Pester Lloyd - esti kiadás, 1942. július (89. évfolyam, 146-172. szám)

1942-07-01 / 146. szám

Mittwoch, i. ji lt 1942 1111111111111 PESTER ILOYD3 Schwerste Kämpfe um die letzten Werke Sewastopols Bern, 1. Juli (MTI) Nach einer Mitteilung des Mos­kauer Berichterstatters des englischen Nachrichtendienstes stehen Stadt und Ha­fen von Sewastopol unter dem ununter­brochenen Geschiitzfeuer der deutschen Truppen. Das Kanonenfeuer sei derart hef­tig, daß die Soldaten der Sowjets es nicht wagen, ihre Deckungen zu verlassen. Die aus Sewastopol in Moskau cintreffenden Telegramme stellen übereinstimmend fest, daß sich der Kampf um die noch vorhan­denen Befestigungsanlagen von Stunde zu Stunde steigert und daß Kämpfe entbrannt seien, die an Heftigkeit alle bisherigen Kampfhandlungen im Ostfeldzug über­treffen. Berlin rechnet mit dem baldigen Fail Sewastopols Berlin, 1. Juli (INB) Der Angriff der deutsch-rumäni­schen Truppen geht au allen Abschnitten um Sewastopol vorwärts. Der Widerstand der Sowjets scheint, wie in Berlin hervor­gehoben wird, allmählich auch im Nach­lassen begriffen zu sein, so daß mit einer endgültigen Entscheidung, d. h. mit der endgültigen und völligen Besitznahme die­ser Festung wohl bald zu rechnen sei. Der am Fuße der Saput-Höhen gelegene eng­lische Soldatenfriedhof aus dem Krimkrieg war von den Sowjets, nach Mitteilung von deutscher militärischer Seite, zu einer Verteidigungsanlage ausgebaut worden und mußte von den verbündeten Truppen er­stürmt werden. Gebirgsjägern in Bataillonsstärke besetzt gehaltenen Frontabschnitt. Der zahlen­mäßig überlegene Feind kümmerte sich nicht um die durch das Maschinengewehr­feuer der italienischen Truppen erlittenen schweren Verluste, und es gelang ihm, zwei vorgeschobene Posten für kurze Zeit in Besitz zu nehmen. Nach Eintreffen von Verstärkungen gingen die Italiener unver­züglich zum Gegenangriff vor und zwan­gen den Feind durch Bedrohung seiner Flanken zum ungeordneten Rückzug, wo­bei die Sowjettruppen zahlreiche Waffen und Tote an Ort und Stelle zurückließen. Der in diesem Frontabschnitt komman­dierende deutsche General gab dem Kom­mandanten des italienischen Expeditions­korps gegenüber in folgender Zuschrift seiner lebhaften Anerkennung Ausdruck: — Die italienischen Soldaten haben wiederum ihrer Überlegenheit dem Feinde gegenüber unter Beweis gestellt und fügten ihm in den jüngsten Kämpfen große Ver­luste an Mann und Material zu. Für die rasche und siegreiche Bekämpfung der feindlichen Angriffe vom 27. Juni gebe ich dem Kommandanten und seinen wachsa­men und tapferen Truppen gegenüber meiner Befriedigung und meinem Danke ' Ausdruck. (MTI) Hervorragende Leistungen italienischer truppen Bom, 1. Juli (Stefani) Die italienischen Truppen an der Ostfront haben sich in den letzten Tagen wiederum mit außerordentlichem Erfolg geschlagen, ln den Morgenstunden des 27. Juni unternahmen die Sowjettrup­pen nach heftiger Artillerievorbereitung einen Angriff gegen einen von italienischen Finnischer Heetesbericht Helsinki, 30. Juni (DNB) Der finnische Heeresbericht vom 30. Juni meldet: j Auf der karelischen Landenge wurden durch starkes Feuer der Artillerie und i Granatwerfer feindliche Stellungen und Nachschubplätze beschossen, sowie Unter­­kunftseinrichlungen in Brand geschossen. Auf der Aumis-Landenge wurden einige kleinere Angriffe des Feindes zuriicKge­­schlagen. Im südlichen Abschnitt der Ost­front versuchte eine feindliche Abteilung in Stärke von zwei Zügen,, auf der Maas­­elkae mit Artillerieunterstützung vorzu­stoßen, wurde aber zurückgewiesen. Im mittleren und nördlichen Abschnitt der Front beiderseitige Feuer- und Spähtrupp­tätigkeit. (MTI) Oie Dreierpaktmäebte im Angriff Militärischer Wochenbericht vom Oberstleutnant im OHW Krause Berlin, 29. Juni Militärischer Wochenbericht vom mili­tärischen Mitarbeiter des DNB, Oberstleut­nant im Oberkommando der Wehrmacht Krause: Die verflossene Berichtswoche war vol­ler schwerwiegender Ereignisse. Aber — von der Vernichtung gegnerischer Kräfle­­gruppen südostwärts Charkow und im rückwärtigen Gebiet der mittleren Ost­front, sowie der endgültigen Erledigung des Wolchowkessels abgesehen — ist kei­nes dieser Ereignisse abgeschlossen. Sie sind noch im Fluß: der Sturm auf Se­wastopol. der Gewaltmarsch Rommels nach Ägypten hinein, der erfolgreiche Unter­seebootkrieg in den amerikanischen Ge­wässern, die Zerschlagung der Tschung­­king-Üivisionen in den chinesischen Ostpro­vinzen und die japanischen Landupgsun­­ternehmungen auf den Aleuten. So ver­schiedenartig. in bezug auf Truppeneinsatz und Kampfführung auch diese Operationen untereinander sind, sie haben alle eine Gemeinsames: sie zeigen ohne Ausnahme die Dreierpaktmachte im Angriff. Der Kampf um Sewastopol währt nun­mehr die dritte Woche. Gewaltige Leistun­gen vollbrachten in dieser Zeit die zum Angriff auf diese stärkste Festung ange­setzten Truppen des Ilceres und die sie unentwegt unterstützenden Verbände der Luftwaffe. Der Nordteil des Festungsge­ländes bis zur Sewernaja-Bucht mit seinen für uneinnehmbar gehaltenen Werkgrup­pen ist erobert. Jetzt arbeiten sich deut­sche und rumänische Sturmeinheilen Schritt für Schritt und Bunker für Bunker durch die zahlreichen natürlichen und künstlichen Hindernisse des zerklüfteten, dem Verteidiger alle Vorteile bietenden Geländes in zähem Kampf immer mehr an den Kern der Festung heran. Im Raume südostwärts Charkow wur­den in überraschend umfassendem An­griff und in viertägigem erfolgreichem Kampf starke sowjetische Kräftegruppen durch deutsche und rumänische Truppen eingeschlossen und vernichtet. Neben schweren blutigen Verlusten ließ der Geg­ner 21.827 Gefangene, 100 Panzer und 250 Geschütze in der Hand des Siegers. Der Wehrmachtsbericht vom 27. Juni gab einen abschließenden Bericht über die mehrwöchigen harten Kämpfen, die im rückwärtigen Gebiet der mittleren Ostfront zur Vernichtung einer starken Feind­gruppe geführt haben, die im Zuge der Winterkämpfe abgeschnitten und seitdem auf dem Luftwege versorgt und verstärkt .worden war, Während der ganzen verflossenen Woche dauerten die Kämpfe um den VVolchowkessel an. Nördlich des Itmensees waren gegen Ende des Winters Sowjet­truppen über den Wolchowfluß hinüber durchgebrochen und in dem damals zuge­­frorenen waldigen Sumpfgebicl eingekes­selt und durch eine in schweren Kämpfen längs des Flusses gewonnene Riegelstel­lung angeschnitten worden. Je stärker der vor einiger Zeit einsetzende Druck der einschUeßenden deutschen Verbände ge­gen den Kessel wurde, desto erbitterter wurden die Ausbruchsversuche der einge­schlossenen Bolschewisten und die häufig mit starker Panzerunterstützung geführ­ten Entsatzversuche von Osten her. Aber es gelang nicht, den Wolchowriegel zu­­sprengen. In der verflossenen Woche er­reichten die Kumpfe ihren Höhepunkt. Trotz des unwegsamen Suinpfgeländes wurde die feindliche Kräftegruppe endgül­tig vernichtet. Die Zahl der südostwärts Charkow, im rückwärtigen Gebiet der mittleren Ostfront und an der Wolchow­­front gemachten Gefangenen betrug mehr als 6,1.000. In Afrika sind die Angriffspläne Rommels zu Verfolgungskämpfen geworden. Es sind erst acht Tage verflossen, seit das für Eng­land so bedeutungsvolle und fast legendär gewordene Tobruk durch die rücksichtslose Entschlossenheit und die geniale Führungs­kunst des jüngsten deutschen Generalfeld­marschalls kapitulierte. Wälirend man sich noch in London tröstete, daß mm eine weite wasserlose Wüste das Vordringen der ent­scheidend geschwächten und ermatteten verbündeten Panzerverbände aufhalte, ist inzwischen die starka usgrbautc Grenzbefe­stigung Sollum—Halfaya überrannt, Sidi el Barrani besetzt und Marsa Matruh erstürmt worden Der Kampf in Ägypten aber geht weiter. Auch der Unterseebootkrieg im westlichen Atlantik kennt keine Unterbrechung. Wie­der wurden im Karibischen Meer, im Golf von Mexiko, an der Ostküste Amerikas im Atlantik 16 Handelsschiffe mit zusammen 107.0G0 BRT trotz starker amerikanischer Abwehr versenkt. Auch dieser Kampf der U-Boote geht weiter. In den östlichen Provinzen Chinas sind umfangreiche japanische Operationen gegen die Tschungkinglruppen in gutem Forf­­schrelten. In der Provinz Kiangsi haben sich die Reste einer geschlagenen Tschtmgl kingdivision den Japanern ergehen: jn der Provinz Schansi wurde die 27. Tscbung­­king-Armee eingekesselt; in. der Honan- Trovinz wurde die 8. Tschungking-Reserve- division zerschlagen. Auch der Kampf der Japaner gegen die Tschungking-Chinesen geht weiter. Uber die japanischen Landungsunter­nehmen auf den Aleuten werden jetzt Ein­zelheiten bekannt; Am 7. Juni wurde die Insel Attu besetzt, die benachbarten Inseln gesäubert. Auch diese Unternehmungen ge­hen weiter. Es wäre nicht schwer, auf Grund der in dieser Woche erstrittenen Er­folge Voraussagungen für eine weitere günstige Entwicklung zu machen. Kein englischer oder amerikanischer Propagan­dist würde sich diese Gelegenheit entgehen lassen. Uns genügt jedoch dies eine fest­­zusteBen: der Kampf geht weiter. (MTI) Britisches Kriegsschiff im Golf von Bengalen torpediert Bangkok, 30. Juni (DSU) Ein größeres britisches Kriegs­schiff soll im Golf von Bengalen torpediert und versenkt -worden sein. (MTI) Natuna-Arehipel in japanischer Hand Tokio, 1. Juli (INB) Die in der Wasserstraße zwischen Borneo und Malaya gelegenen Inseln des Natnna-Archipels, die ein wichtiger Stütz­punkt für den Schiffsverkehr zwischen dem südostasiatischen Festland und Java sind, wurden nach japanischen Pressemel­dungen in der zweiten Junihälfte von ja­panischen Marinelandetruppen besetzt, Tokio, 30. Juni (DNB) Auf der Insel Groß-Natuna wur­den 10 Sowjetrussen, darunter zwei Frauen, vorgefunden, die Ende Dezember auf einem sowjetischen Frachtschiff Schiffbrucli erlitten und sich auf die Insel hatten retten können. Die Funkstation stand noch bis in die jüngste Zeit in Verbindung mit dem Feind, vor allem aber mit feindlichen U-Booten. Als japanische Marinekorps auf der Insel landeten, wurde die Funkstation von nie­derländischen Streitkrüften, die sich noch auf der Insel befanden, in die Luft ge­sprengt. Die wichtigsten Inseln der Na­­toena-Gruppe sind inzwischen sämtlich von den Japanern besetzt worden. (MTI) Z\sei Armeegruppen Nankings Nanking, 1. Juli1 (INB) Mit dem Ziel einer Befriedung Chinas und der Bekämpfung der Tschung­­king-Regierung hat die nationalchinesische Regierung zwei voneinander unabhängige Armeegruppen aufgestellt, und zwar die chinesische Nätionalarmee und die soge­nannten Streitkräfte der Nanking-Regie­rung. Die chinesische Nalionalarmee steht unter dem Oberbefehl des Generals Fu­­tsching. Dieser hat bereits sein Hauptquar­tier in Kiukiang aufgeschlagen und Zweig­kommandostellen in Schanghai, in Hankau, in Pongpu und Huchow errichtet. In einer ersten Erklärung gibt das Hauptquartier bekannt, daß die chinesische Nationalarmee bereits auf mehrere hunderttausend Mann angewachsen sei. Durch die Neuorganisa­tion der Kommandostellen soll die Kon­trolle über die Truppen erleichtert werden. Die jetzt in zwei Armeegruppen geteilten Streitkräfte der Nanking-Regierung nennen sich Armeen zur Erhaltung des Friedens. Zweite Protestnote in Washington Keine Neutralität*Verletzung durch spanische Handelsschiffe Madrid, 1. Juli (INB) Die spanische Regierung hat, wie vom Außenministerium amtlich bekannlge­­geben wird, zum zweiten Male innerhalb einer Woche eine Protestnote an die Regie­rung der Vereinigten Staaten gerichtet gegen die verleumderische Berichterstattung ame­rikanischer Agenturen über die angeblichen Neutralitätsuerlet zungen durch spanische Handelsschiffe. Die spanische Regierung weist alle Behauptungen über eine angeb­liche Unterstützung deutscher und italieni­scher U-Boote durch Standortnieldungen alliierter Schiffe seitens spanischer Fahr­zeuge mit größtem Nachdruck als unwahr zurück. HOLLAND Neue Maßnahmen gegen die Juden Amsterdam, 1. Juli (INB) Auf Anordnung des Generalkom­missars für das Sicherheitswesen SS-Grup­­penführer und Generalleutnant der Polizei, Rauter, müssen sich Juden in Holland zwi­schen 20 und 6 Uhr in ihren Wohnungen auf halten. Der Aufenthalt in Räumen von Nichtjuden, die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fernsprechanlagen, so­wie das Betreten von Friseurgeschäften ist Juden verboten. Arische Geschäfte dürfen von Juden-nur zwischen 1,'. und 16 Uh- be­treten werden. Slowakischer Beitrag zur europäischen Solidarität gegen den gemeinsamen „Feind“ Pozsony, 30. Juni Die slowakischen Zeitungen Slovak, Gárdista und Slovenska Politika be­grüßen an leitender Stelle iir wärmsten Worten die zur Studienreise nach der Slowakei gekommenen rumänischen Journalisten. Ebenso herzlich bekunden sie die slowakisch-rumänische Freund­schaft, die traditionellen Beziehungen und die slowakisch-rumänische Schick­salsgemeinschaft, die ihre Führer be­reits im Gefängnis zu Szeged zusam­mengebracht habe. Auch jetzt seien die Interessen und die Wünsche dem ge­meinsamen „Feind“ gegenüber gemein­schaftlich. Das Blatt Slovak schreibt zum Bei­spiel: — In den Führern brennt die Hoff­nung, ylaß ihre Wünsche in Erfüllung gehen werden. Das Blatt Gárdista meint, es handle sich dabei nicht um ganz neue Be­ziehungen. Im früheren Ungarn kämpf­ten die Slowaken Schulter an Schüller mit den siebenbürgischen Rumänen. Gemeinsam war ihre Unterdrückung, und gemeinsam war auch ihr Kampf. Englischer Handstreich gegen die Südküsfe Madagaskars znriiekge­­schiagen Viclig, 30. Juni (DNB) Aus Tananarive, der Hauptstadt von Madagaskar, wird gemeldet, daß engli­sche Patrouillen in den letzten Tagen von der Nordspitze der Insel Madagaskar aus einen Handstreich gegen die Sükdiiste der Insel unternommen haben. Der Versuch mißlang und konnte von den französischen Verteidigern ohne eigt • Verluste zurück­­geschlagen werden. (MTf) Interamerikanische Konferenz in Washington Washington, 1. Juli (INB) ln Washington hat Dienstag eine interamerikanische Konferenz begonnen, an der die Vertreter von 21 amerikanischen Republiken leilnahmen. Auf der Tagesord­nung stellt die Frage des Abbruchs aller finanz- und wirtschaftspolitischen Bezie­hungen zu den Achsenmächten. PROTEKTORAT lilillMEX UNO MAHREN Trcuckiiudgebungen der Arbeiter Prag, 30. Juni (MTI) In der Reihe der Treuekundgebun­­gen für das Reich veranstalteten Sonntag die Arbeiter der Bergwerkgegend von Ostrau eine große Demonstration. Bei der Kundgebung sprach auch der tschechische Minister für nationale Erziehung und sagte u. a.: — Ich muß euch ganz offen sagen, daß bisher weder ich, noch der Staatschef volle Garantie bezüglich der Zukunft erhalten haben. Alles hängt davon ab, ob die Feinde des Reiches aus den tschechischen Gebieten ausgeräuchert werden können. Nur die ruhig artieitende und dem Reich gegenüber freundschaftliche Nation kann in unserem Lande auf eine sichere Zukunft rechnen. Wir können uns nur selbst und durch un­sere eigene Torheit vernichten. Deshalb alles für den Sieg unseres Großdeutschen Reiches! Vorher fand auch in der mährisch-slowa­kischen Gegend von Olmiitz eine Kundge­bung statt, an der ebenfalls Minister Mo­­tavcc eine Rede hielt. Todesurteile im Protektorat Prag, 30. Juni (MTI) Laut offizieller Meldung verurteil­ten die Standgerichte Prag und Brünn Samstag, Sonntag und Montag 118 Per­sonen, unter ihnen zehn Juden, zum Tode. Der größte Teil der Verurteilten beging reichsfeindliche Handlungen oder stand mit feindlichen Agenten in Verbindung. Ein anderer Teil billigte den gegen den gewe­­wesenen Reichsprolektor Heydrich verüb­ten Anschlag, andere wieder leisteten ihrer polizeilichen Meldepflicht nicht Genüge, hezw. gewährten nichtnngemcldeten, her­­umschteichenden Personen Unterkunft. Die Urteile wurden vollzogen und das Vermö­gen beschlagnahmt.

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