Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1942. november (89. évfolyam, 249-272. szám)

1942-11-03 / 249. szám

2 es schon vom Schatten des Todes, def keine Auferstehung zu kennen schien, berührt ward, sondern auch, — und dies vor allem: — wie ihm immer wie­der Helden erstanden, die gerade in der frühen und frühesten Geschichte des Ungarturm oft auch selbst in strengstem, im liturgischen Sinne Hei­lige waren, —• wie ein König Stefan, ein Prinz Emmerich, ein König László und so viele andere in der glorreichen Reihe großer Ungarn und großer Christen zugleich — und die Weihe des apostolischen ungarischen Doppel­kreuzes mit der mystischen Kraft der ungarischen Krone in ihrer starken Herrscherhand vereinten und die Nation immer wieder zu neuen Höhen empor­führten. Doch auch die Kämpfe, die einst das Ungartum selbst entzweien mochten, weil die Erkenntnis des besten Weges, den die Nation zu wählen hat, der Gegenwart — und jeder Gegenwart — zwangsläufig nur um den Preis ernsten Ringens abgewonnen werden kann, auch sie erscheinen uns im Lichte rückschauender Betrachtung heute durch das gemeinsame Ziel, das ihnen und allen Streitern und Vorkämpfern, auf welcher Seite sie immer auch im Leben gestanden sein mochten, wenn sie nur wahre Ungarn waren, und durch ihren gemeinsamen Willen zur ungarischen Zukunft, verklärt und ge­adelt: ein Rákóczi, ein Gabriel Bethlen und ein Pázmány, ein Kossuth und ein Széchenyi, ein Stefan Tisza und ein Albert Apponyi, heute leuchten sie mit dem gleichen, durch die vergänglichen Schleier zeitgebundener Schau nicht mehr getrübtem Glanze als Fixsterne am Himmel, der sich über Ungarn wölbt, von wo Millionen Augen in ihrem Lichte den gleichen Trost, den gleichen Stolz und die gleiche Zuver­sicht für kommende Tage suchen, wie von all den anderen Leuchten der Na­tion, die nach der Erfüllung ihrer Erdenbahn, Fackeln gleich, den Zu­­kunftswQg des ungarischen Volkes er­hellen, den Zrinyis, einem Petőfi, einem Madách, cinem Semmelweis, einem Prohászka oder einem László und Paul Teleki, einem Stefan Horthy, um nur einige der -Größten und Edelsten zu nennen. Die Schwere der Zeit, die Ungarn heute wieder wie so oft in «einer Vev-, gangenheit durchleben muß und die Last der Verantwortung, die heute in einem Maße, wie nur in Zeiten der ganz großen Prüfungen, die die Na­tion bestehen mußte und bestanden hat. auf jeden einzelnen Ungarn ruht, verhil'fl und zwingt uns aber auch zu einer ebenso klaren, ebenso von allen kleinlichen und selbstsüchtigen Ge­sichtspunkten geläuterten Schau der Gegenwart. Gleichwie die dreifach geteilte und dennoch eine katholische Kirche an den Gedenktagen, die sie jetzt begeht, ebenso wie die ungarischen Kirchen der Protestanten, das Symbol ihrer Einheit und Einigkeit ihren Gläubigen vor Augen stellen, so vereinigt sich in diesen schicksaisvollen Tagen gleich­sam auch die leidende, die kämpfende und die triumphierende ungarische Nation zu einem höheren und tieferen Bewußtsein ihrer Einheit. Und schöpft sie ans der lebendigen Erinnerung an die Großen ihrer Geschichte, die sich schon den Kranz der Vollendung um die Stirn flechten durften, neue Kraft für die Leiden und Entbehrungen der Gegenwart, so darf und soll diese Kraft vor allem jene neu stählen und stärken, die draußen vor dem Feinde stehen. Gedenken wir heute der großen Toten der Nation, so umfassen unsere Gedanken mit ihnen zugleich auch vor allem jene, die im ungarischen Schick­salskampf der Gegenwart ihr Leben für uns und für eine bessere Zukunft Ungarns Eingaben. Inniger noch als sonst sind wir in diesen Tagen in Ge­danken mit jenen verbunden, die für uns alle Entbehrungen, alle Kämpfe und alle Gefahren des Krieges auf sich genommen haben und im Geiste treten wir in den Kriegsspitälern an das Bett jedes einzelnen Verwundeten, um ihm mit stummem, innigem Dank die Hand zu drücken, der die feindliche Kugel die Waffe für kurze, für eine längere Zeit oder auch für immer entrissen hat. In diesem Geiste, in diesen Empfindun­gen gibt es heute keinen Unterschied zwischen Ungarn und Ungarn. i Daß dieser Geist des ganzen ungari­schen Volkes aber auch in vollem Maße von denen geteilt wird, die für dessen Schicksale in erster Linie ver­antwortlich sind, geht nicht zuletzt auch aus den jüngsten Erklärungen des Honvédministers hervor, der nicht nur in wannen Worten der kämpfen­den Truppe im Felde gedachte, son­dern auch bindende Versicherungen dafür abgab, daß für deren Familien wie für die Witwen und Waisen der auf dem Felde der Ehre Gefallenen weitestgehend gesorgt werden wird. Im Széklerland herrscht eine ura.te, wunderschöne Sitte: Wenn sich am Vorabend von Allerseelen an den Friedhöfen vor den neuen Grabkreu­zen und alten ungarischen Grabspee­­ren Tausende von Lichtern entzünden, leuchten da und dort auch in den Ästen einzelner Bäume, die die Land­straße einsäumen, einsame Flämmchen auf: sie gelten dem Gedenken jener, die in fremder Erde ruhen, deren An­denken aber in den. Herzen ihrer Lie­ben unvergessen blieb. Auf der weiten Straße, die am Ende überall hinführt, wird, so meint der Volksglaube, dieses brennende Zeichen unverloschener und unauslöschlicher Liebe seinen Weg auch bis zum fernsten Grabe finden und dem, der darin ruht, sagen, daß er auch in der Fremde nicht vereinsamt ist. Wohl mußte in diesem Jahr auch die Ausübung der herkömmlichen Sitte des Lichteranziindens am Aller­seelentage dem harten Gesetze des Krieges weichen. Und doch: würde heute jeder Gedanke, der aus ungari­schem LIerzen zu unseren Helden eilt, zu allen, die draußen in weiter Ferne im Kampfe stehen, und jenen, die ihren Weg ruhmreich vollendet haben und in der Fremde liegen, als leuchtendes Fünkchen sichtbar geworden sein: ganz Ungarn gliche einem lodernden Meer von Flammen, deren Feuer nicht verzehrt, in deren wärmendem Lichte aber die Umrisse einer Zukunft sicht­bar würden, die eines Volkes würdig ist, das solche Helden hervorbringt und seine Helden so zu ehren weiß. PESTER ILOYD mm MORGENBLATT tn DIENSTAG, 3. NOVEMBER 1942 Oie britischen Agriffstruppen weit über ihre Ausgangsstellungen zurückgeworfen Berlin, 2. November Das Internationale Informationsbüro (In­­tcrinf) bringt folgende Meldung zur Lage in Nordafrika: Am Morgen des zehnten Tages der Alexander-Offensive in Ägypten befindet sich das gesamte deutsch-italienische Ver­­teidignngssvstein von der Kattara-Senke bis zum Mittelmeer fest in der Hand der Achsrntruppen. In zwei wuchtigen Stößen wurden am Samstag und Sonntag dicht massierte britisch-australische Angriffs­truppen, die in einen schmalen Sektor der deutschen Hauptkampflinien eingedrungen waren, unter außerordentlich hohen bluti­gen Verlusten und schweren Einbußen an Kriegsmaterial weit über ihre Ausgangs­stellungen zurückgeworfen. Am ersten Tage des deutsch - italienischen Gegenstoßes konnte die Verbindung mit einzelnen Tei­len eines deutschen Verbandes, der sich in scheinbar aussichtsloser Position im Blik­ken des Feindes mit vorbildlicher Tapfer­keit erfolgreich behauptet hatte, wieder Éiergestellt werden. Diese Riegelstellungen, die wie ein Pfahl im Fleische des britischen Angriffskörpers saßen, waren deshalb besonders bedeu­tungsvoll, weil sie starke Kräfte des Geg­ners banden und dadurch den Schwung seines Durchbruchsversuches weitgehend lähmten. In der Panzerschlacht des zwei­ten Tages wurde dann auch die Verbin­dung zu den restlichen Widerstandsnestern dieses deutschen Verbandes hergestellt, der sieti nun mit ungebrochener Kraft dem fortschreitenden Gegenstoß der deutsch-ilalienischfh Panzerarmee an­schloß. In den Angriffsaktionen der beiden letz­ten Tage fielen den deutsch-italienischen Truppen über 2000 Gefangene in die Hände, und zwar überwiegend Angehörige der australischen Division, die auch die schwersten blutigen Verluste hatte. Zwei volle britische Panzerbrigaden wurden durch den Gegenschlag Rommels praktisch außer Gefecht gesetzt. Einschließlich der unzerslört in deutsche Hand gefallenen 18 Panzer blieben rund 100 Tanks und Panzerspähwagen auf dem von den Aclisentruppen siegreich behaup­teten Schlachtfeld zurück. Italienische und deutsche Infanterieverbände eroberten — teilweise im Bajonettangriff — 51 Panzer­abwehrkanonen und zahlreiche andere Ge­schütze, darunter auch einige schweren Kalibers und neuester Bauart mitsamt großen Munitionsbeständen. Wie erbittert die. Schlacht auch von britischer Seite aus geführt wurde, geht daraus hervor, daß die leichte Flakartillerie allein 17 Flug-zeuge vernichtete, die im Tiefangriff in den Kampf eingergriffen hatten. (MTI) Die zweite Runde des Kampfes in Ägypten Berlin, 2. November (Interinf) In militärischen Kreisen der Reichshauptstadt zeigt man sich über den weiteren Verlauf der in Ägypten um die El Alamein-Stellung entbrannten Kämpfe zuversichtlich. Die letzten Meldungen von der Nordafrika-Front legt man dahin aus, daß nunmehr dort nach dem gestern er­folgten erneuten Antreten der Briten zum Großangriff auf die deutsch-italienischen Stellungen die zweite Runde des Kampfes begonnen hat. Auch sie hat bisher, wie mau in Berlin äußerl, dasselbe negative Ergebnis für die Engländer gehabt, wie das bisherige Anrennen gegen den deutsch-ita­lienischen Sperrgürtel. Auch diese zweite Runde ist mit der gleichen Taktik der Eng­länder begonnen worden: Nämlich mit einem Ansturm gegen die deutsch-italieni­sche Linie. Die Kämpfe haben auch wäh­rend des gestrigen Tages lediglich im Vor­feld. also vor der Hauptkampflinie der deutschen bzw. der italienischen Truppen stattgefunden. Zu einer Panzerschlacht ist es bisher noch an keinem Punkt der Front gekommen. (MTI) infanteirieregimenter heißen von nun an „Grenadierregsmenter“ Berlin, 2. November (DNB) Nachdem der Führer vor kur­zem für die Schützenregimenter der Pan­zerdivisionen die Bezeichnung „Panzer­grenadiere" befohlen hatte, erhalten nun sämtliche Infantericregimenter, mit Aus­nahme der Jäger, und Gebirgsjägerrcgi­­menter die Bezeichnung „Grcnadirrregi­­menter“. Die Mannschaflsdienstgradc der Grenadierrcginienler erhalten die Bezeich­nung „Grenadier und „Obergrenadier“. Den Regimentern, deren Tradition auf Füsilier-, bezw. .Schützenregimenter der alten Armee zurückgeht, kann die Be­zeichnung „Füsilierregiment“, beziehungs­weise „Schützenregiment“ verliehen wer­den. (MTI) Der 4000. Luitsieg des Jagdgeschwaders „Mülders“ Berlin, 2. November (DNB) Das Jagdgeschwader „Mölders“, unter Führung seines Kommodore Eiehen­laubträgers Major Nordmann, errang in diesen Tagen seinen 4000. Luftsieg. (MTI) Der italienische Heeresbericht Weiter jünstige Entwicklung der Gegenangriffe der Achsentruppen Rom, 2. November (Stcfani) Der 800. Bericht des italieni­schen Hauptquartiers: Im Nordabschnitt der ägyptischen Front gerieten im Verlaufe der weiteren günstigen Entwicklung der Gegenangriffe der Achsen­­truppen wieder etwa hundert australische Soldaten in Gefangenschaft und es wurden mehr als iO Fahrzeuge vernichtet. Im gleichen Abschnitt haben wir die erneuten Angriffe des Feindes überlegen abgewiesen, die durch heftiges Artilleriefeuer vorberei­tet und unterstützt wurden. Der Feind ver­suchte, in der Nacht zum Montag hinter unsere Linien Truppen ans Land zu setzen. Den Versuch haben wir unverzüglich ver­eitelt. Italienische und deutsche Flugzeuge rich­teten wiederholt erfolgreiche Angriffe gegen die feindlichen Linien. Deutsche Jäger schossen vier feindliche Flugzeuge ab. außerdem beschädigten sie mehrere am Boden befindliche Maschinen. (MTI) Morrison gibt die bedrängte Lage Engiands im Mittelmeer zu Rom, 2. November (Stcfani) Der englische Minister für innere Sicherheit Morrison erklärte in einer in Cardiff gehaltenen Rede über die Lage im Mittelländischen Meer: — Auf der ganzen Welt gibt es keinen einzigen Kriegsschauplatz, auf dem die Lage mit schwererwiegenden strategischen Konsequenzen verbunden wäre, als der Kriegsschauplatz des Mittelmeeres. 11 enn wir den Weg über das Mittelmeer von neuem freimachen könnten — fügte er hinzu —, könnten wir unsere Seemacht anders ausnützen, von der der Sieg ah­­hängt. Diese Erklärung, bemerkt Agenzia Ste­­fani, ist außerordentlich bemerkenswert, da sie bestätigt, daß Großbritannien in­folge des Eingreifens Italiens über seine Scekräfte nicht nach Belieben verfügen könne. Sie bestätigt auch, daß das briti­sche Reich, mit Rücksicht auf die Wich­tigkeit dieses Kriegsschauplatzes, sich ge­zwungen sieht, die größten Kraftanslren­­gungen gegen Italien zu unternehmen. Gleichzeitig bekennt die Erklärung des Mi­nisters ein, daß das Mittelländische Meer gegenwärtig für die Engländer versperrt sei. Die Bedeutung dieser Feststellungen ist um so größer, da sie von einem Mit­glied der englischen Regierung selbst stammen. (MTI) Berlin, 2. November (DNB) Die hiesigen Abendblätter belas­sen sich unter Zugrundelegung der gerade eben erst veröffentlichten Versenkung*Zif­fern des vergangenen Monats Oktober in ausführlichen Betrachtung mit der stei­genden Wirksamkeit des deutschen und verbündeten U-Boot-Krieges und zitieren hiebei auch die Rede, die der britische In­nenminister Morrison gestern in Cardiff gehalten hat, wobei er insbesondere die ungeheuren Schwierigkeiten und Gefahren streifte, mit denen die britische Kriegsflotte auf allen Meeren zu kämpfirm habe. Die Berliner Bör scn-Zeitung erklärt hiezu: — Während ein Londoner Minister von der Freizügigkeit und beherrschenden Rolle der englischen Flotte auf allen Weltmeeren zu reden wagt, ist ein see,strategischer Ent­wicklungsprozeß zum Abschluß gelangt, der schon in dem Erscheinen japanischer U-Boote in unseren Stützpunkten an der Atlantikküste erkennbar wurde. Reichte die japanische Marine der uitsrigen auf dem Wege über Cap Horn die Hand, so haben unsere U-Boote mit ihr nunmehr auf dem Wege über das Cap der Guten Hoffnung Taucihfühlung genommen. Jetzt ist mit dem Erscheinen deutscher U-Boote im Indischen Ozean eine Kette geschlossen, die sich rund um den Erdball durch alle Weltmeere zieht. Es gibt keine Mccrcsroulc mehr, die von der Bedrohung der l'-Bootc der Dreierpaktmächie frei wäre. (MT!) Besichtigungsreise Lord Swintons in Westafrika London, 2. November (INB) Der britische Minister für Wie st­­afrika, Lord Swinton, hat nach amtlicher Mitteilung eine längere Besiichtiguugsreise durch Nigeria, Kamerun und das Tschad- Gebiet durchgeführt und hält sich zurzeit in Lagos auf. Diese Inspektionsreise wird zur Unterrichtung aller in Westafrika in­teressierten britischen Ministerien als not­wendig bezeichnet. New York, 2. November (IND) Die Wochenschrift Time weist in einem Artikel auf die Bedeutung Westafri­kas für die Alliierten als des kürzesten Verbindungsweges zwischen Afrika und Amerika hin. Um Afrika halten zu können, müßten die Alliierten mehr in Rechnung stellen, als nur Rommel und Madagaskar. Das Blatt versucht dann, die Besetzung Liberias zu rechtfertigen und schreibt, in vielen afrikanischen Häfen, in denen wich­tige Geleilziige zusammen,gestellt würden, seien bereits Kanonen aufgestellt. Die Route Amerika—Westafrika sei bereits vor dem Kriege von den Panameriran Airways beflogen worden und sie sei als Grundlage zu einem Transportdienst für die amerka­­nische Wehrmacht benutzt worden. Nicht nur amerikanische Soldaten, sondern auch zahlreiche Washingtoner Regierungsbeamte reisten kreuz und quer durch den afrika­nischen Kontinent. SC H U HUÉIN AlLemcincr Preis- und Lohnstopp Stockholm, 2. November (INB) Um der drohenden InOafions­­gefahr zu begegnen, hat die schwedische Regierung einen allgemeinen Preis- und Lohnstopp eingeführt. Es handelt sich hiebei um eine provisorische Maßnahme, die in absehbarer Zeit durch weitere Maßnahmen zur Stabilisierung der Löhne und Preise abgelöst werden soll.

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