Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1925. május (72. évfolyam, 98-122. szám)

1925-05-01 / 98. szám

I^sitLA, 1. ?>lLÍ 1925. 3 . Deutschland bannt, andererseits das Mißtrauen der inter­­ncrtionalen Finanzwelr g^enüber der Machtpolittk Frank­reichs zerstreut, hängt also die finairzrelle Gesundung der Repulblik ebenso ab, wie der Friede Europas. Vor cineni Vacuium gerade in dieser Frage muß -daher nicht nur Frankreich jene heilsame Angst haben, die heute die beste Beraterin des Suai d'Orsay gelvorden zu sein scheint. Und so sah maii .Herrn Fleuriau wieder zwischen Paris -und London reisen, so hat sich Briand seM ais der Mann der Verhandlungen -b^eichnet, so rüstet man sich in Paris zu Ministerbeiuchen in London. Urrd so hat auch die Wahl Hindenburgs zirm Präsidenten der deutschen Republik die hochpolitischen Ereignisie, die sich in Europa vorbereiten und im Laufe dieses 'Sommers bis zum Stich­tag der Septcmtersaison des Völkerbundes abgeâvickelt haben müssen, in ihrein Nollen kaum einen Augenblick auf­zuhalten vermocht. Man har hier und dort überrascht auf­­gchorcht und macht sich heute bereits wieder ans Werk. Von den durch Hindenburg genchmigten Erklärunfen Dr. Luthers aber darf man erwarten, daß sie Las Tenipo dieser Ackert beschleunigen werden, die getan werden wird, west vwn schon erkannt hat, daß sie getan werden muß. Die polmsch'Lschechischett NsrLrsge. Von zuständiger polnischer Seit e erhalten tvir folgende Jnfvrmatianen über die jüngst abgeschlossenen polnisch-tschechischen Verträge, die wir an dieser Stelle vor kurzem schon behandelt haben. Der Abschluß dieser Verträge wurde vom tschechischen Außenminister Dr. Benes als Anlaß benützt, un: Len vor einigen Jahren abgc­­statteten Besuch des ehemaligen polnischen Außenministers Skirmunt in Prag zu erwidern. Es handelte sich gegenwärtig um den Mschluß von vier Verträgen: eines .Handels- und daranschließenden Transitvcrtrages, eines Konziliations- und Schiedsvertrages, schließlich eines Liquidationsvertrages. Die allgemeine politische Bedeutung dieser Verträge liegt in der Löslmg der zwischen den beiden Nachbarstaaten bisher in Schwebe gewesenen Streitfragen. Ter Handelsvertrag sieht für die Tschechen eine erweiterte Möglichkeit des Transits nach dem Osten vor, wogegen die Tschechen die Munitions­­mrd Wafsendurchfuhr nach Polen sowohl im Kriege wie im Frieden eingerâmnt haben. Dazu ist noch zu bemerken, daß die Durchfuhr von Waffen und Munition in einem gewissen! Sinne auch im p olnisch-u ngarischen Vertrag zt^estanden worden ist, und zwar in jenem Teile des Ver­trages, der Mt die Jnterpretafton der BareelonLkonvention Bezug nimmt. Ter Abschluß des Schieds- und Konziliations- Vertrages : üchâh im Sinne der im Artikel XXI des Völker­­bundpaktes enthaltenen und im Jahre 1922 weiter ausge­­führten Mstimmungen, die den Mitgliedstaaten den Abschluß allgetneiner Schiedsverträge anempfchlen. Ein solcher Ver­­trag Wlwde beispielsweise bereits. zwischen Polen und der Sckftveiz abgeschlosien, der, ebenso wie der neue Vertrag zwi­­scheu Polen und der Ts^cho-Slotvcckei, durchaus allgemein gehalten ist. Dec Liquidationsvertrag befaßt sich mit den Problemen, die durch die Teilung des Teschener Gebietes ent­­sümden smd und legt die bisherigen Streitigkeiten in dieser Frage bei. Den in Schlesien wohnenden polnischen Minder­­heit«, die ungefchr 150.000 Seelen umfccssen, sind von der Tschecho-Slorvakei gewisse Zugeftändnisie in Schuifragen usw. eingerällmt rvarden. 'Daß anläßlich des Besuches Dr. Benes' zwischen ihm u:ü> dem polnischen Außenminister Skrchnski über die fchwe - banden politischen Fragen von allgemein» enropâischer Bedent.nng ein Gedcmkenanstcrnjch gepflogen trmrde, ist feMsÜverftândlich; es sind jedoch kei­­-»estisstebend-e AbMachuagen erzielt oder gar fixiert worden. Namentlich wäre festzUstelleu, daß ein eveniucller Eintritt Polens in die Kleine Entente, wie dies gewisse Blätter behauptet halben, üibenhaupt nicht zur l Sprache gelaitgte. Nach wie vor stehen die Ziele, die der Kleinen Entente als solchen einen Zusaminenhâlt geben, Polen fern, wenn es auch mit den einzelnen Staaten der Kleinen Entente zahlreiche Berührungspunkte der Interes­­fengemeinschast besitzt. Man verhehlt zwar in Polen keines- Wegs die Tatsache, daß die infolge der deutschen Ga­­rantieangebote entstandene Lage eine gewisse Annä­herung Polens und der Tschecho-Slvwcrkei auf dem Gebicie der europäischen Politik ergeben habe. Dies darf jedoch von keiner Seite in einer Weise auf gefaßt werden, als könnte eine derartige Annähe­rung eine Spitze gegen bestimmte Staaten oder Staaten gruppen gewinnen. Werdings ist durch den Revifionsgedanken und durch die jüngste Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten iur östlichen Mittel­europa nach polnischer Ansicht ein Zustand geschaffen worden, der die Staaten, die sich durch Deutschland bedroht fühlen, zu erl)öhter Wachsamkeit und zum Ergreifen von Verteidi­­gungsmaßnahmen zwingt. Auch wird polnischerseits das Er­gebnis der deutschen Pnäsidentschaiftswahl nicht gerade als ein Zeichen einer völkerlbundfreundlichen -Orientiermtg des Reiches aufgefaßt. Wie dem auch sei, Polen wird seine bisherige Friedens- Politik fortsetzen, auch weiterhin bestrebt sein, cm dem Aus­­bau der Ideen, die im Genfer Protokoll niedergelegt worden sind, mitzuarbeiten, und es wird jede Politik, die zu kriege­rischen Verwicklungen führen könnte, um so mehr perhor­­rcsgieren, als eine solche das mit großem Erfolge Lurchge­­fnhrte Werk der finanziellen Rekonstruktion des Landes wieder in Frage stellen müßte. Was namentlich das Verhältnis zu Ungarn betrifft, so hegt inan in Polen den anstichtigen Wunsch, die herzlichen Beziehungen zu Ungarn, die jüngst noch durch den Abschluß Les polnisch-ungarischen Handelsvertrages bekräf­tigt wurden, weiter zu vertiefen, da es im beiderseitigen In'­­teresie liegt, die eininal anfgenommencn gegenseitigen Han­­delârelationen auszubauen. Die moratifcheit Bande der ge­­meinsamen Tradition und dei« Geschichte, die die beiden Länder verknüpfen, dürften in Zukunft durch tiefere gegen­seitige Erkenntnis und durch die Pflege der polnisch-ungari­­schen Kulturbeziehungen weitergefponnen uitd fester gestaltet werden zum WMe der 'beiden Nationen. Warschau, W. April. Die Gazeta Wartzawska rühmt 'in ihrem Leit­artikel den außenpolitischen Erfolg der Nationaldeui^kraten und hebt insbesondere das immer stärkere Durchüringen des nationalbemokratischen Programms hervor. Noch vor einigen Jahren — sagt das Matt — war der GeLanke der tschechisch­politischen Annäherung unpopulär. Als dieser Gedanke von den Nationalen ausgewvrsen wurde, begegneten sie überall schiveren Vorwürfen und Angriffen. Heute sieht es ein jeder ein, daß diese Annäherung unbedingt notwendig ivar, und aus eheinaligen TschechcnseinLen sind Tschechensreunde geworden. Das Wlwt ,KIeine Entente" rusr in ihnen nicht mehr den. Paroxysmus der Empörung hervor, auch nicht die Idee eines polnisch-ungarischen Bundes, dessen Zweck die Zerschmetterung Tschechiens hätte sein sollen. Nienicmd propagiert heute diesen Gedanken. Auch die Anhänger einer Annähermrq an DeutschtanL sind verschwunden, La es klar erscheint. Laß eine Annäherung an die deur!ck>e Rriitatität iinmäalitk tir i Mansehrrlichen ZflterbLin- zu lüsterr bestimmt war. Er tzwach von Lili, der opferwilligen Urgwßmutter, die e-inen lechendigen, hochwichtigen Nachtmg zur Gochihe­­biographie der Wisieuschaft hiuLeiLiflen habe, gewiffer­­maßen einen Anhang und Kommentar, in dem man jóér­zést nachschlagen könne. „Die letzte Stunde, eine Stunde im Leben des Dichterfürsten, die noch dunkel ge­­rvesm, ist MM durchforscht, sein LcKon hat für uns âe ^heirmiifie mehr!" — Schweigen, dann jubelnde Zu­rufe: „Johann Wolfgang Maier, der letzte Goethesproß, er lebe- lebe, lebe immerdar!" brauste es durch den klirren­den Saal. Becher hoben sich, mau tcmschte Schwüre der Freundsc^st und Les ewigen Gedenkens dieser Stunde. Maier, der Direktor, wurde stürmisch umarmt. Er stand auf der Mhe dä Ruhmes, auf dem Weg zu Ehre uiw Reichtum. Da... drückte sich ein Lakai ganz insgeheim heran. 'Der sagte ihm nur ein Worti aber Maier erbleichte und fuhr mit gesträubten Locken hinaus, gegen den Schloß­platz los, auf dem die Schwüle des heißen Augustabends lastete. Dort erwartete ihn — ein Postzist mit gestrenge hinaufgezogener Stirn, ein Münchner, der in die kleine Residenz verschlagen worden war. So sprach er in seiner breiten, gemütlich lustigen, bajuvarischen Art: „Scckrâ, sakra, dös is a G'schicht!" „Ja, was ist denn passiert? So reden Sie doch!" schnaubte Herr Maier, wob'ei ihm der Schweiß auf die Jupiterstirn trat. Der Polizist ver­gaß plötzlich seine mühsam austechterhaltene AmtsNÄrde, er lachte, bis er puterrot wurde. „A Bußl hat er chr geb'n, a MordsbuHl, der dem Frä-ul'n Tochter, draußen im Park, wo's do verboten is, dort beim Holz­­kreuz, wo's Rosenbüscherl steht, a paar Schritt vom Mo­nument vom Herrn v. Goet'^," zwinkerte das Auge des Gesetzes, „akurat, ivo's Ihrer Frau Urgroßtant' g'wiß a bald a Monumenterl setzen wer'n. Wer dös derf halt net sein, das Brisserln im Park, es is a fi^rordnung, mir sccn hier gar streng. I bitt' Eahner, wenn'L wer gsehgn hätt'!" „Nichts haben Sie gesehen! Verstanden?" „Ver­­stch' schlm. Herr Kommerzienrat. Reiden S' halt mit mein KdMvchr'a'â WLâ M LM.bexM Zwp« Md laßt s' not aus." „Meinen Wagen!" brüllte Herr Maier, und er jagte in gestrecktem Trab dem Park entgegen, durch die Alleen an der Herme Les Urgroßvaters vorbei, die heute, am Geburts- und Ehrentage Les Dichters, ein frisches Lordeerkränzlein scWückte. Bei jenem Holzkreuz nahe dem Rosensträuchleirt standen richtig die beiden ertappten Sünder, argwöhrrisch bewacht von einem seitwärts postierten martialischen Schutzmann. Die beiden sahen aber gar nicht zerknirscht drein, sondern blickten einander so glücklich verliebt in die Augen, Laß sie die zornigen Schritte Les Näherkommen, den überhörten. Sie sah Allerliebst aus in ihrem Lustigen Sommerkleidchen, mit ihrem zerzausten Haar, und er^— der Denbmolheros, der drüben in marmorner Ruhe stand, hätte an dem HMscheir, frischen Gesellen mit den braunen Augen, die vor Mutwillen blitzten, gewiß kein Aerger­­nis genoinnwn. Ader der Kommerzienrat nahm um so mehr Ac:c.rii!s. „Ja, Teufelsmädel, hast du Len Ver­stand verloren?" tobte der gekränkte Vater, der sich eigentlich als Enkel hätte geehrt fühlen müsien. „Aber du hast mir Loch erst gestern gesagt," weinte Lili, „daß wir alle so berühmt geworden sind wegen der Urgrotz­­mama — und mein Robert ist auch ein großer, großer Dichter." „Dichter! Können Sie denn davon leben?" polterte D^ier-Goethe. ,Leben," sagto der junge Mensch halblaut vor sich hin und blickte zu den Rosem „Wißen Sie dmn überhaupt, was dcrs ist? Der hat es verstan­den, Leír ihr heute in der heitern Stadt pedantisch' ge­feiert habt, während ich ihn hier in seinem Park im Wehen des Windes, im Hauch der Blumen und eines Mädchenmundes erlebte. Später freilich ist auch er vor­sichtig und verschwiegen geworden. ... Doch hätte Gocthc geschwiegen, Hütt' er sich nie die Lippen verbrannt, Er wär' nicht die goldenen Stufen gefticg ?t'it leuchtenden Spuren herabgestiegen In unser nüchternes Schulmeisterland." „Jetzt spricht er Mr in Versen!" klagte Maier ver-MsjM. âDchW M. Wes ßU Mk,' k« WMMM i N<>M Tage. , Die lmgarisch-jugoslawischen Verhandlungen. Wie auÄ Belgrad telegraphiert wird, ist der jug»-! slawische Gesandte in Budapest Tihomir Popovics heute! in Belgrad eingetroffen, um von seiner Regierung irr!^zug> auf die u ng a r i fch-j u gvs l aw i s ch c n V e rhami»»!! gen J'nftruÄionen einzuhâlen. sU. T.'K.°B s Aus der Einheitspartei. Graf Max H oy os hat in der heutigen Sitzung den! Nationatlvei^arnmlung Gelegenheit gefimdeu, sich wegen feinerlt LnlÄßlich der jüngsten Tagung, der JnterparlamentarischeL, Handelskonferenz in Rom bekundeten Haltung zu rechvfertigen. Die Einheitspartei hat seine Ausführungen uiit allAcmeiner Zustimmung entgegengenommen und ihn, als die Rasseid» schirtzler allzu laut geworden sind, krästigst unterstützt. Nichts» destowerriger trat Abgeordneter Graf.Hoyos mit dieser Sachk, indem er über die Beratungen in Rom Bericht erstattete, mich heute abend vor die Konferenz der Einheitspartei und bots dadurch dem Ministerpräsidenten Grafen Bethlen Gelegen, j hcit, zu ihr Stellung zu nehmen. Der Ministerpräsident ev-s klärte, daß alle Ungarn, die vor der Oeffenilichkeit des AuS-i landes erscheinen, jede Gelegenheit ergreifen nmssen, um über! die Lage Ungarns das Ausland zu infors Mieren. Nun gebe es ja in Ungarn in bezug auf den Ver­trag von Trianon nur eine einzige Auffassung, über die zwischen Ungar und Ungar kein Unterschied bestshen kann. Es sei aber das größte Unrecht, ehrliche Patrioteq an den Pranger zu stellen, weil sie es vorziehen, diese Aui^ sassung nicht in einer Weise kundzumn, die im Auslande Ull^ willen Hervorrufen könnte. Die Einheitspartei müsse daher ihrer Solidarität mit jenem Mann Ausdnick verleihen^ den feinem Vaterlande auch uni den Preis der Aufopferung feiaer ! Popularität einen guten Dienst, cincii bc ffe rea D i e n st erweisen ivollte. Ungarn werde sich im Auslände iruir danii Freunde erwerben, wenii wir die Fragen, die uns fchmerzUch berühren, vor den zuständigen Stellen und taktvoll aufs Tapet bringen. Die ParteikonferMZ nahm die Worte des Ministerpräsidenten mit großenx Beifall au!f. Ilii der Konferenz kamen übrigens auch die Haupt­­stLd tisch en K o m in u n a l w ahle n zur Sprache. Die Abqeordiieten Dr. TihainLr Er ödi-Har rach und Alex­ander Sa b o machteii den Minister des Innern auf die Ver» sauwn'sse aufmerksam, die in der Ausfertigung und Zustel­lung der Leqitimalioneli oii die Wahlberechtigten vorgekomiNL» sind und die zur Folge l-aben dürften, daß .zahlreiche Bürqev der Möglichkeit beraubt Nierden tonnten, ihre Rechte auszu­üben. Minister des Innern Rakovßky erklärte hieraâ i daß er Kenntiiis von den Uebelstânden habe und alles aufbietea s noerde, damit jeder Wähler in den Besitz seiner Wahllegiti-s inatioii gelange. Er hoffe, sagte der Minister, daß es gelingeai werde, die tschlsrhaften Legitimationen noch vor Ablarrf des Empfehlungstermins zii korri.qieren. Solltew seine diesfälligen Bestrebungen bis zu diesem Zeitpunkte ni<U zum Erfolge führen, tverde er es zum Gegenstände der Km», sideration machen, ab der Empfehlunqstcrmin nicht um einL Woche, eventuell um zehn Tage verlävqevch werden müßt e. Das hätte selbstverständlich eine Hinaus­­schiebung des Wahltages um denselben Zeitraum zur Falg^ Die Partei nahm diese Eröistnungen des Ministers umt Zustimmung zur Kenntnis. Im Verfolg der Tagesordnung beantragte WgeordMtert Dr. Bèla Er ödi - Har rach die Einsetzung eines sozi«l.f der ganze Zug!" rief jetzt Johann Wolfgang ganz autzer sich. „Sehen Sie dort ,die Frstcke und Zylinder, die ganze! Goethe-Versammilung pilgert hi-echer, um das Monutnent i zu bekränzen. Als Enkel werde ich geehrt, aber als Vater bin ich ja hier einfach für iinmer erledigt!" Umd ein so ehrlicher Kummer sprach aus seinen jetzt gar Nicht mè Goethe gleichen Zügen, daß der leichtsinirige Poet VM wirklichem Mitleid bewegt wurde. „So geben Sie m«?! das Mädel!" ries er rasch enkschlossen. „Aber Sie haben und find doch nichts!" „Ich mein Jus fertig machen," erwiderte der andere dumPs. „Schließlich ist auch ,/er" allmählich ein Philister ge­worden — mein Urgroßpapa." „Ihr Urgroßpapa? siird wohl..." „Auch ein Dkaier, aber eiir ei-Maier." Uâ. der Student kramte aus der Tasche ein nicht minder ver­gilbtes Dokument hervor. „Staunen ^sie, Verehrtester. Auch in meinem elterlichen .Hause wurde ein Schriststück, dieses hier, insgeheim verwahrt. Ich habe bisher keinea Gebrauch davon gemacht, weil ich selber wer sein WÄ> werden will, und weil ich Geheimnifie alter Darrrsa respektiere. Aber nun hinaus damit. Dies ist der Ant­wortbries, den Johann Heinrich Merk, Goethes spötü­­scher Freund, aus Lessen Selbstanklage gerichtet 'Hat- Lesen Sie diese Stelle: „Was soll ntm mit dem Mâl geschehen? Blind, wie jeder verliebte Bräutigam, wird unser braver Reviersörster Meier" — „ein Meier rmt ei" — „das Midel doch heiraten, er wird, wie dè Kauern sagen, die Kuh mit dem Kälbchen kaufen.* Und von diesem ei-Meier, mein Verehrtester, bin ichs abzustammen so frei geivesen. Nicht Sic, Herr Kommer­zienrat, sondern ich darf ntich also mit Fug GoetheL Utzten Urenkel nermen. glaube, erwiesen zu habe»-! daß ich seines mutwilligen Blutes bin." „Wenn <Äe! diesen Dries wirklich publizieren, werde ich doppelt Amn! Gespött!" schrie Herr Maier, während die KlmM LeL« Männergesang- und Turnvereins, der den Festzug zu« Goethe-Denkmal begleitete, immer näher heranfchnlettev­­ten. „Jetzt stimmen fie gar noch das „Hochzeitslied" an!

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