Pester Lloyd - reggeli kiadás, 1943. március (90. évfolyam, 49-72. szám)

1943-03-02 / 49. szám

2 Reiohsbauptstadt unterstrichen, die vor allem die klare Zielsetzung der Achsen­mächte den verschwommenen Kundgebun­gen ihrer Gegner gegenüberstellen. Das deutsch-italienische Kommunique ist in der Tat mehr, als eine protokollarische Ver­lautbarung. Es stellt gewissermaßen die, Magna Charta des großeuropäischen Raums dar, der nach dem Endsieg sichere Gren­zen und jene Neuordnung erhalten soll, die allen europäischen Völkern ein verbürgtes Dasein in der Atmosphäre der Gerechtig­keit und Zusammenarbeit, sowie die Mög­lichkeit produktiver Arbeit und die so/äale Gerechtigkeit gewährleistet, ln dieser Fest­stellung liegt gleichzeitig eine Absage an alle jene Kräfte und Mächte, die diesen Raum zum Tummelplatz ihrer politischen oder wirtschaftlichen Leidenschaften ma­chen möchten. Europa bezieht somit ein heutig Stellung gegen alle raumfremden Einflüsse, die durch die Vernichtung der ihnen dienenden Sfre'tkräfte endgültig aus­geschaltet werden sollen. Die, Mittel zur Erreichung dieses Zieles sind — wie aus der deutsch-italienischen Verlautbarung weiter hervorgeht — in allen Einzelheiten erörtert und auch auf die gemeinsame Kriegsführung der Dreierpaktfnächte ab­gestimmt worden. Auf politischem, militäri­schem und wirtschaftlichem Gebset haben somit die deutsch-italienischen Besprechun­gen zur Klärung und Koordinierung aller kragen geführt, die im gegenwärtigen Augenblick die Kriegsführung der Dreier­­paktmächte im allgemeinen und die euro­päische Politik im besonderen bestimmen. (MTI) Unbeugsame Entschlossenheit der Rcbsen­­partner, den Krieg bis zum Endsieg fortzusetzen Souveränität und Eigenständigkeit der Kleinstaaten soll gesichert werden Teleplionlwriclit unseres Korrespondenten Rom, 1, März ‘ Die heute veröffentliche deutsch-italieni­sche Verlautbarung zerstreut in indirekter, aber deswegen nicht minder nachdrück­licher Weise alle in letzter Zeit in der Welt umlaufenden Gerüchte von Friedens­­änitialiven und dergleichen. Hievon kann zurzeit wirklich nicht die Rede sein. Denn ans den während der vorigen Woche stall­­gehabten italienisch-deutschen Verhand­lungen, wie überhaupt aus der gesamten in den maßgebenden Kreisen der beiden Achsenländer vorherrschenden Atmosphäre ist auf das deutlichste ersichtlich, daß Mus­solini ebenso wie Hitler in unbeugsamer, ja fanatischer Weise entschlossen sind, den Krieg bis zu einem für die Achsenmächte siegreichen Ende zit führen. Was insbeson­dere Mussolini anbelangt, so soll sich nach allem, was man hier hört, sein Wille bei den Verhandlungen sich besonders in drei Fragen auf das bestimmteste und entschie­denste kundgetan haben: erstens in der festen und hundertprozentigen Entschlos­senheit, den Krieg gegen England bis zum Erringen für Italien der erstrebten Frei­heit im Mittelmeere zu Ende zu führen; zweitens in der nicht minder eindeutigen Entschlossenheit Deutschlands, in seinem Abwehrkampf gegen das bolschewistische Rußland auch weiterhin das für Italien un­ter den obwaltenden Umständen größt­mögliche Maß von Unterstützung zu ge­währen und drittens, in der Befürwortung einer möglichst entgegenkommenden und großzügigen Politik gegenüber den Klein­staaten Europas im allgemeinen, und gegen­über den Staaten, die dem von den Ach­senmächten gegen das bolschewistische Rußland geführten Kampf ihre aktive Un­­tertützung leihen, im besonderen. Dies sind in Kürze die Feststellungen, die »sich vorläufig über die vorige Woche stattgefundenen italienisch-deutschen Ver­handlungen treffen lassen. Aus ihnen ist zur Genüge ersichtlich, daß es sich hier ohne Zweifel um Unterredungen handelt, die für den weiteren Kriegsverlauf von größter, ja eminenter Bedeutung sein dürf­ten, und es sei, meint man hier, kaum daran zu zweifeln, daß sich ihre positiven Auswirkungen schon in den nächsten Wo­chen, spätestens Monaten, zeigen werden. Und wenn auch hierüber begreiflicherweise absolutes Stillschweigen bewahrt wird. o darf dennoch angenommen werden, daß man sich u. a. auch mit der Frage be­schäftigt hatte, wie von deutscher und italienischer Seile eine noch stärkere Aus­nützung und noch bessere Verteilung der Kriegslasten, d. h. der kriegswichtigen Ma­terialen und der verfügbaren Menschen­reserven organisiert werden könnte. Zum zweiten Fragenkomplex, demjenigen der weiteren Beziehungen der Achsenmächte zu den europäischen Kleinstaaten, wird von privater, doc.li wohlinformierter Quelle zunächst ganz allgemein gesagt, daß es sich hier um „eine Überleitung in eine zweite Phase der Politik der europäischen Neuord­nung handle", und daß diese Neuwendung der Achsenpolitik gegenüber den europä­ischen Kleinstaaten ursprünglich auf die Initiative Italiens, oder, genau gesagt, auf eine persönliche Wunschäußerung Musso­linis erfolgt sei. Eine Unterstützung der Auf assung, daß man es hier in der Tat mit etwas wie dem Durchbruch eines neuen Geistes in der Behandlung der Kleinstaaten zu tun bat, vermag man im Schlußsatz des Kommuniques zu finden, in dem, wenn auch in der den Achsenmächten eigenen Ausdrucksweisc, doch deutlich genug für die Souveränität und für die staatliche und völkische Eigenständigkeit der europä­ischen Länder Stellung genommen wird. Man gibt sich hier allerdings keiner Täuschung darüber hin, daß noch nicht von einer bereits bestehenden Neuordnung gesprochen werden kann, sondern daß diese erst geschaffen werden muß. Doch wenn auch die wirklich entscheidenden Vorgänge auf diesem Gebiete, wie in die­sem Kommunique gleichfalls gesagt, erst nach dem Endsieg der Arhse verwirklicht werden sollen, so wird dennoch, meint man hier, das bekräftigte und erweiterte Ver­sprechen von „Unterstützung und Förde­rung der Kleinstaaten“ zweifellos seine Auswirkungen in Europa haben, und man dürfe annehmen, daß die laufenden Ent­wicklungen schon in Bälde in dieser Rich­tung sichtbare Resultate zeigen werden. Georg Popoff SCHWEDEN Reservisten durch Rundfunk einberufen Stockholm, 1. März (INB) Ein Teil der schwedischen Reser­visten wurde am Montag mittag durch Rundfunk einberufen. Am Schluß des Nachrichtendienstes wurde eine wichtige Order des Oberbefehlshabers der Wehr­macht verlesen, der zufolge sich alle Heeresangehörigen, die eine weiße Mobil­­machungsordef mit der Bzeichnung „A 1“ besitzen, unverzüglich und ohne auf einen schriftlichen Stellungsbefehl :u warfen, an die in ihrer Mobilmachungsorder vorgese­henen Orte unter Benutzung von Schnell­zügen zu begeben haben. In einem Kommentar dazu wird die All­gemeinheit davon unterrichtet, daß die Ein­berufungen nicht auf eine Verschärfung elér außenpolitischen Lage zurückzuführen seien. Sie hingen vielmehr mit den soge­nannten Divisionsübungen, die auf Grund des früher bekanntgemachten Regierungs­beschlusses im Winter und im Frühjahr stattfinden sollten, zusammen. Die Einbe­rufung erfolge nur deshalb durch Rund­funk. weil man bei gewissen Verbänden ein neues Einberufungssystem erproben wolle. Auf Anfrage verlautet, daß es nicht zweckmäßig wäre, die Zahl der neu Einbe­rufenen bekanntzugeben. MEXIKO Mexikaner nach Afrika Mer'kostadt, 1. März (INB) Eine mexikanische Militärmission wird binnen kurzein " über Brasilien und Dakar nach Nordafrika abgehen. Diese mexikanischen Beobachter werden zwi­schen der 8. Armee und den alliierten Streitkräften in Tunesien verteilt werden. FESTER LLOYD DIENSTAG, 2, MÄRZ 194* warn MORGENBLATT ■■ ,i ...... kzHiMHliialMktHMawliM Graf Class überreichte Montag dem Papst sein Beglaubigungsschreiben Vatikanstadt, E März (Stefani) Graf Ciano überreichte Montag, vormittag 10 Uhr, dem Heiligen Vaier sein Beglaubigungsschreiben. Dem Zeremoniell entsprechend, erschie­nen die Würdenträger des päpstlichen Hofes und der Botschaft, um Grafen Ciano in den Vatikan mi geleiten. Als Graf Ciano den Hof des Vatikans betrat, empfing ihn der päpst­liche Kämmerer Graf Chiassi, während die Palastwac.be präsentierte, worauf der Zug sich über die Schweizer Stiege in den Clemens-Saal begab. Von liier führte Zére­­mönienmeister Msgre. Nardone den Grafen Ciano in den Thronsaal, wo ihn der Papst im Kreise seiner höchsten Würdenträger erwartete. Bei der Überreichung des Beglau­bigungsschreibens drückte Graf Ciano seine Huldigung dem Heiligen Vater aus, der ihm mit herzlichen Worten antwortete. Nach, der Zeremonie führte der Heilige Vater in. seiner Privatbibliothek mit dem Grälen Ciano ein längeres Gespräch. Bevor sich Graf Ciano verabschiedete, stellte er dem Papst den ersten Botschaftsrat und die übrigen Mitglieder seiner Begleitung vor. Graf Ciano stattete sodann dem Kardinal- Staatssekretär Maglione einen Besuch ab, und weilte vor dem Verlassen des Vatikans in der St.-Peter-Kathedrale. Er verrichtete (kbete vor den Altären des Altarsakramcnts, des Bekenntnisses und der Heiligen Jung­frau. Nach seiner Rückkehr in die Botschaft erwiderte Kardinal Maglione, dem Zere­moniell gemäß, den Besuch. (MTI) Antrittsrede Rytis „Wir sehen noch nicht die Zeichen der Beendigung unseres Krieges*' Helsinki, E März (DNB) !m Reichstag erfolgte Montag mit­­l !.;; der Amtsantritt des wiedcrgewählten Staatspräs,identen Ryti. Nach der Vereidi­gung auf die Verfassung richtete Reichslags­präsident Ifakkila an den Staatspräsidenten eine kurze Ansprache, in der er unter an­derem erklärte, daß das finnische Volk in Ryti einen Staatsmann kcnnengelemt habe, der immer bis zum letzten seiner Pflicht nnchgekommcn sei und ebenso von ande­ren genaue Pflichterfüllung fordere. Staats­präsident Ryti hohe rin geschlossenes Voll; hinter sich, dessen Weg klar und rein sei. Die Unterstützung des Volkes erleichtere ihm seine Aufgaben, Staatspräsident Ryti führte in seiner Rede unter anderem aus, der Krieg werde fort­gesetzt und erfordere die ganze Aufmerk­samkeit. Er stelle Finnland immer vor neue schwierige Entscheidungen. Fthnlatid habe n,ie etwas anderes gewollt, als friedliche und freundschaftliche Beziehungen mit allen Staaten und besonders mit seinen Nach­harn, um sich frei seinen kulturellen Auf­gaben zu widmen. Dessenungeachtet sei Finnland als erstes Land nach Ausbruch des Weltkrieges Opfer eines ungerechtfer­tigten Angriffes geiborden. Nachdem Finn­land — so fuhr- Ryti fort — im Winter­kriege allein gegen eine gewaltige Über­macht gekämpft hatte, zog es sich, nach­dem seine Kräfte nachgelassen halten, aus dein Kriege zurück. Der Preis war schwer. Finnland glaubte an die gegenseitige auf­richtige Befolgung des vereinbarten Frie­dens. Aber bald trat ein fortgesetzter Druck und die Einmischung sowohl in innere An­gelegenheiten als auch in die Außenpolitik ein. Das Drama, das sich gleichzeitig in den baltischen Ländern vollzog, gab Finnland mehr als eine Vorstellung von dem ihm drohenden Schicksal. Aber Finnland gab nicht nach, und so kam es wieder dazu, mit der Waffe in der Hand sich zu ver­teidigen. Diesmal fanden mit uns — so betonte der Staatspräsident — in dem Kampf gegen den Weltfeind der Sowjet­union die gewaltige Macht Deutschlands und seiner Verbündeten. Unter solchen Verhältnissen gelang es den finnischen Truppen in heftigen Kämpfen das verlo­rene Korelien zurückzuerobern und an allen Fronten die Stellungen zu erreichen, die sie schon über ein Jahr erfolgreich gegen zeitweilig sehr heftige Angriffe ver­teidigen. — Unser Krieg ist auch weiterhin der­selbe Krieg, der am SO. November 1939 begonnen hat. Wir haben vielleicht ent­schlossener als irgendein anderes kleines Volk in diesen Jahren für unsere Selb­ständigkeit gekämpft. Hätten wirzlas nicht getan, so würden wir nicht mehr existie­ren. Wir fühlen die Beschränktheit unse­rer Kräfte und deshalb haben wir imv nicht in die mächtigen Kraflmessunggn der Großmächte, die weitergehen als un­sere Lage es erfordert, einmischen wollen. Unser Vrolk sehnt sich natürlich nach dr'u frieden wie jedes kriegführende Volk: nach jahrelangen Kämpfen. Aber wir sehen noch nicht die Zeichen der Beendi­gung unseres Krieges, weshalb auch wei ­terhin alle unsere Kräfte angespannt wer­den müssen. Der gegenwärtige Augenblick fordert Wachsamkeit und Mut, OpferwB- ligkeit und ein aufrichtiges Interesse für das Allgemeingut. Die Voraussetzung des Erfolges ist, daß wir in allen Schicksals- Wendungen fest zusammenbleiben und nt unseren Anstrengungen und Entscheidun­gen immer als Richtschnur das Recht, den Vorteil und die Ehre des finnischen Volkes nehmen. (MTI) VEREINIGTE STAATEN Die Nahrnngsniittelrationiening in Kraft getreten Washington, 1. März (INB) Am 1. März sind die Rationie­rungsvorschriften für die darin vorgesehe­nen Nahrungsmittel in Kraft getreten. Von diesen Nahrungsmitteln wird die Zivil­bevölkerung weniger als die Hälfte der im Jahre 194L 42 verbrauchten Menge erhal­ten, damit die Verpflegung der ständig an­­wachsenden Streitkräfte der USA und die Lieferungen an die Alliierten sichergestellt werden können. Die Rationierung von frischem und konserviertem Fleisch wird später im März einsetzen, ebenso wie die son frischem und getrocknetem Fisch. Öffentliche Lokale. Hotels, Pensionen usw. werden etwas weniger als die Hälfte ihres Verbrauchs vom Dezember 1942 erhalten. Rücktritt der finnischen Regierung Helsinki, 1. März (INB) In Übereinstimmung mit der früheren Bekanntgabe, hat Ministerpräsi­dent Ranged dem Staatspräsidenten bei. Beginn der neuen Amtsperiode des Präsi­denten mitgeteilt, daß die Regierung ihm ihre Ämter zur Verfügung stelle. Der Staatspräsident hat die, Regierung beauf­tragt, die Geschäfte bis zur Ernennung der neuen Regierung weiterzuführen. Starke Beachtung der Rede in Berlin Berlin, 1. März Von zuständiger deutscher Seite wird in­formativ mitgeteilt: Die Rede des finnischen Staatspräsiden­ten Ryti wird in Berliner politischen Krei­sen stark beachtet, weil darin die Bedeu­tung des finnischen Abwehrkampfcs gegen die bolschewistische Invasion klar zutu Ausdruck kommt. Besonders wurde die Feststellung verzeichnet, daß der Krieg, den Kinnland gegenwärtig führt, derselbe Krieg ist, der am 30. November 1939 begonnen hat. Im übrigen spricht nach hiesiger Auf fassung die Rede für Sich selbst und be­darf keines weiteren Kommentars. Die Ein­stellung Finnlands für den Kampf gegen den Bolschewismus war hinlänglich be­kannt, so daß die Ausführungen des finni­schen Staatspräsidenten hier keineswegs überraschen. Es bleibt abzuwarten -- so erklärt man in Berlin —, ob anderwärts diese Rede Enttäuschung auslöseft werde. (MTI) Roosevelt verlangt 125 Millionen für das Rote Kreuz Washington, 1. März (INB) Präsident Roosevelt forderte die Bevölkerung der USA auf, mindestens 125 Millionen Dollar für das amerikanische Role Kreuz zu spenden. Der Präsident stellte diese Forderung in einer Re.de, die er am Sonntag hielt. PESTER LLOYD 1, MORGENBLATT ||| I PESTER LLOYD L ABENDBLATT

Next