Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. február (89. évfolyam, 26-48. szám)
1942-02-03 / 26. szám
DIENSTAG, 3. FEBRUAR 1942 PESTER ILOYD OKW meldet am 2- Februar In Südakschiitt der Ostfront trotz starker Schneestiime heftige Kämpfe Schwere Flugzeugveriusle der Sowjets Berlin, 2. Februar Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Im Südabschnitt der Ostfront kam es trotz heftiger Schneestürme wiederum zu starker Kampftätigkeit. Im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurden zahlreiche Angriffe des Feindes zurückgeschlagen, Artillerie des Heeres nahm kriegswichtige Industriewerke in Leningrad unter wirksames Feuer. Vor der englischen Südostküste erzielten deutsche Kampfflugzeuge Bombentreffer auf drei größeren Handelsschiffen, darunter einem Tanker. In der Cyrenaika besetzten Verbände der Panzerarmee Afrika Barce und El Abiar, Kampfverbände der Luftwaffe unterstützten die Verfolgungskämpfe und warfen Materiallager des Feindes bei Marsa Matruk in Brand. Deutsche Unterseeboote versenkten vor der Küste Kanadas einen Zerstörer, westlich Gibraltar eine Korvette, an der Küste der Cyrenaika und vor Murmansk je ein Bewachungsfahrzeug. In der Zeit vom 24. bis 30. Januar verlor di# sowjetische Luftwaffe 164 Flugzeuge, davon wurden 94 in Luftkämpfen und 13 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen £eit gingen auf der Ostfront 33 eigene Flugzeuge verloren. (MTD Berlin, 2. Februar Deutsch# Truppen, deren Stellung im Südabschnitt im Rauan ostwärts von Artemowsk verläuft, -schlugen gestern — wie DNB von militärischer Seite erfährt —einen bolschewistischen Angriff ab. Obwohl der Feind mehrere Panzer eingesetzt hatte, mußte er unter der Wirkung des deutschen Abwehrfeuers seinen Angriff einstclten (MTI) OKWf-Bericht vom 1. Februar Berlin, 1. Februar Aus dem Führerhauptquartier wird dem DNB gemeldet: Im Osten dauern die wechselvollen Kämpfe an. Trotz heftigen Schneesturms durchgeführte einige Angriffe brachten bei ungewöhnlich hohen Verlusten des Feindes weitere örtliche Erfolge. Zahlreiche feindliche Panzer und Geschütze wurden erbeutet. Im Seegebiet um England beschädigte die Luftwaffe bei Tages- und Nachtangriffen gegen einzelfahrende Schiffe und Geleitziige fünf größere Frachter durch Bombenwurf. Mit der Vernichtung von zwei Schiffen kann gerechnet werden. Andere Kampfflugzeuge warfen am Tage im Tieffl'ug Versorgungsbetriebe eines Hafens an der schottischen Ostküste in Brand nnd belegten in der vergangenen Nacht militärische Anlagen im Süden und Südosten der Insel mit Bomben. In Nordafrika weitere erfolgreiche Kampfhandlungen. Durch Bombenvolltreffer auf dem Flugplatz Luca der Insel Malta wurde eine große Anzahl feindlicher Flugzeuge am Boden zerstört. Bei Angriffsversuchen britischer Bomber an der Küste des besetzten Westgebietes verlor der Feind zwei Flugzeuge. In der Zeit vom 21. bis 30. Januar verlor die britische Luftwaffe 38 Flugzeuge, davon 15 über dem Mittelmeer und in Nnrdafrika. Während der gleichen Zeit gingen im Kampf gegen Großbritannien 18 eigene Flugzeuge verloren. (MTI) Berlin: abnehmende Aktivität der Sowjets an der Ostfront und ihre Ursachen Berlin, 3. Februar (DNB) Die Aktivität der Sowjetrussen San der Ostfront ist entgegen den Meldungen der Bolschewisten nicht mehr so intensiv, wie am Anfang. Den Grund hiefiir sieht man in Berliner unterrichteten Kreisen auf Grund von Frontberichten in dem fiir die Verhältnisse aller Kulturvölker geradezu ungeheuren Verschleiß von Kräften und Material bei den Russen und in dem außergewöhnlich hohen Schneefall. Stellenweise liegt der Schnee an der Front bis zu zwei Meter hoch und erreicht dort, wo der Wind Schneeverwehungen hervorgerufen hat, die Höhe und Stärke großer Mauern. Es kann daher in diesen Abschnitten, von denen gerade die sowjetrussischen Berichte immer wieder Erfolge melden, von großer Aktivität auf Seiten des Feindes nicht gesprochen werden. Die Lage an der Ostfront ist aber noch aus anderen Gründen für die Bolschewisten durchaus keine beneidenswerte. 1. Infolge des kämpfenden Zurückgehens der deutschen Angriffsspitzen auf strategisch günstige Stellen ist die regelmäßige Versorgung der bolschewistischen vorderen Truppen durch die Witterungbedingungen des Winters an verschiedenen Punkten fast unmöglich geworden, während sie für die Deutschen infolge der kürzer gewordenen rückwärtigen Verbindungen besser geworden ist. 2. Der Winter wirkt sich nicht einseitig, zugunsten oder zulasten einer kriegführenden Partei aus, sondern hemmt die Aktivität beider Seiten. 3. Diese von der Natur auferlegte Beschränkung ist von der deutschen obersten Kriegsführung in dem Feldzugsplan mit einberechnet gewesen, trotz aller gegenteiligen Behauptungen der Feindseite. Das Frühjahr wird erweisen, auf wessen Seite die Rechnung richtig aufgemacht wurde. . 4. Allein die sowjetische Führung setzte ihre militärischen Hoffnungen auf den Winter und hat mangels Fähigkeit, wirklich operativ mit Fernzielen zu arbeiten und im großen zu planen, die aus den großen Ver nichtungsschlachten des Sommers übriggebliebenen Trümmer zusammen mit den Reserven aus Sibirien und dem Kaukasus 'nicht einheitlich mit Schwerpunktbildung eingesetzt, sondern hoffnungslos zersplittert. 5. Der Fehler Wilder Frontangriffe brachte zwar .zunächst örtliche Erfolge, denen aber aus den obenangeführten Gründen jede operative Auswirkung versagt bitiben mußte. Sic schufen sogar im Gegenteil die Voraussetzung fiir die deutschen Gegenangriffe an den Flanken der Einbruchsstellen und damit die Voraussetzung zum Abkneifen der bolschewistischen Durchbruchsspltzen. An unterrichteter deutscher Stelle bestätigte man heute auch, daß die Angriffe der Sowjetrsssen zu 80 Prozent dnrehgefiihrt wurden und werden von Einheiten in höchstens Bataillonstärke, meistens Kompaniestärke. Von Großangriffen der Bolschewisten könne schon aus diesem Grunde nicht geredet werden. Ferner macht man in Berlin darauf aufmerksam, daß heute bereits der zweite Februar ist, also die für große Winteroperationen zur Verfügung stehende Zeit nur noch sehr beschränkt, wenn nicht überhaupt schon vorbei sei. Die nordafrikanische Lage kennzieiehnete man in militärischen Kreisen der Reichshauptstadt mit der Einnahme von Barce. Die italienischen Verbänden haben hier eine Bravour bewiesen, 'die den besten Leistungen der besten Heere aller Zeiten ebenbürtig zur Seite steht. Wie man hört, haben die von den Achsenverbänden erbeuteten britischen Panzer des Typs „Mark 4‘‘ und „Mark 6“ bei Generaloberst Rommel lebhafte« Interesse ausgelöst. Es handelt sich hierbei um Typen, die zum erstenmal im Laufe dieser Offensive in Erscheinung traten und die bisher geheim gehalten worden waren. Sie waren die größte Hoffnung der Engländer, auf den siegreichen Durchbruch bis Tuni«. Im übrigen verweist man in Berlin auf die Einnahme von Moulmein durch die Japaner und auf die Tatsache, daß Singapore bereits unter dem Feuer der japanischen Gesohütze liegt. Damit dürfte der Tag, an dem die britische Nachschubschifffahrt für Nordostafrika, ja für das gesamte Empire und fiir USA über den Indiischen-Ozean via Suez, beziehungsweise Via Kap der guten Hoffnung ausfällt, nicht mehr fern sein. Daraus ergibt sich alles in allem die Situation, die für die Gegner der Mächte des Dreierpakts die militärische Niederlage bereits in vollem Unfange abzeichnet. (MTI) Berlin, 2. Februar In den heutigen Mittagsstunden versuchten zwei britische Jagdflugzeuge, wie DNB von militärischer Seite gemeldet wird, das französische Küstengebiet anzufliegen, wurden aber durch deutsche Jäger zum Kampf gestellt. Beide britischen Flugzeugen wurden ohne eigene Verluste abschossen. (MTI) Vor dem Frühjahr: wichtige strategische Änderung nicht mehr zu erwarten Berlin, 3. Februar (INB) Eine strategisch wichtige Veränderung der Lage an der Ostfront ist nach Ansicht zuständiger militärischer Kreise in der Reichshauptstadt vor Beginn der deutschen Offensive im Frühjahr nicht mehr zu erwarten. Seit Beginn der sowjetischen Angriffe im Oktober des letzten Jahres, so wird in diesen Kreisen betont, habe es der sowjetischen Kriegsführung an dem Plan einer großen Durchbruchsoffensiv« mit einem sogenannten „Fernziel“ gefehlt. In fast unaufhörlicher Reihenfolge seien zwar in sämtlichen Abschnitten Angriffe erfolgt, jedoch hätten diese in keinem Fall zu irgendwelchen Erfolgen von strategisch wichtiger Bedeutung geführt. Es sei für die Sowjets bereits zu spät, irgendwelche „Großoffensiven“ mit Aussicht auf einen tatsächlichen Durchbruchserfolg einzulciten. Im Gegenteil könne man bei den Kämpfen der letzten Woche eher von einem Nachlassen der sowjetischen Angriffsakt sprechen, obgleich natürlich an einzelnen Abschnitten Kämpfe von äußerster Heftigkeit und stellenweise stärkerem Einsatz von Menschen und Material stattgefunden hätten. Eine Bedrohung der deutschen Winterlinie sei an keiner einzigen Stelle eingetreten. Zur Seekriegsführung wird von . deutscher militärischer Seite festgestelit, daß das Problem der „Fernblockade“ als die vielleicht kriegsentsebeidende Kriegsmaßnahme in den Vordergrund der Diskussion gerückt sei. Diese Auffassung habe eine besondere Bekräftigung durch die erneuten Erfolge der deutschen U,Bootwaffe vor den Küsten Kanadas und der USA erhalten. Die seestrategische Lage sei in diesem Kriege bedeutend günstiger als im letzten Weltkrieg. Die deutschen U-Boote hätten nicht mehr den großen Umweg um Schottland zu machen, um in den Atlantischen Ozean zu gelangen, sondern sie könnten von den Stützpunkten an der französischen Atlantikküste aus in gerader Linie die USA-Küste ansteuerp. Mit einem Nachlassen der Operationen der deutschen UBoote vor den Küsten der USA und Kanadas innerhalb der nächsten Zeit sei wohl kaum zu rechnen. Militärischer Wochenbericht des Oberstleutnants Krause Timoschenkos aüzufriihe Vorschußlorbeeren Berlin, 2. Februar Militärischer Wochenbericht des DNB von Oberstleutnant im Oberkommando der Wehrmacht Krause: Die von Vertrauen und Siegeszuversicht getragene Rede des Führers vom 30. Januar läßt den von Churchill im Unterhaus zur Schau gestellten Zweckpessimismus ganz besonders deutlich als einen überraschenden, auf die beabsichtigte Wirkung schlau berechneten Trick erscheinen. Churchill fand nach seiner Rückkehr aus Amerika eine schwierige Lage vor. Zum ersten Male, seit er die Premierministerschaft übernommen, war seine eigene Stellung in Gefahr. Vor einigen Wochen hatle er noch den Anspruch auf Vertrauen damit begründet, daß alles so gut stehe, daß die Meer- und Seewege gesichert seien, daß die große Offensive in Afrika nicht anders als erfolgreich sein könne, und daß es nur eine Frage von Tagen sei, daß Rommel und seine Truppen aus Afrika hinausgefegt, Tripolis genommen und die tunesische Grenze erreicht würde. Heute verlangt er Vertrauen, weil alles so schlecht stünde, und weil noch schlimmere Nachrichten erwartet werden müßten. Dabei sind die jetzt vorliegenden Nachrichten schwerwiegend und enttäuschend genug: 43 Handelsschiffe mit einem Transport von über 300.000 BRT von deutschen Unterseebooten versenkt im westlichen Atlantik vor den amerikanischen und kanadischen Hafeneinfahrten. General Rommel wieder im Angriff: Die englische Aufmarschstellung von Agedabia überrannt, Bengasi genommen. 283 Panzerkampfsvagen, 127 Geschütze, 563 Kraftwagen und 40 Flugzeuge teils erbeutet, teils zerstört. Aus Ostasien eine Unglücksnachricht nach der anderen: Japaner in unaufhörlichem Vordringen gegen Singapore. Johore Bahru erreicht und die Straße von Singapore. Moulmein gefallen. Rangoon in Gefahr. Weitere Fortschritte auf Borneo. Landungen auf den Molukken und den Inseln des Melanesischen Archipels. Auch die Nachrichten von der Ostfront lassen sich schon lange nicht mehr als Ausgleich der eigenen Rückschläge und der ausbleibenden eigenen Erfolge propagandistisch verwerten. Man hat selbst in England einsehen müssen, daß man Marschall Timoschenko allzu voreilig und allzu reichlich mit Vorschußlorbeeren bedachte. Mehr als drei Monate sind verflossen, daß auf Befehl des Führers infolge des einbrechenden Winters die deutschen Angriffshandlungen abgebrochen wurden und die Sowjetmachthaber dadurch ermutigt, mit ihrem Druck gegen die deutsche Front begannen. War dies im Anfang nur ein Tasten und örtlich begrenztes Nachstoßen in freiwillig aufgegebene Räume, so wuchs hieraus doch bald der Gegenangriff, der die Wendung des Kriegsglücks erzwingen und eine große Entscheidung herbeiführen sollte. Von weither herangeholte Divisionen, abgekämpfte, notdürftig aufgefrischte und aufgefiillte Einheiten, neu aufgestellte und kaum ausgebildete Regimenter, das alles wurde, so wie es verfügbar war, in die Schlacht geworfen. Angriff auf Angriff rollte gegen die deutschen Linien und zerbrach im Feuer der tapferen deutschen Infanterie. Daß hiebei auch örtliche Einbrüche in Kauf genommen werden müßten, ist bei den rücksichtslosen Blulopfern verständlich. Aber heute, nach einem Vierteljahr pausenlosen Anrennens ist es klar, daß das große Ziel, das sicli Timoschenko gesteckt, das von London bereits als in greifbare Nähe gerückt gepriesen wurde, nicht erreicht ist und nicht erreicht werden wird. An der zähen Widerstandskraft und an der unerschütterlichen Tapferkeit des deutschen Soldaten srheitem die Hoffnungen, die Stalin und sein Freund Churchill auf den russischen Winter als Bundesgenossen gesetzt haben. Jede Division, die in den Kampf geworfen wird und im Feuer verblutet, jeder Panzer, der der deutschen Abwehr zum Opfer fällt, fehlt den Sowjets, wenn im Frühjahr dns deutsche Heer — so wie es der Führer in seiner Rede verkündete — zum entscheidenden Angriff antritt. Während so im Osten der deutsche Soldat, seine Verbündeten und die Freiwilligenverbände der europäischen Völker die Vorbedingungen fiir spätere Erfolge schaffen, bereiten sich an den anderen F'ronten die Ereignisse vor, die Churchill als „schlimmere Nachrichten“ erwartet. Das ist jetzt sein großer Bluff, den starken Mann zu spielen, der den drohenden Niederlagen unerschrocken entgegensieht, um dem Parlament zu zeigen, daß er der einzige isl, der kommenden Schwierigkeiten Herr zu werden. Aber es wird ihm schwer fallen, das so erzwungene Vertrauen auf die Dauer zu rechtfertigen. Denn auf die Dauer zählen nur die Tatsachen. Zu sagen, die deutschen Unterseeboot-Erfolge vor der amerikanischen Küste seien ein Fehlschlag, der Besitz von Bengasi sei unwesentlich und Singapore im Grunde nur ein unbedeutender Hafenplatz, das alles Ist billiger Trost und ein Selbstbetrug, der durch die Waffen der Dreierpaktmächte und der Verbündeten schmerzlich für Churchill entlarvt werden wird. (MTI) Ein hrantienburgisches Bataillon Berlin, 2. Februar (DNB) In erbitterten Kämpfen behaupteten deutsche Truppen am 31. Januar an der Doncz-Front eine Ortschaft, gegen die die Bolschewisten bereits seit mehreren Tagen starke Kräfte ohne Erfolg eingesetzt hatten. Obwohl der Feind mit zahlenmäßig starken Kräften angriff und die Ortschaft zeitweilig von drei Seilen eingeschlossen war, scheiterten alle Angriffe an der Abwehr des hier kämpfenden brandenburgischen Infanterie-Bataillons. Einzelne bolschewistische Gruppen, denen es gelungen war, sich vorübergehend in der Ortschaft festzusetzen, wurden in Gegenstößen sofort geworfen oder vernichtet. Die Ortschaft blieb fest in der Hand des brandenburgischen Bataillons. (MTI) Murmanbahnsirecke mehrmals unterbrochen Berlin, 2. Januar (DNB) Die deutsche Luftwaffe griff am 1. Februar an der südlichen Ostfront trotz teilweise schwerer Behinderung durch schlechtes Wetter feindliche Truppen- und Fahrzcugkolonnen erfolgreich an und unterstützte die Angriffe der Erdtruppen, der Ilaupteinsatz erfolgte im mittleren Kampfabschnitt, wo feindlichen Kolonnen und Truppenansammlungen schwere Verluste zugefügt wurden. Ini nördlichen Abschnitt zerstörten Kampf- und Jagdflugzeuge mehr als 70 Fahrzeuge und Schlitten und setzten eine Batterie außer Gefecht. Im karelischen Kampfraum wurden Bahnhöfe angegriffen und Gleisstrecken der Murmanbahn mehrmals unterbrochen. 3