Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1941. szeptember (88. évfolyam, 199-222. szám)

1941-09-02 / 199. szám

2 Ungarn mußte freilich nicht zwei, son­dern fast zwanzig Jahre lang warten, bis die aufbauenden Mächte der euro­päischen Neuordnung die historischen Ungerechtigkeiten seiner Verstümme­lung wiedergutmachen halfen, aber es kommt .nicht auf die Zeitdauer, sondern auf den Glauben an, der hier wie dort ungebrochen, in seiner nationalen Rein­heit bewahrt werden konnte. Die Lage und die europäische Rolle Ungarns kann mit der Finnlands in vielerlei Hinsicht verglichen werden. Beide sind sozusagen Einzelgänger in der Reihe der europäischen Völker, die aber ihre durch sprach- und rassenmäßige Iso­liertheit bedingte Sonderstellung durch eine umso pflichtbewußtere, um so in­tensivere Einordnung in den gesamt­europäischen Aufgabenkreis wettge­macht haben. Auf diese Weise 6ind sie nicht nur Randvölker, sondern auch Grenzfesten der abendländischen Gei­stigkeit geworden, wobei ihre Auf­opferungsbereitschaft, wenn es um ge­samteuropäische Belange geht, sprich­wörtlich geworden ist. Sie kämpften und kämpfen auch heute für ihre Frei­heit, die nicht nur für sie selbst ein unschätzbares und unabdingbares Gut, sondern auch vom gesamteuropäischen Gesichtspunkt aus eine historische Not­wendigkeit ist: denn Ungarn wie Fin­nen gebrauchen ihre Freiheit im Dienste Europas, sie fassen diese Frei­heit als Kampf und Abwehr gegen die europafeindlichen Strömungen auf. Darum ist in ihrer Geschichte der Platz vorgezeichnet, den sie in der euro­päischen Ordnung von morgen bestim­­mungs- und sendungsgemäß ein­nehmen müssen: als Träger einer be­sonderen Verantwortung müssen sie für die innere Ordnung und die äußere Sicherheit ihre Lebensräume im Rah­men einer umfassenden europäischen Solidarität sorgen. Wenn man die Rolle Finnlands im Norden Europas in diesem Sinne auf­faßte, so mußte man die schmerzvolle Verstümmelung der finnischen Grenz­marken als einen schwer tragbaren Einbruch ordnungswidriger Kräfte in eine bedeutsame europäische Ordnungs­sphäre empfinden. Aus diesem Grunde begrüßen alle guten Europäer die Blau­kreuzfahne Finnlands auf dem alten Schlosse Viipuris — und mit beson­derer Wärme begrüßt sie Ungarn, des­sen Volk, durch Seelenverwandtschaft und Ähnlichkeiten der historischen Lage dem fernen Volke der Finnen nahegerückt, den Freudentag dos nor­dischen Brudervolkes aus vollem Her­zen mitfeiert. DEUTSCHLAND Ausländische Ehrengäste in Leipzig Leipzig, 1. September (DNB) Das Reichsaußenamt veranstaltete heute einen Empfang für die ausländischen Ehrengäste und die Leiter der ausländischen Kollektivausstellungen. Anwesend waren u. a. der italienische Botschafter Dino Alfieri, der türkische Botschafter Gerede, der spanische Wirtschaftsminister Carceller Sagura, der ungarische Gesandte Döme v. Sztojay, der bulgarische Gesandte Draga­­noff, der rumänische Gesandte Bossy, der slowakische Gesandte Cérnák, der kroati­sche Gesandte Df. Benson und von deut­scher Seite die Staatssekretäre Gutterer und Landfr.ed. (MTI) BRITISCHES REICH Wichtiges Diplomatenrcvirement bevorstehend? New York, 1. September (DNB) New York Herald Tribune will aus diplomatischen Londoner Kreisen er­fahren haben, daß Hauptmann Lgttleton, der jetzige Vertreter des englischen Kriegs­kabinetts in Kairo, Lord Halifax in etwa zwei Monaten auf dem Botschafterposten in Washington ablösen werde. Lyttleton würde durch Duff Cooper in Kairo ersetzt werden. (MTI) aiMllllillltllM IHHUIIlUflli's 1 Berufen J Sie sieh bei Ihren 1 Einkäufen auf den 1 FESTER LLOYD | r~ |||M|||||| ... - - ■ - — == PESTER LLOYD DIENSTAG, 2. SEPTEMBER 194U Im mittleren Fronlaiisciinitt: Schwere sowjetische Verloste Mißlungener sowjetischer Angriff südlich von Kiew Berlin, 1. September (DNB) Im mittleren Frontabschnitt der deutschen Ostfront fanden am 31. August — wie DNB gemeldet wird — heftige Kämpfe statt, in deren Verlauf die Sowjets Panzerkampfwagen einsetzten. Die sowje­tischen Einheiten wurden zerschlagen und mußten sich zurückziehen. In diesen Kämpfen wurden 25 sowjetische Panzer­kampfwagen, darunter acht 52-Tonne-Pan­­:er, vernichtet. Damit wurden am 30. und 31. August im Bereich eines deutschen Armeekorps insgesamt 86 sowjetische Pan­zerkampfwagen zerschossen und vernich­tet. Verbände dieses deutschen Armeekorps schossen außerdem am 30. und 31. August durch Maschinengewehrfeuer zwei sowje­tische Jagdflugzeuge und ein Bombenflug­zeug ab. Durch Flakartillerie wurden zwei weitere sowjetische Flugzeuge zum Absturz gebracht. Am Unterlauf des Dnjepr griffen die Sowjets am 31. August mit stärkeren Kräften die deutschen Stellungen an. Die Angriffe wurden unter blutigen bolsche­wistischen Verlusten zurückgeschlagen. Tn diesen erfolgreichen Abwehrkämpfen wur­den 1000 Gefangene eingebracht, 21 Gra­natwerfer und zahlreiche andere sowjeti­sche Infanteriewaffen erbeutet. Sowjetische Kräfte wiederholten am 31. August südlich Kiews den Versuch, mit Unterstützung von Artillerie und durch Kanonenboote auf das WeMijfer des Dnjepr überzusetzen. Auch dieser Versuch wurde — wie an den Vortagen — unter schweren bolschewistischen Verlusten ab­geschlagen. Es gelang den Bolschewisten nicht, das Westufer des Flusses zu er­reichen. (MTI) Berlin, 1. September (DNB) Die Lage der Bolschewisten im Raume nördlich Nowgorod ist — wie DNB von zuständiger Seite mitgeteilt wird — infolge der harten Schläge der deutschen Wehrmacht und der blutigen sowjetischen Verluste überpys schwierig geworden. Als letzte Reserve haben die Sowjets schnell aufgestellte und stark vermischte Truppen­teile in den Kampf geworfen. Unter ihnen befinden sich- die Belegschaften und Werk­schutzformationen zahlreicher sowjetischer Fabriken und Rüstungsbetriebe. (MTI) tige Formen annahm, sehr erschwert. Ob­wohl die wenigen vorhandenen Wege und das Gelände infolge des Regens fast un­passierbar waren, meisterten die deutschen Truppen alle Schwierigkeiten und führten die Kämpfe zu einen erfolgreichen Ende. (MTI) Deutsche Erfolge irolz Schlechtweiters Berlin, 1. September Im Kampfabschnitt südlich des Ilmen- Sees vernichtete — wie DNB erfährt — am 31. August eine deutsche Division in umfassendem Angriff' starke sowjetische Kräfte. Über 1600 Gefangene wurden ein­­gcbracht. Im Verlauf der weiteren Kämpfe setzten die Bolschewisten schwere und schwerste Panzerkampfwagen ein. Fünf sowjetische Panzerkampfwagen, darunter ein 52-Tonnen-Panzer, wurden vernichtet. Die erfolgreichen Kämpfe dieses Tages wurden durch den ununterbrochenen star­ken Regen, der mitunter wolkenbruchar- Vernichtete sowjetische Eisenbahnslrecken Berlin, 1. September (DNB) Auch im mittleren Abschnitt der Ostfront führten deutsche Kampfflugzeuge am 31. August Angriffe gegen Verkehrs­linien und versammelte Sowjetverbände mit gutem Erfolg durch. Im Raume von Konotop, Kursk und Brjansk wurden zahlreiche Eisenbahnstrecken durch Bam­­benvoiltreffer aufgerissen und mehrere Eisenbahnzüge zum Entgleisen gebracht. Sturzkampfflugzeuge griffen in rollenden Einsätzen motoriserte Sowjetkolonnen an und vernichteten dabei 20 Panzerkampf­wagen. Viele Lastkraftwagen wurden durch Volltreffer und Splitterwirkung zer­stört oder beschädigt und zwei Flakbatte­rien der Bolschewisten außer Gefecht ge­setzt. Fünfzehn Transportzüge wurden teilweise vernichtet oder blieben beschä­digt auf der Strecke liegen. (MTI) Bei Reval... Berlin, 1. September In den Kämpfen um Reval haben die Bolschewisten — wie DNB) gemeldet wird — überaus schwere Verluste erlitten. Die Verbände des 10. sowjetischen Armee­korps, die 22. motorisierte Schützendivi­sion und Reste^ der 16. Schützendivi­sion sowie zahlreiche Marineeinheiten und den regulären Truppen zugeteilte Arbeiter­formationen wurden völlig vernichtet. Dar­über hinaus wurde eine große Anzahl von Gefangenen eingebracht. (MTI) Sowetflugzeuge in Alaska eingetroffen New York, 1. September (DNB) In Nome (Alaska) sind, Associa­ted Press zufolge, zwei sowjetische Wasser­flugzeuge aüf dem Wege nacli Washington eingetroffen. Die beiden Flugzeuge hatten 47 Passagiere an Bord, die alle mit Diplo­matenpässen versehen sind. (MTI) Der Kommandeur der spanischen Freiwilligen bei Adolf Hitler Aus dem Führerhauptquartier, 1. September (DNB) Der Führer und oberste Befehls­haber der Wehrmacht empfing heute den Kommandeur der spanischen Freiwilligen- Division, General Nunoz Grando, zur Mel­dung. General Nunoz Grando meldete dem Führer die Einsatzbereitschaft seiner Divi­sion und den unerschütterlichen Willen, vom ältesten Offizier bis zum jüngsten Mann an der Vernichtung des Wettfeindes teilzunehmen. (MTI) Angriffe auf den Raum um Petersburg Berlin, 1. September Zur Unterstützung des Heeres unternah­men — wie DNB erfährt — Verbände der deutschen Luftwaffe am 31. August wir­kungsvolle Angriffe auf den Raum um Pe­tersburg. Die Sowjets erlitten dabei erheb­liche Verluste an Soldaten und Kriegsge­rät. Außerdem wurden in diesem Gebiet 18 Sowjetpanzer vernichtet und 150 Last­kraftwagen unbrauchbar gemacht. Eine Flakbatterie der Bolschewisten, die die Anflüge der deutschen Verbände zu stören versuchte, wurde durch Volltreffer außer Gefecht gesetzt. (MTI) Deutsche lurtfie auch auf der Krim Berlin, 1. September Deutsche Kampf- und Sturzkampfflug­zeuge setzten — wie DNB erfährt —- auch am 31. August ihre Angriffe gegen kämp­fende und zurückweichende Sowjeitruppen oshvärts Alakurtti mit besonderem Erfolg fort. Die deutsche Luftwaffe flog am Sonntag im Südteil der Ostfront wirkungsvolle Ein­sätze gegen Stellungen, Flugplätze und Eisenbahnanlagen der Bolschewisten. Diese Angriffe, die überall Zerstörungen, Men­schen- und Materialverluste der Sowjets verursachten, erstreckten sich auch auf kriegswichtige Ziele der westlichen Krim. Ostwärts des Dnjepr standen nach rollen­den Einsätzen Unterkünfte und Flugzeug­hallen in Brand und starke Explosionen setzten das Vernichtungswerl: fort. (MTI: Das Eicheniauh für Oeneraiiautnanf Cniewel! ,4ns dem Führerhauptquartier, 1, September (DNB) Der Führer und oberste Befehls­haber der Wehrmachl verlieh dem Gene­ralleutnant Cruewetl, Kommandeur einer Panzerdivision, in dankbarer Würdigung seines heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft des deutschen Volkes als 34. Offizier der deutschen Wehrmachl, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Der Führer übergab heule dem tapferen Kommandeur diese hohe Aus­zeichnung persönlich. (MTI) Italienische Pressestiniínen über die ungenügende Malerialhilie der OSI für die Sowjetunion Rom, 1. Seplember (Stefani) Die italienische Presse betonl d e jüngste Äußerung der englischen Blätter und des Außenministers Eden über die un­genügende Kriegsmaterialproduktion der USA, die die Lieferungen für die Sowjets unmöglich macht. Die Sowjetunion wurde mit dem Versprechen gegen die Achse in den Krieg gehetzt, daß sie von den USA mit großen Mengen Kriegsmaterial versehen werde, nun aber verweigere Amerika die Lieferungen mit der Einwendung, daß seine* Produktion ungenügend sei. Es wiederhole, sich das nämliche Spiel, das auch Frank­reich, Polen, Jugoslawien, Griechenland und' andere Nationen, die den englisch-amerik i­­nischen Versprechungen Glauben schenkten, in das Verderben stürzte. (MTI) Der Heldentod Hauptmann Joppiecs Nach seinem 70. Luitsieg Berlin, 31. August (DNB) Hauptmann Joppien, Träger deS Eichenlaubes zum Ritterkreuz des Eiser­nen Kreuzes, ist — wie «bereits gemeldet wurde — nach seinem 70. Luftsieg vom Feindflug nicht zurückgekehrt. Hauptmann Joppien wurde 1912 als Sohn eines Bergarbeiters in Bochum ge­boren. Von 1926 bis 1930 war er Schrift­setzerlehrling. Im Oktober 1931 trat er als Schütze in ein Infanterieregiment ein und wurde 1937 zum Oberfeldwebel befördert. Im Jahre 1938 wurde er als Leutnant Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. 19-40 zum Hauptmann befördert, erhielt er im April 1941 nach seinem i0. Luftsieg als 11. Offizier der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiser­nen Kreuzes. (MTI) Sowjetische Soldaten in deutschen Uniformen Berlin, 1. September (DNB) Wie von zuständiger Seite mit-i geteilt wird, wurden bei den Kämpfen bei Kingisepp bolschewistische Spähtrupps in deutschen Uniformen gefangengenommen, Im gleichen Raum wurde ein sowjetischer! Stabsoffizier gefangengenommen, der — wie er sagte — Zivilkleidung angelegt hatte, um nicht von den Deutschen er­schossen zu werden. (MTI) Sowjetische Kinderbataillone als Kugelfang Berlin, 1. September (DNB) Über den Einsatz von Knaben-* bataillonen in der Front der Sowjets meldet ein Kriegsberichterstatter, daß zwölf- bis sechzehnjährige Jungen von den Bolsche­wisten zusam'mengetrieben, in Bataillone eingeteilt und mit Übungsholzgewehren aus­gerüstet wurden. Diese Bataillone wurde« dann in Gruppen und Zügen gegen di» deutschen Steilungen eingesetzt, wobei si« noch mit Handgranaten ausgerüstet wurden. Sie dienten den bolschewistischen MG­­Schützen-lnfanteristen als Kugelfang und hatten riesige Verluste, da sie bei jedem Versuch, zu flüchten, von den Sowjets reihenweise niedergeschossen wurden. (MTI) Schweden will selbständig bleiben Eine Rede des Verteidigungsministers Stockholm, 1. September (DNB) Der schwedische Verteidigungs­minister Sköld hielt am Sonntag in Stock­holm zum Tage der freiwilligen Verteidi­gung eine Rede. Er sagte darin unter ande­rem, für Schweden sei die Selbständigkeit unentbehrlich. Es beschreite zwei Wege, um diese Freiheit zu bewahren. Einmal strebe Schweden danach, durch eine Poli­tik, die darauf ausgehe, auf gutem Fuß mit beiden kämpfenden Parteien zu stehen, außerhalb des Krieges zu bleiben. Der andere Weg sei, daß Schweden, wenn nichts anderes mehr helfe, seine Selbständigkeit mit der Waffe in der Hand verteidigen werde, ohne zu fragen, ob es etwas nütze, (MTI) ITALIKN Goebbels Aufenthalt in Venedig Venedig, 1. September (Stefani) Auch die Montag abgehaltene zweite Besprechung zwischen dem Reichs­propagandaminister Dr. Goebbels und dem italienischen Minister für nationale Erzie­hung Pavolini war jenen Fragen gewidmet, die die unter ihrer Leitung stehenden In­stitutionen betreffen. Die beiden Minister prüften diese Fragen in einer Atmospbära freundschaftlicher Zusammenarbeit. Beson­dere Aufmerksamkeit wurde den italie­nisch-deutschen Filmbeziehungen im Rah­men der neuen europäischen Filmkunst ge­widmet, die anläßlich des in Venedig statt­findenden Biennale zum Ausdruck gelangt, Die beiden Minister besichtigten sodamt in Anwesenheit eines zahlreichen Publi­kums die erste Vorführung des neuen ita­lienischen Films „Coroan di Perro“. Sämtliche Anwesenden waren über did künstlerische und technische Vollkommen­heit dieses Films entzückt und äußerten sich in Worten höchster Anerkennung über das außerordentlich hohe Niveau’ der: italienischen Filmkunst, (MTI)

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