Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1926. május (73. évfolyam, 98-120. szám)

1926-05-01 / 98. szám

LLVW UÄer eme zweite inögbüche AuKwlâwg des niesten Vertxages auf die GestaMW der ferneren Beziehungen .Kvifchen Mosknui mid London wurde in diesen Spalten dereits gesprochcin. Bei diesem Punkte fieht man sich ^sedoch schon vor schweKvregende Gientuvliiäten gestellt, es bleibt abzuwarten, ob Deutschlands Engageinent nach beiden Himmelsrichtungen zu guter Letzt eim engere Kerlötung oder eine Zweispaltung der europäischen inter­­>iationalen Bande, ob es sine Erstarkung des Völkerbund­­q.cdankens oder seine danerNde Vereitelung beioirken widd. Siès ist das Problem, das heute alle, denen nm Europas lünstiges Los bange ist, am nächsten iangeht. Seit dem 7^sitalbschnitt der ^Friedsnsverhcmdlungen hat sich unser z-wntinent vielleicht nur in den Tagen von Locarno an c inem ähnlichen Scheideweg besuNden, Locarno scheint aber heute überholt: seine Bestimmungen wollen durch das .Wnzutreten des Berliner Vertrages entweder erwei­tert oder überschüttet weüden. Die Entscheidung der Frage, ob durch den süugsten Pakt die Grundsteine neuer Koali­­leionen gelegt dder einem sinigeNden kontinentalen Gsist Iste Wege geebnet worden stüd, wird für das Wohl und Wch Lex näWen-Seneratton von.Uusschlaggebmder-Be-q deutungksein. Das Mmifche Meer. Korrespondente-n. Ri o IN» Ende April. Bis zum Meltkrieger-war nur die Adria das Llars nosbruM. Ein Titel, den Lee nur in Wien geMütliche, in Triest aber Höllisch-eifersüchtige k. k.Nachbar mit zäherLei­­denfchaft bestritt. UNd im Grunde waren es mehr ver­hetzte Eitelkeit und gekränkter Nationalstolz als natur­­!,Politiische ^Notwendigkeiten!, die in Nom schon zum Kriege -rüsteten, als man sich in dm Kabinetten noch fleißig be­­inühte, den zerfressenen Dreibund einzumotten. Der (Mücksfall eines Hasardspielers hat Italien dann richtig -den erstrebten Titel gesichert. Freilich schoß aus dem blut­­> gedüngten Boden der slawische Sprößling nach, und Rom f hatte unr so mchr Grund, den Erben als neuen Rivalen j pt -fürchten, als nun der Panslawismus Plötzlich breit­­sspurig im Herzen -Europas statid, mit dem einen -Fuße ,m der Ostsee, mit dem anderen an der Adria. Es gab eine iPeit nach dem Kriege, wo sich d-er Wille in Italien regte, ' den ,Gegner sofort zu fällen, bevor er anwurzeln konnte, , aber hinter dem Willen stand nicht die nötige Kraft, dmn lstAnnunzios verwegene Haufen warm dem üppig ins . Kraut geschossenen Kommunismus nicht gewachsen. Dre Ümftürzler gaben, wie ihnen später der sieg­reiche Faszismus als schwerste Schuld vorwarf, kanchflos (Äück um Stück der Flanke Italiens Preis, das heißt der . auf deir ürrädentistischen Landkarten -— zu Italien ^geschlagenen dalmatinischen Küste bis Griechenland hin- i mter, Frum-e und Balona. Als Mussolini die Macht er­­j.;riff, ivar es für einen Krieg'ât ÜM inzwisckien erstark­­'ten Jugoslawien zu- spät, man mußte gute Miene zum bösen Spiel machen, Frieden heucheln, bis die großen Rüstungen die diplomatische Maske überflüssig machten. Ja, unr sich gegen ein unerwünscht vorzeitiges Lösgehm -der Flinten vom anderen Ufer her zu schützen, war es sogar ratsam, einen „Adri-apakt" zu schließen, der allen unschuldigen politi-sch-en Kindlein als nacheiferungswerter Fricd-enswillenbeweis vorgehalten werden konnte. Fast g-l-eichzeitig -schützte sich Mussolini- durch einen ähnlichen^ Freundschaftsvertrag mit der Schweiz gegen die nord­westliche Gefahr, ohne daß der Eid-genosse-nschaft -di-e ihr zugedachte Rolle als Schildwache gleich zum Bewußtsein gekommen wäre. -Jetzt hatte Rom Rücken- und Flankenfrecheit, es konnte dmr Hauptgegner ins Gesicht schauen: Frankreich. Die Gsgensä-tze ztvischen den lateinischen Schwestern sind ,,in den letzten Jahren überall in der Welt bis zumsUoöm­­druß erörtert worden, so daß es sich erübrigt, die Fragen von Korsika, Nizz-a, Savohcn Und Tunis tns Licht 'zu rücken. Uöbrtgens dar-f dab-ei nicht vergessen tverden, daß auch ein Mussolini trotz aller Kraftworte diese Prolileinc nur akademisch erörtern kann, solange die Hauptfrage nicht -gelöst ist, wo nshme ich 'di-e für die Kriegsmaschinerie nun einmal unerläßlichen Betriebssto-ffe Eisen und Kohle her? .Hier und nirgend anderswo ist die Achse für die auswärtige Politik Italiens zu suchen, hier ist Rom ge­bunden, und nur durch Bündnisse und Konzessi-onen kann es sich von dieser wirtf-chaftlichen Knechtschaft loskaufcn. Hier kommt sogar das tvehrlose Deutschland d-a.zu, das unter Umständen entscheidende Wörtlein bei der Aus­einandersetzung im Mittelmeer um die Hegemonie mitzu­sprechen. Mussolini ist daher reichlich kühn getvestn, als er das kaiserliche Wort kopierte von der Zukunft, die auf dem Wasser liege, und darüber hinaus das ganze Mittelmeer als Llars iiostrrun erklärte. Wilhelm II. hatte in den ge­waltigen Bodenschätzen -seines Reiches weniigstens ein schier unzerstörbares Fundament Dr Las schwungvoll gedachte, aber als Provokation in England aufgefaßte Wort: Mufsolini dagegen stellt einfach eine Pyramide auf die -Lpttz-e, im Glaüben, es genüge schon, sich hinaufzuschwin­­gen, dis Bismiarckstiefel anzuzie-h-en, den Napo-l-eonshut aufzusetzen und die Faust zu ballen. Die Pyva-mid-e wird aber nur dann nicht umfallen und ihn erschlagen, wenn sie«auf der einen Seite von den starken maritimen Schul­tern Englands und auf der anderen von dem arbeitsamen Rücken Deutschlands gestützt wird. -Ohne Bilder: Was will Italien gegen Frankreich ausrichten, tvenn ihm Deutschland kein Eisen liefert und Engvand die Mause­falle in Gibraltar und Suez züschließt? In den Stund-m der Einkehr vers-chließt man sich denn auch in Rom dieser Erkenntnis nicht. Daher die Wut auf Deutschland, als es sich in Locarno und Genf Frankreich annäherte, eine Wut, die sich in Len Brenner­fanfaren entlud. Als sich Berlin nicht einschüchtern ließ, kam bald wi-öder die vemiinftige Ueb-crlegung obenauf, und einer g-eschickton deutschen Diplomatie könnte es gar nicht schwer fallen, die Südtiroler Frage aus der Welt zu schaffen. Der geg-ebenc Vermittlungsweg geht über die Kolonien, die Italien so am Herzen liegen. Es besteht gar kein Ztveifel därüber, -daß Rom als erstes greisb-ares Ergâis einer Verständigungsaiktivn die d-cutschen Man­­darsamprü-che in Genf unterstützen würde, sofern gleich­­zei-ti-g, möglichst aber vorher, Italien ettvas von der kolo­nialen Erbinafs-e erhält. Inzwischen hat nun aber die Wilhelmstraße, wie üblich, langsamer gearbeitet, als es für Mussolinis Ungestüm erträglich ist. Er führte, wieder den Deutschen Kaiser kopierend, den pomphaften Tripolis­­ritt aus, der von Frankreich init dem berühnr-ten Panther­­sprung imch Agadir auf eine Stufe gestellt wird. Wie von wohlunterrichteter -französischer Seite versichert wurde, ist darin d-cr ausschlaggebende Grund für die Einleitung und Beschleunigung der Friedensvcrhandlungen mit Wd el Krim zu suchen. Herr Sauerwein vom Matin tut dop­pelt begriffsstützig. wenn er nun eine Inspektionsreise durch Italien zur Erforschung der italientschen Kriegs­ziele unternimmt. Man sollte meinen, deutlicher, als es Mussolini zum -Ausdruck brachte, könne man Tunis -nicht anfordern. Die Spannung über dem Mittelmeer nimmt von Tag zu Tag zu. Im französischen Senat jammert man über die Unterlegenheit der Flotte gegenüber der italieni­schen, im römischen Senat jammert man umgekehrt. In Leiden Lagern aber wird mit einem Fieber gerüstet, das man dem Völkerbund für seine friedlichen Bestrebungen wünschen möchte. Doch^. darf...mán mit- Sicherheit än­­nehnlen,- -Laß^wer gewerbsmäßige Pazifismus. ebenso prompt nach-Beginn des Kanonenkonzerts vom Leder ziehen wird wie 1914. Mussolini hatte die Absicht, auf der Rückreise von Tripolis mit seinem Paradegeschwader auch Malta anzu-^ lausen. Einige Stunden, nachdem das Wort vom „Römi­schen Meer" gefallen war, wurde dieser Plan plötzlich in dasselbe Meer versenkt. Sollte etwa der Mann, der mit Cham-berlain unter vier Uu.aen gesprochen hatte, über Las in Rapallo vereinbarte Maß hinausgegangen sein? Auch Lord Haldane wollte angeblich in der deutschen Flotte keine Gefahr für England erblicken, wollte sie am Schnür­chen haben wie der Knabe sein Segelschiffchen. Mussolini­­wird doch nicht die Schnur abschneiden und nach eigenem Willen steuern wollen? Auseinandersetzung im Mittel­meer, ja; Italien gegen Frankreich, vsr^ rvsll; aber alles hübsch unter Aufsicht der englischen Gouvernante. -Auch Deutschland ließ sich ja auf 10 : 16 stellen. Mussolini hat nicht gut daran getan, eines Meeres Titel zu ffordern, den ihm der Union Jack wirksamer Le« streiten kann als seinerzeit den Untertitel der Doppeladler. Gustav W. Ebcrlein (Rom). im Schwang, hier meint man an der Lüge fett werden zu können. In Südafrika lebten Lanrals 150.000 Indier, gegen die ein entsetzlicher Fremdenhaß zu wüten begann, der sich in persönlichen Insulten austobte und alsbald i-n grausamen leg-islatori-schen Maßvsgelungen sei-n-e Sank­tion finden wollte. Verbote jeder indischen Einwanderung und Zwang zur Iluswartderung der Angesiedelten wur­den gefordert. Gandhi widmet sich mit Leib und Seele diesem Kampf des Rechts gegen Geivalt und betörte Volksstimmung. Er entsagt seiner lukrativen ALvokatur, lebt mit Len Armen so armselig wie die Aermsten. Er gründet eine landwirtschaftliche Niederlafsung im Geiste Tolstois, mit dein er in brieflichen Verkehr kommt, und Len er schon seit langem bewundert. Gemeinsam ist beiden der GrunÄfat: Les Verzichts auf jedwede Gewalttätigkeit, d-rnn> eins Art politisch-en und fo-zivlen Streiks, der aber in Zeiten dör Not fallen gelassen wirb. Als der Burenkrieg auÄ-richt, gründet Gandhi ein i-ndisches Rotes Kreuz, dessen Fühmng unter Gandhi wegen ihrer Uirerschrockenheit in der Feuerlinie öffentlich belobt wird. Als im Jahre 1904 die Pest in Johannesburg ausbricht, gründet er ein Pest­spital. Nichtsdestoweniger wird er zu verschiedenen Malen ins Gefängnis geworfen, zu Zwangsarbeit verurteilt, von der wütenden Volksmenge geprügelt, auch von den Indiern, denen er zu lau erschien, und das alles, ohne je in seinen lleberzeugungen zu wanken, oder seine-m Grundsatz der heroischen Friedseligkeit untreu zu wer- Lèn... Im Jahre 1906 leisteten die versammelten Indier den feierlichen Eid der passiven Resistenz, Gandhi hatte sie alle bezwungen, reich und arni, alle Kasten, alle Religionen, alle Rassen, ja sestst die dortigen Chinesen. Nun brach die goldene Zeit der Gefängnisse an, zu Täus-enden -ivur-den die friedlichen Resistenten eing-ekerkert, Gandhi selber dreimal; viele starben, aber die Bewegung wurde immer hartnäckiger und kräftiger. General Smuts tat sich in den Verfolgungen hervor; derselbe General erklärte sich aber im Jahre 1914 als Lesiegt. Gandhi siegte auf fast allen Punkten, die Rechte der Indier wurden anerkannt, sie durften in Nata-l verbleiben und ruhig ihrerttArbeit-leSen als freie Bürger. Man kann sich den­ken, wie Gandhi nach Indien zurückkehren konnte als ruhrnbedeckter Führer seines Volks. Das alles möge man in Rollands Buch nachlesen. Er besitzt die Gabe, das Geheinmis Indiens uns durch­sichtiger z-u machen und die Seele Gandhis uns näher zu bringen. Ganz wird es auch ihm nicht gelingen. Die Jnd-er sind ja Menschen wie wir, und doch nicht wie wir. Wenn wir ihrer Passivität gegenüber unsere Aktivität rühmen, dann werden sie uns tvohl verwundert anstarren. Sie denken, sie sind kontemplativ, sie kümmern sich um ihre Seele: ist das nicht edle, wertvolle Arbeit? Sie haften und drängen nicht, die Jagd unserer Taugenichtse auf unsinnige und verderbliche Genüsse dünkt ihnen Wahnsinn: wie werden wir uns verteidigen? Gandhi will von unserer Kultur nichts wisien: was werden wir zu ihren Gunsten Vorbringen? Wir haben in den Jahren '1914 bis 1918 viele Millionen Menschenleben gewalt­sam vernichtet: ist das Kultur? Ja, aber wir haben die Eisenbahnen, die Automobile, das Flugzeug, -das Radio, die Massenproduktion! Allein die Menschen bekriegen einander auch im Frieden, sie reißen einander den Bissen aus dem Munde, sie kön-neir einander nicht das Leben lassen und kehren selber massenweise dem Leben den Rücken. Sie belügen einander in schamloser Wsise. Ja, aber die ung-cheure ni-aschi-nelle Entwicklung! Für wen ist ledoch die Maschine ein Glück? Vielleicht für die s^brikanten. Aber die jammern auch immer. Für die Aüb-eitèr, die kgine Beschäftigung finden, ist sie gewiß kein Glück, und ob die beschäftigten Arbeiter gar so glücklich sind, ist auch fraglich. Das Flugzeug bringt uns sehr gesc^vin-d nach Wien, -Paris, London, und es soll eiir herrliches Gefühl sein, hoch obeit in den Lüfteir zu schwe­ben. Ja, wenn man nur nicht wieder hinunter inüßte in die Stadt. Aber die politische Freiheit, die Kunst u-nd > Wissenschaft, die sind doch Güter, die man nicht missep möchte. Die will auch Gandhi nicht missen, er kämpft ja den heroischesten Kampf für die Freiheit seines Vol­kes, für dessen Würde, für dessen Brot, für dessen Bildung. Aber die Engländer bchaupten, das indische Volk sei nicht reif für Freiheit und Selbstverwaltung. Gandhi selber war ein foyciler Bürger Englands/. !daâ Indien per-­sprochsn hatte, ihm nach Lem Weltkrieg eine Verfassung zu geben. ^Das Versprechen wurde nicht gehalten. W^en - -der ân erwähnten- Unreife. So kam der Tag von Anrr-itsar, wo auf die Nach« richt von der Verhaftung Gandhis Unruhen ausgebrochen waren, die sich aber bald legten. ?lm 11. April des Nachts erschien General Dyer a-n der Spitze von Truppen und Hesetzte die Stadt. Am 13. April gab es ein großes indisches Kst, zu dem Las VoW mit Frauen und Ki-n-derN i-n Hellen Haufen ftrömte. General Dyer hatte in der vor­­herg-elieNden Nacht jede Ansammlung verboten, wovon aber das Volk nichts wußte. Der General erschien. Ohne jede Aufsorderung ließ er dreißig Sek-unLen nach dem Erscheinen -der Truppen Las Feuer eröffnen. Beso^nderâ die Mafchinengewehre arbeiteten wirksam. Das Feuer hielt zehn -Minuten an. Die Mauern, die den Platz um­gäben, machten jede Flucht unmöglich. Fünf- Lis sechs­­hnnLert Hindus blieben -to-t auf dem Platze, viel mehr iva­rén verwundet. Kri-egsrecht über das ganze Land verhängt. Bomben aus Flugmaschinen. Viele -Bürger vor die Kriegsgerichte geschleppt, auâ-gepeiticht usw. Als trotz der strengsten Zensur Las Massaker von Amritsar inr Lande bekannt wurde, war die Entrüstung auch in England ungeheuer. Es wurde eine Untersuchung eingeleitet. Aber Lsvor sie abgeschlossen wurde, evbrachte man ein Gesetz, das die Beamten und Ofsiziere gegen jede Ver­folgung sicherte. Sie wurden befördert. Gandhi wider­fetzte sich jeder R-Lch-eha-ndi-ung gegen die Schuldigen. Auch im weiteren -Verlauf der Begebenheiten, die hier nicht erzählt werden sollen, gibt er die Hoffnung aus Ver­söhnung nicht'preis. England blieb jedoch i.in Wesen der Sache trotz einiger Konzessionen unnachgiebig, und so. wurde die No-nkooperation für den 1. August veMndet/ Sie bestand Larin, daß jeder Teilnehmer an ihr alle Titel und Ehrenämter -niederlegte; an keiner Anleihe sich be­teiligte, an keinem Tribunal teilnahm, alle englischen Schulen verließ, die -R-eformverhandlungen botstottierts; zu keinem Regierungsempfa-ng erschien; jeden bürger­lichen und militärischen Posten z-urückwies und -die wirt­schaftliche Selbständigkeit des Landes anstrebte. DanÄ. erst sollte der bü 8LM8tÄZ', 1. 21^1-1926^ Wie kamen mir nach Gorliee? Ungarische SoUiaten im Kriege. Voa Generaloberst Baron Arz-Strans!enbur.q, Der siegveiche Ausgang der achttägigen Schlacht von Li-manowa—^Lapanow hatte Len Rückzug der Russen vor der ganzen Front der vierten, bald auch vor jener der dritten Armee zur Folge. Siegesbewußt fol« gen unsere Kolonnen dem fluchtartig weichenden Feinde. Doch bald, durch reichlich zuströmende Unterstützungen verstärkt, stellt sich der Gegner zu zäher Gegenwehr; ernste Kämpfe -entwickeln sich. Das am linken Flügel Lev dritten Armee sich tapfer schlagende neunte Korps bei­darf dvingender Unterstützung, schon i-st eine seiner Di­visionen nur mehr 700 Gewehre stark. Da erhält moiui sechstes Korps den Befehl, -dem neunten in seiner Be­drängnis beizustchen. In der Flanke gefährdet, vevschi-e« bett- sich meine Divisionen, um am Flügel des neunte ' Korps einzugreifen. Mühselig arbeiten sich die Regimen­ter in kalten Regen- und Schneeschauern über den aufge­­weichten klebenden Lehmboden heran. Alle Munittons kolonnen stockett. die Fahrküchen bleiben ab; Träger kolonnen müssen gebildet werden, um Munition irn Verpflegung den der Evfchöpfung nahen Truppen zuM- führen. Wohl gewinnt dev linke Flügel gut Raum; ein HonvedregiMent dringt in die feindliche Stellung ein. nimmt die russischen Geschütze, —- âr -der Angriffs koinmt zum Stehen. Mit dem Bewußtsein, dem DrängW des Gegners Halt geboten zu haben« muß mcm sich -Sö« gnügen. Bald nötigt Lis Gssamtlags Has Lri-tte -Armeân» inando, stine Divisionen zurückzuverlegen. Das neunts Korps erhält Befehl, auf die Höhen von Gorlice, Las sechfte, auf jene von Luzna zu rücken, eine Gruppe linksj des sechsten Korps nach Staßkowka; -das Konrmartdq über Liese Kräfte habe ich, dem vi-erten ArmsekommanL-p unterstellt, zu übernehmen. Vom Feinde verfolgt, streben die Truppen den zu« gewiesenen Abschnitten zu, die sie unter Nachhutgefech« terr im ganzen ohne Störung -erreichen. Gorlics mußte dem Feind überlasten bleiben. Die Regi-menter waren stark ermüdet, zum Teil er« schöpft: seit 4. Oktober zwölf Wochen in ununter« brochenen Kämpfen und Märschen bei ungünstigster

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