flügel der RegierimoSPartei unterstützen. lZwischen­­rufe: Drbzdy!) Ans Antrag Dr. Vinzenz Nagys richtete die Partei an ihren Präsidente'n, Abgeordneten Rupert, ein Äegrüßlmgs'te'IegrgmM. Dentschimrd. Deutschland an der Jahrestvende. Ter Reichspräsident und der Reichskanzler über die Luge. Berlin, 1. Januar. Wolff.) RcichSpräsident Ebert empfing am Neu­­johrstag in der üblichnr Weise die Cl)csâ der hiesigen fre m- Len dip lomat ischen Bcr tr et u ngen. Tie Glück­­wün^ch.e des Lipl'0nwtischen Korps brachte der apostolische Nunzius MonsiMvr Pacelli als Doyen niit einer An­sprache z,Mn Ausdruch in der er n. a. aussührte: — Jn' dem Jahr, das soLben, zur Neige gegangen ist, sind sehr ernste und Mvierige internationale Probleme ihrer LäsuM N'äyergebracht worden. Möchten 'diese Erfolge Nis Un­terpfand bilden für einen engeren Zusammenhalt zwischerr den Völkern, möchteir sie das Wahrzeichen eines nuichkinFn Empar­­stieges der Seelen sein M Len höheren Regioneti der Wahr­heit, Gerechtigkeit und Les Friedens'. ReichspmsldMt Ebert erwiderte daralis u. a. folgendeZ: — Cs ist mir eins lebhafte Befriedigung, mit Ihnen sestftellen z'U können, daß inr 'vergangenen Jahre an der Be­handlung schwerwiegender interationaler Fragen in einem Geiste gearbeitet worden ist, der die Hoffnung auf eine Lö­­fung, auf Versöhnung und Verständigung -neu belebt hat. Auch die Fragen, deren Regelung noch offen steht und deren Lösung der nächsten Zeit Vorbehalten ist, find von schwerwiegender und wcirtragender Bedeutwng für die Zu­kunft nicht nur Deulfchlaicks, sondern auch Europas und der Welt. Es wird der Anstrengung Mer RESgierungen und aller Völker bedürfen, nm auch hier den Geist des Rechtes und des Friedens den Weg bestimmen zu lassen, auf dem die euriwäische Ordnung endgültig wisderhrrgestellt lver­­drn soll. Das deutsche Volk ist gewillt, -unter Einsetzung aller seiner Kväfte an diesem Wiederausbau mitzuarbeiten und wünscht, dazu beitragen zu können, daß für Fie ganze Welt eine neue Aera des Fortschritts, der Freundschaft und des Friâens a-nhsben möge. Hierauf begrüßte der Reichspräsident die einzelnen Bot­schafter, Gesandten und Geschäftsträger und wechselte mit ihireir Neusahrswünsche. Bei dem Empfang war auch Reichs­minister Dr. Strese m a n n zugegen. Im Anschluß hieran wurden der Reichskanzler,^ die ReichsMinister und die StaatAsekretörs èmpsangen. In seiner Ansprache an den Reichspräsidenten brachte der Reichskanz­ler dem Präsidenten Lft herzlichsten Glückwüiische zum Aus­druck und-hob die Besserung der W i r tscha s t s l a g e in Deutschland während des abgelaufenen Jahres 'hervor. Darauf fuhr der Reichskanzler fort: — Leider scheinen die Erwartungen, die wir nach dein Abschluß der Londoner Verhandlun^n lrsgen durften, zu Be­­ginn des Jahres 1925 zunächst nicht verwirklicht zu werden. Nach den uns vorliegenden Nachrichten nrüssen wir a-nnehmen, daß die alliierten Mächte den im Versailler Vertrag für die R ä u m u n g der -ersten R l)e i n l a n d z o n e vorgesehenen Termin, den 10. Januar, n i cht -ei n­­halten wollen, und zwar a ü A -Gründen, die wir nicht anerkennen können. Dieses llnrecht i't für uns xine unerwartete Enttäuschim-g und schafft zweifellos eine ernste Lage. Ich kann nur dringenÄ der Hoffnung A'uZ- druck geben, daß aus dieser Lage noch ein A u sweg gesunden wird. Dies kann aber nur auf dem W e g e ge gen s e i - t i g er Verhandl u n g n n L VerstänLi g u n g ge­schehen. Im komnrenden Jahr muß deshalb dieser Weg der sriedlichen Verständigung zwischen den Nationen, der in London mit Erfolg beschritten wurde, wieder gefunden werden. Möge aber auch daK deutsche Volk, dessen ganze Kraft in den Dienst des Wiederaufbaues gestellt werden muß, -sich nicht in unnötigen und vermeidbaren Parteikämpfen entzweien. D'an-n N'er-den die Schatten, die im Augenblick das Jcrhr 1925 noch zu verdunkeln scheinen- wieder schwinden, und wir werden dein Ziele näherkommen, für Las sie stets ihr bestes Kön-nM u:w Wollen eingesetzt haben: -ein einiges und freies deutsches BM und Reich inmitten eines friedlichen Europas. Der Reichspräsident erwiderte mit Worten des Tankes -und gab seiner Befriedigung über die fortschreitende -Gesundung und Festigung des so schwer geprüften BaterlanLes Ausdruck. Diese Fortschritte verdanke Deutschland in ersten Linie der Tatkraft und dem Verantwortlichkeitsbewußtsein -des illeichskanzl-crs und seiner Miuisterkolle-gen. Sodann fuhr der, Reichâpräsi-dcut fort: — Sie sprachen von der ernsten Sorge, mit der das! neue Jahr beginnt, von dem wir den Anfang der Befre i­­una des Rhcinlandes erhofften. Alle Deutschen, ivelcher Parteirichtung sie auch angehören mögen, sind hiep einig im Gefühl bitterer Enttäuschustg und im Bewußtsein eines uns angetanen neuert schmerzlichen Unrechtes. Unter einer Begrün­dung, die wir noch nicht kennen und noch nicht na^rüfeit können, von deren Haltlosigkeit wir aberè alle überzeugt sind, soll uns, dem einziges wirklich entwaffneten Volke, in einem sonst iwch waffeiistarrenden Europa das versagt werden, waH in dein so unendlich harten Friedensvertrag allein zu unseren Gunsten enthalten ist: LiS Räumung besetzten deutschen Bodens. Unser! allererster Wunsch am heutigen Neujahrstage ist der, daß de« Geist der Gerechtigkeit und der Wille zur Verstärwigung der^ Völker obsiegen möge über die Idee der Atacht und Gewalt, und daß uns und unseren Brüdern amRheiü und Ruhr Las werde, worauf wir Anspruch haben: Recht und Freiheit! sUng. Tel.°Korr.^Bur.^ Die Regierungskrise. lTelrgramm des Wester Lloyd.) Paris, 2. Ianllar. ff Der Berliner Derichterstattcr Les Echo de Paris schreibt, die Stellung Stresemanns in der Frage der Militär-^ kät-roll-e und der Räumung Kölns hat ssinen politischen Ein« stütz -wieder verstärkt, -was die Möglichkeit -der Bildung eineH Rechtskabrnc-tts erheblich ver-dicht-e. Die Räuinung der Kölner Zone. Paris, 1. Januar. (Wolff.) Die gestern von der B o ts ch ast e rko n se­re u z getroffene Entscheidung über die Nichträumung der K 5 lnerZoneam 10. Januar wird vom Echo de Paris als ein Kompromiß betrachtet, daS auf folgender (Ämndle^e geschlossen worden sei: Die Kollebnvnotc, in der Deutschland diel Nichtränmung mitgetcilt wird, erkläre, Deutschland habe scrng­­militarischen Verpflichtungen in beftiedigendcnr Maße noch nichk erfüllt, so -daß es ihm in der kurzen Zeit bis 10. Januar rüchls möglich sei, sich mit dem Fricdensvertrag in Einklang zu brin-> gen. Während dies — so schreibt das Blatt — der der französi«s schen These günstige Teil der Note sei, erkläre der der englifchei^ These günstige Teil, für den Augenblick werde die Räumung provisorisch aufgeschoben, -da die Alliierten erst entscheiden könrr-^ teu, was Deutschland noch erfüllen müsse, unr die Räumung der crsten Dcsepungszone zu ermöglichen, wenn der Geiwralbctricht! vorsiege. Echo de Paris fügt hinzu: Die Deutschen werden sich' jetzt an Er,igland und -Amerika wenden, da sie dort Archângey haben, denen es darum zu tun isr, das System Dawes zu rettey.1 (Ung. Tel.-Korr..Bnr.) London, 2. Jaimar, Während der 'Daily -Mail aus Paris gemeldet wird',! Latz die alliierte Mote über Lis Frage der Rän«! m u n g Kölns von den Botschaftern morgen der Reichs­­r'S.gierun-g überreicht werden wird, hält Daily Telegraph eine weitere -Verzögeru -n- g der llebermittlung für w -ah r« scheinl-ich. Der Liploumtische Berichterstatter des Bl-attes schreibt, es sei wahrscheinlich, daß die alliierte Note nicht vor einigen Tagen in Berlin übergeben werde. Sic werde von den! alliierten Botsch-aftern geuieinfam unterbreitet werden. Der^ Wortlaut der Note werde wahrscheinlich in feiner Fässungi einige llnierschisde von der von der Botschafterkonfcrcnz Mittwoch entworfenen Note aufweisen. Es werde stark die. Auffassung vertreten, -daß -die britische Regierung um eine! weitere Abänderung Les Entwurfes von Mittwoch ersuchen werde. Ter Korrespondent des Daily Telegraph richtet eine Warnung an di-e deutsche Oeffentlichkeit, sich in -acht zu nehmen vor de-n leichtsinnigen Beschuldigungen, die jetzt in! gewissen deiltschen OrganM gegen Großbritannieir und di«! britischen MitglieLer der Kontrollkommisfion erhoben würden, wonach die britische Haltung gegen-ü-ber bestiinmten Seiten der deutsck>en ^rtwaffnu-ng von Erwägungen des in­dustriellen Wettbewerbes bestiuMt worden sej. Der Zweck der Beschuldigungen, die, wie einiger Grund zur AnncrkMS besteht-, aus ErmutiguNg von den deutschen Seiten stcmrmten, se-i klar, nämlich den deutschen HcchgSdcmken gegen Großbrièa-nnien Nieder zu -beleben. Derartige Kund­gebungen schadeten Deutschland unter den augenblicklichrit Umständen mehr als Großbritannien. T>er Korrespondent­­nimmt auch auf die wilden Sabotagcdrohiurgsn gegen dsn­­deutsch-englische-it- HaitdelSvertrag Bezug und schreibt, es sei ursprünglich ang-enominen, daß während der Uebmtgangs- Periode zwischen dem 10. J-antiar uit-d dem R-atifikationszeit­­punkt der tt-otioeudige deutsch-englische koinmerzielle KloLns! vivenâi aus dem Vertrage sebst gegründet tverden würde. Auch iit.dieser Hinsicht sollte Deutschland nicht auf ungcre^­­fertigte, übereilte oder verzweifelte Ratschläge hören. Der in alliierteit Kreisen vorgebrachte Gedanke, daß -die Költier Räutnwtg nicht ft-attfinden sollte, bevor die deutscheii Eisen­­b.thiten- ltird Jndustriellenbons uirter deui Tawesplait auf dem Atarkte imtergebracht worden siitd, habe weder utoralische. noch legale Oirundlagen und würde auch nicht ei-:iett Tlugenblick von Groß-britann-ieü uirterstützt werden. sU. T.-K.-B.) Loitdv >t, 2. IanuLr. Premi-erministw Bal-dwi-n kehrte gestern ncrâ) Loni­­.orn zurüi. J-n ei-iwr cnüf Mvntaq ang-esetzten Kabinetts­­sitzung werde n-ch dem DaAy Gr-apfte Churchills Pariser Reise und nuch der Entwurf der Note der B o t scha f -t erkon-

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