Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. október (88. évfolyam, 224-249. szám)

1941-10-01 / 224. szám

2 Deutsche Luftangriffe auf die englische Ostküste Berlin, 1. Oktober (DNB) Starke Verbände der deutschen Luftwaffe griffen in der Nacht vom 30. Sep­tember zum 1. Oktober einen wichtigen Ver­sorgungshafen an der britischen Ostkiiste in rollendem Einsatz an. Nach den ersten Mel­dungen zurückgekehrter Besatzungen konnte der Angriff bei’ klarer Erdsicht durchgeführt werden, mehrere Brände und Detonationen wurden beobachtet. Außerdem wurden noch Städte in Schottland bombardiert. (MTI) RAF-Einflug: Tote unler der Zivilbevölkerung Berlin, 1. Oktober (DNB) Eine größere Anzahl englischer iiomber griff in der vergangenen Nacht Städte an der Deutschen Bucht und an der Ostsee an. Die auf Wohnviertel abgeworfe­nen Spreng- und Brandbomben verursach­ten Zerstörungen und Beschädigungen von Wohnhäusern und forderten Opfer an Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung. Einzelne Flugzeuge, die Berlin anzügreifen versuchten, wurden durch die Flakabwehr sehr bald zum Abdrehen gezwungen. Ein feindliches Flugzeug wurde durch Flak ab­geschossen. (MTI) PESTER LLOYD MITTWOCH, 1. OKTOBER 1941 Daily Mail: Kiews Fail zerstört englische Wunschträume Lissabon, 1. Oktober (INB) Eine realistische Schilderung über die Lage der Sowjetunion gibt Daily Mail in seinem Leitartikel. Darin heißt es: „In den letzten beiden Wochen ist man in Eng­land nüchterner mit Bezug auf die Lage in der Sowjetunion geworden. Der Fall von Kiew hat dem britischen Volk wieder 'Stur Realität verholfen und Wunschträume zer­stört. Der ständige Vormarsch der deut­schen Armee in der Sowjetunion läßt nicht nach, im Gegenteil, es sind alle Anzeichen dafür vorhanden, daß das Tempo des Vor­marsches erhöht wird. Der Grund hiefür liegt nicht in der Schwächung der morali­schen Widerstandskraft der sowjetischen Armee, sondern er liegt in der Tatsache, daß durch jedes weitere Vorgehen der deut­schen Armee die Produktionskapazität der Sowjetunion vermindert oder Weiter zer­schlagen wird.“ Weiter schreibt das Blatt, der Krieg in der Sowjetunion sei in erster Linie ein Wettstreit dér Produktion, bei dem Deutschland weit voran liege. Zum Schluß meint das Blatt, in Kürze würden riesige deutsche Streitkräfte frei für neue Operationen. Anträge die Sowjetdelegation bei der Kon­ferenz stellen würde, erklärte Losowski, daß die Konferenz die in den Briefen Roosevelts und Churchills behandelten Fragen diskutieren werde. Falls die So­wjetdelegation irgendwelche Vorschläge, die darüber hinausgingen, machen würde, so würden die Vertreter der Auslandpresse in Kenntnis gesetzt werden. Unzufriedenheil mit angelsächsischen Kriegsberichtern in Moskau Stockholm, 1. Oktober (INB) In einer Pressekonferenz für die ausländischen Pressevertreter in Moskau hielt es der stellvertretende Abteilungsleiter Losowski für notwendig, seine Unzufrie­denheit mit der Berichterstattung durch einzelne ausländische Korrespondenten zum Ausdruck zu bringen, die sich, wie er aus­führte, „nicht innerhalb des Rahmens des Tatsächlichen“ gehalten und ihren Berich­ten eigene Meinungen hinzugefügt hätten. Gemeint sind u. a. die Agenturen United Press, Associated Press und International News Service. Auf die Frage eines Anwesenden, welche Der Vormarsch des italienischen Expeditionskorps Ukrainische Front, 1. Oktober (Stefani) Die starken Verbände des ita­lienischen Expeditionskorps haben die Ein­schließung des zusammengedrängten Fein­des beendet. Der letzte Widerstand des Feindes wurde gebrochen. Die Sowjettrup­pen erlitten sehr schwere Verluste. Die Zahl der Toten und Verwundeten wächst immer mehr. Die italienischen Verbände machten 7000 Gefangene. Diese Zahlen be­weisen klar die Bedeutung der von den italienischen Truppen durchgeführten Ope­rationen. Die Vernichtungsschlacht am lin­ken Ufer des Dnjepr endete mit einem glänzenden Sieg der Verbündeten. (MTI) Türkische Stimme zur Lage der Sowjets Istanbul, 1. Oktober (INB) Die Istanbuler Zeitung Tasviri Eskjar veröffentlichte am Dienstag eine längere Betrachtung über die Lage an der Ostfront, in der die jüngsten deutschen Waffenerfolge einer eingehenden Würdi­gung unterzogen werden. Das Blatt stellt fest, daß es wohl niemanden in der Welt gebe, der die sowjetische Lage nicht als äußerst kritisch beurteile. Wer noch daran zweifle, meint das Blatt, der brauche nur noch einmal die Hilfeschreie nachzulcsen, die der Sowjcthotschafter in London zu wiederholten Male im Auftrag seiner Re­gierung ausgestoßen habe. Gibraltar in Erwartung tier beschädigten Kriegsschiffe Rom, 1. Oktober (MTI) Meldungen der italienischen Blät­ter aus Tanger zufolge arbeitet man im Hafen von Gibraltar fieberhaft daran, die in der Mittelmeerschlacht schwer beschä­digten englischen Schiffe zu Reparatur­zwecken in den Hafen zu bugsieren. Die Ankunft der englischen Schiffe ist baldigst fällig. Der Hafeneingang von Gibraltar wird aufs schärfste überwacht Im Stütz­punkt der englischen Kriegsmarine löste der Ausgang der Schlacht im Mitlelmeer die allergrößte Unruhe aus, und in engli­schen Kreisen ist eine deutliche Gedrückt­heit wahrzunehmen. Die englischen Schlachtschiffe wurden nämlich in das östliche Mittelmeer dirigiert, um an der italienischen Kriegsmarine Rache zu neh­men, deren Angriffseinheiten vor einigen Tagen in den Hafen von Gibraltar vorge­stoßen waren.' Im Lazarett von Gibraltar werden zur Aufnahme der Verwundeten, deren Zahl beträchtlich sein dürfte, fieber­hafte Vorbereitungen getroffen. Berlin, 1. Oktober (DNB) Deutsche Fernkampfflugzeuge be­schossen in der Nacht zum 1. Oktober einen britischen Geleitzug vor Dover. Der Geleit­zug drehte sofort unter dem Schutz der britischen Küste ab. (MTI) Die flngrifie aut Rhodos — zivile Opfer Rom, 1. Oktober (INB) Zum Angriff der RAF auf das Krankenhaus von Rhodos berichtet der Korrespondent des Popnlo di Roma, daß zum ersten Mal auch der innerhalb der Stadtmauern gelegene Stadtteil angegriffen worden sei. Dort gebe es keinerlei militäri­sche Objekte, keine Lagerschu-pen usw. In den Wohnhäusern lebten nur Greise, Frauen und Kinder. Das sei den englischen Fliegern wohl bekannt gewesen und trotz­dem habe sich der Angriff außer gegen das durch weithin sichtbare rote Kreuze kennt­lich gemachte Spital gerade gegen diese alten Wohnhäuser gerichtet. Die Mütter­abteilung des Spitals sei von zwei Bomben getroffen worden. Viele Opfer habe es auch in den von den Bomben getroffenen Wohn­häusern gegeben. Italienische Aktionen in Afrika Rom, 30. September (MTI) Der Sonderberichterstatter der Agenzia Stefani meldet von der Front in Nordafrika: — Die italienischen Luftstreitkräfte bom­bardierten erfolgreich feindliche Stütz­punkte, u. a. die Hafenanlagen von Tobruk und die Truppenunterkünfte in der Gegend von Marsa Matruh. Ein italienischer Bom­ber erzielte nördlich von Sollum einen Treffer auf einem englischen Transport­schiff von etwa 3000 Tonnen, ein zweiter brachte ein feindliches Flugzeug zum Ab­sturz, das zum Angriff gegen eines unserer Schiffe vorgehen wollte. Die Verluste des Kreuzers „Fiji“ Stockholm, 1. Oktober (INB) Die Londoner Admiralität gibt erst jetzt di« Verluste bekannt, die beim Unter­ gang des 8000-Tonnen-Kreuzers „Fiji“ bei Kreta eingetreten sind. Die „Fiji“, ein erst am 31. Mai 1939 vom Stapel gelaufenes, hochmodernes Schiff, war, durch deutsche Bombenflugzeuge im Verlaufe des Frühjahrs in den Gewässern von Kreta versenkt wor­den. Nach den amtlichen Londoner Angaben wurden fünf Offiziere getötet, drei verwun­­det, 22 werden vermißt, über 240 Matrosen der Mannschaft sind tot und 195 werden vermißt. I Ernennungen in der englischen Admiralität London, 1. Oktober (Reuter) König Georg bestätigte folgende Ernennungen: Konteradmiral Willis wurde als Nachfolger von Vizeadmiral Raikos zum Oberbefehlshaber der Marinestation in Afrika ernannt. An Stelle von Konter- admiral Scott wurde Konteradmiral Dal­­rymple Hamilton zum Kommandanten der Flottenstation in Island ernannt. (MTI) Darlan in das besetzte, Lava! in das unbesetzte Frankreich gereist Wiederbelebung der deutsch-französischen yerhsndlungen Vichy, 30. September (DNB) Der stellvertretende Ministerprä­sident Admiral Darlan hat sich Dienstag vormittag in die besetzte Zone begeben, um in Chartres und Le Mans Besichtigun­gen vorzunehmen. (MTI) Vichy, 30. September (DNB) Der ehemalige stellvertretende Ministerpräsident Pierre Laval ist Dienstag von Paris kommend im Kraftwagen auf seinem Wohnsitz in Chateldun, 20 Kilo­meter südlich von Vichy entfernt, einge­troffen, um sich dort vollständig von den Verletzungen zu erholen, die er beim An­schlag am 27. August erlitten hat. (MTI) Vichy, 1. Oktober (INB) Admiral Darlan wird sich, wie man am Dienstag erfährt, Ende dieser Woche nach Paris begeben. Da Darlan seit längerer Zeit nicht mehr in Paris geweilt hat, glaubt man in politischen Kreisen in dieser Ankündigung ein Zeichen dafür zu sehen, daß die politischen Gespräche zwi­schen der deutschen Botschaft und der französischen Regierung, die seit Beginn des Feldzuges gegen den Bolschewismus sich auf die Abwicklung technischer Ein­zelfragen beschränkten, langsam wieder in Fluß kommen werden. Lyon, 1. Oktober (INB) Die im unbesetzten Gebiet Frank­reichs bestehende Werbestelle für die französische Freiwilligenlegion wird auth eine ArtUleriegruppe aufstellen. Sie hat einen Aufruf an die Artilleristen zur Mel­dung erlassen. Vichy, 30. September (DNB) Zum Generalkommissar der von der Regierung eingesetzten elf Vollzugs­kommissare, die die strikte Durchführung der von der Regierung erlassenen Gesetze überwachen, wurde Vizeadmiral Pierre Gouton ernannt. (MTI) Meldung aus Lissabon: Reine Unierrettag Saiazars mit Sir Samuel Rears Neuerliche Befürchtungen wegen den Kapverdischen Inseln Zunehmende antibolscliewisfische Stimmen in Portugal Lissabon, 30. September (DNB) Die von ausländischen Nach­richtenagenturen verbreitete Meldung, wo­nach Ministerpräsident Salazar eine läng Unterredung mit dem britischen Botschafter in Madrid Sir Samuel Hoare gehabt haben soll, wird von zuständiger portugiesischer Stelle dementiert. (MTI) Genf, 30. September (DNB) Ein größerer Transport neuer por­tugiesischer Truppen ist nach Meldungen aus Lissabon für die Kapverdischen Inseln für den 5. Oktober vorgesehen. In gutunter­­richteten portugiesischen Kreisen wird die weitere Verstärkung der Garnison auf den Kapverdischen Inseln mit den vor einigen Tagen erfolgten britischen Truppenlandun­gen in Freetown an der westafrikanischen Küste in Zusammenhang gebracht. (MTI) Lissabon, 30. September (DNB) Vor den verbrecherischen Intrigen des Kommunismus dürfe es keine Neutrali­tät geben, erklärte der bekannte portugiesi­sche Schriftsteller Dr. Domingo Mascaren­­has in einer Rundfunkrede Der Kommunis­mus habe nicht etwa, weil er sich im Krieg befindet, aufgehört, eine Gefahr zu sein. Den Kommunismus und allen seinen Machenschaften gegenüber müßten die Por­tugiesen ihre unnachgiebige Opposition bei­behalten. Der Sprecher warnte seine Zu­hörer vor den geheimen Mächten in der Welt. Eine davon sei der Kommunismus, der die ganze Welt zu versklaven trachte. Die blutigen Ideen des Kommunismus seien heute jedoch weiter denn je von der Ver­wirklichung entfernt, denn ihm drohe die nahe bevorstehende vollkommene Ausrot­tung. (MTI) Lissabon, 30. September (DNB) Die katholische Lissaboner Zei­tung Novidades befaßt sich in einem Leit­artikel mit dem vorgeheuchelten Pazifis­mus Moskaus. Das Blatt stellt fest, daß Moskau seine diplomatischen Vertretungen in Hetzzentralen umgewandelt habe. Beim ersten Sprung des Bolschewismus nach dem Westen, nämlich in Spanien, habe man gesehen, wohin die Blindheit derjeni­gen führe, die in erster Linie die christ­liche Zivilisation gegen die sowjetische Bar­barei verteidigen müßten. Die heutige Ent­larvung des Bolschewismus zeige, welches Schicksal Europa erwartet hätte, wenn der spanische Heroismus den Schlag nicht ab­gewehrt hätte. Deutschlands Schlag gegen Moskau enthülle die Absicht der Sowjets, nicht nur Deutschland zu besiegen, sondern ein ■ eschwächtes Europa mit Blut und Terror zu überziehen. Schließlich sagt das Blatt, nicht nur mit der pazifistischen Heuchelei Stalins, son­dern auch mit der kommunistischen Ideo­logie müsse aufgeräumt werden. (MTI) SCHWEIZ Bemerkenswerter deutscher Kommen­tar zu einem Vortrag Prof. Burckhardts Berlin, 30. September (INB) Die Berliner Börsen-Zeitung nimmt in einem längeren Kommentar zu der kiirz­­lichen Rede des Professors Karl Burckhardt in Schwyz auf der Auslandschweizerischen Tagung Stellung. Darin heißt es wörtlich, Worte wie diese höre man außerordentlich selten aus der Schweiz, so selten, daß man sie als Besonderheit vermerken müsse, ob­wohl sie doch nur Selbstverständlichkeiten zum Ausdruck bringen. Was gewöhnlich von dort her zu vernehmen sei, weise nicht die Spur von angemessener Bescheidenheit auf, nicht die Spur von Ehrfurcht gegen­über dieser welthistorischen Auseinander­setzung und nicht die Spur eines euro­päischen Verantwortungsbewußtseins. Das Blatt erinnert dann an den bekann­ten Artikel des Gazette de Lausanne, der die Franzosen unter falschen Vorspiegelungen gegen Deutschland aufhetzen wollte. Die Worte Prof. Burckhardts an seine Lands-1 leute könnten nach Lage der Dinge nur als I eine Mahnung verstanden werden, endlich' einmal zur Vernunft zu kommen, und sich endlich auf die Gebote der kontinentalen Schicksalsgemeinschaft zu besinnen. Das sei an sich begrüßenswert, meint das Blatt, aber das negative Ergebnis aller bisherigen Er­mahnungen lasse erwarten, daß auch Burckhardts Appel sich als ein Versuch am untauglichen Objekt erweisen werde. KLEINE MELDUNGEN — Die Arbeiter, die beim Bau des Tunnels zwischen Shimonoseki und Moji beschäftigt sind, durchbrachen am Montag die letzte Trennungswand zwischen den von beiden Seiten unternommenen Bohrungen. Shimono­seki und Moji liegen einander gegenüber an der Meerstraße, die die japanischen Inseln Hondo und Kiuschiu trennt. Sie sollen durch eine unter See geführte Eisenbahnlinie mit­einander verbunden werden. Die Fertigstellung des Tunnels wird für März erwartet. — Im Laufe der Grenzbereinigung zwischen Französisch-Indochina und Thailand wurden mit sofortiger »Wirkung 77 indochinesische Inseln im Mekonij-Flusse an Thailand abgetre­ten, meldet der Rundfunk in Bangkok. Wie ver­lautet, sind mit diesen Inseln die Abtretungen noch nicht abgeschlossen.

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