Pester Lloyd - esti kiadás, 1941. december (88. évfolyam, 275-293. szám)
1941-12-01 / 275. szám
2 den und Opfern für die Nation die Dummheit, Einfalt und Unhallbarkcit dieser Redensarten bewiesen, die die Feinde der Wiedergeburt Italiens in die Welt posaunt haben. Italien hat durch Tatsachen bewiesen, daß es diszipliniert, stark, ausdauernd eines jeden Opfers fähiq ist, und mit seiner Entschlossenheit und Widerstandskraft jeder anderen Nation eine Lehre geben und jedes Leid und jede Bitterkeit ertragen kann. Das italienische Volk ist auf der höchsten Stufe seiner politischen Reife angelangt. Wir wissen, daß der Duce mit seinem Volk zufrieden und stolz auf die glänzende Haltung der Nation ist. Wir Italiener werden in diesem Kriege siegen — fährt Appelius fort und unser Vaterland wird mit herrlichem Glanz aus diesem Kampf hervorgehen. Die Nation hat heldenhaft große , Opfer auf sich genommen und wird als Belohnung dafür Sicherheit, Wohlstand und Frieden genießen, und sie kann dann mit Recht sagen, daß sie all das durch ihre geistige und moralische Größe errungen hat. Das wahre Italien ist das Italien der Flieger und Matrosen von Amba Aladschi, Gondar, Solium. Tobruk. Marmarica und des Mjttelmeeres. Im Andenken an das Sühnopfer von Gondar können wir feststellen, daß die Helden von .Gondar Italiens würdig waren, und auch Italien ihrer würdig ist. Das jahrtausendealte und dennoch junge Italien hält stets heldenhaft zum Duce, zum faschistischen Deutschland, zum Dreierpakt, zum neuen Europa und zur Zivilisation. Wenn Roosevelt und Churchill das nicht sehen, so leiden sie an einer Kurzsichtigkeit, die schon an Blindheit grenzt. FESTER LLOYD MONTAG, 1. DEZEMBER Igg? Der italienische Heeresbericht von Sonntag: Pause in der Kämpfen in der Marmarica Enoigteicher Bngtiff itaHen scher lorpsdoilugzeuge auf einen britischen Geieiuug Rom. 30. November (Stefani) Der 54G. Bericht des italienischen Hauptquartiers: In der Schlacht in der Marmarica trat Samstag eine Pause ein. Nur im mittleren Abschnitt und an der Front von Sollum waren verstreute Gefechte im Gange. Von Tobruk und von Bardia ist nichts zu melden. Der Feind unternahm Luftangri/fc gegen Derna, Tripolis und Bengasi. Im Verlaufe der Angriffe schoß die italienisch-deutsche Flak vier feindliche Maschinen ab; je eine hei Derna und Tripolis, deren Besatzung gefangengenommen wurde, während zwei Maschinen bei Bengasi brennend ins Meer stürzten. Im Verlaufe von Luftkämpfen schoß die deutsche Luftwaffe sieben Maschinen ab. Die italienische Luftwaffe unternahm Bombenangriffe gegen den Eisenbahnknotenpunkt von Marsa Matruh und setzte ihre Angriffe in der Oase Gialo gegen feindliche motorisierte Kräfte fort. Ein italienisches Marineaufklärungsflugzeug wurde von drei feindlichen Maschinen angegriffen; die italienische Maschine schoß eine von diesen ab. Im mittleren Teil des Mittelmeeres griffen Samstag nachmittag zwei Torpedoflugzeuge unter dem Kommando der Piloten Hauptmann Marino-Marini und Leutnant Saverio Mayer einen feindlichen Schiffsverband an. Ein Kreuzer wurde von zwei Torpedos schwer getroffen. Eingreifen starker rfetitscfien Luftverbände in die kämpfe in der Marmarica Berlin, 30. November Auf dem nordafrikanischen Kriegsschau platz griffen, wie DNB erfährt, am 20 November stärkere Verbände deutscher Kampf-, Sturzkampf- und Zerstörerflug zeuge in die Kämpfe in der Marmarica ein Mehrfache Stukaangriffe richteten sich unter dem Begleitschutz von Jagdflugzeu gen gegen feindliche Panzer, Truppen ansammlungen und Nachschubkolonnen Größere Mengen von Kriegsmaterial wur den dabei vernichtet. Schwere blutige Ver luste fügten dem Feinde auch Gruppen von Zerstörerflugzeugcn zu, die Feindstellungen in wiederholten Einsätzen mit Bordwaffen angriffen. Kampfflugzeuge bombardierten außer Nachschublinien der Briten besonders Eisenbahnanlagen in der Gegend um Marsa Matruh. Hierbei erlitten Ausladeeinrichtungen und eine wichtige . Verbindungsbahn schwere Beschädigungen. Fünf feindliche Flugzeuge wurden abgeschossen. Die deutsche Luftwaffe hatte in Afrika keine Verluste. (MTl) Kriegsoperationszonc, 30. November Der Sonderberichterstatter der Agenzia Stefani meldet über den Angriff italienischer Torpedoflugzeuge gegen feindliche Schiffe, den auch der italienische Heeresbericht von Sonntag erwähnt, folgend«*] Einzelheiten: Unsere Aufklärer hatten im mittleren Teil des Mittelmeeres zwei Kreuzer von je 18.000 Tonnen Wasserverdrängung und zwei Torpedobootzerstörer wahrgenommen. Unsere Torpedoflugzeuge setzten unverzüglich zum Angriff an, der sich sehr erfolgreich gestaltete. Einer der Kreuzer wurde von zwei Torpedos getroffen. Nach der Detonation ^choß eine riesige Wasserfontäne gegen Himmel. Beim Abdrehen konnten unsere Flugzeuge auf den getroffenen Schiffen starke Rauchentwicklung beobachten. (MTl) Einflug britischer Bomber in die Deutsche Bucht Vier britische Flugzeuge abgeschossen Berlin, 1. Dezember (DNB) Britische Bomber flogen in der Nacht zum 1. Dezember in die Deutsche Bucht und das norddeutsche Küstengebiet ein. Bombenabwürfe auf Wohnviertel verursachten weder militärischen noch wehrwirtschaftlichen Schaden, dagegen Häuserbeschädigungen und Verluste an Toten und Verletzten unter der Zivilbevölkerung. Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden vier britische Flugzeuge abgeschossen. (MTl) Megerle: Es ist gleichgültig, ob England seine Unabhängigkeit an Feind oder „Freund“ verliert Londons politische Stellung zu Washington und Moskau im Spiegel der deutschen Presse Berlin, 30. November (DNB) Unter der Überschrift „Europas reiheitskumpj“ beginnt die Berliner Börten-Zeitung in ihrer Sontitagnuanmcr mit ler Veröffentlichung einer Artikelreihe des ■ekannten Publizisten Dr. Karl Megerle. in der ersten Folge seiner Beitragsserie, in ler der Verfasser die Voraussetzungen und lie Hintergründe des englischen Abstieges jntersucht. kommt Megerle u. a. zu folgenden Ergebnissen; „5s gehört zur Substanz einer Weltnacht, daß sie in allen entscheidenden DinRen. in ihrer Wehrkraft, in ihrer Volkskraft, in ihren finanziellen und wirtschaftlichen -Lebensnotwendigkeiten aus eigenem Leben sich behaupten und durchsetzen kann. Erreicht das Angewiesensein und die Abhängigkeit von der Hilfe einer anderen Weltmacht ein bestimmtes Maß, dann geht es an die Substanz der Souveränität und der weltpolitischen Stellung. Es ist — wie Megerle betont — in der Auswirkung dann gteichgiiltig, ob England seine Unabhängigkeit an einen Feind oder „Freund“ verliert. Englands Zukunft hängt nicht mehr von ihm selbst, sondern entscheidend von den Vereinigten Staaten ab. Englische Imperialisten der klassischen Zeit würden sich im Grabe umdrehen, wenn sic wüßten, daß heute über den Karibischen Inseln und Britisch-Guayana das Sternenbanner weht. Sie würden mit Entsetzen den fortschreitenden Einnistungsprozeß der amerikanischen Wehrmacht und Diplomatie in die Schlüsselstellungen des britischen Empire, die maßgebende kontrollierende und dirigierende Anwesenheit amerikanischer Militärmissionen und diplomatischer Sondervertretungen in Ägypten, im Irak, in Iran, Indien und im Fernen Osten beobachten. Nach einem eisernen Gesetz saugten so die USA Stück für Stück territoriale, politische, finanzielle und wirtschaftliche Interessen Englands an. Dieser Krieg, stellt Megerle abschließend fest, hat sich für England nicht rentiert. Er wird sich in Zukunft erst recht nicht mehr lohnen. Zwischen der Ausgangsstellung Englands, als es „einer Handvoll unbekannter Leute in Polen“ die Entscheidung über Krieg und Frieden und damit das Schicksal des Empire überließ, und dem Punkte, wo es heute steht, von übermächtigen Kräften zwischen Feind und Freund hin- und hergestoßen steht, liegt eine Welt, und aus dem Helfer Roosevelt ist schon heute ein Totengräber der britischen Weltstellung geworden.“ (MTl) Berlin, 30. November (INB) Die Leitartikel der Berliner Sonntagspresse sind durchweg dem Europathema, das die vergangenen Tage in besonderem Maße beherrschte, gewidmet. Der Völkische Beobachter spricht von einem verwandelten Europa. Das Blatt erklärt, England sei durch sein Bündnis mit dem Bolschewismus zum Verräter an Europa geworden. Damit schließe sich England aus der europäischen Gemeinschaft aus. Es Wäre ohne Zögern bereit, das europäische Leben dem östlichen Moloch zu opfern. Eine Nation, die so handle, habe ihre Zukunft verwirkt. Für England sei kein Platz im Europa von morgen. Unter der Überschrift „Der erste europäische Kongreß“ erklärt die Deutsche Allgemeine Zeitung u. a., revidiert werde nicht nur 1919 (Versailles), sondern auch 1GA8 (Westfälischer Frieden). Zum erstenmal werde ein Europa gebaut, dessen politische Architektur in wirklich europäischer Statik ruhe. Sein Kernland sei das Großdeutsche Reich. Als Ergebnis des ersten europäischen Kongresses in Berlin betrachtet die Deutsche Allgemeine Zeitung, daß der Aufstieg des Abendlandes gewiß sei. Politisch, wirtschaftlich und kulturell seien die Möglichkeiten des neuen Kontinents unabsehbar. Berlin, 30. November (DNB) Die Sonntagpresse befaßt sich eingehend mit der Behauptung Edens, daß England vor dem 22. Juli 19M mit der Sowjetunion nicht alliiert war und bezeichnet diese als bewußte Fälschung. Die Presse erinnert vor allem an ein Eingeständnis des Daily Erpress, daß bereits 1940 der britische Botschafter in Moskau, Cripps, ein persönliches Schreiben Churchills an Stalin überbrachte, in dem engste Zusammenarbeit beider Staaten gegen Deutschland empfohlen wird. Ferner verweisen die Blätter auf eine Veröffentlichung des schwedischen Blattes Göteborg Posten, in der darauf hingewiesen wird, daß das Bündnis Moskau—London kein Produkt des 22. Juni 1941 gewesen ist, sondern das Ergebnis einer methodischen Vorarbeit darstellt. Der Berliner Lokalanzeigcr erinnert an die Rolle Edens während des spanischen Bürgerkrieges, wobei Eden in seiner Zuneigung zur sowjetischen Diplomatie sich geradezu damit brüstete, in Moskau als Freund zu gelten. Das Blatt verweist darauf, daß die Zusammenarbeit zwischen Maiski und den Londoner Regierungsstellen ans der ersten Amtszeit Edens als Außenminister stammt. Das Blatt erinnert weiter daran, daß nach dem Eintreffen einer großen englischen Militärmission in Moskau am 22. Juni 1941 der Bostoner Sender bekanntgab, daß diese britische Miütärmissiou bereits zwei Monate zuvor in England vorbereitet war. (MTl) Der Völkische Beobachter erklärt: „Mister Eden mag der Welt vorlügen, was er will. Darum steht es nicht weniger fest, daß England mindestens seit dem August HfM engste Fühtungsnahmc mit Moskau genommen hat. die, bolschewistischen Kriegspläne unterstützte find seinerseits alle Vorbereitungen traf, um dem Angriff der Bolschewisten in Europa allen erdenklichen Vorschub zu leisten“. (INB) Die Unruheherde in West- Serbien beseitigt Weitere Erfolge tier Säuitfitisgsakiion in Zentralsei bien Belgrad, 30. November (DNB) Die letzten kommunistischen Unruheheerde in Westserbien sind beseitigt. Aus den Städten Cacak und Uzicc wurden die räubernden kommunistischen Bandileiv verjagt und konnten schließlich vernichtet werden. Diese Meldung wurde in Belgrad mit besonderer Genugtuung aufgenommen, da gerade in den letzten Tagen die Kommunisten neue Ungeheuerlichkeiten in Cacak begingen. Dort begannen die Kommunisten, nachdem sie die Stadt überfallen hatten, sofort damit, mit ihren persönlichen Feinden „abzurechnen“ und ermordeten alle, die ihnen im Wege waren. Angeführt von dem ehemaligen kommunistischen Abgeordneten Melentije Niksic und kommunistische Agenten aus dem Auslande, den Juden Norota, Titus und Lindenmayer, rotteten sie systematisch alle nationalen Elemente aus, wie sie da« bereits in den westserbischen Orten Uziee und Poüega getan hatten. Die Bevölkerung flüchtete in Massen aus diesem kommunistischen „Paradies“ und erwartete mit Ungeduld das Ende ihrer Leiden. In Stragarr in Westserbien wurden nach dem Abzug der Kommunisten furchtbare Verbrechen aufgedeckt. So wurde ein Kinderheim überfallen. Sämtliche Kinder wurden in die Kälte hinausgejagt und das Heim wurde geplündert. Als die Kinder halb erfroren in das Heim zurckgekehrt waren, warfen die Kommunisten eine Bombe hinein, der fünfzig Kinder zum Opfer fielen. Die Säuberungsaktion in Zcntralserbien gegen die kommunistischen Banden gellt erfolgreich weiter. Bei der Einnahme der Ortschaft Budnik durch die serbischen Freiwilligen wurden große Mengen von Material, das die, Kommunisten zurückgelassen hatten erbeutet, und zwar Gewehre, Bomben, Explosivstoffe, ein großes Lebensmittelmagazin und Sanitätsmateriai. das aus mehreren Krankenhäusern entwendet worden war. Westlich des Dorfes Joschanitza bei Sokobanja kam es zu einem vierstündigen Kampf zwischen serbischen Freiwilligen und Kommunisten, bei dem dikommunistische Bande zersprengt wurde und unter Hinterlassung von 30 Toten die Flucht ergriff. (MTl) PKOTEKTORAT BfilDIEX I X!) SIX 51 ?| E.V Volle Aufhebung des Ausnahmezustandes erwartet Prag, 1. Dezember (INB) Die Prager Zeitung Ceské Slovn teilt am Sonntag mit, daß die volle Aufhebung des Ausnahmezustandes, der gegenwärtig noch in den Bezirken Prag und Brünn besteht, bald zu erwarten sei. Diese Mitteilung macht das Blatt in einem Kommentar zu der am Samstag erfolgten Aufhebung des zivilen Ausnahmezustandes in fünf Bezirken des Protektorats. Darin heißt es u. a.. die Bevölkerung habe d e Notwendigkeit härtester Maßnahmen zur Aufrechterhattung der Ruhe und Ordnung erkannt und auch in äußerst loyaler Haltung das Vertrauen der maßgeblichen Stellen des Reiches wieder zurückgewonnen. Todesurteile gegen eine kommunistische Terrororganisation Prag. 30. November (INB) Zu den am Freilag vom Standgericht in Prag gefällten Todesurteilen wird von zuständiger Stelle am Samstag niitgcteilt, daß alle Verurteilten führende Funktionäre einer kommunistischen Terrororganisation waren, die fabrikmäßig Brandsätze und Sprengkörper berstellteu und bereits in einer Reihe von Fällen diese Brandsätze bei Sabotagehandlungen . zur Ansvendung gebracht haben. KLEINE MELDUNGEN — ZWISCHEN KROATIEN UNO BULL A RIKN wurden Verhandlungen über den Abschluß eines Kulturabkommens geführt, dessen feierliche Unterzeichnung in Kürze erfolgen sott. (DNB) — MAXIM LITWINOKF, der neue Sowjelbotschafter in Washington, ist am Sennta:; mit dem China-Clipper aus Singapore i» Manila eingetroffen. Lit win oft ist während des Aufenthaltes in Manila Gast des USAKochkommissars für die Philippinen. Sayre. (1SB) Jeder ist der Schmied semes Glückes: