Pester Lloyd - esti kiadás, 1927. március (74. évfolyam, 48-73. szám)

1927-03-01 / 48. szám

L'LSI'Lir » A Visâs, 1. LlÄ- 1321 gülüflk^it des einmal existierenden Vertrages einzugehen — tzefordert wird, daß ein Untersuchungsausschuß eingesetzt ^werde, der die Umstände, unter dmen der Vertrag zu­stande kam, bereinigen solle. Außerdem ist am 21. Fe­bruar auch der Generalsekretär der Power and Traction, Mr. Housefall, in Athen eingetroffen, um Verhandlungen über die Abänderung der Vertragsbestimmungen mit der griechischen Regierung zu führen. Die englisch-polnischen Bezichungem Der zunehmende englische Einfluß in Polen und im Baltikum hat überall großes Interesse erregt und zu den berschiedenartigsten Kombinationen Anlaß gegeben. Vor allem betrachten sich aus einleuchtenden Griinden Ruß­land, Deutschland, Frankreich und die Tschecho-Slowakei als interessiert. Moskau fühlt man sich beunruhigt .und ist der Meinung, daß das Foreign Offioe russische Paktabschlüsse mit den Nachbarstaaten Hintertreiben und Polen der sâfetfeindlichen Phalanx angliedern wolle. Darüber hinaus will die Sowjetpresse auf Grund von Daten, die aus einer Interpellation des Sejinmitgliedes Fürsten Czetwertynski willkürlich, herausgerissen wur­den, folgern, daß Polen im abgelausenen Jahre nicht die -etatmäßige Summe von 725 Millionen Zloty, sondern 1236 Millionen für Itüstungen ausgegeben habe und für das Jahr 1927 weitere 703 Millionen veranschlage. An­scheinend mit englischem Gelbe sollen in den L^tloofwod­­schaften strategische Bahnen voit über 300 Kilometer Länge ausgeftchrt werden, .mßerdem werde England dem polnischen Staate eine große Ausland­­ünleihe verschaffen. Wie in ähnlichen Fällen ämmer, handelt es sich auch diesmal um sotvjet­­>rusiische Ilebertreibungen und leere Kombinationen, Marschall Pilsudski sah sich genötigt, das gesamte Heer­­lvesen zu reovganisicven, da dies unter dem ttational­­demokratischen Regime durch die Korruptionsfälle und Lieferun-gsskandale unverläßlich geworden war. Unter dem Titel „Abbau" wurden ferner -etwa 2000 Offiziere entlassen, wobei es sich wahrscheinlich um politisierende Elemente handeln dürfte. Marschall Pilsudski hat übri­gens in einer Sejmrede, die durch ihre Ehrlichkeit und Ueberzeugungskraft auch die Gegner ittöllig entwaffnete, nachgewiesen, daß er kein üherflüssiges Geld für Rüstungsz-wecke ausgebe, und worin die Schäden bestehen, die er beseitigen müsse, um eine zweckinäßige Armee^ zu schaffen. Was nun die angeblichen englischen Riesen­summen für Polen betrifft, so dürfte die englisch-polnische Freundschaft noch lange nicht so weit gediehen sein, denn bisher war England der Fürsprecher einer Volk-erbund- Mleihe für Polen, wovon die polnische Regierung, die keinerlei Souveränktätsrechte aufgeben und keine Kon­trolle -zulassen möchte, nichts wissen will. Aus ähnlichen Gründen ist es bi-sher auch zu keinem Abkomm-en mit der Wallstreet -gekonunen. Wabrichcinlich ist aber, daß Polen eines Tages eine englisch-amerikanische Anleihe erhält. Der sogeN'Mnte anglophile Kurs Polens an und für ^rch, der aber sorgsam aÄH die Freundschaft zu Fraâich wahrt, muß keineswegs mit rußland feindlichen und aggressiven Tendenzen in Zusammenhang gebracht wevden, denn in diesem Moment, als Pilfuldski seinem bekannten GMndsatze, daß die Politik nicht von Geffchls­­momsnten geleitet werden diirfe, folgen wollte, mußte er erkenMN, daß aus wirtschaftlichen und finanziellen (Äünd-en auch die Gesche der Weltwirtschaft und der geographischen Lage berücksichtigt werden müssen. Dies bedeutet aber den Wirtschaftsfri-eden mit Deutschland ünd eine Annäherung an die City, da Frankreich nicht in der Lage ist, dem polnischen Staate eine große Anleihe zu gewähren. Falls lLngland die Wsicht haben sollte, Polen in eine antirufsische Gruppierung einzufügen, so hängt es von Sowf-etrußland allein ab, ob eine solche UMcht gelingt oder nicht. Falls ferner die Sowfets in ihrer Agitation und Wichlarbeit fortfahren und sich über alle Versprechungen unter leeren Ausreden auch^ weiterhin Hinwegsetzen, so wird Polen aus vitalen Gninden alle fene Standpunkte billigen müsien, die soeben in der scharfen englischen Note an Rußland zum Ausdrucke ge­kommen sind. Die Moskauer Regierung hat an Polen bereits viel gesündigt; sie verschleppt soeben unter Bedin- Mngen, die eiirem Erpressungsversuche glerchkommen, den Wschluß eines rusiisch-polnischen Handelsvertrages u:ch hat in die polnischen Wirtschaftszentren eine lvüste Verhetzungsagitation getragen. Wenn in Moskau kein gründlicher Wandel der Methoden einsetzt, so werden auch chne Zutun Englands alle Kulturstaaten in eine Abwehr­­,front -genötigt. Polen ^hat erst kürzlich eine -großangelegte russische Aufru-Hrorganisation aufgedeckt, und die soeben !in Ungarn errtl-arvien sowjetrussischen Machinationen ^dürften dm Kulturstaaten noch weiter zu -denken geben. ' Es ist eine allbekannte Tatsache, daß derzeit der englische Botschafter Sir W. Grenfell Max Müller iir Warschau sehr einflußreich ist. Das Foreign Office schätzt die Tätigkeit Les Marschalls Pilsudski und hat, seitdem dieser Staatsrnann die Zügel der Regierung ergriffen hat, Vertrauen zur Lebensfähigkeit Polens gefaßt und bemgemäß seine Politik der neuen Sachlage angepaßt. Es ist also ein Irrtum zu behaupten, daß erst Tschitsche­rins BeM) in Warschau die englischen Außenpolitiker schleunigst zum neuen Kurs veranlaßt habe. Frankreich, das seinen Einfluß und den der Kleinen Entente als be­droht erachtete, sandte Laroche, den erfahrensten Kenner Osteuropas am Quai d'Orsay, als Boffchafter nach Warschau. Dr. Benes aber ernannte seinen fähigsten Mit­arbeiter Girsa zum Gesandten in Warschau, der mit dem Schlagwort operieren soll, daß Polens Vorteil darin zu erblicken sei, mit der Tschecho-Slowakei enge politische ünd wirtschaftliche Bindungen einzugchen, damit Frank­reich, das durch seine Locarno- und Thoiry-Politik zu allzu großer Rücksichtnahme auf Deutschlands Jnteresien sich bereit erklärte, eine Schwenkung zu den Interessen der neuen Staatengruppe von 40 Millionen Einwohnern vornehmm müsse. Nebstbei erhofft Dr. Benes selbstver­ständlich auch eine Neubelebung des tschechischen Ein­flusses in der Welt, den er durch die italienisch-rumä­nische Freundschaft und die ungarisch-jugoslawische An­näherung als beeinträchtigt erachtet. Auf jeden Fall ist es Pilsudskis Geschicklichkeit ge­lungen, aus der außenpolitischen Isolierung her-auszu­­kominsn. Es ist eine Tatsache, Laß Polen zurzeit sehr um­worben ist. Die ausländischen Pressestimmen versuchen aber in der Hauptsache, die englisch-polnischen Beziehun­gen zu ergründen. In der -deutschen Presse war es vor allem das Berliner Tageblatt, das in einem viel­­beachl-eten Spezialartikel Warschauer und Londoner Kor­respondenzberichte zusamnrenfaßte, um ein klares Bild zu gewinnen. Da der Artikel allzusehr den deutschen Stand­punkt vertritt, komMr er auch zu übertriebenen Schluß­folgerungen, denn es würde der gesamten Auslandpolitik Mr. Ehamberlains und der englischen Tradition lvider­­sprech-en, tvenn England Polen für seine Gefolgschaft so­zusagen die Garantie der llnveränderbarketr der Ost­grenzen versprochen und außerdem die polnische Regie­rung zur Unnachgicbigkeit in der Frage der deutsch-pol­nischen Hand-elsvertragsverhandlungen veranlaßt haben sollte, weil Deutschland sich nicht in die Abwehrfront gegen Rußland einbeziehen lasse. Die Enilhüllungen, die Augur in seinem Buche ,Sow'jets gegen Kultur" über den deutsch-russischen Vertrag von Rapallo machte, wären alles -andere als geeignet, einen englischen Groll gegen Deutschland zu rechtfertigen. Hingegen ist -England a-n einem Wir'tschaftsfrieden in Europa, also auch an einer polnisch-deutschen Aussöhnung außero'-dentlich inter­essiert. Das âlerliner Tageblatt beruft sich zur Unter­stützung seiner Ansicht, daß England -von Deutschland abrücken und sich Polen zuwenden wolle, auch auf die jüngst voin Kurier Porannl) herausgegebene britische Sondernuminer. Daß bei einenr solchen Anlasse Publi­zisten wie Wickham H. Steed oder Augur überaus herz­liche Worte für Polen fin-den, ergibt sich aus der Natur der Sache. Hingegen dürfte es den Kern der Sache tref­fen, wenn der unseren Lesern wohlbekannte Augur er­klärt, England habe Polen längere Zeit hindurch beob­achtet und habe festgestellt. Laß es wirklich verdiene, -als ein Staat geachtet zu werden, der seine Anstrengungen zur Schaffung realer Werte zuf-ammenfaßt. Deutlicher gesagt bedeutet dies, daß das Foreign Office -der U-eber­­zeugung ist, daß Pilsudski ein Staatsvollk und einen wertvollm Stackt -aus Polen machen könne und daher ein eviister Verhandlungsfaktor sei. Daraus ergab sich -die -freundlichere Haltung gegenüber Polen. Was sich aber -daraus noch entwickeln kann, hängt in der Hauptsache von Moskaus Verhalten seli^t ab. Wie man über dm blumerus elAusn8 in — Griechmland dmkt. Sajlonikr iist bekanntlich seit etiva vier Jahrhunderten einer der Hauptsitze der spaniolischen Juden. Ihre Ein­­wohmrzahl dürfte hier etlm 30 bis 35 Prozent der Ge­­samtbevö-lârung der Stndt erreichen. (Die neuesten, aus der Zeit nach der kleinasiatischen Zkückwanderungsaktion stammenden statistischen Aufnahmeir sind noch nicht auf­gearbeitet.) Hier wurde vor einigen Tagen die ziveite hellenische U-niversität (die erste befindet sich bekanntlich in Llthen) eröffnet. Diesen Anlaß benützten gewisse Ele­mente, um Demonstrationen zugunsten der Einfühmng eines dlumorcis eluusuo an dieser Ilniversität zu ver­suchen. Ueber den ganz und gar mißglückten Versuch be­richtet das Athener Blatt Hestia folgend: — Es gereicht sowohl Saloniki wie ganz Grie­chenland zur Ehre, Laß Lieser Versuch Lurch Las fosorttgc freiheitliche Eingreifen der Professoren, Jirtellektuellen und Journallftèn der mazedonischen Hauptstadt im Keime erstickt wurde. Es wurde sogleich eine öffentliche Versammlung einberufen, wobei ein Beschlußantrag an­­genonrnren und dringlichst an die griechische Regierung âbgesönd-et wu-rde. Dieser Beschluß wird auch an den Völkerbund, sowie an die diplomatischen Vertretungen Ungams, Iiumänims und Polens in Athen übermacht werden, das heißt, an die Vertretungen der Staaten, die den ksumoru« olLusus an ihren Universitäten einge­führt habem Besonders erwähnensivert ist Labei ein Ar­tikel, -den in einem Salonikier Blatte der Professor an der Salonikier Universität G. Hadschidakis ver­öffentlicht. Der Profesfcr erklärt darin, daß in G'i'chen­­land derlei antilib-erale Konzeptionen ganz unmöglich seien. Der Antisemitismus sei eine Gift­pf I a n z e, L i e auf einem Boden, dem die Idee der Freiheit entsprang, nie ge­deihen werde... Uulerredung mit Dr. Kazar Markovirs. Der serbische Politiker Dr. Lazar Markovi cs, der seit gestern abend in unserer Stadt weilt, empfing heute einen unserer Redakteure zu einer Unterredung. Im Laufe des Gespräches beleuchtete Se. Exzellenz die aktuellen politischen Probleme der mitteleuropäischen Staaten mit folgenden interessanten Ausführungen: — Es wird bald acht Jahre her sein, daß der mörderische Weltkrieg beendet wurde, und die Staaten des Donaubeckens, die durch so mannigfaltige Interessen aneinander gewiesen sind, befinden sich noch iminer, was ihr gegenseitiges Verhältnis anbelangt, in der politischen Phase der Passivität. Es bestehen zwischen diesen Staaten noch immer imr amtliche, diplomatische Beziehungen, die Völker, die den inneren Inhalt dieser Staats­gebilde ausmachen, die Gesellschaften, deren äußere Er­scheinungsformen diese Staaten sind, haben sich noch immer nicht gefunden, und nur zögemd versucht man allmählich, die verschiedenen Fäden zu suchen, die die Völker des östlichen Europa auch seelisch, nicht nur politisch, miteinander verbinden sollen. Mit einer gewissen Genugtuung darf man jedoch feftstellen. daß die Bestrebungen, diese seelischen Verbindungen Her­zustellen, von Tag zu Tag in festeren Umriffen ai^ Tageslicht treten. — Meine Reise nach Ungarn gilt ebenfalls diesen Bestrebungen, obwohl ich betonen muß, daß meine Mission keinen offiziellen Charakter trägt. Ich bin gekommen, um mit gewiffen Faktoren des öffent­lichen Leb^ Fühlung zu nehmen, um die Trasse zu er­kunden, die der: Weg der zukünftigen Annäherung be­stimmen soll. Die Aufgabe ist lvahrlich nicht gering. Ich gehöre nicht zu denjenigen, die da glauben, man könne mit einenr Festessen, mit hochtönenden Worten die Wun­den aus der Welt schaffen, die Lurch den Weltkrieg ge­schlagen worden sind. Die Zertrümmemng eines großen Staates, einer bedeutenden Weltmacht, die auf eine fast tausendjährige Vergangenheit zurückAicken konnte, kann nicht spurlos vorübergehen. Es bleiben nach einem Er­­eigniffe von solcher Tragweite Spannungen und Verstim­mungen zurück, die man nur mit langer, ausdauernder und zäher Arbeit lösen und glätten kann, will man ein dauerndes und sestes politisches Gefüge errichten. Das Problem ist nicht nur nach meiner eigenen, sondern auch nach der Meinung meiner Freuirde cher seelischer als politischer Natur. Die Frage ist, ob die die neuen Staats­­gebilde des mittleren Donaubeckens reif und intelligent genug sind, um eine Politik zu inaugurieren, die ihren eigenen gemeinsamen Interessen entspricht, anstatt sich von einer oder mehreren Großrnächten, wenn auch dadurch gewisse unmittelbare Vorteile erwachsen können, ins Schlepptau nehmen zu lassen. Um Liese Frage beantworten zu können, ist es aber unbeLingt not­wendig, daß sich die in unmittelbarer Nachbarschaft le­benden Gesellschaften einander kennen lernen, daß eine intime Fühlungnahme zwischen Liesen Völkern eintcitt, und daß die Notwendigkeit, eine neue Politik zu inaugu­rieren, die Politik der Solidarität, von allen Völkern klar erkannt wird. Die Politik der Solidari­tät erheischt aber eine gegenseitige An­passung, die hinwieder von jedem Volke den Verzicht auf gewisse, bisher alswich­­t-ig betrachtete Äesitzobjekte un-abwei'^ bar er-foxd ert. Jchbetoue, erklärte Herr Markovics< daß ich keineswegs an einen Staatenbun-d,^ eine Donau föd erat ion etwa denke, mir schwebt! immer nur eine gogenseitige Anpassung, eine n-eire Orien­tierung der allgemeinen und Wirtschaftspolitik der Donauvölker vor Augem Es handelt sich -einfach darum, ob wir die alten Wege, jene der veralteten Vorkriegspolitit weiter verfolgen, oder aber zur Verteidigung unserer ge­meinsamen Interessen neue Wege, neue Methoden sut^ wollen. Ddeine Freunde und ich, obwohl der Heute noch be­­-stehendon Schwierigkeiten Wohl bewußt, sind sest über­zeugt, daß die Aufgabe wohl schwer, aber nicht unWblq sei. Wir glauben, daß das ungarisch-jugoisla^ wische Verhältnis sich ganz -besonders dazu eignet^ -als AusgangspuM ein-er allgem-ein-e-n Lösung zu dienen. Nur politische, keineswegs aber seelische Hemmungen sind es, die in beiden Ländern einer i-ntimen Annäherung im Wege stehen, es gibt daher keinen Grund für diese Völ­ker, die Initiative nicht zu ergreifen. Die Jnitiati-vtz wurde 'durch Se. Durchlaucht den Herm Reichsverweser U-ngams und durch Dr. Nincsics in nachdrücklicher Form eigen'llich bereits ergriffen, die inzwischen eingetre­tenen außenpolitischen Ereignisse im südöstlichen -Europa scheinen aber -die weiteren Schritte auf diesem Wege -ver­zögert zu haben. Ich meine unter diesen Ereigniffen ins­besondere die durch -den Pakt von Tirarm hervorgerufene scheinbare Trübung Les jugosiawisch-italienischen Ver­­häkmisses und die nun zur Lösung gel-a-ngende Frage des Ausgangs Ungarns zum Adriatischen Meer. — In meiner Heimat bin ich zu gut als einer der eifrigsten Anhänger der Freundschaft mit Jtw lien bekannt, um nicht mit einem gewiffen Nachdruck erklären zu können. Laß der übeMiegende Teil der ju-go­­flawischen öffentlichen Meinung nicht ernstlich daran 'derckt, aulf cinen Gegensatz zu Italien hinzuarbeiten. Im Gegenteil, eine schr bedeutende Gruppe verantwortlicher Politiker, ich brauche nur den Namen Dr. Nincsics zu nennen, arbeitet bewußt und vorsätzlich auif eine An­näherung zu Italien hin und dies im Bewußtsein der großen Bedeutung des italienischm Volkes und der ita­lienischen Kultur im südöstlichen Europa. Allevdin-gZ wollen wir der neuen und aufsteigenden Großmacht Ita­lien Wahl einen kulturellen, aber keinen politischen Ein­fluß auf dem Balkan einräumen. In diesem Punkte sind wir schr empfindlich, uNd die itbertr-i-öbene Bsdeu­­tung, die man Lenr Pakte von Tirana zugöschrieben hat, ist eben auf di«ise Empfindlichkeit zurückzuführen. Die Ereignisse, die sich an die Veröffentlichung dieses diplo­­nmtischen Jttstrulnents geknüpft l-aben, sind daher in ihrer -Gänze nicht als eine politisck-e, sondern als eine Ver­­trauenÄkrise anzuschen, die imr Lctdurch entstchen konnte, daß der unumgängjlich irotiveNdrge Jnfornrationsdienst z-!vis-chen beiden Regierungen in dieser Frage — aus wessen Fehler, will ich hier nicht auschrechen — versagt hat. Ièur die Stimmung, die aus dieser Vertrauenskrise sich entloick-elt hat, ermöglichte es, daß Fragen unter­­-g-eordneter Bedeutung, als Schachzüge Jugoslawiens, die Politik Ronrs abzuwchren, ausgelegt werden konnten. Ich kann mit ruhigem Gewissen der unga­rischen öffentlichen Meinung die Ver­sicherung geben, daß J-ugoslawien nie daran denkt, das freundliche Einverneh­men zwischen Italien und Ungarn irgendwie zu stör-en. Die Verhaerdlungen, die zwischen Ro-m und Budapest über einen ungarischen Freihafen in Fiume im Auge sind, werden in Belgra-d keineswegs mit scheelen Augen verfolgt. Wir erblicken in diesen Verhandlungen keine gegen Jugoslawien gerichtete Spitze. Es ist aber immechin möglich, daß Ungam vou > >> »— —— — - -

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