Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. szeptember (89. évfolyam, 198-222. szám)
1942-09-01 / 198. szám
3 Scheidung. Der deutschen Wehrmachtsführung kann das recht sein. Sie hat das Heft in der Hand. Sie plant und bestimmt den Lauf der Operationen, und wenn jetzt am Ende des dritten Kriegsjahres deutsche Gebirgstruppen den Kaukasus übersteigen und deutsche Angriffsdivisionen und Panzerverbände im Begriff sind, die Wolga zu erreichen, dann bereitet sich in diesem Gebiet tatsächlich eine Entscheidung vor, die Churchill, seine Generale und seine Truppen nicht verhindern können. Das ist die "Lehre von Dieppe. (MTI) Der Endkampf um Stalingrad Berlin, 31. August (INB) Im Angriff; auf Stalingrad haben die (Deutschen Truppen den äußersten Befestigungsgürtel dieser überaus stark verteidigten Stadt nunmehr bezwungen, ln schneller Verfolgung der auf das Stadtgebiet zurückflutenden geschlagenen sowjetischen Truppen drangen die deutschen Angriffsspitzen bereits am Sonntag in den inneren Befestigungsgürtel von Stalingrad ein, in dem zurzeit schwere Kämpfe toben. Der innere Befcstigungsgiirtel von Stalingrad dürfte etwa noch 20 km vom Stadlzentrum entfernt sein. Nach dem Urteil der militärischen Sachverständigen in Berlin hat damit der Endkampf um Stalingrad begonnen und die Lage der Verteidiger hat sieh gegenüber den Vortagen wesentlich und ent- I scheidend verschlechtert. Trotzdem glaubt I man in Berlin auch jetzt noch nicht eine I zeitliche Voraussage für den endgültigen I Fall von Stalingrad machen zu können, | rechnet aber damit, daß die Entscheidung nicht mehr allzu lange dauern werde. Weiter südlich sind deutsche Truppen weiter nach Osten in Richtung auf den Unterlauf der Wolga vorgestoßen. Es ist wohl anzunchmen, daß die deutschen Angriffsspitzen in diesem Gebiet sich dem Flußlauf bereits wesentlich nähern. Östlich der Wolga wurden Verkehrslinien, Eisenbahnen und Straßen von der deutschen Luftwaffe erfolgreich bombardiert. Im mittleren Kuban sind deutsche und j rumänische Truppen im Vormarsch gegen das Küstengebiet. Dieser deutsche Vorstoß an der Küste des Schwarzen Meeres dürfte zum Fall der Hafenstadt Anapa führen. Berlin, 31. August (DNB) Zu den erfolgreichen Durchbruchskämpfen südlich Stalingrad teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit: Das einer einzigen großräumigen Festungsanlage gleichende Vorfeld von Stalingrad sollte mit seinen Hunderten yrp Bunkern, eingebauten Panzern, Schutzgräben I und flankierenden Feuerstellungen den 1 Vorstoß d)er deutschen Truppen aufhalten. I Aus den inneren Festungsbezirken versuch- I ten die Bolschewisten in zahlreichen Gegen- I slößen 'das Vordringen der deutschen In- I fanterie- und Panzerverbände zum Stehen I zu bringen. Dem energischen deutschen I Angriff konnten aber weder die Befesti- I gungsanlugen, noch die sich verzweifelt zur I Wehr setzenden Bolschewisten widerstehen. I In Ausnutzung des gemeldeten Durch- I bruchscrfolge stießen schnelle 'deutsche I Truppen den geschlagenen feindlichen Kräf- I ten nach und durchstießen weitere be- | festigte Stellungen. Hiebei wurden zersprengte feindliche Kampfgruppen nach zähem Widerstand aufgerieben oder gc- I fangen genommen. Deutsche Infanterie, die den schnellen Verbänden folgte, brach den I Widerstand des durch die deutsche An- | griffsspitze überflügelten Feindes in Bunkern und Feldstellungen. Die Bolschewisten hatten schwere Verluste an Menschen und Material und verloren außer zahlreichen Gefangenen große Mengen an Waffen und Gerät. (MTI) Gewaltige Menschenverluste der Sowjets m Kampfabschnitte siitiöst.lch vom Simensee Berlin, 31. August (DNB) Von militärischer Seite verlautet, die hohen Menschenverluste der Bolschewisten werden durch deutsche Feststellungen gekennzeichnet, die in den letzten Wochen bei den ergebnislosen bolschewistischen Angriffen im Kampfabschnitt südostwärts des llmensecs gemacht wurden. Nachdem alle Versuche des Feindes, die deutschen Stellungen durch Einsatz zahlenmäßig weit überlegener Kräfte durchzubrechen, unter hohen blutigen Verlusten gescheitert waren, führten die Sowjets zur Fortsetzung ihrer Angriffe in wenigen Wochen über J7.00Ó Männ Ersatz heran. Dieser Ersatz setzte sich fast ausschließlich aus Angehörigen mittelasiatischer Völ* kerstämme, vor allem Usbeken, Kasachen und Turkmenen zusammen. Ein Transport von 2000 Mann, die noch keinerlei Ausbildung erfahren hatten, wurde sofort nach seiner Ausladung in den Kampf geworfen, wobei sich jeder einzelne selbst eine Waffe unter den gefallenen und verwundeten Bolschewisten suchen mußte. Die Angehörigen eines anderen bolschewistischen Transports wurden sogar in Zivilkleidern bis in die vordersten Stellungen PESTEI LLOYD m MORGENELATT .LU,HWU... 1 ?•> ■ U • geführt und hier erst notdürftig uniformiert und bewaffnet. Weitere deutsche Feststellungen erga[ ben, daß die 28. bolschewistische Gardedivision zum größten Teil mit kriminellen Sträflingen aufgefüllt werden mußte. Bolschewistische Offiziere und Kommissare, die in deutsche pefangenschait gerieten, beklagten sich darüber, daß sie sich mit den Angehörigen der mittelasiatischen Volksstämme nicht verständigen konnten und ihnen dadurch die Führung der Truppe außerordentlich erschwert worden sei. Diese Tatsachen beweisen, daß auch dem Menschenreichtum der Sowjetunion militärische Grenzen gesetzt sind. (MTI) Major Goliob rrhielt die höchste lapferkeitsauszeichnusig Berlin, 31. August (DNB) Der Führer hat Major Go Hob, Kommodore eines Jagdgeschwaders, das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm folgendes Schreiben übermittelt: „In Würdigung Ihres immerwährenden heldenmütigen Einsatzes im Kampfe für die Freiheit unseres Volkes verleihe ich Ihnen anläßlich Ihres 150. Luftsieges als drittem Soldaten der deutschen Wehrmacht die höchste deutsche Tapferkeitswszeichnung: das Eichenlaub mit Schwertern und Brillanten zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Adolf Hitler.“ (MTI) Der Begründer des „Stachanowismus“ gefallen Moskau, 31. August (INB) Der Begründer des „Stachanow- Svstems“, des Systems der Arbeitssteigerung der Sowjetunion, Stachanow, ist an der Front gefallen. D$r italienische Heeresbericht: flngriffsversnche feindlicher Spähtrappen an Per ägyptischen Front vereitelt Erfolg eines italienischen Schnellbootes im Ladoga-See Rom, 31. August (Stcfani) Der 826. Bericht des italienischen Hauptquartiers: An der ägyptischen Front wurden überraschende Angriffsversuche feindlicher Spähtruppcn vereitelt. An dieser Front war eine rege Lufttätigkeit zu verzeichnen. Unsere Jagdflieger schossen im Luftkampf zwei Flugzeuge ab und nahmen mehrere Maschinen in mit zahlenmäßig überlegenen feindlichen Formationen ausgefochtenen Kämpfen unter wirksames Maschinengewehrfeuer. Im Laufe der gegen unsere Handelsschiffe gerichteten Angriffe vernichteten italienische Jagdflieger im Milteimeer vier feindliche Flugzeuge, die Flakbatterien eines unserer Kriegsschiffe brachten zwei Maschinen zum Absturz, wälirend deutsche Flieger noch weitere zwei Flugzeuge vernichteten. Ein D;nipfer wurde leichter beschädigt. Zwei eigene Flugzeuge kehrten von ihren Unternehmungen nicht zurück. Jas unter dem Kommando des Linienschiffsleutnants Aldo Benvenuto stehende italienische Schnellboot torpedierte und verse ikte auf dem Ladoga-See am 27. August einen 1300 Tonnen sowjetischen Frachter, de - nach Leningrad fuhr. (MTI) Italienisches Demant! über ZusammettslöDe in Ulbanien Rom, 31. August (Stefani) Die Londoner Blätter und der New-Yorker Rundfunk veröffentlichen eine angeblich aus Ankara datierte Information, wonach in Albanien zwischen ,,albanischen Patrioten“ und italienisch! n Trugen Kämpfe stattgefunden hätten. N. ch der gleichen Information vvärCn die Gefängnisse in Tirana vollkommen überfüllt, so daß die italienischen Behörden gezwungen wären, mehrere tausende verhafteter Albaner nach Sizilien und anderen Ortschaften in Süditalien zu transportieren. In offiziellen italienischen Kreisen wird erklärt, daß die in F’rage stehende Intormition vom Anfang bis zum Ende voll kommen aus d.e Luft gegriffen sei. In d,r jüngsten Zeit habe es in Albanien lediglich einen Zusammenstoß gegeben, ai eh di >.er sei nicht schwerwiegend gewesen und nicht aufrührerischen Elementen, sondern aus dem umgebenden Gebiet eingesickerten und von den Angelsachsen bezahlten Kommunisten zuzuschreiben. Die in der Meldung angegebei.rn Zahlen seien geradezu phantastisch. (MTI) Oer erst® mű iler zweite Weltkrieg Italienische Betrachtungen zum Men Jahrestag des Kriegsausbruchs Rom, 31. August (MTI) Die italienische Presse gedenkt in ihren Montagsausgaben des dritten Juhrestages des Kriegsausbruches. Lavoro Fascista stellt fest, daß die deutschen Truppen Dienstag vor drei Jahren die polnische Grenze überschritten hätten, um das Hecht der Bevölkerung von Danzig, dem Korridor, Ostpreußen und der Provinz Posen zur Rückkehr zum Mutterlande zu verwirklichen. Diese Gelegenheit wurde von Frankreich und England, hinter denen die Vereinigten Staaten standen, dazu benutzt, Deutschland den Krieg zu erklären und den Konflikt von lokalem Charakter auszubreiten. Die Bilanz der drei Kriegsjahre der Mächte des Dreierpakles sei eine Reihe von Siegen. Demgegenüber sei die dreijährige Kriegsbilanz der Feinde nichts anderes als die dauernde und unmögliche Berufung auf gewisse geschichtliche Vorgänge vor dem Ausbruch des Krieges. Unsere Feinde beriefen sieh mit Vorliebe auf die ersten drei Jahre des ersten Weltkrieges, aber sie vergäßen dabei, daß die Lage heute gänzlich anders geartet sei als damals. Damals hätten die Mittelmächte nur einen kleinen Teil des europäischen Gebietes erobert, sie standen weit vom Kanal entfernt und konnten das Adriatische Meer nicht verlassen. Sie vergäßen auch, daß damals die deutschen Truppen an der Marne und hei Verdun zum Stillstand gebracht worden seien, daß auf dem Balkan eine einheitliche Front bestanden habe und daß 500.000 amerikanische Soldaten auf europäischem Boden gelandet seien. Außerdem vergäßen sie, daß die englische und die amerikanische Flotle im Gegensatz zum ersten Weltkrieg den Kampf gegen die nächst ihnen größten drei Kriegsmarinen ohne Hilfsmittel aufnehmen müßten. Mussolini habe verkündet, daß der Krieg ein harter und langer sein werde, daß aber der Sieg, der his jetzt uns gehörte, auch weiterhin auf unserer Seite bleiben würde. Dieses Bewußtsein erfülle heute alle jungen, aber aimcn Nationen, die für das neue Europa lind das neue Asien im Kampfe stünden. türkische Bilanz der drei Hriegsjahre Istanbul, 31. August (INB) Die Bilanz der abgelaufenen drei Kriegsjahre zieht Pcyami Safa in der Zeiti ng Tasviri Efkjar. Diesem Publizisten zufolge können die Achsenmächte folgende Aktiva buchen: 1. Die Inbesitznahme der größten und wichtigsten Teile Europas. 2. Die Beherrschung des Fernen Ostens u id des Südpazifiks. 3. Die Bedrohung der Verbindungswege d’r Alliierten im Atlantik, im Pazifik, im Vitteimeer. 4. Bedrohung des Mittleren Ostens von Westen und von Osten her. 5. Inbesitznahme der gigantischen F riegsindustrien Polens, Belgiens, Frankreichs und des europäischen Rußlands. 6. Inbesitznahme der Rohmaterialbasen Rußlands. 7. Sechs Millionen Kriegsgefangene, die die Achsenmächte in ihrer Landwirtschaft und in ihrer Industrie nunmehr einsetzen. 8. Stetige Behauptung der Initiative in a er Kriegsführung. 9. Außergefechtsetzung von den Staaten, die Freunde und Verbündete der Al- I irrten gewesen sind. 10. Ständig steigende Wirksamkeit der Blockade durch die Achsenstaaten, die den alliierten Handelsflotten Ständig sich er- 1 öiieude unersetzbare Verluste zufiigen 11. Inbesitznahme der sowohl für die Verteidigung als auch für den Angriff wichtigsten strategischen Punkte in Europa, an der nordafrikanischen Küste, in Fernen Osten und im südwestlichen Pazifik. 12. Bedrohung der englischen Herrschaft in Indien von innen und außen. Diesen Aktiven der Achse in der Kriegsführung könnten die Alliierten lediglich DIENSTAG, 1. SEPTEMBER 1943 die Tatsache gegenüberstellen, daß sie dem Negus die Krone von Abessinien zurückgeben konnten. Dafür seien die Alliierten aber kaum in déh Krieg gezogen. Oer finnische Heeresbericht Helsinki, 31. August , (DNB) Auf der Karelischen und Aunu** Landenge war es im allgemeinen ruhig. An der Ostfront war die Kampftätigkeit etwas lebhafter. Am südlichen Abschnitt wurden Angriffe kleinerer Abteilungen gegen zwei unserer Stützpunkte abgewiesev» und feindliche Kampfpatrouillen, die an mehreren Punkten gegen unsere Stellungen vordrangen, vernichtet oder vertrieben. In einem Luftkampf gegen eine zahlenmäßige feindliche Übermacht wurden von unseren Jägern über dem Ladogasee zwei Maschinen vom Typ 1—16 abgeschlossen. In der gleichen Gegend schoß ein zum Stützpunkt zurückkehrender Jäger aus einer feindlichen Formation von 20 Maschinen eine weitere Maschine vom gleichen Typ ab. In der letzten Nacht unternahm die eigene Luftwaffe mit starken Kräften .4ngriffe gegen einen feindlichen Stützpunkt. Ein Flugfeldlager und Unterkünfte wurden mit Brand- und Splitterbomben schweren Kalibers belegt. In den Zielen wurden ausgedehnte Brände, die noch in einer Entfernung von über 60 Kilometer sichtbar waren, beobachtet. (MTI) Der Präsident von Panama gestorben Rom, 31. August (INB) Der Präsident der Republik Panama ist überraschend gestorben, wie Teuere am Montag aus Buenos Aires meldet. x *(P BULGARIEN Fünf Todesurteile In einem Kommunistenprozeß Sofla, 31. August (DNB) Das Kriegsgericht in Narva verkündete im Zusammenhang mit der Saimonow-Affäre das Urteil in einem Komnmnistenprozeß. Fünf der 26 Angeklagten, die beschuldigt waren, Sabotage und Spionage zugunsten Sowjetrußlands betrieben zu haben, wurden zum Tode verurteilt. Drei erhielten lebenslänglich Zuchthaus, die übrigasfc- kleinere Freiheitsstrafen. (MTI) FINNLAND Jahresfeier (kr Wiedereroberung von Viipuri Helsinki, 31. August (INB) Am Sonnlag fanden zur Erinnerung an die vor einem Jahr erfolgte Eroberung der Stadt Viipuri Festlichkeiten statt, an denen der Eroberer von Viipuri, Generalleutnant Gesell und ein Vertreter, der finnischen Regierung. Minister Ikoencn, teilnahmen. Auf die Kranzniederlegung am Ehrenmal schloß sich ein Festgottesdienst an. Im weiteren Verlauf des Sonntags wurde ein Volksfest abgehallen. Bei dieser Gelegenheit ergriff der Eroberer von Viipuri, Generalleutnant Gesell das Wort und führte u. a. aus: „Daß die finnische Flagge wieder auf dem Turm des alten Schlosses von Viipuri weht, hat Anstrengungen, Mühe und junges Blut gekostet. Nun weht die Flagge wieder seit einem Jahr und die Aufbauaibeiten haben begonnen. Wir hoffen, daß die Flagge immer auf dem Schloßlurm wehen wird, denn wenn Viipuri hält, hält auch ganz Kareliern“ Generalfeldmarschall Mannerheim halte ein Telegramm an die Stadt gerichtet, in dem er -einen Glückwunsch und seine besten Wünsche aussprich!: „Mögen"', so heißt es in dem Telegramm, .unermüdliche Hände die vom Feind geschlagenen Wunden heilen imniiScuEs innen Todesurteile gegen irisehe Patrioten gemildert Stockholm, 31. August (DNB) Der Gouverneur von Nordirland hat sich unter dem Druck der öffentlichen Meinung veranlaßt gesehen, die Todesstrafe gegen fünf der zum Tode verurteilten sechs Iren zu lebenslänglichem Zuchthaus, hezw. 15jährigem 7 ’ 'haus uinzuwandeln — meldet Sin n !) ^gbiadit in einem Londoner Eigenh \m 3. September soll nur an Josef \i ms das Todesurteil vollstreckt wen u. Dennoch bleibt — wie der schwer!im iu Korrespondent hervorheht, die Frage oben, wie weit dieser Kompromiß die erregte Stimmung unter den Iren beruhigen wird. Auch unter den Iren in den Vereinigten Staaten hätten die Todesurteile den alten Haß gegen England neu auf flammen lassen. (MTI)