Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1926. november (73. évfolyam, 249-272. szám)

1926-11-03 / 249. szám

Z. Xovsmdsr 1926______________________ ,______________9 *________________'F'LS'I'Lir H.OVV alle erforderlichen Garantien der Respektierumg nnL der Du^rchführung M bieten. Die Kleins Entente hüt sich die Auf­gabe gestellt, mit vereinter Kraft die Möglichkeit zu jsuchen, nicht bloß den regionalen politischen Status.und den regiona­len Főieden zu sichern, sondern auch den allgenreinen Frieden in möglichst ausgiebigem Ddrße zu gewährleiisten und die friedliche Auslragung der internationalen Streitfragen zu ermügbchen. Jnfolgeässen trifft es nicht zu, daß die Kleine Entente gegen Ungarn errichtet worden wäre und daß die Annähevnnig eines ihrer Mitglieder an Ungarn der Berechti­gung ihres Fortbestandes Eintrag tun wurde. Es erleidet keinen Zweifel, d.ch die Kleine Enteilte eilWernchnilich und mit Entschiedenheit gegen Ungavn anftreten würde in allen Fällen, iir denelr Ungarn irgenveirrcn Angriff aus die heutige Ordnung der Dinge versuchen, wenn Ä irgLu»>einen ?Ikt der Jgnorienung des Friedensvertrages vollziehen oder das souveräne Recht seiner Älachbarn in irgendeiner Weise miß­achten würde.' Ein Ungarn jee.och, ^das den aufrichtigen Wunsch bekündet, die Frredensverträge in Ehren zu halten und loyrl dnrchzufnhren und mit seinen Nachbarn an der Regelung und Stabilisierung der BerMtnisse in diesain Teile des Kontinents mitzuwirken, ein solches Ungarn hat kein-erâei Grund, sich der Kleinciir Entente fernznhMsn, vielmehr kann «s <Wf das volle lÄrtgvgenkommen ihrer sämtlichen Mitglieder zlchlien. Mit der allfâlligsn AnnähKnnq zwischen unserem Königreichs und Ultgarn brauchsn die Beziehungen zwischen den Mtglisdern der Kleinen Entente sich nicht bloß nicht zu lockern, vielmehr können sich diese Beziehungen dadurch bloß kräftiger und stabiler gestalten. Die GÄvinnung Ungarns zur Zusammenarbeit auf èund der Friedsnsverträge stellt öincin Erfolg der Kleinen Entente dar und darf dicher in keiner Weise M irgendein Mißerfolg der letzteren -betrachtet tver­­den. Da die Kleine Entente einen ernsten Fviedensfnktor darstellt, kann sie bloß wünschen, je mchr Staaten f-ür das loyale .Zllsammeujwirken im Interesse ihrer Aufgabe zu gewin» nen. Eine Verständigung zwischen unserem Königreiche und Ungarn würde unvermeid­lich und rasch auch eine unmittelbare u-nd nützliche Verständigung z wisch en der Tschecho- Slowakei und Ungarn, ferner zwischen Rn­­mänien und Ungarn nach sich ziehen. Wenn Ungarn sich der emsrichtigen Ausammenarbeit mit unserem Königreichs auf Grund der Friedensverträge unterzi-sht, kann es Einerlei Gruitd finden, ein derartiges nützliches Ausannnenarbeiten nicht auch mit den übrigen Nachbarn, -der Tschecho-Slawakei und Rumänien, herbeizsts-shn-sn. Alle Ber­­mche, die dartnn möchten, daß eine eventuelle uM zweifellos Mtzliche Verjsöändiaung zwischen uns und Ungarn uner­­. wüns<A: Folgen Kr unsere Beziehungen zu den anderen Mit­­'gliademl -der Kleinen En-tsnte, sowie für Ungarn und unsere ^idsn Bund-esgè-nvssen, -die Tschecho-Slowakei und R-umä­­nien, haben könnte, entbehren mithin jeglicker tatsächlichen und vernünftigen Grundlage. Sie sind lediglich als eine gröb­liche Intrige zu betrachten, deren srüortiger Mißerfolg keimrlei Zweifel erleiden kann. Interparlamentarische Union. -..-.Heimer Rat Albert v. Berzeviczy richtete cur dte Mitglieder der ungarischen Gruppe der Jnterparlamentari­­fchen Union eine Einladung, am 5. d., vormittags 11 Uhr, in dem Sitzungssaal (Kuppelhalle) des Parlameiitsgebäudes zu erscheinen, um den Bericht über die vorsährigs Genfer Konferenz entbegenzimehmcn und die Vorbcreitungsarbeiten zur nächstjährigen Konferenz in Paris zu besprechen. Der Wordanfchlag ans Mussolini. Der Reichsverweser hat dem Minister­präsidenten Mussolini aus Anlaß seiner glücklichen Errettung vor denr gegen ihn verübten Attentat seine . G l ü ck w ü n s ch e a u s g e-d r ü ck t. LadiÄcmZ v. Almäsy, geschäftssührender Ärzeprä­­sident der Einheitspartei, hat cm den ital enischeii I Minlsterpräfident-en Benito Mussolini anläßlich seiner! glücklichen Errettiinig von den Folgen des gegen ihn verübten verruchten Anschlages zuhanden des Budapester italienischen Fleiß und Ambition sticht beheben läßt. Abonyi wird noch lange warten müßen, bis er in die Figur Adams hineinwächst, bis er den vom Dichter vorgezerchncten « Rahmen aussüllen kann. In den rein lyrisch gefärbten! Szenen war er sympachisch, wann, jugendlich. Für Keplers tiefe Weisheit, für Dantons hinreißende Beredsamkeit! und imponierende Männlichkeit taugt er noch nicht ganz. Í Ob er sich je ans di-e Höhe dieser Rolle emporschwingen j oder hinaufarbeiten wird, ist ebenfalls fraglich. Man kiânn ! aber ein sehr nützliches, sogar erstrangiges Mitglied des Nationaltheaters sein, ohne gerade Adam gespielt zu haben. Aus der Menge der Mitlvirkenden seien in erster Reihe Gal, Sugár, Frau Mä-tray, Almäsy lobend hervorgehoben. Als Sklave, als Aufseher im Phalanster wußte Sugár seinen kleinm Rollen Rang und Beachtung zu sichern, s^au Mátray, eine römische Hetäre auserlesenster Schönheit, bot in den kahlen Wän­den des Freudenfestes, kms mit Schrecken endet, eine Sehenswürdigkeit, die für vieles entschädigte. Aber auch Ml schrecklichen Ende war sie stilvoll, kräftig, dramatisch 'pannend. In dieser Szene, in Blfzan-z und in London,! produzierten die Elevinnm der Frau Szentpál stil­­lolle Tänze, die dieser vortrefflichen Meisterin alle Ehre nachten. „Die Tragödie des Menschen" ist ein Mysterium. Line mystlsd^e Anziehungskraft steckt in ihrer Weisheit, n ihren abwechslungsvollen Bildern. Aber es darf nicht »ergessen werden, daß diese Kraft jener Eduard Paulai) i rschlossen hat, dessen Itame vom Theaterzettel tnlnmchr! j ndgültig verschwunden ist und durch den Namen des i ! wuen Mannes Alexander Hevesi ersetzt wurde. Und der leue Mann sollte nicht vergessen, daß die Anziehungskraft >er ^Tragödie" in erster Reihe den blmtetl Bühnen- . äldern, dem häufigen Szeneirwechsel, der Mannigstltig- j eit der Vorkommnisse und Stiminungen zu danken ist. > ^cicht einer fiktiven, theoretisch ausgeklügelten Einheit, ,, -ie leicht in. eine Eintönigkeit entarten kann. > >- —­ Versucl^en âss neuesie pliäriorrLerial vkirlreriäe -v lVwck ernFewercsik llnck mit „Kackion" JO ttlüillten xchscocchk. V .2. Da ^èumpesn unci -kerben über-^ü§5r§, ist ...kacfron" ckie becz^llemske Ik^ascstmetbocke. I. Da „-káckron" ckre Ik^ä'scbe bkercbk, n^ck sre obns ^èâSenbkercbe scbnse» lveyF. Da „2^2L/ron"c(llr'iFr IällerLto-^^bkercbt, isk eL voWommen llnscchâckb'cb. Oarantiert Lrei von (^lilor unâ anâeren 8âäâ1ic1len Lliemilcalien. Hutter IvLSek srappausvár-Olanpar r.t. Lemâen 8is mir Kostenlos ein krolxpLckcUen 1 Buâapest. .............................................................. Vll, Lrrsèdet 6. -(^äresse:........................................................... XIedev Sie. bitte, âeii »usseküUtes Xupo» suF âie Lextseite, «Ue -^âresse »uk äie -^äreSseit« einer kostksrie. Gesandten Grafen Durini di Monza folgende Glück­wunschdepesche gerichtet: „Ten berufenen Führer schützt, bewahrt und errettet die besondere Gnade der göttlichen Vorsehung vor einem An­schlag. Mit Freuden begrüßen wir ihn! Nameirs der Ein­heitspartei: Lad'slaus v. Almâsy, geschäftssührender Vize­präsident." Paris, 2. November. I^èach den Jnsormalionen der Agentur Transalpina ist man in Bologna der Ansicht, dass der sunge Zam­­boni das Werkzeug einer Verschwörung gewesen sei. Fünf Minuten nach der Verübung des i Attentats wurde ein Telegramm mit dem Texte aufge­­geben: Bin gesund entkommen. Die Polizei bewahrt Stillschweigen, über die Person, der dieses Tele­­! gramm gesandt wurde. Man sei dem Absender auf der ! Spur. Telegramm des Pesier Lloyd., Mailand, 2. November. j Loie Popolo d'Jtalia meldet, smÄ die Vergeltungs­maßregeln für lxrs Attentat auf Mussolini an der llniversität von Padua die a n t ifas z i sti­­.scheu Professoren zum Rückzug gezwun­gen lvorden. Zur Vornahme einer Säuberungsccktion in der Stadt wurden die faszistischen . Aktionstvuppen « wieder gebildet. Aus Varese weân 39 Verhaf­­tungen gemeldet. i Nom, 2. November. .v>n verschiedenen Städten Italiens fanden Diens­tag Kundgebungen gegen die umsturz­­« lerischen Elemente statt. In Genua louvden dabei zwei Personen getöret. In Cagliari s drangen die Faszisten in die Wohnung des Wgcordneten ! Lussu ein, um sich an dem Abgeordneten fiir seine op- i Positionelle Haltung zu rächen. Der Abgeordnete gab auf j einen sungen Mann mehrere «L chü s s e ab und tötete ! ihn. Lussu wurde verhaftet. ! , Turati, der Parteisekretär der Faszistenpartei,! klindigt den bevorstehenden Zusammentritt des Großen Faszistenrates an, der in aller Form über die Bestrafung der Attentäter Beschluß fassen wird. Turati erklärte, der Infektionsherd für die Attentate musst endlich beseitigt werden. Die Blätter glauben, der Faszistenrat werde die unverzügliche Inkraftsetzung der Todesstrafe mit rück­greifender Wirkung verlangen, um alle früheren Atten­täter treffen zu können. Ferner soll die Faszistenpartei zu einer peinlich genauen Revision ihrer Mitgüeder schreiten und diese Revision einem besonderen noch zu gründenden Verteidigungskomitee anvertrauen. lTelegramm des Pe sie r Lloyd.) Mailand, 2. November. ^ie die Blätter aus Cagliari (Sardinien) be­richten, wurden dort während der faszistischen Kund­gebungen die Druckereien des katholischen Blattes Corriere di Sardegna und des sardinischen Organs Folco verwüstet. Bei einem Versuch, Len Balkon des Hauses eines oppositionellen Abgeordneten zu erklettern, kam es zu einem Feuergefecht, wobei ein Faszist erschossen wurde. Rom, 2. Novemiber. ('Lvwuer Aintliche Scachrichtenstelle.) Lavoro d'Jtalia meldet aus Nizza, daß dort eine Verschwörung italienischer Emigranten gegen Musso­lini entdeckt worden sei, und daß zwei Verschwörer, die bereits Vorbereitungen zur Rückkehr nach Italien getrof­fen hätten, in .Haft genommen worden seierr. Die Gren­zen «werden auf das schärffte bewacht. (Telegramm des Pe st rr Lloyd.) Bologna, 2. Noveulbec. . c oen öèachmittagsstunden wurde eine Reihe neuer Verhaftungen vorgenommen, denen die Behörden große Wichtigkeit beimessen. Außerdem wurde» zahlreiche Hausdurchsuchungen vorgenommen. Die Familie .Zamboni befindet sich noch immer in Haft. Telegramm des Pest er Lloyd.) MaiIand, 2. Noveulber. Der Fichrer der Mailänder Faszisten hat alle weiteren Vergeltungsmaßregeln durch einLil Aufruf verboten, indem die bisherigen Ent­­rüst.Mlgshanjd!lun>gen als eine fei-eiLiche Warnung für die Gegner des faszi-stifchen lliegiincs bezeichnet werden, die begreifen müssen, Laß das Leben des Duce nicht airge» tastet werden A'lrfe. Rvln, 2. Neveulber. Die Blarter -berichten erst jetzt über die Rede Mus­solinis, die er -um-mitt-e-Ibar vor dem Attentat bei Eröfst nung des italienischen Kongresses der Wissenschaften in Bo­logna gehalten hat, in der er zunächst auf die RüLständig­­keit -der wissenschaMichen Forschungen verwies und dagegen durch Vermehrung der Universitäts-mittel anzuk-ämpfen versprochen hatte. Er schilderte södann die Be» deutunig der Wisienschaften auf verschf-edenM Gebieten, he» sonders jenen -des Krieges, -des Flugwesens und der Medizin. Er erklärte, der Wissenschaft fei es nicht gegeben, in den Nr. gründ der Dinge einzudringen. Es bleibt immer eine ver« schtvssell-L Wand daAvischen, auf der -das Wort geschrie'bLll I -wird: -Gott. Es k ö nue k e i n e n K onfli k t zwischen ! Wissenschaft und Glauben geben. Tas seien Po» lemiken aus der Zeit vor etwa zwanzig oder dreißig JaHrerr. Die Wlsienschast gehe von der Ersährumg aus und münde notwendigerweise in die Philosophie, und nur-die Philo» s o p -h ie könne die Wissenschaft erlä -uteru u>n8 sie auf das Gebiet der un-iversellen J-dee überlei-ten. (Telegramm des Peste r Lloyd.) Ronl, 2. November. Lavoro d'Jtalsa sucht den Ursprung des Aiten»« tats gegen Mussvlins in Frankreich. Das Blatt wiU wissen, daß der Anschlag schon mehrere Tage vorher vorbe­reitet worden war und das We-rk politischei^ Flüchilinge ist. Auch in EmigoandenlkreHen in Paris) glaubte man, daß während -der Feier èes Marsches aus Rum! ein Anschlag ggzsn Mussolini verübt werden wird. Die! it-cklien-ischen Behörden hatierr, wie das Blatt schreibt, di«! -strenge Ueherwachnng den i tglienisch-fron./ z ö is -i 's chen Grenze ongeondnet. Ein sciszistWer Palizei-­­bcamter fuhr nach Nizza und Monte Carlo, um mèi' HHe der dort ansässigen Faszisten zwei verdächtige Italiener di« nach JtÄlien reisen wollten, zu verhaften. Di« -italienische' Polizei traf alle Maßnahmen, um die Einreise -dieser Heide»: -Personen zu verhindern. Zürich, 2. November. Nach dem Mailänder Korrespondenten der Neue», Zürcher Zeitung kann man sich nach der heutigen Schreib» weise der faszistischen Presse ein ungefähres Bild davon machen, was im Falle eines tragischen Aus»! gangesdesAttentatsgescheheiiwâre. , Popolo d'Jtalia veröffentlicht den Tagesbefehl desl Kommandanten der zweitm Zone der faszistischen Miliz, in »em freilich erklärt wird, daß die Miliz im gegebenen Falle' Mussolini mit dem Blut aller Feinde zu rächen^ intschlossen ist. Während gestern der faszistische Provinzialsekretär- ZjamPolli die planmäßige Anwendung von Nepressalien!

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