Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1941. október (88. évfolyam, 223-249. szám)

1941-10-01 / 223. szám

88. Jahrgang Budapest, Mittwoch, 1. Oktober 1941 Nr. 223 Spendet für die Aktion der Gemahlin des Reichsverwesers!PESTER LLOYD London gibt die Beschädigung der „Nelson“ zu (Siebe Seile 3) MORGENBLATT SdyjdOB OKW gibt bekannt: Ostwärts des Dnjepr haben italienische Truppen stärkere feindliche Kräfte aufgerieben 210 feindliche Bunker erstürmt RAF'Bombenwüife auf Hamburg und Umgebung von Berlin Aus dem Führerhaupt quartier, 30. September (DNB) Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt: Bei der Durchführung der Operationen ostwärts des Dnjepr haben italienische Truppen stärkere Kräfte des Feindes auf­­gerieben und dabei mehrere tausend Gefan­gene gemacht.. Im nördlichen Abschnitt der Ostfront führte eine Infanteriedivision am 28. und 29. September einen erfolgreichen Angriff auf eine zäh verteidigte Stellung durch. Sie erstürmte hiebei 2/0 feindliche Bunker. Verbände der Luftwaffe bekämpften wirksam Bahntransporte im Raum um Charkow und setzten die Zerstörung des Bahnnetzes ostwärts von Leningrad, sowie von Anlagen der Murmansk-Bahn fort. Im Kampf gegen Großbritannien vernich­tete die Luftwaffe in der vergangenen Nacht ostwärts Great 'Yarmouth einen Frachter von 8000 BRT Und versenkte im gleichen Seegebiet aus einem größeren Zerstörer ver-' band heraus eines der Kriegsschiffe durch Bombenvolltreffer. Weitere Angriffe rich­teten sich gegen das Hafengebiet an der schottischen Ostküste und im Südosten der Insel. In Nordafrika bombardierten Sturz­kampfflugzeuge Verladeeinrichtungen und Munitionslager in Tobruk. Kampfflugzeuge beschädigten im Mittelmeer ein Handels­schiff und schossen einen britischen Bom­ber ab. Der Feind flog in der letzten Nacht in das norddeutsche Küstengebiet ein und drang mit einzelnen Flugzeugen bis in die weitere Umgebung der Reichshauptstadt vor. Durch Bombenwürfe auf Wohnviertel, vorwiegend in Hamburg, hatte die Zivil­bevölkerung Verluste an Toten und Ver­letzten. Die britische Luftwaffe verlor ge­stern und im Verlaufe dieser Nacht insge­samt elf Bombenflugzeuge. (MTI) Deutsche Anerkennung der italienischen Leistungen an der Ostfront Tagesbefehl General Mackensens Rom, 30. September Von der Ostfront meldet der Sonder­berichterstatter der Agenzia Stefani: General v. Mackensen hat einen Tages­befehl ausgegeben, in dem er sich mit Anerkennung über die ausgezeichneten Leistungen der italienischen Sappeure äußert. Der Tagesbefehl schließt: Die Sappeure des italienischen Expeditions­korps haben eine Dnjeprbrücke im feind­lichen Feuer wiederhergestellt; selbst die Tätigkeit der feiridlichen Artillerie konnte sie von ihrer Arbeit nicht abhalten. Die Wiederherstellung der Brücke gelang in vollem Maße. Für ihre beispielgebende Haltung gebe ich den italienischen Sappeuren gegenüber meiner Bewunderung Ausdruck. Als Erklärung teilt Agenzia Stefani zu diesem Tagesbefehl mit, daß die italieni­schen Sappeure die Dnjeprbrücke während einer viertägigen Schlacht wiederherstellten, wobei der Feind die Brücke elfmal durch Beschießung beschädigte. Die italienischen Sappeure hätten jedoch die Beschädigun­gen bei jeder Gelegenheit ohne Verzug misgebessert. (MTI) Rom, 30. September Der Berichterstatter der Agenzia Stefani meldet von der Ostfront: General v. Mackensen hat einen Tages­befehl ausgegeben, in dem er u. a. fol­gendes mitteilte: Mit großer Befriedigung sah ich heute vormittag von meinem Beobachtungsort den mutigen Angriff der Division Torino. Ich wünsche den italienischen Expeditions­korps, sie mögen ähnliche weitere Erfolge erzielen, wie sie sie bisher im Zusammen­wirken mit meinen Truppen errangen. (MTI) • Berlin, 30. September Eine bei einer deutschen Panzerdivision im Nordabschnitt der Ostfront eingesetzte leichte Flakabteilung hat, wie DNB er­fährt, im bisherigen Verlauf der Kämpfe im Osten bis zum 28. September vierzig sowjetische Flugzeuge abgeschossen. (MTI) Die Vernichlu ngsschlacht im Gange Rom, 3Q. September (Stefani) Der Soderberichterstatter der Agenzia Stefani meldet von der Ostfront: Die italienischen Expeditionskorps nah­men in den verflossenen Tagen nordwärts des Dnjepr an einer Front von mehr als hundert Kilometern an großangelegten Ope­rationen teil. Die italienischen Einheiten formten ein riesiges Quadrat und schlossen in dieses mehrere sowjetische Divisionen ein. Nach der Umzingelung leiteten die ita­­lienichen Truppen kraftvolle Operationen ein zur Vernichtung des eingekreisten Fein­des. Der Feind versuchte den Ausbruch nach Osten. Seine mit Unterstützung von Panzern durchgeführten Gegenangriffe blie­ben jedoch erfolglos. Die Italiener brachten bisher mehr als 5000 Gefangene ein. Die Gefangenen gehörten vier verschiedenen Infanteriedivisionen an. Der Verlust des Feindes an Menschenleben und Verwunde­ten ist riesig. An der Front der Division Torino ist der Boden mit sowjetischen Leichen buchstäblich bedeckt. Diese große Vernichtungsschlacht nähert sich nun ihrem Ende und wird nach den Anzeichen von außerordentlich glänzendem Erfolg gekrönt sein. (MTI) Berlin, 30. Septembei Die finnische Luftabwehr war in den Kämpfen des 28. und 29. September wie­derum erfolgreich. Im Laufe des 28. Sep­tember, wie DNB gemeldet wird, schossen die finnischen Truppen insgesamt zehn Sowjetflu'gzeuge und im Verlaufe des 29. September weitere acht sowjetische Flug­zeuge ab. (MTI) Berlin, 30. September (DNB) Deutsche Luftstreitkräfte ver­senkten am 29. September auf dem Ladoga-See einen Transporter von 500 BRT und beschädigten schwer zwei wei­tere Schiffe mit zusammen 1800 BRT. Im Südabschnitt der Ostfront griffen wieder starke Kräfte der deutschen Luft­waffe in den Erdkampf ein. Eisenbahn­linien um Charkow wurden in großer Ausdehnung zerstört und dabei wurden 33 Transport- und Versorgungszüge vernichtet oder schwer beschädigt. Im gleichen Ab­schnitt wurden in Luftkämpfen 12 Sowjet­flugzeuge abgeschossen und weitere 6 Flug­zeuge bei Angriffen auf Flugplätze am Bo­den zerstört. (MTI) Helsinki, 30. September (INB) Wie militärische Kreise am Montag abend mitteilen, nimmt die Zahl sowjeti­scher Überläufer von Tag zu Tag zu. Ge­fangene Überläufer1 berichteten, daß der Mangel an Lebensmittel in Hangö sehr ernst sei und daß die politischen Kommissare Order gegeben hätten, jeden Soldaten, der einen Fluchtversuch unternehme, auf dér Stelle zu erschießen. Italiens Heerscharen zum dritlen Maie aut den russischen Gefilden Berlin, 30. September Ergänzend wird DNB zum heutigen Wehrmachtbericht folgendes mitgeteilt: Aus dem heutigen Wehrmachtbericht wird ersichtlich, daß die italienischen Ver­bände bis an den Dnjepr mit vorgestoßen waren und daß sie jetzt bei dem umfassen­den Angriff im Raume nordwestlich Dnjepropetrowsk mehrere tausend Gefan­gene gemacht haben. Mithin stehen die ita­lienischen Verbände auch jetzt in vorder­ster Front gegen die Sowjets und haben sich dort bestens bewährt. Mit diesem Einsatz sind italienische Trup­pen im Laufe der letzten 150 Jahre zum dritten Male auf russischem Boden zum Kampf gekommen. Erstmalig nahmen vor rund 130 Jahren italienische Verbände im Rahmen der „großen Armee“ Napoleons I. am Feldzug von 1812 gegen Rußland teil. Der zweite Einsatz italienischer Truppen gegen die Armeen des Zaren erfolgte 1855 während des sogenannten Krim-Krieges. Diesmal im Jahre 1941 fechten die italieni­schen Divisionen wiederum nicht weit vom damaligen Kriegsschauplatz entfernt, Ihr Einsatz, Seite an Seite mit den deut­schen Truppen, kennzeichnet den Willen des Duce und der italienischen Nation, sich auch nach außen mit den Waffen in der Hand wiederum aktiv zum Kampf gegen den Bolschewismus zu bekennen, ebenso wie es vor wenigen Jahren in Spanien und während der Anfänge des Faschismus auch innerpolitisch in Italien selbst so erfolgreich geschah. (MTI) t Heftige Baionettkämpfe im südlichen Abschnitt der Osttront Berlin, 30. September DNB erfährt von militärischer Seile: Im südlichen Abschnitt der Ostfront hat­ten die Bolschewisten bei den Kämpfen am 29. September wiederum starke Ver­luste. Sie führten an mehreren Stellen der Front Gegenangriffe durch, die alle mit blutigen Verlusten zurückqeschlagen wur­den. Teilweise entwickelten sich heftige Bajonettkämpfe, in denen die Bolschewi­sten unterlagen.' Im Kampfabschnitt eines einzigen deutschen Infanteriebataillons ver­loren die Bolschewisten hundert Tote und 200 Gefangene. Im Abschnitt einer deut­schen Division wurden im Laufe des fi 29. September mehrere schwere sowje­tische Panzerkampfwagen von 40 und 44 Tonnen Gewicht veernichtet. (MTI) „Leipzig“ und „Emden“ unterstützen die deutschen Landstreitkräfte Berlin, 30. September (DNB) Einheiten der deutschen Kriegs­marine griffen wiederholt in den letzten Tagen mit großem Erfolg Landziele im nördlichen Abschnitt der Oftfront an. Da­bei beschossen die deutschen Kreuzer „Leipzig“ und , Emden“ sow jetische Feld­­und Artilleriestellungen mit wirksamem Feuer. (MTI) Preis Í2 Fillér Einheit und Zukunft Budapest, 30. September Der totale Krieg bedeutet nicht nur die straffe Zusammenfassung und den restlosen Einsatz aller militärischen und materiellen Kräfte eines Volkes, er be­dingt zugleich auch die leidenschaft­liche Anspannung aller politischen, so­zialen und geistigen Energien, die dia unerläßliche Ergänzung der militäri­schen Kraftentfaltung bilden. Militäri­sche Totalität bedeutet demnach die volle Einheit der politischen und mili­tärischen Führung einerseits und die vollkommene Unterordnung aller wich­tigen Funktionen des nationalen Kör­pers unter diese Führung, die allein den lückenlosen, organischen Zusam­menhang der Einzelanstrengungen, das reibungslose Funktionieren aller Teile des politischen und wirtschaftlichen Organismus im Kampf für die großen nationale Ziele zu gewährleisten ver­mag. Alle Zweige der nationalen Arbeit, sowohl auf materiellem als auch auf geistigem Gebiete bilden bloß einzelne Teilfaktoren einer überragenden und lebenswichtigen Resultante, die natio~ nale Zukunft heißt. Die Zukunft einer Nation ist aber von ihrer Vergangenheit nicht zu scheiden. Eine Nation besteht nicht bloß aus ihren lebenden Mitgliedern, ihr gehören die zahllosen Generationen an, die in den vergangenen Jahrhunderten ins Grab gestiegen sind und auch die un­absehbare Reihe der kommenden, Ge­schlechter, die die Überlieferungen, Träume, Pflichten und hehren Ziele eines geschichtlich gewordenen Volkes zu erhalten, zu verfolgen und zu er­reichen berufen sind. Je älter, je ehr­würdiger die Vergangenheit einer Na­tion, je ruhmreicher die geschichtlichen Leistungen, auf die ein Volk zurückzu­blicken vermag, desto bindender, desto härter sind ihre Verpflichtungen für die Gegenwart, aber auch desto größer ihr Anrecht auf eine der vergangenen Jahr­hunderte würdige Zukunft. Ungarn ist kein Saisonstaat, der seine Entstehung einer momentanen Konstellation der europäischen Machtverhältnisse ver­dankt und dessen Leben auf papiernen Verträgen beruht. Ungarn ist ein tau­sendjähriges Gebilde der europäischen Völkergemeinschaft, Staat und Nation der Ungarn blicken auf eine tausend­jährige ruhmreiche Vergangenheit zu­rück, in deren stürmischem Verlaufe dieses Volk sich stets behaupten konnte und nach furchtbaren Erschütterungen und Katastrophen st,ets seine Wieder­geburt zu erkämpfen wußte. Diese Ver­gangenheit bildet die höchste Kraft­quelle der ungarischen Nation. Sie ver­leiht ihr das Recht, einer Zukunft von weiteren tausend Jahren entgegenzu­blicken; doch eben diese tausendjäh­rige Vergangenheit legt ihr jßer­­ordentlich hohe Verpflichtungen auf. Die wichtigste dieser Verpflichtungen ist, daß die ungarische Nation und alle ihre Mitglieder in der Perspektive von Jahrhunderten und nicht in der eng­begrenzten Gegenwart zu denken und zu handeln haben. Sie haben stets dessen eingedenk zu sein, daß dieser; Staat und dieses Volk dazu berufen sind, eine wichtige Rolle im neuen Europa zu spielen, dessen Umrisse sich in den Kämpfen der Gegenwart mit unabweisbarer Kraft abzuzeichnen be­ginnen Jeder Ungar hat heute daran zu denken, daß seine Worte und seine Taten das Glück und Gedeihen kom­mender ungarischer Geschlechter ent­scheiden und daß heute jeder in dem

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